Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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SAMAEL
Reign of light
Regain Records
Fünf lange Jahre zogen ins Lande, bis nun endlich die neue Scheibe "Reign of
light" von Samael den Weg in meine Hände fand. Unsere helvetische Dark Elektro Metal
Combo Nummer 1, welche mit "Passage" und "Eternal" einen Kurswechsel
zu den älteren Werken vollzog, setzt ihren musikalischen Stil aus Dunkelheit, Melodie,
Atmosphäre und Elektro-Einflüssen konsequent fort. Der Opener "Moongate"
schlägt gleich ein wie eine Bombe und reisst den Hörer in das Klanguniversum Samael's,
welches bis zu "Door of celestial peace" kein Entkommen mehr bietet.
Gleichzeitig fällt bei "Moongate" auf, dass Samael ihr Universum mit
asiatisch-orientalischen Klangmustern erweitern, welche so geschickt eingearbeitet sind,
dass bei den folgelnden "Inch' Allah", dem schleppenden "High above",
und "Heliopolis" das Ganze wie aus einem Guss und nicht aufgesetzt oder fremd
wirkt. Der Titeltrack überzeugt durch einen mitreissenden Refrain und wird live
sicherlich zu einem Leckerbissen werden. Während "On earth" stampft und
"Telepath" nach vorne prescht, zeigt "Further" ein ruhiges,
hymnenhaftes Gesicht. Samael präsentieren elf Songs, die faszinieren und zu überzeugen
wissen. Diese Mischung aus Elektronik und Metal weiss eine Atmosphäre zu erschaffen, die
sehr eigenständig ist und eine dunkle Magie versprüht. Was dabei besonders auffällt,
ist diese positive Energie, welche alle Songs umschliesst. Damit ist für mich "Reign
of light" das exakte Gegenstück zu "Passage", welches die damalige Kälte
durch Wärme und mehr Eingängigkeit ersetzt. Die Produktion von "Reign of
light" ist Samael und ihren Sound-Engineers absolut perfekt gelungen. Die Gitarren
verschmelzen zu den Beats und den Samples in ein homogenes Klanggewand, welches dem Hörer
Samael 2004 als akustisches Erlebnis, eine Art Reise durchs dunkle All präsentiert.
Samael schaffen es einmal mehr, ihrem einzigartigen Sound neue Facetten auf zu setzen und
mit der düsteren Stimme von Vorph, den Melodien, Samples und Beats von XY ein total
überzeugendes Werk zu erschaffen, welches nichts anderes, als die höchste Punktzahl
verdient hat!
R.K.
Punkte: 10 von 10
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für 27.90 SFr.
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SHADOWS FALL - The
war within
Century Media
Wer bis jetzt die Finger vom Metalcore liess, weil ihm das Ganze zu sehr nach Verrat an
den alten Metal Göttern roch, der sollte sich seine Theorie noch mal genau überlegen und
dazu am besten gleich mal in die neue Shadows Fall rein hören. Denn was der flotte
Fünfer aus Massachusetts auf seiner zweiten Scheibe bei Century Media bietet, lässt sich
nicht so einfach in eine Schublade stecken. Hier treffen fetteste Doublebass Drumparts und
zweistimmige Gitarrenlinien auf Midtempo-Songs und Grunzlaute sowie Flitzesoli und
melodische Refrains auf verzerrte Bassgitarren und Riffs, die locker die Bandbreite von
1980 bis 2004 abdecken. Meine lieben Leute, was Ihr hier serviert bekommt, erhält von mir
direkt das Gütesiegel 1A, denn so was findet sich nicht einfach alle Tage im
Scheibenladen eures Vertrauens. Shadows Fall verstehen es einfach, das Beste aus 25 Jahren
Metal- und Rockgeschichte in einen Topf zu werfen und daraus ihre ganz eigene Suppe zu
kochen. Ich sehe Legionen von Metal-Freaks, die sich vor Freude in die Arme fallen, die
mit den Cinderella Shirts genauso wie die mit den Testament Leibchen. Kauft diese Schiebe,
seid glücklich und vermehrt Euch..., oder so.
El Muerte
Punkte: 10 von
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MERCENARY - 11
dreams
Century Media
In Sachen Rock, Metal und Dänemark fallen mir sonst noch drei Namen ein: King Diamond,
D.A.D. und ein redseliger, kleiner Drummer einer der grössten Heavy Metal Bands der Welt.
Dazu gehören aber ohne Zweifel auch Mercenary, die ich seit dem Album
"Everblack" von 2002 kennen gelernt habe. Eingeleitet durch den Erfolg von
Soilwork fand auch ich langsam Zugang zu dieser mir vorher eher verschlossenen Stil-Ecke.
Mittlerweile sind einige Nachahmer auf diesen Zug aufgesprungen und wollen natürlich auch
was vom Kuchen ab haben. Mercenary gehören dabei zu den klar herausragenden Bands. Sie
verstehen es perfekt, den ganzen Bogen zwischen brachial und lieblich zu spannen. Das
drückt sich vor allem in der sehr variablen Vocal-Arbeit von Sänger Mikkel Sandager aus.
"11 dreams" ist wieder eines dieser Alben, das man unmöglich per Skip-Taste des
CD-Players ergründen kann. Nach dem Intro, das sich gut auf einer echten True Metal
Scheibe in Szene hätte, ballert einen "World hate center" gleich wuchtig von
den Füssen. Gleichzeitig wird das Melodische betont und das Guitar-Riffing bleibt nicht
an einer monotonen Double-Bass Drum hängen. Auch der nachfolgende Titeltrack strotzt nur
so vor Ideen und lässt viel Raum für gegensätzliche Stimmungen, und immer wieder
glänzen die Vocals von Mikkel, die vorzüglich zur Musik passen, die sich teilweise etwas
nach Nevermore anhört, ohne diese aber plump zu kopieren. Über eine Stunde lang wird
Melodic Death Metal auf höchster Ebene zelebriert. Einzelne Songs zu empfehlen verkommt
bei dem Niveau zur Farce, aber nehmt mal "Firesoul" als Anhaltspunkt (wo sogar
weibliche Vocals eingeflochten wurden!) und ihr werdet meinen Worten ohne Vorbehalt
zustimmen können, zumal auch für die Produktion nichts dem Zufall überlassen wurde.
Besser kann man Musik aus dem Bereich Melodic Death nicht zelebrieren! Megahammer!!!
Rockslave
Punkte: 10 von
10
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CRADLE OF FILTH -
Nymphetamine
Roadrunner Records
Wären COF die Drogendealer meines Vertrauens und "Nymphetamine" die von ihnen
feilgebotene Ware, hätte ich mich mit feuchter Wonne und 100%iger Cum Shot-Sicherheit
bereits beim ersten Versuch genüsslich ins Elysium befördert! Und gleich einem
(natürlichen) Rausch der Sinne, ist diese Hommage an das vielbesungene, verruchte Weib
ein weiteres Meisterwerk aus der bewährten Dunkelstahlschmiede der belesenen Insulaner.
Der namensgebende Titeltrack ist ein Wortspiel, bestehend aus der fruchtbarkeitsspendenden
Nymphe der griechischen Mythologie und dem "Aufputschmittel" Amphetamin. Die
Essenz dieser beiden, eigentlich widernatürlichen, Gegenpole ergibt jedoch einen
hocherotischen Plastik-Sprengstoff der Seinesgleichen sucht und repräsentiert durch den
Wegfall der langsam ausgelutschten Vampir-Thematik auch eine textlich neue und deshalb
wieder aufregende Seite der blackmetallischen Koryphäen. Nach dem kurzen Keyboard-Intro
"Satyriasis" langt der Opener "Gilded cunt" gleich richtig in die
Vollen und überzeugt durch sein aggressives Riffing und die gewohnt hochstehenden
Songwriter-Qualitäten. Wer die Vorgängeralben "Midian" und "Damnation and
a day" jedoch für das Mass aller Dinge gehalten hat, könnte nach dem ersten
Durchlauf ein bisschen enttäuscht auf den fehlenden Bombast reagieren. Funktioniert das
neue Material doch "nur" noch mit einem kleinen Orchester, dem wieder gefundenen
"Need for speed", einem gesunden Thrash-Einschlag und dem nur von guten Eltern
stammend könnenden Riffing! Die Mitstreiter der Dreckwiege haben aufgehört, ihren
Genitalbereich blank zu rasieren, verbinden gekonnt handwerkliche Fähigkeiten mit der
Performance einer angestochenen Wildsau und die dabei entstehenden Vibes werden wirklich
nur von den wenigsten Bands erreicht! Musikalisch wird fast jedes Genre abgedeckt: Sei es
die pompös majestätische Ode ans geliebte Heimatland "English fire", die
textliche "Her ghost in the fog"-Fortsetzung "Swansong for a raven",
die groovende Midtempo-Hymne "Nemesis" (Geheimtipp!), das bewegende
"Absinthe with Faust", das nach vorne abgehende "Medusa and Hemlock"
(who the fuck is "Hemlock"?!), das fast schon punkige, Urinstinkte freilegende
"Filthy little secret", der Blaster "Mother of abominations" oder der
absolut hitverdächtige Titeltrack (der in der langen Version "Nymphetamine
overdose" und dem gemässigteren "Nymphetamine fix" gleich zweimal erregen
darf), only killers - no fillers! A propos Titeltrack: Als weiblicher Gegenpol zu
Mastermind Dani darf dieses Mal Ex-Theatre Of Tragedy Fistelstimmchen Liv Kristine
debütieren. Und das Endergebnis ist zwar eine melodische Adaption des Nick Cave/Kylie
Minogue-Duet's "Where the wild roses grow", aber was für ein Ohrwurm vor dem
Herrn! Lange Rede, fast kein Sinn: COF haben nicht nur ihre Wurzeln wieder entdeckt,
sondern auch gleich ausgegraben, umgetopft, mit haarigen Eiern garniert und gewohnt
poetisch kultiviert. Eines der Album-Highlights des Jahres!
HaRdY
Punkte: 9.9 von 10
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SAXON - Lionheart
Steamhammer/SPV
Auf dieser Scheibe ist wirklich alles zu finden, was Saxon auszeichnet und sie über Jahre
unverwüstlich machte: flotte Rock-Nummern wie zu "Denim and leather"-Zeiten,
Up-Tempo Granaten à la "Dallas 1 PM" oder epische Schlachthymnen, wie man sie
auf "The power and the glory" um die Ohren geballert kriegt. Und, um jetzt nicht
für Verwirrung zu sorgen: Bei Lionheart handelt es sich nicht um eine weitere Best-Of
Compilation, sondern um das neueste Meisterwerk der NWOBHM-Veteranen um Peter, besser
bekannt unter Biff, Byford. Und eben jener zeigt sich, wie eigentlich auch der Rest der
Gruppe, in allerbester Form. Während bei anderen Gesangs-Göttern wie Rob Halford oder
Ozzy Osbourne langsam die Stimme flöten geht, erlebt Biff so etwas wie seinen zweiten
Frühling. Fiel das Vorgänger-Album "Killing ground"(2001) zwar recht positiv,
jedoch für Saxon einen Tick zu progressiv aus, finden die Sachsen auf
"Lionheart" wieder zu ihren alten Tugenden zurück, ohne sich selbst zu
kopieren. "Witchfinder general" eine schon Speed Metal verdächtige Nummer macht
den Anfang, gefolgt von "Man and machine", welches in etwa in die selbe Kerbe
haut. Dann leitet "The return" das überepische Titelstück ein, welches es
getrost mit Hymnen wie "Crusader", "Power and the glory" oder
"Conquistador" aufnehmen kann. Dass die Briten auch heute noch gerne
experimentieren, zeigen "Beyond the grave" und "Justice", wobei vor
allem "Justice" durch sein modernes Flair zu überzeugen weiss. "To live by
the sword" und "English man o'war" lassen dann die Schwerter aufblitzen und
sind wohl mehr True Metal, als manche Band, die sich als solche bezeichnet, ohne dabei zu
viel Pathos aus zu strömen. Nach dem episch-progressiven "Searching for
Atlantis" schliesst der Mid-Tempo Groover "Flying on the edge" dann
fünfzig Minuten geballten, traditionellen, aber nicht verstaubten Briten-Metal ab, der
der jungen Musikergeneration zeigt, wo's lang geht. Während "Lionheart" zwar
durch eine erfrischende Härte glänzt, kommen in einigen Songs manchmal die Melodien
etwas zu kurz, dafür versprüht das neue Material eine erstaunliche Power, wie man sie
von einer nun auch schon 25 Jahre alten Band nicht erwarten würde. Vielleicht liegt es an
Jörg Michael (Stratovarius), der sich, als Ersatz für Fritz Randow, hinter die
Schiessbude hockt und wie gewohnt einen energiegeladenen Job abliefert, oder aber einfach
daran, dass Saxon auch heute noch zu den charismatischsten Bands überhaupt zählen. Für
traditionsbewusste Metaller ein Pflichtkauf, und auch für alle anderen zu empfehlen.
Kissi
Punkte: 9.8 von 10
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PUNGENT STENCH
Ampeauty
Nuclear Blast
Rund zwei Jahre liegt nun "Masters of moral Servants of sin", das letzte
Studio-Album der Österreicher, zurück. In dieser Zeit hat man sich vor allem dem Touren
und dem Schreiben neuer Stücke gewidmet. Diese Ergüsse sind nun auf "Ampeauty"
gebannt und können sich hören lassen. Man kann sagen, das sich die Musik der Drei sogar
noch weiter entwickelt hat und sich das Ganze noch ausgereifter und abwechslungsreicher
anhört, als noch auf der letzten Scheibe. Wieder ist der Grossteil der Stücke im
groovigen Midtempo-Bereich gehalten. Oft klingen die Riffs regelrecht rockig, so wie man
es zum Beispiel von Entombed oder Gorefest her kennt. Wobei ein Vergleich mit genannten
Bands nicht zu hundert Prozent angebracht ist, da Pungent Stench ganz klar eine Spur
brachialer und brutaler klingen, also nur zu einem Teil dem Death'n'Roll zuzuschreiben
sind. Das Songwriting ist eingängig und schlicht gehalten, dadurch sind die Stücke aber
keineswegs langweilig oder langatmig, doch wer Innovation und Experimentier-Freudigkeit
sucht, ist hier am falschen Ort. Ergänzend zum verbesserten Songwriting ist die Scheibe
auch soundtechnisch einfach nur geil, die perfekte Unterstreichung des spielerischen
Groove der Band so zu sagen. Nicht zu rohe oder zu cleane, sprich übertriggerte Drums,
direkter und gnadenlos guter Gitarren-Sound sowie ein treibender und in idealem Masse
verzerrter Bass. Das ergibt diesen wirklich tollen Sound, der das Hörerlebnis verstärkt
zum Geniessen anregt. So bleibt mir nur zu sagen, dass diese Scheibe einfach gehörig
Spass macht und dem Vorgänger sogar ein wenig überlegen ist.
