Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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NIGHTWISH - Once
Nuclear Blast
Das Warten hat ein Ende. Oh ja, die neue Nightwish ist da, und wir alle sind gespannt, was
uns die Stars aus Finnland bieten. Mit der Single "Nemo" konnte man einen
Vorgeschmack auf das bevorstehende Werk bekommen. Für das neue Album wurden Nightwish von
demjenigen Londoner Symphonie-Orchester unterstützt, welches schon für "Herr der
Ringe - Teil 3" zum Zug kam. Daher ist es nicht verwunderlich, dass "Once"
sehr bombastisch ausgefallen ist. Die Instrumente des Orchesters harmonieren vorzüglich
mit dem powervollen Metal von Nightwish. Gleich der Opener "Dark chest of
wonders" lässt spüren, dass man seiner Linie treu geblieben ist. Die Gitarren
rocken hart und das Orchester haut noch zusätzlich in die Fresse. Beim im Midtempo
angesiedelten "I wish I had an angel" erfreut man sich an Rammstein-ähnlichem
Riffing und der Abwechslung beim Gesang zwischen Tarja und Marco Hietala (b). Der als
Single-Auskoppelung erhältliche Song "Nemo" ist DER Ohrwurm schlechthin. Total
bombastisch wird man vom CD-Player zu "Planet hell" geleitet. Spätestens hier
merkt man, dass die Songs nicht nur für den Gesang von Tarja geschrieben wurden. Sie ist
"nur" ein Teil vom Gesamtbild. Auch der opernhafte Ausdruck fällt weniger ins
Gewicht. Statt dessen wird uns Tarja's Stimme mehr im cleanen Bereich präsentiert. Nur
zwischendurch bringt sie ihre klassischen Wurzeln zur Geltung. Mit mystischen Tönen,
welche an die Ureinwohner von Amerika erinnern, beginnt "Creek Mary's blood" und
ist im Allgemeinen eher etwas andächtig gehalten. Das über zehn Minuten dauernde
"Ghost love score" ist sozusagen ein Querschnitt durch sämtliche Werke von
Nightwish. Zusätzlich durch das Orchester untermalt, könnte es schon fast ein Soundtrack
sein. Als Rausschmeisser ("Higher than hope") gibt es noch die einzige Ballade,
welche sich aber auf jeden Fall hören lassen kann. Mit "Once" haben Nightwish
mit Sicherheit ihr bisher bestes und abwechslungsreichstes Album ihrer Bandgeschichte
abgeliefert. Ein Kunstwerk, welches es sich von Anfang an bis zum Ende anzuhören lohnt,
da keine nennenswerten Durchhänger zu finden sind.
D.J.Roxx
Punkte: 10 von 10
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für 25.90 SFr.
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DREAM EVIL - The
book of Heavy Metal
Century Media
Während mich das Debüt "Dragon slayer" von 2002 persönlich irgendwie nicht
sonderlich ansprach, hörte sich das zweite Album "Evilized" ein Jahr später
deutlich besser an. Dass DE-Gitarrist und HF-Hausproduzent Fredrik Nordström auch bei
seiner eigenen Band Hand angelegt hat, erklärt natürlich gewisse Überschneidungen zu
Dronjak & Co. - Allerdings muss man sich fragen, ob es mit dem Hype rund um HammerFall
echt noch weitere Nachahmer braucht. Dennoch..., selbst meine Wenigkeit konnte Dream Evil
je länger je mehr den verdienten Respekt entgegen bringen. Die etwas später erschienene
EP "Children of the night" wartete unter anderem, nebst einer gelungenen
Unplugged-Version von "Evilized", noch mit zwei Japan Bonus-Tracks auf, wovon
"Betrayed" ganz ordentlich daher kommt, während "Dragonheart"
schlicht langweilig geraten ist. Mit ihrem neuen Album schlagen Dream Evil nun aber im
wahrsten Sinne des Wortes ein neues Kapitel auf. Der Opener und Titeltrack beginnt erst
mal mit einem etwas gequält klingenden Schrei, um darauf von einem lavamässigen
Monster-Riff abgelöst zu werden - gefällt mir ausgesprochen gut und hört sich wie
Warrior zu den besten Zeiten an! Niklas Isfeldt strapaziert dabei seine Stimmbänder
ziemlich heftig und erinnert mich stark an James Rivera's Gastspiel bei Seven Witches
("Passage to the other side"). "Into the moonlight" offenbart darauf
neue Elemente, die sich noch weiter von der True Metal-Schiene weg hin zu klassischem
Heavy Metal, ja in der Folge gar härterem Hard Rock (!) mit ausreichend Schmackes und
Melodie bewegen. Weiteres, gutes Beispiel dafür ist "No way", das Ozzy damals
wie heute nicht besser hätte bringen können und spätestens bei "Let's make
rock" (was für ein Titel! - die kommende Hymne für jeden Rock-Schuppen
schlechthin!!) sollte es nun der hinterste und letzte Knochen bemerkt haben, dass Dream
Evil offenbar nicht mehr so viel mit der "True-Kiste", ausser ein paar
Textzeilen und Chören, zu tun haben wollen. Dass dem wirklich so ist, wird am Schluss mit
"Unbreakable chain", einer lupenreinen Hammer-Ballade zur Gewissheit. Davor fegt
ein Mega-Song ("Chosen twice" gar mit weiblichen Chören und Orchester-Part!)
nach dem anderen alle Mittelmässigkeiten des Monats gnadenlos vom Tisch. Ausserdem findet
sich diesmal keine einzige (!!) Double Bass-Drum Speednummer im Stile von HammerFall auf
der ganzen CD und vereinzelte Riff-Zitate in Richtung Manowar ("Crusaders'
anthem") wirken zu jeder Zeit souverän und keinesfalls plagiatmässig. Gut möglich,
dass Dream Evil nun einige der "alten" Fans vor den Kopf stossen werden, aber
ich bin überzeugt, dass sich dieser verstärkte Schwenk in Richtung riffbetonterer Songs
auszahlen wird. Da bei "The book of Heavy Metal" songwritermässig wirklich fast
alles im grünen Bereich ist und es soundtechnisch gar nichts aus zu setzen gibt, zücke
ich für den Mut zur Veränderung und schon alleine für "Let's make rock" (ohne
mit der Wimper zu zucken) den vollen Zehner! Killer - nothing more to say...
Rockslave
Punkte: 10 von
10
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für 27.90 SFr.
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ANUBIS GATE -
Purification
Locomotive Music
Anubis ist ja bekanntlich der ägyptische Gott, der Göttin Isis half, die zerstreuten
Körperteile von Ehegatte Osiris wieder zusammen zu fügen und ihn wieder zum Leben zu
erwecken, und ebenso half er den Verstorbenen ins Jenseits zu gelangen. Soviel kurz zur
Allgemeinbildung. Musikalisch bieten uns Anubis Gate einen fantastischen Mix aus Power
Metal mit 80er-Einschlägen, vermischt mit einer Portion 90er Epic Power, etwas Prog Metal
und jede Menge Klasse. Die Jungs stammen aus der dänischen Metal-Metropole Aalborg und
hauen uns acht Kracher um die Ohren, die Ihresgleichen suchen. Schon der Opener "Hall
of two truth" zieht den Hörer sofort in seinen Bann. Mit dem geheimnisvollen, leicht
ägyptischen Touch beginnt eine fantastische, musikalische Reise durch
"Purifcation": Atmosphärische Parts mischen sich mit tollen Guitar-Riffs und
traumhaft schöne Soli mit klasse Key-Passagen, und über allem steht die mächtige,
warme, unglaublich faszinierende Stimme von Torben Askholm. Songs, wie zum Beispiel das
starke "Hypernosis" startet mit akustischen Guitars und entwickelt sich dann in
einen treibenden Rocksong à la Queensryche. "1. Demon" erinnert darauf stark an
die Glanzzeiten von Savatage. Der Überhammer ist aber das achtminütige
"Discrowned". Hier werden alle Register des Epic-Prog-Power-Melodic Metal
gezogen. Anubis Gate haben mit "Purfication" ein kleines Meisterwerk geschaffen,
das jetzt schon zu den Highlights des Jahres gehört. Eindrückliches Debüt von einer
klasse Band!
Crazy Beat
Punkte: 9.8 von
10
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für 27.90 SFr.
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TOC - Loss Angeles
InsideOut Music
Für all diejenigen, die es nicht wissen: TOC steht für Throne Of Chaos und die Herkunft
der Band ist Finnland! Das lässt den geneigten Fan bereits darüber nachdenken, was ihn
erwarten könnte. Dem Label nach würde wohl kaum einer drauf kommen, dass TOC früher
Black Metal spielten und als COB-Jünger gehandelt wurden. COB? Children Of Bodom
natürlich! Damit taten sich TOC aber scheinbar keinen Gefallen und begannen, ihren Stil
zu ändern oder besser zu erweitern. Resultat davon ist das mittlerweile dritte Album mit
dem netten Wortspiel "Loss Angeles" als Titel, das als Konzept-Werk verstanden
werden will. Nun denn..., zur Promo liegen mir keine Texte vor, weshalb ich mich umgehend
der Musik zuwende. Einmal durchgespielt, rauft sich der Rezensent bereits wild die Haare,
da die Stilzuordnung in diesem Zusammenhang kaum vorgenommen werden kann. Was ist es nun?
Prog Metal, Death Metal, Melodic Death, Goth Rock oder 70er Progressive Rock? Tja..., die
Antwort lautet: Von allem etwas! Pain Of Salvation oder Sentenced dürfen auch als
Anhaltspunkt genannt werden. Schon der Opener "The window" vereinigt Härte mit
unglaublichen Melodien und einem nie erwarteten Mittelteil, der sich ganz tief vor den
70ern verneigt! Unglaublich..., auf sowas muss man erst mal kommen. Noch krasser im
positiven Sinne kommt die Halb-Ballade "Mary Lou is dead" daher, wo Sänger
Tuomas Nieminen ein wahres Glanzstück seines Könnens abliefert. Dabei erinnern mich die
Melodie-Bögen echt an die alten Genesis der 80er! Ungleich härter (und mit Growls
versetzt!) schmettert einen darauf "Acid highway" entgegen, wo teilweise Zitate
aus der Ecke von Dream Theater zu vernehmen sind und im Guitar-Solopart gleichzeitig
dreckiger Rock'n'Roll durchschimmert sowie eine geniale Akustik-Bridge wieder zum
Hauptthema zurück führt, cool! Vollends in der Prog-Ecke steht darauf
"Gothamburg", während "Blue lady" als kerniger Melodic Rocker (mit
Motiven aus der Kult TV-Serie "Twin Peaks") durchgeht und wiederholt hammergeile
Keyboard-Melodien ein grandioses Gesamtbild ergeben, Wahnsinn!! Ähnlich gelagert
präsentiert sich "Wait", während im Anschluss an ein kurzes Instrumental als
Überleitung dann mit "Break-a-neck" ein ziemlich rockiger Death-Brocken folgt,
bei dem der Nacken wirklich dran glauben muss. Wer danach ganz verschwitzt ist, wird sich
verdutzt fragen, was es nun mit dem total psychedelischen "Bite the bullet" auf
sich hat. TOC haben es sich und (s)einem potenziellen Publikum wirklich nicht einfach
gemacht und werden deshalb wohl viele Leute vor den Kopf stossen, da sich für diese
Bandbreite kaum eine geeinigte Fangemeinschaft finden lässt. Der berühmte Deckel auf's
Fass folgt schliesslich mit einer sehr eigenwilligen Version von Purple's
Jahrtausend-Klassiker "Smoke on the water", an dem sich schon unzählige Bands
mehr schlecht als recht versucht haben. Doch..., oh Wunder: Diese abgedrehte
Interpretation kriegt weitestgehend meinen Segen, und das heisst was Freunde! Und wie wenn
der Stil-Salat dieses auch klangtechnisch überzeugenden Werkes nicht schon gross genug
wäre, schliesst als Bonus-Track eine noch geilere Cover-Version von Priest's "Night
crawler" das insgesamt wohl ungewöhnlichste Metal-Album des laufenden Jahres würdig
ab. Mein auf den Punkt gebrachter Einkaufs-Tipp lautet: Wer wagt, gewinnt!
