Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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THE CROWN -
Possessed 13
Metal Blade Records
The Return of The Crown! Die von mir wohl sehnlichst erwartete Veröffentlichung dieses
Jahres sprengt mein privates Universum ein weiteres Mal und sorgt für epileptische
Zuckungen, wenn nur schon ein flüchtiger Gedanke daran verschwendet wird! Mit der
Rückkehr von Ur-Sänger Johan Lindstrand, verdient stolz als "Satan from hell"
aufgeführt, ist die Welt im Lager von The Crown wieder im Lot. Nach der (nicht
schlechten) letzten Scheibe "Crowned in terror" mit Brutalo-Sänger Tomas
Lindberg, setzen die Jungs wieder auf die eigenständige Mischung aus brachialster Härte,
Melodie und einem zünftigen Schuss Rock'n'Roll a là "Deathrace King"!
"Possessed 13" ist der obercharismatische, schwarzmagische Meilenstein geworden,
den wohl jede Band auf ihre eigene Art zu erreichen wünscht! Das Album ist unterteilt in
drei Passagen, den Start macht "Initiation" mit einem
horrorfilmsoundtrackartigen Intro und dem nahtlosen Übergang in den Nackenbrecher
"No tomorrow". Als zweiter Gang wird der zum psychopathisch herumbrüllen
animierende Schädelspalter "Face of destruction - deep hit of death" serviert,
gefolgt vom nächsten Knaller "Deliverance" ("some bullets to please - the
clips are full and there's a trigger to pull")! Als Abschluss des ersten Teils gibt
es mit "Cold is the grave" noch etwas dezenter auf die Glocke ("come on
baby, knock 'em out! dance on fire, slip in blood!") bevor das Instrumental
"Dream bloody hell" einen wieder aus der Parallelwelt zurückholt! Die zweite
Etappe "Exaltation" startet auf circa 2300 m.ü.M. mit "Morningstar
rising", führt runter über das killende "Are you morbid?" ins noch
tiefere, groovende "Bow to none", zurück zum rockenden "Kill 'em all"
und endet im zukünftigen Live-Gassenhauer "Natashead overdrive"! Ich sehe den
Moshpit schon vor mir, erste Hilfe Ausrüstung wärmstens empfohlen!! Der letzte Teil der
Trilogie beinhaltet den rasenden Innen-nach-aussen-Stülper "Zombiefied", den
tiefen Morbid Angel-Kniefall "Dawn of emptiness" und das beruhigende
Abschlussinstrumental "In memoriam"!! Absolutes Killerteil, ich krieg gleich die
Krätze! Das Cover ist auf altes B-Horrorfilmplakat getrimmt und passt wie die Kugel in
die Hülse! Ich spüre es einfach, da haben "The Royal Five" 150% reingelegt,
die Produktion ist..., der Bassound tönt nach..., die Soli sind so verdammt..., ich...,
ich..., ich dreh noch durch!!! Habe mir das Teil leider erst circa 50 Mal einverleibt und
muss mich wohl demnächst in die Gummizelle einweisen lassen oder einen Herzschrittmacher
beantragen! Absolute Suchtgefahr!! Sollten übrigens einige Buchstaben dieser Rezi
verwischt sein, liegt es nicht an Eurem fleckigen Bildschirm, sondern an meinem nicht
kontrollierbaren Gesabber!
HaRdY
Punkte: 10 von 10
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für 27.90 SFr.
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DREAMTIDE - Dreams
for the daring
Frontiers Records
Hey yeahh..., das ist doch wieder mal eine echte Überscheibe. Die deutschen Melodic
Rocker haben mit "Dreams for the daring" wirklich ein saustarkes Album
abgeliefert. Da ist jeder der zwölf Songs eine Perle für sich, nicht die Spur eines
Durchhängers oder einer Schwäche, hier stimmt einfach alles. Olaf Senkbeil ist ein
fantastischer Melodic Shouter, der grandios harmoniert mit dem ehemaligen Fair Warning
Saitendehner Helge Hengelke. Drummer CC Behrens und Keyboarder Torsten Luederwaldt, die
ebenfalls bei Fair Warning gezockt haben und Basser Ole Hempelmann ergänzen das Dreamtide
Schiff hervorragend. Hier werden wirklich tolle Melodic Songs geboten, die ihres Gleichen
suchen. Manchmal erinnern Dreamtide an die fantastischen Tyketto zu Zeiten von Danny
Vaughn, an den mich auch Sänger Olaf zeitweise erinnert. Songs wie "Dream real"
sind einfach genial, mehr Melodie geht nicht und das Ganze ist obendrein auch noch klasse
produziert. Und es ist wirklich unglaublich, wie die ganze Band zusammen harmoniert.
Melodic Rock, der zwölf Mal mitten ins Herz trifft, ohne kitschig nach billigem
Mainstream zu klingen. Daran hat sicher auch die etwas ungeschliffene Produktion ihren
Anteil. Also Melodic Freaks, schafft Euch sofort diesen klasse Rundling an, da könnt ihr
nichts falsch machen. Ihr mögt Tyketto? Die alten Domain?? Na also, dann zieht Euch
"Dreams for the daring" aber sofort rein, ich bürge mit meinem Namen für
Dreamtide. Euer Dr. Rock & Prog!
Crazy Beat
Punkte: 9.9 von
10
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für 27.90 SFr.
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CRYSTAL BALL -
Hellvetia
Nuclear Blast
Das langsam, aber sicher zu Ende gehende Jahr hat der Schweizer Rock- und Metal-Szene
einen wahren Veröffentlichungssegen der bekannteren Acts aus dieser Ecke beschert. Nebst
Krokus, Gotthard und Shakra legen nun auch Crystal Ball ihr neustes Langeisen vor, das
besser nicht heissen könnte: "Hellvetia". Die bisherigen drei Alben der
Innerschweizer waren allesamt gute Genre-Alben. Satter Melodic Rock mit einprägsamen
Melodien und Mark Sweeney's Stimme, die einen hohen Wiedererkennungswert aufweist.
Zahlreiche Tourneen als Support von bekannten Acts wie zuletzt Dokken, U.D.O. und Doro
stärkten die Fanbasis nachhaltig. Dabei zeigten Crystal Ball, dass ihr zum Teil etwas
(zu) geschliffener Album-Sound live eine ganze Ecke härter daherkommt. Der diesjährige
Auftritt im Volkshaus in Zürich als Support von Krokus zeigte dies deutlich. Während die
bisherigen Album-Cover zumindest eine gewisse Schubladisierung zuliessen, erscheint einen
"Hellvetia" nun ganz anders. Die ersten Klänge und Gesänge des Titeltracks als
Opener offenbaren unsere ureigenste Schweizer Kultur, die hier auf den ersten Augenblick
zwar etwas seltsam anmutet, aber sogleich in einen der besten Songs, wenn nicht den Besten
übergehen, den die Band bisher geschrieben hat. Der von der Rhythmik her an (Neuzeit-)
Saxon erinnernde Kracher knistert regelrecht und überrascht mich in der gleichen Weise,
wie es "Riders of the storm" von Hammerfall schon tat. Boa..., da hüpft des
Hard Rockers Herz doch gleich freudig herum. Das gleiche Feeling wird dann bei
"Forever and eternally" freigesetzt. Kaum zu glauben, dass das wirklich Crystal
Ball sind. "My life" reiht sich darauf mit dezenter Keyboard-Arbeit in die Reihe
der Musik ein, die man von ihnen als Fan kennt und schätzt. "Spätestens bei
"Last dance" oder auch nachher bei "Bird on a wire" (mit geilem Pretty
Maids-Chorus!) muss man ein Wort über den neuen Produzenten Stefan Kaufmann (Ex-Accept,
U.D.O.) verlieren, denn er hat Tommy Newton abgelöst, der für den Sound aller bisherigen
Alben zuständig war. Wer aufmerksam hinhört und einen direkten Vergleich macht, wird
feststellen, dass der Drum-Sound vor allem gegenüber "Virtual empire" wieder
klar in Richtung des Debüts verändert wurde und nun eindeutige Schlagseite zu Accept
oder auch U.D.O. aufweist. "Hellvetia" und noch ein paar andere Stücke mit Udo
Dirkschneider am Mikro wären locker denkbar. Ist auch kein Wunder, denn Stefan
Schwarzmann sass ja früher hinter den Kesseln der deutschen Metal-Legende aus Solingen.
Konkret "zischt" die Hi-Hat mehr, ist also lauter und die Snare-Drum klingt
(wieder) deutlicher und akzentuierter. Für mich neben dem gereiften Songwriting, das
oftmals auch Vibes in Richtung Deep Purple/Whitesnake/Rainbow aufweist und sich echt
gewaschen hat, der entscheidende Kick, der das ohnehin fette Gesamtbild unheimlich
aufwertet. Überhaupt haben Crystal Ball den letzten Rest "Plüschfaktor"
abgelegt und überzeugen auf der ganzen Linie. Auch die Gitarrenarbeit im Allgemeinen
kommt sehr variantenreich daher und Einlagen mit hammondartigem Keyboard-Sound nach bester
Purple-Manier, wie bei "Want it all", wirken überhaupt nicht aufgesetzt.
Strato-mässige Key-Sounds, wie zum Beispiel bei "Passion" ("Hard
impact") oder "Blind side" ("Virtual empire"), sind gänzlich
verschwunden. "Hellvetia" ist ohne Zweifel als bisheriger Karrierehöhe-Punkt
anzusehen. Einzig die Piano-Ballade "Wasn't it love" finde ich nicht ganz so
toll, dafür setzt "Seeing is believing" als Bonus-Track der limitierten Ausgabe
den glanzvollen Schlusspunkt! Leute, was wäre das für ein Bild, wenn 12'500 Fans im
Zürcher Hallenstadion lauthals den Refrain zu "Hellvetia" mitsingen würden?
Puh..., Gänsehaut garantiert! Geht also hin und holt Euch dieses einheimische Juwel,
besser gestern als heute.
Rockslave
Punkte: 9.8 on
10
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SIX FEET UNDER -
Bringer of blood
Metal Blade Records
Die Death Metal Ecke gehört ja nicht unbedingt zu meinen Faves, aber als Six Feet Under
1997 "Warpath" veröffentlichten, konnte ich nicht glauben, welche Energie,
einem Kurzschluss gleich, über die fortan gequälten Trommelfelle im Headquarter, das auf
meinem Hals steht, ankam. Meist ultrabrutale und fetteste Midtempo Monster-Riffs
zertrümmerten alles, was nicht niet- und nagelfest war. "Maximum violence"
(1999) und "True carnage" (2001) konnten das Level für meine Begriffe zwar
nicht mehr ganz halten, waren aber trotzdem sehr gute Genre-Alben. Spätestens der geniale
Auftritt in Balingen 2001 bewies, dass auch die Konzerte von einer ungeheuren Intensität
begleitet sind. Obergrunzer Chris Barnes, der seinem Organ Laute entlockt, die selbst den
schlafenden Gehörten aufwecken würden, mimt (?) den Durchgeknallten perfekt und keiner
keift so wie er, dass man meinen könnte, eine Schlachtsau hätte ihr Ende akut vor ihren
Augen. "Bringer of blood" geht zwei Schritte nach vorne und gleichzeitig wieder
einen in Richtung "Warpath" zurück. Die schnelleren Sachen sind zugunsten
erneutem Hammer-Riffing deutlich zurückgebunden worden. Bereits der Opener "Sick in
the head" steht wieder für alles, was Six Feet Under in meinen Augen zu einer
unverwechselbaren Band macht. "Amerika the brutal", ebenso ein treibender
Riffer, zeigt neue gesangliche Arrangements (wie überhaupt auf dem ganzen Album!) und
setzt textlich klare Akzente. Auch "My hatred" drückt einen gleich an die Wand.
Nach dem flotteren "Murder in the basement" lässt "When skin turns
blue", einer meiner Faves, nur noch zuckende, gequälte Leiber übrig. Ein Air
Guitar-Monster sondergleichen! Weitere Einzelheiten brauchen an dieser Stelle nicht mehr
erwähnt zu werden. Insgesamt elf Schädelspalter und ein
"Weiss-auch-nicht-recht-was"-Anhängsel bringen es zwar auf keine vierzig
Minuten Spielzeit, aber das Gebotene macht das locker wett. Die megakillende Produktion
lässt den Kitt glatt aus den Fensterfugen bröseln und bei zu exzessivem Konsum könnte
das der Hirnmasse auch blühen. War is coming... und haltet Ausschau nach der limitierten
Version (mit zwei Bonus-Tracks), der noch eine Interview-DVD beigelegt ist.
Rockslave
Punkte: 9.8 von
10
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STAMPIN' GROUND -
A new darkness upon us
Century Media
Uhhh..., zuerst mal ein Queensryche-mässiges Intro, bevor einen das mit "Don't need
a reason to hate" betitelte Gebretter die Lauscher bös nach hinten klappen lässt.
