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CD Reviews Februar 2003
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.

CD-Masterplan

MASTERPLAN - Masterplan
AFM Records

Hier haben wir es mit ein paar Musikern zu tun, welche dem Kenner eigentlich nicht fremd sein dürften. Da wären Gitarrist Roland Grapow und Drummer Uli Kusch, welche zusammen bei Helloween für Millionen-Verkäufe sorgten. Am Mikrofon ist Jorn Lande, welcher schon bei Ark und Yngwie Malmsteen gesungen hatte. Am Bass zupft Jan S. Eckert (Ex-Iron Savior). In die Keyboard-Tasten haut Axel Mackenrott. Er stellte seine flinken Finger auch schon in die Dienste von Bands wie Catch the Rainbow (Rainbow Cover-Band) und Machine Head (Deep Purple-Coverband). Diese fünf Jungs haben sich zusammengefunden und hauchten der Band Masterplan Leben ein. Was sie da angefangen haben, kann sich wirklich hören lassen. Jeglichen Vorausnörglern werde ich schon jetzt den Wind aus den Segeln nehmen: nein, es ist trotz zwei ehemaligen Helloweenern, musikalisch keine weitere GammaWeen-Kopie. Klar existieren da und dort einige Parallelen, wäre da nicht die prägnante Stimme von Jorn Lande, welche dem Ganzen noch mehr Klasse verleit. Ich würde es eher als eigenständige Melodic Metal-Band bezeichnen. Des Weiteren hat sich noch ein Ex-Helloween Musiker eingeschlichen. Bei "Heros" mischt nämlich Michael Kiske als Gast-Sänger mit. Egal wie viele Male ich mir diesen Scherben reinziehe, ich finde absolut keine Schwachpunkte. Die Songs sind fantastisch arrangiert und das Zusammenspiel zwischen Gitarren, Keyboards und dem Sänger funktioniert. Das Gespür für Ohrwürmer merkt man der Band an. Der Spagat zwischen traditionellem Metal und modernem Gitarrenspiel klappt hervorragend. Diese Scheibe dürfte Alt-Metallern, wie auch jungen Musik-Fans gefallen. Kurz: einfach ein Meisterwerk!
D.J. Roxx
Punkte: 10 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Michael-Monroea

MICHAEL MONROE - Whatcha want
SPV/Steamhammer

Michael Monroe ist eine lebende Legende. Seine Rock'n'Roll-Odyssee führte ihn mit der Band Hanoi Rocks aus seiner Heimat Finnland über Stockholm und London nach L.A., wo er Anfang der 80-er massgeblich, am Entstehen des Sleazy-Rock beteiligt war. Für viele Combos waren und sind Hanoi Rocks das Mass aller Dinge, Inspiration und Vorbild. Guns N'Roses waren bekennende Fans, ebenso die Backyard Babies oder Hardcore Superstar. Kurz vor dem grossen Durchbruch stehend, starb der Drummer Razzle bei einem Autounfall und die Band zerfiel. MM’s Weg führte ihn danach weiter nach New York, wo seine Solo-Karriere begann. Dort lernte er auch seine Frau, Co-Songwriterin und Background Sängerin Jude Wilder kennen. 1995 zog er wieder zurück nach Finnland, wo er 1999, zusammen mit Andy Mc Coy die Kultband Hanoi Rocks reformierte. Kurz danach, im Sommer 2001, starb Jude Wilder an einem Hirntumor. In dieser diffusen Zeit schaffte es Michael Monroe, zwischen den Aufnahmen zum neuen Hanoi Album, auch noch sein fünftes Solo-Werk ein zu spielen. Herausgekommen ist eine ganz spezielle Scheibe. Authentisch wie immer, zelebriert er puren Rock’n’Roll. Mit viel Leidenschaft interpretiert er zumeist Covers, wie "Do anything you wanna do" (Eddie and the Hot Rods), "I wan’t lie down and die" (U.K.Subs), "What love is" (Dead Boys), "Jimmy Brown" (The Boys) oder "Hey, that’s no way to say goodbye (Leonard Cohen). Aber auch die letzten Songs, die er mit seiner Frau geschrieben hat, fanden den Weg auf dieses Album. Musikalisch zur Seite stand ihm sein Kumpel Pink Gibson, der ebenfalls ins Songwriting involviert war. Multi-Instrumentalist Michael Monroe steuerte nebst sämtlichen Vocals, Saxophon- und Mundharmonika-Parts, auch noch diverse Gitarren-, Bass- und Piano-Parts bei. Auf die einzelnen Songs ein zu gehen, erübrigt sich, da alles was MM anpackt, echter und ehrlicher Rock’n’Roll ist. Seine Qualitäten als Musiker und Songwriter sind nicht im Geringsten an zu zweifeln. Dieser Mann spielt nicht nur Rock’n’Roll, er ist Rock’n’Roll!
Chris C.
Punkte: 9.8 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Edenbridge

EDENBRIDGE - Aphelion
Massacre Records

Mein Gott, was hat da Österreichs bester Guitar Player auf uns hernieder gelassen! "Aphelion" ist ein wahres Meisterwerk. Edenbridge haben mit diesem Album ihr bisher reifstes und stärkstes Werk veröffentlicht. Ich muss allerdings dazu sagen, dass mir "Aphelion" beim ersten Durchhören absolut nicht gefallen hat. Erst nach mehreren Anläufen hat das Teil gezündet. Dafür blockiert mir das Teil jetzt seit Tagen meinen CD-Player. "The undiscovered land" ist ein echter Stampfer, "Skyward" und "Fly at higher game" zum Beispiel sind geile Up-Tempo Songs und "The final courtain" eine zuckersüsse Ballade, wie sie nur Sabine singen kann. Überhaupt unglaublich, wie sich die Stimme von Sabine gesteigert hat. Bei "Perennial dreams" übertrifft sie sich selber und singt mit einer ungeheuren Kraft. Und auch der Meister übertrifft sich mal wieder selbst. Es ist unglaublich, wie viel Feeling Lanvall aus seiner Guitar zaubert. Das Herzstück von "Aphelion" ist allerdings das neunminütige "Red ball in blue sky", das Sabine im Duett mit D.C.Cooper singt. Ein wahnsinns Song, den man sich immer und immer wieder reinzieht. Der Song hat alles, von Bombast hin zu progressiven Parts, echt tolle Chorpassagen, treibende Drums und Riffs, jede Menge melodiöse Lanvall Soli und eben der Gesang von Sabine und D.C. (Hühnerhaut garantiert!). Ich glaube, dass Edenbridge mit "Aphelion" schon zu Beginn des noch jungen Jahres eines der Highlights von 2003 geschaffen haben. Freunde, dieses Werk muss man einfach im Hause haben.
Crazy Beat M.
Punkte: 9.8 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Dream-Evil
DREAM EVIL - Evilized
Century Media

Das Debüt-Album "DragonSlayer" von letztem Jahr fand ich nicht gerade umwerfend. Irgendwie klang das Material der schwedischen Band überwiegend zu konstruiert und auf Teufel komm raus produziert. Deshalb fand dieser Silberling den Weg nicht in mein CD-Regal. Ganz anders präsentiert sich der Nachfolger "Evilized", der schon nach dem ersten Durchgang für Euphorie sorgt, die ich so nicht erwartet hätte. Bereits der Opener "Break the chains" ballert einen mit megafettem Sound gleich aus den Latschen. Auch der folgende Nackenbrecher "By my side" sorgt mit schwerer Schlagseite zu Warrior für metallische Hormonschübe im Körper, die beim genialen Riffmonster "Fight you 'till the end" weiter in Richtung Überdosis gehen. Gitarrist Gus G., der sonst bei Firewind in die Saiten haut, ist für die mächtige Gitarrenwand verantwortlich. Knöpfchendreher Fredrik Nordström (Hammerfall, In Flames, Arch Enemy) unterstützt ihn mit seinem Können an der zweiten Klampfe und Schlagzeuger Snowy White (dürfte noch von seiner Zeit bei Mercyful Fate und King Diamond ein Begriff sein) liefert überzeugendes Power-Drumming ab. Nach dem etwas getrageneren, aber nicht minder schweren Titelsong geht es mit "Invisible" weiter vorwärts. "Bad dreams" hört sich danach wie ein Song an, der auch auf Venom's "Cast in stone" hätte drauf sein können, echt kultig! Mit der Hammerballade "Forevermore" zeigt Sänger Niklas Isfeldt auf, was er mit seiner Stimme alles zustande bringt, Gänsehaut inklusive! Der Level von "Evilized" ist konstant hoch und lässt nicht nach. "Made of metal" demonstriert dabei einmal mehr, dass Bands, die gekonnt einen auf Manowar machen, vielfach besser als die Originale selber sind! Beendet wir die europäische Version (die Japan-Pressung hat zwei Tracks mehr!) mit einer gelungenen Halbballade, die nicht treffender heissen könnte: "The end"! Mit dieser CD haben Dream Evil einen riesen Schritt nach vorne gemacht und es bleibt zu hoffen, dass die Jungs jetzt dran bleiben und sich in dieser erlauchten Liga weiterhin behaupten können. Konsumenten-Tipp: gleich hier bestellen!
Rockslave
Punkte: 9.7 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Lacrimosa
LACRIMOSA - Echos
Hall of Sermon

