Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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EXCELSIS - Tales
of Tell
Dragonslayer Records
Die dritte CD der fünf Eidgenossen legte ich voller Vorfreude in den Player. Ich hatte
nämlich zuvor gehört, dass der Silberling unserem Volkshelden Wilhelm Tell gewidmet sei.
Das machte mich sehr neugierig. Grave Digger sangen über William Wallace, warum soll man
nicht über Wilhelm Tell singen? Enttäuscht wurde ich nun wirklich nicht! Gleich
fünfzehn Sekunden nach dem ersten Song entfuhr mir ein enthusiastisches
"Whoaaah!" Das Konzept dieser Scheibe ist wirklich bemerkenswert! Man beachte
die ungewöhnlichen Instrumente, beziehungsweise Töne, die gekonnt zum Einsatz gebracht
werden: Flöte, Alphorn, das wunderbare Geräusch des Talerschwingens..., wirklich sehr
beeindruckend! Diese berauschende Art von Musik nennt sich "Helvetic Folk Power
Metal". Die Schweiz steht absolut im Vordergrund. Wer im Plattenladen kurz reinhören
möchte, sollte sich den Song "Dragongroundalp" zur Brust nehmen. Er erzählt
die interessante Geschichte Tells, der für das Volk und die Freiheit gegen den grausamen
Herrscher Gessler ankämpfte. Hermann Gessler, seines Zeichens Reichsvogt in Schwyz und
Uri. Jeder Song ist ein Meisterwerk, aber am besten gefallen mir
"Dragongroundalp","Out of rain" und "Hillflames on high".
Excelsis klingen ein wenig nach In Extremo. Aber lasst euch bloss nicht einreden, Excelsis
seien deswegen ein Abklatsch des deutschen Aushängeschildes. So ist es nicht! Die
Helvetier machen eigenständige, stolze Musik. Mit anderen Bands kann man das nicht
hundertpro vergleichen. Was mich bei Excelsis sehr beeindruckt ist, dass sie bei einigen
Songs englisch und schweizerdeutsch in einem Song singen! Der Übergang fällt kaum auf.
Dieser Helvetic Folk Power Metal verdient grosse Anerkennung! Musikalisch ist alles top,
die Instrumente harmonieren perfekt miteinander. Kompliment an den Lead-Sänger: super
Stimme! Ich kann nicht anders, als diese CD jedem zu empfehlen, der In Extremo mag und auf
mittelalterliche Klänge steht! Ich persönlich werde mir die "Tales of Tell"
noch sehr oft anhören. Weiter so, Excelsis!
Maiya B.
Punkte: 9.7 von 10
Hier bestellen für 26.00
SFr.
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SYMPHORCE -
Phorceful ahead
Metal Blade
Das "Baby" von Sänger Andy B. Franck ist nun albummässig bei der berühmt
berüchtigten Marke "Drei" angelangt. Ob man nun daran glauben will oder nicht,
Tatsache ist, dass das jeweilen dritte Album schon bei mancher Band über top oder flop
entschieden hat oder zumindest einen gewissen Einfluss darauf hatte. War das 99-er Debüt
"Truth to promises" zu Beginn noch etwas sperrig, haute der Nachfolger
"Sinctuary" dann voll rein. Andy hatte seine Prog-Vergangenheit mit Ivanhoe
definitiv ad acta gelegt. Das musste auch meine Wenigkeit als auch heute noch grosser Fan
dieser grossartigen Band (R.I.P.) akzeptieren. Mit "Phorceful ahead" (was für
ein Titel!) wird nun ein weiteres Kapitel der neuen Bandgeschichte geschrieben. Ohne Intro
startet das Album mit dem Opener "Speak my mind", einem tonnenschweren
Riffmonster. Die Kunst, in so einen Song dienliche Keyboards ein zu bauen, die nicht zu
laut und doch da sind, wird vorzüglich beherrscht. Ganz zu schweigen davon, dass Andy's
Stimme und geniale Melody-Lines wieder über Allem thronen. Ohne Verschnaufpause schliesst
"Unbroken" an, wo die Double Bass-Drum für zitternde Wände und klirrende
Fenster sorgt. Gleiches Bild offenbart auch "Slow down", genau so ein Hammer vor
dem Herrn. Etwas gemässigter gerät dann der Track "Longin home", bei dem der
Ausnahme-Sänger mit seinem Organ abermals alle Stimmungsregister zieht. Soundmässig gibt
es erwartungsgemäss nichts zu bemängeln, es ist fett und transparent zugleich wie eh und
je. Etwas anderes hätte mich verwundert, ja enttäuscht. "Sinctuary" davor
klang jedoch gitarrenbetonter und aggressiver, bedingt durch den scharfen High Hat-Sound.
Jetzt ist das Klangbild der Klampfen einen Tick weicher, dafür aber ausgeglichener, wovon
der Keyboard-Sound am meisten profitiert und den Songs dadurch mehr feinere
Stimmungselemente verleiht. "Phorceful ahead" zeigt den künftigen Weg von
Symphorce unmissverständlich auf, es geht weiter nach oben. Wer Power Metal in Vollendung
zu seinen Faves zählt, muss neben dem neuen Knaller hier auch die anderen zwei Scheiben
im Regal stehen haben und die von Brainstorm gleich auch noch. Kaufen!
Rockslave
Punkte: 9.6 von 10
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für 27.90 SFr.
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DARKSKY - Edge of
time
Goodlife Records
Die mir bisher unbekannte Melodic Rock Band aus Süddeutschland ist unbedingt hörenswert.
Nachdem sich die CD in meinen Player eingeschlichen hat, war es schwer sie wieder
loszuwerden. Immer und immer wieder habe ich mich dazu hinreisssen lassen, den Play-Button
des CD-Players zu drücken und die CD wieder und wieder anzuhören. Zwölf Songs, die
einen um die Ohren knallen und das ohne einen einzigen Schwachpunkt. Sollte ich einen Song
nennen, der mir weniger gefallen hat als die anderen, so müsste ich ausnahmsweise einmal
still sein. Selbst die Ballade "Hope still hasnt gone" ist einfach
wunderschön zum Träumen. Die Stimme von Frank Breuninger ist von ungewohnter Klasse.
Hier versucht nicht wieder ein Sänger Sachen zu singen, von denen er sowieso nur träumt,
sondern überzeugt durch sein Können. Also genau das, was bei vielen Kollegen leider
nicht der Fall ist. Eine sehr melodische Band, recht keyboardlastig, mit mehrstimmigen
Refrains. Also eben alles, was den Melodic Rock Fan erfreut. Darksky haben den Durchbruch
verdient!
Saskia B.
Punkte: 9.5 von 10
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für 29.90 SFr.