Marco G.
Punkte: 9.6 von 10
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PURE INC. - Pure
Inc.
AFM Records
Ja, schau mal einer an, schon wieder ist ein Juwel geboren, das aus God Old Switzerland
stammt! Genauer gesagt aus Basel und früher unter dem Namen Pure Yeast unterwegs, heissen
die vier Musiker jetzt Pure Inc. Dass sich AFM Records ihren annahm, ist sicher optimal
für die Burschen, da die Deutschen einen guten Ruf geniessen. O.k., kommen wir zum Sound
von Pure Inc., denn der hat es in sich. Frisch, energisch, powerful und abwechslungsreich
tönen die Songs auf der Debüt-Scheibe von Pure Inc. Mal harter Heavy Rock, der
abwechsungsweise in die Alternative Rock Schiene abgleitet oder auch den Begriff Post
Grunge zulässt. Richtiggehend geile Stampfer mit einer absoluten Weltklasse-Stimme von
Frontmann Gianni Pontillio. Manchmal erinnert er mich sogar an Chris Cornell
(Ex-Soundgarden), so gut singt der Mann. Vor allem variabel klingt seine Stimme: Mal in
den hohen Tonlagen, dann in tiefe Gefilde schreiend und auch mal eine coole Ballade. All
das führt Mister Pontillio in seinem Repertoire. Wer braucht da noch Gotthard? Der
Eröffnungs-Stampfer der Pladde "Fear my eyes" oder der geile Abgeh-Rocker
"Genius" sind dann auch die Höhepunkte auf der Scheibe. Die Ballade
"Promise" ist für meine Verhälnisse zu sehr an Gotthard angelehnt, aber das
tut dem guten Gesamteindruck dieses Silberlings keinen Abbruch. Ein bisschen 80er-Flair
kommt dann und wann auch auf. Erwähnen sollte man zudem, dass Tommi Vetterli (Ex-Coroner)
diesem Debüt-Album einen amtlichen Sound verpasst hat. Haben wir in ihm das nächste
Produzenten-Genie? Möglich wär's auf jeden Fall. Ein Wink mit dem Zaunpfahl auch in
Richtung Shakra: Hier müsst Ihr Euch warm anziehen, denn da kommt starke Konkurrenz aus
dem eigenen Lande! Pure Inc. werden übrigens im Oktober und November mit der Michael
Schenker Group auf eine ausgedehnte Europa-Tour gehen. Da werden sie sich die nötigen
Erfahrungen holen, um auch international bestehen zu können. Und Leute, wer stets
"grännet", es gebe keine guten Bands im eigenen Lande: Völliger Bullshit! Wir
haben klasse Bands, die sich auch ausserhalb unserer Landesgrenzen nicht zu verstecken
brauchen, wie hier im Falle von Pure Inc. Ein absolut grandioses Debüt mit
Hit-Potenzial!!
Daniel J.
Punkte: 9.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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ELEND
Sunwar the dead
Prophecy Productions
Eine beklemmende Atmosphäre und Dunkelheit versprüht das neue Werk von Elend
"Sunwar the dead". Ein 'avantgardes' Hörerlebnis, welches tiefgründiges
Schwarz aus den Boxen brodeln lässt und den Raum mit qualvollen Soundtapeten zukleistert.
Der Titeltrack "Sunwar the dead" hört sich an, als seien die Ritter der
Apokalypse auf ihrem Ritt durch Felder des Schmerzes, Seelen der Verdammnis einsammelnd
und jegliche Gegenwehr niederschmetternd. Ein unglaublich schwarzer Strudel an Gefühlen
ergiesst sich über den Zuhörer und verschlingt ihn dabei unausweichlich. Ein
50-köpfiges Ensemble erzeugt diese Klangwelt des Leides, welche ich nur Hörern empfehlen
kann, welche von klassischer Musik angetan sind und auf Gitarrenklänge verzichten
können. Dafür wird hier eine enorme Intensität und Dichte geboten, welche durch
Industrial-Elemente angereichert wird und praktisch unbeschreiblich ist. Es ist kein Werk
für den Schnellgenuss, man muss sich Zeit nehmen und dabei die Augen schliessen. Dies
jedoch mit der Gefahr, von den Gefühlen völlig verzerrt zu werden, welche hier
regelrechtes Elend auslösen. Grosse Musik, die jedoch nicht für jeden und auch nicht
jederzeit verdaulich ist. Wer jedoch Fröhlichkeit hasst, wird dieses Werk lieben.
R.K.
Punkte: 9.5 von
10 Hier
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REGICIDE - Viorus
Fame Recordings
Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und es wird kälter..., der Herbst bricht
herein. Kamin anzünden und es sich im Wohnzimmer gemütlich machen, heisst folglich die
Devise. Dazu gehört natürlich ein exellenter Soundtrack, der das Herz erwärmt. Regicide
aus Deutschland, genauer genommen aus Oldenburg, könnten Euch helfen, die kalten
Herbsttage zu verschönern. Wieso Regicide? Weil die sieben Teutonen warmen Prog Rock
spielen, mit viel Atmosphäre drin und dem genialen Duettgesang von Timo Südhoff und
Frauke Richter. Nein, kein Grunz-Gesang, wie es üblich ist, sondern klare Vocals, die
sich super ergänzen. Es geht so in die Richtung von The Gatering und Within Temptation,
mit Anleihen von Nightwish (wegen den orchestralen Elementen in den Songs..., äh Werken,
wie sie ihre Songs zu nennen pflegen. Was finden wir in den Arrangements von Regicide?
Nun, der Bombast oder anders ausgedrückt die Hymnen mit hoch melodiösen Linien und eben
progressive Parts bestehen durch ihre Vielfalt an überraschenden Momenten in den Songs.
Der geniale Duettgesang steht natürlich klar im Vordergrund. Aber auch die immer zu
vernehmende Geige von Jonna Wilms und das Klavier haben durchaus auch Führungscharakter
in den Werken von Regicide. Abgerundet wird das Ganze von einer bomastischen Produktion
von einem gewissen Herr Wolff, der schon das Überwerk "Lingua Mortis" von Rage
produziert hat. Klar, die Mucke ist momentan hoch im Kurs, aber für ein Debüt-Album
müssen wir von Regicide den Hut ziehen, denn man hört, dass da hart und lange daran
gearbeitet, beziehungsweise an den Songs rumgefeilt wurde. Also Leute: Beine hochlagern,
einen Muntermacher zu sich nehmen und das neue Werk von Regicide reinziehen. Die Wirkung
ist so angenehm für Geist und Seele, dass man sich schnell wohl fühlt. Der Herbst kann
kommen..., ich bin bereit.
Daniel J.
Punkte: 9.4 von
10
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SOMMERSET
Say what you want
Sony Music
Sommerset aus Neuseeland schicken ihr drittes Album auf den langen Weg zu uns. In der Tat
hat sich das Quartett einen satten Sound zugelegt. Trotz catchy Melodien sind die Songs zu
kantig und üppig, um ins Poppige ab zu driften oder gar in die Schublade zu den 'Punk-Pop
Boygroups' gesteckt zu werden. Tatsächlich ist an der einen oder anderen Stelle ein
Hardcore-Touch aus zu machen. Die raue Stimme von Frontmann Ryan Thomas, das stramme,
musikalische Korsett mit den kernigen und dichten Gitarren, die unaufdringlichen Refrains
und die gut platzierten breiten Chöre, das ist es, was "Say what you want" zu
einem kraftvollen Rock'n'Roll-Album macht. Nichts darauf ist grundlegend neu, bahnbrechend
oder sonst noch nie gehört worden, nur schaffen es Sommerset einfach, ihre Spielfreude
überzeugend zu demonstrieren und liefern zwölf mitreissende Songs ab, von denen nicht
alle top sind, aber keiner als Filler zu bezeichnen ist. Als sehr gelungen würde ich den
Titelsong "Inside" und "Faded" bezeichnen. Diese drei Songs geben
zusammen als Anspiel-Tipps auch einen guten Querschnitt durch das Album ab. Im Ganzen ein
starkes Album, das ich nicht nur Melodic Punk Freunden und gemässigten Hart-Kernern
empfehlen möchte.
Ozzy
Punkte: 9.3 von
10
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FISSION - Crater
Napalm Records
Ich liebe Thrash Metal. Noch mehr liebe ich Thrash Metal mit progressiven Elementen. So
richtig geile Frickel-Parts, sodass einen nach wenigen Augenblicken richtig übel wird und
man dringend nach Luft schnappt. Doch nach ein paar Durchläufen lässt die Übelkeit nach
und wir sehen nach anfänglichem Chaos wieder klare Sicht in den Songstrukturen. So in
etwa kann man das neue Werk von den Schweden Fission, das sich "Crater" nennt,
beurteilen. Fission sind ein 2-Mann Projekt. Der Chef und Multi-Instrumentalist Benny
Hägglung, seines Zeichens Session und Live-Drummer von Vintersorg, hat das Projekt ins
Leben gerufen. Benny ist für das Sondwriting und die Instrumente verantwortlich. Der
Zweite im Bunde ist kein Geringerer als der Meister himself, nämlich Vintersorg alias
Andreas Hedlund. Er bringt die Texte und Vocals in das Projekt mit ein. Das könnte für
Hägglund gefährlich sein, hat doch der Sound von Fission wegen den Vocals von Vintersorg
und den progressiven Elementen, die in den Songs verankert sind, die Handschrift der eben
genannten Band von Vintersorg. Doch keine Angst, die Songs von Fission sind viel
durchschaubarer, als die vom Meister. Dazu tragen auch die grandiosen Melodie-Linien bei.
Das Gaspedal wird fast immer durchgedrückt und progressive Songstrukturen wechseln sich
mit atmosphärischen Akustik-Parts ab. Wem das letzte Werk von Vintersorg zu abgefahren
war, sollte sich mal Fission's "Crater" durch die Lauscher jagen. Ich für
meinen Teil bin froh, dass dieses anspruchsvolle Werk den Weg zu mir gefunden hat.
Daniel J.
Punkte: 9.2 von 10
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DORO - Classic
Diamonds
AFM Records
Lange Zeit wurden Frau Pesch und ihre Ideen von einem Schleier der Skepsis umweht.
Besonders das '95er Album "Machine II Machine" war sehr, sehr umstritten. Doch
sie beweist wieder einmal Mut und hält sich an ihren Ambitionen fest. Denn nun
veröffentlicht sie doch tatsächlich ein Album, auf dem einige ihrer mehr oder minder
grössten Hits von einem klassischen Orchester begleitet werden. Und nicht nur das! Sie
geht mit dem Orchester auch gleich noch auf Tour. Nachdem die Meinungen der Fans und
Kritiker bei den orchestralen Alben von Metallica und den Scorpions stark auseinander
gingen, erfordert dieses Projekt von Doro immens Mut! Man sollte deshalb das durchaus
gelungene "Classic Diamonds" nicht anhand der genannten Bands verurteilen,
sondern sich das gute Stück erst mal anhören. Viel braucht über den musikalischen Teil
wohl nicht geschrieben zu werden, da jeder in der Zivilisation lebende Mensch sich
zumindest sollte vorstellen können, wie so ein Orchester wohl klingen mag. Nur eins noch:
Songs wie "All We Are" und "I Rule The Ruins" wurden für dieses Album
stark umarrangiert. Zwei Anspieltips: Judas Priest's "Breaking the law" wurde
auf sehr aussergewöhnliche und spannende Weise gecovert, und auch die neue Ballade
"Let love rain on me" ist aufmerksame Ohren wert. Also, wer kein
Pauschal-Verurteiler ist, der soll sich die "Classic Diamonds" reinziehen. Und
alle anderen verpassen eben was.
Maiya R.B.
Punkte: 9.0 von 10
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ANOREXIA NERVOSA
The redemption process
Listenable Records
Anorexia Nervosa, der medizinische Begriff für Magersucht, steht hier für eine
französische Band, die sich dem symphonischen Black Metal verschrieben haben. Also bloss
"Dimmu Borgir Light" oder Creadle of Filth "Friss die Hälfte"
Verschnitt? Nein, das wäre völlig unangebracht, da die Franzosen nicht mal eben erst auf
den Trend aufgesprungen sind und zudem ihre Sache verdammt gut machen. "The
redemption process", reguläres Album Nummer Vier macht gleich schon von Anfang an
klar, dass die seit 1995 bestehenden Anorexia Nervosa nicht bloss ein "billiger
Abklatsch" Dimmu Borgir's sind, obwohl sie sich wohl gefallen lassen müssen, mit
ihnen verglichen zu werden. "The shining" eröffnet den Reigen von sieben
epischen Kompositionen und beginnt nach einigen ruhigen Takten mit wütendem Black Metal,
getragen von der Orchestrierung, welche die Musik in ein alles überrollendes Ungetüm
verwandelt und eine sehr dichte Atmosphäre erzeugt. Doch nicht nur im Blast-Bereich, nein
besonders auch dann, wenn zwischendurch das Gaspedal etwas zurückgenommen wird, wie bei
"Antiferno" oder "The sacrement" ertönen herrliche, symphonische
Melodien, die das Blut gefrieren lassen. Zudem bringt das Wechselspiel auch die nötige
Abwechslung mit, damit nicht so schnell Langeweile die Oberhand gewinnen kann. Die
wuchtige Produktion um die sieben dunklen Hymnen, rundet den überaus positiven
Gesamteindruck ab, auch wenn die Gitarren fast etwas untergewichtet werden. Wer
symphonischen Black Metal mag, wird von "The redemption process" ganz sicher
nicht enttäuscht sein.