Wow, die neue Lacrimosa, sowieso die Gothic Band schlechthin. Lacrimosa sind aus dem Gothic-Lager nicht mehr weg zu denken. Die Band um Mastermind Tilo Wolff hat absoluten Kultstatus. Doch zuerst mal die schlechte Nachricht: Hall of Sermon (die Plattenfirma von Lacrimosa) hat uns nur eine Snipped Version geschickt, das heisst man hört nur etwa die Hälfte der Spielzeit von einem Song und nicht die volle Länge die wir eigentlich benötigen, um eine objektive Review zu schreiben! Doch genug der negativen Worte, denn "Echos", das achte Werk der Gothic-Götter, ist verdammt nochmal sehr gut geworden. Nutzen wir also die kurze Zeit, um vollständig in Lacrimosas Welt hinein zu tauchen. Doch halt! Zuerst sind da noch die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Das obligatoische Glas Rotwein darf nicht fehlen, wie das weiche Sofa zum Hineinsinken. Genug gesülzt, jetzt aber los! Die Overtüre "Kyrie", eine klassisch orchestrale Komposition ohne Vocals, dafür mit geilen Chören, gibt mir sofort eine wahnsinns Gänsehaut. Eine perfekte Einleitung, besser kann man nicht starten. Jetzt kommt die erste Singleauskopplung "Durch Nacht und Flut". Der Song rockt angenehm, hat einen geilen Refrain und man staune mit voller Spielzeit. Super, ein erstes Hightlight, der Übergang von der Einleitung zur Nummer zwei ist gelungen. "Sacrifice" beginnt langsam, besticht mit der suberben Stimme von Chef Tilo Wolff, hat schöne weibliche Hintergrundstimmen und steigert sich mit einer tollen Leadgitarre. So, jetzt ist Anne Nurmi dran mit "Apart". Hier zeigt sie zurecht, dass sie ein vollwertiges Mitglied von Lacrimosa ist und die Band ohne sie nur schwer bestehen könnte. "Apart" ist der einzige Song mit Annes Leadgesang, schade. "Ein Hauch von Menschlichkeit" setzt die gelungene Marschrichtung von "Echos" fort. Schöne, klassische Melodien dominieren, perfekt. Leise Pianoklänge setzen ein und "Eine Nacht in Ewigkeit" startet mit geilen Geigen, ist aber eher ein ruhiger Song, der aber die grandiosen Vocals von Ausnahmekönner Tilo Wolff hevorragend in Szene setzt. Bei "Malina" ist das Hauptinstrument ein Spinet, das virtuos tönt, sich aber schnell in einen flotten Rhythmus von Gitarren und super Refrain umwandelt. Der Rausschmeisser "Die Schreie sind verstummt" ist an Dramatik nicht zu überbieten und kaum in Worte zu fassen. Ein mehr als gelungenes Ende von "Echos". Diese Scheibe zählt sicher zu den ersten Highlights des noch jungen Jahres. Die Höchstnote läge drin, hätte ich die volle Version von "Echos". Egal, ich verneige mich ehrfürchtig vor Lacrimosa..., Amen.
Daniel J.
Punkte: 9.5 von 10                                Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Guano-Apes

GUANO APES - Walking on a thin line
BMG

Das Göttinger Quartett und Aushängeschild alternativer deutscher Rockmusik ist zurück mit ihrem dritten Studioalbum. Um das dritte Album einer Band wird ja immer ein riesen Tam Tam in der Presse veranstaltet, soll es doch über langzeitigen Erfolg oder Niederlage bestimmen. Meines Erachtens ein blödsinniger Mythos. Aber ich kann schon vorweg Entwarnung geben: "Walking on a thin line" kann rundherum überzeugen! Im Vorfeld war in der Presse auch zu lesen, dass das Album viel poppiger ausfallen würde und dass die Band kein Problem mit dieser Bezeichnung hätte. Ich war also leicht misstrauisch, aber sehr gespannt auf die neuen Songs. Anderswo wird wohl zu lesen sein, dass die Guano Apes erwachsen oder ihre Songs reifer geworden seien. Doch schon von "Proud like a god" zu "Dont give me names" fand eine musikalische Weiterentwicklung statt und diese wurde nun konsequent weitergezogen. Generell klingt die Band anno 2003 etwas straighter, rockiger und etwas weniger funkig, aber vom ersten bis zum letzten Ton nach Guano Apes. Die einzelnen Stücke kommen transparenter und die Sounds vielschichtiger daher. Das rhythmische Konzept (ohnehin eine ihrer Stärken) wirkt jetzt noch ausgefeilter. Der Opener "You can’t stop" me läuft ja schon ein Weilchen auf MTV und lieferte Euch bereits einen kleinen Vorgeschmack. Die Bezeichnung poppig rückt beim Hören von "Dick" in weite Ferne: zeitgemäss treibender Crossover mit coolen Breaks und einem Power-Refrain, in dem Sandras Stimme eine bislang ungehörte Intensität erreicht. Auch anderswo wird brachiale Wucht raffinierter als zuvor eingesetzt. Natürlich zeigt die gesamte Band auch ihre ruhigeren Seiten (wie bereits schon auf den Vorgängeralben), dies aber immer stimmig und ein abermals aufkommender diskreter Drive verhindert Langeweile. In gewohnter Guano Apes Manier wird viel Abwechslung mit geilen Grooves, starken Riffs, funkigen Ecken und gefühlvollen Melodien geboten. Dies alles, bereichert mit Sandras genialer Stimme (gäbe es doch nur mehr solche weiblichen Stimmen in der Rockmusik), untermauert die Dynamik in den Songs bestens. Einmal mehr möchte ich die Performance von Stefan am Bass hervorheben. Er versteht es sowohl funkig abzudrücken, als auch zurückhaltend zu grooven. Leider ist es selten, dass ein Bassist einen solch hohen Anteil am musikalischen Erscheinungsbild einer Rockband hat. Für Guano Apes' Drittling gilt meinerseits: Daumen ganz nach oben!
Ozzy
Punkte: 9.5 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Sinner
SINNER - There will be execution
Nuclear Blast