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SHADOWKEEP - A
chaos theory
Limb Music
Vor zwei Jahren schlug ihr Debüt-Album "Corruption within" mächtig in der
Metal-Szene ein. Man sprach bereits davon, den Ersatz für die serbelnden Queensryche
gefunden zu haben. In der Tat hörten sich die Songs von Shadowkeep verdächtig nach den
Anfängen der Seattle-Heroes an. Unter den Fittichen von Threshold Axe-Man Karl Groom
entstand ein obergeiles Teil, das der Band aus England mehr als einen Achtungserfolg
bescherte. Neben der echt guten Gitarristin (und Gründungsmitglied) Nicki Robson stach
vor allem der belgische Sänger Rogue M. Vox mit seinem stark an den jungen Geoff Tate
erinnernden Sangesorgan heraus. Die treibenden Eigenkompositionen wurden durch den
Hidden-Track ("Queen of the reich") als äusserst gelungene Cover-Version
zusätzlich aufgewertet. Zwei Jahre später präsentiert die Band ihr neues Album und
steht gleichzeitig ohne Sänger da, weil Rogue M. sich plötzlich eigenen Projekten
zuwenden will. Er wurde inzwischen durch den Angel Witch-Bassisten und gleichzeitigen
Tygers of Pang Tang-Sänger Richie Wicks ersetzt. Auf dem Album ist aber noch der
abtrünnige Vorgänger zu hören und am Tieftöner steht neu Steve Kightley anstelle von
James Daley. Und wenn wir schon dabei sind, schwingt auch gleich noch ein anderer die
Stöcke, nämlich Scott Higham, für den Dave Edwards seinen Sessel räumen musste. Die
Umbesetzungen fallen auf den ersten Moment kaum ins Gewicht, der Sound wirkt aber
kompakter und differenzierter. Rogue M. setzt seine geniale Stimme diesmal noch variabler
ein und jodelt etwas weniger oben weg. Die Songs selber stehen den Älteren in nichts
nach. Die Eigenständigkeit, das heisst die Fähigkeit aus dem Schatten von Queensryche zu
treten, haben Shadowkeep ohne Zweifel erlangt. Power-Granaten wie der zu Beginn mit
Slayer-Vibes versehene Opener "A distant paradox", "Believe",
"Fear and loathing" oder "Lucifer's pastime" lassen keine Wünsche
offen. Hervor zu heben sind auch die ruhigen Überleitungen ("Atalanta fugiens",
"The Kether's Syndrome" und "A crack in the mirror"), die für kurze
ruhige Momente sorgen, ehe das Geballer seinen Fortgang nimmt. Von der Produktion her
hatte abermals Karl Groom die Finger drin und sorgte auf "A chaos theory" für
genügend Dampf. - Wirklich zu schade, dass der talentierte belgische Sängerknabe in der
Zwischenzeit das Weite gesucht, der hoffnungsvollen U.K.-Band somit den Rücken zugewendet
und ihnen damit letztlich einen Bärendienst erwiesen hat. Sein Nachfolger wird sehr
hartes Brot essen müssen und sich vor allem live einer grossen Bewährungsprobe
gegenüber ausgesetzt sehen.
Rockslave
Punkte: 9.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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MALEVOLENT
CREATION - The will to kill
Nuclear Blast
Wer Malevolent Creation live erlebt hat, weiss was ihn erwartet: Death Metal in
Perfektion. Beim neusten Werk der in Florida (wo den sonst??) beheimateten Band, hat sich
im Gegensatz zum letzten Werk "Envenomed" einiges geändert. Am Mikro steht neu
Kyle Symons. Dieser ist mit den Malevolent Creation Gitarristen Phil Fasciana und Rob
Barrett an einem Sideprojekt namens Hateplow beteiligt. Wenn man "The will to
kill" mit früheren Scheiben vergleicht, kommt der Kenner relativ schnell drauf, dass
sich auch musikalisch etwas verändert hat. So wurde zum Beipiel der Bleifuss vom Gas
genommen. Statt dessen bleibt mehr Platz für diverse Mid-Tempo Riffs der Marke
"Megakiller". Auch die geilen Blastpassagen hauen einen fast vom Stühlchen. Da
bleibt keine Nacken-Masseuse arbeitslos. Ebenfalls mehr als jemals zuvor sind die kaum zu
überhörenden Thrash-Riffs, was dieser Scheibe auch verdammt gut tut. Ich kann nur sagen,
dass Fans dieser fantastischen Death Metal-Band nicht enttäuscht sein werden. Trotz der
besagten Personal-Wechsel und der musikalischen Entwicklung, sind die Amis ihrer Sache
grösstenteils treu geblieben.
D.J.Roxx
Punkte: 9.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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AFFAIR - No
substitute
MTM-Music
Diese Band hat, unglaublich aber wahr, zusammen mit dem Neuen erst zwei Alben draussen.
Das geniale Debüt "Face to face" von 1997/98 stand lange auf meinem
Wunschzettel und wurde, noch gar nicht so lange her, freudigst im Kreise meiner
Silberlinge aufgenommen. Angesagt ist Melodic Hard Rock vom Feinsten, druckvoll wie
melodiös gespielt und überfett produziert. Manchmal vereinzelt mit etwas zu viel
Kommerzschmalz im Refrain, aber meist kernig auf den Punkt gebracht und die beiden
Übersongs "To shy" und "Heart of Rock 'n' Roll" suchen auch heute
noch Ihresgleichen. Def Leppard-mässige fünf Jahre mussten ins Land ziehen, um "No
substitute", das neue Werk von Affair, endlich in Händen halten zu können. Die
Erwartungen sind dem entsprechend gross und gipfeln darin, dass die Play-Taste des
CD-Players mit echt zittrigem Finger gedrückt wird. Die Band bestand damals im
Wesentlichen aus Sänger Peter de Wint und Gitarrist Bobby Altvater. Die heutige Formation
ist fünfköpfig und will demnach auch als richtige Band verstanden werden. Eingeleitet
durch sphärische Keyboard-Klänge, die jetzt schon für die erste Gänsehaut sorgen,
ballert der Titeltrack gleich ziemlich powermässig los. Ähnlich gelagert hört sich
"Get going" an und fördert gleich den ersten tollen Mitsing-Teil zu Tage.
Spätestens bei "Inside out", einem Song der von der Machart her stark an Vanden
Plas erinnert, werden zwei Unterschiede ersichtlich. Erstens hat sich der Stil gegenüber
vorher etwas in die progressiv angehauchte Power-Ecke verlagert und die Produktion reicht
in Sachen Transparenz bei Weitem nicht an das Debüt heran. Das heisst jetzt aber nicht,
dass das Teil nicht amtlich Arsch tritt. "Return forever" zum Beispiel hat
wieder eindeutig das Flair der Abgeh-Songs vom Vorgänger. Der gesuchte und erhoffte
nächste Genre-Hammer stellt sich dann mit "Game of love" endlich ein, mein
klarer Favorit! Balladeskes in Form einer Halbballade gibt es schliesslich und lediglich
bei "Fire still burning" zu hören. Davon hat es auf "Face to face"
aber mehr. Die japanische Ausgabe der neuen CD weist natürlich einmal mehr einen Track
mehr auf (Scheiss-Spiel!), den es für Unsereins noch zu entdecken gilt. "No
substitute" erfüllt die gesteckten Erwartungen nicht ganz, ist aber ohne Zweifel
eine Top-Scheibe, bei der Melodic Rock-Fans nur eins tun müssen, nämlich zugreifen!
Rockslave
Punkte: 9.2 von 10
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für 27.90 SFr.
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PANDEMONIUM -
Insomnia
JCM Records
Sich von der heutigen Masse an Melodic Death Metal Bands abzuheben, ist kein leichtes
Unterfangen. Die schwedische Band Pandemonium schafft es mit ihrem Debüt-Album
"Insomnia" aber ganz klar. Der Aspekt, der diese Scheibe so einzigartig und
interessant macht, ist die Tatsache, dass Pandemonium es schaffen, progressive Elemente
und grossartige Melodien mit der Brachialität und Energie des Melodic Death zu einem
grossartigen Ganzen zu verschmelzen. Die genial eingesetzten Keyboards sorgen für noch
mehr Progressive-Feeling, da sie grösstenteils in diesem Stile gehalten sind. Die
Keyboards sorgen teilweise auch für eine düstere und bedrückende Stimmung oder lassen
ruhigere, eher träumerische Momente entstehen, die dann gekonnt in energiegeladenes
Riffing übergehen. Sehr gut gelungen ist auch der Einsatz von drei Gesangsstilen (Growl-,
Kreisch- und Clean-Vocals), die sich immer sehr gut ergänzen, wobei die cleanen Vocals
ein bisschen fehl am Platz klingen. Da sie aber nicht sehr oft eingesetzt werden, kann man
leicht drüber hinwegschauen. Die Gitarreros beherrschen ihre Instrumente exzellent und
begeistern oft durch geniales Melodienspiel und Riffgewitter. Der eher im Hintergrund
gehaltene Bass sorgt für das richtige Fundament und der Drummer spielt seine Takte
gekonnt und präzise. Der tolle Sound der CD tut seinen Rest und somit kann man diese
Scheibe nur empfehlen!
Marco G.
