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CD Reviews Mai 2004
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.

CD-Cans

CANS - Beyond the gates
Noise Records

Dass es sich hier um keinen Hammerfall-Clon handelt, ist schon bei den ersten Klängen von "Fields of yesterday" klar! Für diese Scheibe wurde prominente Unterstützung verpflichtet. Bei Cans Solo-Projekt agieren Mark Zonder (Fates Warning) am Schlagzeug, Mat Sinner (Primal Fear, Sinner) am Bass, Hammerfall Kollege Stefan Elmgren und Metal Mike Chlasciak (Halford) an den Gitarren. Auch für das Songwriting gab es auserwählte Hilfe. David Chastain und auch Jeff Waters (Annihilator) schwangen hier die Feder. Heavier und aggressiver kommt das Solo-Werk von Joacim Cans daher. Natürlich sind die Gesangslinien weiterhin melodiös gehalten, aber Cans Stimme passt hervorragend zu den härteren, progressiveren Stücken. Eine Riesen-Überraschung ist "The key", mit Kinderchor und fetten Vocals. Für mich der absolut beste Song! Ebenfalls ein Ohrwurm sondergleichen ist das gemässigtere "Red light", welches als Single-Auskopplung gewählt wurde. Melodie, gepaart mit aggressiven Gitarren machen diese CD aus. Eine letzte Überraschung bereitet der Song "Forever ends", der aus der Feder von Jeff Waters stammt. Eine erstklassige, gefühlvolle Ballade, die Joacim Cans Können vollkommen unter Beweis stellt! Eine in sich runde Sache: Nach hundert Durchgängen glüht der CD-Player und die Ohren schreien immer noch nach mehr! Geil!
Saskia B.
Punkte: 10 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Wasp

W.A.S.P. - The neon god: Part one - The rise
Noise Records

Dieses Album zu reviewen ist nicht nur eine verdammt grosse Ehre, es ist auch ein Trip in die Vergangenheit für so manche von uns. Vorab hiess es nur mal, dass "Neon god" ein Konzeptalbum sei, das zweite nach "The crimson idol" welches im Jahre 1992 veröffentlicht wurde. So weit, so gut... Doch können W.A.S.P. sich nach solchen Hammersongs wie "Chainsaw Charlie", "Wild Child" und "Black forever" überhaupt noch selbst überbieten? Diese Frage ist leicht zu beantworten: Sie brauchen sich nicht selbst zu überbieten! Denn der "Neon god" ist kein normales Konzeptalbum, eher schon der Soundtrack zum Leben von Jesse Slane, welcher die Hauptfigur in diesem Konzept spielt. Im Gegensatz zu "The crimson idol" in dem Blackie Lawless seine Vergangenheit verarbeitet, ist der "Neon god" rein fiktiv. Eines soll Euch vorab bewusst sein: Man muss das Konzept kennen um die Songs zu begreifen! Wenn man einfach so reinhört ohne die Geschichte des Jesse Slane zu kennen, denkt man schnell mal "Jaja,ganz nett..." Doch dies ist mehr als ganz nett. Dieses Konzept ist bis ins kleinste Detail ausgefeilt, es ist so weitläufig und vernetzt wie die unzählbar vielen Äste eines gigantischen Baumes, der stolz in den Himmel ragt. Ums kurz zu fassen: Jesse Slane ist sozial gestellt sehr weit unten und macht nen Psychoterror der allerkrassesten Art mit. Während der Story versucht er immer wieder die Gründe seines Daseins zu erforschen. Ein ernsthaftes Thema, welches so manchen Hörer zum Nachdenken animieren wird. Versucht darum genauso ernsthaft, diese Geschichte zu BEGREIFEN. Das wohl gewaltigste an diesem Album ist, dass die Musik sehr mit den Texten harmoniert. Oder erklären wir das mal so: Die instrumentalen Parts scheinen die Texte ohne Worte zu erklären und zu untermalen. Blackie singt die Texte aus den Perspektiven der verschiedenen Charakteren dieses Konzeptes. Musikalisch sind W.A.S.P. wieder ganz die Alten, das muss unbedingt gesagt werden. Von schnelleren Songs wie "Asylum #9" und "Sister Sadie" bis zu herzzerreissenden Balladen wie "Why am I nothing" und "What I'll never find" ist wirklich alles vertreten. Ende Juni '04 soll "Part 2" erscheinen, seien wir also mal gespannt ob die Fortsetzung auch so phänomenal wird, und wie die Geschichte endet. Übrigens: wenn man sich den ersten Teil öfter mal anhört wird man sehr schnell feststellen, dass das Album von Mal zu Mal besser wird. Der Metal- Normalverbraucher wird "The neon god" womöglich als nichts Besonderes empfinden, aber der W.A.S.P.-Kenner wird es lieben! Als Abschluss bleiben nur noch die Worte: Mister Lawless, ich bin überwältigt von Ihrem Genie! Hut ab und Glückwunsch zu diesem ergreifenden und überaus gelungenen Meisterwerk!
Maiya R.B.
Punkte: 9.9 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Lunaris