Rockslave
Punkte: 9.8 von 10
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für 27.90 SFr.
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SECRETS OF THE
MOON - Carved in stigmata wounds
Lupus Lounge
Nach diversen Split's und vier Tapes ist nun endlich der Nachfolger zum vor vier Jahren
erschienenen Debüt "Stronghold of the inviolables" am Start. Experimenteller
Black Metal mit überlegt-flüssigen Songstrukturen und einer mörderischen Produktion!
Klingt eigenständig und sehr gefällig, die tighten langsam-schnell und laut-leise
Passagen erzeugen nach der kurzen Angewöhnungszeit sowohl speziellen Druck wie auch ein
geballtes Mass an Atmosphäre. Erzeugt werden sollte wohl eine eher kalte Grundstimmung,
diese wird aber "zunichte" gemacht vom warmen Live-Feeling der Aufnahme,
schlussendlich etwa wie Cradle of Filth, die versuchen wie Satyricon's Letzte zu klingen.
Ein gewaltiger Ideenreichtum floss in dieses Werk und wird mittels des variablen
Songwritings auch technisch amtlich umgesetzt. Die Tracks haben zumeist Überlänge,
überzeugen jedoch durch abwechslungsreiche Vielfältigkeit und gezielte
Keyboardeinsätze. Einzig der "cleane" Gesang tanzt manchmal qualitätsmässig
aus der Reihe und vereinzelte Soundlöcher kommen zwar unvorhergesehen, könnten aber auch
gewollt sein. Das schlichte Cover wird geziert durch einen Arm(?) mit üppigem
Runen-Branding und repräsentiert auch künstlerisch den Inhalt dieses respektzollenden
Werkes. Tolle Scheibe!
HaRdY
Punkte: 9.7 von 10
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für 29.90 SFr.
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DEATH ANGEL - The
Art of Dying
Nuclear Blast
Endlich!! Nach geschlagenen vierzehn Jahren kehren die einstigen Thrash Metal Götter
Death Angel zurück. Die fünf Philipino-Amerikaner, die allesamt verwandt(Cousins) sind,
haben sich wiedervereint und streben mit einem verdammt coolen Comeback Album "The
Art of Dying" den verlorenen Thrash-Thron zurück. Die Band, die aus der damaligen
Thrash-Hochburg Bay Area aus San Fransisco stammt, haben wieder Spass am Metal bekommen.
Man erinnere sich, dass ein gewisser "Kirk Hammet" von Metallica das allererste
Demo von Death Angel produzierte. Damals waren die Jungs gerade mal 13 bis 14 Jahre alt.
Die erste Scheibe "The ultra violence" wurde im Jahre 1987 durch Enigma
herausgebracht. "Frolic through the park" und das die dritte geniale "Act
III" folgten. Nach diesen drei Meisterwerken, man kann es ohne zu übertreiben so
nennen, schlittert Band wegen einem folgendschweren Unfall die Band aufs Abstellgleis.
Drummer Andy Galeon hat sich schwer verletzt, kann Monate lang nicht spielen und diverse
Streitereien der verbliebenen Bandmitglieder stellen die aufstrebende Band auf's Eis. Was
danach folgte, waren zwei Alben unter dem Bandnamen "The Organization", die aber
mit der Musik von Death Angel nichts mehr zu tun hatten. Vielmehr waren das Spass-Alben
und man spielte so eine Art Hard Rock mit Funk. Aber jetzt Leute, denn ich habe lange auf
diesen Moment gewartet, sind die Todes Engel mit einem geilen Album (Nuclear Blast haben
sich ihrer angenommen)zurück. Nach den drei Super-Alben sind natürlich die Erwartungen
riesengross. Doch ich muss sagen, die Scheibe ist gut geworden. Nach dem ersten Durchlauf
war ich zwar noch skeptisch, doch zunehmend haben sich die elf Songs in meiner Birne
festgekrallt. Schon der Opener "Thrown to the wolves" zeigt einen die
Marschrichtung an. Geiler Bay Area Thrash mit einem ausgetüpfeltem Songwriting. Die
Produktion ist zwar nicht so fett wie bei der letzten Exodus-Scheibe, doch miserabel
klingt sie nicht. "5 steps of Freedom", "Spirit", "Prophecy"
oder die göttliche Halb-Ballade "Word to the wise" sind Anspiel-Tipps. Dieser
Thrash Metal mit so begnadeten Musiker wie bei Death Angel macht einfach richtig Spass.
Die Erwartungen konnten sie nicht ganz erfüllen, doch besser als diese
Durchschnitts-Kapellen, die uns jeden Monat überfluten, sind sie allemal. Es tut gut,
diese Jungs wieder bei uns zu haben. Live solltet ihr die Band nicht verpassen, denn sie
spielen unter anderem auf dem "Bang Your Head" Festival und anlässlich der
letzten Club-Show. Also nichts wie hin!
Daniel J.
Punkte: 9.6 von
10 Hier
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DROWNING POOL -
Desensitized
Epic/Sony
Der 14. August 2002 war für die Fans von Drowning Pool und natürlich für die Band
selber ein Riesenschock, denn ihr Sänger Dave Williams (R.I.P.) verstarb unerwartet an
einem Herzfehler. Nachdem man das Debüt mit dem Titel "Sinner" auf den Markt
warf, waren die Resonanzen gut und die Scheibe wurde äusserst erfolgreich verkauft. Wie
sollte es also mit Drowning Pool weiter gehen? Nun, die Band beschloss unter dem gleichen
Namen weiter zu machen und einen Ersatz für Dave zu finden, den man ein Jahr später in
der Person von Jason "Gong" Jones fand. Der zweite Longplayer sollte jetzt also
wegweisend für die weitere Karriere der Band sein. Und siehe da, die Scheibe ist recht
gut geworden, der neue Sänger macht seine Sache mehr als gut und die Band kann praktisch
wieder ohne Sorgen in die Zukunft blicken. Beim ersten Kontakt mit
"Desensitized" erblickt man beim Cover-Artwork eine geile Tussi mit noch
geileren Rundungen. Ich musste da natürlich sofort recherchieren und siehe da, die Braut
hört auf den Namen Jane Jesse und ist in derjenigen Filmbranche tätig, wo man eher keine
Kleider auf dem Leib trägt (schlabber-lechz!). Soviel zum Cover..., blicken wir jetzt auf
das Hauptmerkmal von Drowning Pool, natürlich die Musik. Hier gibt es Nu Rock vom
Feinsten, das heisst fette Gitarren à la Pantera oder Machine Head und mit viel Melodie
ausgestattet. Ruhige Passagen mit der Melancholie von Alice in Chains oder Pearl Jam
findet man auch zwischen den harten Elementen. Ihr seht, das ergibt einen interessanten
Mix zwischen zwei Stilrichtungen, was ich ehrlich gesagt ausgezeichnet finde, obwohl ich
nicht zu den Liebhabern von zuviel Mischmasch gehöre. Auch die Stimme vom neuen Sänger,
auf den die Augen der gesamten Fanschar gerichtet sind, klingt gut. Vom Schreien bis hin
zu cleanen, ruhigen Parts beherrscht "Gong" alles richtiggehend gut. Viel ist
eigentlich nicht mehr dazu zu sagen, ausser dass Drowning Pool eine verdammt geile Band
sind, "Nu" hin oder her. Aufgeschlossene und über den Tellerrand blickende
Metal-Liebhaber kann ich diese Scheibe hier nur wärmstens empfehlen. Die Ewiggestrigen
können dennoch mal reinhören, kostet ja nichts. Hat ab jetzt einen Stammplatz in meinem
CD-Player, nicht nur wegen dem Cover (ha ha ha).
Daniel J.
Punkte: 9.5 von
10
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für 27.90 SFr.
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EVERGREY - The
inner circle
InsideOut Music
Beim Gang zum Plattenregal beschleicht mich das komische Gefühl, in Sachen Evergrey
womöglich nicht "up to date" zu sein! Und tatsächlich steht da "nur"
das Hammer-Album "Solitude - Dominance - Tragedy", das mittlerweile schon vier
Jahr alt geworden ist. Dazwischen liegen nun zwei weitere Alben ("Insearch of truth -
2001" und "Recreation day - 2003"), von denen ich bisher leider keinen
einzigen Ton kenne! Da gilt es, diese Lücke bald einmal zu füllen. Evergrey stehen auch
auf ihrem neuesten Album "The inner circle" für ihren eigenen, sehr
eigenständigen Sound. Der hammermässige Prog Power Metal mit leicht dunkler Ausprägung
setzt sich hartnäckig in den Gehörgängen fest und verharrt dort auch gleich. Sänger
Tom Englund's prägnanter Gesang ist nach wie vor das zentrale Element, das diese Band
ausmacht. Als treffenden Vergleich könnte man Stygma IV aus Österreich nennen, dessen
Sänger Ritchie Krenmaier in den kratzigen Partien viel mit Englund gemeinsam hat. Der
Opener "A touch of blessing" beginnt bedächtig, steigert sich
spannungsaufbauend und entlädt sich dann wuchtig. Nach den ersten harten Riffs setzen
aber bereits stimmige Melodie-Bögen ein, die sich wunderbar ins Ganze einfügen. Was für
ein Beginn! "Ambassador" könnte darauf ohne die Keyboards glatt von Annihilator
sein, denn das Stakkato-Riffing ist eigentlich typisch Marke Waters. Trotz der Härte
tauchen plötzlich auch Geigen als Begleitung auf und bereichern diesen Kracher ungemein.
Gleiches gilt für die Arrangements der Keyboards, die selbst mir munden und das will
etwas heissen. Weiter erklingt bei "In the wake of the weary" unverhofft eine
weibliche Stimme, die Carina Kjellberg, der Freundin von Tom Englund gehört und sich
optimal einfügen kann. Bei der Ballade "Waking up blind" wird man Zeuge, wie
gut Evergrey es verstehen, die volle Musikalität auch bei den feinen Tönen heraus zu
kehren, bevor es mit "More than ever" wieder gerade in die andere Richtung geht.
Nach gleichem Muster ist auch der Rest der Songs aufgebaut. Dabei sticht die zweite,
ebenso feine Ballade "Faith restored" (klingt fast nach Seal!) besonders hervor,
wo auch die Backing Vocals vom Feinsten sind. Der Ausklang mit "When the walls go
down" fällt schliesslich sehr orchestral aus. Eine Top-Scheibe für alle alten wie
neuen Evergrey-Fans! Die limitierte Ausgabe enthält überdies noch drei lohnenswerte
Akustik-Versionen (stammen von der Acoustic-Tour in Frankreich) von "I'm sorry",
"Recreation day" und "Madness caught another victim".
Rockslave
Punkte: 9.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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MOB RULES - Among
the Gods
Steamhammer/SPV
Wenn man hingeht und sagt, dass eine Band wie Nocturnal Rites (zurecht!) unterbewertet
wird, dann trifft dies mit Sicherheit auch auf Mob Rules zu. Seit 1999 sind drei wirklich
gute Alben veröffentlicht worden, wovon jedes Nachfolgende den Vorgänger jeweilen stehen
liess. Die Kombination von knackigen Riffs, geilen Hooklines und prägnanten Melodien hat
viele starke Songs hervor gebracht, die eigentlich grössere Beachtung verdient hätten.