Punkte: 9.1 von 10
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JOURNEY - Red 13
Frontiers Records
Frontiers sei Dank! Das italienische Label ermöglicht es uns nämlich, diese EP regulär
in den CD-Shops zu erstehen. Vorgesehen war eigentlich nur ein Verkauf über die Homepage
der Band oder über Mailorder. Diese Tatsache wiederum mag für Stirnrunzeln sorgen, ist
aber bei genauerem Betrachten nicht weiter erstaunlich. Die Götter des AOR haben nämlich
ihren Major-Deal bei Sony verloren. Eigentlich unglaublich, dass so was einer Band dieses
Kalibers passiert. Aber die Verkaufszahlen des letzten Releases "Arrival"
liessen halt zu wünschen übrig. Die Scheibe war nun wirklich nicht weltbewegend,
musikalisch zwar astrein, aber kompositorisch kein Überflieger. Selbst ein Neil Schon
schüttelt sich Hits der Marke "Weel in the sky" anscheinend nicht aus dem
Ärmel. Nun liegen uns vier neue Tracks vor, die genau so sind, wie man es sich von den
Amerikanern gewohnt ist: Eingängige und intensive Melodic-Kost, mit einer einfühlsamen
Stimme und fein arrangierten Gitarren- und Keyboardparts. Für Journey Verhältnisse
erstaunlich hart sind die Titel (inklusive einer Ballade) ausgefallen. Die üblicherweise
glattpolierte Produktion ist einer viel rauheren gewichen, verantwortlich dafür sind die
Herren Schon und Cain selber. All das lässt die Vermutung aufkommen, die Musiker haben
einfach nur das gemacht, was ihnen gefällt, ohne den mahnenden Zeigefinger eines Labels
im Rücken. Wie dem auch sei, die Platte ist absolut gelungen und kann als neues Fundament
für zukünftige Grosstaten angesehen werden. Nach dem Live-Ereignis dieser Truppe, dem
ich in Arizona im September beiwohnen konnte, bin ich überzeugt, dass wir von Journey
noch einiges zu hören bekommen.
Chris C.
Punkte: 9.0 von 10
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für 19.90 SFr.
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BRAVE - Searching
for the Sun
Dark Symphonies
Hoppla! Was haben wir denn da für ein Schmuckstück? Die US-Combo Brave betört uns mit
schaurig schönem Progressive Metal der melodiösen Art. Da sind keine zu komplex
arrangierten Songstrukturen und das tut "Searching for the sun" auch gut. Die
Band wurde 1997 gegründet und veröffentlicht nach diversen Demos nun ihren ersten
regulären Longplayer. Musikalisch, ohne jeden Zweifel, leben Brave von der grossartigen
Stimme ihrer Sängerin Michelle Loose. The Gathering und die Cranberries kommen ihrer
Stimme am nächsten. Zurück zum Gesamtsound, beeindruckend ist auf jeden Fall, mit
welcher vertrackten Verträumtheit Brave hier ans Werk gehen. Zuerst die cleane akustische
Passage, die sich dann in eine fette Bombasthymne verwandelt. Die elf Songs von
"Searching for the sun" erzeugen bei mir eine Gänsehaut. Sie sind sehr
anspruchsvoll, mit einer hohen Eingängigkeit und superben Melodien versehen. Mit einer
glasklaren Produktion rundet sich der gute Gesamteindruck von Brave's erstem Silberling
ab. Unter dem Strich eine sehr gelungene Scheibe, die Leute ansprechen dürfte, die nicht
zu engstirnig sind. Das Codewort lautet: Open mind! Mich haben Brave auf jeden Fall auf
ihrer Seite. Weiter so!
Daniel J.
Punkte: 9.0 von 10
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RONDINELLI - Our
cross * our sins
MTM-Music
Hinter diesem Namen verbirgt sich kein Geringerer als Bobby Rondinelli, der früher mal
bei Rainbow in die Felle dreschte und 1994 auf der "Cross purposes"-Tour
zusammen mit Black Sabbath unterwegs war. Auch Quiet Riot und Doro gehörten zu seinen
Stationen. Heute verstärkt er Blue Öyster Cult. Kein Wunder ist hier mit Tony Martin der
Mann am Mikro, den Bobby damals bei Sabbath ebenfalls begleitete. Ergänzt wird die
illustre Runde durch Bass-Übervater Neil Murray, dessen bisherige Engagements wohl die
ganze Seite füllen würden. Für die Abteilung sägende Axt und ergänzende Vocals
zeichnet Bobby's Bruder Teddy verantwortlich. Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind,
haut ein gewisser Robert Rondinelli (was für eine musikalische Familie!) noch in die
Tasten. Geboten wird deutlich mehr Rock als Metal, obwohl einzelne Elemente, wie der
Beginn von "It's a lie", ordentlich im Karton rappeln und auch gewisse
Parallelen zur weissen Schlange nicht von der Hand zu weisen sind. Keine Frage, "Our
cross * our sins" rockt wirklich, dafür stehen straighte Tracks wie "The
meaning of evil", "Bulls eye" oder "Time". Mein Favorit ist
"Midnight hour". Glücklicherweise hat Bobby, zweifellos ein Könner seines
Fachs, auf seinem Solo-Album kein Drum-Solo verewigt. Tony Martin habe ich allerdings
schon deutlich besser gehört, aber das was mir wirklich gefällt, ist der Klang von
Teddy's Gitarre. Rauh und crunchy kommt sie daher und beim letzten Track, dem Titeltrack
angelangt, stellt der geneigte Hörer fest, dass hier ja gar keine Ballade vor zu finden
ist. Das macht aber gar nichts, denn so steht das Album wie eine Eins im Walde. Für
Freunde erdiger und schwer geschichtsträchtiger Sounds der Rockmusik-Geschichte ist diese
CD Pflicht!
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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JEFF SCOTT SOTO -
Prism
Frontiers Records
Diesen Mann im Detail vor zu stellen wäre sicher völlig überflüssig, wird er doch
jedem Melodic Fan ein Begriff sein. So mancher Band und diversen Projekten hat er seine
Stimme geliehen. Angefangen bei Yngwie J. Malmsteen, über Eyes, Takara, Axel Rudi Pell
und Kuni, bis zu seiner Stammcombo Talisman und seinem letzten Projekt Humanimal. Zum
zweiten Mal, nach dem 94-er Album "Love parade", schlägt er wieder solo zu.
"Love parade" glänzte durch starke Kompositionen, war aber stilistisch, durch
seine poppige Ausrichtung nicht jedermanns Sache. Beim aktuellen Output hat sich bei den
ruhigeren Songs nicht viel geändert, was aber auch zweckdienlich ist und zum Beispiel bei
"Holding on" zu einer tollen Ballade mit Tiefgang und Substanz führte. Anders
ist es bei den rockigeren Tönen, die knapp die Hälfte der Scheibe ausmachen. Knackige
Nummern sind es, die vor allem durch den wunderbaren Gesang viel Atmosphäre versprühen.
So der Opener "Eyes of love", "2 late 4 goodbyes" oder "How
long". Der Titel "I want to take you higher" ist sehr soulig ausgefallen,
kein Wunder ist es doch ein Duett mit "The Voice of Rock" Glenn Hughes. Alles in
allem eine starke und sehr persönliche Scheibe, auf der Jeff Scott Soto seine eigenen
Songs interpretiert und auch noch Bass und Keyboard Parts einspielte. Einmal mehr beweist
er, dass er zu den talentiertesten Sängern auf diesem Planeten zählt. Dieses Album macht
Lust, sich Jeff auf der angekündigten Best-Of Tour live an zu sehen, nicht zu letzt auch
wegen dem Video zu "Eyes of love", das als Bonus auf der CD enthalten ist.
Chris C.
Punkte: 8.9 von 10
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für 27.90 SFr.