Stampin' Ground haben mir bisher überhaupt nichts gesagt, obwohl diese ihre erste Full
Lenght-CD bereits 1997 veröffentlicht haben. Geboten wird ein oberfettes Gebräu im Fokus
von Slayer, Machine Head, alten Metallica, Sepultura oder auch Entombed. Wer mir jedoch
bei diesen oberaffentittengeilen Riff-Orgien auch noch in den Sinn kommen, sind Merauder,
vor allem der Gitarren wegen. Stampin' Ground, die übrigens aus England stammen, lassen
hier ein Metal Core-Gewitter vom Feinsten vom Stapel, das mich als oberamtlichen Air
Guitar-Player gleich nervös und zappelig werden lässt. Egal welcher Song, es knallt ohne
Ende, du heilige Scheisse! An den Studio-Reglern sass kein Geringerer als Legende Andy
Sneap, der Stampin' Ground den von ihm gewohnten und allseits so geschätzten "Fist
in your face"-Sound hingezaubert hat, der alles in Schutt und Asche legt. Jeder Song
ein Treffer, only killers, no fillers! Das Riffing ist rattenscharf und bewegt sich
tempomässig meist in eher gemässigten Gefilden. Trotzdem werden immer wieder andere
Tempi gewählt, um den jeweiligen Song insgesamt etwas interessanter zu gestalten. Dennoch
können die Jungs aber auch kräftig auf die Tube drücken, nachzuhören innerhalb von
"Bear the scars", "Pain is weakness" oder Teilen von "Ashes to
scatter". Das liegt im Besonderen beim Power-Drumming von Neil Hutton, der
mordsmässig zur Sache geht, begründet. Herzstück von "A new darkness upon us"
bildet jedoch die opulente Gitarren-Front um Antony Mobray und Scott Atkins, die ziemlich
fett und bratend rüberkommt. Adam Frakes hört sich dabei mit seiner Stimme ziemlich nach
Rob Flynn von Machine Head an, aber das kann den ohnehin sehr guten Gesamteindruck nicht
schmälern, im Gegenteil. Amtliches Killer-Teil, das (fast) in jedem gut sortierten
Metal-Regal drinstehen muss!
Rockslave
Punkte: 9.7 von
10
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DOMAIN - The sixth
dimension
Point Music
Der neue Silberling der deutschen Melodic Rocker ist nun endlich da. Schon beim ersten
Song fällt positiv auf, dass endlich die Stimme mehr in den Vordergrund gestellt wurde.
Auf den bisherigen Scheiben kam sie mir immer ein wenig zu leise vor. Die Scheibe wirkt
straighter als bisher, die Songs sind mitreissender und Herr Ritt steht nicht mehr ganz so
sehr im Vordergrund, trotzdem glänzt er aber auch weiterhin mit seinen Soli. Die
Auswechslung zweier Bandmitglieder hat offensichtlich nicht geschadet, sondern lassen
Domain wie eine Einheit klingen. Alles scheint zu passen, was sich deutlich in den Songs
wiederspiegelt. Ihrer melodischen Linie bleiben die Deutschen auf alle Fälle treu und wem
die bisherigen Sachen auch nur annähernd gefallen haben, der sollte unbedingt zugreifen,
denn es handelt sich um das bisher beste Domain-Album. Mit Melodie und Härte gräbt es
sich durch die Gehörgänge ins Gehirn und setzt sich dort fest. Alle Songs haben hohen
Wiedererkennungswert und schon beim zweiten Durchgang ertappe ich mich beim Mitsummen.
Selbstverständlich gibt es auch auf dieser CD wieder eine ungemein gefühlvolle Ballade,
die auch auf "The sixth dimension" nicht fehlen darf. Der auf der CD
mitgelieferte Videoclip hätte vielleicht eine doch etwas höhere Auflösung aufweisen
können, aber das ist auch schon mein einziger, wirklicher Kritikpunkt. Insgesamt das in
sich stimmigste Album der Band! Tipp an alle Melodic Rock-Fans: Reinhören und kaufen!
Saskia B.
Punkte: 9.5 von
10
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BONFIRE - Free
BMG
Bonfire! Eine Band, die mich während all den Jahren immer begleitet hat.
Schliesslich brauchen wir Metaller doch auch immer wieder etwas für's Gemüt und
unzählige Rock-Kracher der Band sind Teil der Hard Rock Geschichte. Scheiben wie
"Fireworks", "Point blank" oder "Fuel to the flames" sollten
in keiner Hard Rock CD-Sammlung fehlen. Eins vorweg, die neue Scheibe ist um einiges
ruhiger und softer ausgefallen, ist jedoch wieder eine Klasse für sich und bei diesem
immer kälter werdenden Herbst/Winter-Wetter das Ideale für gemütliche und romantische
Stunden. Los geht es mit dem Stampfer "On and on", bei welchem einen gleich
wieder die aussergewöhnliche Stimme von Claus Lessmann in den Bann zieht. Der Song
erinnert ein wenig an Kingdom Come, guter Start! Beim folgenden "I would do anything
4 you" wird langsam auf's Gaspedal gedrückt, ein eingängiger Rock'n'Roll-Stampfer
in alter Bonfire-Manier. Göttlich schon fast mutet "What about Love?" an, eine
gefühlvolle Ballade, welche sofort im Ohr hängen bleibt und wohl nicht nur die
Gefühlswelt der weiblichen Zuhörer beflügelt. Nach der Midtempo-Nummer
"Rock'n'Roll star" folgt das Titelstück "Free", erneut eine
gefühlvolle Ballade. Soll ich jetzt mein Feuerzeug zücken und mitschunkeln? Rockiger
geht es dann mit "Preachers & whores" weiter im typischen
Bonfire-Stil. Gleich gestalten sich die nächsten Songs, immer eine Mischung aus
balladenähnlichen Songs und rockigeren Parts. Zum Schluss dann nochmals ein Mega-Song:
"Friends", eingeleitet mit akustischen Gitarren und sich später langsam zu
einem pompösen Rausschmeisser wandelt. Ideal zum Mitsingen und Mitschunkeln! Fazit: Alle
Bonfire-Fans werden mit dieser Scheibe sicher mehr als zufrieden sein, auch wenn das Ganze
weniger rockig ausgefallen ist und schon fast einen sentimentalen Touch hat. Ein astreines
Rock-Album, das sicher auch all die Fans von Bands wie Bon Jovi, Gotthard oder Def Leppard
anspricht.
Marco F.
Punkte: 9.5 von 10
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CONSORTIUM PROJECT
III - Terra incognita
Century Media
Was sich wie das Eingangsschild einer "Landi" liest, ist in der Tat das neue
"Baby" von Ian Parry (Hammerhead, Vengeance, Elegy und Arjen Lucassen), der sich
für seine musikalische Vision die Dienste einiger illustren Musiker-Kollegen wie Casey
Grillo (Drums, Kamelot), Jan Bijlsma (Bass, Vengeance), Stephan Lill (Guitars, Vanden
Plas) und Joshua Dutrieux (Piano & Keyboards, Elegy), sowie weiteren Gäste wie Mike
Chlasciak (ex Halford/Pain Museum) und Sascha Paeth (Heavens Gate und Produzent von
Acts wie Rhapsody oder Angra) gesichert hat. Dazu kommen noch ein paar weibliche
Gaststimmen, die das Gesamtbild nicht nur optisch bereichern. Herausgekommen ist dabei ein
monumentales Werk, in dem noch recht Pfeffer drinsteckt. Schon der Opener "The
council of elders" gibt gleich den Tarif durch und bohrt sich seinen Weg ins Gehirn,
wie ein glühendes Messer durch ein Stück Butter. "Terra incognita" kam man gut
und gerne (fast) auf die gleiche Stufe stellen, wie das Debüt von Masterplan! Ihr glaubt
mir nicht? Dann zieht Euch diese elf Power Sound-Perlen in aller Ruhe mal rein und schon
bald werdet ihr das Potenzial dieses amtlichen Krachers erkennen. Womöglich ist das das
Rezept für die nächste Zeit, wenn es darum geht, die besonderen Eigenheiten aller
Einfluss nehmenden Bands der einzelnen Musiker zu einem neuen Gebräu zu vereinen. Tobi
Sammet, Arjen Lucassen oder Nikolo Kotzev haben mit ihren letzten Werken diesen Weg
bereits erfolgreich beschritten. Ich verzichte hier wohlweislich auf einen Anspiel-Tipp,
denn "Terra incognita" muss man als Gesamtwerk erfassen. Geile Mucke Mann!
Rockslave
Punkte: 9.5 von
10
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ASTRAL DOORS - Of
the son and the father
Locomotive Music
Woher auch sonst, als aus Schweden (da muss ein Nest sein!) kommt diese junge Combo. Erst
seit einem Jahr zocken die Jungs zusammen und liefern mit ihrem Debüt gleich einen
Überflieger erster Güteklasse ab. Den Sound zu umschreiben ist für einmal ziemlich
einfach, nämlich eine Mischung zwischen Black Sabbath mit Tony Martin und Rainbow mit
Ronnie James Dio. Und der bis dato unbekannte Sänger Nils Patrik Johansson braucht sich
nicht hinter diesen grossen Namen zu verstecken. Scheinbar mühelos kann er deren Niveau
halten. Astral Doors sind aber keinesfalls ein billiger Abklatsch der erwähnten Bands,
sondern sie schaffen den Spagat zwischen Tradition und Eigenständigkeit. Der Beweis
dafür sind elf hervorragende, abwechslungsreiche Songs. Nebst dem Sänger sind auch die
anderen Bandmembers noch No Names. Der einzige grosse Namen der auftaucht, ist der von
Peter Tägtgren, der das Teil produzierte. Somit hat die Scheibe auch soundtechnisch
bekommen, was sie verdient hat: Kraft und Druck. Ich bin überzeugt, von dieser Truppe
werden wir noch Einiges hören.
Chris C.
Punkte: 9.4 von
10
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ADEMA - Unstable
Arista/BMG
Ademas Debüt verursachte in den Staaten einen ziemlichen Wirbel und verkaufte sich circa
eine Million Mal. Nu Metal von der einfachen Sorte, ohne Schnörkel und mit einer Stimme,
die sich hören lassen kann. Das ist das Erfolgsgeheimnis von Adema. Auf dem zweiten
Silberling, den die Amis "Unstable" getauft haben, gehen sie ihren Weg ohne
grosse Experimente weiter. Speziell hervorzuheben wäre sicher die Stimme von Sänger
Chavez, einem Halbbruder von Jonathan Davis, dem Sänger von Korn. Der Knabe braucht nicht
zu schreien, wie es die Meisten seiner Kollegen tun, sondern singt super angenehm und hat
tolle Melodiebögen in seinen Songs. Der Rest der Kapelle begnügt sich nicht damit, bloss
eine billige Linkin Park Kopie zu sein, sondern zelebriert exzellente und anspruchsvolle
Songs. Vom Schnelleren bis zu den tollen Balladen..., es stimmt einfach alles im Sound von
Adema. Ein Silberling zum Geniessen..., nach einem stressigen Arbeitstag oder einfach so
zum "Chill-Outen". Exzellent!
Daniel J.
Punkte: 9.4 von 10
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DEVIL DRIVER -
Devil driver
Roadrunner Records
Das Pseudo Metal Geeiere von Fred Durst's schlaffem Keks geht Euch gehörig auf den Sack
und Cradle of Filth sind Euch bereits zu altmodisch? Dann versuchts doch mal mit Devil
Driver! Den Namen "Devil Driver" gaben die Hexen ihren Glocken, die sie
benutzten, um das Böse zu vertreiben, während sie ihre Zaubersprüche aufsagten. Aha,
wieder was gelernt, recht herzlichen Dank... Hinter dieser Formation steht Dez Fafara, der
Frontmann von Coal Chamber und geht hiermit andere musikalisch Wege: Devil Driver sind
laut (subjektiv), schnell, brachial und kompromisslos. Wenn man so will, eine moderne Form
von Thrash bis Death Metal. Rhythmisch gut strukturiertes Drumming, trotz viel Double
Bass-Einsatz, präzise messerscharfe (obschon tiefer gestimmte) Gitarren, massives
Bassfundament und eine wütende Stimme, die konsequent zusätzlich verzerrt wurde, wenn
sie nicht schon von sich aus "screecht", vereinen sich zu einem rollenden
Panzer, der sich hasserfüllt seinen Weg durch alles bahnt, was sich ihm in den Weg
stellt. Gerade diese Geradlinigkeit macht erst die Glaubwürdigkeit dieser Truppe aus.
"Nothings wrong?" ist einer dieser Tracks, den man sich im Schnellzug (im
Auto wäre es zu gefährlich) am Fensterplatz in leicht aufgebrachter Stimmung reinziehen
sollte. In "I could care less" wird gezeigt, dass ein kleines melodisches
Gitarrenlick der vorherrschenden Härte nichts anhaben kann und den Song bereichert. Immer
noch schnell, aber ein paar bpm langsamer legt "Swinging the dead" einen Groove
an den Tag, der einen unweigerlich verschlingt. Dazu gibt es neun weitere, gnadenlose
Prüglersongs, die es in sich haben, wo sich das Zuhören ebenfalls lohnt. Zum Abschluss
möchte ich Euch nicht vorenthalten, dass dieses Debüt-Album am 18. November in die
Läden kommt. Schliesslich wurde mir dies durch eine warme und autoritäre, aber 3dB zu
laute Stimme zwei Mal pro Song gehirnwäscheartig eingetrichtert. Ich muss dann also auch
brav mir das Teil kaufen gehen und kann nicht schon vorzeitig mp3-Versionen im Internet
veröffentlichen, wie ich es natürlich vorhatte. So ein Pech! Gut gemacht Roadrunner,
aber Devil Driver machens besser.
Ozzy
Punkte: 9.4 von 10
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MAPLE CROSS - Next
chapter
Verikauha Records
Aus Skandinavien erreicht uns die CD von Maple Cross. Habe ich etwa eine Bildungslücke?