Sinner..., ein grosser bekannter Name, denn die Band gibt es schon so lange und trotzdem hatte ich sie komischerweise nie wirklich im Blickfeld, was ich nach dieser CD richtig schade finde. Warum mir Sinner nie grossartig aufgefallen sind, weiss ich wirklich nicht. Diese CD rockt und groovt. Die meisten Songs sind relativ hart und es geht direkt zur Sache. Nichts Verschnörkeltes, nichts Überflüssiges. Beim Anhören der Songs wird man richtig mitgerissen, kann kaum still sitzen. Kraftvoller Heavy Metal, das würde wohl am ehesten passen. Für mich ein absolutes Highlight auf der CD ist "Die on command", auch wenn es mich zeitweise ein wenig an Metallica erinnert und nicht ganz so schnell ist, wie die meisten anderen Songs. Es ist der Song, der mir gleich beim ersten Durchlauf sofort im Ohr hängen geblieben ist. Mat Sinner's Stimme passt einfach zu den Songs. Völlig überraschend war der letzte Song, "Crown of thorns". Mit einer Ballade hatte ich gar nicht mehr gerechnet. Allerdings wandelte sich die Überraschung schnell in Freude, denn das Lied ist sehr schön, stimmt einen recht nachdenklich. Als letzten Song hätte ich ihn aber nicht gewählt, da nach dem Ausschalten Sinner als recht soft im Gedächtnis hängen bleiben, was der kraftvollen Scheibe nicht gerecht wird. Der versteckte Bonustrack, hmm..., na ja, ist wohl eher ein Bonusspass, aber auf alle Fälle hörenswert!
Saskia B.
Punkte: 9.4 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Arena

ARENA - Contagion
Verglas Music

Während echte Rock'n'Roller sich nach wie vor erwartungsvoll auf jede neue AC/DC-Scheibe stürzen, wird die Gemeinde der Progger das Gleiche bei ihren Helden wie Dream Theater, Enchant, Pallas, Pendragon, IQ, Threshold und wie sie noch alle heissen, auch tun. Weshalb das so ist? Nun, von gewissen Bands "weiss" man einfach was kommt! Wirklich? Arena überraschen diesmal aber ihre Fans auf der neuen Langrille "Contagion", wie zuletzt Dream Theater, mit ungewöhnlich harten Klängen beim Opener "Witch hunt". War "Chosen" auf dem letzten Studio-Album "Immortal?" ein wenig "härter" als der Durchschnitt sonst, so legt man jetzt noch einen Zacken zu. Trotzdem ist es immer noch 100% Arena, da die sphärischen Keyboard-Klänge ebenso da sind, wie ansteckende Melody-Lines, die sofort im Ohr hängen bleiben. Nach der Überleitung "An angel falls" legt "Painted man" in ähnlicher Manier wie der Opener los. Das erste Instrumental "This way madness lies" versprüht darauf die unverwechselbaren Einflüsse von Marillion und Genesis, garniert mit einem Farbtupfer von U2. Auffällig ist hier zudem, wie der Bass von Ian Salmon eine tragende Rolle hat. "Contagion", das kann man jetzt schon sagen, entwickelt sich ständig, je länger der Silberling dreht und ist abermals bestes Prog-Futter in Reinkultur! Die Gitarren sind im Gegensatz zu früher eher dominanter, die Songs mit ihren typischen Stimmungs- und Tempiwechsel lassen aber genug Raum für den gewohnten Arena Bombast-Sound. Die Spielzeit von nahezu einer Stunde ist eigentlich standesgemäss und bedeutet, dass so ein Album erst richtig entdeckt werden will. Genre-Fans können hier blind zugreifen und sicher sein, ein weiteres Goldstück in der Sammlung stehen zu haben.
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Mandragora-Scream
MANDRAGORA SCREAM - A whisper of dew
Nuclear Blast

Bei unserem südlichem Nachbar Italien fallen uns sofort Begriffe ein wie schönes Wetter, gutes Essen oder schnelle Sportwagen, aber sicher nicht eine Band namens Mandragora Scream. Das wird sich jedoch schnell ändern, denn das Quartett, das 1997 gegründet wurde, hat hier mit "A whisper of dew" ein ganz heisses Eisen am Start. 2001 wurde das Debüt "Fairy tales from hell´s cave" auf den Markt geworfen und konnte schon damals erste Achtungserfolge erzielen. Bei Mandragora Scream ist vor allem eine Person im Scheinwerferlicht und das ist Sängerin Morgan Lacroix, die mit ihrer einzigartigen Stimme den neuen Silberling enorm prägt. Mandragora Scream haben sich für das Gothic-Lager entschieden und mit der neuen Scheibe ein Konzeptalbum veröffentlicht. Die Texte wurden exklusiv vom spanischen Autor Julio Angel Olivares Merino für die Band geschrieben. Das Hauptthema sind hier Vampire. Ja Leute, bei den ersten beiden Tracks kommt eine düstere, atmosphärische und bedrohlich kalte Stimmung daher. Im Verlauf des Albums steigern Mandragora Sceam das Tempo und setzen Gitarren (vor allem die Leadgitarre spielt göttliche Melodien), Bass Drums und Keyboards aüsserst effektiv ein. Vor allem fällt einen sofort auf, dass die Jungs ihre Instrumente extrem gut beherrschen. Die Songs strotzen nur so vor Energie, was ja bei Gothic-Kapellen auch nicht immer der Fall ist. Sie haben super Melodiebögen, die sofort ins Blut gehen, falls bei diesen gruseligen Vampirtexten noch welches vorhanden ist. Für mich sind Mandragora Scream die zweite Offenbarung nach Lacrimosa und somit hat das Gothic-Jahr recht gut begonnen. Auf meinem Infoblatt von der Plattenfirma steht: "It´s a strange sound for strange people". Da muss ich mich wohl oder übel dazu zählen. Starke Leistung!
Daniel J.
Punkte: 9.2 von 10                        Hier bestellen für 27.90 SFr.

DVD-Slipknot

SLIPKNOT - Disasterpieces (DVD)
Roadrunner Records

Im Wesentlichen handelt es sich bei dieser Doppel-DVD um einen Konzertmitschnitt in der London Arena. Konzertmitschnitt ist dabei wohl irgendwie untertrieben ausgedrückt, schliesslich wurde das Spektakel mit über 30 Kameras gefilmt und dafür ein Höllenaufwand betrieben. Das Geschehen auf der Bühne und im Publikum wird aus zahlreichen Perspektiven festgehalten und Minikameras wurden an den Masken, sowie auf der Kopfplatte von Mick’s Gitarre installiert. Wer Slipknot kennt und schon mal eines ihrer Konzerte besuchte, weiss, was da show- und stimmungsmässig alles abgeht. Allein die Tatsache, dass sich dabei neun maskierte "Verrückte" auf einer Bühne austoben, sorgt für Entertainment der anderen Art. Dies, zusammen mit der unvergleichbar heftigen, "endgültigen" Musik der Band und dem fanatischen englischen Publikum ergibt eine intensive Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Dank dem grossen technischen Aufwand für diese Produktion ist es nicht nur gelungen besagte Stimmung einzufangen, sondern es werden auch unzählige Einblicke in die Stage-Performance gewährt, die einen als Konzertbesucher verwehrt bleiben. Das aus 15 Songs bestehende Set (inkl. coolen Soli von Sid und Joey) wird auf der DVD zwischenzeitlich durch gefilmtes Material rund um die Veranstaltung aufgelockert. So bekommt man auch das Geschehen Backstage (Bandmitglieder bei der Show-Vorbereitung) und Ausschnitte aus dem Aufbau (immenser Aufwand, beeindruckend!) und dem Soundcheck, als auch die Fans beim Einlass oder die Band bei einer Autogrammstunde zu sehen. Diese Beiträge werden aber bewusst kompakt gehalten, da sie von der eigentlichen Live-Performance nicht zu stark ablenken sollten. Ein ganz besonderes Schmackerl stellt die Möglichkeit dar, bei "People=shit" und "The heretic anthem" die Bandmitglieder jeweils einzeln durch den Song begleiten zu können. Jeder Musiker kann per Fernbedienung angewählt werden und dann fortlaufend aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden, wie er sein Ding auf der Bühne durchzieht. Auch beim Song "Disasterpiece" kann man nach belieben durch verschiedene Aufnahmewinkel zappen. Auch die tonale Qualität der Live-Mitschnitte ist überzeugend. Hier kann der Fan einiges an Details heraushören, die beim letzten Schweizer Konzert in der Schweine (Stadt-)halle Bülach aufgrund der dortigen katastrophalen Akustik untergingen (den Tontechniker trifft keine Schuld!). Wer die Möglichkeit des 5.1 Surround Sound nutzen kann, sollte dies unbedingt tun. Das von hinten vernehmbare Publikum und die verstärkt ins Spiel kommende Hallenakustik bereichern die Konzertatmosphäre in hohem Masse. Zusätzlich wurden noch sämtliche Videos von Slipknot auf eine der Scheiben gepackt, darunter auch eine "Animatet Version" von "Wait and bleed", die ich vormals hierzulande noch nie zu sehen bekam. Auch der Song "Purity" ist als bisher unveröffentlichter Audio-Track am Start, aber leider nur über das DVD-Menu abspielbar. Rundum eine klasse DVD, die sich jeder der Slipknot mag reinziehen sollte!
Ozzy
Punkte: keine Wertung                            Hier bestellen für 39.90 SFr.