Konzertmässig waren Mob Rules in den letzten Jahren überaus aktiv und tourten zusammen
mit vielen, bekannten Acts wie den Scorpions, Savatage, Doro, Silent Force, Helloween,
Rage, Symphony X und weiteren. Woran liegt es also, dass man bisher nicht über
Achtungserfolge hinaus gekommen ist? Vielleicht bringt ja der Wechsel von Limb Music zu
Steamhammer (seit 2002) etwas. Somit war ich natürlich sehr gespannt, was mich mit dem
neuen Werk "Among the Gods" erwarten würde. Nach einem kurzen, etwas pastoral
gesprochenen Intro geht es mit "Black rain" gleich riffig griffig zur Sache,
wobei sich der Klasse-Refrain bereits nach kurzer Zeit im Gehör festkrallt, geil! Alles,
was man als Fan von Mob Rules bisher geschätzt hat, ist abermals da. Einzig die
Rhythmus-Gitarren sind im ersten Teil irgendwie zu fest im Hintergrund, zu wenig hell und
deshalb etwas kraftlos. Gegen Schluss wird es mit, respektive nach dem Solo besser und
beim schnellen "Hydrophobia" steht die Sache dann definitiv (fast) wieder im
Lot: Also der gewohnte Gitarren-Sound, den früher die Pretty Maids schon unverwechselbar
gemacht hat. Je länger sich die CD dreht, desto mehr schält sich heraus, dass Mob Rules
sich ihrer Stärken bewusst und auch diesmal keine Experimente eingegangen sind. Die
bewährte Mixtur aus Bombast-Riffs mit songdienlichen Keyboard-Teppichen und satten
Backing-Vocals, respektive raumfüllenden Chören, wurde beibehalten. Dabei wechseln sich
die Tempi wiederum laufend ab, sodass beide Fanlager zufrieden gestellt werden. Auch das
Gespür für knackige Killer-Riffs wird bei "Ship of fools" eindrücklich
untermauert. "Meet you in heaven", das beim Refrain etwas gar weit in die
klebrige Poser Rock-Ecke abdriftet, brezelt sonst aber ordentlich aus den Boxen. Dieses
klitzekleine Manko wird zum Schluss jedoch vom tollen, orientalisch anmutenden und
schleppenden "Arabia" wieder glänzend ausgebügelt. Nun denn..., zehn Songs
gleich zehn Punkte? Rein vom Songwriting her würde es fast reichen, aber den Unterschied
macht diesmal die Produktion. Der Anteil der Bässe im Gesamten ist (leider) auf Kosten
kernigerer Gitarren eher dominanter, als bei den bisherigen Alben, dafür klingt es halt
wuchtiger, sprich fetter. Das ist aber eine rein soundfetischistische Einschätzung
meinerseits. Mit "Among the Gods" wird kein Quantensprung vollbracht, aber das
Bewährte weiter zementiert! Der limitierten Version liegt noch eine gut gefüllte
Bonus-CD bei, die neben aktuellen Video-Clips auch Outtake- und Demo-Material enthält.
Rockslave
Punkte: 9.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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KILLSWITCH ENGAGE
- The end of heartache
Roadrunner Records
Killswitch Engage liefern mit ihrer neusten Langrille erneut ein hervorragendes Beispiel
dafür, wie moderner Metal klingen darf, ohne mit dem inzwischen etwas verrufenen Nu Metal
assoziiert oder mit bestehenden Band-Grössen verglichen zu werden. Dabei ist die Truppe
ihrem musikalischen Konzept im Grossen und Ganzen Treu geblieben: Mischung aus fetten
Metal-Riffs, Hardcore-Grooves und -Shouts, wütenden Growls und Screetches mit
zeitweiligem Death Metal Einschlag und markanten, melodiösen Passagen. Wer sich Sorgen
bezüglich des Besetzungswechsels am Mikro gemacht hat, dem kann ich Entwarnung geben:
Neu-Frontmann Howard Jones erledigt seinen Job wirklich hervorragend und stilistisch tritt
er in die Fusstapfen seines Vorgängers Jessy Leech. Auch Jones liefert die beeindruckende
Bandbreite an verschiedensten Vokaldarbietungen. Sein Kreischen ist etwas weniger bissig,
dafür kommt seine Stimme bei den cleanen Vocals wärmer rüber. "The end of
heartache" baut generell vermehrt auf klassischen Metal-Grundlagen auf, während die
Hardcore-Elemente etwas zur Seite weichen. Die Songs sind allesamt besser auf die
melodiösen Parts abgestimmt, sprich, diese wurden nahtloser in die abwechslungsreichen
KsE-Songs eingebettet. Dies könnte einige zu der Annahme verleiten, dass Killswitch
Engage anno 2004 melodiöser und weniger hart daher kommen, was aber so nicht stimmt.
Brachial-Parts sind nach wie vor in genügendem Masse vorhanden, die gesamte Produktion
ist diesmal eher abgerundet und die Songs sind weniger kantig ausgelegt. Die tollen
Gitarrenharmonien dürften auf jeden Fall einem jeden Metalherz schmeicheln. An ihrem
eigenen Grundrezept um kompromisslose Härte mit emotionsgeladenen Melodien effektiv zu
kombinieren, haben Killswitch Engage zum Glück nichts geändert, sondern darauf
aufgebaut. Folglich ist der Sound auf "The end of heartache" immer noch die
Frische und Abwechslung, die ihn so speziell und genial macht.
Ozzy
Punkte: 9.4 von
10
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für 27.90 SFr.
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ACT OF GODS -
Stench of centuries
Osmose Productions
Osmose ist ja bekanntlich nicht gerade als die Hitschmiede bekannt, dies ist aber auch
nicht ihr erklärtes Ziel, denn meist wird purer (grottenschlechter bis sehr guter!)
Underground vertrieben. Neben Impaled Nazarene, Enslaved, Immortal oder Dark Tranquillity
wird nun mit den aus Mutilated hervorgegangenen Franzosen ein wahrlicher Hassklumpen ins
Rennen geschickt. Purer Death Metal, ein von artig schnellen bis doch eher sehr schnellen
Tempi gespicktes Feuerwerk an (gefühlsmässig) ehrlicher Hingabe in den eigenen Sound!
Nicht gerade die Erfindung der ultimativen Stromgitarre..., aber die Mischung aus
flüssigem Songwriting, den gewaltigen Instinkt-Riffs, dem streckenweise schon fast
pornomässig groovenden(!) Power-Drumming, den kurzen Bass-Soli und der dunklen,
gewaltigen (wie auch absolut unverständlichen) Stimme von Fronter Ventylator verpasst dem
Ganzen einen wohlig-rauchigen Geschmack von Blut und Schweiss. Die Produktion ist top, die
Musiker nageln mehr als ordentlich, "Stench of centuries" ist ein gelungenes
Album mit Club-Charakter für die härtere Gangart. Und die vereinzelten, doch meist recht
disharmonischen, Gitarren-Soli akzeptiert man gern, denn Charme hat diese Platte im
Überfluss und ist zudem abwechslungsreich genug geworden, um auch nach mehrmaligem Hören
des Überflusses zu trotzen. Ideal auch für Konsumenten von selbstgedrehten
Grün-Zigaretten. Power ohne Ende.
HaRdY
Punkte: 9.4 von 10
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für 29.90 SFr.
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MITHRAS - Worlds
beyond the veil
Candlelight Records
Nach einem fast endlos erscheinenden, 372ten langen, elektronischen Gewinselintro wird das
Ruder wem-auch-immer-sei-Dank abrupt herumgerissen und mit dem monströsen Titeltrack
endlich schweres Geschütz aufgefahren! Obwohl Mithras "nur" aus Rayner Coss (v,
b) und Leon Macey (g, d) bestehen, gelang es den jungen Engländern ein
technisch-experimentelles Death Metal Wahrzeichen zu kreieren, dass Seinesgleichen sucht.
Stellt euch "Worlds beyond the veil" als atmosphärischen Rudelfi.. mit der
kompletten Mannschaft von Morbid Angel, Joe Satriani, zwei Jungs von Cannibal Corpse und
einer Flasche Absinth vor, garniert mit provokativen Texten und viel dunkler Energie.
Treibende, vertrackte Riffs treffen auf sphärische Gitarren-Soli, giftige Growls in allen
Variationen wecken Emotionen, die deine Seele zu begreifen versucht und erst tief im Sein
die Verarbeitung erlaubt. Gerade heraus sind Mithras nur extrem, boshaft anstrengend (und
doch schön!) und das Album türmt sich in seiner Gesamtheit zu etwas sehr Fremdem und
hypnotisch Bezwingendem auf. Melodische Betäubung durch der Seele Kern.
HaRdY LaMa
Punkte: 9.2 von 10
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für 27.90 SFr.
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THERION
Lemuria / Sirius B
Nuclear Blast
Dieses Mal hat sich Mastermind Christofer Johnson nicht mit nur einer CD zufrieden
gegeben, denn gleich zwei "full lenght"-Alben wurden auf den Markt geworfen, wo
sie schon gierig erwartet wurden. Natürlich ist auch hier bei beiden der Sound wieder
perfekt ausgefallen, aber von Therion erwartet man das natürlich, da der Perfektionismus
der Schweden hinreichlich bekannt ist. Wieder erwartet uns eine geballte Ladung aus Metal
und Klassik. Chöre gehören ebenso in das Bild dieser CDs wie die typischen Therion
Gitarren-Riffs. In sich geschlossene Werke, die begeistern und viele Headbanger zur Action
anregen! Eher überrascht haben mich die leiseren Töne, wie zum Beispiel der Titelsong
"Lemuria" selbst. Eher ungewohnt für Therion gibt es hier eine wunderschöne
Ballade. Allgemein haben sich Therion etwas in ruhigere Gefilde gesteuert, überzeugen
aber immer noch mit ihrem typischen Sound und sind so eigenständig wie eh und je. Ein
typischer Kracher ist "Uthark Runa", der jeden mitreisst. Reinhören in die CD
und gespannt sein auf die nächste Tour!
Saskia B.
Punkte: 9.1 von
10 Hier
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SCORPIONS -
Unbreakable
BMG Ariola
Jedes Mal wenn es heisst, dass eine legendäre Band wieder wie früher rockt, gehe ich das
Ganze mit gesunder Skepsis an. Obwohl von den Fans lautstark gefordert, hätte kaum einer
gedacht, dass die Scörpse wieder an alte Zeiten anknüpfen könnten. Und stellt Euch vor,
sie können es wirklich noch! Da hat uns Klaus Meine im Interview nicht zuviel
versprochen. So geht es gleich beim ersten Song "New generation" mit einem
geilen Riffing los. Ein Stück, welches in der Endphase noch mit einem Kinderchor ergänzt
wird. Dieses Konzept ging schon bei U.D.O.'s "They want war" und bei Jaded
Heart's "Live and let die" auf. Auch "Deep and dark" überzeugt durch
die hörbare Spielfreude und eine typische Scorpions-Schlagseite. Eine Ballade namens
"Maybe I maybe you" darf natürlich auch nicht fehlen. Klingt eher etwas seltsam
und überzeugt nicht wirklich. Doch dann wird mit "Someday is now" wieder
richtig weiter gerockt. Das andächtig und langsam beginnende "Trough my eyes"
erinnert etwas an "No one like you" und gefällt mir bisher am besten. "Can
you feel it" kommt in einer Frühlingsfrische daher, welche man gleich nach dem
Erwachen anhören könnte, um einen neuen Tag zu beginnen. Die zweite Ballade ("She
said") ist auch noch mit drauf und überzeugt schon mehr als die vorher genannte. Wer
sich die Limited Edition von "Unbreakable" krallt, bekommt noch "Remember
the good times" als "Garage-Retro-Mix" zu hören. Dazu noch eine
fünfminütige Videobotschaft, Bilder und eine Band-Biography. Als Gesamtwerk gesehen ist
"Unbreakable" ein durch und durch gelungenes Comeback der Scorpions. Sie rocken
wieder wie in alten Zeiten und auch die Gitarren-Sektion mit dem Duo Schenker/Jabs zeigt
immer noch, wo der Hammer hängt. Altgediente Fans können hier ohne Bedenken zugreifen.
D.J. Roxx
Punkte: 9.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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1349 Beyond
the apocalypse
Candlelight Records
Wow, beeindruckende Leistung, die Satyricon Drummer Frost hier vollbringt. Schnell, hart
gnadenlos prügeln die Norweger hier drauf los! Schwärzer als die Nacht, härter als
Stahl..., einfach gnadenlos werden hier der schwarzen Seele neun Hammerstücke geboten.
Wer Black Metal im Stil von Marduk, Carpathian Forest oder Satyricon mag, wird auch hier
beeindruckt sein. Ein treibender Speed zieht einen in seinen Bann, ausnahmslos schnelle
Stücke, die jeden Schrei nach Gnade schon im Keim ersticken lassen. Eine Scheibe, die
nicht langweilig wird, die auch beim x-ten Durchlauf noch Spass macht. Besonders
geheimnisvoll klingt das recht lange Intro zu "The blade", verleiht dem
Silberling aber ein ganz eigene, mystische Atmosphäre! Klasse Leistung, aggressiver Black
Metal, ich bin überzeugt von den Norwegern! Ein Grund mehr, warum Norwegian Black Metal
ein Qualitätsmerkmal ist.