LUNARIS - Cyclic
Earache Records

Ich kann nur meinen MF-Kollegen Marco G. zitieren: Es gibt kaum was Schöneres, als die CD einer bis dato unbekannten Band zu erhalten, nur um danach wieder einmal äusserst positiv feststellen zu dürfen, wie verdammt heiss ein Album doch sein kann! Anfangs wegen der Fülle von so penetrant guten Gastmusikern wie Millenium Bassgott Steve DiGiorgio (Sadus , Death, Control Denied), Saitenhexer Eric Peterson (Testament, Dragonlord), Drum-Tier Asgeir Mickelson (Borknagar, Testament, Vintersorg) oder Keyboard-Spacehead Steinar Sverd Johnsen (Arcturus, Satyricon, Covenant) plus der Zusammensetzung aus Mitgliedern von solch illustren Bands wie Borknagar, 1349 oder Spiral Architect als All-Star-Fun-Zwischenlösung abgetan, entpuppt sich "Cyclic" nach mehrmaligem Hören als hochheilige Zusammenkunft von Genregrössen mit exzellentem Background. Der Sound hört sich an wie eine epischere und brachialere Version von Control Denied's "The fragile art of existence", jedoch zusätzlich zum melodischen Clean-Gesang mit geilem Death/Black-Geshoute! Das Tempo ist ebenfalls mehrheitlich in den schnelleren Regionen anzusiedeln, allerdings ohne jegliches Abdriften in nerviges Gebolze zu vermelden. Alle elf Songs sind supertight gespielt und wurden mit einem mörderischen Sound garniert! Bereits der Opener "Mendacities of a corporate Messiah" lässt dir ein drittes Ei aus der Hose fallen und wird einige Black Metal Poser auf direktestem Wege ins nächste Kloster rennen lassen. Das vielseitige und mit immer wiederkehrenden orchestralen Schüben versetzte Songwriting bringt jeden Innovations-Liebhaber in den nächsten Avantgarde-Garten und sprüht vor Kreativität. Die Richtlinie dieses prägnanten Einstiegs zieht sich durch die gesamten fünfzig Minuten und lässt dich nicht mehr los. Für Abwechslung ist gesorgt, denn die Jungs lassen zum einen mächtig die Axt kreisen, um nur kurz darauf in einen orientalisch angehauchten Akustik-Part zu wechseln und nach einem (jedesmal überaus potenten!) Solo quasi als Gnadenschuss noch ein zweistimmiges Mörder-Riff in die Gehörgänge zu jagen! Ich bin platt! Weiterhin ist zu erwähnen, dass die doch stark von Progressivität und hohem, technischen Niveau geprägten Tracks keineswegs langweilig oder langatmig daher kommen, geschweige billigem Trittbrettfahrertum frönen, denn zu frisch und enthusiastisch ist dieses Zeugnis musikalischer Macht! Seid also bitte-bitte wieder mal so richtig egoistisch, verbannt Eure zickige Hitparade- und Schlager-liebende Freundin in ihren verachtenswert überdimensionalen Schuhschrank und schwelgt einfach genüsslich in dieser Manifestation von metallischer Qualität. Empfehlenswerter Geheimtipp!
HaRdY
Punkte: 9.8 von 10                             Hier bestellen für 19.90 SFr.
CD-Dargaard
DARGAARD - Rise and fall
Napalm Records

Wer oder was Dargaard ist? Lasst es Euch erläutern: Dargaard kommen aus dem schönen Österreich, sie wurden schon vor drei Jahren für ihr letztes Album "The Dissolution Of Eternity" gefeiert. Der inzwischen vierte Streich "Rise and fall" ist laut bisheriger Presseartikel ein würdiger Nachfolger. Eins vorweg: Dies ist kein normales Album irgendeiner Band aus dem Land der Häferl und grünen Wiesen! Stellt es Euch so vor: Sollte es mal eine echt gute Dokumentation über Burgruinen, Schlösser und historisch-königliche Geschichte geben, dann wäre "Rise and Fall" der Soundtrack dazu. Die Musik ist düster, melanchloisch, verspielt und Traum-animierend, will heissen: wunderbar! Die sehr talentierte Elisabeth Toriser bringt mit ihrer schönen Stimme jeden einzelnen Song überzeugend rüber. Eigentlich hat dieses Album nichts mit Metal zu tun,aber in der gesamten Metalszene gibt es Leute, die sich gerne von mittelalterlichen und mystischen Klängen
verzaubern lassen. Einen Überflieger aus diesen neun herrlichen Songs raus zu picken ist sehr, sehr schwierig... Jedes Stück ist ein Meisterwerk für sich. Entscheidet deshalb selbst, wovon Ihr Euch am meisten fasziniert fühlt.
Maiya R.B.
Punkte: 9.8 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Aerosmith

AEROSMITH – Honkin’ On Bobo
Sony Music

Blues ist die Mutter des Rock’N’Roll. Der Beweis für diese Aussage lieferten die Bostoner Herren Tyler, Perry, Whitford, Hamilton und Kramer das erste Mal bereits 1973. Damals wie heute zelebrieren sie dreckige, ehrliche Musik, verschmelzt mit den Bluesroots, der den Rock’N’Roll erst ermöglichte. Umgesetzt wurde das Ganze schon immer durch energetische, leidenschaftliche und eingängige Songs. Nun wurde schon vor Monaten ein Blues Album der ex Toxic-Twins und ihren Mitrockern angekündigt, das jetzt endlich erhältlich ist. Unter diesen Gesichtspunkten ist ein Blues-Album zwar legitim, aber eine Scheibe mit unverkennbarem Luftschmiede Sound müsste wohl jedem Fan lieber sein. Doch Aerosmith wären nicht Aerosmith, könnten sie diese verschiedenen Aspekte nicht unter einen Hut bringen. 11 Blues-Klassiker haben sie ausgewählt und mit ihrem ureigenen, typischen Stil versehen und umgesetzt. Nichts also mit langweiligem Bluesgedudel, sondern Aerosmith pur. Die Titel werden zwar nicht Bluesfreaks kaum bekannt sein, was aber vollkommen egal ist. Die Songs passen allesamt haarscharf zu ihren eigenen Titeln. So ist es durchaus vorstellbar, dass der eine oder Andere Track auch ins Live Repertoire rutscht. Das von Joe Perry gesangstechnisch veredelte „Stop Messin’ Around“ wird bekannterweise schon seit Jahren live gespielt und hat nun endlich den verdienten Weg auf ein Studio-Album gefunden. Zu „Back Back Train“ hat ebenfalls Joe die Leadvocals beigesteuert, zusammen mit Tracy Bonham, dem Rest hat natürlich Mr. Froschmaul Steven Tylor mit seiner unverkennbaren Röhre seinen eigenen Stempel auf gedrückt. Mit „The Grind“ haben die Jungs aber auch noch einen eigenen Song komponiert, der nahtlos an die Crazy / Cryin’ Tradition anschliesst. Keine Ballade also, aber absolut Radiokompatibel. Alles in Allem ist „Honkin’ On Bobo“ ein typisches Aerosmith Album. Die Befürchtung, die legendäre Band hätte es verlernt zu rocken hat sich nicht bewahrheitet. Ein Muss, dass diese Scheibe im Regal eines jeden Rock’N’Roll Fans stehen wird.
Chris C.
Punkte: 9.7 von 10                            Hier bestellen für 25.90 SFr.
CD-Crossfade
CROSSFADE - White on blue
MTM-Music