Noch nie was denen gehört, sollte ich aber: Gleich beim Opener wird der Tarif
durchgegeben: Thrashiger Sound im Stil von Exodus verwöhnt meine Ohren und auch die
Produktion macht einen flotten Eindruck. Bei "Last step of Joe" geht die Post
noch eine Stufe härter ab, genau der Pogo und Mosh-Sound, den ich liebe. Wow, coole
Mucke..., auch der Sänger strapaziert seine Stimmbänder fleissig, variiert jedoch
zwischen eher tieferen Vocals und herrlich brünstigen Schreien aus dem ganz harten Lager.
Und siehe da, "World wide mystery" lädt gerade zum Mitgröhlen ein. So muss es
sein, zwischendurch harte Riffs und Power-Beats, aber auch wieder Refrains, die einen im
Ohr hängen bleiben! Und so geht es weiter, stampfende Riffs, unterbrochen von
anspruchsvollen Breaks und ein Sänger, der seinen Job beherrscht. Positiv auch, dass ich
unter den elf Songs keinen überflüssigen "Lückenfüller" finden konnte.
Fazit: Ein kompaktes, hartes thrashiges Metal-Album, das denjenigen von Euch, welche auf
Bands wie Exodus, Destruction oder Megadeth stehen, gefallen dürfte. Wäre geil, wenn die
Band bald mal bei uns spielen würde (für die Metal Dayz wären sie wohl perfekt)!
Marco F.
Punkte: 9.4 von 10
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BLACK MAJESTY -
Sands of time
Limb Music
Diese Power-Metaller stammen für einmal nicht aus Schweden, Finnland oder Deutschland,
sondern, und das ist schon eher überraschend: aus Australien! Für noch mehr Staunen
sorgt dann gleich der knallige Opener "Fall of the reich", der nach einer kurzen
Speech mit Maiden-artiger Struktur und Queensryche-Vibes kraftvoll und flott beginnt. Jag
Panzer kommen einen wegen der sogleich an Harry "The Tyrant" Conklin erinnernden
Stimme von John "Gio" Cavaliere unvermittelt in den Sinn. Auch
"Legacy" braust gleichermassen ungebremst durch die Gehörgänge, ist von der
Machart her jedoch relativ einfach gestrickt, kann aber aufgrund der wechselnden Tempi
trotzdem punkten. Bei "Guardian" (mit progressiver Attitüde) lassen Black
Majesty darauf ihre ganze Bandbreite erkennen. Ausgefeilte Melodie-Bögen werden gekonnt
mit verschiedenen Rhythmen und Stimmungen innerhalb des Songs verwoben. Dazu könnte man
echt meinen, den Jag Panzer Shouter zu hören, unglaublich! Nach gleichem Muster ist auch
der Titeltrack gestrickt, der ebenso überzeugen kann. Ich bin also wirklich beeindruckt
von dem, was da an meine Lauscher dringt! Das ganze Album bewegt sich auf gleichbleibend
hohem Niveau und das überlange "Beyond reality" streift einerseits progressive
Gefilde, wie es andererseits abermals mit unglaublicher Melodie aufwarten kann. "Lady
of the lake" lässt schliesslich ein tolles Album mit ruhiger Note ausklingen und
hinterlässt, auch Dank der druckvollen Produktion, einen mehr als guten Eindruck!
Chapeau...
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10
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ANATA - Under a
stone with no inscription
Earache Records
Doch auch schon seit 1993 aktiv ist das schwedische Pendant zu Cryptopsy. Die vier Mannen
aus Varberg zelebrieren vertrackten Techno Death Metal (nicht Hitparaden-bum-bum, sondern
technisch versiert!) mit melodischen Anleihen und unterschwelligen Dissonanzen, wofür
jede Noise Core Band töten würde! Das äusserst komplexe Material kommt daher wie eine
Infrarot-Lenkwaffe, meistens auf Umwegen, aber der Aufschlag sitzt dort, wo's richtig
heiss ist und höllisch weh tut! Von gradlinigen Songstrukturen haben Anata zwar ebenso
wenig Ahnung, wie von gemächlichem Tempo, aber dagegen gibt es ja herrliche Alternativen.
Durchgehend hohes Tempo mit wenigen, nicht ganz so schnellen Passagen, viele Breaks, viele
Bridges, viele Riffs, viel, viel alles! Definitiv keine Veganerkost, denn nur zahnlos auf
den Songs rumzulutschen bringt gar nichts. Das Zeugs muss amtlich zerfleischt und
mindestens 32 mal gekaut werden (hörtechnisch jedenfalls)! Als Appetizer kann ich Euch
aber auf das nur als geil zu bezeichnende Gesangsorgan von Leadgitarrist Fredrik Schälin
verweisen, denn der Mann muss mit Reissnägeln gurgeln, einfach brutal! Um eine ungefähre
Ahnung vom Sound zu bekommen, fällt mir als Vergleich etwa "Pray" von Solstice
ein. Guten Appetit!
HaRdY
Punkte: 9.3 von 10
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ELEGANTLY WASTED -
Greetings from a strange place
Eigenproduktion
In Hollywood ansässig ist diese heisse Truppe, die sich bereits 1998 um den schwedischen
Sänger und Gitarristen Lenny J. und seine Schweizer Frau Diana, die die zweite Gitarre
bedient, formiert hat. Unter ihrem früheren Namen Rock'n'Roll Soul produzierten sie die
EP "Amped" und spielten zahlreiche Konzerte im südkalifornischen Raum und auch
auf zwei Club-Tourneen in Europa. Nun liegt uns ihr erstes, komplettes Album vor, das von
Howard Karp (Papa Roach, Audioslave) und Lenny J. mit einem modernen, aber dreckigen Sound
ausgestattet wurde. Sie selber beschreiben ihre Musik treffend als Guns n'Roses meets
Lenny Kravitz, wobei diese die musikalischen Grenzen darstellen, die nur ab und zu
ausgelotet werden. Vielmehr bewegt man sich im erdigen Gefilde des Rock'n'Roll, wie zum
Beispiel The Black Crows oder auch die frühen Aerosmith. Die Musik des ex-Guns n'Roses
Gitarristen Izzy Stradlin kann ebenso als Anhaltspunkt dienen. Dieser Vergleich ist
insofern interessant, weil Lenny bei der in L.A. ziemlich bekannten und beliebten GNR
Cover-Band Hollywood Roses Izzy "spielte". Wie dem auch sei, Elegantly Wasted
präsentieren uns elf starke Songs, wie den eingängigen Opener "Circles", das
groovige "Speak your mind", das frische "Running low" oder die starke
Ballade "If I only could". Ausfälle sucht man vergebens. So muss ehrlicher,
leidenschaftlicher Rock'n'Roll tönen oder "Its only Rock'n'Roll, but I like
it". Für weitere Infos wende man sich an: Flaco Music Europe, Obere Hauptgasse 72,
3600 Thun, Tel. +41 79 311 05 51, flaco@datacomm.ch
Chris C.
Punkte: 9.3 von 10
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DRACONIAN - Where
lovers mourn
Napalm Records
Meine Damen und Herren, die Herbstzeit ist anwesend und passend dazu ist nun quasi ein
"Metal Ballads"-Beitrag aus dem Hartwurstsektor erhältlich. Romantischer
Gothic-/Doom-Metal in abwechslungsreicher Inszenierung und, wenn in der richtigen
Stimmung, mit mitreissenden Melodien. Die sieben jungen Schweden verweben Einsamkeit mit
Schmerzen, Sorgen und Verzweiflung, Anders Jacobsson's dunkler Männergesang harmoniert
prächtig mit den melancholischen, warmen Tönen von Lisa Johansson's Organ (die mehrmals
Erinnerungen an Anneke von Giesberg/The Gathering aufkommen lässt) und eine gute Auswahl
zwischen schwerfälligen und teilweise hart stampfenden Riffs mit gefühlvollen
Melodiebögen, lässt keine Langeweile aufkommen. Die vier Songs in Überlänge sind
ebenfalls sehr abwechslungsreich geraten und tönen, wie eigentlich die ganze Aufnahme,
einfach gut. Anspieltipps sind: "A slumber did my spirit seal" und "It
grieves my heart". Das Abspielen von "Where lovers mourn" provoziert jedoch
geradezu ein privates tête-à-tête mit ein, zwei Gläsern Rotwein! Ist jedoch für
herbstdepressionsverfolgte Singles oder harte Kerle mit weichem Innern und Liebeskummer
nur beschränkt zu empfehlen.
HaRdY
Punkte: 9.2 von
10
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PACIFIER -
Pacifier
Arista/BMG
Musik zu beschreiben kann manchmal verdammt schwer sein! So auch bei der genialen Band
Pacifier aus den U.S.A. Nach langem Überlegen würde ich es mal kurz als Nu Rock
bezeichnen. Die Band bietet fetten Gitarren-Rock, zum Teil stark erinnernd an die
Grunge-Welle aus Seattle. Hier zum Teil aber wieder eine Prise Red Hot Chilli Peppers,
dann wieder einiges härter, fast im Bereich des Hard Rock, dann wieder fast wie die Band
Papa Roach! Und das macht es genau aus, die Band Pacifier bietet einen abwechslungsreichen
Sound zwischen Nirvana, Soundgarden, Pearl Jam, aber auch einige härtere Stücke, jedoch
immer im melodiösen Bereich. Deshalb mein Tipp: Wer auf harten, dreckigen Rock-Sound
steht, der sich eher der Alternative Music zuordnen lässt, muss diese CD unbedingt mal
hören. Kann gut sein, dass die Band in einigen Monaten bei uns in Europa einen grossen
Hype erleben wird!
Marco F.
Punkte: 9.1 von 10
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für 27.90 SFr.
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EXILIA - Underdog
Supersonic/BMG
Es überrascht mich ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass die neue EP von Exilia
hammermässig gut ist. Ich sah diese Band vor Jahren mal live auf der Bühne, und die
Power welche die Italiener versprühten, die riss mich total mit. Besonders Sängerin
Masha brannte mit ihrer variablen und rauhen Superstimme Erinnerungs-Male in meine
Hörgänge. Mit ihren langen blonden Zöpfen wirbelte sie über die Bühne und hatte das
Pubikum voll im Griff. Dieselbe Kraft steckt nun auch im neuesten Werk
"Underdog", welches fünf äusserst interessante Songs enthält. Es ist kein
stinknormaler Rock, sondern Rock mit sehr viel Power, Hirn und Einsatz. Die drei Männer
um Masha beherrschen ihre Instrumente sehr gut und unterstützen die quirlige Sängerin
mit viel Engagement. Die rein instrumentalen Parts haben diesen klassischen Exilia-Touch,
welcher einfach unverwechselbar ist. Ich kanns kaum erwarten, die Mailänder Combo wieder
live zu sehen. Die Tour mit In Extremo haben sie sich verdient. Hoffentlich können sie
während dieser Zeit viele neue Fans für sich gewinnen, denn sie sind umwerfend,
erfrischend und tough. Selbst die Songtexte sind eine Show für sich. Masha arbeitet
persönliche Erfahrungen und Erlebnisse zu Songtexten um. Sie singt die Texte so
überzeugend, als würde sie das Gesungene gerade in diesem Augenblick am eigenen Leib
erleben. Möglicherweise ist das der Grund, warum die Musik von Exilia so aufrichtig, rein
und ehrlich klingt. Nach der ausverkauften Single "Free to live" von 1999 und
des ebenfalls ausverkauften Albums "Keep on breathing" von 2000 kann man nur
hoffen, dass "Underdog" von den Fans genauso verschlungen wird.
Maiya R.
Punkte: 9.1 von 10
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für 11.90 SFr.
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BALANCE OF POWER -
Heathen machine
Massacre Records
Das fünfte Album der Engländer Balance Of Power ist gelandet und zwar wieder mitten im
Prog Power Metal-Camp. Als Erstes fällt mir auf, dass wieder mal der Shouter
ausgewechselt wurde. Neu trällert nun der Brite John K. ins Mikrophon der Progger und was
soll ich sagen? Dieser erinnert noch mehr an Geoff Tate als sein Vorgänger. Vor allem in
den hohen Regionen sind die Parallelen recht gross. Der Sound von Balance Of Power ist
einfach great, voller Power und Feeling und führt uns durch Höhen und Tiefen der
Prog-Landschaft. John gefällt mir dabei besonders, da er sich in allen Tonlagen zu Hause
fühlt und absolut keine Schwachstellen hat. Auch der Rest der Band verfügt über ein
recht hohes Potenzial. "Heathen machine" ist sicher das bisher stärkste Werk
der Briten geworden. Die mächtige Power-Ballade "Just before you leave" und der
geile Rausschmeisser "Necessary evil" gefällen mir am Besten, wobei zu sagen
ist, dass absolut jeder Song auf diesem Album absolute Klasse hat. Kraftfutter für alle
Power Metal-Freaks.
Crazy Beat
Punkte: 9.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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KING DIAMOND - The
puppet master
Massacre Records
Hier gibt es nur Sekt oder Selters. Entweder man kommt mit der Stimme King Diamond's klar
oder eben nicht. Die erstere Kategorie Fans wird seit den frühen 80er-Jahren mit der
Gründung von Mercyful Fate beglückt und seit 1986 unterhält der stimmgewaltige Däne
sein zweites Steckenpferd, das er simpel nach seinem Pseudonym betitelt hat. Beide Bands
lieferten in der letzten Zeit wieder starke Alben ab. Die letzte Mercyful Fate-Tour zum
Album "9" war zumindest etwas vom Feinsten seit Langem. Mit dem gut geratenen
Sequel "Abigail Part II - The revenge" bekamen die Diamond-Fans letztes Jahr
wieder neues Ohrfutter, das sich bestens unter die vergangenen Perlen einreihen konnte.