Saskia B.
Punkte: 9.0 von
10
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für 27.90 SFr.
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THE SHITHEADZ
Dirty pounding gasoline
Locomotive Music
Überraschung Nr. 1: Rotz'n'Roll, für einmal nicht aus Skandinavien. Überraschung Nr. 2:
RotznRoll, der erstaunlich frisch rüber kommt. Das sind The Shitheadz aus
Mönchengladbach. Schon seit 1992 musizieren die Jungs zusammen. Vom anfänglich
gespielten Hardcore Metal fand man mit der Zeit zum Kick Ass Rock. Mit zwei Demos und als
Support von Motörhead konnte man 2002/2003 bereits beste Kritiken einfahren, auf
Tonträger wie auch live. Nun liegt uns das erste Full-Lenght Album vor, das den hohen
Erwartungen und dem selbst auferlegten Niveau stand hält. Die Mischung aus Einflüssen
aus den 70ern, 80ern und 90erb ist hochexplosiv. Mit viel Fingerspitzengefühl vermischen
sie Rotz Rock mit Stoner Einflüssen, dröhnende Gitarren und hämmernde Drums mit
dreckigen, aber melodischen Vocals. Kyuss meets Motörhead meets Black Sabbath oder so.
Titel wie "Powertool", "Nitro", der Titelsong oder "Motor
Jesus" animieren dazu, die zerrissenen Jeans, die Cowboy Boots (auch Shit Kickers
genannt) und die abgewetzte Lederjacke zu montieren, mit Sonnenbrille und Glimmstängel im
Mundwinkel den V8 Chevy-Motor (sofern vorhanden) aufheulen zu lassen. Die Entwicklung der
Truppe ist noch nicht beendet und eine Steigerung voraussehbar. Das Niveau von Spiritual
Beggars und Monster Magnet wird zwar noch nicht erreicht, aber man ist diesen und anderen
Szene-Aushängeschildern dicht auf den Fersen und: The Shitheadz haben alles andere als
Scheisse im Kopf!
Chris C.
Punkte: 9.0 von
10
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UNDERSCHOOL
ELEMENT - Rien de plus
Saiko Records
Wer von dieser Band bis jetzt noch nix gehört hat, der sollte sich was schämen. Die vier
Jungs aus Bulle/Fribourg sind seit Anfang Jahrtausendwechsel aktiv, können bereits auf
eine imposante Konzert-Liste verweisen (darunter ein Gig mit den mexikanischen
Crossover-Helden Molotov im Abart) und haben 2001 den M4M-Nachwuchspreis gewonnen.
Stilistisch bewegen sie sich irgendwo in der Schnittmenge von Primus, System of a Down und
Incubus, das Wort "Funk" scheint an allen Ecken durch. "Rien de plus",
die erste reguläre Scheibe (nebst einem Vier- Track- Demo aus dem Jahre 2001) wurde in
Fribourg unter der Anleitung von Sacha Ruffieux aufgenommen, der von seiner Arbeit mit
Hush, Tasteless und für das Fri-Son einigen unter Euch ein Begriff sein könnte. Was beim
ersten Durchhören zuerst auffällt, ist (nebst der handwerklichen Präzision und der
glasklaren Produktion) die Energie, die dem Zuhörer förmlich in die Ohren gepresst wird.
Dies beruht vor allem auf den stilistischen Sprüngen, die mitunter binnen Sekunden
vollzogen werden. Von Funk, Disco und Country ("Psalmatic"), über tribalartige
Percussion-Parts ("36"), bis hin zum Reggae ("Petit Tom") ist
praktisch alles zu finden, was den geneigten Discogänger überzeugen könnte. Wären da
nur nicht diese alles zerschmetternden Gitarren, die urplötzlich durch das filigrane
Soundbild fegen, und dieser Scheibe schlussendlich die Berechtigung für dieses
Online-Magazin geben. Denn Metal wird hier gepriesen, und davon gibt's auf dieser Scheibe
ebenfalls eine ganze Ladung. Keine Frage, dieses Stück eidgenössischen Musikschaffens
haut ordentlich rein, und wenn man ehrlich sein will, müssen sich Underschool Element
definitiv nicht vor dem internationalen Vergleich scheuen!
El Muerte
Punkte: 9.0 von 10
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COLLAPSE 7
In deep silence
Napalm Records
Nach einem düsteren Intro erklingt aus den Lautsprechern eine Musik, die sich am ehesten
als progressiven Melodic Death Metal bezeichnen lässt. Das Ganze wird von einer
apokalyptischen Grundstimmung begleitet, die sich in der Atmosphäre und den Melodien
bemerkbar macht. Durch das Verschmelzen von bewährten Death Metal Parts mit progressiven
und melodiösen Elementen, ergibt sich eine interessante und abwechslungsreiche Mischung.
Auch lässt sich die Musik von Collapse 7 dadurch leicht erkennen und besitzt die richtige
Komplexität, um zugleich auch noch eingängig zu sein. So vergehen die 53 Minuten
Spielzeit wie im Fluge und bereiten durchgehend hohen Unterhaltungswert. Genauso hoch ist
auch das spielerische Niveau der Scheibe, das durch präzises Drumming und knackiges
Riffing glänzt. Solide und konventionell sind die Vocals, die an Edge of Sanity erinnern.
Am wenigsten munden will die Produktion des Silberlings, etwas energielos und roh
schlängelt sich der Sound aus den Boxen. Mit "In deep silence" präsentieren
uns die Österreicher Collapse 7 ein starkes Debüt-Album, dem jeder Fan von
düster-melodiösem Death Metal Beachtung schenken sollte.
Marco G.
Punkte: 9.0 von 10
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LIONSHEART - Abyss
Frontiers Records
Yeahh, endlich mal wieder Kraftfutter aus "good old" England. Lionsheart kicken
Ass mit ihrem zum Teil bluesangehauchten Hard Rock. Gleich mit dem Opener
"Screaming", einem treibenden Kracher wird die Marschrichtung von Abyss
vorgegeben. Hier werden zwölf Klasse-Songs dargeboten. Ohne jegliche Ausfälle wird
gerockt, so wie es einst das Debüt der Briten aus dem Jahre 1992 tat. Zum Glück ist es
Gitarrist Ian Nash gelungen, den ehemaligen Grim Reaper-Shouter zu überreden, nochmals
das Mic für Lionsheart zu schwingen. Der Junge hat immer noch eine der stärksten
Rock-Stimmen weit und breit und erinnert hier und da an David Coverdale und Ronnie James
Dio. Die Songs haben alle einen recht hohen Wiedererkennungswert. Ob das eher ruhige,
bluesige "I need love", der Uptempo-Song "I'm alive" oder das coole
"If you cut me" oder der Treiber "Save me" - Steve und seine Jungs
bieten einfach brillanten, britischen Hard Rock der Güteklasse 1.
Crazy Beat
Punkte: 8.9 von 10
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EMBRACE TODAY -
Soldiers
Deathwish Inc.
Boston Straight Edge von Embrace Today in Form des Albums "Soldiers". Dies
bedeutet im Wesentlichen: Durchgetretenes Gaspedal über die volle Länge. Die Jungs legen
hier von der ersten Sekunde an auf brachialste Weise mit einem soundgewaltigen, intensiven
und oberharten Schrei-Inferno los und halten dies über die volle Distanz von fünfzehn
Tracks, was gerade mal 22 Minuten Gesamtspielzeit entspricht, gekonnt durch. Die Band wird
in der Promo als "hardest hitting monsters" beschrieben und tatsächlich ist es
so, dass Embrace Today förmlich zu brennen scheinen, was die Power und Energie angeht und
so wie die wutgeladenen Songs hier abgehen. Immer straight und ohne Ende explosiv, aber
gleichzeitig nicht billig oder unecht anmutend. Sogar einen Anflug Abwechslung bietet
diese knüppelharte Scheibe. Jeder Track klingt in der Tat etwas anders. Die extremen
Kreisch-Vocals könnten jedoch dem etwas gemässigteren Hardcore/Metalcore Sympathisant
auf die Dauer missfallen. Die Produktion, für die sich Kurt Ballou (Converge, American
Nightmare, Cave In) verantwortlich zeigt, drückt ordentlich ab und auch das beindruckende
Endzeit-Artwork von J. Bannon passt ausgezeichnet zum Soundcharakter, beziehungs dem
Albumtitel und sollte für einmal nicht unerwähnt bleiben. Wenn man mal wieder so 'ne
richtige Wut im Bauch hat, wird diese CD zeitweilig unweigerlich zum besten Freund.
Ozzy
Punkte: 8.9 von 10
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THOU SHALT SUFFER
Into the woods of Belial
Nocturnal Arts Production
Ein weiterer Knaller aus dem Black Metal Land Norwegen. Thou Shalt Suffer sind ja schon
lange keine Unbekannten mehr, noch dazu dürften Samoth und Ishahn dem einen oder anderen
durchaus auch noch von Emperor bekannt sein. Natürlich sind die Erwartungen bei solcher
Prominenz hoch, können aber problemlos erfüllt werden. Anspruchsvoller, harter Black
Metal mit einigen melodischeren Passagen. Tiefe Growls sowie hohe Schreie haben ihren
Platz auf die Scheibe gefunden. Die Songs stammen von alten Demos und der EP aus dem Jahre
1991. Kompromisslos wurden diese Songs zusammengestellt und bereiten der schwarzen
Gemeinde satanische Freuden. Geile Sache!
Saskia B.
Punkte: 8.9 von 10
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GENIUS
Episode 2: In search fort he little prince
Frontiers Records
Nach dem Erfolg von Teil 1, folgt hier Teil 2 auf dem Fuss. Auch dieses Mal wieder mit
prominenter Besetzung am Start, startet auch die zweite Episode voll durch. Melodisch geht
es hier unter anderem mit Mark Boals (Ring of Fire, ex-Malmsteen), Edu Falaschi (Angra),
Eric Martin (ex-Mr. Big), Johnny Gioeli (Hardline, Axel Rudi Pell) und Liv Kristine
(ex-Theatre of Tragedy) zur Sache. Eine weitere Rock-Oper, die den Zuhörer vor dem
Lautsprecher verzaubert. Von Balladen bis schnellen Stücken ist alles vertreten, was der
Melodic Fan sich wünschen kann. Daniele Liverani hat wieder gute Arbeit geleistet mit
seiner neuen Scheibe. Wem der erste Teil gefallen hat, dem rate ich hier auf jeden Fall
zum Zugreifen! Unterhaltesame Minuten kommen auf den Hörer zu und eine Metal Wunder-Welt
tut sich auf, in der man getrost versinken kann. Kurzweilige Unterhaltung, powervoller
Metal und wunderschöne Melodien, wenn das nicht eine klasse Mischung ist!
Saskia B.
Punkte: 8.8 von 10
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MINUS - Halldor
laxness
Sony Music
Erster Gedanke des Schreibers nach dem Durchören der ersten paar Songs: "Was machen
die da eigentlich?" Hart ist es und man sollte es laut hören, irgendwie noisig das
Ganze. Trocken oder gar staubig? Punkig kommt es rüber, irgendwie ist es auch etwas
Hardcore und nach 70er-Jahre Rock klingt es manchmal ebenso in gewisser Weise. Ruhig und
und melodiös kann es aber auch klingen. Minus sind schwierig und wissen auf jeden Fall zu
überraschen. Diese Band ist nicht genreübergreifend, sie ist genrebrechend! Minus
schöpfen stilistisch aus dem Vollen und verschütten dabei keinen Tropfen des kostbaren,
musikalischen Gebräus. Da man etwas zu den Queens of the Stoneage hinübergeschielt hat,
ist wohl nicht nur meine Vermutung, aber absolut legitim. Vertrackte Strukturen,
überfallartige Wutausbrüche und clevere Soundspielereien bilden auch hier die
Grundzutaten für einen hochexplosiven Cocktail. Konfuse Breaks, rollende
Tanzflächengrooves, erbarmungslose Gitarren-Attacken, durchsiebt vom nasalen, aber
durchsetzungsfähigen Gesang. Diese Stimme vereint sich wie selbstverständlich sowohl mit
den dichten Gitarrenwänden, als auch mit offener Instrumentierung und zieht einen
förmlich in den Sound hinein. Auch wenn mal die eine oder andere Songpassage eher
entäuschend daherkommt, bleibt sie oftmals dennoch interessant. Beim letzten Song wirds
dann allerdings zu abgedreht und ich muss skippen. Der neuste Streich von Minus hat
geradezu einen therapeutischen Effekt, um musikalische Berührungsängste abzubauen. Wer
etwas müde von musikalischem Einheitsbrei im Rock Zirkus geworden ist, sollte sich
vielleicht mal diese Scheibe zu Gehör und Gemüte führen.