CD-Judas Priest

JUDAS PRIEST - Live in London
SPV/Steamhammer

Lange Jahre waren Live-Alben Mangelware und das Geschäft mit den Bootlegs blühte. Inzwischen hat die Musikindustrie mit einiger Verspätung darauf reagiert und so erleben wir in der letzten Zeit eine regelrechte Schwemme von besseren bis fragwürdigen Konzert-Veröffentlichungen, die nicht zuletzt durch das Aufkommen der DVD entsprechenden Auftrieb erhalten haben. Allerdings kommt der Vorwurf des Abzockens nicht von ungefähr, denn in der heutigen Flut von Veröffentlichungen (CD's und zunehmend DVD's) schiebt man neuerdings zur eben erschienenen DVD gleich noch eine (natürlich besser bestückte) Live-DCD nach. Logo wird sich der beinharte Fan auch dieses Teil seiner Lieblingsband krallen. Bei Judas Priest mutet es allerdings schon etwas seltsam an, dass nach der erst 1998 veröffentlichten "'98live" weitere Live-Aufnahmen folgen. Die Set-Liste beinhaltet nebst drei neuen Songs ("One on one", "Feed on me" und "Hell is home") die gewohnten Standarts. "Running wild", "Desert plains" und "Turbo lover" fanden dabei erfreulicherweise den Weg auch wieder zurück ins Live-Set. Da fehlt jetzt eigentlich nur noch "The Sinner". Na ja, wenigstens waren die Fans in London ziemlich gut drauf und sind nicht so weit in den Vordergrund wie bei Halford gemischt worden. Die Leistung von Ripper Owens ist einmal mehr solide, aber Rob Halford's Glanztage der 80-er bleiben auf immer und ewig unerreicht.
Rockslave
Punkte: keine Wertung                           Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Seventh-Avenue
SEVENTH AVENUE - Between the worlds
Massacre Records

Eins im Voraus, wer auf Melodic Metal steht, für den ist diese Scheibe ein Muss! Bei "Between the worlds" handelt es sich um das bereits vierte Album dieser Band aus Germany, welche schon auf eine Fangemeinde in Japan und Südamerika zählen dürfen. Tja..., Ihr kennt ja den Satz vom Propheten im eigenen Land (sprich hier Europa). Aber ich bin mir sicher, dass Seventh Avenue bald zur höchsten Liga der Power Metal-Bands zählen werden. Nach kurzem Intro geht es auch gleich los mit dem ersten Ohrwurm "A step between the worlds", feine Gitarrenarbeit, schöner Gesang und ein durchdachtes Songarrangement. Der dritte Song wird gleich mit einem göttlichen Riff gestartet und gleitet dann fliessend in klassische Gitarrenläufe ab. Auch bei diesem Song überzeugt die abwechslungsreiche Stimme von Herbie Langhans, welcher auch für die Produktion und Arrangements zuständig war. Munter geht die CD weiter, teils sehr speedig, um dann wieder in sphärische Gefilde ab zu tauchen. Neben einer obligaten Ballade und einem Instrumental sind alle Songs auf einem megahohen Level. Als Zückerchen ist die Coverversion von Survivor's "Burning heart" verewigt worden. Dieser Kultsong in einem Metal-Gewand, coole Mucke. Fazit: eine geile Metalscheibe, die von Melodic Metal bis hin zu speedigen Metal Attacken während über einer Stunde alles bietet. Fragt sich noch, ob die CD in der Schweiz auch zum "Newcomer-Price" (eine Aktion von Massacre Records auf die immer höheren CD-Preise) verkauft wird. Wäre natürlich sehr begrüssenswert. Anderseits ist die Scheibe auch zu einem "normalen" CD-Preis jedem Freund von Melodic Metal zum Kauf zu empfehlen.
Marco F.
Punkte: 9.2 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.
No
Cover
available
--MF--
MAJA - Tasting music
Eigenproduktion

Wow! Gleich nach den ersten Takten dieser 5-Track Promo CD ist mir klar: Maja ist eine Schweizer Band, deren Name man sich für die Zukunft unbedingt merken sollte. Die Jungs geben Nu-Metal (Eigenbezeichnung "Nervous Metal") zum Besten, der mit Eigenständigkeit überzeugt. Stilistisch könnte man zum Vergleich etwa Korn und Deftones heranziehen. Ich möchte aber betonen, dass Maja ihren eigenen Soundcharakter haben. Die Songs sind rhytmisch eingehend strukturiert. Fette Drop-Tuning Gitarrenriffs sorgen im Wechselspiel mit effektbeladenen disharmonischen Licks für einen "kranken" Soundcharakter. Dazu tragen natürlich auch wesentlich die Vocals von Frontmann Jo bei, die sich vom Bedrückten ins Wütende steigern. Auch an interessanten Basslinien, die gut zum Tragen kommen, mangelt es nicht und auch an eingespielten Samples wird nicht gespart. Die stilgerechte Arbeit des Drummers wird teilweise durch Programming ergänzt. Dass hier die Songs zuletzt nicht überladen und chaotisch, sondern gut strukturiert wirken, zeugt von guten Arrangements und den songwriterischen Qualitäten der Band. Die Tatsache, dass es sich bei "Tasting music" um eine Eigenproduktion handelt, beeindruckt mich ebenfalls. Schliesslich klingt diese Promo-CD genretypisch fett, im Bassbereich vielleicht etwas zu fett. Ein gezieltes Ausdünnen in diesen Frequenzen hätte wohl nicht geschadet. Diese Kleinigkeit und ein etwas durchsetzungsschwach gemischter Gesang werden auf dem noch in der ersten Hälfte dieses Jahres erscheinenden Album wohl kein Thema mehr sein. Ich meinerseits bin sehr gespannt auf diesen Release und werde hoffentlich den Weg zu einem der folgenden Konzerte von Maja finden. Fazit: Geile Band!
Ozzy
Punkte: 9.2 von 10

CD-Stratovarius

STRATOVARIUS - Elements Pt.1
Nuclear Blast

Lange ist es her, seit man das letzte Mal etwas von Stratovarius gehört hat, abgesehen von den Solo-Projekten der einzelnen Stratovaren. Fast zwei Jahre sind seit dem letzten richtigen Studio-Album "Ininite" vergangen. Bereits Ende November 2002 gab es einen Vorgeschmack mit der Single "Eagleheart". Mit diesem, sehr kommerziell orientierten, aber guten Ohrwurm-Song wird das neuste Langeisen der Finnen eröffnet. Gleich darauf werden unsere Ohren mit dem Pracht-Song "Soul of a vagabond" verwöhnt, ein wahrer Bombast-Knaller. "Find your own voice" (furchtbarer eierloser Gesang) und "Learning to fly" (könnte genau so gut "Eagle fly free" heissen) gehen mir dann aber wie ein Schnellzug vorbei. Diese zwei Songs sind für mich die eher schwächeren Teile dieses an sich tollen Albums, es bleibt einfach nichts hängen. "Fantasia" hat schon etwas mehr von einer zur Zeit sehr trendingen Metal-Oper. Dies erstreckt sich über neun Minuten, beginnt als total langsame Angelegenheit und verwandelt sich auf einmal in ein Donnerwetter. Man könnte fast annehmen, es handle sich um zwei Songs. Würde genau so gut auf Tobias Sammets "Avantasia 1 und/oder 2" passen. Mit "Papillon" ist auch eine reine Ballade vertreten. Bei "Stratofortress" kommt mir umgehend der griechische Sirtaki in den Sinn. Richtig interessant wird es dann beim Titelsong "Elements". Zwölf Minuten lang erstreckt sich das Klangerlebnis mit tollen Melodien, bombastischen Chören und viel Abwechslung. Einfach göttlich! Stratovarius haben mit "Elements Pt.1" ein solides Langeisen geschmiedet. Abgesehen von ein paar Schwachpunkten sollten Strato-Fans im Grossen und Ganzen nicht enttäuscht sein.
D.J.Roxx
Punkte: 9.0 von 10                        Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Xlarge