Ich wäre nach dem ersten Durchlauf nie im Leben darauf gekommen, wer hier für den Gesang verantwortlich zeichnet, nämlich kein Geringerer als Göran Edman! Der ehemalige Malmsteen-Sänger präsentiert sich hier aber von einer ganz anderen Seite, denn Crossfade stehen für superben Westcoast-Sound, der runter geht wie Öl. Gegründet wurde die schwedische Band von Gitarrist Lars Hallbäck und Keyboarder Richard Stenström, die beide seit vielen Jahren gestandene Tour- und Studio-Musiker sind. Ebenso erwähnenswert sind die Gebrüder Per und Sven Lindvall. Ersterer Drummer, der unter anderem mit Abba (!!) und zuletzt Aha (!) zusammen arbeitete und sein Bruder, der sonst auch für Aha in die tiefen Saiten greift. Zusammen mit Conga-Spieler Pablo Cepeda und einer vierköpfigen Horn-Section präsentieren uns Crossfade luftigleichte Rockmusik mit etwas Pop-Flair, die in der Art von Toto, Sting, Steely Dan oder Don Henley daherkommt. Mir selber fallen da noch die heute völlig vergessenen Love & Money ("Strange kind of love") oder ansatzweise auch Michael Learns To Rock als Vergleich ein. Das ganze Album mit zehn Songs kommt wie aus einem Guss daher und glänzt nebst wunderschönen Melodien (mit teils fein eingestreuten Jazz-Flocken und durchaus heraushörbaren Gitarren) auch mit einem Traum-Sound. Für eine neue Produktion kommt das Teil echt gänsehautmässig rüber und ist wohl eine der besten Chill-Out Scheiben, die mir seit langem untergekommen ist. Freunde der harten Fraktion wenden sich bei "White on blue" natürlich angeekelt ab, während AOR-Fans nur eines zu tun haben, nämlich sofort zuzuschlagen und sich dieses hochklassige Genre-Juwel besser heute als morgen ins Regal stellen müssen!
Rockslave
Punkte: 9.7 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Disparaged
DISPARAGED - Overlust
Eigenvertrieb

Nach dem hochgelobten (und bereits ausverkauften) Erstling "Deathtrap" werfen Tom (v,g), Ralph (g), Adrian (b,v) und Heinz (d) mit Nachdruck das zweite Scheit in Form einer brachialen Death Metal-Granate ins Feuer! Dem technischen Stil treu geblieben sind auch auf "Overlust" vom galoppierenden Riffing, über rasende Blast-Parts und Flitzefinger-Soli bis hin zu den Saitenakrobatik-Abschnitten alle Trademarks des Debüt's vertreten. Das Songwriting ist eingespielter, flüssiger geworden, die vielen Breaks und Rhythmuswechsel sind erfreulicherweise geblieben. Tracks wie "The art of deceit" oder "Necropressor" bleiben dadurch zwar erst nach einigen Durchläufen richtig im Ohr hängen, die total elf Songs sind es aber auch wert, viele Male gehört zu werden! Die durchdachten Solo-Parts, das verspielte Vollgas-Drumming, die fast jazzigen Einlagen und diverse Samples lockern die CD ausgewogen auf und bei jedem Durchgang hört man wieder etwas Neues. Der Gesang ist ebenfalls beim tiefen Brüllen, begleitet von helleren Schreien geblieben und passt sich gut ins Gesamtbild ein. Aufgenommen wurde in Eigenregie im "Assburn Studio" in Dübendorf, die Produktion ist sehr transparent auch wenn allgemein ein bisschen mehr Druck nicht geschadet hätte. Nichts desto Trotz fast ein Referenz-Album, dass mit verdientem Respekt ins Regal neben die anderen Grössen gestellt werden muss! Mittlerweile haben die Jungs sogar einen Vertrag mit dem deutschen "Twilight-Vertrieb" in der Tasche, womit wir nur noch darauf warten können, wo das Ganze noch hinführen wird. Meine Stimme haben sie auf alle Fälle bereits! Hammerteil!
HaRdY
Punkte: 9.6 von 10                              Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Wolf

WOLF - Evil star
Massacre Records

Wolf are back mit ihrem dritten Longplayer und die Schweden rocken genau dort weiter, wo sie mit ihrem Vorgänger-Album "Black wings" aufgehört haben. Auch mit dem neuen Werk huldigt man dem 80er-Metal und auch diesmal sind wieder jede Menge Maiden-typische Songs aus der Di Anno-Aera zu finden. "Evil star" rockt gewaltig: Hier trifft man auf tonnenweise tolle Riffs, geile Gesangs-Melodien, starke Breaks und immer wieder diese verspielten, teils langen und typischen Soli. Niklas Olson und seine Mannen begeistern mit ihrem Old School-Sound wirklich und zwar mit überzeugenden, lebendigen Songs, die einfach frisch aus den Boxen knallen. Und die Produktion von Peter Tägtgren ist wieder einmal mehr eine klasse Leistung. Wolf liefern hier ihr bisher reifstes Album ihrer Karriere ab. Songs wie der Titeltrack, "American storm" oder "Devil moon" lassen keinen Headbanger unbeeindruckt. Wolf haben hier ein von den eisernen Jungfrauen beeinflusstes, zeitloses Metal-Album veröffentlicht, das es Wert ist, rein zu hören. Fans klassischer Metal-Mucke werden begeistert sein.
Crazy Beat
Punkte: 9.5 von 10                            Hier bestellen für 37.90 SFr.

CD-Propain

PRO-PAIN - Fistful of hate
Continental Entertainment

Ja da schau her: Gary Meskill, der alte Haudegen ist immer noch im Geschäft. Bevor der nette Gary Pro-Pain 1992 ins Leben rufte, zockte er für die Hardcore-Legende Crumbsuckers am Bass, die es auf zwei Scheiben brachten ("Life of dreams" 1986 und Beast on my back 1988), danach gingen bei ihnen die Lichter aus. Besonders letztere "Beast on my Back" habe ich mir seinerzeit geleistet, die Scheibe sollte jeder Pro-Pain Fan, der die Crumbsuckers noch nicht kennt, antesten, denn hier handelt es sich um absolutes Kultmaterial. Weiter im Text haben wir dann die Gründung der besagten Pro-Pain, die Gary am Gesang, Bass mit Dan Richarson, seines Zeichens Drummer der Crumbsuckers ins Leben rufte. "Foul tase of freedom" war dann auch ein starkes Debüt, das sich weltweit stolze 175000 mal verkaufen sollte. Danach folgten ein Hammer nach dem anderen und mit "Fistful of hate" bringen es Pro-Pain schon auf satte neun Veröffentlichungen. Bei den New Yorker'n aus Long Island kracht es dann auf der neuen Platte recht gewaltig. Schon bei dem Opener "Can you feel it?" hört man die Dampfwalze kommen die alles platt walzt, was sich ihr in den Weg ebnet. Es groovt an allen Ecken und Enden, meterdicke Beton-Riffs, eingängige Melodielinien beim Gesang und Sound. Eben alles Elemente, die eine gute Hardcore Metalcore Band auszeichnen. Beim melodiösen Song "Godsspeed" grölt Stefan Weidner von den "Onkelz mit beim göttlichen Track "American dreams" haben wir einen geilen, eingängigen Refrain, mehrstimmig gesungen. Bei "Cut throat" hören wir sogar Akustik-Gitarren und mit dem Instrumental "The better half of forever" knüppelt man intelligent: Es finden sich geile Leadgitarren zu ruhigen, atmosphärische Parts, eine technische Meisterleistung was den Sound von Pro-Pain anbelangt. Denn böse Zungen behaupten, die New Yorker kämen meist mit den gleichen Riffs daher, was absolut nicht stimmt. Auch die Lyrics sind sehr gut gemacht: Sozialkritisch..., wie es sich eben für eine Hardcore Band gehört. O.k., über das Cover-Artwork, das eine geballte Faust vor einer amerikanischen Flagge zeigt, kann man sich streiten, denn man könnte meinen, dass man es hier mit Patrioten zu tun hat, doch wer Gary kennt, weiss, dass er immer hart mit der US-Regierung ins Geschäft geht. Also alles in allem eine überraschende Scheibe aufgrund diverser Experimente, was dem Sound von Pro-Pain sichtlich gut tut, denn hier wird Abwechslung gross geschrieben. Für mich die beste Pro-Pain Scheibe überhaupt und ich kann wieder ruhigen Gewissens schlafen gehen, denn Gary Meskill denkt noch lange nicht ans Aufhören, Recht hat er! Was schliessen wir demnach nach diesem Mini-Roman? Jawohl... ins Plattengeschäft des Vertrauens sprinten, sich "Fistful of hate" besorgen und ab geht die Post. Danke Gary!!
Daniel J.
Punkte: 9.4 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Finntroll