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MANTICORA -
Hyperion
Scarlet Records
"Hyperion" ist ein Konzept-Album und befasst sich mit Dan Simmons dreiteiligem
gleichnamigen Sci-Fi Epos. Musikalisch gibt man meistens Vollgas, was heisst, dass sich
die ganze CD im Speed Epic Power Metal Bereich bewegt. Es hat einige echt geile Songs auf
diesem Silberling, zum Beispiel das siebenminütige "Loveternaloveternal"
(geiles Wortspiel), oder das gleich lange "Keeper of time". Wie gesagt, die
Songs brettern alle voll drauflos und jeder einzelne hat einen zum Teil echt grossen Blind
Guardian-Touch. Sogar Sänger Lars Larson klingt nach Hansi Kürsch, aber das macht
nichts, solange die Qualität stimmt und das tut sie. Der Gesang ist toll und der hie und
da eingestreute weibliche Background rundet das Ganze positiv ab. Manticora haben mit
ihrem dritten Album sicherlich nichts Neues erfunden, aber wer auf Blind Guardian und
ähnliches steht, kann mit "Hyperion" eigentlich nichts falsch machen. Selbst
wenn er, wie ich, die drei Bücher von Dan Simmons nicht gelesen hat, macht ja nichts.
Crazy Beat M.
Punkte: 8.9 von 10
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für 27.90 SFr.
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CORPORATION 187 -
Perfection in pain
Earache Records
Die schwedischen Metaller von Corporation 187 bringen mit "Perfection in pain"
ihren zweiten Longplayer, jedoch mit verändertem Line-Up an den Start. Viktor Klint
bearbeitet neuerdings die dicksten Saiten und Filip Carlsson, der schon mal als Bassist
mitwirkte, als man noch eine Slayer Cover-Band war, übernimmt neu den Job als Sänger.
Das Erstprodukt dieser veränderten Formation erhebt wohl auch Anspruch auf das Prädikat
"Perfection in music", zumal wir es hier mit extrem sauber gespieltem und
souverän ausgearbeitetem, beziehungsweise arrangiertem Thrash Metal zu tun haben. Die
Band selbst bezeichnet ihren Sound als ein "Agro-Melodic Thrashfest" und will
laut Promo-Angaben der sogenannten "New wave of Thrash Metal" Bands wie The
Haunted oder Darkane Paroli bieten. Alle Songs sind kompromisslos tight gespielt, wie wir
es uns von der skandinavischen Genre-Verwandtschaft gewohnt sind, zum Glück aber ohne
unverhältnismässigen Einsatz der Double-Bass Drum. Auch die Gitarrenmelodien sind toll
ausgedacht und harmonieren ausgezeichnet. Das einschneidende Riffing geht von groovig bis
High-Speed (überhaupt erinnerte ich mich beim Durchhören an eine ausgerottete
Stilrichtung von früher..., Speed Metal!). Eine leichte frische Brise weht durch das
Album und macht den Unterschied zu der Unmenge an musikalischer Einheitsware verwandter
Stilrichtungen. Dies gilt jedoch nicht für den Gesang. An dem ist zwar nicht wirklich
etwas auszusetzen, nur beweist er halt keine Eigenständigkeit. Wenn ihr es euch anhört,
wisst ihr was ich meine. Der Gesang und teilweise das Tempo (natürlich gibts
Schnelleres) verschleiern meiner Meinung nach die klare Abgrenzung der Songs
untereinander. Nichts desto trotz: "Perfection in pain" bedeutet Antestpflicht
für Freunde vom nordischen Thrash/Black/Death Metal.
Ozzy
Punkte: 8.8 von
10
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für 27.90 SFr.
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TOTAL ECLIPSE -
Ashes of Eden
Limb Music
Die Kalifornier hatten bislang mit "Guardians of Metal" eine Mini-CD am Start.
Dieses Teil kenne ich zwar nicht, habe aber darüber in Erfahrung bringen können, dass
man hierbei auf der Schiene von "Iron Maiden meets Manowar" fährt. Das trifft
beim ersten Longplayer "Ashes of Eden" bezüglich Maiden immer noch zu,
allerdings noch ergänzt um ein paar leicht progressive Komponenten. Nach dem sich
kontinuierlich aufbauenden Intro mit Piano-Einsatz (das den Album-Titel trägt) sind beim
eigentlichen Opener "Storm warrior" die Parallelen zu den Eisernen Jungfrauen
bereits offensichtlich. Allerdings sind einige Tempi-Wechsel eingebaut, die den Song
interessant gestalten und nicht langweilig werden lassen. Dabei fällt auch ein
variantenreiches Drumming auf. "Crystal sky" beginnt danach ziemlich
powermässig und beinhaltet nicht zuletzt wegen seiner Länge von fast neun Minuten (vom
Aufbau her) deutlich progressive Züge. Beeindruckender Track mit Tiefgang! Auch bei
"Frozen in time" taucht unerwartet ein ruhiger Mittelteil auf, der geschickt
eingeflochten wurde. Ebenso überzeugend die Halbballade "Tears for the world".
Düsterer empfängt uns "In remembrance", während "Gatekeeper" die
inzwischen bekannten Songstrukturen auch aufweist. Der Gesang bewegt sich konstant auf
hohem Niveau und lässt Spielraum für verschiedene Stimmungen. Insgesamt ein tolles Teil,
einzig die Produktion aus den Händen von Uwe Lulis (ex-Grave Digger) ist leider etwas
schwachbrüstig ausgefallen. Ein wenig mehr "Rumms" hätte "Ashes to Eden
gut zu Gesicht gestanden. Trotzdem: antesten und entdecken!
Rockslave
Punkte: 8.8 von 10
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für 27.90 SFr.
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No
Cover
available
--MF--
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EVIDENCE - Spiral
Recital Records
Portugiesischer Metal. Da hatte ich natürlich gleich Interesse daran. Die letzte CD hatte
bei uns recht gute Kritiken abbekommen, was mich sehr neugierig auf den neuen Release der
Truppe aus Lissabon gemacht hat. Immerhin wurde die CD von Luis Barros produziert, der in
der portugiesischen Szene, sowohl als Produzent wie auch als Musiker von Tarantula, sehr
bekannt und beliebt ist. Gemastert wurde das Album dann auch noch von Tommy Newton, der
den meisten ja auch kein Unbekannter sein dürfte. Zum Glück halten die Namen auch was
sie versprechen. Nachdem ich den letzten uns zugesandten Release von Recital Records
(Black Widows) doch sehr sehr seltsam fand und ihm nichts abgewinnen konnte, hat mich
diese CD voll überzeugt. Ohrwürmer im Hard Rock Bereich gibt es sowieso viel zu selten,
deshalb kann ich jedem diese CD ans Herz legen. Anspieltipps sind gleich der Opener
"Line of fire" und das etwas langsamere "Chances". Besonders gefallen
hat mir der Bonustrack "Prison walls". Ein Werk, das auch nach dem zehnten
Durchgang noch nicht langweilig geworden ist und ich mir immer wieder gerne anhören
werde. Daumen hoch!
Saskia B.
Punkte: 8.6 von 10
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MARK BOALS - The
edge of the world
Frontiers Records
Seinen musikalischen Weg und Werdegang säumen Namen wie Savoy Brown, Ted Nugent,
Billionaires Boys Club und natürlich Ying Yang Malmsteen, dem Mark Boals seine Stimme
für dessen Alben "Trilogy" (1985), "Alchemy" (1999) und "War to
all ends" (2000) zur Verfügung stellte. Daneben veröffentlichte er mit "Ring
of fire" eine Solo-Scheibe, um danach diesen Titel für das nachfolgende "The
oracle" als Bandname zu wählen. Für seinen dritten Wurf, diesmal wieder unter
seinem Namen, holte er sich, nebst weiteren Gastmusikern, mit Vinnie Appice (d), Virgil
Donati (d), Erik Norlander (keys) und Saitenhexer Tony McAlpine klingende Namen der Szene
an Bord. Das Resultat dieser Zusammenarbeit ist eine etwas nostalgisch angehauchte,
melodische und flüssige Hard Rock-Scheibe, die aber auch gelegentliche Ausflüge ins
Progressive verzeichnen kann. Die Produktion ist 1A und wahres Kraftfutter für
Lautsprecher und Trommelfelle. Klar, "The edge of the world" bläst einen nicht
gerade um, aber etwas gesetztere Fans unter euch (wie ich mittlerweile!), werden durchaus
Vieles vorfinden, das ihnen vertraut vorkommt und deshalb bestimmt gefallen wird. Müssig
zu erwähnen, dass Rock-Dinosaurier wie Deep Purple, Dio, Rainbow, Uriah Heep oder Black
Sabbath da und dort für die nötige Inspiration sorgten. Natürlich ist auch Yngwie J.