X-LARGE - Beware of dog
Eigenproduktion

Yes, die neue Scheibe von X-Large ist zu haben! Damals, als sie mit Px-Pain das Nouveau Monde in Fribourg verwüsteten, kannte ich das Songmaterial leider nicht so gut. Doch sie machten mir einen hervorragenden Eindruck, mischen sie doch gekonnt Rap mit Hardcore. Dies ergibt ein sogenanntes Strickmuster von Laut-Leise Dynamik, das heisst man rappt und groovt frisch von der Leber, bis Euch auf einmal die alles zerdrückende Dampfwalze niederwälzt. Fette Gitarren, die Euch so richtig in den Arsch treten. Die beinharten FC Zürich Fans haben dann auch mit Chläber und Michi zwei Sänger mit an Bord. Der eine ist mit dem Rap beschäftigt und der andere brüllt sich die Seele aus dem Leib. Das gibt Summa Summarum elf Songs mit einer gesunden Mischung neuwertigen Metals, wenn man das so ausdrücken darf. Mit dem Song "Wüeschte Mensch" und "S´Lied vom Schmerz" hat das "Züri Projekt" sogar zwei reinrassige Rap-Songs am Start, was dem Ganzen eigentlich nicht schadet. Die Scheibe kickt recht schnell, aber live gefielen mir die Jungs eine Spur besser, was aber jetzt nicht heissen soll, dass "Beware of gog" schlecht sei. Denn ein Mix aus Rap und Hardcore braucht auch eine Portion Mut, da man solch einen Sound auch nicht alle Tage hört. Was soll ich noch gross sagen? Die Scheibe ist modern, groovt gewaltig und tritt mächtig Arsch. Also Leute, nichts wie hin zum Plattenladen Eures Vertrauens und holt Euch diese geile Scheibe. Ich verteile hier gerne neun fette Punkte für dieses innovative Werk!
Daniel J.
Punkte: 9.0 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Fangorn

FANGORN - Fangorn
GUC

Das selbstbetitetlte Album des Dresdner Sechsers ist bereits ihr dritter Longplayer. Der Name Fangorn findet im kaum abklingenden "Lord of the rings"-Wahn ja auch eine unverhoffte Aktualität. Musikalisch bewegt sich die Band nach wie vor im Death Metal Genre, auch wenn einiges an Black- und teilweise Thrash Metal Konturen im Sound durchschimmert. Mid-Tempo ist bei den meisten Songs angesagt, was aber nicht heissen sollte, dass nicht auch mal aufs Gaspedal gedrückt wird oder ruhige Parts für einiges an Abwechslung sorgen. Gesanglich übernimmt Hardy die typischen Growl- und Screetch Vocals und wechselt sich mit Grit und deren hohen und teils opernhaften Soprangesängen ab. Dieses Gesangskonzept ist ja längst nichts Neues mehr, harmoniert aber bei Fangorn, auf seine doch spezielle Art, sehr gut. Zu erwähnen ist noch, dass sämtliche Songs in deutscher Sprache gesungen werden, wenn auch die Verständlichkeit der Texte nicht gerade leicht ist. Auf der musikalischen Seite erwartet uns eher traditionelle, aber solide Kost. An gelungenen Gitarrenriffs fehlt es nicht und auch überzeugende Leadgitarren wurden eingebunden. Der Schlagzeuger wartet mit viel Double-Bass Action auf und gibt ab und zu nette Fills zum Besten, versäumt es aber nicht, zusammen mit dem Bass den Rhytmusteppich aufrecht zu erhalten. Produktionstechnisch kann ich nur Lob für dieses Album aussprechen, alles klingt stilgerecht und überzeugend. Gesamthaft kommt diese Scheibe sehr abwechslungsreich und homogen rüber. Am gesanglichen Konzept scheiden sich dann aber die Geister.
Ozzy
Punkte: 8.9 von 10                             Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Krokus
KROKUS - Rock the Block
Warner Music

Die Ankündigung von Marc Storace's Rückkehr zu seiner Stamm-Combo war so überraschend wie logisch. Sein Vorgänger Carl Sentance hatte seine Aufgabe im Rahmen seiner Möglichkeiten zwar mehr als gut gemacht und kann sich deshalb überzeugende Auftritte in Balingen (2000) und als Support von AC/DC (2001) für immer und ewig an sein Revers heften. Das von ihm eingesungene Album "Round 13" von 1999 darf man zudem mindestens als grundsolide betrachten, und mit einem besseren Sound ausgestattet, wäre noch mehr drin gelegen. Nach weiteren Besetzungswechseln, auf die ich jetzt hier getrost verzichte, präsentiert sich das heutige Line-Up mit den Jungs von DC-World (Tony, Patrick und Dominique) und den zwei Urgesteinen Marc und Fernando als (endlich!) bestens harmonisierende Band. Wer im Sommer 2002 in Sumiswald diesem einmaligen Killer-Gig beiwohnte, weiss, wovon ich spreche. Inzwischen haben sich Krokus, mit dem neuen Album "Rock the block" im Gepäck, neue und ehrgeizige, aber "stressfreie" Ziele gesteckt, die vor allem mit den kommenden Auftritten in den Staaten und am Sweden Rock Festival ihren Höhepunkt finden werden. Auch wenn es bereits das vierzehnte Studio-Album der grössten Schweizer Rockband ist, bin ich gespannt wie ein Flitzebogen, was mich erwarten wird. Der Opener "Mad world" erreicht meine Hörorgane ohne grosses Geplänkel und transferiert massig alten AC/DC-Touch. Der Sound ist gottlob um Klassen besser als bei "Round 13", kommt aber vor allem bei der Snare-Drum nicht ganz an "To rock or not to be" heran. "Leading the pack" klingt dann noch mehr nach Angus & Co. und rockt ordentlich ab. Schade, dass die Eingangs-Riffs (mit leichten Anleihen bei "Locomotive breath" von Jethro Tull) nicht wuchtiger gespielt sind. "I want it all" gerät danach zu poliert, respektive radioorientiert und fällt deswegen bei mir glatt durch. Interessanter klingt "Open fire", wo nebst dem Rhythmus die verschiedenen Stimmlagen von Marc und die Backing Vocals auffallen. "One for all" ist wieder eine pure AC/DC-Nummer, die den guten Bon Scott (R.I.P.) durch Marc eins zu eins auferstehen lässt, einfach zeitlos! "Looking to America" rauscht in der Folge vor allem wegen dem kommerzlastigen Refrain etwas an mir vorbei und "Go my way" weist deutlich zuviel Schlagseite in Richtung heutige Def Leppard auf. Die Halbzeitbewertung fällt deshalb eher mittelprächtig aus. Mit "Hot shot" erwacht "Rock the block" glücklicherweise doch noch! Das ist Krokus-Sound und nichts anderes! Gleiches gilt für "Raise your hands", das AC/DC nicht besser spielen könnten. Mein Favorit folgt aber klar mit "Night of the snakes", obwohl das Grund-Riff schon fast dreist bei Motörhead's "Just 'cos you've got the power" entlehnt wurde. Gemächlicher, aber mit coolen Vocals unterhält "Throwing her China", das beim Refrain ein wenig in den Gefilden von "Wild times" fischt. Mit "We'll rise", wo Marc's Gesang zum Teil ungewohnt zwei- und mehrstimmig aufgenommen wurde, bekommen wir auch eine standesgemässe Halbballade zu hören, die in der Machart jedoch weit weg vom Kaliber eines "Screaming in the night" ist. Die Schlussrunde, abermals mit Etikett Känguruh-Rock'n'Roll versehen, bestreiten "Freedom" (eher Durchschnitt) und der Titeltrack als arschtretender Rausschmeisser. Nun, eins ist klar: Krokus are back und das tut sowieso gut, schon nur der neu oder wieder gewonnenen unüberhörbaren Live-Qualitäten wegen, aber es schmerzt feststellen zu müssen, dass das eigentliche Potenzial von "To rock or not to be" bei weitem nicht voll ausgeschöpft werden konnte!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10                            
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No
Cover
available
--MF--
ARSENIC - Arsenic
Eigenproduktion