FINNTROLL - Nattfödd
Century Media

Finntroll sind eines der Phänomene der aktuellen Metalszene. Seit der Gründung 1997 wurden die Finnen Bambini-di-Bodom-mässig gepusht und bringen allen "Mainstream!"-Unkenrufen zum Trotz einen soliden Scherben nach dem anderen raus. "Nattfödd" (aus Nacht geboren) hat das Potenzial, die nächste Türe in der Karriere der Humppa-Metaller zu öffnen und nach dem bisherigen Verlauf ihres Aufstiegs wird das bestimmt keine keusche Katzenklappe sein! Zum Sound: Die gewohnt treibenden Black Metal Riffs treffen auf finnische Volksmusik und verschmelzen zu einer immensen Verlockung, eine Party zu feiern! Ich spreche hier nicht von der Sorte "Wachteleier auf Hummerschwänzchen mit ökobiologisch abgebauten Kaviar-Snacks" knabbern, sondern (spätestens nach dritten Song) von einem mitternächtlichen, von Sternen erhellten, Waldlichtungs-Fest mit lodernden Feuern, Freibier für alle, Tanz und Gesang und willigem Weibsvo.., ihr wisst schon. Überhaupt machen die Nordländer sehr visuelle Musik. Als Intro erscheint hin und wieder ein kurzes Hörspiel und führt einen in die jeweilige Marschrichtung. Und je länger man sich in das Album vertieft, desto süchtiger macht es! Die Produktion ist diesmal im Vergleich zum zu polierten Vorgänger-Album wieder schön rauh und energiegeladen ausgefallen. Animalischer Party Black Metal mit Stil. Und wer die Texte mal endlich in Englisch lesen möchte, soll bei www.proserpine.de reinschauen.
HaRdY
Punkte: 9.3 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
ALTERNATIVE ALLSTARS - 110% Rock
Steamhammer/SPV

Dieser Tage bringen die Alternative Allstars, das Trio um Claus Grabke, bereits den Nachfolger ihres Debüt-Albums in die Läden. Einige werden wohl bisher noch keine Notiz von dieser Band mit dem etwas billig anmutenden Namen genommen haben und jetzt dennoch aufhorchen. Genau, Claus Grabke ist dieser Multi-Aktivist, der neben zahlreichen Skateboard Champion Titeln, in den 90er-Jahren mit seiner anderen Band Thumb auch dem deutschen Crossover wesentlich zur Popularität verholfen hat. Damit wäre dieses Thema abgeschlossen. Denn "110% Rock" bietet uns ehrlichen Garagen Rock von Anfang bis Ende. Mit der Bezeichnung Garagen Rock will ich aber keinesfalls negativ auf die zwölf komplett selber, im eigenen Studio produzierten Songs einwirken. Als Rock'n'Roll mit derb-einfacher Gitarrenarbeit und luftiger Pop-Punk-Attitüde könnte man es auch umschreiben. Musikalisch und spieltechnisch anspruchsvolles Material sucht man auf "110% Rock" vergeblich, doch etwas, meiner Meinung nach viel Wichtigeres sticht bei diesem Album geradezu heraus: Spass!! Musik muss dem Hörer und vor allem auch der Band beim Spielen Spass bereiten und dies ist hier definitiv der Fall. Einzelne Songs weisen nämlich höchste Ohrwurmwerte auf: Dabei möchte ich gleich auf den Opener "Waking up to reality" verweisen, der mit viel Drive und Melodie mein Stimmungsbarometer regelmässig nach oben treibt. Der Titelsong "110% Rock" hätte in etwas abgewandelter Form, vor zwanzig Jahren geschrieben, von Mötley Crüe stammen können (ein wirklich gut gemeintes Statement von mir, das wohl in den Ohren anderer nicht so toll klingt...). "Ruberball" wäre die typisch poppige Radio-Single, wenn sie nicht so dreckig wie die anderen daher käme. Mein persönlicher Favorit heisst "Totally wrong", dessen Refrain sich schon beim ersten Durchhören in meinen Gehörgängen hartnäckig festsetzte, und dieses seltsam blubbernde Keyboard (?) besitzt sogar einen gewissen Charme. Dass es etwas härter geht und Grabke stimmlich zu noch mehr in der Lage wäre, zeigt der Song "I'm free". Das nachfolgende "Love so strong" besitzt dann wieder diesen Mitgröl-Charakter, dem man sich kaum entziehen kann. Allgemein bemängeln möchte ich allerdings die zahlreich eingebrachten Synthie-Spielereien, die nur deshalb nicht extrem nerven, weil sie gegen die soliden Song-Gerüste nichts ausrichten können. Ich hätte mir stattdessen einige zusätzliche, coole Gitarren-Overdubs gewünscht. So authentisch die schmutzige, alt wirkende Produktion auch daher kommt, hätte etwas mehr Druck hie und da nicht geschadet. Dennoch: Alles in allem ein frisches Album, welches für einmal durch andere Qualitäten, als mit technischen Leistungen überzeugt.
Ozzy
Punkte: 9.3 von 10