Malmsteen nicht zu überhören. Tony McAlpine lässt dabei bei diesen Parts nichts
anbrennen und steht dem flinken Schweden in Nichts nach. Mark Boals, der übrigens ja seit
Kindesbeinen an Bass spielt, kommt mir etwas wie Glenn Hughes vor. Beide sind schon
länger im Geschäft, Glenn natürlich noch länger und liefern immer noch geile Mucke ab,
weiter so!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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ZANDELLE -
Twilight on humanity
Limb Music
Zandelle kommen aus den Staaten und haben mit George Tsalikis (ex-Gothic Night) einen
Sänger mit griechischen Wurzeln. Die Band zelebriert Power Metal der alten Schule, der
sich überwiegend in der Region von Warrior bewegt. Der Opener "Warlord of
steel" bläst einen gleich mal aus den Socken. Allerdings besteht gleich die
Befürchtung, dass das ganze Album so klingen könnte. Doch "The champion" mit
dem Maiden/ Metallica- mässigen Anfang zeigt sogleich auf, dass Zandelle auf ihrem
dritten Album, dem ersten mit Major Deal, mehr auf der Pfanne haben. Gleiches gilt für
"A hero's quest" oder "Lord of thunder", mitunter Tracks, die mit
sieben, respektive sechs Minuten eher lange ausgefallen sind. Diese Zeit wird aber dazu
benutzt, etliche Tempi-Wechsel und verschiedene Gesangslinien zum Besten zu geben. Ebenso
gut gelungen ist der Übergang bei "Immortal realms" von sattem Riffing in einen
ruhigeren, melodiöseren Teil und wieder zurück. Tsalikis schont sein Organ dabei nicht
und orgelt anständig in den oberen Regionen herum. Live dürfte er entsprechend noch mehr
beansprucht werden. Dass es aber auch anders geht, belegt die Ballade "Eternal
love". Zum Schluss wartet dann der Titeltrack mit satten zwölf (!) Minuten auf.
Beschaulich zu Beginn, steigert sich der Song zu einem wahren Epos empor. Die bandeigene
Produktion klingt ziemlich rauh und springt einen regelrecht an. Eigentlich alles
Anzeichen für eine Höchstnote, die aber unten bleibt, weil diese Art Musik heute nicht
mehr so recht in die Landschaft passen will. Mitte der 80-er wären Zandelle als Götter
verehrt worden, jetzt zollen wir ihnen mindestens den nötigen Respekt, so wie sie ihr
Ding durch ziehen.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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RAIN FELL WITHIN -
Refuge
Dark Symphonies
Auf dem gleichen Label wie Brave, nämlich Dark Symphonies, sind auch Rain Fell Within
vertreten. Hier wird düsterer Gothic Metal der anspruchsvollen Sorte geboten. Die sechs
Amis um Frontsängerin Dawn lassen auf "Refuge" dann auch nichts anbrennen. Die
zehn Songs sind richtiggehende kompositorische Perlen, die den Hörer vom ersten bis zum
letzten Ton an fesseln. O.k., der opernhafte Gesang von Dawn ist sicher
gewöhnungsbedürftig, gehört aber zu einer guten Gothic Scheibe, wie das Keyboard, die
harten Gitarren, eine fabulöse düstere Stimmung..., eben Gothic halt. Da wir gerade beim
Thema sind, mir gefallen die hervorragend gestalteten Cover-Artworks von Gothic-Kapellen
besonders. Auch da ist Rain Fell Within ein Treffer gelungen. Die Amis werden den Gothic
Metal nicht neu erfinden, sind aber für die Szene sicherlich eine Bereicherung. Ob sie
sich durchsetzen werden, liegt in ihren Händen, ist aber bei der sicher nicht kleinen
Gothic-Szene nicht einfach. Also Gothic-Fans, hier wird euch "Money for value"
geboten. Die anderen, die nichts mit der Szene anfangen können, lassen besser die Finger
davon. Ich glaube, hier wurde alles gesagt. Jetzt seid ihr an der Reihe.
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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ROBERT FLEISCHMAN
- World in your Eyes
Frontiers Records
Nach Jahren der Abwesenheit aus der Melodic Szene, taucht der Name des interessanten
Sängers und Songwriters Robert Fleischman wieder auf und zwar in Form seiner zweiten Solo
Scheibe. Grund genug, den Werdegang des Kaliforniers kurz zu beleuchten. Bereits 1973 trat
er erstmals in Erscheinung, so war er erster offizieller Sänger der AOR Götter Journey.
Bereits neun Monate später wurde er aber als deren Frontmann entlassen und durch Steve
Perry ersetzt. Glücklicherweise blieb er der Band aber als Songschreiber erhalten, denn
ein paar Jahre später war er Mitkomponist von Hits wie "Weel in the sky". Vor
dreiundzwanzig (!) Jahren erschien dann der Vorgänger von "World in your eyes",
"Perfect stranger", das mir aber leider nicht bekannt ist. 1986 trat er erneut
auf den Plan, als Sänger von Invasion, der Band vom Ex-Kiss Gitarristen Vinnie Vincent.
Danach verdiente er seine Brötchen mit dem Komponieren von Musik für Film und TV, um nun
endlich wieder mit feinen Melodic- Klängen zu überzeugen. Ohne nennenswerte Ausfälle
werden uns zehn meistens eher softe Songs präsentiert. Für die starke Produktion ist
Kelly Hansen verantwortlich, Mainman von Hurricane, der auch noch einige Keyboard-Parts
beisteuerte. Des weiteren ist noch Josh Ramos mit von der Partie, der als Gitarrist von
The Storm, Two Fires und Hardline inzwischen einen ausgezeichneten Ruf geniesst. Einziges
Manko der CD ist, dass ein Übersong, wie bei Journey zuhauf vorhanden, fehlt. Auch der
von Brian Adams geschriebene Titel "Over my head" ist nicht herausragend. Die
versierten Vocals gleichen aber die kompositorische Durchschnittlichkeit mehr als genug
aus, und so macht jeder Melodic-Freak, der das Teil erwirbt, bestimmt nichts falsch.
Chris C.
Punkte: 8.4 von 10
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für 29.90 SFr.
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BEYOND THE SIXTH
SEAL - Earth and sphere
LifeForce Records
Seit "Have shall burn" ist der Metalcore bei mir zu einer beliebten
Musikrichtung geworden. Darum freute es mich diesen Monat wieder einmal, eine neue
Metalcore-Scheibe zur Bewertung zu haben. Beyond The Sixth Seal stammen aus dem
amerikanischen Boston und musizieren seit 1998. Damals eigentlich als Thrash Metal Band
gegründet, wurde später Black Metal gespielt, bis man sich zu seiner eigenen Version von
Melodie und Brutalität gewandelt hatte. Nach einem mit dem Piano gespielten Intro folgt
gleich die erste Portion Aggressivität und zeigt, dass es hier zur Sache geht. Doch
fehlen auch melodischere Riffs nicht, die das Geschehen etwas auflockern. Genauso wenig
wie die obligatorischen Krächz-Vocals nicht fehlen, die sich auch mal mit Growl-Vocals
abwechseln und recht abwechslungsreich sind. Der Sound bringt die Brachialität noch mehr
zum Ausdruck, da er druckvoll und schiebend (na, Herr Lektor! *g*) aus den Lautsprechern
dröhnt. Nach längerem Hören stellte ich aber fest, dass die Scheibe doch nicht so vor
Abwechslung strotzt und auch nicht gerade viel Neues zu bieten hat. Somit wird hier
Metalcore dargeboten, der nicht gerade innovativ daherkommt, aber einfach sehr gut
gespielt ist.
Marco G.