R.K.
Punkte: 9.0 von 10
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für 29.90 SFr.
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SAGA - Network
Steamhammer/SPV
Was, schon wieder eine neues Album? Wie schnell doch die Zeit vergeht! Die kanadische
Rock-Legende, die letztes Jahr das 25-jährige Jubiläum feiern konnte, setzt nun mit
"Network" zum Sprung auf die dritte Dekade der Band-History an. Dazu führen sie
etwas Entscheidendes mit, was nicht so viele Bands aufweisen können, nämlich (wie zum
Beispiel Status Quo) einen unverwechselbaren Stil, der, nebst der Musik, im Wesentlichen
mit den Vocals von Michael Sadler zusammen hängt. Egal ob sich jetzt "Worlds
apart" von 1982 im CD-Player dreht oder 2004 der neuste Opener "On the air"
erklingt. Wo Saga drauf steht, ist auch Saga drin. Das war zum einen aber nicht immer so
und zum anderen gibt es Stimmen, die der Band schon längere Zeit verächtlich Treten an
Ort attestieren. Fakt ist, dass stilistische Korrekturen wie bei "Steel
umbrellas" (1994) und "Pleasure & pain" (1997) bös in die Hose gingen
und es ein paar Alben brauchte, bis die treue Fanschar wieder aufatmen konnte. Trotzdem
ist der kreative Zenith bereits in den 80ern erreicht worden und das frühere Interesse
der breiten Masse hat sich auf die eingefleischten Anhänger reduziert. Für diese Fans
und sicher auch "ein paar Neue" geben Saga aber bis heute tolle Konzerte, bei
denen alle auf ihre Rechnung kommen. Diesmal jedoch nicht mehr dabei ist Drummer Steve
Negus, der sich (wieder) eine Auszeit genommen hat, aber jederzeit wieder zurück an Bord
kommen kann. An seiner Stelle spielt nun Christian Simpson (auch ein Kanadier), der
bereits hörbare Spuren hinterlassen hat, denn der Snare-Sound im Besonderen ist deutlich
mehr im Vordergrund angesiedelt. Dies auch, weil die Drums wiederum analog aufgenommen
wurden und man so den Sound eben "lebendiger" gestalten kann. Markant(er) wie zu
"The security of illusion"-Zeiten klingt das Gitarren-Spiel von Ian Chrichton,
das mitunter echt hart ("Keep it reel" oder "Don't look now")
aufwartet. Gänsehaut kriegt man hingegen beim balladesken "Outside looking in",
das eine zeitlose Melody-Line auffährt. Unter dem Strich ergibt das freilich ein Album,
das abermals nichts wirklich Neues bringt, jedoch die bewährte Schiene auf der Basis von
guten bis diesmal klar überdurchschnittlichen Songs mit dem eigentümlichen Saga-Sound
weiter führt. Wie heisst es doch so treffend: Never change a running system!
Anspiel-Tipps: "On the air", "I'm back", "Don't look now",
"Outside looking in" und "Don't make a sound".
Rockslave
Punkte: 9.0 von
10
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LAIR OF THE
MINOTAUR - Carnage
Southern Lord
Am Anfang war die Garage. So oder ähnlich würde wahrscheinlich das Kapitel
"Schöpfung" in der Bibel der Strom-Gitarren-Musik beginnen. War es nicht der
heilige Autostall von Papa Hetfield, in dem Metallica die ersten Schritte machten? War es
nicht die Karosserie-Herberge von Mister Gates in dem Apple..., oh, sorry, falsche Story.
Anyway: Brüder und Schwestern, kniet nieder am Ort des Glaubens, betet zum Gott, der
Langhaarige gleichwohl duldet wie Glatzköpfe! Tut dies am Ort, an dem der Herr uns sein
Kind schenkte; machet auf die Tore Eurer Garagen, und lasset ein das unwissende Volk, auf
dass die Saiten schwingen und die Stöcke hämmern, die Stimmen jauchzen und das Volk das
Haupt schüttle zu den dröhnenden Dezibels! Nun werdet Ihr euch vielleicht fragen, was
der Verfasser dieser Zeilen wohl eingeworfen hat... - Nun, mal abgesehen von einem
Konfitüre-Schnittchen und 3dl O-Saft nix Spezielles. Ein Blick in meine heimische
Stereo-Anlage erklärt allerdings einiges: Lair Of The Minotaur drehen hier ihre Runden,
frisch gepresst rotiert lustig ihr neuer Silberling, getauft auf den holden Namen
"Carnage". Und genau diese Scheibe war mein Beweggrund, mein Review mit
obenstehender Huldigung ein zu leiten. Das Ding klingt so was von unglaublich nach Garage,
mehr Rock'n'Roll geht einfach nicht! Ich könnte schwören, dass sich der Luft in meinem
Zimmer bei den Klängen dieser Platte ein modriger Geschmack beigemischt hat, dessen
Ursprung im tiefsten der tiefen Keller dieser Welt liegt. Die Gitarren fiepen, die Snare
scheppert, der Bass dröhnt, aber es rockt! Dabei weiss ich noch nicht mal, wie man die
gewaltigen Brocken dieses Trio's aus Chicago bezeichnen kann. Ausgerichtet auf alten
Thrash der Marke Slayer, Celtic Frost und Venom wird hier selbst der Doom gestreift
(Sabbath lassen grüssen!), mit dessen Hilfe die ganze Sache erst so richtig in Fahrt
kommt. Lasst Euch von diesem kleinen Bastard inspirieren, dieses Ding ist einfach
unglaublich! Und so sprach der Herr: Es werde gebangt!
El Muerte
Punkte: 9.0 von
10
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BLOODBATH -
Nightmares made flesh
Century Media
Dieser Bandname verströmt nicht gerade den Frieden auf Erden und deshalb erstaunt es auch
nicht, dass wir es hier mit einer deftigen Death Metal Truppe zu tun bekommen. Bloodbath
sind allerdings keine gereifte Band im herkömmlichen Sinne, sondern ein Pool aus Membern
von einigen Bands, die aber von sich sagen, dass sie nicht bloss ein zusammengewürfelter
Allstar-Haufen seien! Nun denn..., das ursprüngliche Line-Up bestand aus: Mikael
Akerfeldt (Opeth - v), Anders Nyström (Katakonia, Bewitched, Diabolic Masquerade - g),
Jonas Renkse (Katakonia, October Tide - b) und Dan Swanö (Edge Of Sanity, Nightingale,
Infestdead - d). Akerfeldt zog inzwischen Leine, Swanö nahm neu die zweite Klampfe in
Beschlag und in Martin "Axe" Axenrot fand man einen adäquaten Felldrescher.
Somit fehlte also noch ein neuer Shouter. Dieses Unterfangen, einen gleichgesinnten
Musikerkollegen zu finden, gestaltete sich zunächst eher schwierig. Doch Bloodbath war
das Glück Hold und so konnten sie keinen Geringeren als (den Kult-Producer schlechthin!)
Peter Tägtgren (Hypocrisy, Pain) für diesen Posten verpflichten. Damit war der Weg frei
für den kreativen Prozess, der nun mit "Nightmares made flesh", der dritten
Veröffentlichung unter diesem Namen, gekrönt wurde. Schon der Opener "Cancer of the
soul" macht keine Gefangenen und holzt volle Kanne à la Vader durch die Boxen.
"Brave new hell" beginnt indes mit einem schleppenden Riff nach bester Bolt
Thrower Manier und glänzt mit den typischen Growls des Meisters. Da passt einfach alles
zusammen, wie die Faust auf's Auge. Death Metal at its best! Bezeichnend für ein
ausgewogenes Songwriting, varieren die Tempi und Riffs immer wieder und bringen somit die
nötige Abwechslung in die Songs rein, geil! So prügelt sich der schwedische Fünfer von
einer DM-Perle zur anderen und vor allem die gemässigten Parts hauen gnadenlos alles kurz
und klein. Dank den überragenden Fähigkeiten aller Musiker wird dieser
"Old-School" Swedish Death Metal zwölf Mal auf höchstem Niveau zelebriert!
Für Genre-Liebhaber gibt es hier kein Entrinnen: Buy or die!
Rockslave
Punkte: 9.0 von
10
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für 27.90 SFr.
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THE JELLY JAM - 2
InsideOut Music
Was kommt dabei heraus, wenn drei Musikergrössen wie Ty Tabor (King's X - v, g), John
Myung (Dream Theater - b) und Rod Morgenstein (Dixie Dregs - d) zusammen musizieren?
Schwer voraus zu sagen, deshalb überrascht der Opener "Not today" mit
kräftiger Black Sabbath Schlagseite und ordentlichem 70er-Groove, der am ehesten bei
King's X angesiedelt ist. The Jelly Jam gingen als Trio aus dem Vorgänger Platypus
hervor, dem unter anderem auch Keyboarder Derek Sherinian (Ex- Dream Theater) noch
angehörte. John Myung war damals die treibende Kraft, um sich hiermit etwas Abwechslung
zum Hauptbetätigungsfeld bei Dream Theater zu holen. So beschloss das Trio, unter dem
neuen Namen The Jelly Jam weiter zu machen. Nach dem Debüt aus dem Jahre 2002 legen die
Ausnahmemusiker nun ihren interessanten Zweitling vor, der, nebst der stilistischen
Verwandtheit zu Ty Tabor's Combo, sonst eigentlich völlig frei von Einschränkungen ist.
Die öfters von den Beatles inspirierten Melodien und Stimmungen, wie bei
"Empty" oder "Angel or devil" vermischen sich mit einigen Stilen, die
eine grosse Zeitspanne abdecken. Dabei holt Tabor, ergänzend zu seinem prägnanten
Gesang, immer wieder megasatte Riffs aus seiner Axt hervor, die mächtig schrammen.
Herrlich auch, wie alle drei Instrumente, zusammen mit den Vocals, nebeneinander her gehen
und nicht egomässig gegeneinander ankämpfen, was angesichts der technischen Fähigkeiten
der Musiker nicht mal erstaunen würde. Besitzer von High End-Anlagen müssen unbedingt
"Empty" und vor allem "Drop the gun" durch ihre edlen Teile jagen,
denn hier röhrt Myung's Bass sowas von geil, dass einen die Freudentränen gleich
bachweise runter rinnen! Anspiel-Tipps zu den insgesamt elf Songs gibt es von mir keine,
da das Teil eigentlich keinen einzigen Ausfall enthält. O.k., zwei Favoriten habe ich
doch: "Allison" und "Angel or devil"! Wenn kreative Überkapazitäten
derart vertont werden, können sich die Fans weiterhin glücklich schätzen! Ein echtes
Hammerteil, das vor allem durch die wuchtige Produktion optimal abrockt!
Rockslave
Punkte: 8.9 von
10
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für 27.90 SFr.
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PAIN OF SALVATION
- Be
InsideOut Music
Genversuche, Klonen, Globalisierung, Krieg, Armut und Überbevölkerung..., all dies sind
Themen, die wir täglich in den Nachrichten vorgezeigt bekommen und mit denen die
Zeitungen Schlagzeilen wie die Politiker Stimmen machen. Warum sollte es dann nicht auch
eine rockende Version von diesen Problemen geben?? Dies dachte sich wohl auch Daniel
Gildenlöw, der Sänger, Gitarrist, Songschreiber und Kopf des Quintetts aus Schweden,
denn der neuste Streich von Pain Of Salvation steht im Zeichen von anderen Konzept-Alben,
die sich mit der Psyche des Menschen beziehungsweise der gesamten Menschheit
auseinandersetzen. Insbesondere der Zwiespalt zwischen Religion und Wissenschaft wird von
Gildenlöw thematisiert. Und so wie die menschliche Psyche, besteht auch der Sound von
"BE" aus unzähligen Facetten, die sich zu einem vielfältigen Gesamtbild
vervollständigen. So finden wir auf dem über siebzig Minuten langen Silberling zwar
ausschliesslich düsteres und melancholisches Material (akute Depressionsgefahr!), doch
sind die Tracks so verschieden untereinander, dass sich auch nachdem dem zehnten
Hörgenuss noch keine Langeweile einstellen will. Einzelne Songs zu erwähnen, würde
"BE" nicht gerecht werden, da man ein Konzept ja als ganzes Kunstwerk betrachten
sollte. Während viele Prog Rock Bands das Progressive oft zu ernst verstehen und ihre
Songs möglichst unzugänglich konzipieren, schaffen es POS geradezu erschreckend gut, den
Zuhörer in ihren Bann zu ziehen und ihn in Träumen, wenn auch düsteren, schweben zu
lassen. Trotz all diesen positiven Punkten fehlt diesem Album noch das gewisse etwas, das
Konzept-Alben wie Pink Floyd's "The wall" oder "The final cut" nicht
nur zu Kunstwerken, sondern zu Meisterwerken machte.
Kissi
Punkte: 8.8 von 10
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THE TANGENT - The
world that we drive through
InsideOut Music
Wenn sich auf einer CD fünf Tracks mit einer Spieldauer von fast einer Stunde befinden,
dann deutet das relativ stark darauf hin, dass wir es hier mit progressiver Musik zu tun
haben. Zweites Indiz ist das Cover, das auch mehr oder weniger in diese Richtung weist.