CD-Schandmaul

SCHANDMAUL - Wie Pech & Schwefel
Fame Recordings

Die vier Herren und zwei Damen von Schandmaul habens wieder mal geschafft! In den letzten Jahren tauchte die ehemalige Coverband immer wieder und überall auf, ihre Präsenz war nicht zu übersehen. Immer mehr Fans konnten sie mit ihrem Folk-Rock für sich gewinnen. Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich, wenn man sich die besondere Musik mal genauer betrachtet. Denn soviel steht fest: normal ist das nicht! Frontman Thomas Lindner scheint eher zu erzählen als zu singen. Er singt von Märchen, Träumen und Liebe; währenddessen scheint die Band mit Flöten, Schalmeien, Dudelsack, Geige etc. das Gesungene bzw. Erzählte musikalisch zu untermalen, damit die Fantasie des Hörers noch farbiger und lebendiger wird. Dies ist Folk-Rock vom Allerfeinsten, herrliche Melodien und umwerfende Instrumente, eine zur Musik passende Stimme... Was will man mehr? Wer mal in dieses hervorragende Album reinschnuppern will, der sollte sich folgende Songs vornehmen: "Stein der Weisen", "Der Schatz" und "Verbotener Kuss". Nach dem "Narrenkönig" vor zwei Jahren wurden die Erwartungen der Fans an die neue Scheibe sicher hoch gesteckt. Dies führt normalerweise zu herben Enttäuschungen, doch "Wie Pech und Schwefel" gehört sicher zur Ausnahme, denn es ist ein durch und durch gelungenes Werk!
Maiya R.B.
Punkte: 9.2 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Exilia

EXILIA - Stop playing god (CD-Single)
BMG

Meine Lieblings-Italiener von Exilia halten ihren Status mit der neuen Single "Stop playing god" weiterhin ganz hoch oben. Warum ihre Musik immer wieder als Nu-Metal bezeichnet wird kann ich mir nicht wirklich erklären,denn dieser Italienische Metal klingt so ganz und gar nicht wie andere Bands aus diesem Bereich. Sie sind nicht nur anders, sie haben auch einen eigenen Stil. Sängerin Masha (was für eine phantastische Frau!!) erinnert stimmlich stark an den weiblichen Rebell der Achtziger, Wendy o'Williams (R.I.P.). Natürlich wurden Exilia zu Beginn andauernd mit Guano Apes verglichen (was durchaus ein Kompliment sein mag), doch auf irgendeine geheimnisvolle Weise zeigen die Mailänder eben doch sehr viel Individualität. Ihr Erfolg scheint unaufhaltsam zu sein. Man bedenke, dass ihre '99er Single "Free to live" ausverkauft ist, genauso wie ihr erstes Album "Right side up" im Jahre 2000; alles schon über die Ladentische, nix mehr da. Ehrlich gesagt fürchtete ich bei der Kritik für diese Single nicht objektiv genug zu sein, da Exilia sich verdammt tief in mein Herz gespielt haben. Doch beim ersten Reinhören war schon deutlich klar, dass dieser Song bestimmt nicht nur Exilia-Angefressenen wie mir gefallen würde. Deshalb sag ich nur: hört mal rein, Masha's Stimme und der druckvolle Gitarren-Speed werden Euch gefallen! Wenn dem so ist, dann zieht Euch gleich die letzte EP "Underdog" rein, die ist nämlich noch nicht ausverkauft.
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung                          Hier bestellen für 11.90 SFr.
CD-Undergod
UNDERGOD. - Who's your God?
N-Gage Productions

Dass Basel nicht nur ein klasse Fussball-Team hat, sondern auch mit Musikern in der Champions League mithalten kann, wissen wir nicht erst seit gestern. Jetzt isses so weit, das Basler Trio von Undergod(.) hat sein neues Studio Album "Who's your God" auf das Volk los gelassen. Ich habe ja schon von der Single "Devil in me" bei unseren März-Reviews berichtet. Also drei Songs: ("Devil in me", "Killing me" und "Breath") kennen wir schon mal, das war so zu sagen die Vorspeise. Beim Hauptmenü kriegen wir dann auch richtg grossen Appetit, wenn wir solch geile Zutaten wie "yuppie thrash" in unserem Teller vofinden. Ein "Hüpf-Groove-Song" mit einer "Laut- Leise- Dynamik" und einer guten Gesangsleistung. Vor allem der superbe Gesang von Tommy Baumgartner sticht aus dem Gesamten heraus. "Devotion" beginnt leise und steigert sich dann im Verlauf des Songs, wiederum geiler Refrain. Hier halten sich die Elektro Beat's mehr in Hintergrund, da wird vermehrt auf tradionelle Instrumente gesetzt. Ein guter Rock-Song. Bei "Illumination" wird wieder heftig das Tanzbein geschwungen, ein flotter Abgehrocker. "Fade in fiction" ist dann wieder in Industrial-Manier komponiert, das heisst Loops, Samples, aber immer intelligent eingesetzt und man bewegt sich nicht so in kalten Gefilden, wie die Kollegen von Ministry. Nein, ich bin von der Wärme der Songs angenehm Überrascht. Song Nummer neun, "Nothing really", hat eben diese Wärme mit dem Anfang auf dem Piano und ruhigem Gesang, mit coolem Hintergrund-Beat, ein eher ruhigeres Stück. Beim folgenden "Bringing out the dead" wird man geweckt, denn hier krachen die Gitarren schön fett, auch mit "Laut- Leise- Elementen" versehen. Der Rausschmeisser "Lizard liquid" fängt bedrohlich an und erzeugt eine Gänsehaut, bis dann die Explosion erfolgt, die Gitarren setzen brachial ein und der Gesang wird lauter. Also Leute, ihr seht hier Abwechslung auf dem Teller liegen. Für mich als nicht unbedingten Elektro-Freak ist die neue Scheibe von Undergod(.) angenehm zu verspeisen. Gute Songstrukturen, nie zuviel Compi-Beats, ein alles vernichtender Göttergesang, einfach ein cooles gute Laune Rock-Album ist "Who's your God" geworden. Ich habe es schon letztes Mal erwähnt: Wir können auf Undergod(.) stolz sein, klasse Scheibe!!
Daniel J.
Punkte: 9.2 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Joesatriani