Punkte: 8.3 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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DIONYSUS - Sign of
truth
Painful Lust
Und noch eine (unnötige?) Band mehr, die versucht, den gegenwärtigen Trend für sich zu
nutzen. Wenn man überdies noch weiss, dass diese Scheibe im selben Studio entstand, wo
Edguy und Tobi Sammet's Avantasia ihre Aufnahmen machten, dann müsste klar sein, in
welche Ecke Dionysus gehören, oder? Oh, das reicht euch nicht? Aha..., und wenn ich
anfüge, dass der eben erwähnte Edguy-Shouter für das Co-Producing verantwortlich
zeichnete? Na also..., und die ersten Takte des Openers "Time will tell"
bestätigen diese Einschätzung. Olaf Hayer, der sonst auf Luca Turilli's Solo-Scheiben zu
hören ist, mag ja ein überdurchschnittlicher Sänger sein, aber dass sich praktisch alle
Phrasierungen seines Gesanges bös nach Tobi anhören, ist nicht besonders cool. Der Rest
der Truppe, die aus Ex-Nation und einem Ex-Sinergy Musiker bestehen, sind musikalisch und
technisch jedoch absolut auf der Höhe und beherrschen ihr Handwerk, keine Frage. Die Idee
der Band ist, die melodischen Zutaten von Nation mit härterem Stoff aus dem Sinergy-Lager
zu kombinieren. Die Produktion ist zwar (bewusst?) nicht so wuchtig wie etwa
"Mandrake", hört sich aber gut an. Es ist allerdings ziemlich wahrscheinlich,
dass Dionysus neben der starken Konkurrenz (Stratovarius, Edguy, Hammerfall, Freedom Call
und Konsorten) schwer bis kaum bestehen werden. Trotzdem verdient "Sign of
truth" eine echte Chance angehört zu werden, denn mit "Bringer of
salvation", "Anthem (for the children)", "Holy war", "Walk
on fire" und der Zuckerballade "Don't forget" hat man ohne Zweifel einige
tolle Genre-Songs am Start.
Rockslave
Punkte: 8.3 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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KAMINARI -
Kaminari
Eigenproduktion
Die fünf Songs der Süddeutschen Kaminari bewegen sich im Bereich Melodic Heavy Rock mit
etwas British Steel. Fünfundzwanzig Minuten lang wird ziemlich melodiöser Midtempo-Rock
geboten. So richtig altmodisch, aber gut. Das stampfige "Babylon" oder
"Guardian angel" mit tollem Chorus bleibt relativ schnell im Gehörgang hängen.
Roland Seidels Stimme bewegt sich in mittleren und tieferen Tonlagen, was ich als sehr
positiv bewerte. Überhaupt klingt die ganze CD irgendwie frisch und anders als all die
Hypertempo-Combos, die ja wie Pilze aus dem Boden schiessen und kaum mehr von einander zu
unterscheiden sind. Kaminari bringen eine willkommene Abwechslung in die Rock World. Macht
weiter so Jungs, dann klappts auch mit 'nem Deal, yeah!
Crazy Beat M.
Punkte: 8.1 von 10
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OCEANS OF SADNESS
- Laughing tears * Crying smile
LSP Company
Aus Belgien stammen die sechs Jungs, die uns hier ein sehr innovatives Album beschert
haben. "Laughing tears..." besitzt grosse Abwechslung und damit verbunden eine
grosse Langzeitmotivation. Das Album vereint gothische Klänge mit härteren Spielarten
wie Melodic Death Metal und kreiert mit seinen Folk-Einflüssen eine ganz besondere
Atmosphäre. Hervorzuheben sind die grossartigen, sehr facettenreichen Vocals von
Frontmann Tijs, der es beherrscht, sich den Stimmungen der Stücke an zu passen und
zwischen den verschiedenen cleanen Gesängen und den rauheren Krächz- und Growl-Vocals zu
wechseln. Der Rest der Band beherrscht ihre Sache auch und können nur besser werden. Das
Songwriting der Scheibe ist stark und die verschiedenen Stile zerfallen nicht zu einem
Brei, sondern stehen über die ganze CD hinweg als Ganzes da. Der grosse Nachteil ist der
etwas dürftige Sound, der zuweilen ein bisschen dumpf und breiig klingt. Ansonsten kann
ich diese CD jedem offenen Gothic/Metal-Herz empfehlen.
Marco G.
Punkte: 8.0 von 10
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THRONE OF CHAOS -
Pervertigo
Spinefarm Records
Gleich beim ersten Stück "Johnny B. Dead" wird schnell klar, dass es sich hier
um eine Scheibe handelt, die sehr viel Abwechslung bietet. Nach einem Melodic Death-Riff
wird ein Hardcore angehauchtes Zwischenteil zum Besten gegeben, das dann in einen sehr
melodischen (Power Metal ähnlichen) Clean-Gesangspart übergeht, um darauf wieder in das
vorhergehende Hardcore- Riff zu wechseln. Darauf fetzt ein toller Solopart im Heavy
Metal-Stile aus den Boxen und endet in einem abschliessenden Melodic-Part. Das Ganze passt
zumindest beim ersten Stück sehr gut zusammen. In den nachfolgenden Songs jedoch
verschmelzen die Stilelemente des Melodic Death und des Power Metals dann nicht mehr so
gut. Es wird oft zu extrem auf die eine Seite gewechselt. So kann es vorkommen, dass es
sehr abrupt klingt, wenn von einem typischen Power Metal-Riff in ein härteres Melodic
Death Metal-Riff gewechselt wird. Gegen Mitte der CD nimmt dann auch klar der Power Metal
Anteil zu und das Ganze klingt nicht mehr sehr innovativ, aber trotzdem gut. Vor allem die
cleanen Vocals klingen sehr gut und wissen zu überzeugen, viel mehr als die Death und
Black Metal-Vocals. In den melodischen Riffs und den Solo-Parts zeigen die Gitarristen,
dass sie ihr Handwerk verstehen und es gibt nichts zu bemängeln. Genauso wenig wie am
Rest der Musiker und der sehr guten Produktion der Scheibe. Einem Melodic Death Metal-Fan,
dem der Anteil des Death Metals wichtiger ist, kann ich diese CD nicht gerade empfehlen.
Wem jedoch der Melodic-Anteil wichtiger ist, kann hier ohne grosse Bedenken zugreifen.
Unschlüssige sollten vorher aber reinhören!
Marco G.
Punkte: 8.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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ARREST - The
difference
Eigenproduktion
Vor etwa dreieinhalb Jahren erschien das Longplayer-Debüt der damals noch
deutsch-amerikanischen Freundschaft. Seither veränderte sich die Besetzung leicht.
Inzwischen hat Gitarrist Alexander Weinrauch auch noch den Part der Vocals übernommen und
am Schlagzeug sitzt für Norbert Eckert neu Jerry Müller. Wie Alexander's Vorgänger
Jerry Donahue klang, weiss icht nicht, da ich das erste Album von Arrest
("Incarcerated") nicht kenne. Dieser Vergleich fällt somit flach aus, aber sein
Nachfolger klingt ganz passabel, wenn auch nicht überwältigend. Der Opener "Big
Jim" beginnt rockig und recht kernig. Im Hintergrund sind ein paar spärliche
Keyboards zu vernehmen, die beim zweiten Song "Dirty black hole" deutlicher zum
Vorschein kommen und für Black Sabbath-Feeling zu Tony Martins Zeiten sorgen, guter Song!
Mehr Tempo mit prägnantem Bass-Spiel wird bei "Beast in you" angeschlagen.