Wie eigentlich bisher immer, legte der King auch seinem neusten Werk eine schaurige
Horror-Story zu Grunde, die er wiederum meisterlich vertont hat. Gitarrist Andy La Rocque,
das noch einzige verbliebene Mitglied der Ur-Formation aus "Fatal
portrait"-Zeiten (damals sass übrigens noch Motörhead-Drummer Mikkey Dee hinter den
Kesseln) und der zweite Klampfer Mike Wead, der aktuell auch bei Mercyful Fate in Diensten
steht, bilden zusammen mit Rückkehrer Hal Patino (b) und Matt Thompson (d) die aktuelle
Besetzung, die bisher eigentlich kaum über ein Album hinaus Bestand hat(te). Als Novum
figurieren nun auch weibliche Backing- und vereinzelte Lead-Vocals auf "The puppet
master", wo nach dem Intro "Midnight" mit dem sinnigen Spruch "Let the
show begin" gleich der Titeltrack präsentiert wird. Langjährige Fans fühlen sich
hier sogleich "zu Hause". Mir fehlt es zwischendurch etwas an Biss der früheren
Werke, der jedoch gleich mit "Magic" kompensiert werden kann. Wenn man diese
Musik als Ganzes beschreiben müsste, dann passt dieser Hammer wie die berühmte Faust
auf's Auge! Einmal mehr versteht es King Diamond vorzüglich, seine Schauergeschichten in
ein musikalisches Gewand zu hüllen, aber das ist nichts Neues, denn kaum ein anderer
Musiker bringt das als Gesamtpaket so hin. Die Kompositionen sind auch diesmal kein
Einheitsbrei, sondern hier wird Abwechslung pur geboten. Solche Mucke darf deshalb nicht
nur skipmässig angegangen werden, weil dadurch viele Einzelheiten und Facetten der
Stücke gar nicht erst entdeckt würden. Es ist wie bei einem Film mit überzeugendem
Drehbuch, man muss das Album unbedingt als Ganzes reinziehen. Dennoch hat es Songs wie
"Blood to walk", die einen gleich von Beginn weg anspringen. Interessant ist die
bisher in der Tat etwas ungewohnte Beteiligung von weiblichen Vocals, die zum Beispiel der
ruhigen Nummer "So sad" eine besondere Note verleihen. Mal sehen, ob dieses
"neue Element" auch live eingesetzt wird. Zur bevorstehenden Weihnachtszeit
versucht "Christmas" auf den Spuren des alten Klassikers "No presents for
Christmas" zu wandeln, ohne diesem aber die Stirn bieten zu können. Zum Schluss gibt
es mit "Living dead" nochmals die volle Breitseite auf die Lauscher.
Soundmässig ist es wie gewohnt, das heisst ausgewogen und transparent, voller Melodie und
sorgfältig arrangiert. Allerdings könnte die Produktion noch etwas mehr Pepp vertragen,
die Vocals des Meisters etwas schneidender und voluminöser sein und die
Ohrwurmqualitäten der Anfangstage zahlreicher. Dennoch kann sich der geneigte Fan
"The puppet master" trotz der eben erwähnten Abstriche ohne Zögern zulegen
oder sich das Teil, passend zur Jahreszeit, als Geschenk unter den Weihnachtsbaum legen
lassen. Am Besten gleich die limitierte Version mit beigelegter DVD, auf der eine Art
"Mystery-Show" zum Album geboten wird. Uhuuhuhuhh...
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10
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SILVER - Intruder
Point Music
Die neue Scheibe der All Star Band gefällt mir um einiges besser, als der schon durchaus
gute Vorgänger. Wie gehabt, besteht die Band aus Gary Barden (ex-MSG), Bernie Tormé
(ex-Gillan), Don Airey (Deep Purple) und Michael Voss. Jedoch haben auch auf diesem Album
diverse Gastmusiker in die Saiten gegriffen, beziehungsweise das Drumkit bearbeitet. Das
Ergebnis ist mehr als gelungen, klingt modern und doch nach klassischem Melodic Rock.
Besonders Gary Barden's Stimme kommt einfach kraftvoll und doch gefühlvoll beim Hörer
an. Sich der Magie dieses Albums zu entziehen, ist nur schwer möglich. Silver wissen, was
ihre Fans hören wollen und liefern es ihnen nun noch besser, als je zuvor. Egal, ob es
sich um eine gefühlvolle Ballade oder einen rockigen Song handelt, man wird von der Musik
regelrecht an- und in ihren Bann gezogen. Mehrstimmige Refrains, ein rockiger Beat und
klasse Gitarren-Riffs beeindrucken ebenso, wie gekonnt gespielte Soli. Eine Wahnsinns-CD,
die auszugsweise hoffenlich auch in dem einen oder anderen Rock Club zu hören sein wird!
Wirkliche Anspieltipps kann ich leider nicht geben, da ich denke, dass jeder Song
anhörenswert ist. Daumen hoch!
Saskia B.
Punkte: 9.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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PALLAS - The
blinding darkness (Live)
InsideOut Music
Im Zuge der in den letzten Jahren kräftigst wiederbelebten Prog-Szene ist auch der Stern
von Pallas wieder aufgegangen und leuchtet heller denn je. "Beat the drum"
(1999) und "The cross & the crucible" (2001) bewiesen, dass die Alt-Progger
ihr Handwerk noch nicht verlernt hatten. Dass beim Pallas-Sound auf Schritt und Tritt zur
Hauptsache die Prog-Väter Marillion und Genesis herauszuhören sind, stört nicht, da die
Band es vorzüglich versteht, die Einflüsse mit genug eigenem Charisma zu bestücken. Die
DCD beinhaltet ein ganzes (?) Konzert, das am 7. September 2002 bei einem Auftritt in
Holland (De Boederij in Zoetermeer) mitgeschnitten wurde. Dass der Sound fast wie auf
einer der letzten Studio-CDs klingt, war fast zu erwarten. Ob an diesen Aufnahmen noch
geschraubt wurde, ist denkbar, aber keinesfalls bewiesen. Die Songauswahl, die die ganze
Schaffensperiode der Engländer abdeckt, lässt keine Wünsche offen. Oftmals ziehen diese
Bands (wie auch IQ, Pendragon, Threshold, Arena, Enchant und andere mehr), mit Ausnahme
der viel härteren Dream Theater, die Massen allerdings besonders nicht an, was der eher
verhaltene Applaus deutlich macht. Das scheint die Kreativität jedoch nicht einzudämmen,
wenn man mal einen kurzen Blick in den beigelegten Backkatalog der Record Company wirft.
Echte Proggies und Pallas-Fans im Besonderen scheren sich sowieso nicht darum und
geniessen ihren Underground-Status unter Gleichgesinnten dafür umso mehr. Wer ein paar
Kröten mehr locker machen will, krallt sich am Besten die limitierte DVD-Version gleich
auch noch dazu.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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für 39.90 SFr.
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UNLIGHT - The
nordic stormbringer
Eigenproduktion
Eine typische Black Metal Produktion, die sich aber keineswegs vor internationalen
Grössen verstecken muss. Mit der Härte einer Band wie Marduk sind Unlight jedoch nicht
vergleichbar, sie sind eher im Bereich von Cradle of Filth/Dimmu Borgir anzusiedeln. Der
Gesang kommt mir ein wenig zu sehr in den Vorderund gestellt vor, ansonsten klingt der
Silberling aber durchaus ordentlich und alle scheinen ihr Handwerk zu beherrschen. Eine
Band, die sicher in den oberen Bereich der vielen melodischen Black Metal Bands gehört.
Ab und an fehlt mir jedoch ein wenig Eigenständigkeit. Besonders positiv aufgefallen ist
mir der Song "Mandragora", der sich durchaus im Gedächtnis festsetzt. Die Texte
entsprechen den üblichen teuflischen Klischees, auch auf das Corpsepaint wurde nicht
verzichtet. Ein Longplayer, der sich sicher lohnt anzuhören und der mir gut gefallen hat.
Klassischer, melodischer und doch aggressiver Black Metal. Also genau das, was die
schwarze Seele hören möchte!
Saskia B.
Punkte: 9.0 von 10
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für 19.90 SFr.
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SLOW ROOSEVELT -
Weightless
Reality Entertainment
Es gibt nicht nur Nu Metal Kopien von Bands wie etwa Linkin Park oder Limp Biskit...,
nein, es existieren noch Slow Roosevelt, die die ganze Szene aufhorchen lassen. Uff...,
werden die meisten Nu Metal Fans denken, wenn sie sich das neue Machwerk der vier Texaner
reinziehen. Zum Teil gerechtfertigt, denn die Amis grooven und rocken, dass die Wände
wackeln. Schon die geile Stimme von Fronter Pete Thomas hebt sich aus der grossen Masse
hervor. Auch der Rest der Band muss sich nicht hinter ihrem Sänger verstecken. Die
Gitarren knallen ohne Ende, zum Teil mit wirklich geilen Riffs. Die Rhythmusabteilung
steht wie ein Fels in der Brandung. Ein moderner Silberling, der auch Nu Metal Muffel
interessieren wird. Glaubts mir, denn das Teil ist wirklich heiss. Vielleicht das nächste
grosse Ding. Nicht schlecht!
Daniel J.
Punkte: 9.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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CURSED - One
Deathwish Inc.
Das Album ist komplett schwarz, wird nur durch eine schlichte, feine, weisse Rose geziert
und auch im Booklet herrscht informative Leere. Cursed geben sich geheimnisvoll, auch auf
der Website sind weder Photos noch Namen zu finden. Bekannt ist nur, dass Cursed aus
Toronto stammen und Sänger Chris Colohan ehemals bei The Swarm und Ruination in Lohn und
Brot stand. Dann halt direkt zur Musik. Wäre ich diesen Monat nicht mit ganzer Seele der
neuen The Crown verfallen, kämen Cursed mit hoher Punktzahl auf die vordersten Ränge.
Leider haben sie timingtechnisch eine Arschkarte gezogen. Der Stil schlägt grob gesagt in
die gleiche Kerbe, im Vordergrund steht jedoch eine leicht punkige Death'n'Roll-Attitüde,
die gehörig Arsch tritt und mit viel morbider Energie auf Tape geprügelt wurde. Zu
hören sind Einflüsse von frühen Entombed bis Celtic Frost mit einem vehement nach vorne
treibenden Beat und einem Sänger, der sich erfrischend die Lunge aus dem Brustkorb kotzt
(im übertragenen Sinn natürlich)! Die ideale Geräuschkulisse um Dampf abzulassen, einen
zu dampfen oder jemandem Dampf zu machen! Sex, Dampf..., ähm, Death & Rock'n'Roll!
HaRdY
Punkte: 8.9 von
10
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GODHEAD - Evolver
Reality Entertainment
Mit ihrem, im Jahre 2001 auf Marilyn Mansons Posthuman Records erschienenen Album
"2000 Years of human error" konnten sich die damaligen Schützlinge des Meisters
auch in unseren Breitengraden einiges an Gehör verschaffen. Resultierende MTV-Präsenz
und Tourneen mit Manson, Disturbed, Static X, Mudvayne, Rammstein und ein Auftritt am
Ozzfest 2001 haben der Band mittlerweile zu einer beachtlichen Fanbase verholfen. 2003
gilt: Neues Album, neues Label, neuer Sound. Zumindest sind die zwölf Songs auf Evolver
weniger industriallastig und erinnern vom Aufbau her eher an klassische
Hardrock-Strukturen (könnte beim erstmaligen Hören für den Einen oder Anderen etwas
schwer nachvollziehbar sein). Die Aufmachung hingegen, trotz und wegen all den
Electro-Beiträgen, aber auch in gesanglicher Hinsicht, weist so ein gewisses 80er-Jahre
Pop-Flair auf. Auch dies ist wiederum ein eher subjektiver Eindruck, den ich aber
weitergeben muss. Unbestritten ist die Tatsache, dass Godhead ihre Stil- beziehungsweise
Soundpallette erweitert haben und mehr unterschiedliche Einflüsse für dieses Album mit
einbezogen. Die Industrial-Anleihen sind weiterhin vorhanden, jedoch in subtiler Form. Das
Material auf "Evolver" ist vielschichtiger und Emotionen kommen stärker hervor.
Je nach Geschmack kann man die gekonnten Arrangements loben oder das Album als
überproduziert bezeichnen. Mir persönlich gefallen die heftigern Tracks mit mehr Zug am
Besten und möchte darum "The hate in me" in diesem Zusammenhang nennen. Auch
der zweite Song "Just like you" kann durch Groove und Melodie überzeugen und
"The giveaway" hat als Einziges noch diesen Manson-Touch im Refrain und dieser
geht prächtig ab. Nebst weiteren guten Stücken sitzt mir die lauernde Langeweile beim
Durchhören aber immer wieder mal bedrohlich im Nacken. Sicherlich aber ein Album, das
rundum von gutem Handwerk zeugt.