JOE SATRIANI - Is there love in space?
Epic/Sony

Eigentlich hatte ich mit "Is there love in space" ein reines Frickel-Album erwartet, wurde aber überraschenderweise schnell eines Besseren belehrt, denn Joe Satriani hat ein sehr abwechslungsreiches, echt groovendes Stück Rock veröffentlicht. Der Opener "Gnaahh" ist ein cooler Space-Rocker. "Up in flames" ist ein toller Groove-Song, der tierisch abgeht, klasse. "Hands in the air" kommt als stampfender Metal-Song daher. "Lifestyle", der erste gesungene Titel, ist wieder eine treibende Nummer, vom Meister persönlich gesungen. Mit dem Titeltrack beweist Satriani mit einer gefühlvollen Ballade, dass man auch ohne zu frickeln schöne Soli spielen kann. "If I could fly" ist wirklich ein cooler Song, der den Hörer durch Satriani's Solo in eine andere Welt mitnimmt, schlichtweg genial. "The souls of distortion" wirkt etwas düster und "Just look up" trägt einen wieder in die Wolken mit Joe's wunderschönem Spiel. "I like the rain" ist der zweite, vom Meister gesungene Track und kommt als Blues Rock-Song mit verzerrter Stimme gut rüber. Das zehnminütige "Searching" zieht einen dann endgültig in die wundersame, verrückte Welt des Joe Satriani mit all seinen Fantasien. Ein absoluter Klasse-Song, der nach der Wiederholtaste schreit. Als Erholung und Ausklang dient dann das eher ruhige "Bamboo". Der Meister-Gitarrist führt uns mit "Is there love in space" in seine verspielte Welt der Musik. Eine knappe Stunde nimmt einen der Sound gefangen und man geniesst es, diesen mit ihm zu teilen. Ein tolles Album, das trotz der vielen Instrumental-Songs nie langweilig wird.
Crazy Beat
Punkte: 9.2 von 10                              Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Fearfactory

FEAR FACTORY - Archetype
Roadrunner Records

Wer hätte schon von Fear Factory noch grossartig etwas erwartet? Nach den ganzen Reibereien, der Trennung von Band-Sprachrohr und Gitarrist Dino Cazares und dem zwischenzeitlichen Split, hatten viele die Band ja eigentlich schon abgeschrieben. So fangen Fear Factory Anno 2004 auch fast wieder bei Null an und haben für ihren Neustart auch einige, gravierende Änderungen in der Besetzung vorgenommen. Der bisherige Bassist Christian Olde Wolbers wechselte an den vakanten Gitarren-Posten, während ex-Strapping Young Lad Basser Byron Stroud wiederum seinen Platz einnahm. Die veränderte Saiten-Fraktion erledigt ihren Job ausgezeichnet und macht damit klar, dass auch ein Cazares nicht unersetzbar bleibt und die Neuerungen, dazu gehört auch die Trennung von Roadrunner America, der Musik gleichzeitig gut tun. Das Album "Archetype" klingt für mich wie der logische Nachfolger von "Obsolete". Die Songs erstrahlen im gleichen Sound und auch die Ausrichtung des Materials kommt dem 98er-Album nahe. Hart, kompromisslos, maschinell aber nicht zu kalt. Fear Factory haben an ihren typischen Trademarks festgehalten: Das bekannte Riffing in Form einer massiven Wand, während Raymond Herrera mit seinem immer noch beeindruckenden Double-Bass Vorstellungen und dem allgemein punktgenauen Drumming dem Zuhörer mitten in die Fresse knüppelt. Burton C. Bell präsentiert sich stimmgewaltig und variiert wie gewohnt zwischen melodischem Gesang und hartem Shouting. Schon die beiden ersten Songs "Slave lavor" und "Cyberwaste" zeigen, zu was Fear Factory aktuell (wieder) fähig sind und präsentieren sich als wahrhafte Schädelspalter. Mit "Bite the hand that bleeds", einer Halbballade, die ohne aggressives Schlagwerk auskommt, beweisen FF, dass sie auch imstande sind, auf ruhige Weise viel Atmosphäre zu erzeugen. Einschlägige Industrial-Sounds und markante Keyboards wurden gezielt in die Songs eingebaut, wie beispielsweise im kalt konstruierten "Drones", das eher den Sound der Spätphase repräsentiert. Auf witzige Weise abgeschlossen wird das Album mit dem Nirvana Cover "School", das natürlich deutlich im FF-Stil performt wird. Mit "Archetype" haben Fear Factory die wohl allermeisten Erwartungen übertroffen, auch wenn (wie immer bei Einfluss nehmenden Besetztungswechseln) für einige der Weggang von Dino Cazares nicht wieder gut zu machen ist.
Ozzy
Punkte: 9.1 von 10
                        Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Node
NODE - Das Kapital
Scarlet Records

Bella Italia hat uns schon zig Metal Band's hervorgebracht. Ob jetzt gut oder mies, das lasse ich jetzt mal so stehen. Auf jeden Fall heben sich Node von der Masse an Power Metal Bands ab, denn die vier Jungs spielen Melodic Death Metal. Ihr drittes Studio-Album beherbergt elf Songs und während fünfzig Minuten wird es einen richtig schwindlig im Kopf, so schnell ist das Material vom Konzept-Album "Das Kapital". Das Thema des Album's sind die politischen Konflikte von unserem letzten Jahrhundert. Das wird nicht so ernst genommen, sonderen eher sarkastisch an den Tag gelegt. Zurück zur Musik: Da wird nicht nur mit Geschwindigeit gearbeitet da sind auch geile Prog-Passagen in den Songs verwurzelt. Da merkt man auch sofort, warum die vier Italiener Queensryche´s "Empire" gecovert haben. Für mich sind Node auf jeden Fall eine tolle Bereicherung der Melodic Death Metal-Szene, denn sie kommen nicht aus Schweden, obwohl sie dort aufgenommen haben. Pelle Saethers und Lars Linden waren hinter den berühmten Knöpfen vom Mischpult. Gemastert wurde im Mastering Room Schweden (Opeth, In Flames, Dimmu Borgir, Soilwork) und man hatte sogar Gastmusiker am Start, nämlich Jacob Bredahl (Hatesphere) und Petri Kusiisto (Carnal Forge). Soviel zum Hintergrund von Node, die mit ihrer Scheibe "Das Kapital" ein tolles Album abgeliefert haben. Für mich ein wenig wie wenn Queensryche Melodic-Death Metal machen würden. Daumen nach oben und neun verdiente Punkte nach Italien.
Daniel J.
Punkte: 9.1 von 10                         Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Heavenshallburn

HEAVEN SHALL BURN - Antigone
Century Media

Nach dem 90-sekündigen, wünderschönen, klassischen Streicher-Intro noch immer halb am Träumen, hat man den Hammer schon zwischen den Augen! Die fünf Deutschen nennen einen druckvollen, Double Bass-lastigen Grundteppich mit harmonisch-zweistimmigen Saiten-Einsätzen ihr Eigen und walzen cool alles nieder, was ihnen im Weg stehen könnte. Schwer groovender Hardcore trifft auf schwedische Gitarren-Hooks und wird durch das brachiale Gebrüll des Sängers tight in eine schweisstreibende Substanz verwandelt, der man sich nicht so schnell entziehen kann. Eine dunkle, durchdachte Scheibe mit Aussagekraft und viel Power. Die beiden wirklich tollen Klassik-Outros vom rhythmischen, mit hypnotischer Melodie durchzogenen "To harvest the storm" und dem schwerfällig packenden "The dream is dead" runden die Chose schön ab und bieten sich darum geradezu obszön freizügig an, für minimum 48:51 Minuten deinem Leben einen musikalischen Protein-Shake anbieten zu dürfen. Dazu noch geniessen HSB den Ruf, eine energiegeladene Live-Formation zu sein, behaltet also ein wachsames Auge auf den Konzertlisten.
HaRdY
Punkte: 9.1 von 10
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CD-Easyrider