Kommt irgendwie gut rein, da auch die Produktion stimmt. Die Rhythmus-Parallelen zu
Metallica, die beim Erstling gemäss meinen Infos noch stärker zu Buche standen,
schimmern dann bei "Bloody crown of thorns" durch. Arrest verstehen es gut,
nicht unmittelbar in eine Schublade gesteckt werden zu können. Die Grenze zwischen Rock
und Metal mit gutem Gespür für Melodien und abwechslungsreichem Songwriting ist
fliessend. Meist im Midtempo-Bereich gehalten, und oft mit wiederkehrenden
Sabbath-Keyboards garniert, vermag "The difference" durchaus zu gefallen. Einzig
die Art des Drum-Spiels und auch dessen Klang gefällt mir nicht immer, aber das ist wohl
Geschmackssache. Dass gegen Schluss die eisernen Jungfrauen mindestens ein wenig Pate
standen, ist zwar nicht unbedingt originell, aber hier von einem Plagiat zu sprechen,
wäre übertrieben. Insgesamt eine interessante Scheibe, die sich nach mehreren
Durchgängen immer besser anhört.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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LEIAH - Sounds and
diversity
Startracks
Ich muss zugeben, dass ich eigentlich noch nie was von den Schweden gehört habe und
"Sounds and diversity" beim ersten Durchhören etwas strange wirkt. Aber nach
einigen Durchläufen entdeckt man so manch tolle Nummer auf diesem Silberling. Man kann
den Sound von Leiah so in die Richtung Indie Rock mit ein klein wenig Gothic Rock
einteilen. Im Ganzen ist die Scheibe eher ruhig und relaxt, nur selten starten die
Gitarren etwas durch. Der abwechselnde Weibchen-Männchen Gesang passt ideal zu den
schönen Melodien. Dieses Album muss entdeckt werden, damit sich Songs wie
"Tiglo", "Balthazar" oder "Hi-lo turning" dem Hörer
offenbaren. Tolerante Rock Freaks sollten ruhig mal ein Ohr riskieren.
Crazy Beat M.
Punkte: 7.9 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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MUCUPURULENT -
Soul reaver
Morbid Records
Früher noch als Band mit klaren Grindcore-Einflüssen, zeigen sich Mucupurulent heute
deutlich weniger grindig; man kann sogar sagen, dass die Knüppelparts praktisch komplett
weggefallen sind, ausser gelegentlichen kurzen Prüglern. Trotzdem erscheint mir die
Bezeichnung "Grind 'n' Roll" immer noch sehr gut zu der dargebotenen Musik auf
"Soul reaver" zu passen. Da sich die Grind-Einflüsse, im Vergleich mit
"Death 'n' Roll" à la ältere Entombed, vor allem in der dreckigeren und
brachialeren Spielweise der Stücke spüren lassen. Ansonsten hören sich Mucupurulent
recht nach den eben genannten Entombed an, sehr groovend und eingängig. Als Abklatsch von
Entombed kann man sie aber keinesfalls bezeichnen, dafür ist die Eigenständigkeit und
der Wiedererkennungsfaktor der Band einfach zu gross. Der grosse Manko von "Soul
reaver" ist die Ähnlichkeit der Stücke, die immer sehr simpel aufgebaut sind und
meistens den gleichen Ablauf haben. Der dreckige Gitarren- und Bass-Sound weiss zu
gefallen, klingt teilweise aber etwas breiig. Dem Schlagzeug hätte etwas mehr Drall gut
getan und den, soweit guten, Grunz-Vocals etwas mehr Abwechslung. Gespielt werden die
Stücke sehr gut, vor allem aus groove-technischer Sicht her haben die Jungs den Dreh
raus. Sicher nicht gerade jedermanns Geschmack, darum vorher reinhören!
Marco G.
Punkte: 7.9 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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OVERLOAD - ...of
dreams and nightmares
Eigenproduktion
Die 1997 gegründete Schweizer Combo Overload veröffentlicht hier ihren ersten
"Full-lenght"-Tonträger. Der Sound von Overload bewegt sich zwischen Melodic
Metal, Power Metal und ein bisschen Speed, einfach vielseitig und recht gut arrangiert.
Zolti, der Gitarrist und Sänger der Band, fällt wegen seinem zu dünnen Gesang ein
bisschen negativ im Bandgefüge auf. Als Gitarrist gefällt er mir aber gut, ist sogar
eine Klasse für sich. Man höre seine grandiosen Soli, wirklich sehr hörenswert. Des
weiteren sind dabei Bassmann Mato, Keyboarder Newmann und zu guter letzt Drummer Hägar
(der Schreckliche?). Die zwölf Songs, mit einer Gesamtspielzeit von fast einer Stunde,
verlangen dem Hörer durchaus einiges an Aufmerksamkeit ab. Doch spätestens nach dem
dritten Durchlauf ist man Herr der Lage. Doch jetzt mein grösstes Anliegen Leute: die
dünne Produktion. Es klingt alles ein wenig nach Proberaum, das Schlagzeug zum Beispiel
geht total den Bach hinunter. Vielleicht hätten Overload weniger saufen sollen (im
Booklet angegebener Bierkonsum während der Aufnahmen: 112.95 Liter!) und das Geld lieber
für einen guten Sound aufgewendet. Versteht mich nicht falsch, denn die Songs sind gut
arrangiert, aber eben die Produktion. Doch ich bin überzeugt, bei der nächsten CD liegt
mehr drin.
Daniel J.
Punkte: 7.8 von 10
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DIVINE SOULS - The
bitter selfcaged man
Scarlet Records
Kann mich noch gut erinnern, als ich die letzte Scheibe ("Embodiment") dieser
schwedischen Melodic Death-Metaller rezensieren durfte. Die Verwirrung war gross. Ich
dachte, dass wäre die, etwas zu melodiös geratene, neue In Flames-CD. Da es aber damals
keine Infos bezüglich einer neuen In Flames gab, kam ich auf die Idee, jemand hätte eine
nie veröffentlichte und immer noch viel zu melodiöse In Flames-CD falsch beschriftet.
Auch diese Vermutung war falsch. So viel zu meinen Eindücken zum letzten Output. Hier nun
das neuste Werk aus Schweden. Welche Überraschung, der eingeschlagene Weg wird auch hier
fortgesetzt. Kaum innovative Ideen, alles sehr Göteborg-lastig halt. Da kann die gut
ausgefallene Produktion auch nicht mehr viel retten. Das Potenzial wäre ja eigentlich
vorhanden. Damit ich hier nicht falsch verstanden werde: "The bitter selfcaged
man" ist nicht eine wirklich schlechte Scheibe geworden. Wenn man den Vorwurf des
Kopierens von In Flames nicht allzu Ernst nimmt, kann diese CD durchaus Freude bereiten.
D.J.Roxx
Punkte: 7.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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DEVISER - Running
sore
LSP Company
Würde man nach dem Cover der CD urteilen, könnte man vermuten, dass es sich hier um eine
pure Black Metal Band handelt. Man soll ja aber nicht nach dem Cover urteilen, da es oft
einen falschen Eindruck vermittelt. Das bestätigt sich auch bei "Running sore"
mal wieder, denn hier handelt es sich nicht um eine pure Black Metal Band, nein, denn
Deviser schweifen des öfteren auch mal in fast gothische Klänge ab. Eigentlich befindet
sich das Gaspedal sowieso meistens im Mid-Tempo Bereich und nur manchmal wird
(Durchschnitts-) Black Metal typisches Geprügel zelebriert. Somit bietet diese CD doch
eine gewisse Abwechslung, denn ansonsten hört sich vieles ähnlich an und kann nicht
überzeugen. "Running sore" zieht an einen vorbei, ohne gross Staub aufzuwirbeln
und will sich mir auch nach mehrmaligem Durchhören nicht richtig öffnen. Soundtechnisch
wird Mittelmass geboten, die Gitarren klingen sehr kratzig und besitzen nicht sehr viel
Power, genauso wie das Schlagzeug. Zudem bewegen sich die etwas eintönigen Krächz-Vocals
von nervig bis okay. Ein durchschnittliches Black Metal-Album der etwas anderen Art, bei
dem ein Reinhören vor dem Kauf Pflicht ist!
Marco G.