Nachdem man sich an einem Konzert kennen gelernt hatte, beschlossen der auch bei Scathing (die zur Zeit leider nicht mehr aktiv sind) tätige Pieric (Drums) und Renato (Guitars, Bass) mehr oder weniger spasseshalber ein Projekt zu machen. Aus dem Spass wurde dann Ernst und aus dem Ernst dann diese Promo-CD. Enthalten darauf sind vier Stücke mit einer Spielzeit von 12 Minuten 42 Sekunden. Geboten wird hier technischer Death/Thrash in sehr grossem Abwechslungsreichtum. So klingt jedes der vier Stücke wieder anders als die andern, was wohl auch an den verschiedenen musikalischen Einflüssen liegt, die hier verarbeitet werden. Der Opener "Revenge" überzeugt durch gekonnte Rhythmuswechsel und abgehacktes Riffing. Der folgende Track "Thrash bomb" macht seinem Namen alle Ehre und fetzt wie die Sau, hier überwiegt klar der Groove/Mosh-Anteil. Mit "Unexpected" wird dann ein weniger spektakuläres Stück geboten, die Power der anderen Stücke ist etwas verloren gegangen. Trotzdem ein solides, wieder etwas technischeres Stück. Dann wird vor Schluss mit "Complacency" noch ein Stück geboten, das eine Mischung der ersten zwei Stücke darstellt. Geile Death Metal Mosh-Parts und technische Vertracktheit werden kombiniert und ergeben einen würdigen Abschluss. Die gute Produktion und das Können der zwei Jungs tun den Rest und sind über jeden Zweifel erhaben. Schon bald folgt ein zweiter Studiobesuch, bei dem auch der neu gefundene Bassist Oli, der übrigens auch bei Scathing tätig war, seinen Teil dazu beitragen wird. Ich kann diese Scheibe nur empfehlen und freue mich schon auf den folgenden Silberling, sowie die Band mal Live zu sehen.
Marco G.
Punkte: 8.6 von 10

CD-Old-Mans-Child

OLD MAN'S CHILD - In defiance of existence
Century Media

Mit den letzten zwei Immortal-Scheiben und dem Aufarbeiten des Venom Backkataloges habe ich die Türe auch zur Abteilung Black Metal zumindest etwas aufgestossen. Das heisst nun aber nicht, dass bei mir künftig Dimmu Borgir, Cradle of Filth oder Ähnliches Überhand nehmen wird. Hinter Old Man's Child steht in erster Linie D.B.-Gitarrist Galder, der diese Scheibe praktisch im Alleingang gemacht hat. Handwerklich und soundtechnisch gibt es an "In defiance of existence" nicht viel aus zu setzen. Die orchestrale Ausstrahlung erinnert mich dabei etwas an Dan Swanö, dessen Scheibe "Moontower" ich echt genial finde. Während Borgir-Jünger hier nicht viel Neues hören werden, gefällt mir das Teil immer besser, zumal sich der Gesang zum Glück nicht wie der von Cradle-Dani anhört. Ausserdem imponiert mir, wie schon bei Immortal, die energiereiche und sehr komplexe Drum Spielweise. Nicholas Barker (Dimmu Borgir, Cradle of Filth) lässt es dabei ganz ordentlich und oberfett krachen. Für mich als eigentlichen Black Metal Laien ist diese CD ganz auf der Linie meiner Faves Immortal und deshalb mag ich sie ganz gut, uaarrrrrggghhh!!!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
No
Cover
available
--MF--
THE PROVENANCE - Still at arms lenght
Scarlet Records

Eins vorweg genommen: "Still at arms lenght" ist ein klasse Album. The Provenance bieten auf ihrem zweiten Silberling so Einiges. Die meist alle über sechs Minuten langen Songs verzaubern den Zuhörer so richtig. Geboten wird Gothic Metal mit vielen Progressiven Parts, Doom- und Death-Einlagen. Vor allem der wechselnde Weibchen/Männchen Gesang gefällt, da Emma Hellstrom eher die romantischen und melodiösen Parts übernimmt und Tobias Martinsson neben den Melodien auch die eher bösen agressiven Songlines intoniert. Zum Teil erinnert mich "The Provenance" an Lacuna Coil und teilweise auch an The Gathering. "Still at arms lenght" kann man richtig entdecken und sich einfach mitziehen lassen vom abwechslungsreichen Sound der fünf Schweden, die den Zuhörer in eine total andere Welt entführen. Was interessiert einen denn da noch das Wetter oder fuckin' Bush? Also Gothic Fans, ab in den nächsten CD-Shop, das Ding gekauft, sich in die Welt von The Provenance einklinken und davonschweben.
Crazy Beat M.
Punkte: 8.4 von 10                             Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Sceptic-Flesh

SEPTIC FLESH - Sumerian daemons
Hammerheart Records

Kennt da draussen überhaupt jemand diese Band? Hey, das sind diese Griechen, welche schon seit 1990 eine gepflegte Hausmusik spielen. Wenn nicht, dann werde ich sie hier näher vorstellen, denn das haben sich die Jungs verdient. Septic Flesh zählen im Land des Zeus zu den Metal-Pionieren. Mit ihren bisher zahlreichen Veröffentlichungen haben sie sich schon weitaus über ihre Landesgrenze hinaus einen guten Namen gemacht. Kommen wir jetzt zur Neuzeit. Zwei Jahre gingen ins Land und die Griechen suchten ein neues Label. Hammerheart bekundete Interesse und man fand, wieder einmal mehr, den Weg ins Fredman-Studio nach Schweden. Da wurden sie, wie auch schon bei früheren Veröffentlichungen, von Fredrik Nordström (Dream Evil) unter die Fittiche genommen. Das Ergebnis ist ein wahres Potpourri an Stilrichtungen und Kombinationen. "Sumerian daemons" dürfte Death Metal-Fans, wie auch den Hobby - Depressiven Gothic-Fans gefallen. Das Ganze wird noch mit viel Bombast, düsteren wie auch orchestralen Momenten abgerundet. Ich hoffe, dass Septic Flesh bei Euch auf Interesse stossen, denn es wäre schade, wenn die Band nicht mehr Aufmerksamkeit bekommen würde. Also ab in den CD-Händler Eures Vertrauens und hört Euch das gute Teil wenigstens mal an.
D.J. Roxx
Punkte: 8.0 von 10                              Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Kansas