Ozzy
Punkte: 8.8 von
10
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MY DARKEST HATE
At war
Massacre Records
Mit dem letzten Silberling "The whom it may concern" bewiesen die
deutschen My Darkest Hate schon, dass sie es verstehen, groovenden und brachialen Death
Metal zu spielen. So bestätigen sie dies nun auch wieder mit ihrem neusten Werk "At
war". Kompromissloser "in- die- Fresse- Death-
Metal-der-Stampf-und-Schlepp-Art" wird dem Zuhörer hier geboten. Im Vergleich zum
Vorgänger wird das Tempo hier jedoch gerne mal zwischendurch etwas gesteigert, was vor
allem der Abwechslung dienlich ist. So verwundert es nicht, dass "At war" nach
dem ersten Durchhören besser gefällt als der Vorgänger. Vor allem der Opener "I am
at war" entzückt durch seine Wechsel zwischen Knüppel-, Midtempo- und groovenden
Mosh-Parts. Solche Stücke dürften selbst hier noch ein wenig mehr vertreten sein.
Ansonsten hat sich zum Vorgänger nicht viel verändert, der Sound stimmt, wobei das zu
leise abgemischte Drum doch negativ auffällt, und die Musiker sind erste Sahne. Hier wird
zwar nichts neu erfunden, jedoch wird das Bewährte solide und auf hohem Niveau
dargeboten. So dürfen hier Fans von Bands wie Six Feet Under oder Bolt Thrower
bedenkenlos zugreifen und diejenigen die "The whom it..." schon kennen, werden
an "At war" sogar noch mehr Freude haben.
Marco G.
Punkte: 8.7 von 10
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STORMRIDER
First Battle Won
Karmagedon Media
Als einen Hybrid zwischen Dissection und Death Metal könnte man die Musik auf dem neusten
Machwerk von Stormrider bezeichnen. Wobei hier der Dissection, also der Black Metal Anteil
klar überwiegt. Treibende Mosh-Parts wechseln sich ab mit sägendem Black Metal Riffing,
dazu gesellen sich noch, eher selten, deathmetallische Prügelorgien und, eher öfters,
blackmetallische Melodiebögen. Auch die Vocals sind in beiden Lagern angesiedelt, soll
heissen, Krächz-/Kreisch-Vocals gehen einher mit Grunz-/Growl-Vocals. Die Kombination der
vielen Elemente meistern Stormrider durchwegs gut. Sie schaffen es auch, über die ganze
Spielzeit hinweg ein gleich hohes Niveau aufrecht zu erhalten. Dieses Niveau, im
spielerischen wie auch songtechnischen Sinn, sollte auch anspruchsvollere Zuhörer
zufrieden stellen. Soundmässig ist die Scheibe klar eher im Black Metal angesiedelt, so
vermisst man bei den Death Metal Elementen gelegentlich etwas den Druck. Ansonsten ist die
Produktion solide und lässt es zu, dass man selbst in den schnelleren Parts alles
raushört. "First battle won" dürfte Fans von hartem und brachialem Black Metal
wohl vom ersten Moment an entzücken. Death Metal Fans sollten aber zuerst mal ein Ohr
riskieren, denn für sie könnte schon zu viel Black Metal enthalten sein.
Marco G.
Punkte: 8.7 von 10
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SCEPTIC -
Unbeliever´s script
Candlelight Records
Polen gilt schon lange nicht mehr als Exoten Land in der Metal-Weltkarte. Dafür sorgen
die superben Vader. Sceptic sind keinen Deut schwächer als ihre Landskollegen, im
Gegenteil mir gefallen sie sogar noch besser! Sceptic sind in der Kategorie Progressive
Death Metal zu finden, mit Hang zu Vorbildern wie die göttlichen Death oder Atheist und
Cynic, die sollte man auch nicht vergessen. Soviel zur Orientierung des Sounds von
Sceptic. Die neun Songs mit einer Spielzeit von 47 Minuten sind äusserst gut produziert.
Das ist auch verdammt wichtig bei diesem Stil, denn da werden in einem horrendem Tempo
extrem viele Riffs mit vielen Tempowechseln gespielt. Shouter "Michael
Skorniczny" ist bei dem musikalischen Durcheinander nicht zu beneiden, doch er
meistert seine Sache äusserst gut. Die Vocals sind dunkel, doch es wird nicht gegrunzt,
was für Sceptic ein Vorteil ist. Die zwei Gitarristen Jaeck Hiro und Czesick Semla
spielen bei der Musik von Sceptic eine wichtige Rolle, denn ihre Riffs prägen die Songs
enorm. Ob akustisch, midtempo oder mit Knüppel-Rhythmus: Die Gitarren sind präsent und
absolut auf der Höhe. Das gilt auch für den Rest der Truppe mit Pawel Kolasa (b), Maciek
Zieba (d), die mit ihrem Rhythmusteppich den Fels in der Brandung markieren. Also alles
hervoragende Musiker, man hört es sofort. Tja..., soweit so gut, aber ob es Sceptic zu
Ruhm und Anerkennung bringen, wird sich zeigen. Für meine Begriffe sind sie keinen Deut
schlechter als ihre Vorbilder. Geile Scheibe!!
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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für 19.90 SFr.
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KHOLD - Morke
gravers kammer
Candlelight Records
Auch das, nach "Masterpiss of pain" '01 und "Phantom" '02, dritte
Album bleibt dem bewährten Stil treu und heimst damit nach wie vor den Titel "The
Six Feet Under of Black Metal" ein. Hauptsächlich schwere Midtempo-Dampfwalzen
werden durch schnelle Passagen aufgelockert und bieten für mich persönlich einen guten
Kompromiss zwischen allen Black Metal Schubladen. Die eher schlichten Riffs, das
Teerdrumming und die langen, beschwörenden Passagen sind zwar eines der Trademarks der
Norweger, werden jedoch wieder einmal nur durch überraschende Breaks, kleinere Gimmicks
und dem fast schon rock'n'roll-igen Bassgewummere vor dem endgültigen Absturz in den
Durchschnitt bewahrt. Zwar passen sich auch die krächzenden Vocals von Fronter Gard
ebenfalls stimmig in den dunklen Rhythmus ein, dennoch frage ich mich bis jetzt, ob dieser
Allgemeinzustand nur purem Glück oder etwa, entgegen allen Vermutungen, doch einer wohl
überlegten Strategie entsprungen ist?! Drauf geschissen, wie auch immer, sicherlich kein
ultimativer Meilenstein, dafür eine mörderisch groovende Feierabendplatte! Ich habe
fertig.
HaRdY TrApAtOnI
Punkte: 8.3 von 10
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für 27.90 SFr.
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MIND GRINDER
Mind Tech
Nocturnal Arts Production
Symphonisch, böse, treibend und mehr oder weniger groovend ist die Musik auf "Mind
tech", dargeboten von den Norwegern Mind Grinder. Erreicht wird dies durch
Kombination von Mid-Tempo Death Metal und Black Metal, der von der Stimmung her an Emperor
erinnert. Wobei Mind Grinder nicht so vertrackt und technisch zu Werke gehen wie diese,
sondern sich auch beim Black Metal meistens im Mid-Tempo Bereich bewegen. An den öfters
enthaltenen symphonischen Stellen erinnert die Musik stark an die neuen Dimmu Borgir, fast
ein bisschen zu stark. Eigenständigkeit vermisse ich bei Mind Grinder allgemein ein
wenig, irgendwie hat man Vieles schon gehört, vor allem bei den genannten Bands. Negativ
sind auch die zu oft enthaltenen Parallelen zwischen den Stücken, etwas mehr Abwechslung
im Songwriting würde da Wunder wirken. Trotz der Ecken und Kanten die "Mind
tech" besitzt, glänzt das Teil durch eine tolle Produktion und sehr gutes Können
der Musiker. Mit dieser Scheibe ist Mind Grinder ein solides, aber etwas lasches
Black-/Death-Metal Album der groovenden Art gelungen, das zumindest ein Reinhören
verdient hat.
Marco G.
Punkte: 8.3 von 10
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für 31.90 SFr.
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DRAGONFORCE -
Sonic firestorm
Noise Records
Nach ihrem gelungenen Debüt "Valley of the damned" legen die Jungs von
Dragonforce einen würdigen Nachfolger vor. Die Band Dragonforce ist in England zu Hause,
die Musiker jedoch kommen aus fast aller Richtungen der Welt, so ist Gitarrist Herman Li
in Hong Kong geboren, Gitarrist Sam Totman in England geboren, jedoch in Neuseeland
aufgewachsen, Sänger ZP Theart ist in Südafrika geboren, der Keyboarder Vadim Pruzhanov
kommt aus der Ukraine und der Basser und Drummer aus England..., aber keine Angst, es
handelt sich nicht um World Music! Dragonforce bieten fetten modernen, melodischen Power
Metal, gepaart mit heftigster Geschwindigkeit, Kraft und komplexen Gitarrenläufen. So
geht es zum Beispiel gleich beim Opener "My spirt will go on" megaspeedig zur
Sache, keine Pause auch bei "Fury of the storm", Tempo und Speed par Excellence!
So wird fast über sämtliche acht Songs zünftig weitergebolzt (ausgenommen das
balladeske "Dawn over a new world"), dazwischen bleibt jedoch genügend Platz
für eingängige Refrains, Chöre und Melodien. Wow, das Teil kommt mir sehr gut rein,
Dragonforce verstehen es fortschrittlichen Power Speed Metal mit Melodie und spannender
Gitarrenarbeit zu paaren. Einzig der Gesang dürfte hier und dort noch ein wenig
abwechslungsreicher sein, aber der Prüfstein folgt ja meistens mit der dritten Scheibe!
Alles in allem ein sehr solides Werk, das ich jedem Freund des gepflegten Melodic-Speed
Genres empfehlen kann.
Marco F.
Punkte: 8.2 von 10
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für 27.90 SFr.
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L.A. Guns - Rips
the covers off
Mascot Records
Die L.A. Guns sind wohl eine der besten Bands, die je im Schoss der coolsten Stadt der
Welt geboren wurden. Seit Beginn ihrer Karriere mit der EP "Collector's Edition
No.1" im Jahre 1985 bis zum letzten Album "Waking the dead" Anno 2002 haben
Tracii Guns und seine Männer immer wieder ihre Fans live mit Coversongs überrascht und
beglückt. Obwohl die L.A. Guns sowas nach dreizehn Longplayern, sechs EPs und dreizehn
Singles garantiert nicht nötig hätten, so sind diese Coversongs auf ihren Konzerten doch
zu einem Teil davon geworden, den kein angefressener Fan mehr missen möchte. Nun kommt
endlich etwas auf den Markt, das schon lange fällig war: eine Sammlung der Coversongs auf
einen Silberteller gebrannt, der heisst "Rips the covers off". Für die
grössten Fans der Söhne von Hollywood ist diese Kollektion ein Pflichtkauf, der jede
CD-Sammlung vervollständigt. Die wohl beliebtesten Covers sind zweifelsohne "Rock
and Roll outlaw" und "I just want to make love to you", aber auch
Leckereien wie "Wheels of steel" und "Search and destroy" dürfen
nicht fehlen. Greift zu, Ihr Fans der Pistolen aus der Stadt der Engel!