Die Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein, bekommt man spätestens beim Betrachten der
Rückseite (in meinem Fall der Promo), wo folgende Namen auftauchen: Andy Tillison
(Parallel Or 90 Degrees - keys, v); Roine Stolt (Flower Kings - g, v); Sam Baine (PO90D -
keys, v); Jonas Reingold (Flower Kings, b); Zoltan Csorsz (Flower Kings, d); Guy Manning
(g) und Theo Travis (u.a. Mitwirkung bei Porcupine Tree, sax, flute). Prog-Kenner werden
nun ob diesem "Dream-Team" schon längst mit der Zunge geschnalzt haben. In der
Tat bewegt sich das Zusammenspiel dieser britischen und schwedischen Musiker-Koryphäen
auf beängstigend hohem Niveau. Der 70er Prog Rock (mit deutlicher Schlagseite zu Van der
Graaf Generator) ist nicht allzu hart, erinnert dann und wann (auch vom Gesang her) etwas
an Jethro Tull sowie alte Genesis Schoten (ohne Bombast) und lässt zuhauf alte Keyboard-
Sounds "von früher" wieder aufleben. Da heisst es einfach hinsetzen und sich
von diesen anspruchsvollen Kompositionen richtiggehend einlullen zu lassen. Wer auf die
oben genannten Bands abfährt oder gar das letztjährige Tangent-Album "The music
that died alone" sein Eigen nennt, muss sich umgehend auch mit dem neusten, definitiv
süchtig machenden "The world that we drive through" eindecken! Das vorliegende
Album gibt es übrigens auch als "Special Edition" mit einem 14-minütigen
Bonus-Track zu erwerben. Get it..., now!
Rockslave
Punkte: 8.8 von 10
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für 27.90 SFr.
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ANNULATION - Human
creatures
Record & Play
Die Hellvetier veröffentlichten nach "Burning time" (2002) im Juni dieses
Jahres den nun vorliegenden Longplayer und stellen uns mit sauber produzierter
"Gringg abe u secklä"- Mentalität den neuesten Rundling vor. "Human
creatures" widerspiegelt laut Infoblatt die Gut/Böse-Spaltung der aktuellen
Zivilation, die Anprangerung von sinnlosem Morden, "heiligen" Kriegen im Namen
eines verzerrt wahrgenommenen Gottes, profitgierigen Mächten und dem Schmerz von Mutter
Erde durch die Verstümmelung der Selben. Dem gegenüber die Vermittlung einer positiven
Message von Liebe und der schönen Seite des Lebens unseres Seins unter der wahren Absicht
von Gott. Dem Sound merkt man die Einflüsse von Soulfly (die man bereits als Support
anheizen durfte) und Konsorten an, womit auch die Wahl des Sepultura-Hits
"Roots" als Live Bonus-Track erklärt wäre. Der Sound ist sehr direkt, kommt
aus dem Bauch und verzichtet auf übermässige Verzier- oder Ablenkungen. Was aber nicht
heissen soll, dass Annulation ihr Handwerk nicht verstehen! Denn der zwar eher einfach
gestrickte "Annul-Metal" überzeugt trotz der limitierten Spielweise durch
Ideenreichtum, interessante Rhythmuswechsel, passend packende Gitarren-Melodien und einer
überzeugend sicheren Schlagzeug-/ Bassarbeit. Ein weiterer Höhepunkt ist sicherlich der
Titeltrack, der durch seine laut-/leise-Dynamik ein besonderes Flair erzeugt und live ein
echter Gassenhauer geworden sein dürfte. Auch das coole Gitarrensolo während dem
Groove-Part im Endteil von "Soul get out" (wie übrigens auch alle anderen Soli)
ist ein echter Leckerbissen und untermauert die stabile Performance der glorreichen Vier.
Als Negativpunkte habe ich eigentlich nur die flachen Texte und die (für mich!) zu
religiös angehauchte Aussage zu bemängeln, da liegt in Zukunft noch einiges mehr drin.
Unter dem Strich aber eine der gelungensten CH-Metal Produktionen dieses Genres.
Annulation rocken, darum auch zwei Daumen nach oben. Weitere Info's gibt es unter
www.annulation.ch - get them!
HaRdY
Punkte: 8.7 von 10
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DEAD TO FALL -
Villainy + Virtue
Victory Records
Nachdem ich die neue CD von Dead To Fall in meinen Player schob, wurde mir erstmal ein
Schlag in die Magengegend versetzt. Wow, der Metalcore der aus Chicago stammenden Band hat
es in Punkto Härte und Schnelligkeit in sich. Gleich beim Opener "Torn self"
geht es los, also ob man den Geschwindigkeitsrekord brechen wollte. Auch beim zeiten
Streich, der sich "Bastard set of dreams" nennt, stellen wir sogar
Blast-Attacken fest. Auch die Stimme von Sänger Jonathan Hunt ist im Death Metal Bereich
angesiedelt. Metalcore ist ja eine Melange aus Hardcore und Death Metal sowie auch einer
Prise Thrash Metal. Daher die Grunz-Chöre und Geschwindigkeits-Massaker. Man orientiert
sich stark an einer schwedischen Stahlschmiede namens At The Gates. Viel mehr gibt es
eigentlich nicht zu berichten, denn der Stoff von Dead To Fall ist schnell durchschaubar.
Geschwindigkeit-Break-Geschwindigkeit und so weiter. Auch die Gesamtlänge von dreissig
Minuten ist ein bisschen kurz ausgefallen, wenn man die CD-Preise heutzutage ansieht.
Egal, wer am Morgen Probleme hat mit seinem Weckdienst, sollte sich mal Dead To Fall ins
Gehirn jagen. Ihr werdet sehen, so schnell seid Ihr noch nie aus dem Bett gehüpft. Nicht
schlecht.
Daniel J.
Punkte: 8.7 von 10
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WIND WRAITH - The
Fortune Tellers' Gaze
Massacre Records
Aus den USA erreicht uns die Debüt-CD der Band Wind Wraith. Halt..., Debüt ist
eigentlich nicht ganz korrekt, denn die Scheibe wurde bereits im Jahre 2001 einmal
veröffentlicht. Nach einigen Besetzungswechseln wurden die Songs jedoch nochmals neu
aufgenommen und auch fetter produziert. Das Line-Up besteht aus drei Gitarristen, Gesang,
Drums und Bass. Beeinflusst wurde die Band von Metal-Heroes wie Megadeth, Metallica,
Manowar und unüberhörbar auch von Iron Maiden. Geboten wird fetter, klassischer Heavy
Metal mit einem Touch US-Metal. Was mir gefällt, ist das tighte, schnörkellose
Songwriting, obwohl das Ganze zwar ein wenig roh tönt, aber man muss ja nicht alles
überproduzieren. Fette Power Metal Songs wie "War in the sun" oder "Dargon
riders" zeigen, dass mit dieser Metal Band zu rechnen ist. Dazu kommt die
überzeugende und abwechslungsreiche Stimme von Scott Oliva (Ex-Inner Strength). Nervig
ist einzig die unnötige, klischeehafte langweilige Ballade "Watching over me",
die wohl als Lückenfüller herhalten musste. Die anderen zehn Songs können alle mit dem
Prädikat gut bis sehr gut bewertet werden. Wer also wieder mal eine hoffnungsvolle Heavy
Metal Newcomer Band unterstützen will, kann hier zugreifen. Kann gut sein, dass Wind
Wraith bald den Weg in die Oberliga des Metals schaffen werden!
Marco F.
Punkte: 8.7 von 10
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MNEMIC - The audio
injected soul
Nuclear Blast
Als Mnemic letztes Jahr ihre Debüt-Scheibe "Mechanical spin phenomena"
veröffentlichten, wurden sie zumeist und nicht ganz zu Unrecht als Kopie von Fear Factory
abgestempelt. Tatsächlich bestand schon damals eine gewisse Parallele zwischen der
fünfköpfigen Combo aus Schweden und der Fürchte-Fabrik aus Amerika. Beide waren sie
Metal-Krieger im Namen der Unisono-Doublebass-Riffs und zählten Elektro-Bands wie Front
Line Assembly zu ihren Favoriten. Dass solche Vorlieben sich in Sound-Ähnlichkeiten
niederschlagen würden, das musste ja wohl klar sein - das wollen wir hier auch gar nicht
bestreiten. Aber Mnemic heben sich vor allem durch den Fakt von den Amis ab, dass ihre
Songs und vor allem die Samples eher einen Hang zu sphärischen Klängen haben, was wir
bei Fear Factory höchstens von Songs wie "Timelessness" her kennen. Mnemic
schaffen es aber, diese Atmospähre auch in den harten Stücken ein zu bringen, weshalb
Fear Factory im Endvergleich ein wenig brutaler wirken. Schreiten wir also zur Tat und
analysieren das neue Werk, das auf den feschen Namen "The audio injected soul"
hört. Beim ersten Durchhören fällt sofort auf, dass dieses Mal die schelmischen
Taktspielereien zurückgefahren wurden, was den Wald-und-Wiesen-Headbanger durchaus freuen
dürfte. Ich erinnere mich einfach zu gerne an den Mnemic-Auftritt am diesjährigen Rock
am Ring-Festival, bei dem zwar massenweise Kiefer vor Stauen ob der technischen
Fähigkeiten der Band beinahe den Boden berührten, die Menge es aber einfach nicht zu
Stande brachte, den Takt über eine längere Strecke zu halten... - Infolge dessen ist
allerdings der Melodie-Faktor deutlich in die Höhe geschraubt worden, mehrstimmige
Refrains stellen nun im Gegensatz zur letzten Scheibe keine Seltenheit mehr dar. Einzig
das Songwriting hätte nach meinem Geschmack ein wenig abwechlsungsreicher gestaltet
werden können. Ich werde das irritierende Gefühl nicht los, dass zwar die ganze Scheibe
durchs Band auf dem gleichen Niveau dröhnt und irgendwie alle Songs als Single-
Auskopplung funktionieren könnten, aber genau deswegen ein wirklicher Höhepunkt fehlt.
Die Dynamik wird in jedem Song sauber auf den Punkt gebracht, auch an Ideenreichtum
scheint es nicht zu mangeln, aber besonders hervorheben lässt sich dadurch eigentlich
Nichts... - Zusätzlich zu den neun Eigenkompositionen findet sich am Ende des Silberlings
noch das Duran Duran-Cover "Wild boys", aber Covers kann und will ich nicht
beurteilen, das lasse ich jetzt mal aussen vor. Ach ja, ganz wichtig: Die Scheibe wurde im
3D-Audio-Format abgemischt. Ich persönlich habe keine Ahnung, um was genau es da
eigentlich geht, zumal laut Presse-Info die Vorab-Takes noch ohne auskommen mussten, aber
unter menmic.com solltet Ihr eigentlich was Erbauliches zu diesem Thema finden.
El Muerte
Punkte: 8.5 von 10
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MÄGO DE OZ -
Belfast
Locomotive Music
Mir kommt die neuste Veröffentlichung des neuen Mägo De Oz Werkes "Belfast"
schon etwas seltsam vor. Infomässig gibt es nur sehr vage Angaben zum Album. Ein gewisser
dritter Gitarrist Namens Jorge hat die Guitars anstelle von Carlito eingespielt, da dieser
irgend einen Unfall hatte, der aber nicht näher beschrieben wird. Des Weiteren wurde
dieser Silberling speziell als Geschenk für die Fans veröffentlicht. Auf
"Belfast" wurden nach eigenen Angaben der Record Company zufolge einige Covers
eingedüdelt, die die Madrider beeinflusst haben oder ihre Lieblings-Combos sind. So
findet man nach einem coolen, irischen Intro eine klasse Version von Boney M's
"Belfast" (!!), eine starkes, spanisch vorgetragenes Cover von Whitesnake's
"Guilty of love" (Dame tu amor). Auch "Dama negra", im Original Heep's
"Lady in black" kommt gut rüber und wird gestreckt mit Folk-Einflüssen. Danach
folgt eine fantastische Version des Elvis- Klassikers "Fallin in love",
ebenfalls auf spanisch und mit wunderschöner, gesanglicher Unterstützung durch eine
weibliche Stimme. Im zweiten Teil des Songs wird ordentlich aufgedreht und gerockt,
einfach klasse. "Belfast" bietet sehr viel Abwechslung mit harten Riffs, zarten
Folk- Stimmungen, klassischen Elementen und akustischen Instrumenten. Dazu eine sehr
variable Stimme. Mägo De Oz Fans werden wohl um dieses etwas seltsame, aber wirklich
starke Album dennoch nicht herum kommen.
Crazy-Beat
Punkte: 8.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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AQUILON -
Intramedia
Adipocere Records
Wie es scheint, erlebe ich einen progressiven Monat, was die Reviews angeht. Gefällt mir
ganz gut, was die Bands in diesem Sektor so alles auf die Menschheit loslassen. Ein
Schmankerl sind auch Aquilon aus Frankreich, die aus dem sonnigen Süden stammen. In der
Presseinfo wird die Marschrichtung als Dark Death betitelt. Kann man so stehen lassen, mit
progressiven Einschüben würde ich meinen. Schnelle Parts wechseln sich mit Breaks und
ruhigen Momenten ab. Hier ist der Überraschungsfaktor gross und das ist auch gut so.
Gesungen wird in der Grunzsprache, aber man wechselt sich mit cleanen Vocals ab. Hierfür
duellieren sich männliche und weibliche Vocals. Nichts Neues werdet Ihr meinen, doch es
wirkt nicht so kitschig wie in anderen Bands. Die Gitarren knallen gut, die Riffs sind
korrekt, die Produktion ist allererste Sahne. Bei den Vocals (hätte ich fast vergessen)
wird in Französisch und Englisch gesungen. Das Grunzen in der französischen Sprache
klingt lustig..., mal was anderes! Aquilon legen eine gesunde Frische in die Dark Death
Szene und bereichern auch Metaller, die sonst nicht so harten Stoff mögen. Die sechs
Musiker haben noch eine grosse Zukunft vor sich, wenn sie so weiterfahren. Gefällt mir
sehr gut.