KANSAS - Device-Voice-Drum
SPV/Steamhammer

Nächstes Jahr werden stolze dreissig Jahre seit dem Debüt dieser Dinosaurier-Band vergangen sein. In dieser Zeit haben einige Alben das Licht der Welt erblickt. Zudem befand sich darunter ein Song, der so monumental, wie zeitlos ist: "Dust in the wind". Dieses ruhige und melodiöse Stück repräsentiert aber keineswegs den typischen Kansas-Sound. Da ist nämlich Rock mit Schlagseite zum Progressiven und mitunter Bombastisches aus zu machen. Trotzdem zierte bislang keine einzige Scheibe der Amis meine Tonträger-Sammlung. Um den Grund dafür heraus zu finden, stürze ich mich rein in das Konzert, das letzten Juni in Atlanta mitgeschnitten wurde. Die Kulisse scheint jedoch nicht (mehr) allzu gross. Das Markenzeichen von Kansas ist unter anderem das Mitwirken von Geiger Robby Steinhardt und die eigenen, unverwechselbaren Vocals von Steve Walsh. Und hier scheiden sich bei mir bereits die Geister. Die gepresste Stimme von Walsh ist nicht so mein Ding. Die Musik von "Belexes", dem ersten Track, erinnert mich stark an Uriah Heep, Jethro Tull und Deep Purple ab der Morse-Ära. Das kommt nicht von ungefähr, da der jetzige Purple-Klampfer auch mal in Diensten von Kansas stand. Weiter geht es mit "Icarus II", einem eher ruhigen Song, gefolgt von "Icarus", wo die Elektro-Geige, wie bei Jethro Tull die Querflöte, zu Beginn und während des Songs einen tragenden Part hat. Allerdings klingt dieses Instrument viel zu künstlich irgendwie. Die Chöre erinnern auch hier wieder an Uriah Heep. Fragt sich nur, wer hier von wem abgekupfert hat. Der Anteil der reinen Instrumental-Parts innerhalb der Songs ist generell noch markant und über Allem schwebt oft ein leichter Progressiv-Touch. Musikalisch und handwerklich bewegen sich Kansas auf Top-Niveau, wirken insgesamt aber etwas lasch und angegraut und sind deshalb wohl eher was für die eingefleischten (und älteren) Fans der Amis. Jüngere Zuhörer dürften nicht so viel mit "Device-Voice-Drum" anfangen können, reinhören ist aber nicht verboten. Besonders dann, falls jemand nicht wissen sollte, wie sich "Dust in the wind" anhört!
Rockslave
Punkte: keine Wertung                          Hier bestellen für 27.90 SFr.
No
Cover
available
--MF--
DUNGORTHEB - Dungortheb
Perennial Quest Records

Diese Dreitrack-CD ist der Vorgeschmack auf das bald folgende Debüt-Album der Franzosen Dungortheb. Eine sehr abwechslungsreiche und neuartige Art der Musik schaffen sie auf diesem Album. Am ehesten lässt sich die Musik als Progressive/Melodic Death Metal beschreiben. Also ein anspruchsvolles Stück Musik, das sich erst nach mehreren Durchgängen offenbart. Die Wechsel von Härte, Melodie und Virtuosität klingen gut und können überzeugen, vor allem im zweiten Stück "The only rest", das auch coole Solo-Parts aufweist und dem Stück eine gewisse Heaviness verleiht. Die Musiker besitzen ein sehr gutes spielerisches Können und überzeugen durch Rhythmuswechsel und gute Melodiebögen. Die Produktion kann sich ebenfalls hören lassen, wobei sie etwas mehr Power besitzen dürfte. Die Growl-Vocals klingen zwar recht gut, aber sehr effektbeladen und wie in einer Metallkiste aufgenommen. Nachteilig zu erwähnen gibt es auch ein paar lasche Stellen, die der Silberling besitzt, zum Glück jedoch nur von kürzerer Dauer sind. Diese drei Stücke machen Lust auf mehr und das sollte man mit dem folgenden Debüt-Album auch bekommen.
Marco G.
Punkte: 7.9 von 10
CD-Blood-red-throne
BLOOD RED THRONE - Affiliated with the suffering
Hammerheart Records

Ich versuch jetzt so eine Art von Geschichts-Stunde zu machen. Da gibt es einen Kerl namens Tchort. Er gründete im Jahre 1990 die Band Green Carnation. Kurz darauf begab er sich zu Emperor. Daraufhin wurden Green Carnation in In the Woods umbenannt, mit einem neuen Sänger bestückt und auch eine andere Stilrichting eingeschlagen. 1998 ging Tchort zurück zu seiner Stammband, welche sich dann wieder in Green Carnation umbenannte. Man widmete sich der Pflege der Black Metal-Mucke. Das war aber nicht genug. Tchort hatte wieder Lust, Musik zu machen, welche er am Anfang gemacht hatte. Er umgab sich mit einer Schar begnadeter Musiker (untern anderem Satyricon) und klopfte Blood Red Throne aus dem Boden. Der Einfluss der verschiedenen Bandmitglieder trägt zum Sound von Blood Red Throne bei. Es ist ein Mix von Obituary, Deicide, einer Prise Slayer, angereichert mit Carcass und abgeschmeckt mit etwas Death. Oder kurz formuliert, eher US-Todesblei-lastig. Geile Blast-Passagen und ein verdammt gutes Riffing zeichnen dieses Album aus. Das sehr blutige Cover wird wie auch beim Vorgänger "Monument of death" bestimmt für Aufregung sorgen. Wer ein paar hart verdiente Piepen mehr für das limitierte Digipack ausgibt, kommt in den Genuss eines Bonustracks. Dabei handelt es sich um den Obituary-Klassiker "Deadly intensions".
D.J. Roxx
Punkte: 7.7 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Unruly-Child
UNRULY CHILD - UC III
Frontiers Records

Deutlich schwächer als erwartet ist die neue Scheibe von Unruly Child ausgefallen. Zugegeben, die Erwartungen waren hoch angesetzt, was nach den Highlights, die uns die Amerikaner in der Vergangenheit präsentierten, auch verständlich ist. In den 90-ern veröffentlichte die Band, zwischen den Wirren um Plattenverträge und Sängerwechsel, zwei starke Melodic Alben. "Unruly Child III", das von Marc Free eingesungen wurde und "Waiting for the sun", auf dem Kelly Hansen an den Vocals zu hören ist. Diese zu übertreffen war zwar nicht zu erwarten, aber den Top Leuten Bruce Gowdy (Guitars, Bass, Drums) und Guy Allison (Keyboards, Bass, Drums), die als Rumpfmannschaft noch übrig geblieben sind, hätte ich doch mehr zugetraut. Der neue Sänger Philip Bardowell (ehemals Magdalen) liefert zwar einen astreinen Job ab, aber gegenüber den früheren Sängern ist seine Stimme einfach nicht individuell genug, um wirklich auf zu fallen. Kompositorisch ist auch nicht alles im grünen Bereich "Tear me down", "Kings of tragedy" oder "Vertigo" sind zwar tolle Songs mit starken Refrains, dazwischen tauchen aber immer wieder Titel auf, die einfach nicht zünden. "UC III" ist beileibe kein schlechtes Album, aber nach "The basement demos", dem umfangreichen Vergangenheitsabschluss, das vor Monatsfrist erschien, hätte sicher mehr drin gelegen.
Chris C.
Punkte: 7.6 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Defecation
DEFECATION - Intention surpassed
Nuclear Blast

Das Cover der Scheibe lässt wohl eher eine 80-er Jahre Thrash Metal Band vermuten. Bei Defecation handelt es sich jedoch nicht um selbiges, sondern um eine ein Mann Grindcore Band. Mitch Harris (Righteous Pigs) heisst der Mann hinter Defecation. Als ich das Album gehört hatte, musste ich sagen: Respekt. Was Mitch hier alleine zustande gebracht hat, ist durchaus bemerkenswert. Abgedreht, brachial, schnell und intensiv ist das Album geworden. Irgendwie erinnert mich Defecation manchmal auch an Ministry’s "Psalm 69", Defecation besitzt einfach noch den Grindcore- und Prügel-Aspekt. Die Highspeed-Parts klingen durch den Drumcomputer teilweise überschnell, die Gitarrenarbeit ist vielfach auch sehr schnell gehalten, aber den grössten Teil der Brachialität kann dem Drum zugeschrieben werden. Die Vocals sind schon fast etwas zu krank geraten und hätten ruhig weniger Effekte haben können. Eine "normale" Grunz-Stimme wäre mir lieber gewesen und nicht das Effekt-Gekreische. Ansonsten geht Defecation's neues Album durchaus als guter Grindcore-Quickie durch, zumal die Produktion sehr gut ausgefallen ist (für Grindcore-Verhältnisse versteht sich).
Marco G.
Punkte: 7.6 von 10                                Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Urban-Tale
URBAN TALE - Signs Of Time
Frontiers Records