Punkte: 6.9 von 10
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CRAZY SWEEPER -
Backsliders
Eigenproduktion
Aus der Westschweiz, genauer gesagt aus der Region Lausanne erreichte uns die CD
"Backsliders" der Band Crazy Sleepers. Es handelt sich bereits um die vierte
Produktion dieser Band, welche bereits mit Acts wie Banana Fishbone, Core22, DC World oder
Indochine auftrat und bereits diverse Club-Gigs und Festivals und Open-Airs bestritt. Im
klassischen Line-Up mit Sänger, Drums, zwei Gitarristen und einem Bassisten spielen Crazy
Sweeper einen eigenständigen puren Rock Style. Mit dem ersten Song "Back to the real
life" legen Crazy Sweeper gleich tüchtig los. Ein rockiger Mid-Tempo Song, der
sofort ins Ohr geht. Auch in den folgenden Songs wird gut abgerockt, besonders die
abwechslungsreiche Stimme von Sänger Laurent Progin überzeugt. Zwischendurch legt die
Band auch sanftere Phasen ein, wie zum Beispiel dem balladenmässigen Song
"Pretender". Danach geht's aber wieder weiter mit rockigen und krachigen
Rock-Riffs. Im Grossen und Ganzen eine gute Produktion mit Songs zwischen Rock und Hard
Rock. Keine Neuerfindungen und Experimente, aber solide gespielt. Ich denke, dass Crazy
Sweeper auf dem richtigen Weg sind und hoffe, dass die Band in der kommenden
Festival-Saison weiter abrocken kann und auch mal in der Deutschschweiz zu sehen sein
wird.
Marco F.
Punkte: 6.8 von 10
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für 29.90 SFr.
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KARMA - Inside the
eyes
Atrheia Records
Die brasilianischen Jungs von Karma, nicht zu verwechseln mit den schwedischen Kharma
haben sich dem Prog Metal verschrieben. Musikalisch hat man versucht, aber eben nur
versucht, so einiges bei Dream Theater abzukupfern, ohne nur im geringsten an deren Niveau
zu gelangen. Ihre Instrumente beherrschen sie allesamt ohne Zweifel. Ausser Sänger Thiago
Bianchi, der überzeugt nicht so ganz, vielleicht weil er meistens in ziemlichen Höhen
umher trällert. Wie gesagt, die Jungs können was, aber es fehlt voll und ganz an den
Ideen. Hier klingt leider ein Song wie der andere und nur nach Dream Theater zu klingen,
das reicht nun mal nicht. Es sollten schon einige Songs hängenbleiben. Schade, denn
dieser Band fehlt einfach ein guter Songwriter. So werden die Brazil-Boys gleich schnell
wieder im Metal Sumpf versinken, wie sie aufgetaucht sind. Schade schade.
Crazy Beat M.
Punkte: 6.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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ORATORY - Beyond
earth
Limb Music
Dem coolen Cover nach hätten Oratory Proggies sein können, aber diese Einschätzung
löst sich schon mit dem Opener und Titeltrack "Beyond earth" in Luft auf. Nach
rhythmischem Beginn mit einsetzenden Keyboards ballert einen Melodic Speed Metal mit
weiblichen Vocals um die Ohren. Oratory kommen aus Portugal und haben mit dem aktuellen
Release bereits ihr fünftes Album am Start. Ich habe zuvor jedoch noch nie Notiz von
dieser Band genommen. Als erster und in der Tat treffender Vergleich kommt mir sogleich
die Schweizer Band Lunatica in den Sinn, nur dass die Portos einiges mehr an Tempo drauf
haben. Und genau da liegt das Problem. Die Songs werden ziemlich gleichförmig
runtergeschruppt und die praktisch ewig scheppernde Double Bass-Drum hört sich zeitweilen
etwas künstlich und gar nach einer Maschine an. Ganz zu schweigen davon, dass sowas
schnell mal auf den Senkel geht. Eigentlich schade, denn sobald das Tempo gedrosselt wird
und sich die gute Stimme von Ana Lara dazu gesellt, ist das Teil durchaus hörenswert. Die
Produktion ist allerdings viel zu dünn ausgefallen, obwohl, wäre diese Scheibe oberfett
abgemischt, die Drums würden alles in Grund und Boden hämmern. Wer Lunatica mag, sollte
hier dennoch reinhören, aber nicht zu viel erwarten. Die schöne Ballade "Story of
all times" bewahrt "Beyond earth" wenigstens noch vor dem totalen Absturz.
Rockslave
Punkte: 5.9 von 10
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für 27.90 SFr.
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CHRISTIAN DEATH -
Lover of sin
Candlelight Records
Mit Christian Death konnte ich von je her schon nicht viel anfangen. Das wird sich auch
mit dieser CD nicht ändern, denn nun habe ich sogar Gründe, damit ich diese Band
scheisse finden kann und in Zukunft einen grossen Bogen um diese Band machen werde. Die
Musik lässt sich nur schwerlich beschreiben, stilistisch wird einfachst simpel Black
Metal mit ein bisschen thrashigeren und teilweise auch doomigen Einflüssen mit vielem
Anderem vermischt. Dazu paaren sich nervende Kreisch- und monotone Frauen-Vocals. Die
Kreisch-Vocals sollen sich der Beschreibung nach denen von Dani von Cradle of Filth
anhören. Da kann ich nur sagen: "Ha! Ich lach mich scheckig!" Wenn sich das
nach den Cradle of Filth-Vocals anhört, bin ich die Queen von England! (Wieso zum Teufel
ist mir gerade die in den Sinn gekommen?!) Ihr werdet euch jetzt fragen, wieso ich
trotzdem 4.5 Punkte vergebe. Da sich die Musik stellenweise sogar gut anhört, diese
Stellen aber kurz darauf meist verhunzt werden..., so, nun ist aber Schluss..., ksch...,
weg, nächste CD bitte!
Marco G.
Punkte: 4.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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No
Cover
available
--MF--
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DOMINION III -
Life has ended here
Napalm Records
Hier mal wieder etwas sehr Innovatives: Techno/Dark Wave gemischt mit "härteren
Elementen", wobei "hart" etwa Rammstein durch zehn entspricht. Nun ja, was
soll ich sagen?! Ähm..., ich finde diese Scheibe schrecklich, einfach schrecklich!
Erstens schrecklich ermüdend und zweitens schrecklich nutzlos. Zwei bis (höchstens!!!)
drei (nicht sehr verschiedene) Teile ergeben ein ganzes Stück und würden höchstens als
Intro wirklich etwas taugen, und da auch nur unter den äussersten Umständen. Ich musste
diese Scheibe nach gut zehn Minuten Spielzeit wieder aus meinem Player entfernen (darum
konnte ich auch keine Wertung machen!). Ein Wunder, dass ich überhaupt solange
durchgehalten habe! Ich hatte Glück, dass ich es überhaupt schaffte, die Stop-Taste zu
erreichen. Ich war durch das Gedudel, das aus den Lautsprechern drang bereits so ermüdet,
dass ich nur noch unter höchstem Kraftaufwand meinen Arm heben konnte. Wer weiss, wenn
ichs nicht geschafft hätte, würde ich vielleicht heute noch vor dem CD-Player
liegend um Gnade winseln. Aber wie schon gesagt, ich hatte Glück und dieses sollte man
nicht unbedingt auf die Probe stellen, darum: kauft diese Scheibe nicht! Die Nachwirkungen
der zehn Minuten die ich ertragen musste, sind schon schlimm genug! Und Roxx..., bitte...,
bitte tu mir das nie wieder an!! *heul-flenn*
Marco G.
Punkte: keine Wertung!
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ASHES YOU LEAVE -
Fire
Morbid Records
Punkte? Wie viele Punkte soll ich dieser CD geben? Und überhaupt, warum Punkte? Ich
wüsste nicht wofür, vielleicht für den Mut, so eine CD überhaupt zu veröffentlichen?
Weder der Sound, noch die dargebotene "Musik" ist gut. Und den Gesang als
solchen zu bezeichnen, ist schon Wohlwollen. Um ehrlich zu sein, grenzen die Musiker mit
dieser CD daran, Schmerzensgeld zahlen zu müssen. Gothic ist schön, weiblicher,
opernähnlicher Gesang auch. Allerdings nur, wenn man diesen beherrscht. Hier wird Gesang
geboten, der den Ton ungefähr so gut trifft und so melodisch ist, wie wenn zwei Frauen
sich gegenseitig ankreischen. Die Songs gehen einen direkt auf die Nerven, ein
unangenehmes Gefühl zieht sich durch den ganzen Körper. Sollte das erreicht werden, dann
ist es voll gelungen. Aber nein..., sorry, für so was gibt es keine Punkte! Einfach das
erste Lied anhören und jeder wird wissen, wovon ich rede.
Saskia B.
Punkte: 0.0 von 10
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