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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DARK FUNERAL / VON
Devil pigs
Karmageddon Media
Nein, hier handelt es sich nicht um Neues aus der Gruft von Dark Funeral, sondern dies ist
eine Split-CD, welche im "Chapter One" den Release "In the sign..."
von Dark Funeral aus dem Jahre 2000 beinhaltet und "Chapter Two" das Material
der mir unbekannten Black Metal Band Von. Dark Funeral's "In the sign..." EP
beinhaltet hier zu den vier regulären Songs noch die beiden Bonus-Tracks
"Equimanthorn" und "Call from the grave", welche wohl Bathory Covers
sind. Dark Funeral bieten dem Hörer bodenständigen traditionellen Black Metal. Keine
Keyboards, kein Orchester, keine weiblichen- oder cleanen Gesangsausbrüche. Ausser bei
"Call from the grave", welches schleppend daher kommt, hält die Geschwindigkeit
die Vorherrschaft über die restlichen Songs. Zwar wird nicht besonders viel Abwechslung
geboten, aber dies erwarte ich auch nicht von rohem Black Metal. Doch ich muss auch
zugeben, die Songs haben mir es schon etwas angetan. Nur schon der Opener "Open the
gates" ist für mich ein herrlicher Kracher, welcher geschickt mit mittelschnellen
Passagen angereichert wird. Die Produktion fängt die rohe Atmosphäre der Songs sehr gut
ein und lässt die Gitarren klirren. Anders tönt es dann ab dem siebten Song, da kommen
Von zum Zuge und als Erstes sticht gleich mal die grauenhafte Soundqualität ein zwei
Meter langes Schwert in meinen Rücken. Das Ganze tönt grässlich dumpf und lässt mir
meine Ohren abfaulen. Das Songwrtiting beschränkt sich auf ein absolutes Minimum und
lässt Welten gegenüber Dark Funeral aufbrechen. Ich nehme an, dass "Devil
pigs" von Von so etwas wie ein Demo sein muss; kann es mir nicht anders vorstellen.
Was ich herausfinden konnte, ist, dass Von wohl zu den Ami Black Metal Pionieren gehören,
welche in den frühen 90ern, geprägt durch den Bay Area Trash und inspiriert durch
Trance, von der Struktur her ähnlichen simplen Black Metal zu spielen begannen, welcher,
wie sie es nennen, mehr ein Soundtrack für in Kerzenlicht getauchte satanische Rituale
darstellt, alsdann etwas mit traditionellem Heavy Metal zu tun hat. Über Sinn und Unsinn
solcher Veröffentlichungen kann man sich streiten. Black Metal Herzen, welche Dark
Funeral's "In the sign.." nicht besitzen, können hier zugreifen. Allenfalls
dürfte "Devil pigs" auch was für Sammler sein, ansonsten kann ich nur sagen:
Daumen rauf für Dark Funeral und Eingeweide raus für Von!
R.K.
Punkte: keine Wertung
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für 29.90 SFr.
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ABYDOS - Abydos
InsideOut Music
Auf den ersten Blick (bezüglich des Covers) könnte man meinen, ein weiteres Album irgend
einer talentierten, aber völlig unbekannten Prog Band in den Händen zu halten. Doch
hinter dem Namen Abydos (ursprünglich eine ägyptische Grabstätte) steckt das erste
Solo-Werk von Vanden Plas Sänger Andy Kuntz, der damit auch textlich persönliche
Schickalsschläge verabeitet hat. Gleichzeitig taucht die Frage auf: Wie klingt es?
Völlig abgedreht oder ist es schlicht ein Klon der Stamm-Band? Ersteres ist es nicht,
aber unüberhörbare Parallelen zu Vanden Plas sind da, ohne diese aber einfach zu
kopieren. Vielmehr erhält Andy Kuntz mit Abydos die Gelegenheit, seine ganze Bandbreite
als kompletter Sänger präsentieren zu können. Dabei wird auch sein Engagement und
Interesse für Musicals berücksichtigt. Das drückt sich folglich ebenso musikalisch aus,
denn genau diese Vibes kommen nach dem Dream Theater-mässigen Intro beim Opener "You
broke the sun" rüber. Dazu kann man sich leicht eine Bühne mit Kulisse und einer
Handlung vorstellen. Mitten drin Andy, der als Hauptfigur agiert und von weiteren
Darstellern flankiert wird. Umrahmt und gestützt wird das Ganze oft durch orchestrale
Arrangements, die (leider) vollständig digitalen Ursprungs sind, aber trotzdem annehmbar
klingen. "Silence" klingt nachfolgend mehr nach Vanden Plas, um dann bei
"Far away from heaven", zu Beginn eine schöne Piano-Ballade, im weiteren
Verlauf wieder mehr in die Musical-Ecke zu tendieren. Allerdings bleibt immer ein
"gesundes Mass" an progressiver Härte übrig und selbst sonst eher ungewohnte,
verzerrte Stimm-Parts, wie bei "Hyperion sunset", sorgen für soundmässige
Farbtupfer. Dazwischen gibt es auch immer wieder ruhigere und akustische Parts zu
entdecken. "Abydos" ist eine sehr vielseitige Scheibe, die sich erst nach
mehrmaligem Anhören richtig entfalten kann, dafür umso mehr! Vanden Plas Fans können
hier blind zugreifen und der Rest der Prog-Gemeinde tut gut daran, sich diese interessante
und zudem gut produzierte Scheibe auch rein zu ziehen!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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BURNING SKIES
Murder by means of existence
LifeForce Records
Eine regelrechte Welle an neuen Metalcore Bands beschert uns LifeForce in letzter Zeit und
alle dazu gehörenden Bands können durchaus als gut bis sehr gut bezeichnet werden. Diese
Tradition setzen nun auch die Engländer Burning Skies fort. Brachialen und harten
Metalcore mit leichtem Grindcore-Touch hauen uns die fünf Jungs hier um die Ohren. Die
Musik von Burning Skies unterscheidet sich vor allem durch die pure Brutalität und
Aggression der Musik, ansonsten bietet sie nicht die grosse Innovation. So schreit und
grunzt sich der Frontmann, zupft sich der Bassist, sägen und breaken sich die Gitarreros
und holzt, respektive prügelt sich der Drummer durch 51 Minuten Spielzeit. Burning Skies
lassen die ansonsten genretypischen Melodien grösstenteils aus und widmen sich wirklich
vornehmlich dem harten Aspekt des Metalcores. Daraus ergibt sich ein kleines Mass an
Abwechslung, jedoch weiss der Zuhörer dadurch auch gleich wie ihm geschieht und kann sich
die Gehörgänge mal wieder so richtig durchblasen lassen. Jeder Metalhead, dem Metalcore
Bands schon immer ein wenig zu experimentierfreudig waren, sollte hier unbedingt mal ein
Ohr voll riskieren, denn "Murder by..." ist kompromissloser Metalcore, mit
Betonung auf Metal!
Marco G.
Punkte: 8.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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LAKE OF TEARS
Black brick road
Sanctuary Records
Abgesehen von zwei Best of Alben, war es seit The Neonai" aus dem Jahre 2002
sehr ruhig geworden um die Schweden. Probleme mit der Plattenfirma und
Auflösungserscheinungen machten der Band arg zu schaffen. Doch nun treten sie in alter
frische und in original Besetzung wieder an, um der Welt ihr Comeback Werk zu
präsentieren. Black brick road" wird eröffnet mit The greymen" und
zeigt, dass es die Jungs noch können. Eine LOT Nummer in ihrem typischen Soundgewand mit
einem herrlichen Solo und wie immer unverschämt eingängig. Making evenings"
zeigt sich etwas düsterer und zurückhaltender mit einer Prise mehr Melancholie. Der
Titeltrack wird getragen von diesem 70er Sound Flair, welches durch die Keyboards erzeugt
wird und eine Atmosphäre der Einsamkeit verstrahlt, besonders bei dem Break inmitten des
Songs. Bei Dystopia" wird des Tempo wieder angenehm erhöht und rockt treiben
voran, doch schon der nachfolgende Track The organ" bricht die Dynamik und man
fällt in einen tiefen Schlund aus Melancholie und Einsamkeit. Diese Nummer besitzt diese
Pink Floyd erinnernde Atmosphäre und ist für mich gleichzeitig der Höhepunkt der
Platte. Wunderschöne Melodie, ergreifendes Solo...., ein Song zum abschweben. Bei
Sister Sinster" leiht eine Gastsängering ihre Stimme für die Strophen aus,
jedoch ist dieser Track etwas Langweilig. Schwermut ergiesst sich bei Rainy Day Away über
den Hörer und mündet bei Crazymen" dem härtesten und abschliessenden Song
der Platte. Lake of Tears haben hier durchaus ein rockiges Album abgeliefert, welches
beachtet werden darf. Ihr Sound mit Gothic- und diesen typischen 70er LSD- Einflüssen ist
unverkennbar und speziell. Die Songs sind einfach und eingängig etwas rockiger und doch
100% Lake of Tears. Für mich ein gelungenes Comeback welches jedoch nicht die Magie von
Headstones" erreicht.
R.K.
Punkte: 8.4 von 10
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TREPALIUM -
Through the absurd
Holy Records
Wuchtig produzierter Death Metal mit extrem tighter Rhythmik, leichter Black Metal
Einfärbung und den berühmt-berüchtigten Stop'n'go-Passagen (im positiven Sinn) quellen
aus den Boxen, brauchten zur Zündung zwar einige Durchläufe, gewinnen dafür von Mal zu
Mal mehr an Substanz. "Trough the absurd" wird zwar nach oberflächlichem
Zuhören als ebenso flaches Werk deklariert werden, ein genaueres Hinhören bestätigt
einen hingegen, dass sich Trepalium ihrer Stärken sehr wohl bewusst sind und diese auch
wohl überlegt einzusetzen vermögen. Der Opener "Paranoïd" rückt
stellvertretend gleich alle Vorzüge ins rechte Licht und zeigt mit der präzisen
Schlagzeugarbeit, den heftigen Riffs und zweistimmigen Gitarren-Komponenten, dem groovigen
Bass und dem brachialen Gebrülle eine gute Schnittstelle aus reduzierter Morbid
Angel/Cannibal Corpse Kollaboration. Ausserdem beherrschen die Frra'soosen auch das
Wechselspiel mit akustischen/ruhigen Passagen und fügen so eine weitere Abwechslung in
ihr eh schon differenziertes Spiel ein. Hauptsächlich ist jedoch Rhythmus der
Grundpfeiler und wird auch in allen Spielarten verwendet. Das Endprodukt ist ein wirklich
tolles, dynamisches Album mit viel hörenswerten Details und gehörig Energie. Die
Allgemeinstimmung ist mir persönlich jedoch ein bisschen zu kopflastig, was aber jeder
für sich selber entscheiden muss. Ein Probehören wird von mir aber allen Death Metal
Lunatics wärmstens ans Herz gelegt!
HaRdY
Punkte: 8.4 von 10
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RHAPSODY -
Symphony of enchanted lands 2: The dark secret
Steamhammer/SPV
Was andere Bands, welche man zum illustren Kreis des Power/Fantasy Metal zählen kann, als
Intro verwenden, wandeln die Italiener Rhapsody um die Komponisten Luca Turilli (g) und
Alex Staropoli (keys) in ein 70-minütiges Epos um, das alle Hollywood-Soundtracks in den
Schatten stellt, denn "Symphony of enchanted lands 2: The dark secret"
funktioniert auch ohne Bilder. Regierten auf den vorherigen Alben Digi-Orchester aus dem
Keyboard, arbeiten die Klassik-Liebhaber nun mit dem Bohuslav Martinu Philharmonic-
Orchestra, einem 50-köpfigen Chor und zwölf Solisten zusammen. Und wäre das nicht schon
genug, holen sich Rhapsody noch schnell eine der Schauspiellegenden schlecht hin ins
Studio (eigentlich nicht "ins", sondern "in eines der fünf Studios",
in denen der neue Silberling erschaffen wurde): Christopher Lee (unter anderem in
"Dracula", "Star Wars" oder "Herr der Ringe" zu sehen), der
ja selbst eine klassische Opern- Gesangsausbildung genossen hatte. Er führt als
mysteriöser Erzähler mit seiner tiefen, markanten Stimme durch den Mythos, der sich Luca
Turilli (der mit Staropoli zusammen auch als Producer tätig war) ausgedacht hat.
Natürlich findet man auf dem neuen Werk, wie auf allen Rhapsody-Platten, von
theatralischen Balladen, über Schlachtenhymnen bis zu Pfeifen- Instrumentals einfach
alles, was in einen anständigen Soundtrack zu einem Film der Marke "Herr der
Ringe" gehört. Doch verschwinden Schlagzeug, E-Gitarre und & Co. nicht einfach
so in den Hintergrund, wie man vermuten könnte, sondern sind perfekt ins
Orchester-Arrangement eingebettet, und manchmal kann man sogar ein typisches Turilli-Solo
entdecken. Klar erschufen Rhapsody keine Hintergrundmusik, sondern ein Meisterwerk voller
Pathos, das wie ein Film die volle Aufmerksamkeit des Zuhörers verlangt. Wer auf Pathos
und italienischen Kitsch steht, ist damit bestens beraten, wer eher auf satte
Gitarren-Riffs abfährt, sollte lieber die Finger davon lassen, denn die sind auf
"Symphony of enchanted lands 2: The dark secret" ziemlich rar.
Kissi
Punkte: 8.2 von 10
Hier
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EYES OF SHIVA -
Eyes of soul
Locomotive Music
Die Brasilianer Eyes Of Shiva lassen mit ihrem Debüt-Album "Eyes of soul"
alte Erinnerungen an die besten Zeiten von Angra wach werden. Progressive, klassische
Momente wie in "Lampiao", das noch zusätzlich mit Latino-Rhythmen bereichert
wurde, sind unglaublich gut gemacht. Oder das speedige "Eagle of the sun".
Natürlich gibt es auch Parallelen zu Stratovarius und Rhapsody sowie zwischendurch auch
eine Prise alte Helloween, aber es bleibt immer noch genügend Spielraum für
Eigenständigkeit, wie zum Beispiel beim wirklich tollen Midtempo-Song "Pride. Auch
der Titel-Song, der mit brasilianischer Folklore-Musik durchzogen ist und sicher den
proggigsten Vertreter auf dem Silberling darstellt, ist ein kleines Meisterwerk. Bei
"World tomorrow" kommt das grandiose Organ des Shouters Andre Ferrari so richtig
zur Geltung. "Future" ist ein klasse Song, der in toller Helloween Manier (in
deren bester Zeit) daher kommt. Ebenfalls klasse hört sich der alte Heart-Hit
"Alone" an, der dem Original in Nichts nachsteht. Zum Schluss gibt's mit
"Just a miracle" noch einen speedigen Rauswerfer, der sich hören lassen kann.
Das Quintett aus Sao Paulo besitzt einfach irgendwie die Unbekümmertheit, den
Fantasie-Reichtum und die Originalität, die vielen Bands heute einfach fehlen.
Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10
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für 29.90 SFr.
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ZILLION - Zillion
Frontiers Records
Als neue Super Hard Rock Gruppe wird uns Zillion gemäss dem Info-Blatt angepriesen.
Schaut man sich das Line-Up an, darf man auch Einiges erwarten. Mit dabei sind Mike
Terrana (Rage, Axel Rudi Pell) an den Drums, Jens Becker (Grave Digger) am Bass und Sandro
Giampietro (Supared und Michael Kiske) an der Gitarre und Gesang. Während der Opener
"You and me" noch etwas Skepsis auslöst, hellt sich meine Miene beim Hören der
weiteren Songs erheblich auf. Geboten wird ein feinfühliger Mix aus klassischem und
melodischem Hard Rock, gepaart mit grossem musikalischen Können und hie und da einer
Prise härteren Heavy Metal's. Naürtlich fehlt auch die in diesem Genere fast
obligatorische Ballade nicht, denn "Day or night" wird gefühlvoll und
eingängig gesungen. Ansonsten rockt die Scheibe amtlich und überhaupt hebt sich der
Gesang von Sandro Giampietro von der grossen Durchschnittsmasse ab. Leider fehlt der
absolute Hammersong. Doch alles in allem ein solides Werk, das ich Fans von gepflegtem
Hard und Melodic Rock zum unverbindlichen Antesten empfehlen kann.
Marco F.
Punkte: 8.2 von 10
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für 27.90 SFr.
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GOD AMONG INSECTS
- World wide death
Threeman Recordings
Die Mucke um Dark Funeral-Shouter Emperor Magus Caligula, Gitarrist Lord K Philipson (The
Project Hate), Basser Thomas Elofsson (Santification) und Trommler Tobben Gustavson
(Vomitory) ist trotz der üblichen Verdächtigen kein weiterer dahingeschludderter Black
Metal Ableger, sondern ein überraschend cooles old school-Projekt mit instinkiv geilem
Death Metal Einschlag und einer wuchtig-fetten Produktion! Die allesamt straight nach
vorne losgehenden neun Tracks werden dargeboten in bester
'Der-mit-der-Double-Bass-zerstört-Manier' ("Purified in carnage"), grooven zum
Teil wie Rennschwein Rudi Rüssel ("Wretched hatching") und dürften unter
Einfluss eines gepflegt-kultivierten Fünfblatts für immens gesteigerte Hormon-Ausstösse
verantwortlich sein ("Severe facial reconstruction"). Jedoch wird auch die
verwöhnte Prügelfraktion nicht vergessen ("Headless nun whore", "Gush of
blood") und darum dürfen God Among Insects wohlwollend zu den gelungeneren Ergüssen
der mittlerweile ungezählten Seitenprojekte von sogenannten "Szenegrössen"
gezählt werden. Sehr empfehlenswert für Freunde der direkten Konfrontation und
Verächtern von übermässigem Schnick-Schnack. Als primäres Plus darf ich die angenehmen
"direkt-aus-dem-Bauch"-Vibes loben und attestiere den Mannen ausserdem eine
spezielle Individualität ("Chainsawed christians"). Bin positiv überrascht und
habe mit Überzeugung gebangt!
Hardy
Punkte: 8.0 von 10
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für 29.90 SFr.
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JIGSORE TERROR
World of Carnage
Listenable Records
Und wieder mal eine Scheibe, die sicherlich keinen Beitrag zum Weltfrieden leistet.
Wütender Grindcore wird hier auf die Fahne geschrieben und prügelt gnadenlos auf all die
Opfer ein. Mein Gott Jungs, was hat man euch denn angetan, dass ihr gleich so drauflos
knüppelt? Ob das auf einen Mangel an zugeführter Muttermilch hindeutet, kann ich nicht
mit Sicherheit sagen. Fest steht jedoch, dass Jigsore Terror mit ihren fünfzehn Grananten
sicherlich jede Friedenstaube in einen verkohlten Braten verwandeln. Die Knüppel-Attacken
werden immer wieder von Midtempo-Passagen unterbrochen, welche herrlich dreckig
daherkommen. Für mich liegen hier die Stärken des Debüts "World of carnage",
da diese Abschnitte richtig schön 'groovy' rüberkommen und eine 'Erholung' für die
Nackenwirbel darstellen. Handwerklich kann man den Jungs keinen Vorwurf machen und auch
gesanglich wird geröchelt, wie man es von diesem Genre erwartet. Der Titeltrack ist der
einzige, welcher knapp vier Minuten zu wüten weiss, der Rest erreicht die 3-Minuten
Grenze nicht. Abwechslung ist ein Wort, welches nicht allzu viel Bedeutung bei diesem
Release hat, da ist das Schema jeweils viel zu ähnlich, doch will man das bei
Grindcore..., nein! - Denn hier gilt nur eine Devise: "Voll rein in die Fresse"!
- Dies bieten Jigsore Terror..., Augen zu und durch.
R.K.
Punkte: 7.9 von 10
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RIVER CITY REBELS
Hate to be loved
Victory Records
Mit ihrem neusten Streich "Hate to be loved" sorgen die River City Rebels wohl
für geteilte Meinungen, wo immer das neue Werk auch gespielt wird. Vorbei sind die
Zeiten, als man rotzigen Street Punk gespielt hatte, stattdessen wird uns jetzt Glam Punk
im 70er-Jahre Stil serviert, was mehr an die Ramones oder New York Dolls erinnert, als an
Rancid. Sowohl inhaltlich wie auch vom Artwork her wurde alles verarbeitet, was die
gängigen Klischees, allen voran "Sex, Drugs and Rock'n'Roll" halt so hergeben.
Alles wirkt bewusst auf trashig getrimmt, auch die Produktion klingt nach den Standards,
die vor mehr als zwanzig Jahren galten. Dafür zeichnet sich kein Geringerer als Sylvain
Sylvain verantwortlich, seines Zeichens selbst eine Legende der Punk-Szene und lange Zeit
Mitglied oben erwähnter New York Dolls. Zum einen verbreiten Songs wie der Titeltrack
"Hate to be loved" wirklich gute Laune und auch der Opener "Hurt like I
do", obwohl im Grunde genommen eine grottenschlechte Kopie vom Guns'n'Roses Smasher
"Civil war", bleibt irgendwie im Ohr hängen. Trotzdem kommt halt immer wieder
auch Langeweile auf, weil nicht alles wirklich authentisch rüber kommt. Vielleicht sind
es auch nur die wiederkehrenden Ska-Einflüsse, die mich konsequent nerven. Der geneigte
Liebhaber solcher Musik soll sich doch einfach selber ein Bild verschaffen und "Hate
to be loved" lieben oder hassen lernen.
Ozzy
Punkte: 7.9 von 10
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MORGENSTERN -
Fuego
Napalm Records
Das Feuer scheint auf dem neuen Morgenstern Album tatsächlich zu lodern. Voller Energie
kommen die Songs auf "Fuego" daher. Die vollen, verzerrten Gitarren dominieren
auf dem ganzen Werk und werden vermischt mit den tollen Dudelsack-Soli. Bei Sänger Rico
lassen sich Parallelen zu Subway To Sally nicht von der Hand weisen, ohne ganz dessen
Niveau zu erreichen. Die wunderschöne, unbekannte, weibliche Stimme, die den Song
"Carneval" prägt, bietet eine willkommene Abwechslung. Die Songs von
Morgenstern verbreiten Stimmung und laden zum Tanzen ein, aber zum Teil ähneln sie sich
im Aufbau etwas zu sehr. Obwohl sich Rhythmus und Melodien unvermittelt im Gehörgang
einnisten, verliert der Silberling schnell etwas an Spannung. Versteht mich nicht falsch,
denn "Fuego" ist wirklich kein schlechtes Album. Die zum Teil an Rammstein
erinnernden Gitarren krachen ordentlich rein und auch die mittelalterlichen Instrumente
kommen gut rüber und die fetten Drums können ebenfalls überzeugen. Anhängern dieses
Musik-Stils wird dieses Album sicher gehörig Freude bereiten.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von
10
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für 27.90 SFr.
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RICHIE KOTZEN -
Get up
Frontiers Records
Richie Kotzen, der Ex-Klampfer der ehemaligen Haarspray-Babies Poison präsentiert uns
hier ein durchaus hörenswertes Album. Wer hier allerdings ein Frickel-Album erwartet,
wird von "Get up" enttäuscht sein. Hier regiert der Blues Hard Rock und zwar
mit elf wirklich coolen Songs. Und obendrein hat Mr. Kotzen auch noch gleich alle
Instrumente selber eingedüdelt. Über den Gesang konnte ich allerdings nichts
herausfinden, also nehme ich doch an, dass der Meister auch für die Vocals persönlich
verantwortlich ist. Und diese klingen echt gut, bluesig mit Anleihen zu David Coverdale.
Mit "Remember" und "Special" sind auch zwei ruhige Songs auf dem
Album, so richtig coole Soft-Blues Nummern. Aber man findet auch einige Kracher wie den
Lenny Kravitz' lastigen Titeltrack oder Fetziges namens "Fantasy" und
"Loosin' my mind" oder das Whitesnake ähnliche "Never be the same".
Richie versteht es auf "Get up" wirklich, gute Rock Songs zu komponieren, die
ehrlich klingen. Seine Vielseitigkeit ist verblüffend, egal ob Metal, Jazz, Blues, Rock
oder Soul. Richie hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass er in der Lage ist,
einfach alles zu spielen. Anhängern bluesiger Hard Rock Klänge kann dieses Album nur
empfohlen werden.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von
10
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für 27.90 SFr.
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SINISTER -
Creative killings
Karmageddon Media
Irgendwie haben innerhalb extremer Metalkreise agierende Frauen Bonuspunkte bei mir.
Rachel, ihres Zeichens nasenberingte Frontgrunzerin der Niederländer, bildet da keine
Ausnahme. Und obwohl die gesanglichen Leistungen durch die Zuhilfenahme eines Harmonizers
entstehen (hoffe ich jedenfalls, da ich ihr ansonsten Kehlkopfkrebs im Endstadium
attestieren müsste!), sichert die Ausnahmestellung und mindestens einen zweiten
Blick/Hinhörer. Dazu kommt es, dass Sinister seit ihrer Entstehung keinen Millimeter von
ihrem extremen Grenzbereich-Stil abgewichen sind, jeglichem Trend frontal ins Gesicht
spucken und immer dem schneller/ tiefer/ brutaler/ gemeiner-Genre frönen. Ehrlicher
geht's nicht und "Creative killings" kann auch in der Zweitauflage (aufgenommen
Anno 2001) nach wie vor überzeugen. Nach den bekannten Killersongs "Bleeding towards
the wendigo", "Early gothic horror" oder z.B. "Moralistic
suffering" ist als zusätzlicher Bonus das '90er Demo "Perpetual damnation"
angefügt. Darauf enthalten sind neben den regulären Tracks "Putrefaying
remains", "Spiritual immolation", "Compulsory resignation" und
dem Titeltrack auch das Slayer-Cover "Praise of death". Das Frühstadium der
Demo-Songs ist unüberhörbar und deshalb auch nur für Die-hard Fans und
Plattensammlungs-Vervollständiger geeignet. Da sich Sinister zu allem Übel auch noch
dieses Jahr aufgelöst haben, repräsentiert dieser Re-Release jedoch einen passenden
Nachruf und die Nachfolgeband Infinited Hate (in der gleichen Besetzung) hat ja auch schon
ihr Debüt "Revel in bloodshed" veröffentlicht.
HaRdY
Punkte: keine Wertung
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DARK SIGN - Bridge
of time
Eigenvertrieb
Die Schweizer Combo Dark Sign kommt aus Bern und hat uns mit einer 3-Song Demo-CD
beglückt, wobei sich jeder der Songs über der 7-Minuten Grenze bewegt. Geboten wird
ziemlich abwechslungsreicher, anspruchsvoller Prog Metal. In den einzelnen Songs herrscht
ein stetiges Auf und Ab. Da wechseln sich treibende Riffs ab mit klaren, ruhigen Guitars,
viele Tempo-Wechsel, wobei sich die ganze CD eigentlich nur im Slow und Midtempo-Bereich
bewegt, was aber keineswegs als negativ zu verstehen ist. Die Band verliert sich nie in
irgendwelchem Gefrickel, sondern geht ziemlich songorientiert und recht melodiös zur
Sache. Das liegt hauptsächlich am Sänger Roman Frei, der stellenweise und vor allem in
den hohen Lagen des Öftern an Angel Shouter Frank Dimino erinnert. Wer mehr wissen will
über Dark Sign oder Interesse an der Demo-CD hat, loggt sich einfach ein unter
www.darksign.ch
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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DRY KILL LOGIC -
The dead and dreaming
Steamhammer/SPV
Drei ganze Jahre ist es schon her, seit DKL ihr Debüt mit dem schönen und passenden
Titel "The darker side Of nonsense" auf die Menschheit abfeuerten. Jetzt melden
sie sich zurück mit einem Gemisch aus melodiösem Nu Metal der Marke Ill Niño und einem
Death-Gemetzel der neuen Generation wie Static X oder Soil. Bei "Lost", dem
Eröffnungknaller, geht es gar nicht anders, als einfach den Kopf zu schütteln, was die
Nackenwirbel hergeben. In einigen Momenten fragt man sich dann auch tatsächlich, ob da
nicht gerade ein alte Scheibe von Sepultura mit Max Cavallera das Trommelfell strapaziert,
doch dies ist nur der erste Eindruck, und wie schon erwähnt kann man "The dead and
dreaming" in zwei Hälften spalten (das ist natürlich bildlich gemeint, obwohl...),
wobei jede zwar ziemlich unterschiedliche, doch hochwertige Kost enthält: Während mit
"Buckles", "200 years", One handed knife fight" oder eben
"Lost" Mosh-Pit angesagt ist, lässt es sich bei Nummern wie "Paper
tiger", "Push/pull", "Hindsight" oder dem ultrasoften "Then
you lie" klasse chillen, eben 'The dead' (für die erst genannten Tracks) and
'Dreaming' (der zweite Teil). Ein solch breites und unterschiedliches Spektrum mag ja für
die Kreativität dieser Band sprechen, wird es aber der heutigen, auf's Geld achtenden
Konsumentenschaft echt schwer machen, sich dafür zu entscheiden, das Scheibchen zu
erwerben, da man ja meist nur den einen Teil des Songmaterials mag. Hoffen wir, dass sich
das Quartett aus den USA endlich entscheidet, bevor es zu spät ist, den richtigen Weg
einzuschlagen.