Ozzy
Punkte: 8.8 von 10
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FIREBALL MINISTRY
- The Second Great Awakening
Nuclear Blast
Eine neue Doom Hoffnung mit Retro Schlagseite ist die in L.A. heimische Band Fireball
Ministry. Ein spontaner Vergleich fällt mir mit Zakk Wyldes Black Label Society
ein. Wie Zakk glänzt auch James A. Rota durch dreckig, derben Gesang, wenn auch nicht
ganz so brutal wie Zakk, jedoch mit deutlicher Tendenz zu Ozzy Osbourne. Die Songs sind
auf deftigen, schweren Gitarren-Riffs aufgebaut und beide Bands nennen eine tighte
Rhythmussektion ihr Eigen. Eine weitere Parallele ist, dass die Songs zwar keinesfalls
schlecht sind, aber doch arg sperrig daherkommen. Erst nach mehrmaligem Anhören
erschliessen sie sich einen langsam und der eine oder andere Titel schafft es dann auch,
sich in den Gehörgängen fest zu setzen. Das Erbe von Black Sabbath wird definitiv weiter
getragen. Wer mit Trouble, Monster Magnet oder eben Black Label Society noch nicht genug
hat, liegt auch bei Fireball Ministry nicht falsch.
Chris C.
Punkte: 8.6 von 10
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BROWBEAT -
Audioviolence
Copro Records
Ach ja wie nett, wieder mal eine selbstgebrannte CD mit italienischer Herkunft, denke ich
mir beim Einlegen dieser Scheibe mit zufriedener Gelassenheit, denn erfahrungsgemäss
bereiten mir diese Tonträger erheblich mehr Spass, als die Selfmade-Aufmachung zuerst
vermuten lassen würde. Hmm..., diese Underground-Szene dort unten scheint extrem intakt
und aktiv. Meine Vermutung bestätigt sich erneut. Der Fünfer aus der Umgebung von Modena
spielt eine homogene Kombination aus groovigem New Metal und straightem Hardcore (Puristen
der zweitgenannten Fraktion werden wohl aufschreien bei meiner Formulierung), dazu
gesellen ich knallende Metal-Riffs, alles in selbstverständlicher Art und Weise. Der
sofort eintretende Reiz zum Headbangen und Hüpfen ist bereits eine Bestätigung für die
Musik an sich. Energie, Power, Abwechslung und technische Differenziertheit bei den
Musikern sind in gesundem Masse vorhanden, nur an an irgend einer Ecke fehlt es noch, um
die Songs mit der endgültigen Durchschlagskraft rüber zu bringen. Die Produktion scheint
eigentlich schwer in Ordnung, hätte man hier oder beim Aufbau der Song was rausholen
können, ich kanns nicht genau sagen. Am hörbaren Akzent des Shouters kanns kaum liegen.
Auf jeden Fall sind Brownbeat auf dem richtigen Weg, um kompromisslos einzuschlagen. Dabei
drücke ich sogar ein Auge zu, wenn sich die, wahrscheinlich in mühsamer Nachtarbeit auf
heimischem Brutzler erstellte CD, ab Track Sieben in die Unleserlichkeit verabschiedet.
Ozzy
Punkte: 8.6 von 10
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HTP - 2
MTM-Music
Beide Musiker standen vor Jahren mal in Diensten der gleichen Band: Deep Purple! Tja, was
sich vielleicht etwas seltsam anhört oder liest, stimmt tatsächlich. Nur, dass Glenn
Hughes natürlich bereits in den 70ern seinen Einstand bei der Rocklegende verbuchen
konnte und Joe Lynn Turner lediglich das Album "Masters & Slaves" von 1991
eingesungen hatte und noch die dazugehörige Tour als Sänger mittun konnte. Zwei Jahre
später war ja Ian Gillan wieder an Bord. Davor zierte Joe aber in den 80ern das Line-Up
von Rainbow (als Nachfolger von Ronnie James Dio und Graham Bonnet). Dass nun diese zwei
in Würde gealterten Herren (Hughes/Turner) in der Neuzeit zusammenkommen und gemeinsam
musizieren, scheint aufgrund der "Vorbelastung" irgendwie logisch, aber das ist
es wohl nicht ganz. Tatsache ist jedoch, dass das erste Album von 2002 bereits sehr gute
Kritiken einheimsen konnte. Das liegt aber in erster Linie daran, dass Glenn Hughes
während der jüngeren Vergangenheit die Liebe hin zu härterem Rock wieder entdeckt hat.
Während viele Rainbow-Fans die Phase mit Turner auch heute noch als die klar Schwächste
bezeichnen, kann sich Joe, dessen letzte paar Solo-Werke sich eher seichter anhören, hier
neben Glenn optimal entfalten. Dass Hughes, der live (wie auch solo!) eigentlich nie
abfiel, dieses Projekt wiederum auf die Bühne brachte, bescherte dem geneigten Fan
letztes Jahr gleich ein offizielles Live-Album, das in Japan mit einheimischen Musikern
mitgeschnitten wurde und sehr zu empfehlen ist. Und nun liegt das zweite Studio-Album,
simpel "2" betitelt, vor, das nahtlos an den Erstling anknüpfen kann.
Hochstehender Hard Rock mit Rasse und Klasse, der songwriterisch klar die Handschrift von
Glenn Hughes trägt, der nicht nur ein begnadeter Bassist ist, sondern immer noch über
eine rasiermesserscharfe Stimme verfügt, die Ian Gillan (Deep Purple) bezüglich Kraft
und Klarheit steinalt aussehen lässt. Joe Lynn Turner schlägt sich derweil auch auf dem
vorleigenden Zweitling, wie ich wiederholt bemerken kann, im Rahmen "seiner
Möglichkeiten" ganz wacker. Wer sich also zu den Fans der Ecke Deep Purple, Rainbow,
Whitesnake und Konsorten zählt, wird auch an diesem Werk seine helle Freude haben.
Rockslave
Punkte: 8.5 von
10
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AKERCOCKE -
Choronzon
Earache Records
Diese Satansbraten stammen aus England und legen mit "Choronzon" ihr drittes
Langeisen vor. Die bekennenden Satanisten, denen die Christen "einfach egal"
sind, fahren das volle Genre-Brett auf. Black Metal mit etwaigen Death-Anleihen, der von
Obergrunzer und Gitarrist Jason Mendonca meist völlig zugegurgelt wird. Das hört sich so
an, wie wenn Chris Barnes (Six Feet Under) mit einer akuten "Angina pectoris"
die Bühne entern würde. Das Debüt "Rape of the bastard nazarene" und der
Nachfolger "The goat of mendes" erzeugten beide unterschiedliche Reaktionen.
Während die ganz harte Fraktion auf ihre Kosten kam, bemängelten andere die dünne
Produktion, wie das Songwriting und vergaben mitunter das Prädikat: "Musik, die die
Welt nicht braucht". Ob sich das mit "Choronzon" jetzt ändern wird? Das
Intro hört sich nach einem Filmausschnitt an und die Dialoge verkünden zu leisen
Chorgesängen im Hintergrund nichts Gutes. Nach markerschütternden Schreien legt der
Opener "Praise the name of Satan" dann so richtig los. Was gleich positiv
auffällt, ist die gute Produktion. Musikalisch klar Black Metal, der jedoch sehr
variantenreich ausfällt. Auch der Gesang beinhaltet zwischen keifendem Kreischen und
abgrundtiefen Growls selbst ein paar Clean-Parts. Daneben sind aber auch ausgefeilte
Gitarren-Sounds und Arrangemente auszumachen. Nach einer mittelalterlichen Überleitung
folgt "Leviathan", das sich zu Beginn überraschend "ruhig"
präsentiert, düster abrockt und gegen Schluss jedoch wieder ordentlich zulegt. Akercocke
zeigen sich hier von einer sehr verspielten und überaus melodischen Seite, die auch
leicht symphonische (und progressive!) Ansätze zeigt, was hier meines Erachtens durch den
Einsatz von echten (?) Streich-Instrumenten noch zusätzlich unterstrichen wird.
"Enraptured by evil" zerstört diese Beschaulichkeit darauf gleich wieder, aber
selbst bei diesem Gebretter und Gegrunze treffen reichlich unterschiedliche Klangfarben
auf einen nahrhaften Boden. Ich als eigentlicher "Nicht-Schwarzmetaller" muss
dieser Band meinen aufrichtigen Respekt zollen, denn hier wird auf einem sehr hohen
technischen, wie handwerklichen Level agiert und dabei nicht bloss dröger Todesblei-Metal
runtergeholzt. "Valley of the crucified", das wie eine Mischung aus Bolt
Thrower, Pink Floyd und Dimmu Borgir daherkommt, verdeutlicht dies abermals.
"Choronzon" zeigt, wie auch die letzten Werke der zuletzt genannten Band und
Arch Enemy, klar auf, dass man mit neuen Ideen und zeitgemässer Technik viel Boden gut
machen kann. Der Rest ist Geschmackssache.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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HUKEDICHT - United
horror of Rock'n'Roll
Earforce
Aller guten Dinge sind Drei werden sich die fünf Punk Rocker aus Winti gesagt haben und
schmeissen hiermit ihren dritten Longplayer auf den Markt. Die zwölf Songs sind wieder
allesamt geil und rocken richtig gut ab. Wer eine grosse Party feiern will, wird mit
Hukedicht bestens bedient. Die Stimmung geht nie unter. Der Level der Songs kann sich für
Punk Rock Verhältnisse hören lassen. Wie schon angetönt, live werden Hukedicht sicher
eine Macht sein, das haben sie mit ihren etlichen Konzerten bereits bewiesen. Wer etwas
Ruhigeres will, muss sich schon eine andere Kapelle suchen, denn Hukedicht gehen nicht vom
Gaspedal. Das wird so richtig schön durchgetreten. Eine Kiste Bier sollte man sich auch
besorgen, gelle! Übrigens, das Artwork ist richtig gut gelungen..., einfach, aber gut.
So..., habe mir die neue Scheibe von Hukedicht für die nächste Party schon auf die Seite
gelegt. Mal sehen, wie derb das mit diesem Sound noch werden wird. Prost!
Daniel J.
Punkte: 8.5 von
10
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FALSE TRUTH -
Corrupt you
BMG
Die versprochenen "further Informations" zur Band sind auf der Homepage des
Labels selbst nach der Album-Veröffentlichung noch nicht verfügbar. Dafür gibt es erst
mal ein herzhaftes "Super gmacht Jungs!" meinerseits an die Promotion-Abteilung
von Australia Records. Da auch irgend eine Form von Info-Beiblatt mit Nichtvorhandensein
aufzutrumpfen weiss, kann ich also bei 0,0 beginnen, dann mal los. Stilistisch bewegt sich
das Trio im New Rock-Sektor, allerdings mit viel von diesem zur Zeit schwer angesagten
Emo-Anteil (um diesen meinerseits verhassten Ausdruck auch mal wieder zu gebrauchen).
Sprich, schwere Gitarren mit tiefen Tunings treffen auf melancholische Gesangsmelodien.
Natürlich geht es gesanglich stellenweise auch heftiger zur Sache, jedoch zu wenig für
meinen persönlichen Geschmack. Die cleanen Vocal-Parts sind vereinzelt mit denen von Ill
Nino vergleichbar, allerdings nicht von derselben Tiefe. Das Interessante an der
Instrumentierung sind die mehrfach eingebrachten (echten!) Streicher, genauer Violine,
Viola und Cello. Diese verhelfen den betreffenden Songs zu einer jeweils eigenen
Atmosphäre, und zumal sie nicht konsequent in den Hintergrund gemischt wurden, ist dieser
Ansatz wirklich gelungen. Wie schon angesprochen, versucht die Band zwar immer wieder mal
richtig hart zu klingen, ihre Stärke liegt jedoch eher im ruhigeren Melodiebereich, auch
wenn der Gitarrenverstärker dabei schon auf Stellung "braten" steht. Nebst den
Streichern werden die Arrangements auch mit Keyboards, wie Programming und natürlich viel
Effekt aufgepeppt. Schlussendlich haben wir es mit guten Songs im absolut Radio- und vor
allem MTVIVA-tauglichen Format zu tun. Das Geheimnis an diesem Rezept besteht darin, die
"bösen" verzerrten Gitarren durch die oben genannten Methoden unauffällig zu
gestalten. In dieser Hinsicht kann man False Truth nur als gelungen bezeichnen.
Ozzy
Punkte: 8.5 von 10
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HOUR OF PENANCE -
Disturbance
Xtreem Music
Rom war ja bis jetzt nicht gerade als eine der Death Metal-Hochburgen in Europa bekannt,
aber was nicht ist, kann ja noch werden. Nach dem 2000er Demo und einer 7" Split-EP
mit Cadaveric Crematorium (2001), liegt nun mit "Disturbance" der Erstling der
Monsignores vor. Komischerweise treffe ich in letzter Zeit immer mehr auf Italiener mit
metallischem Background und amtlichem Instrumentenkönnen, deshalb hielt sich die
Verwunderung über den hohen, spielerischen Level von Hour Of Penance in überschaubaren
Grenzen. Mike (bass/vox), Mauro (dr), Enrico und Francesco (gitarzz) müssen grosse Fans
von neueren Cannibal Corpse, Hate Eternal und Nile sein. Die Ähnlichkeiten sind
unüberhörbar, und wahrscheinlich drückt da noch ein bisschen der Beginn als Cover-Band
durch. Soll aber keine negative Meinung hervorrufen, da der Vergleich mit diesen Bands auf
das technische Können und ähnliche Songstrukturen bezogen ist und ein passabler,
durchschlagskräftiger Mittelweg mit vereinzelten Gänsehautmomenten gewählt wurde.