Schon nach den ersten Klängen ist klar, um was es bei dieser finnischen Combo geht. Journey, Toto und Survivor lassen grüssen. Die Stimme von Kimmo Blom weist oft Parallelen zu Journey’s Ex-Sangesgott Steve Perry auf. Weiter verwunderlich ist das nicht, denn bevor Urban Tale sich an eigene Kompositionen wagten, waren sie als Journey Cover-Band unterwegs. Auch auf diesem, ihrem zweiten Album, setzen sie ihren Melodic-Rock Weg unbeirrt fort, immer in den Fussstapfen der genannten drei Aushängeschilder der Szene. Songwritingtechnisch gelingt ihnen der eine oder andere Titel mit erstaunlich grossem Potenzial. Songs, die sich mit viel Wiedererkennungswert durchaus in den Gehöhrgängen fest krallen können. Gleich der Opener "Starship of giants" lässt sich in diese Kategorie einordnen. Auch die folgenden Songs "Hello light" und "Houdini’s eyes" können dazu gezählt werden. Gegen Ende der Scheibe ist mit "Morning smoke" nochmals ein starker Song zu entdecken. Dazwischen haben sich dann aber auch sehr seichte Titel eingeschlichen, die wirklich nur als Lückenfüller bezeichnet werden können. Insgesamt bewegen sich Urban Tale mit diesem Silberling aber noch auf der besseren Seite, obwohl sie mit dem schwachen Mittelteil knapp an der Degradierung zur Fahrstuhlmusik-Band vorbei segeln.
Chris C.
Punkte: 7.4 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Majesty-of-Silence
MAJESTY OF SILENCE - But there’s no light
Eigenproduktion

Majesty of Silence stammen aus Aarau und musizieren seit 1994 zusammen. Sie entwickelten sich vom Grunge zu Gothic-Black Metal, keine Ahnung was sie zu diesem Wechsel bewogen hat. So liegt mir nun das neueste Machwerk der drei Schweizer vor. Das Cover und die allgemeine Aufmachung der CD lassen schon mal Gutes erwarten. Jedoch wird das Niveau des Covers mit der Musik nicht ganz erreicht, der Sound der CD ist durchschnittlich, sogar eher etwas darunter und hört sich ein bisschen breiig an. Die Musik klingt irgendwie nicht gerade neu, oft erinnert MoS an andere Bands. Es gibt jedoch durchaus auch Stellen, die sehr gut klingen und die Macken der CD kurz vergessen lassen. Negativ fallen auch die weiblichen Vocals auf, die sehr kitschig klingen und die etwas fehl am Platz wirkenden cleanen männlichen Gesangsparts. Vom spielerischen Aspekt her gibt es nichts zu bemängeln, hier beweisen die Jungs, dass sie ihr Handwerk durchaus verstehen. In MoS steckt noch viel Potenzial, das durch mehr Innovation unbedingt ausgeschöpft werden muss. Ein Reinhören ist durchaus empfehlenswert und man sollte sicher ein Auge auf diese Band werfen.
Marco G.
Punkte: 7.0 von 10                                 Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Anthenora
ANTHENORA - The general's awakening
Eigenproduktion

Die fünf Jungs von Anthenora kommen aus Italien und stellen sich mit einer Vier-Track Demo-CD vor, die sie selber produziert haben. Man hört Anthenora eigentlich kaum an, dass sie Italiener sind. Der Sound ist eher in den 80-ern verwurzelt. Eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass die Jungs alle Maiden Fans sind, vor allem "Dark horizon" und "The savior" klingt guitarmässig nach den alten Di Anno Maiden. Auch Sänger Luigi Bonansea klingt mit seiner etwas dreckigen Stimme zeitweise nach dem guten alten Paule. Eigentlich toll, dass nicht alles von Italy nach Rhapsody klingt. Anthenora klingen irgendwie frisch und lebendig. Also ich habe schon etlichte schlechtere Bands (mit Deal) gehört.
Crazy Beat M.
Punkte: 7.0 von 10

CD-Robert-Jackson

ROBERT JACKSON - Personal Jesus
Aif Records

Personal Jesus ist eines der seltsamsten Alben, das mir je auf den Tisch geflattert ist. Robert Jackson scheint sich quer durch einige Musikstile zu bewegen. Personal Jesus braucht einiges an Toleranz, man muss sich echt erst daran gewöhnen. "Knockin on the door" und "Blood on their hands" sind zwei Acoustic Rock-Nummern, "Dead Yuppies on the highway" ist ein Punk-Song, "Jamie says" und "Alice Linz" sind eher zwei Alternative Rock-Songs, "Gunfire in the distance" ist ein melodiöser Rock-Song, "You dont care no more" ist der Heavy Rocker und "Lonesome Town", sowie "Dreams that can't be found" sind einfach zwei Rock-Nummern. Also ein Queerbeet-Album. Nicht schlecht, aber sicher nicht jedermanns Sache. Wer mehr wissen will über Robert Jackson, soll sich mal auf seiner Homepage "robertjackson.net" einklinken.
Crazy Beat M.
Punkte: 6.9 von 10                             Hier bestellen für 29.90 SFr.
No
Cover
available
--MF--
BENIGHTED - Psychose
Adipocere Records

Gutturale Tief-Growl-Röchel Parts kombiniert mit Black-Metal-Kreisch Riffing, das ist Benighted oder anders ausgedrückt Ami-Brutal-Death Metal meets Mayhem. Die Mischung ist nun wirklich nichts für zartbesaitete Naturen, denn hier herrschen Gewalt und Aggression. Der Death-Metal Anteil der Band gefällt mir sehr gut, wogegen ich den Black Metal eher als störend empfinde. Die Kreisch-Vocals sind mir zu nervig und das Riffing stellenweise etwas einfallslos. Dagegen sind die groovigen Mosh und Prügel-Parts im Ami-Death Stil sehr lecker. So wechseln die Gefühle von Hochmut auf Unmut und so weiter. Es ist also ein Wechselbad der Gefühle. Die Produktion kann durchaus gefallen, die Gitarren preschen so richtig schön aus den Lautsprechern und hauen einen die Birne wech, das Schlagzeug rumpelt und der Bass dröhnt, im positiven Sinne gemeint. Mir wäre es lieber, wenn sich Benighted vermehrt auf ihre deathmetallischen Seiten konzentrieren würden, obwohl das Ganze dann nicht mehr so innovativ wäre. Für mich steht jedenfalls fest, vorher unbedingt rein hören!
Marco G.
Punkte: 6.8 von 10

CD-Tyrant-Eyes

TYRANT EYES - The darkest hour
Scarlet Records

Nachdem die deutsche Power-Metal Band Tyrant Eyes mit ihrem Debüt "Book of souls" überall auf gute Kritiken stiess, war ich gespannt auf das zweite Album. Gleich thrashig geht es beim ersten Song "Night of defender" los, harte Metal-Riffs, ab und zu mit Keyboard unterlegt, nicht schlecht! Auch der zweite Song bringt eine schöne Ladung Gitarrenpower, doch man fragt sich langsam, ob der Sänger im Studio wirklich alles gegeben hat, denn ein paar höhere Gesangspassagen hätten dem Song "Delight in dying" sicher nicht schlecht getan. Dritter Song, fette Gitarren-Riffs erneut, wieder Keyboarduntermalung. Vierter Song, diesmal gedrosseltes Tempo, aber schön groovig, jedoch wieder ein Song über sechs Minuten. Langsam verliere ich den Faden in dieser Scheibe. Gitarren und Drum gefallen mir sehr, doch dass die meisten Songs so um die sechs Minuten dauern, erscheint mir ein wenig in die Länge gezogen. Langsam finde ich die Scheibe ein wenig eintönig, immer wieder fette Riffs, dazwischen ruhigere Phasen, ein wenig Keyboard da und dort. Wo bleibt der absolute Knaller-Song? Auch die restlichen Songs verlaufen nach dem gleichen Strickmuster. Gut gespielt, geile Riffs und Power, aber mit der Zeit zu eintönig. Leider konnte mich auch der Sänger nicht ganz überzeugen. Fazit: schade, wurden die Songs nicht ein wenig kürzer arrangiert und beim Gesang ein wenig mehr gepowert! Dennoch werden Tyrant Eyes ihren Weg machen und ich denke, dass die neuen Songs live gar besser und kräftiger rüberkommen als auf Konserve.
Marco F.
Punkte: 5.8 von 10                             Hier bestellen für 29.90 SFr.
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