Kissi
Punkte: 7.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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INCANTATION
Decimate Christendom
Listenable Records
Incantation stehen für blasphemischen Death Metal der rasanten und kompromisslosen Art,
der auf dem neusten Silberling vor allem Eines ist, nämlich einfallslos! So beginnt das
erste Stück und man denkt sich: "Hmm..., relativ lecker." Gespannt erwartet man
das nächste Stück, aber leider macht sich von da an ein Gefühl der Enttäuschung und
der Langeweile breit. So kristallisiert sich bald einmal ein schlechtes Songwriting
heraus, das nach dem System Prügel-Part / Mid- Tempo- Geklotze / Prügel-Part Prinzip
funktioniert. Es gibt zwar auch zwei, drei Lichtblicke, aber bei zwölf Tracks ist das
eindeutig zu wenig. Die drei Amis haben sicher Einiges auf dem Kasten, vor allem in
spieltechnischer Hinsicht wissen sie voll zu überzeugen. Auch der Sound wird sich auf der
finalen Version sicher hören lassen können. Mir liegt hier nur eine
"Unmastered" Version vor, die sich, abgesehen vom fehlenden Druck, schon sehr
gut anhört. Aber leider ist das nicht genug für eingefleischte Incantation-Fans, dennoch
ist die Scheibe durchaus einen Kauf wert. Ansonsten ist das Geld bei etwas anderem sicher
besser angelegt.
Marco G.
Punkte: 7.1 von 10
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NAPALM DEATH -
Leaders not followers: Part 2
Century Media
Wie es halt so ist mit CD-Titeln, die mit einem "Part/Volume 1" enden: Eine
Fortsetzung kommt bestimmt irgendwann. Und so veröffentlichen auch Napalm Death, die
Urväter und Mitbegründer des Grindcore, ihren zweiten Teil von "Leaders not
followers". Viel hat sich gegenüber der letzten Scheibe von 1999 eigentlich nicht
verändert: Wieder huldigen die Briten mit diesem Silberling den musikalischen Einflüssen
und Helden und abermals geben sie dem Songmaterial eine deftige Prise Napalm Death bei,
was die Scheibe natürlich um einiges interessanter macht, als wenn sie einfach mit
1:1-Covern vollgepackt wäre. Einzige Änderung ist natürlich die Track-Liste: Neben
Schwermetallgrössen wie Kreator ("Riot of violence"), Agnostic Front
("Blind justice") oder Sepultura ("Troops of doom"), kommen auch
wieder Bands aus dem szenischen Underground, wie zum Beispiel Cryptic Slaughter
("Lowlife"), Anti-Cimex ("Victims of bomb raid") oder Wehrmacht
("Fright night") zum Zuge. Und wieder stammen die Truppen bunt gemischt aus
Hardcore, Death/Thrash Metal oder Punk, ganz frei nach dem Motto: "Alles was voll auf
die Zehn hämmert, bringts!" Für Fans, die auf das neue Album warten sicher ein
gelungenes Appetithäppchen. Nach Part 2 sollte man dann aber doch einmal aufhören,
verhält es sich doch wie bei Filmfortsetzungen: Immer nur die ersten zwei b is drei Teile
sind sehens- beziehungsweise hörenswert, dann bekommt man aber schnell genug (man denke
an "Rambo", "Nightmare on Elmstreet" oder "Halloween").
Kissi
Punkte: keine Wertung
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für 27.90 SFr.
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MALLEUS
MALEFICARUM Des biles, des hymnes, des icônes...
Oaken Shield Records
"Nihilist Black Metal", so steht es in meiner Promo-Info und ich denke mir:
"Aha, da wird wieder mal ein Lämmchen auf die Schlachtbank geführt..." und
genau so tönt es auch. Schnörkelloser Black Metal, welcher das Gaspedal durchdrückt und
mehr auf rohe Gewalt, denn auf Melodien setzt. Doch irgendwie hauen mich die Franzosen
nicht vom Hocker. Das liegt weniger an den handwerklich Fähigkeiten, sondern mehr auf dem
Faktor "schon alles gehört..., nix Neues im Schwarzen Lande". Irgendwie fehlt
der Wiedererkennungswert, eine Identität, welche Malleus Maleficarum als speziell
auszeichnen würde. Nicht, dass alles schlecht wäre, nein..., es gibt schon auch 'gute
Momente' auf der Scheibe, welche etwas Atmosphäre schaffen, insbesondere dann, wenn das
Gaspedal etwas zurückgenommen wird. "Interlude", ein kapp 3-minütiges,
akustisches 'Zwischengeprengsel' weiss mir fast am besten zu gefallen. "Agonie"
glänzt durch einen herrlich langsamen Mittelteil und "Espoir perdu" schafft es,
im letzten Drittel eigenständig zu tönen. Dies zeigt doch eigentlich, dass die Herren
doch ein Händchen für dunkle Melodien haben, dies aber in den Songs nicht vollends
ausschöpfen können. Für Euch Söhne der Dunkelheit ein Anhör-Tipp, doch mir reicht es
nicht für das Prädikat 'Gut', geschweige denn für eine Kaufempfehlung.
R.K.
Punkte: 7.0 von
10
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für 29.90 SFr.
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MINES - Downstroke
MUVE Records
Yeah, genau das hat doch diesen Monat noch gefehlt, 'ne coole Schweizer Rock Combo! Mines
rocken einfach drauflos, was das Zeugs hält, ohne Schnörkel. Songs wie
"Sabrina", "Get it live", die gradlinigen, etwas an die alten Gotthard
erinnernden "Can stay in hell" und "Steal my baby" rocken direkt nach
vorne. Das Rezept von Mines ist einfach: Treibende Bass-Läufe; einfache, aber starke
Drums; saustarke, druckvolle Guitar-Riffs und dazu 'ne coole Rock-Stimme. Ganz klar kann
man auch Einflüsse von Krokus ausmachen, wie zum Beispiel bei "Dark city" und
"Gotta leave your mama". Auch gut kommt die coole, ruhige Blues-Nummer
"Yesterday" daher. Mines bieten uns auf ihrem Debüt neun wirklich starke Songs,
die Laune machen, einfach abrocken und jeden Fan des traditionellen Hardrocks sicher nicht
kalt lassen. Ach ja..., noch witzig finde ich den Hidden-Track, 'ne coole akustische
Blues-Nummer. Da bleibt mir nur noch zu sagen: Big Salut nach Thun!
Crazy Beat
Punkte: 7.0 von
10
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für 27.90 SFr.
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DORO - Let love
rain on me
AFM Records
Die sympathische Lady aus Düsseldorf hat mal wieder Einfallreichtum bewiesen: Sie
fabriziert die schöne Ballade "Let love rain on me", und singt das Stück
gleich noch auf spanisch und französisch. Dies wird vermengt mit einer balladesken und
orchestralen Version von Judas Priest's "Breaking the law" (auch auf dem neuen
Album "Classic Diamonds" zu finden), sowie "I rule the ruins". Dann
wäre da noch das wunderbare "Rare Diamond", in dieser Version von angenehmem
Geklimper begleitet, als auch zum krönenden Abschluss ein Bonus Video-Track von
"Unholy Love". Trotzdem wird dieses Mini Album wohl eher etwas für
wahre Fans und Sammler, da die Songs nicht jedermann begeistern werden. Entscheidet
selbst!
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung
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für 19.90 SFr.
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MORTIIS - The
grudge
Earache Records
Unter "normalen Umständen" hätte ich als jahrgangmässig typisches NWOBHM-Kid
eine Band wie Mortiis schlicht und einfach ignoriert, aber erstens kommt es anders und
zweitens als man denkt. Die Stilecke des Electro Metal's mit all seinen Ausprägungen
zählt nun wirklich nicht gerade zu meinen Faves. Trotzdem gibt es haufenweise erlebte
musikalische Berührungspunkte, die bis in die 70er zurückreichen und weitgehend auch
heute noch aktuell sind! Wie das? Nun, das ist einfach erklärt, indem ich jetzt mal ein
paar Gruppen aufzähle: Kraftwerk, Depeche Mode, OMD, Rockets, Patrick Cowley und ein
guter Teil der Italo Disco-Welle! Dazu gehört noch zwingend eine Band, die mir nach dem
ersten Durchhören von "The grudge" nicht mehr aus dem Sinn ging: Tangerine
Dream! Mortiis (der Bandleader spielte mal unter dem richtigen Namen Haavard Ellefsen bei
den Black Metallern Emperor), die aus Norwegen stammen (und jetzt eine vierköpfige Band
sind), hören sich wie eine Art Metal-Version von TD an und mit gewissen Abstrichen
könnten gar die französischen Space-Rocker Rockets heute vielleicht so oder ähnlich
klingen, hätten sie den Sprung in das neue Jahrhundert geschafft. In der jüngeren
Vergangenheit kommen neben den mittlerweile vergessenen Dkay.Com (Ex-Krupps) natürlich
noch Rammstein dazu, die ich inzwischen megageil finde! Deshalb bin ich überhaupt in der
Lage, zu meinem "normalen Repertoire" auch Mortiis einiges (!) abgewinnen zu
können. Metal Puristen und gestandene Rocker werden auf "The grudge" allerdings
rein gar nichts finden, was ihnen zusagen könnte, aber die Horde der elektronisch
infizierten Schwarzwurzeln stürzt sich dazu umgehend in ihre entsprechenden Outfits und
lässt die Party inmitten eines gigantischen Strobo-Gewitters ausschweifend steigen.
Passend dazu scheint Sänger (und Namensgeber) Mortiis optisch direkt dem Filmset zu
"Herr der Ringe" entsprungen zu sein. Im Schlepptau (bloss als Gedanke) Gollum,
der seinem "Art-Verwandten" wohl nicht mehr von der Seite weichen würde, echt
abgefahren! Auch als Soundtrack zu einem blutrünstigen und/oder mystischen Fantasy-Game
würde sich diese Scheibe bestens eignen. Wer also auf Black Ambient Electronic
"Metal" und eine Band wie zum Beispiel Skinny Puppy abfährt, kann hier nichts
falsch machen, die anderen lassen besser die Finger davon!
Rockslave
Punkte: 7.0 von
10
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MICHAEL PINNELLA -
Enter by the twelfth gate
InsideOut Music
Der Name dieses Musikers, respektive Keyboarders und Pianisten sagt wohl nicht allen
etwas. Deshalb für die, die sich keinen Reim darauf machen können: Michael Pinnella
steht normalerweise in Diensten von Symphony X, der Progressive Power Metal Combo aus den
USA und wagt mit seiner ersten Solo-Scheibe einen echten Alleingang. Auf "Enter by
the twelfth gate" ist laut Info nur der Maestro selber zu hören. Ob das auch für
das Schlagzeug gilt? Es hört sich nämlich für meine Begriffe eher nicht nach einem
Computer an! Insgesamt werden verschiedenste Tasten-Sounds auf total dreizehn Parts
verteilt. Zu Beginn geht es auf dem Pianoforte ziemlich klassisch zu und her, vermischt
mit Retro-Synthie-Klängen à la ELP (Emerson, Lake & Palmer). Woher das alles kommt,
fragt sich geneigte Hörer vielleicht. Nun, die Antwort ist einfach, denn der Knabe hat
klassische Musik studiert. Mit elf Jahren fing er mit dem Üben an und brachte es bis zum
Hochschulabschluss. Kein Wunder, hat er es technisch faustdick drauf. Nebst dem
klassischen Aspekt, der sich unter anderem auch vor den alten Solo-Werken von Jon Lord
("Sarabande" & "Before I forget") verneigt, werden auch
progressive Elemente in das Spiel eingebaut. Dies, wie bei "Welcome to my
daydream" oder "Live for a day"sorgt für einen gewissen Kontrast, da
überwiegend das Klassische dominiert. Gegen Schluss der 45 Minuten schleichen sich zudem
noch ein paar jazzige Sprengsel mit hinein, bevor es bei "Cross the bridge"
nochmals ziemlich proggig wird. "Enter by the twelfth gate" ist als reines
Instrumental-Album sicher nicht jedermanns Sache, zumal hier (gitarrenmässig) überhaupt
nichts Metallisches geboten wird. Selbst eingefleischte Fans von Symphony X sollten vorher
reinhören, um nicht allenfalls enttäuscht zu werden.
Rockslave
Punkte: 6.9 von
10
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SKELETOR -
HellFireRockMachine
Go-Nuts Music
Mein erster Eindruck bezüglich des Covers liess mich fast automatisch an eine typische
Ami-Rotz-Rock-Biker-Band denken, was sich aber zur meiner Überraschung (bezüglich der
Herkunft) als total falsch herausstellte. Skeletor stammen nämlich aus Deutschland (!),
genauer gesagt aus Hamburg und legen nach dem Debüt "Tequila Gods" von 2000 nun
eine neue Langrille vor. Der Opener "Rockit!" überrascht dabei als satter
Groover im Stile von New American Shame, Circus Of Power, Zodiac Mindwarp (and The Love
Reaction), The Almighty oder neuzeitlicher auch Monster Magnet und lässt gar den Spirit
der frühen und zügellosen Tage von Guns n' Roses wieder aufleben. Kündigt sich da etwa
ein Genre-Meilenstein an? "Losin' my mind", das etwas an das aktuelle Lenny
Kravitz Material erinnert, geht auch noch gut in die Knochen. Gleiches gilt für
"Trust nobody", aber bereits mit dem fast poppigen "Spader" (hört
sich teils gar nach Alan Parsons Project an!!!), scheint das Pulver verschossen worden zu
sein, oder doch nicht? Die Rettung naht mit "World in black", das sich tief vor
The Almighty verneigt. Was dann aber die Poser-Nummer "To be a star" soll, weiss
ich nicht recht. Auch "Gun in your hand", trotz Ohrwurm-Refrain, klingt mehr
nach Kiss und Schwanz Rock, als der erwarteten Biker-Attitüde gerecht zu werden. Der Rest
der Scheibe kann dann (leider) mit dem geilen Opener ebenso zu keiner Zeit mithalten,
obwohl "Rat race" zum Schluss, musikalisch gesehen, auch von Altmeister Ozzy
Osbourne gut in Szene hätte gesetzt werden können. Somit ist
"HellFireRockMachine", trotz guten Ansätzen, weder Fisch noch Vogel und sollte
deshalb angetestet werden.