Anspieltipps: "Mystification as law" und "Soul addicted".
HaRdY
Punkte: 8.4 von 10
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NIGHTMARE - Silent
room
Napalm Records
Vorweg ist zu sagen, dass das zweite Album der reformierten Herren aus
"Fronkreisch" namens Nightmare bedeutend besser ausgefallen ist, als der
wässrige Vorgänger "Cosmovision". Das in fünf Chapter aufgeteilte
Konzeptalbum wird von Shouter Jo Amore echt gut in Szene gesetzt. Songs wie "Travel
in the spheres of dreams", "Shades in the night" oder das treibende
"Mind matrix schizophrenia" (mit leichtem Accept-Refrain) zeigen die
musikalische Klasse dieses Werkes. Jeder Song hat leichte Prog-Anleihen, ist aber mit viel
Power vesetzt und ganz eindeutig dem Melodic Power Metal zuzuschreiben. Mit dabei auch zum
Teil pompöse und gewaltige Chöre, wie man sie in "A piece of paradise" und
"Death toll" findet, machen Spass. Auch das Dio-lastige "Sniper in the
playground" gefällt. Es gibt auf diesem Silberling echt keine Ausfälle zu
verzeichnen. Mit dem geilen Powersong "Prisoner of the system" wird schliesslich
ein wirklich starkes Werk aus eben dem guten alten "Fronkreisch" beendet.
Allemal ein Reinhören wert.
Crazy Beat
Punkte: 8.4 von
10
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FREAKHOUSE -
Beautiful misery
Reality Entertainment
Wenn ich Euch jetzt erzähle, dass Freakhouse aus Austin, Texas traditionelle Heavy-Rock
Elemente in moderner Form aufarbeiten und mit poppigen Facetten versehen, komme ich mir
langsam völlig bescheuert vor. Zum Einen, weil Aussagen dieser Art in meinen Reviews
wiederholt vorkommen (auch die neuen Bands haben ihre Wurzeln...), zum Anderen, weil sich
danach immer noch niemand vorstellen kann, wie die Band jetzt in etwa klingt. Vergleiche
mit den zehn Vorgängeralben sind ja wiederum auch nicht möglich. Freakhouse lassen sich
stilistisch auch alle Türen offen und wissen einmal mehr durch Abwechslung, vor allem was
verschiedene Sounds anbelangt, zu begeistern. Wenn also jemand mal reinhören möchte, so
empfehle ich hier mal ein paar Songs die mir persönlich zusagen: "Into a hole"
besitzt zumindest im Refrain etwas von diesem rotzigen "Ugly Kid Joe"-Charme,
das rauhe und zugleich sterile Gitarrenriff ist etwas gewöhnungsbedürftig, bringt aber
den nötigen Biss rein. Bei "Beautiful misery" geht es wesentlich flüssiger zur
Sache und in der Strophe etwas an Disturbed (ohne den charismatischen Gesang natürlich)
angelehnt, bringt der Song einen in den Zwiespalt, ob man hüpfen oder Kopfnicken sollte.
Beim Opener "Disconnected" wird man durch eine Melodie mit etwas Def
Leppard-Charakter Überrascht und das anschliessende "Unsaid unsaid" ist was, wo
alle mitgröhlen können. Trotz willkommener Vielseitigkeit des Songmaterials, fehlt mir
unter dem Strich eine klare Linie durch "Beautiful misery". Es wird schwer sein,
die Leute mit allen zehn Songs zu überzeugen.
Ozzy
Punkte: 8.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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TRIVIUM - Ember to
inferno
LifeForce Records
Trivium spielen eine weitere Variante der aktuell anscheinend recht populären Vermischung
aus wütendem Hardcore, melodischen Death Metal Riffs und einer Prise Thrash. Das Trio
(mittlerweile durch einen zweiten Gitarristen auf ein Quartett angewachsen) stellt hier
seine Debüt-Scheibe vor und das Ganze lässt sich recht flüssig und ansprechend durch
die Gehörgänge pusten. Da sich die Truppe altersmässig erst zwischen den Jahrgängen
'82 - '86 zusammenstellt, erwartet man fast ein "junges" Werk, aber sie bringen
es fertig, die Songs einerseits mit dem erwarteten, modernen Touch zu versehen und
andererseits schon fast wieder Bay Area-mässig zu klingen. Als Vergleich könnte man
"LoveHateTragedy" von Papa Roach, mit einer Drehzahl im roten Bereich und
Einflüssen von Arch Enemy, Testament und In Flames vor Ohren halten. Die Instrumentierung
und das Songwriting ist gut, man hört, dass keine Anfänger am Werk sind. Die Produktion
ist ebenfalls im oberen Drittel anzusiedeln und überzeugt durch Druck und Reinheit. Die
zweistimmigen Gesangspassagen sind klar, wenn auch mit der Zeit etwas eintönig, dafür
überzeugt das Geshoute von Frontstudent Matt Heafy, der auch die ansprechenden
Gitarren-Soli beigetragen hat. Schlagzeuger Travis Smith wollte scheinbar neben seiner
Hauptband (?), den Spass-Punks von Blink 182, wieder mal auf härteren Pfaden wandeln und
zimmert ein amtliches Metalbrett auf die Tierhäute! Kommt gut, bin gespannt, wie die
nächste Scheiblette tönt.
HaRdY
Punkte: 8.3 von 10
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SUPREME MAJESTY -
Danger
Massacre Records
Die Schweden von Supreme Majesty fielen schon durch ihr Debüt "Tales of tragic
kingdom" positiv auf. Auch auf ihrem zweiten Output setzten die Jungs auf das Können
von Producer Fredrik Norström, der die Scheibe mit einem bombastischen Sound versehen
hat. Musiktechnisch setzt man auf die "klassischer Melodic Metal"-Karte und
fährt die gleiche Schiene wie zum Beispiel Stratovarius oder Royal Hunt. Obwohl die Jungs
das ganze Spektrum ihres Stils abdecken, von der Ballade bis hin zum Speedkracher, bieten
sie keine Überraschungen. Meistens sind ihre Songs vorhersehbar und weisen weder Ecken
noch Kanten auf. Am Ende bleibt ein gutes Album, aber eben nicht gut genug, um wirklich
für Aufmerksamkeit zu sorgen.
Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
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für 27.90 SFr.
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LIFE OF AGONY -
River runs again (Live 2003)
SPV/Steamhammer
Zu Beginn ihrer Karriere wurden die Amis in die Crossover und Hardcore-Ecke gedrückt. Im
Laufe der Jahre wurde der Sound aber deutlich variabler und auch melodischer, ohne die
Wurzeln zu verleugnen. Sänger Keith Caputo war die (melancholische) Leaderfigur in der
Band und als er 1997 die Band verliess, bedeutete das das Ende der Combo, die eine grosse
und eingeschworene Fangemeinde hinter sich wissen konnte. Die letzten Jahre waren deshalb
sehr ruhig und die einzelnen Aktionen von Caputo und auch der anderen aktiven Musiker
konnten keine Begeisterungsstürme mehr auslösen. Gemäss dem Spruch "Die Zeit heilt
die Wunden" kam die Band am 3. und 4. Januar dieses Jahres in New York in der
Urformation wieder zusammen (Drummer Sal Abruscato verliess LOA bereits 1995). Die Fans
schwelgten da wohl immer noch weihnachtlicher Stimmung, denn das erste Konzert war nach
nicht mal zwanzig Minuten ausverkauft! Das schien auch die wiedervereinigte Band
beflügelt zu haben und nachdem zuerst von bloss einem einmaligen Ereignis gesprochen
wurde, kehrte die Seele offenbar zurück in die Band und das Resultat davon ist eine zur
Zeit in unseren Breitengraden laufende Tour mit achtzehn (!) Dates. Wer seine Faves live
nicht sehen kann oder will, kriegt mit "River runs again" (welch passender
Titel!) die bestmögliche Alternative. Als Bonus gibt es noch je einen Song der Solo-,
respektive Band-Ausflüge von Keith, Alan und Sal. Die Live-Aufnahme klingt roh und
natürlich. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass hier nicht nachkorrigiert wurde. Für treue
LOA-Fans hat das Warten hiermit, nach sechs langen Jahren, sein (vorläufiges) Ende
gefunden.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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für 39.90 SFr.
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MASS MURDER
MACHINE - Receive your death
Eigenproduktion
Aus Deutschland kommt die im Jahre 2002 gegründete Band Mass Murder Machine. Schon das
Cover der CD (abgebildet sind einige psychotische Massenmörder unserer
Menschheitsgeschichte) lässt darauf schliessen, dass es hier hart zur Sache geht. Und so
tönt es auch gleich nach kurzem Intro: Harter, gitarrenlastiger Sound. Und siehe da, auch
die Produktion hebt sich vom Durchschnitt der tonnenweise eigenproduzierten CDs junger
Bands ab. Also, rein ins thrashige Hörvergnügen. Bereits beim dritten Song wird klar:
Die Musiker von Mass Murder Machine gehören wohl zu grossen Verehrern von Slayer.
"Deep under your skin you feel your death"..., mhh..., diesen Gesangspart habe
ich doch auch schon in ähnlicher Form gehört. Aber anyway, als grosser Slayer-Fan werte
ich es als Kompliment an die Band, dass gewisse Parallelen zu dieser Band bestehen.
Sämtliche sieben Prügelsound-Happen hauen in die gleiche Kerbe: Fetter Gitarrensound,
gute Schlagzeugarbeit und eine Stimme, die optimal zu diesem Sound passt. Fazit: Auch wenn
die Band den harten thrash- und deathlastigen Sound nicht neu definiert, für eine erste
Produktion Hut ab. Wer sich von den MF-Lesern auch zu den Slayern-Fans zählt, sollte
diese Band eigentlich unterstützen. Die CD könnt ihr per E-Mail für 5 Euro bei
folgender Adresse bestellen: info@mass-murder-machine.de (Homepage:
www.mass-murder-machine.de)
Marco F.
Punkte: 8.0 von 10
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THUNDERBOLT -
Demons and diamonds
Massacre Records
Ein Blick auf das Cover dieser CD lässt nichts Gutes erahnen. Eine (asiatische) Frau mit
Schwert, das riecht verdächtig nach Klischees. Aber vorurteilslos schiebe ich die Scheibe
in meinen Player. Nach einem belanglosen Intro bestätigt sich meine
"Befürchtung": True Metal in Reinkultur. Aber nichts desto Trotz machen die
Norweger ihre Sache erstaunlich gut. Durchgehend sägende Gitarrenriffs, ein hämmerndes
Drum und ein dröhnender Bass werden einen um die Ohren geknallt. Der Sänger Tony
Johansen brilliert mit einer verdammt starken Stimme, die in Richtung Kai Hansen und Bruce
Dickinson tendiert. Wer aber klassischen Metal spielt, muss damit rechnen, mit den
Grössten dieses Genres verglichen zu werden und mit Legenden wie Saxon, Iron Maiden oder
Manowar mit zu halten, ist natürlich kein leichtes Unterfangen. Musikalisch stehen
Thunderbolt keineswegs hinter den erwähnten Gruppen an. Der Unterschied ist aber, dass
auf "Demons and diamonds" weder eine "Number of the beast",
"Solid ball of rock" oder "Kings of Metal" konkurrenzfähige Nummer
ist. Somit wird man es schwer haben, über einen Achtungserfolg heraus zu kommen.
Chris C.
Punkte: 7.9 von 10
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ETHEREAL The
Dreams of yearning
Recital Records
"The Dreams of yearning" ist das Debüt der sechs Jungs aus Portugal. Die
musikalische Richtung ist nicht mal so einfach zu beschreiben. In Songs wie "Moon
bless our sins" kommt eher die Gothic-Seite der Band zum Vorschein, wie auch beim
Instrumental "Released". Besonders gut kommen die ruhigeren Momente rüber, wie
bei "Lonley dancer" oder Abyss of dreams", ein wirklich cooler Song und
beim siebenminütigen "The silent call", einer echt mitreissenden, sowie
abwechslungsreichen Komposition. Von der rockigen Seite zeigen sich "The eyes of a
sinner" und "The moon blesses our sins". Überhaupt sind alle Tracks sehr
atmosphärisch und brauchen einige Zeit, um gefallen zu können. Das Herzstück ist aber
eindeutig das zwölfminütige "As a cold farwell". Als Ballade beginnend
steigert sich dieses Juwel in ein sehr interessantes, fesselndes Abenteuer. Ein Auf und Ab
von Tempi und Stimmungswechseln. Etheral sind mal rockig, mal sanft und melancholisch, mal
leicht düster, dann wieder verträumt. Eben gar nicht so leicht zu beschreiben, aber
dafür sicher was für vielseitige Rockies, die gerne auch mal was Neues ausprobieren
wollen.