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung
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OVER THE EDGE -
Over the edge
Frontiers Records
Schon seit vielleicht zwei, drei Jahren ist die AOR-Szene wieder besonders aktiv. Kaum ein
Monat vergeht, ohne dass ein hochkarätiger Melodic Rock-Act ein Album ausliefert. Oft
tauchen dabei längst vergessene Namen wieder auf, die vor zwanzig und mehr Jahren in
aller Munde waren, im Radio rauf und runter gespielt wurden und Nr. 1 Hits hatten. Ein
Paradebeispiel ist der Mann (und die Stimme) hinter dem Projekt "Over the edge",
nämlich Mickey Thomas, der Sänger von Starship (zuvor Jefferson Starship und noch
früher, aber ohne Mickey, Jefferson Airplaine). Diese Band hatte gleich mehrere Songs,
die zur beschriebenen Kategorie gehörten. Der Bekannteste war sicher "We built this
city". Erstaunlich ist, wie sich in diesem Genre die Musiker gegenseitig konstant
unter die Arme greifen. Kaum ein Album, das ohne eine lange Liste illustrer Gäste
auskommt. Immer wieder tauchen dabei drei der begnadesten Grössen des melodischen Rocks
überhaupt auf, Neal Schon (Journey), Steve Lukather (Toto) und Jack Blades (Night
Ranger). Die drei und diverse weitere Gäste (Jonathan Cain - ebenfalls Journey, Steven
Cristol - Starship, sowie Richie Kotzen - Mr. Big und Poison und einige mehr) komponierten
für Mr. Thomas ein paar durchaus gelungene Songs, beziehungsweise spielten die
Gitarren-Soli ein. Der Rest der Arbeit, sprich Produktion, Mix, Gitarren- und
Keyboard-Parts wurden vom ebenfalls "AOR-vorbestraften" Fabrizio Grossi
erledigt. Obwohl jeder, der auf gepflegten Melodic Rock steht, seine helle Freude an
diesem Output haben wird, reiht sich das Album in die lange Liste der guten, aber eben
nicht herausragenden AOR-Publikationen ein. Das Warten auf neue Meilensteine, die in den
70ern gang und gäbe waren, geht weiter.
Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
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HEARSE -
Armageddon mon amour
Karmagedon Media
Das schwedische Trio Hearse um den Ex-Arch Enemy Shouter Johan Liiva möchte mit ihrem
neustem Album "Armageddon mon amour" am liebsten in der Liga um Spitzenreiter In
Flames mitspielen. Doch ob es gelingen wird, sich einen Platz im Oberhaus zu holen, ist
höchst fragwürdig. Melodic Death Metal ist ziemlich angesagt und kommt hauptsächlich
aus dem Land der Elche im hohen Norden und da möchte man halt auch ein Stück vom Kuchen
(werden sich Hearse denken), doch bevor es soweit ist, muss man es sich hart verdienen.
Die Songs gehen dann auch sofort zur Sache, bei "Turncoat" wird geknüppelt, was
das Zeugs hält und die Melodien gehen sofort in die Gehörgänge ein. Besonders die
Leadgitarre ist das Mass aller Dinge bei Hearse, neben dem Gesang von Liiva. Super die
zweistimmigen Leadgitarren-Parts. Die Drums bieten den nötigen Halt, mal horrend schnell
dann wiederum gemütlich, aber immer tight. Beim siebten Song hören meine Lauscher auf
einmal einen Fremdkörper im Sound von Hearse. Da wird doch tatsächlich
"Cambodia" von Kim Wilde gecovert. Als ich so zum Spass den Song meiner Frau
vorspielte, meinte sie nach den ersten Sekunden: "Hey..., der Junge wird endlich
vernünftig!". Doch als der Gesang von Liiva einsetzte, schüttelte sie nur den Kopf
und meinte, ich sei ein Spinner. Soviel zur Nächstenliebe. Zurück zu Hearse: Man kann
mit den elf Songs in der Liga des Melodic Death Metal mithalten, doch mehr als ein Platz
im Mittelfeld wird leider nicht drin liegen. Trotz der geilen Stimme von Johan Liiva und
der mehr als nur guten Gitarren-Arbeit mangelt es schlicht am Songwriting. Wem In Flames
zu kommerziell klingen, kann ja hier mal ein Ohr voll riskieren.
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
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ICYCORE - Wetwired
Limb Music
Diese Band stammt aus Italien, wurde 1998 gegründet und spielt ihrer Definition zu Folge
nicht Progressive Metal, sondern Heavy Metal in progressiver Art und Weise. Hmm...,
aha..., alles klar?! Als Haupteinfluss wären da Dream Theater oder Queensryche zu nennen,
aber auch von Megadeth scheint man angetan zu sein. Das erste Demo von 1999 sorgte
allseits für gute Reaktionen und es folgten diverse Support-Konzerte, unter anderem auch
für Eldritch. Das vorliegende Album "Wetwired" ist nicht taufrisch, sondern
wurde bereits 2001 aufgenommen. Da aber der benötigte Support der damaligen Plattenfirma
ausblieb, übernahmen Limb Music kurzerhand die Rechte dieses Albums, das nun so einem
grösseren Publikum zugänglich gemacht werden kann. Bereits der Opener und Titeltrack
lässt keinerlei Zweifel aufkommen, welche Band als Haupteinfluss gilt und zwar zur Zeit
von "Images and words". Insgesamt klingt das ganze Material deshalb stark nach
den Vorbildern, aber Sänger Volerio Voliani unterscheidet sich gleichwohl von James
LaBrie. Zum einen fehlen die ganz hohen Parts (und dessen Kraft) und zum anderen sind auch
deutlich tiefere Passagen aus zu machen. Beim Track "Chrome" steuerte Terence
Holler von Eldritch noch "additional lead vocals" bei, während Icycore
Bassistin Lisa Oliviero im Gegenzug deren neues Album "Portrait of the abyss
within" einzupfte. Von der Musik her ist eigentlich alles im grünen Bereich, auch
wenn Keyboarder Andrea Baroni zwischendurch etwas gewöhnungsbedürftige Sounds verwendet
und die Produktion einen Tick fetter hätte sein dürfen. Das Songwriting zeugt jedoch von
Klasse, auch wenn es wohl für einige DT-Fans zu offensichtlich nach ihren Lieblingen
daher kommt. Stilistisch ist man aber in guter Gesellschaft mit weiteren Kollegen wie
Vanden Plas, Threshold oder den "alten" Poverty's No Crime. Dennoch dürfte es
schwierig sein, sich mit "Wetwired" im heutigen, völlig überfluteten Markt
behaupten zu können. Mindestens eine faire Chance hätten Icycore allerdings verdient!
Anspiel-Tipps: "Watchdog & virus", "A new gestalt" und
"Eternal unlife".
Rockslave
Punkte: 8.0 von
10
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für 27.90 SFr.
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NEVERLAND -
Neverland
Eigenvertrieb
Aus der Schweiz (Seon) erreichte uns die Demo-CD der Band Neverland. Neverland sind: Mike
Zotter (v), Daniel Huber und Andreas Mislin (g), Manuel Wagner (keys), Roland Jost (b) und
Boris Stoll (d). Wow, die vier Songs "Neverland", "No time to lose",
"Express your servant" und "Mysteria" haben es in sich! Begonnen bei
der fetten Produktion, für die sich übrigens kein Geringerer als Tommy Vetterli
verantwortlich zeigt, über eingängig aufgebaute Song-Arrangements, musikalisches Können
und einem begnadeten Sänger. Beim Opener und Titeltrack "Neverland" weht ein
Hauch von Savatage durch meine Gehörgänge, gepaart mit Annihiliator-Elementen, tight
gespielt und gut arrangiert. Bombastisch danauch auch "No time to lose",
gespickt mit edlen Gitarrenläufen, im Stil von Dream Theater. Bei Song Nummer Drei noch
eine Prise Malmsteen und zum Schluss, als Krönung, der Song "Mysteria", wo
nochmals alle Register gezogen werden. Nerverland, ein weiterer erfreulicher Lichtblick in
der Schweizer Hard Rock und Metal Szene. Deshalb: Beide Daumen nach oben! Weitere Infos
gibt es unter: www.never-land.ch
Marco F.
Punkte: keine Wertung
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POLLUX - Lasker
Eigenvertrieb
Pollux, eine fünfköpfige Formation aus Düdingen/Freiburg sind hierzulande vielleicht
einigen ein Begriff, läuft doch schon seit einiger Zeit der Clip zum Song
"Capote" auf SF2. Wer versucht, die Musik dieser Combo nach erstmaligem
Durchhören einzustufen, der wird gnadenlos scheitern. Gewiss gibt es Eckpunkte wie
"Alternativ Metal" und "Progressiv Rock", doch eine solche Kombination
wie sie hier zelebriert wird, scheint mir zu eigenständig, als dass sie sich in eine
Schublade zwängen lässt. Belassen wir es mit dieser stilistischen Annäherung und wenden
uns dem Kernpunkt dieses Artikels zu, dem Silberling. "Lasker" wurde mit Hilfe
eines Bandwettbewerbs ins Leben gerufen, dessen Hauptpreis, zwei Tage in einem Tonstudio,
von Pollux bravourös abgeräumt wurde. Diese Scheibe trägt von A nach Z den
Pollux-Stempel, auch wenn sich zwischendurch solche Einflüsse wie Tool oder The Smashing
Pumpkins bemerkbar machen. Es entsteht aber zu keiner Sekunde der Eindruck einer billigen
Kopie, vielmehr wirkt das Gebilde aus komplexen Rhythmus-Strukturen, emotionalem Gesang
und genialen Spannungsbögen wie ein einheitliches Kunstwerk, dessen Potenzial sicherlich
noch einige interessante Streiche zulassen wird. Selbst einige Gäste haben sich auf der
CD verewigt, und so findet sich beispielsweise im Song "Ephraim" ein wunderbares
Piano-Outro, während in "Iinan" eine Geige für angenehme Abwechslung sorgt.
Fazit: Ein wunderbares Album, das mit seinen streckenweise ungewohnten Ideen durchaus zu
überzeugen vermag. Einziger Nachteil: Die Produktion klingt definitiv zu trocken.
El Muerte
Punte: 8.0 von 10
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SADISTIK EXEKUTION
- Fukk II
Osmose Productions
Der "niedliche", handgezeichnete, brennende Dämonenschädel mit gekreuzten MG's
und Harpunen gibt ja freundlicherweise schon einmal die Marschrichtung von Sad-X's doch
auch schon fünfter Langrille seit 1994 bekannt, und wo Schmerz drauf steht ist
bekanntlich auch Schmerz drin. Das kurze Intro "Inner spiritual" nimmt man
positiv überrascht gefällig zur Kenntnis..., doch danach bricht der nukleare Winter
über einen herein. Die zehn Traxx, abzüglich dem besagten Intro, der beschissenen Noise-
und Stimmbandcollage "The electric chair" sowie "Outer spiritual"
(Outro mit diesmal "lustiger" Soundcollage und klassischem Abklang),
repräsentieren Sad-X pur, gewohnt brachial und keine Gefangenen machend! Zum Material:
Nach dem Anlaufen des ersten Songs "Homicidal suicide" hatte die Band in meinem
Kopf bereits verdiente minus sechs Punkte kassiert! Erster Gedanke: "Grindige,
abgefukkte, wirre Dreckskacke! Wieso wieder ich?!? Aber die Australier sind anscheinend
alte Siegfried & Roy- Fans, wollen die uns doch tatsächlich vorgaukeln, sie hätten
keine Ahnung von ihren Instrumenten, doch weit gefehlt (hkm, fast reingefallen!) - Die
Produktion ist erstklassig, jedes Instrument ist druckvoll zu hören und bietet einen
eindrücklichen Einblick in die kraftvollen Schemas von "Shit'n'fukk" (zwei der
Schlüsselwörter von Sänger Rok). Bisherige Fans können sich das Teil ungewaschen ins
Regal stellen, für Jungfrauen ist das Antesten Pflichtsache. Weiterhin erwähnenswert
sind die zum Teil fast schon Lusttröpfchen fabrizierenden Killer-Riffs, die geslappten
Bass-Einschübe sowie das angerotzte "Arkhon the grave robber" (eine Hommage an
die Labelmates von Arkhon Infaustus?), veredelt mit einem feinstofflich-sicken Solo von
Kriss Hades. Eine Platte, so schön und essentiell wie etwa industriell weitläufig
zerstörte Landflächen.