EASY RIDER - Animal
Locomotive Music

Viva España! Wieder mal geht die Spanische Sonne auf um uns mit Musik für Herz und Ohren zu erfreuen. Easy Rider nennt sich diese reizende Truppe, welche auf ihrem neuesten Werk "Animal" so richtig klassischen Achtziger Heavy Metal spielt. Es mag für andere beim ersten vorsichtigen Reinhören vielleicht überraschend sein, wie superb Easy Rider klingen, aber mich überrascht es gar nicht. Denn nach so vielen Spanischen CDs auf meinem Review-Pult weiss ich eines: Die Spanier machen verdammt guten Metal! Natürlich wird die Musik von der nicht ganz akzentfreien Stimme eines talentierten Herren dominiert. Doch was der Rest der Band bietet braucht sich auch nicht hinterm Strauch zu verstecken. Gleitende und präzise Gitarrenriffs, ein so richtig schön tiefer Bass und breschendes Drum, was will man mehr? Man könnte die Songs auf diesem Album so richtig schön auseinanderschrauben um ihr Inneres zu durchsuchen. Doch wie auch immer, man käme jedes Mal auf dieselbe Schlussfolgerung: Ja haben wir die Achtziger, oder was? Solch eine Operation würde aber zuviel Platz auf unserer Review-Site verspeisen, deshalb vorweg nur dies: Hier kriegt Ihr wirklich satten Heavy Metal in seiner reinsten Form! Dazu noch eine Stimme die meist nach einer Kreuzung aus Rob Halford und Kai Hansen klingt. Versuchts mal mit "Chasing demons" oder "Watch your step". An alle Fans von unverfälschtem Heavy Metal: Greift zu, es wird Euch gefallen!
Maiya R.B.
Punkte: 9.0 von 10                       Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Amen
AMEN - Death before musick
Epic/Sony

Der ganze Frust über Besetzungswechsel innerhalb der Band und der immense Ärger mit der früheren Plattenfirma scheint ungebändigt in das neue Album "Death before musick" eingeflossen zu sein. Mr. Casey Chaos war ja schon immer angepisst, doch diesmal holt er zum grossen Rundumschlag gegen alles aus, was dem Shouter nicht passt. Kompromissloser denn je rotzen und rocken sich Amen diesmal durch die fünfzehn hasserfüllten Songs. Der rauh produzierte old school Anarcho-Punk mit zeitweiliger Hardcore- oder Metal-Schlagseite wird wohl jeden Pit zum Kochen bringen und die Clubs in Schutt und Asche legen. Gesanglich trifft man Casey Chaos zwischen Jello Biafra, Iggy Pop und Marilyn Manson wieder an. Wirklich entscheidend ist aber das Gesamtergebnis, und das wirkt überzeugend: Amen klangen noch nie so glaubwürdig angepisst. Mit Mike Fraiser und Daron Malakian konnte man schliesslich auch namhafte Grössen für die Produktion gewinnen. Gleich mit dem ersten Titel "Liberation for..." bekommt man einen richtig guten Vorgeschmack auf die Aggression die einen erwartet. Der Refrain von "Hello (one chord lovers)" zeigt sogleich, dass die aktuellen Amen Songs auch Ohrwurm-Charakteristik aufweisen können. Bei "California's bleeding" kommt dann zum ersten mal der alte Punk-Charme zur Geltung. Das angedeutete Metal-Feeling begegnet uns auf "Westwood fallout", dessen eines Gitarren-Riff willkommenermassen an Slayer erinnert und der gesamte Track bereitet dem geneigten Headbanger echte Freude. Trotz der hie und da etwas stark chaotisch klingenden Parts, präsentieren sich die Songs solide und über die gesamte Spieldauer wird innerhalb des eigenen Stils überraschend viel Abwechslung geboten. Um den Sound so vernichtend hinzubekommen, wurde teilweise an allen Ecken und Enden verzerrt und übersteuert, was mir auf die Dauer als etwas zu viel des Guten erscheint. "Death before musick" ist insgesamt eine kompromisslose Scheibe, die mir gefällt. Leider wird sie der Band aber kaum die Aufmerksamkeit bescheren, die sich ein Label wie Sony wünscht. Das Zielpuplikum ist wohl verhältnismässig relativ klein, trotzdem ist das Ganze eine Empfehlung meinerseits wert.
Ozzy
Punkte: 9.0 von 10
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CD-Kataklysm
KATAKLYSM - Serenity in fire
Nuclear Blast

Nach dem Lesen der bisherigen Reviews von "Serenity in fire" (meistens überschlugen sich die Kritiker mit Superlativen) war ich provozierterweise mächtig gespannt auf die neue Kataklysm! Und obwohl ich nach den ersten Durchläufen ebenfalls dazu neige, der Band zwei erhobene Daumen entgegen zu strecken, muss ich doch ein paar kleinere Mängel bekannt geben. Schlagzeuger Max Duhamel hat ja wirklich schnelle Beine, aber deswegen die Bass-Drum derart aufdringlich in den Vordergrund zu mischen, muss auch nicht gerade sein. In einer Band ist der Bass gleich zu stellen mit Sex, aber danach gemessen sind die Franko-Kanadier schon fast dem Eunuchenlager zuzuteilen und diverse Dejà-vu Momente sind ebenfalls nicht gerade eine Referenz für eine erfrischende Vorreiter-Stellung. Aber nun zu den positiven Aspekten der Katalysatoren: Die Mischung aus leicht weichgespülten Cannibal Corpse (Sound) und groovigen Benediction [Vocals (zu "Transcend the Rubicon"-Zeiten)] wirkt auf mich äusserst beruhigend und lässt sich sowohl im schummrigen Dämmerlicht (zum Einschlafen) wie auch als motivierende Bleifuss-Unterstützung (natürlich in nihilistischer Lautstärke!) auf's Trefflichste geniessen. Die Knüppel-Parts sitzen dort, wo es weh tut und machen gewaltig Druck, die groovigen Passagen sind scharf gewürzte Schicki-Micki-Häppchen und da auch die Melodien nicht zu kurz kommen, kann ich Kataklysm durchaus als die In Flames der Extrem Metal Abteilung beschreiben. Ist nicht böse gemeint, denn ich vergöttere In Flames, sondern dient als ungefähre Vorgabe des zu Erwartenden. Ich will aber bewusst keine zu hohe Note abdrücken, denn diese Band hat ihren Zenith noch nicht erreicht.
HaRdY
Punkte: 8.9 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Benighted
BENIGHTED – Insane Cephalic Prod
Adipocere Records