Crazy Beat
Punkte: 7.9 von 10
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VERTIGO - Vertigo
Frontiers Records
Wenn schon ein grosses Foto des ehemaligen Toto Sängers Joseph Williams auf dem Infoblatt
prangt, würde man eigentlich erwarten, dass Vertigo dessen neue Band ist. Dem ist aber
nicht so, denn diese Gruppe scheint ein Projekt zu sein, das auf dem Papier entstanden
ist. Die Fäden gezogen haben das Label Frontiers Records, der Songwriter Joey Carbone und
der Produzent Fabrizio Grossi, der auch schon die Knöpfe für Steve Vai und Steve
Lukather drehte. J. Williams selber hat den Songs nur seine Stimme geliehen, wie übrigens
auch schon dem Löwen Simba, auf dem "Lion King"-Soundtrack. Eine Reihe weiterer
Songschreiber komponierte durchschnittliche, ab und zu auch richtig gute Lieder. Teilweise
tauchen da Namen auf, die man schon gehört hat, wie zum Beispiel Jim Peterik (Survivor),
David Tyson (Alannah Myles) oder Kane Roberts (Alice Cooper). Nicht weiter erstaunlich
ist, dass sich die Band am Sound von Toto orientiert. Da diese AOR-Legende aber in letzter
Zeit weniger durch grossartige Publikationen glänzte, war es nicht allzu schwer, eine
stärkere Scheibe zu fabrizieren. Wer also auf sauber produzierten, zweifellos mit einer
starken Stimme versehenen Mainstream/Westcoast steht, kann zu greifen.
Chris C.
Punkte: 7.8 von 10
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DREAM EVIL -
Children of the night
Century Media
Das letzte Langeisen der Schweden ("Evilized"), das wir hier im Februar
besprochen haben, sorgte im mittlerweile total überschwemmten Power Metal-Markt für eine
echte Überraschung. Das will etwas heissen, denn inzwischen ist der totale Krieg um die
Fanbasis ausgebrochen. Dream Evil halten da mit griffigen Songs dagegen und legen uns (in
Europa) als Appetizer bis zum nächsten ganzen Album die Japan Bonus-Tracks der letzten
beiden Studio-Alben auf das Silber-Tablett. Als Opener und Titeltrack der CD wurde
"Children of the night" vom aktuellen Album ausgewählt. "Dragonheart"
(von "DragonSlayer") ist ein melodischer Power-Happen, der mit allen bekannten
und geschätzten Genre-Elementen bestückt ist. "Betrayed", als zweiter
Nippon-Track wirkt von den Machart her etwas anders und geht mehr in Richtung Hard Rock
mit Schmackes. Die Unplugged-Version von "Evilized" hört sich als bereits
letzter Audio-Track wie ein Song von Queensryche an und beweist, dass Dream Evil auch
dieses Terrain beherrschen. Abgerundet wird das Teil durch den Live (?) Video-Clip von
"Children of the night". Nun gut..., ob man da von "Value for money"
sprechen kann? Ich richte mein Augenmerk lieber in die Zukunft und hoffe, dass die
Schweden das erreichte Niveau halten können.
Rockslave
Punkte: 7.5 von 10
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HIMINBJORG -
Golden age
Adipocere Records
Mit ihrem vierten Album kommen die Franzosen immer näher an die elitäre Gilde der guten
Pagan Metal Bands heran. Neben Borknagar, Enslaved oder Vintersorg in einem Atemzug
genannt zu werden, ist anscheinend das Ziel, die Richtung stimmt auf alle Fälle schon
mal. Pagan Metal genau zu beschreiben ist fast unmöglich..., es geht um heroische
Stimmungen, Schlachtengesänge, Mut, Ehre, Stolz und Natur. Himinbjorg ist ja bekanntlich
das Schloss von Heimdall, dem Bewacher der Bifröst der Regenbogenbrücke aus den
germanischen Göttersagen, alles klar? Die musikalischen Parallelen von Himinbjorg
spiegeln sich unter anderem in überlang wiederholten Kriegs-Riffs mit auflockernden
Breaks und mehrstimmigen Zwischenharmonien wieder. "Golden age" kommt in einer
ziemlich verzweifelten Grundstimmung daher und ist darum wohl mehr für die tragödischen
Momente des Heldenlebens, wie truppendezimierte Rückzüge oder einen Fahnenverlust
geeignet. Neben dem erzählenden, schwarzmetallischen Geschrei kommen zur Unterstützung
der visuellen Traumbilder vereinzelte, clean gesungene Passagen zum Einsatz, nicht immer
perfekt, dafür aber mit Insbrunst. Überhaupt tönt alles ein bisschen verwackelt, aber
das könnte auch gewollt sein. Ein Reinhören könnte sich lohnen.
HaRdY
Punkte: 7.5 von
10
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MYSTIC CIRCLE -
Open the gates of hell
Massacre Records
Geht es nach dem Intro mit eher gemässigten Klängen los, prügelt sich der zweite Track
dagegen jedoch gleich ins Gedächtnis. In gewohnter Härte lassen es Mystic Circle
ordentlich krachen. Die Heerscharen schwarzer Jünger werden auch an diesem Produkt
teuflischer Spielfreude Gefallen finden. Qualitativ hochwertig, jedoch kein reiner Black
Metal mehr, soweit man das überhaupt so genau abgrenzen kann. Es kommt mir vor, als
hätte die Band sich seit dem letzen Album mehr geöffnet und jetzt mehr Thrash oder auch
Death-Einflüsse. Das Album klingt experimenteller, vielleicht etwas kommerzieller
ausgerichtet. Mir persönlich hat der Vorgänger besser gefallen, was aber bekannterweise
Geschmackssache ist. Einen Club-Hit könnten Mystic Circle mit dem sehr gemässigten Track
"Wings of death" landen, der für mich aber stark nach Theatre of Tragedy klingt
und eigentlich nicht wirklich zur Band passt. Wahrscheinlich war hier auch der Wunsch nach
etwas mehr Einnahmen Vater des Gedankens. Insgesamt eine ordentliche Scheibe, aber für
mich nicht die beste der Band. Würde vor dem Kauf eher zum Antesten raten.
Saskia B.
Punkte: 7.4 von
10
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DEATHWITCH -
Violence blasphemy sodomy
Earache Records
Alte Erinnerungen kommen beim Hören des bereits fünften Longplayers der "we don't
give a fuck what you think!"-Mannen um Bandkopf Terror auf. Erinnert Euch zurück an
alte Autopsy oder Massacre, spinnt den Faden bis heute weiter und ihr wisst etwa, wie
Deathwitch tönen. Songtitel wie "Necrosodomizer", "Bitchfinder",
"Coffin fornicator" oder "Death maniac" lassen ja bereits erahnen, was
auf einen zugerollt kommt! Von der Struktur her relativ einfach gestrickt, ist der
Endeffekt jedoch etwa der Gleiche, wie ein sauberer Schwinger von unten auf's Nasenbein!
Die Produktion ist dem Konzept entsprechend gekonnt auf alt/räudig gehalten und
verspricht beim Zuhören einige verschnupfte Nostalgiemomente für ältere Semester. Die
Riffs sind zwar nicht gerade up to date, aber man hat dafür ständig das Gefühl, einer
"Best of Death Metal Riffs"-Compilation zu lauschen. Hört mal rein, Deathwitch
machen keine Gefangenen, liebt oder hasst sie.
HaRdY
Punkte: 7.1 von 10
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IRONWARE - Break
out
Limb Music
Schweden braucht sich offenbar keine Sorgen um Nachwuchs in der Hartwurst-Szene zu machen.
Eine Band nach der anderen drängt nach vorne und will sich auch was vom grossen Kuchen
abschneiden. Vor allem in Sachen Power Metal ist ein regelrechter Kampf angezettelt
worden, der dazu führt, dass praktisch jeden Monat neue Bands aus diesem Genre mit einem
Major-Deal an der Front auftauchen. Wo das noch hinführt, kann sich bald jeder selber
zusammenstiefeln. Die Übersicht in diesem Gewirr ist praktisch eh im Eimer. Nun denn...,
was haben Ironware auf ihrem Debüt zu bieten? Man nehme etwas Helloween, Iron Maiden,
Gamma Ray und Stratovarius..., und fertig ist das Konstrukt, also die neue Band.
Allerdings bringen die Schweden, nebst einer knackigen Produktion (unter Mitwirkung von
Andy La Rocque), die nötige Fertigkeit an den Start und mit Sänger Pasi Humppi steht ein
absoluter Könner am Mikro. Seine ungestüme Art erinnert mich dabei stark an Sebastian
Bach (ex-Skid Row). Die Songs, bei denen das Keyboard, als oft heikles Instrument, ideal
eingesetzt wird, können sich soweit auch hören lassen, bloss sind sie nicht gerade
überaus innovativ, da diese Mucke mittlerweile schon hundertfach von Anderen auch
gespielt wird. In ein paar Jahren werden wir ja sehen, wer wirklich den längsten Schnauf
hat. Trotzdem, spontanes Reinhören ist nicht verboten.
Rockslave
Punkte: 7.1 von
10
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CONVERGE - Unloved
and weeded out
Deathwish Inc.
Seit über elf Jahren und konstanten Tourneen weltweit, gehören Converge zu den
geprüften Pionieren der aggressiven Undergroundmusik. Als eine der Ersten vermischten sie
Elemente aus Hardcore, Metal, Punk und Rock zu einem mal fragwürdigen, mal schweren, mal
durchgeknallten, aber immer nicht genau definierbaren Hybrid. "Unloved and weeded
out" ist eine Kollektion von vierzehn raren, vergriffenen und höchst gesuchten
frühen Tracks. Alle Songs wurden von Kurt Ballou nochmals gemischt und gemastert, kommen
auch dementsprechend daher und zeigen auf über vierzig Minuten einen Durchlauf durch die
bewegte Geschichte von Converge. Das Digipack enthält eine schöne Aufmachung, alle Texte
im Klappcover und für die Credits eine Schriftgrösse, bei der man ohne Lupe schon fast
am Anschlag wäre. Für Sammler und Neueinsteiger.
HaRdY
Punkte: keine Wertung
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KLIMT 1918 -
Undressed momento
My Kingdom Music
Uff..., es wird jetzt leider gar nicht einfach, bei der Bewertung dieser CD fair zu
bleiben. Ich persönlich mag melancholischen Sound nicht besonders, weil dieser oft einen
aufdringlich einschläfernden Einfluss auf mich hat. Eins vorweg: Die Musik von Klimt 1918
namens Melancholic Wave Rock ist sicher gut gespielt, aber für eine
Junggesellen-Abschiedsparty definitiv nicht geeignet. Es soll ja Menschen geben, die sich
der Melancholie gerne mit Leib und Seele hingeben, weil sie dadurch inspiriert werden. Nun
denn, wer gerne ein Trübsal blasender Trauerkloss ist, der wird sich mit "Undressed
momento" sicher schnell anfreunden können. Aber irgendwie ist das doch schon oft
genug durchgekaut worden, dieses "Jammer, Rotz und Heul. Die Welt ist so schlecht.
Ich armer Tropf, niemand mag mich!" Für mich ist die Aera der sich selbst
bemitleidenden pseudo-intellektuellen Heulbojen spätestens seit Pearl Jam endgültig
vorbei. Auf diesem Album wird wohl niemand die Inspiration dafür finden, etwas Gutes aus
seinem Leben zu machen. Nach dem bemerkenswert einfallslosen "Pale song" folgen
sieben weitere Tracks, welche den Geruch eines extrem hoch dosierten Narkotikums mit sich
tragen. Die Stimme von Sänger und Gitarrist Marco Soellner klingt gut, und auch der Rest
der Band ist nicht übel. Aber das ist nun wirklich kein Partysound, bei dem man sich vor
lauter guten Vibrationen die Kleider vom Leib reisst und ausgelassen auf Tischen rumtanzt,
wirklich nicht. Aber vielleicht bin ich ja auch zu optimistisch und lebenslustig, um diese
CD in den Himmel zu hieven. Daher empfehle ich diese Scheibe wirklich nur Leuten, die
melancholische und demotivierende Musik mögen.
Maiya R.
Punkte: 6.8 von 10
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HASTE - The
mercury lift
Century Media
Haste sind Amis und spielen harten Rock mit etwas Schlagseite in die Hardcore-Ecke.
"The mercury lift" ist nach "Pursuit in the face of consequence"
(1999) und "When reasons sleep" (2001) das dritte Album. Für mich ist dieses
allerdings das Erste, das mir von dieser Truppe bisher unter die Augen gekommen ist. Diese
Art Musik hat in den Staaten in den letzten paar Jahren (mit unterschiedlichen
Härtegraden) Millionen von Käufern gefunden. Dazu könnte man also Linkin Park, P.O.D.,
Blink 182, Papa Roach, Puddle of Mudd, Nickelback und noch eine ganze Latte mehr nennen.
Es scheint aber so, dass dieser Zweig langsam aber sicher ausgekotzt ist, was sich auch
durch klar stagnierende Verkäufe bemerkbar gemacht hat. Haste haben mit ihrer Musik
vielleicht noch den kleinen Vorteil, dass die Mucke durch die an den Tag gelegte Energie
dennoch einige Leute ansprechen könnte. Bei uns hier in Europa kann man damit aber kaum
was holen. Da würde auch die videomässige Dauerbeschallung von MTVIVA nichts daran
ändern. Dazu fehlen einfach die Ohrwürmer, die Nickelback oder P.O.D. frisch bringen,
noch werden oder jüngst am Start hatten. Wir wollen hier bei uns aber Metal und erdigen
Rock hören. Trotzdem kann man Haste bescheinigen, dass "The mercury lift" als
Ganzes ganz gut geworden ist und die Band, kommerziell betrachtet, in der Versenkung
verschwinden wird, wetten?