HaRdY eXXoN vAlDeZ
Punkte: 8.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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BUNNY BRUNEL'S
L.A. ZOO - Revisted
Mascot Records
Holy shit, was hat mir der gute Onkel Roxx denn da auf den Tisch geworfen?!! LA. Zoo ist
ein Instrumental-Album des Mega- Ausnahme-Bassers Bunny Brunel. Begleitet wird der Meister
des Basses von Leuten wie Vivian Campbell, Ray Gomez (beide Guitar), Virgil Donati an den
Drums, Mike Palmer und Craig Adams (ebenfalls Guitar) und Brian Auger am Örgelchen.
Geboten wird ein hochprozentiger Cocktail aus Rock, Blues und Jazz. Das Teil wurde
anscheinend schon in den 90er-Jahren in den U.S.A veröffentlicht und wird nun in Europa
mit einigen kleinen Änderungen wieder auf den Markt gebracht. Das heisst, die Drums
wurden (damals) im Original von Chad Wakeman eingehämmert. Zusätzlich wurde das Teil
noch mit Bonus-Tracks bestückt. Was die Herren da zum Besten geben, ist wahrhaft nicht
von schlechten Eltern! Jeder der Mitspieler ist ein Meister seines Fachs und lässt so
manchen Musiker oder Hobby-Musiker vor Neid und Ehrfurcht erblassen. So wird dann auch
L.A. Zoo bestimmt nicht für den Normalhörer zugänglich sein. Man muss schon eine
gewisse Portion Toleranz mitbringen oder ein Fan oben genannter Mucke sein, um sich dieses
Album anhören zu können. Also dann: Hinhören und lernen, liebe Fans und Musiker.
Crazy Beat
Punkte: 7.9 für die Songs (10 für's Musikalische)
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THE ORDEAL
Kings of pain
Mausoleum Records
Immer wieder versuchen Bands einen neuen, noch nicht existenten Sound zu kreieren. Oft
werden zu diesem Zweck bereits bestehende Musikstile gemischt. Genau diesen Versuch
unternimmt die deutsche Combo The Ordeal auf ihrem Debüt. Die Zutaten dieser Mixtur sind
klassische 70er, vor allem 80er-Sounds und moderne Industrial Elemente, sprich Samples und
Loops. Die Samples beschränken sich aber vorwiegend auf die Vocals von Mainman Oliver
Oppermann. Diese Zutaten wurden in einen Pot geworfen und mit diversen Soundeffekten
gewürzt. Leider wurde das Gebräu zu wenig umgerührt und bevor es richtig homogen war,
wieder vom Feuer genommen. Zugegeben, an Kreativität mangelt es Oliver und seinen
Mitstreitern, die bei Bands wie Fair Warning (Philippe Candas), Udo Lindenberg (Hannes
Baurer) und Viva (Kai Reuter) zockten, nicht. Aber die modernen Parts wollen einfach nicht
so richtig mit dem Rest harmonieren. Vielleicht hätte es der Scheibe besser getan, wenn
auf die elektronischen Spielereien verzichtet worden wäre, da der gesamte "Old
school"-Teil, das heisst Cover, Songtitel und Texte, beinahe nach True Metal riechen.
Auf jeden Fall hat Mr. Oppermann neun starke, transparente und eingängige Titel
komponiert, die durchwegs zu gefallen wissen. Die Produktion setzt "King of
pain" dann noch die Krone auf. Für den Mix war Hermann Frank zuständig, für das
Mastering Tommy Newton. Beide sind bekannt als Members von Victory und eben als
herausragende wie erfolgreiche Produzenten. Das Duo leistet dann auch ganze Arbeit und
versieht das Album mit Druck und Power ohne Ende. Verwirrende Geschichte, denn wem diese
Scheibe dann wirklich gefallen könnte, bleibt offen. Aber reinhören lohnt sich für
jeden Metalhead, der nicht engstirnig ist und das sind sowieso beinahe alle.
Chris C.
Punkte: 7.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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THEATRES DES
VAMPIRES - Nightbreed of Macabria
Blackend Records
Das Theater der Blutsauger steht in Italien. Nein, mit einem neuen Soundtrack zum
Klassiker "Tanz der Vampire" bekommen wir es nicht zu tun. Obwohl sich der Sound
der Vampire eigentlich gut dazu eignen würde. Bombastischer Symphonic Gothtic Metal
spielen die Italiener und man hat scheinbar die schwarzmetallischen Einflüsse von früher
ad acta gelegt. Der Keyboard-Teppich zaubert auch hier schöne Gothic-Melodien hervor. Die
Vocals von Männlein und Weiblein präsentieren sich wie gehabt, ohne grosse
Überraschungen, das heisst in der Gothic-Sprache: Er ist für die dunklen Tonkreationen
zuständig und sie zaubert, wie eine Fee, hohe Soprantöne hervor. Dabei ist das Ganze mit
recht guten Melodiebögen versehen. Auch die Gitarren stehen im Vordergrund mit ihren
recht coolen Riffs und melodischen Leads. Ihr seht, eigentlich eine normale Gothic-Scheibe
wie es recht viele gibt in diesem Universum. Theatres des Vampires werden auf dieser Erde
keinem weh tun, Ihr könnt also den Knoblauch und das Kruzifix wieder beiseite legen. Wer
noch nicht genug hat von der inzwischen recht ausgelaugten Gothic-Szene, kann ja trotzdem
mal in die Scheibe reinhören. Nicht schlecht gemacht, aber auch nichts Weltbewegendes.
Daniel J.
Punkte: 7.5 von
10
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für 29.90 SFr.
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No
Cover
-MF-
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LAPSE OF TIME -
Portfolio
Eigenvertrieb
Lapse of Time kommen aus dem Kanton St. Gallen und präsentieren dem Zuhörer eine 2-Track
Demo-CD. Die Jungs um Sänger Claudio Bütler haben sich dem Prog Rock verschrieben. Die
beiden Songs kommen mit sehr viel Abwechslung daher und bieten ein breites Spektrum. Was
auffällt, ist der meistens zweistimmige Gesang, der dem Ganzen viel Eigenständigkeit
verleiht, obwohl musikalisch hie und da schon mal etwas die guten alten Rush durchsickern.
Im Prog-Sektor ist es eh besonders schwierig, sich mit etwas Eigenem zu beweisen, so wird
es wohl immer irgendeine Band geben, mit der man verglichen wird. Und es ist ja sicher
nicht weiter schlimm, mit den göttlichen Rush verglichen zu werden. Im Grossen und Ganzen
macht der Sound von Lapse of Time aber Spass und da hier nur zwei Songs vorliegen, hoffe
ich, dass die fünf Jungs bald ein ganzes Album nachschieben werden, denn man möchte
gerne mehr hören von den Ostschweizern.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10
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FORCES@WORK -
Forcilized
Eigenvertrieb
Leicht verdauliche Kost ist es ja nicht, was uns die fünf Düsseldorfer auf Forciliced
präsentieren, Freunde von progressivem Metal wird's jedoch bestimmt freuen. Hier werden
Rhythmen und Tempi gewechselt, auf ein Highspeed Gitarren-Lick folgt sogleich die cleane
harmonische Klampfe und auch Sänger Andreas Lohse weiss mit seiner Stimme zu überzeugen.
Mal wird leidenschaftlich gesungen, melodiös geshoutet oder mal wütend gegrowlt. Technik
und Präzision werden gross geschrieben. Der Opener "Vortex phobia" ist eine
Fusion aus beeindruckenden Gitarren-Licks und derben Riffs mit kratzigen Vocals, der
Nachfolger "Harvest at the bodyfarm" kommt schon deutlich komplexer und
verschlungener daher, während ein Song wie "The Benefit of all my senses
sharpened" eher straighter Metal mit starkem ANNIHILATOR-Vibe bietet. Mann kann sich
leicht vorstellen, dass die jungs in dem sechs minütgen "Versus" eine Menge
unterschiedlicher Metalkost einbringen, vom melodiösen Gitarren-Intro bis zum
wutentbrannten Gedresche wird wirklich alles geboten. Im Endeffekt ist das alles wirklich
beeindruckend, nicht zuletzt auch vom Standpunkt her als Musiker. Zugegebenermassen stosse
ich hierbei jedoch an die Grenzen meines persönlichen Musikgeschmacks. Durch die vielen
Wechsel hindurch finde ich einfach zuwenig Halt in den einzelnen Songs. Wo die Prog-Fans
noch von nicht übertriebenem Technik-Gefrickel sprechen, geht's mir schon zu nervös zu
und her. Die abschliessende (objektive?) Beurteilung muss ich folglich den Genrefreunden
selbst überlassen.
Ozzy
Punkte: 7.4 von 10
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IRONBOSS
Hung like horses
Abstract Sound Ltd.
Treffen sich ein professioneller Motocross-Fahrer, ein Journalist, ein Tätowierer und ein
Iron Maiden Fanclub-Mitglied...... Nein, nein..., es folgt nun nicht irgend ein öder
Witz. Dies sind die Betätigungen von vier Jungs aus Maryland, die unter dem Banner
Ironboss schon sechs Alben veröffentlichten und als Support von Clutch, Motörhead,
Queens Of The Stone Age, Zwan, Danzig, Joan Jett, Nashville Pussy, Mudhoney, Quiet Riot
und einigen mehr unterwegs waren. Ringleader, Sänger, Gitarrist und Motocross-Fahrer
Chris Rhoten und seine Mannen legen eine aussergewöhnliche musikalische Kreativität an
den Tag. Gekonnt verschmelzen sie nämlich Punk, Blues und Southern Rock zu einem
einheitlichen Ganzen. Man tendiert zwar schwer Richtung Schweinerock, unterscheidet sich
aber dennoch vom üblichen Standart. Ein gut erkennbarer, roter Faden zieht sich durch die
gesamte Scheibe, wobei, je nach Song, die verschiedenen Stil-Elemente mal mehr, mal
weniger zum Tragen kommen. Leider haben es die Jungs aber nicht fertig gebracht, dem
musikalischen Highlight entsprechend, aussergewöhnliche Songs zu schreiben. Weder ein
Titel, noch ein Refrain, noch eine Textpassage bleiben hängen. Der Groove der Musik wird
durch die belanglosen, manchmal auch eintönigen Songs zu Nichte gemacht. Würde der Sound
separat bewertet werden, wäre eine Höchstnote drin gelegen, so müssen bei der
Punktevergabe aber einige Abstriche gemacht werden.
Chris C.
Punkte: 7.3 von 10
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TILES - Window
dressing
InsideOut Music
Obwohl Tiles schon vor zehn Jahren ihr erstes Album veröffentlicht haben, habe ich bisher
keinerlei Notiz von ihnen genommen. Und dies trotz des Umstandes, dass sich die Band
musikalisch im Bereich Rush (mehr) meets Dream Theater (weniger) bewegt. Der Titeltrack
ist gleichsam Opener wie überlang (17:11 Min.) und erinnert dabei klar an die kanadische
Kult-Band. Ein Prog-Album aber gleich auf diese Weise zu beginnen, ist wagemutig, vor
allem, wenn es auch noch einige 4-Minuten Songs gibt. Da fehlt ein wenig der berühmte
rote Faden. "Remember to forget" lässt darauf keinen Zweifel mehr übrig, wer
das Vorbild von Tiles sein muss. Das gilt eigentlich für fast das ganze Album! Allerdings
fehlen die prägnanten Melody-Lines, die einen sofort hängen bleiben und insgesamt drei
Instrumentals mit einer Gesamtlänge von etwa zehn Minuten sind auch nur für echte
Progressive- Freaks interessant. Die handwerklichen Fähigkeiten sind durchaus vorhanden
und auch ruhigere Töne wie bei "Slippers in the snow" werden beherrscht, aber
irgendwie werde ich mit "Window dressing" nicht so warm. Das ganze Material
kommt etwas zähflüssig daher und wirkt deshalb nicht so eingängig. Rush als
Hauptinspiration haben auch ihre Ecken und Kanten, sind aber schon seit den 70ern im
Geschäft! Nicht dass Tiles mit dem neuen Album baden gehen, aber etwas mehr
Eigenständigkeit täte hier ganz gut. Die Progger der harten Zunft (und alle Fans von
Tiles soweiso!) können sich dieses Album aber getrost zulegen. Interessierte, die eine
Affinität für Rush und Dream Theater besitzen, sollten zumindest reinhören!