Rockslave
Punkte: 6.6 von
10
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DIO - Master of
the moon
Steamhammer/SPV
Seine Diskographie liest sich mittlerweile wie ein Buch, aber der kleine Mann mit der
grossen Stimme ist immer noch aktiv im R'n'R-Business! Während andere in dem Alter
bereits die Möbel für das Altersheim aussuchen gehen, steht Ronnie James Dio immer noch
auf der Bühne und rockt unentwegt alles in Grund und Boden. Nachdem er Rainbow und Black
Sabbath früher zu Höhenflügen verholfen hatte, war er in den 80ern auch Solo sehr
erfolgreich. Die 90er ab dem Album "Strange highways" (1994) waren dann
insgesamt eher etwas lau und von Trendanbiederung an modernere Sounds gekennzeichnet.
Absoluter Tiefpunkt dieser Zeit war das Mitwirken von WW-3 Gitarrero Tracy G., der den
klassischen Dio-Stil völlig in den Abgrund ritt. Man höre sich nur mal
"Mistreated" auf dem 98er Live-Album an..., brrrr! Überhaupt war die Band von
Dio stets ein Hort für verschiedene Gitarristen (Campbell, Goldy, Roberston). 2000 kam
Craig Goldy zum guten Album "Magica" wieder zurück, um zwei Jahre später den
Posten für Doug Aldritch (Whitesnake, Ex-Lion, Ex-Bad Moon Rising) ein weiteres Mal
räumen zu müssen. "Killing the dragon", das Vorgänger- Album zum aktuellen
Output "Master of the moon" hatte endlich wieder den Biss, den man schon länger
vermisste. Auch die anschliessend absolvierte Tour geriet vor allem wegen Aldritch'
brillantem Spiel an der Klampfe zu einem weiteren Triumph-Zug, von dem ich mich zum Glück
in Pratteln auch selber überzeugen konnte. Leider, Mr. Coverdale "sei Dank",
hielt diese Besetzung nicht lange und so musste sich Ronnie wieder nach einem neuen
Saiten-Akrobaten umsehen. Dass die Wahl erneut auf Mr. Goldy fiel, war im Vorfeld
eigentlich nicht Besorgnis erregend, das Resultat des neuen Albums hingegen schon! Mein
Gott Walter (ähh... Ronnie) ..., wie kann ein Profi wie du sowas Halbgares auf die
Menschheit loslassen?! Nach dem guten Opener "One more for the road" kann
eigentlich nur noch das AC/DC-lastige "The end of the world" wirklich was
reissen, aber der Rest wäre ohne Dio's Stimme kaum brauchbar. Anstatt den Rhythmus laufen
zu lassen, löst eine schwerfällige, langweilige Nummer die andere ab, bevor "Living
the lie" wenigstens etwas an die jüngere Black Sabbath Vergangenheit zu Tony
Martin's Zeiten anknüpfen kann. "Master of the moon" ist kein Totalausfall,
aber gegenüber "Killing the dragon" ein schmerzlicher Rückschritt..., leider.
Hoffentlich sehen wir nächstes Jahr in Balingen dafür eine geile Live-Show!
Rockslave
Punkte: 6.5 von
10
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CALIBAN - The
opposite from within
Roadrunner Records
"We're all living in America, America, America!" So ähnlich und weiter singt
Till Lindemann mit Unterstützung seiner Rammsteiner-Jungen-Kapelle, und ich bin mir
sicher, dass praktisch jeder sich beim Hören dieser Zeilen ein Schmunzeln nicht hat
verkneifen können. Wie recht sie doch haben, nicht wahr? Der Einfluss der Amis lässt
sich wirklich überall erkennen im Hartwurst-Bereich, vor allem an den Legionen von
Metalcore-Bands, die nun auch auf dem europäischen Sektor aus dem Boden spriessen. Und
wie überall auf dem Planeten, wird sehrwahrscheinlich auch hier das Original die Kopie
überleben. Caliban aus Deutschland zählen zwar scheinbar zu den Dienstälteren in Sachen
modernem Metal-Gemixe, scheinen allerdings etwas Mühe mit der Eigendefinition zu haben.
Obwohl, oder vielleicht gerade weil sie schon mehrere Male in Amerika unterwegs waren,
findet sich auf ihrer neuen Platte massenweise zweitklassige Ware, deren Ablaufdatum schon
bei der Geburt überschritten wurde. Ich will Euch nicht erzählen, dass das jetzt
wirklich unter aller Sau ist, denn der schmucke Mix von Andy Sneap kann sich durchaus mit
anderen Scheibchen vergleichen lassen, und wo Anders Friden (Sänger von In Flames,
Passenger) seine Finger im Spiel hat, liegt bestimmt auch die eine oder andere
Auszeichnung drin. Aber um mit diesem Sound Welten zu bewegen, sind die fünf Germanen
definitiv zu spät aufgestanden. Schicke Doublebass, Hardcore-Gekreische und melodische
Refrains, das haben wir alle schon besser gehört. Selbst die Cover-Gestaltung mit einem
trendigen Totenschädel und Flügeln im Hintergrund erinnert an die derzeitigen Leader im
Metalcore-mit-Melodie-Gefilde. Ich nenn' jetzt hier keinen Namen, denn wenn ihr Euch mit
dieser Musik rumschlägt, habt Ihr es eh schon rausgefunden...
El Muerte
Punkte: 6.5 von
10
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MONO INC. - Head
under water
NoCut
Hmm..., beim Cover-Artwork von Mono Inc., die ihr erstes Album unters Volk mischen, habe
ich ein ungutes Gefühl. Mit stolzer Brust stehen da vier Jungs, die aus Hamburg kommen
und sich verdammt ernst nehmen. O.k. Leute, dann zeigt mal, was ihr drauf habt. Beim
ersten Song "Burn me" rieseln mir Schweissperlen von meiner Stirn herunter, weil
es sich veflucht nochmal nach Dark Rock anhört. Das heisst harte Beton-Gitarren mit einer
markanten Stimme von einem gewissen Kerl, der sich Miky Mono nennt. Sein Nickname ist
scheinbar "Die Stimme" laut der Presseinfo. Weil eben alles auf der so genannten
Super-Simme basiert. Der Sound von Mono Inc. ist angehnem melodisch, gehört schon fast in
den Pop-Bereich, wäre da nicht die harte Strom-Gitarre. Die 48 Minuten von "Head
unter water" sind dann auch clubtauglich, man kann also das Becken kreisen lassen.
Nach einem kurzen Griff zu Hochprozentigem kann ich dann auch wieder weiterhören. Es
klingt einfach alles zu gleich. Keine Überraschungsmomente sind in den insgesamt zwölf
Songs zu finden. War ich froh, als der letzte Song "Not like me" fertig war. Ich
habe mit Mono Inc. einfach meine liebe Mühe, weil dieser Rotwein-Sound einfach zu
kitschig ist oder auch zu kommerziell. Man(n) will den schnellen Erfolg. Doch ob der sich
einstellen wird? Da könnt ihr noch lange warten Leute. Fans, die Dark und Gothic mögen,
können ja mal ein Ohr voll riskieren.
Daniel J.
Punkte: 6.4 von
10
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THERAPY? - Never
apologise never explain
Spitfire Records
Es gibt Bands, die wissen selbst nicht recht, welchen Musikstil sie spielen wollen und in
welchem Genre man sie ein zu ordnen hat: Therapy? ist so eine Band. Glänzten sie noch in
der letzten Dekade mit massenkompatiblen Alben wie "Infernal love"(1995) oder
"High anxiety" (2003), irritierten sie die Fans mit dem abstrusen "Suicide
impact - You first" (1999) oder sorgten mit ihrem Debüt "Troublegum"
(1994) für Furore. Nun, Anno 2004 hört es sich so an, als wollen sie all dies zusammen
auf eine Scheibe packen. Und dies gelingt ihnen..., aber mit einigen, wenigen Abstrichen:
So bedienen die Iren mit "Perish the thought", "Long distance" und
"Rock you monkeys" die MTV-Fraktion, während mit "Die like a
motherfucker" oder "Here be monsters" eher Fans von stahlharten Gitarren
auf ihre Kosten kommen. Alle oben genannten Songs sind in gewisser Weise Ohrwürmer und
rocken, was die Trommelfelle aushalten, hingegen bewegt sich der Rest des Materials eher
im Durchschnitt- bis Durchhänger-Bereich. Das neue Material kann zwar zeitweise noch
halbwegs zünden, rauscht jedoch entweder platt oder einfach zu alternativ durch die
Gehörgänge. Von wegen 'platt' wäre dann auch der andere, fette Minuspunkt angesprochen,
der einen nach einer gewissen Zeit ziemlich auf die Eier geht: Die Produktion! "Never
apologise never explain" klingt durchgehend, als wäre es eine Demo-Scheibe und nicht
das zehnte Album! Ich meine, es hat ja einen gewissen Reiz, wenn der Sound nicht zu
klinisch, zu aufpoliert, ja sogar ein bisschen roh klingt, aber ein bisschen (Nach-)
Bearbeiten schon sein dürfen, schliesslich sollten sich Therapy? langsam vom Niveau einer
Garagen-Band entfernt haben, und zwar in technischer wie kreativer Hinsicht.
Kissi
Punkte: 6.2 von 10
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STAHLHAMMER -
Stahlmania
Neo Entertainment
Stahlhammer aus Deutschland haben ein Problem: Wie besteht man in so einer kleinen Ecke
wie "die neue deutsche Härte" gegen Szene-Grössen wie Rammstein und
Überflieger wie Oomph?! Die Antwort scheint von Anfang an klar zu sein, nämlich durch
den Sound, der durch diese Schublade definiert wird, in eine eigene Richtung zu treiben,
ihm also einen eigenen Stempel auf zu drücken. Aber wie soll das bei den engen Vorgaben
überhaupt möglich sein? Stahlhammer können zwar durchaus einige Details auf ihre Seite
bringen (darunter die Effekt- und Sound-Spielereien und das gesampelte Drum), aber den
spagatmässigen Sprung zu weiteren Stilrichtungen, der hier definitiv nötig gewesen
wäre, haben sie nicht einmal im Ansatz versucht. Zu diesem nicht gerade erfreulichen
Punkt kommt noch dazu, dass die oben genannten Klang-Varianten mit der Zeit einfach nervig
werden (kaum eine Vocal-Passage ohne Verzerrung, Echo, oder zu viel Hall), und das
programmierte Schlagzeug wirkt einfach zu leblos abgemischt. Manche werden nun sagen, dass
das so sein muss, "schliesslich sind wir hier ja in der Industrial Ecke, Herr
Rezensent!". Aber bei knapp 54 Minuten Computer-Hämmerei muss doch jeder einsehen,
dass es irgendwie Abwechslung braucht! Fünfzehn Stücke finden sich auf der Platte, und
ich kann beim besten Willen nicht ein Einziges hervorheben. Die Songs wirken in ihren
kleinen Dimensionen sowas von überfüllt, von cleverem Songwriting kann hier definitiv
nicht gesprochen werden. Darum: Liebe Stahlhämmerer, macht was, aber ganz schnell! Denn
ich habe so das Gefühl, dass sich schlecht verkaufende Platten bei Sony nicht so positiv
auf die Karriere auswirken könnten.
El Muerte
Punkte: 5.5 von
10
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CULT OF LUNA -
Salvation
Earache Records
Die Rückseite der Promo zeigt nicht weniger als sieben (!) Musiker, die ziemlich jung
aussehen. Die Band stammt aus Schweden und wird stilistisch der Ecke Doom Metalcore, Post
Hardcore oder auch Noise Rock zugeordnet. Als Vergleich kann man zum Beispiel Neurosis
nennen. Der Opener "Echoes" beginnt sehr sanft und erinnert mich im Aufbau etwas
an Pink Floyd's Werk "Ummagumma". Das gilt bis zu dem Zeitpunkt, wo Sänger Klas
Rydberg anfängt zu schreien. Zusammen mit der brachialen Gitarre wird ein sehr düsteres
Klangbild erzeugt, das sich zwischendurch wieder etwas beruhigt und erst nach weit über
zwölf Minuten (!) ein erstes Mal zu Ende ist. "Vague illusions" hört sich in
der Folge sehr ähnlich an. Irgendwie kommen mir hierzu laufend Coldplay in den Sinn,
natürlich mit ganz anderem Gesang. Was sich aber bald einmal abzeichnet, ist meine
persönliche Abneigung für diesen apokalyptischen Endzeit-Sound, der mir, trotz den
unbestrittenen musikalischen Fähigkeiten der Jungs, vor allem wegen dem oberabnervenden,
monotonen Gekrächze mächtig auf den Senkel geht. Hörenswert sind die Songs eigentlich
immer dann, wenn sie zu Beginn sehr ruhig und behutsam aufgebaut werden ("Waiting for
you"), aber sobald gegen den Schluss hin alle wieder zusammen lärmen (und Rydberg
dazu "schreigurgelt"), ist die Freude schlagartig dahin. Für Depressive und
praktizierende Schwarzwurzeln ist "Salvation" hingegen bestens geeignet, aber
mir mundet das Teil überhaupt nicht. Der Druck auf die Stopp-Taste wirkt mehr als
befreiend. Kenner und Fans dieser Stilrichtung sollten zwingend über meine Bewertung
hinweg sehen, doch für den rhythmisch veranlagten Rocker oder Metaller gilt diese
hingegen schon, also Finger weg!
Rockslave
Punkte: 3.3 von 10
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