Rockslave
Punkte: 6.6 von 10
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DECEMBER -
Praying, hoping, nothing (Reissue)
Earache Records
Keine neue Platte von December, sondern eine komplett remasterte Version des Debüts, mit
neuem Cover, Cover-Versionen von Skunk Anansie's "Selling Jesus" (hat noch
Charme!), Death Angel's "Seemingly endless time" (im eigenen Klanggewand) und
Motörhead's "Ace of spades" (eine weitere Version) plus einem "Hidden
Track" (kreischfetzschreinervenvernichtendekackophonie). Die einen von Euch konnten
sich von der Band vielleicht dieses Frühjahr im Vorprogramm von The Berzerker im Dynamo
bereits ein Bild machen, für die Neueinsteiger sei gesagt, dass December krank-intensiven
Metal Core irgenwo in der Schnittstelle zwischen Dillinger Escape Plan und The Red Chord
betreiben. Stabile Nerven oder ein Hang zu psychischen Krankheiten sind also absolute
Voraussetzung.
HaRdY
Punke: keine Wertung
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MAGELLAN -
Impossible figures
InsideOut Music
Ein einziger Blick auf das coole Cover lässt ungefähr darauf schliessen, welche Musik
den geneigten Hörer mit Magellan erwartet, sollte er die Band noch nicht kennen. Was dann
nach dem Intro an die Trommelfeldwand poltert, hört sich in der Tat so an, wie es sein
sollte. "Killer of hope" kommt da bereits als längster Track (mit über zehn
Minuten Spieldauer!) von "Impossible figures" daher. Prog Rock in der
Schnittmenge von Genesis und Dream Theater bekommt man geboten, aber nicht zu hart. Ja...,
und die Keyboards tragen die relativ deutliche Handschrift von Tony Banks (Genesis). Die
Länge des Songs bringt es mit sich, dass die einzelnen Solo-Parts bereits zum Tragen
kommen. Das rein instrumentale "Bach 16" leitet mit Klängen von Piano-Keyboard
und Trompeten (!) zu "Late or church" über, das einen zu Beginn mit schnellen
Double Bass Drum-Schlägen ziemlich überrascht, ehe sich das Stück entsprechend
entfalten kann. Danach folgt wieder ein reines Instrumental ("Confessor's
overture"), bevor mich "Hymn for a teacher" am Anfang stark an den Auftakt
von "Rock is a drug" (The Spliff Radio Show) errinnert. Das liegt vor allem am
sehr ähnlichen Klang des Keyboards. "A world groove" bricht danach rhythmisch
klar aus der Reihe und hört sich dabei echt wie eine Mischung aus Sting (!) und einigen
Fetzen von Frankie goes to Hollywood (!!) an. Dem nicht genug werden hier gar noch
indische Hitparaden-Sprenkel untergejubelt. Auch gegen Schluss höre ich vor allem Genesis
aus dem Sound von Magellan heraus. Prog-Fans kommen mit "Impossible figures"
sicher auf ihre Kosten, meine Wenigkeit legt sich jedoch auf ein "ganz nett, aber na
ja..." fest.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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SNAKE CHARMER -
Backyard boogaloo
MTM-Music
Dieses Album kam in Japan bereits 1998 heraus und wird nun auch auf uns losgelassen. Der
Bandname ist wohl (bewusst oder auch nicht) dem gleichnamigen Track des ersten
Rainbow-Albums (mit Dio) von 1975 entlehnt. Dazu soll es auch eine Schweizer Band mit dem
gleichen Namen geben oder gegeben haben, wie auch immer. Interessant scheint die
Besetzung: Göran Edman (v), Benny Jansson (g), Jens Johansson (k), Per Stadin (b) und
Anders Johansson (d). Wer nun denkt, hier eine weitere Super-Group vor sich zu haben, wird
ziemlich überrascht sein, was er auf "Backyard boogaloo" vorfinden wird. Eher
seichte Rock Musik mit mächtigem Retro-Gehabe, die nur zwischendurch echtes AOR-Rock
Flair verströmt. Der Opener "Miracle man" (hat nichts mit Ozzy am Hut!) beginnt
mit seinem ELO-mässigen Backing-Vocals noch ansprechend und auch "Someday you're
gonna love someone" geht in dieselbe Richtung und gehört untrüglich in die 80er.
Wer weiss, was Edman zum Beispiel bei Malmsteen und Kotzev leistete, wird bei der
Piano-Ballade "Life on Mars?" jedoch die Welt nicht mehr (ganz) verstehen. Total
in der Vergangenheit angesiedelt ist danach "Need a little help". Dazu fallen
mir als Erstes die Truppe Alan Parsons Project, die Kult-Serie "Miami Vice" oder
der Film "Flashdance" ein. Trotzdem, Göran's Vocals, sowie die flinken Guitar-
und Keyboard-Soli retten den Song knapp vor dem Absturz. "She made me fall", mit
leichten Kiss-Anleihen, vermag besser zu gefallen, aber der Mega-Bringer ist auch das
nicht. Den Vogel schiesst dann, da in dieser Art überhaupt nicht erwartet, "Free
floating" ab: Ein jazzig angehauchter Klangfetzen (den zum Beispiel auch Glenn Hughes
locker bringen könnte), der vor allem vom warmen Hammond-Sound des Keyboards dominiert
wird und eine deutliche Schlagseite zu Pink Floyd aufweist. Das nenne ich musikalische
Freiheit. Für mich ist das, so komisch es klingen mag, der Anspiel-Tipp auf diesem Album!
Die beiden Japan Bonus-Tracks am Schluss holen schliesslich die letzten, rockigen Kohlen
aus dem Feuer. Trotz ein paar Lichtblicken kein Überwerk und vor ein paar Jahren in
unseren Breitengraden mit ziemlicher Sicherheit praktisch unverkäuflich..., deswegen eben
"Only for Japanese market" und heute?
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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MY RUIN - The
horror of beauty
Century Media
Das erste tonträgermässige Lebenszeichen dieser Düster Sleaze Rock-Combo reicht zurück
bis ins Jahr 1999 und nannte sich damals "Speak & destroy". Bis heute sind
zwei weitere Longplayer (" A prayer under pressure of violent anguish", 2000 und
"To Britain with love and bruises" im Jahr darauf) erschienen. Unmittelbar vor
dem neuen Album kam noch eine 4-Track EP heraus, die einen "Noir
styled"-Kurzfilm enthält. Die drei Mädels und der Saitendrescher, das sind My Ruin,
von denen ich bisher überhaupt keine Notiz genommen hatte. Nun, was erwartet uns da für
ein Sound? Eigentlich habe ich den bereits in der ersten Zeile der Review erwähnt. Das
kommt so schon etwa hin. Der Gitarrensound klingt durch das Runterstimmen entsprechend
schwer und Sängerin Tairrie B. ist nicht gerade auf Balladen abonniert. Zwischendurch,
wie bei "Burn the witch", machen sich auch Elemente aus der Stoner-Ecke
bemerkbar. Im Wesentlichen hören wir mehrheitlich treibenden Rock, der unterschwellig
tatsächlich was Sleaziges ausstrahlt. So müsste man sich wohl das aktuelle Material von
W. Axl Rose und seinen "Rumpf-Gunners" vorstellen. Kein Wunder, kam das mehrmals
verschobenen Material bisher nicht raus. Die Musik von My Ruin ist in der Tat wohl etwas
mehr für schwarzgekleidete, kiffende und depressive Seelen. Insgesamt gefällt mir dieser
stonerlastige Düster Rock recht gut, aber die überwiegend einseitig eingesetzte Stimme
von Tairrie B. reisst, trotz einiger interssanter Clean-Parts, Vieles davon wieder runter
in den Keller. Klar, Arch Enemy sind da zum Beispiel gar noch eine ganze Ecke brutaler
(und um Längen besser!), deshalb werde ich mit "The horror of beauty" nicht
recht warm, was aber nicht heisst, dass das Album etwa grottenschlecht ist. Das Riffing
von Mick Murphy, dem einzigen Männchen in dieser Amazonen-Runde, kommt auf jeden Fall
ziemlich kompakt und versiert rüber. Das Teil wird meinen Player-Schacht aber trotzdem
kaum mehr zu Gesicht bekommen.
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
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THEODORE ZIRAS -
Virtual Virtuosity
Secret Port Records
Tja..., ich glaube, das wird diesmal eine ziemlich kurze Bewertung. Was uns da der Grieche
Theodore Ziras vorlegt, ist schlicht und einfach nur langweiliges Gefrickel. Elf
vertrackte Double-Bass Nummern, wovon die Eine wie die Andere klingt, dazu noch ein
Drum-Computer und das Rauf und Runter auf dem Klampfenbrett, so schnell wie's geht. Das
reicht doch nicht Mr. Ziras. Da sollten schon mehr gute Ideen und etwas Abwechslung
miteingebaut werden. Natürlich beherrscht der Grieche seine Gitarre, aber wenn man im
Booklet solche Namen wie John Petrucci, Greg Howe, Jason Becker und so weiter als
Inspiration angibt, dann dürfte eigentlich schon etwas mehr erwarten werden dürfen.
Sorry Mr. Ziras, aber das reicht nicht, leider.
Crazy Beat
Punkte: 4.9 von 10
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DOOMSWORD - Let
battle commence
Dragonheart
Jede Woche Totolotto, jede Woche mit dabei? Oder besser gesagt, jeden Monat immer wieder
neue Veröffentlichungen aus dem Epic Metal und Mittelalter Metal-Bereich? Tja weniger ist
manchmal mehr. So versuche ich, mich ohne Vorbelastung in das bereits dritte Werk der Band
DoomSword zu vertiefen. Gemäss Bandinfo ist es Ziel der Band, die alten Vertreter und
Könige des Epic Metals (also Bands wie Manowar, Warlord, Cirith Ungol oder Candlemass)
vom Thron zu stossen. Ob das gelingt? Der erste Song überzeugt mich jedoch gar nicht, zu
langatmig und langweilig, obwohl die Stimme des Sängers durch verschiedene Variationen
noch etwas Abwechslung einfliessen lässt. Und siehe da, bei "In the
battlefield" kann man sich schon ein wenig in die Geschichte dieses Albums reinleben.
Es handelt sich um ein Konzeptalbum, welches die frühe englische Wikingerzeit, die
Eroberung der Stadt York (Jorvick) durch die dänische Armee unter Ivarr the Boneless im
Jahre 866 v. Chr. schildert. Auch "Woden's reign" ist im Low-Tempo gehalten,
sehr schleppend. Langsam werde ich ungeduldig..., wo bleibt der Hammer, der mich vom Stuhl
bläst? Abgesehen davon, ist die Produktion leider auch nicht ganz perfekt geraten,
einfach zu wenig Druck und Power, was doch gerade bei Epic Metal-Bands wichtig wäre. So
plätschern die sieben Songs an mir vorbei, ohne einen bleibenden Eindruck zu
hinterlassen. Fazit: Freunde von Epic Metal können mal in diese Scheibe reinhören.
Vielleicht liege ich falsch, aber ich halte diese CD für knappen Durchschnitt!
Marco F.
Punkte: 4.4 von 10
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RAIN PAINT - Nihil
nisi mors
My Kingdom Music
Schwere Kost für mich, weiss ich doch nicht so genau, ob mir die CD gefällt oder eher
doch nicht. Selbst betiteln sich die Finnen mit Melancholischem Doom Metal. Was auch immer
man darunter zu verstehen hat. Der Opener macht mir mit seinen verzerrten Lyrics leider
schwer zu schaffen, was sich durch ein leichtes Ziehen in meiner rechten Kopfhälfte
bemerkbar machte..., irgendwie klingt der Sänger wie eine Kopie Ville Valos über Telefon
verzerrt, soweit zu meinen ersten Gedanken. Die Musik ist eher ruhig, wenig
abwechslungsreich innerhalb der einzelnen Songs. Für Doom zu schnell, eine
Klassifizierung fällt mir ehrlich mehr als schwer. Allerdings sind die Unterschiede
dazwischen sehr gross, was ich mit Freude bemerke, als der dritte Song weniger depressiv
aus dem Lautsprecher dröhnt. Hier wird weiter mit dem Gesang experimentiert, teilweise
klingt es schon nach einem Schritt in die Black Metal Ecke, jedoch kann mich die Band
einfach nicht vom Stuhl reissen. Vielleicht müsste ich jetzt in depressiver
Selbstmordstimmung sein um diese CD zu verstehen, aber da dem Gott sei Dank nicht so ist,
kann ich diesem Longplayer nicht sonderlich viel abgewinnen. Möchte ich HIM hören, lege
ich direkt eine CD der Jungs ein und nicht eine ähnlich klingende Band. Sorry, aber mein
Ding ist diese Scheibe nicht.
Saskia B.
Punkte: 4.0 von 10
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WAKEFIELD -
American made
Arista/BMG
Pop Punk aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten bieten uns die vier zum Teil sehr
Jungen Musiker aus Wakefield. Nun zum eher weniger erfreulichen Teil dieser CD. Brauchen
wir wirklich eine dieser tausend Mal schon gehörten Offspring Kopien? Antwort: Klar nein!
Die elf Songs rauschen einen so ziemlich schnell zum einen Ohr rein und zum andern gleich
wieder raus, ohne dass etwas in dem schon so zum grossen Teil arg strapazierten Gehirn
hängenbeibt. O.k., die Songs sind akzeptabel produziert, mehr aber auch nicht. Wer zum
Poppen "American Pie"-Soundtrack braucht, ist hier an der richtigen Adresse.
Ärgerlich diese Scheibe.
Daniel J.
Punkte: 3.0 vo 10
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