Rockslave
Punkte: 7.2 von 10
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für 27.90 SFr.
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PALMER - Demo 2004
Eigenvertrieb
Diese Schweizer Band aus Langenthal nennt ihren Sound kompromisslosen
"Kettensäge-Metal". Der Opener "Who am I" hört sich in der Tat so
an. So rüde sich das Ganze zu Beginn präsentiert, so erstaunt dann doch der etwas
abgedrehte Mittelteil, wo die auftauchenden, mitunter schrägen Geigenklänge wohl das
Fehlen des Schmieröls an der Kettensäge andeuten sollen. Ansonsten vernehme ich Sound
etwa in der Art der neuzeitlichen Sepultura. "The fall", der Zweite der
insgesamt vier Tracks, beginnt ruhig und getragen, um danach wieder mit mächtigen
Hate-Vocals zu explodieren. Dabei verstehen es Palmer gut, die weiteren, respektive
generell die ruhigeren Momente jeweilen fliessend in das lärmige Grundgerüst ein zu
binden. "Addiction" ist nach dem gleichen Prinzip aufgebaut, fängt einfach mit
dem lauten Part an, während es bei "Life of lies" gerade umgekehrt ist. Nun,
irgendwie klingt das Songwriting doch etwas eigen, aber nicht uninteressant. Allerdings
weisen alle Songs das gleiche "Leise-laut-leise-laut"-Schema auf, wodurch die
Abwechslung eher flöten geht. Das handwerkliche Potenzial ist auf der sehr gut
produzierten EP, wo noch der Video-Clip von "Who am I" angehängt wurde, aber
klar vorhanden. Weitere Infos gibt es unter www.swissunderground.ch/palmer - check it out!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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WORMACHINE -
Wormachine
Next Music
Mein Versuch, etwas mehr über die mir bis anhin unbekannten Wormachine herauszufinden,
scheiterte kläglich an meinen nicht vorhandenen Französischkentnissen. Sowohl die
Promo-Info wie auch sämtliche Beiträge im weltweiten Netz sind leider in dieser
seltsamen Sprache verfasst. Für die Songs hingegen wurde auf Englisch getextet und die
Musik spricht besonders im Fall von Wormachine ihre eigene Sprache. Was die Band selbst
als Hybrid Metal bezeichnet, ist eine eigenwillige Kreation zwischen Electro und
Industrial Metal, wobei die unterschiedlich klingenden Songs mit diversen anderen
Einflüssen keine genauere stilistische Eingrenzung ermöglichen. Ein wichtiges Merkmal
hat jedoch über alle elf Tracks hinweg Bestand: Einen sehr treibenden und groovenden
Bass/Schlagzeug-Teppich. Über dieses bodenständige Fundament wurden die verschiedensten
Kreationen mit Gitarren und vor allem viel Synthesizern arrangiert. Dabei reicht die
Bandbreite von Industrial Metal bis stark psychedelisch. Auch der Mann am Mikro liefert
eine beeindruckend breite Palette an stimmlichen Fähigkeiten. Neben sanften Darbietungen
kann er auch eher wie Billy Idol klingen. Generell wurde natürlich beim Einsatz von
diversen Effekten nicht gespart. Das grosse Lob meinerseits geht jedoch an die starke
Produktion, die sowohl durchsichtig als auch druckvoll klingt. Die vielen synthetischen
Beiträge stehen zwar im Vordergrund, wirken jedoch harmonisch ins Gesamtbild eingefügt.
Die Songs als Ganzes können mich jedoch letztlich nicht überzeugen, auch wenn immer
wieder gute Parts darin vorkommen. Ein roter Faden durch das ganze Album hindurch sucht
man sowieso vergeblich. Wer allerdings mehr auf Electro Rock mit einem Hang für Sound-
und Effekttüftelei steht, kann sich bestimmt mal an Wormmachine heran wagen.
Ozzy
Punkte: 6.8 von 10
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für 27.90 SFr.
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SKYMNING - Machina
Genova
Blackend Records
Das im Jahre 1999 auf den Markt gekommene Debüt der Schweden von Skymning (auf schwedisch
Dämmerung) hat scheinbar damals hervorragende Kritiken bekommen. Jetzt mit ihrer dritten
Scheibe, die auf den Namen "Machina Genova" hört, wollen sie natürlich der
Welt beweisen, dass sie keine Alltagsfliege im Musikbusiness sind. Doch mit ihrem Stil
wird das ein schweres Unterfangen. Sie sitzen nämlich zwischen zwei Stühlen, will
heissen man spielt Death Metal (in Schweden hat das wahrscheinlich Tradition) und mischt
Industrial-Elemente in die zwölf Songs. Eine wahrlich nicht einfache Mixtur. Die fette
Produktion ist jedoch schon mal ein Pluspunkt. Aber nur, dass es donnert und kracht, macht
noch lange nicht ein Klasse-Album aus. Die Gitarren sind akzeptabel, das Gekreische von
Shouter "The Antichrist" (wie originell) macht es dem Hörer aber nicht einfach,
zu belanglos und auf die Dauer nervt der Gesang gründlich. Da können die Songs auch
nicht darüber weg helfen, denn auch da ist man songwriterisch doch ziemlich begrenzt. Es
sind halt nicht alle mit dem Talent einer Truppe wie In Flames gesegnet und dass man aus
Schweden stammt, ist auch keine Garantie für hochkarätige Musik, obwohl es dort ein
Potenzial an Musikern hat, von dem andere Länder nur träumen können. Es ist demnach
nicht alles Gold, was glänzt. Also Leute um Skymning, ölt eure "Machina" noch
ein bisschen, denn der Motor läuft nicht im Takt wie er sollte.
Daniel J.
Punkte: 6.1 von 10
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ANNIHILATOR - All
for you
AFM Records
Also mal ehrlich: von dieser CD hätte ich wirklich mehr erwartet. Zugegeben, es enthält
eine paar gute Songs. Die zwei für Annihilator untypischen Balladen "The one"
und "Holding on" tun dem Gesamtbild zwar sehr gut. "All for you" wirkt
insgesamt wirklich sehr abwechslungreich, nur leider geht der grösste Teil am Ohr vorbei,
ohne grosse Spuren zu hinterlassen. Auch Neu-Sänger Dave Padden kann den Karren nicht aus
dem Dreck ziehen, obwohl er seine Sache soweit gut macht. An Jeff Water's Gitarrenarbeit
gibt es wie eh und je nichts zu bemängeln. Handwerklich top, songmässig aber leider eher
ein Flop. Für Fans dieser normalerweise hervorragenden Band gilt es sich hier
durchzubeissen und auf einen besseren Nachfolger zu warten oder sich den alten Werken von
Annihilator zu widmen.
D.J. Roxx
Punkte: 5.9 von 10
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für 27.90 SFr.
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WHITE SKULL - The
XIII skull
Frontiers Records
Aus Italien erreicht uns eine weitere Produktion der Band White Skull, die sich voll und
ganz dem Power Metal verschrieben haben. Nach einem düsteren Intro enttäuscht mich der
erste Song "The union" ein wenig, tja..., weiterhören dachte ich mir und siehe
da, bei "Top secret", mit leicht thrashigem Einschlag, erwärmt sich mein Herz
doch ein wenig. Langsam steigt die Überzeugungskurve nach oben, besonders der erdige und
dreckige Gesang von Gus Adrian Gabarro bleibt im Ohr hängen, während die Musiker in
klassischer Power Metal Manier nach vorne stampfen. Dennoch schmälert etwas meinen
Hörspass: die Produktion! Leider nicht über alle Zweifel erhaben, denn gerade im Power
Metal Bereich darf es keine halben Sachen geben, obwohl einige Songs vom Groove her
überzeugen, fehlt der nötige Druck und besonders die Aufnahme des Schlagzeugs ist mir zu
wenig druckvoll. Gerade ein Klasse-Song wie "Power of blood" würde wohl, anders
aufgenommen, viel mehr Druck erzeugen. Originell hingegen der Anfangsteil von
"Perfect design", der gepfiffen wird (genau richtig gelesen!) und der passenden,
späteren Melodie, die im Ohr hängen bleibt. Tja, trotz mehrmaligem Hören spaltet mich
diese CD. Zum Teil hat es einige gute Ansätze (wie das geniale, melodiöse Stück
"The observers"), danach aber wieder magere Durchschnittskost. Daneben die nicht
zu 100% gelungene Produktion. Bei der grossen Anzahl von regelmässig gnadenlosen
Veröffentlichungen im Power Metal Bereich wird "The XIII skull" einen schweren
Stand haben. Vor dem Kauf also mit Vorteil mal reinhören!
Marco F.
Punkte: 5.8 von 10
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für 27.90 SFr.
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NEOSPASTICS -
Plasticlove
Napalm Records
Nach den harten Schweden, die ich in diesem Monat rezensieren durfte, komme ich
"heim", denn Neospastics kommen aus unserem schönen Land. Auf meinem Infoblatt
steht, dass es sich hier um eine Mischung aus Type O Negative und Marilyn Manson handelt.
Tja, das kann man sehen wie man will, ich jedenfalls finde beim besten Willen nichts im
Sound von Neospastics, das auch nur ansatzweise etwas vom Sound der beiden genannten Bands
hat. "Wave Rock" steht auch noch auf dem Wisch und das würde ich eher als
Werbung sehen, um dem Ganzen einen Namen zu geben. Es klingt alles nett, von der
melodischen Stimme bis zur gesamten Musik der vier Eidgenossen. Seicht lallt man das
Repertoire runter, es kommt einfach keine Spannung rüber, zu vorhersehbar sind die
dreizehn Songs. Verdammt radiotauglich kann man auch noch erwähnen oder verwendbar als
Hintergrund-Pladde, wenn man sich nach einem Streit mit der besseren Hälfte wieder
vertragen tut. Tut mir leid Leute, ich habe mir Mühe gegeben, doch Musik ist
Geschmackssache und hierfür kann ich mich einfach nicht erwärmen. Vielleicht klappts
beim nächsten Mal... - und tschüss!
Daniel J.
Punkte: 5.1 von 10
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No
Cover
-MF-
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THE SECOND WAVE -
25 Years of NWOBHM
Communique Records
Hm, irgendwie sehe ich den Sinn dieses Silberlings nicht so ganz ein. Die zweite Welle von
NWOBHM besteht doch nicht nur aus den drei genannten Bands auf dem Cover. Wenn man sich
die Songs von Oliver/Dawson's Saxon so anhört, bin ich der Meinung, dass die ehemaligen
Saxon-Members musikalisch absolut nichts mit den "echten", von Biff gesteuerten
Saxen am Hut haben, da der Sound viel moderner ist. Die fünf Tracks sind allesamt
treibend, mit harten Gitarren und einer klasse Stimme, haben aber sicher nichts mit NWOBHM
oder Saxon zu tun. Da kann man Girlschool schon eher zur alten Garde zählen. Drei der
fünf Songs stammen aus deren letztem Album "Not that innocent" und beweisen,
dass die Mädels das Rocken keinesfalls verlernt haben. Songs wie "Coming your
way", "Believe" und "Innocent" rocken ab wie Sau, einfach geil.
Die alten Tygers of Pan Tang starten schliesslich ihre fünf Songs mit einem alten Cover
namens "Love portion No. 9" und machen im Grossen und Ganzen eine gute Figur auf
diesem Silberling, denn mit "Mystical" und "Firepower" haben die
Briten zwei wirklich klasse Songs am Start. Fazit: ich hätte eigentlich lieber ein paar
Bands der ehemaligen, britischen Welle mehr auf diesem Album gesehen, beziehungsweise
gehört, als eigentlich bloss zwei Vertreter der alten Garde.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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