Cirka ein Jahr zuvor hatte ich schon das Vergnügen ein Album, genauer gesagt "Psychose", zu reviewen. Der damals etwas nervende und unpassend klingende Black Metal Anteil des benightischen Death Metal's wird auf "Insane cephalic prod" etwas dezenter und bedachter eingesetzt. So fügt sich alles viel harmonischer und passender zusammen und ergibt ein runderes Gesamtbild. Benighted 2004 klingen auch viel direkter und kompromissloser, was aber nicht heissen soll, dass keine Innovation vorhanden ist. Nein, der Death Metal der Franzosen klingt trotz der zurückgeschraubten (dem Death Metal) fremden Einflüsse noch frisch und ist eindeutig als Benighted zu erkennen. Auch beim Technischen hat sich die Band im Vergleich zum Vorgänger deutlich weiter entwickelt und klingt nicht mehr so einfallslos, sondern weiss mit technischen Raffinessen und Spielereien zu überzeugen. Die Mosh-Parts grooven noch mehr als zuvor, die Prügel-Parts sind ein Zacken brutaler geworden und durch verbessertes Songwriting entsteht eine grössere Abwechslung. Weiter entwickelt hat sich auch der Mann am Mikro, so klingen jetzt die Kreisch-Vocals nicht mehr nervig, sondern wechseln sich gekonnt mit Guttural- und Growl-Vocals ab. Gelungen ist auch die Produktion der Scheibe und weiss durch tollen Gitarren-Sound, druckvolle Drums und gut hörbaren Bass zu punkten. Die Franzosen haben ganz klar aus den Fehlern des Vorgängers gelernt und legen mit dem vorliegenden Album eine deutliche Steigerung hin.
Marco G.
Punkte: 8.8 von 10                             Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Gonoreas
GONOREAS – Outbreak
Eigenvertrieb

Eine weitere Schweizer Band, die es verdient Beachtung geschenkt zu bekommen, ist Gonoreas, aus dem Aargauischen Brugg. Bereits seit zehn Jahren sind die Jungs und das Mädel aktiv. In dieser Zeit spielten sie über 100 Gigs und stehen nun mit ihrer zweiten Scheibe auf dem Teppich. Mit der Eigenproduktion „Outbreak“ wird ein Plattendeal angestrebt, was bei dem hohen Standart, der diese Scheibe erfüllt, durchaus drin liegen kann. Als musikalische Wurzeln und Einflüsse werden von der Truppe Iron Maiden und Slayer genannt. Auf diesem Fundament steht aber der eigenständige Gonoreas Sound. Melodiöser Power Metal, mit dezent epischem Einschlag hat man sich aufs Etikett geschrieben. Vor allem die Powerröhre von Sänger Gilberto Meléndez und die Hooklines von Lead Gitarrist Damir Eskic, garantieren einen grossen Wiedererkennungswert der neun Tracks (inklusive zwei Balladen), die auch aus deren Feder stammen. Aber auch die Rhythmus-Sektion, bestehend aus Miriam Zehnder (Rhythm Guitar), Oliver Ringger (Bass) und Jonas Lotar (Drums), lieferten einen fundierten Job ab und verpassten den Songs einen stabilen Boden. Veredelt wurde das Album durch die ansprechende Produktion von D. Eskic und J. Lotar, was ein weiterer Pluspunkt von „Outbreak“ darstellt. Da haben fünf Metalheads schon ziemlich viel richtig gemacht.Absolut unterstützenswert!
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10
CD-Crystalium
CRYSTALIUM – Diktat Omega
Adipocere Records

Noch eine Black Metal Combo aus Frankreich. Schnell, aggressiv und heftig geht es zu Sache. Drummer Altar.ZK6 hat ein wahres Meisterwerk vollbracht und seine Felle geradezu misshandelt. Laut und böse kommen Crystalium daher, jedoch sind die Texte auf Französisch für mein Ohr eher ungewohnt. Spannende Songstrukturen machen das Hören aber zu einem Genuss und man ist weit entfernt davon, bei diesem Album einzuschlafen. Die geballte Aggressivität wird auch durch melodiösen Keyboard-Einsatz nicht geschmälert und Freunde des Black Metals kommen hier auf ihre Kosten. Selbst betiteln die Franzosen ihren Stil mit War Black Metal, wie auch immer man das deuten möchte. Den Fotos im beiliegenden Cover nach zu urteilen, haben die Herren durchaus eine starke Affinität zum Krieg. Märsche sind genauso vertreten wie atemberaubend schnelle Prügelstücke. Eine ausgewogene Mischung, die durchaus zu empfehlen ist.
Saskia B.
Punkte: 8.8 von 10                             Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Wake
WAKE - You are safe
Reality Entertainment

Von dieser Schweizer Band hatte ich bis anhin noch rein gar nichts gehört. Umso erstaunlicher ist deshalb die Erkenntnis, dass das vorliegende Album der 1995 gegründeten Band in Los Angeles aufgenommen wurde und das gute Teil nebst bei uns auch in den Staaten selber veröffentlicht wird! Dass Wake diesem hohen Anspruch gerecht werden, lässt bereits der melodiöse Opener "Fresh again" erkennen, wo gleich die variablen Vocals von Sänger Thomas Büchi auffallen. Soundmässig würde ich das mal Retro-Grunge mit Rock'n'Roll-Attitüde auf einem gediegenen Melodien-Teppich nennen. Auch "In motion" lässt überhaupt keinen Schluss zu, dass Wake aus der Schweiz stammen. "Shake shake" entwickelt sich darauf auf Basis von rotzigem Rock'n'Roll zum satten Groover. Allerdings hat mir das Ganze bis hier hin entschieden zu wenig "Wumms", sprich, es hätte in meinen Ohren bedeutend fetter sein dürfen. Warum das (wohl) bewusst nicht gemacht wurde, beantwortet unter anderem "Chromosome", eine ruhigere, stimmigere Nummer mit abermals tollem Gesang. "Frequent solitude", ein balladeskes Stück mit etwas Springsteen-Touch offenbart anschliessend die stilistische Bandbreite von Wake eindrücklich. Die Melodie-Führung sitzt vorzüglich und überhaupt hört sich das Ganze echt hitverdächtig an. Dazu könnte ich mir ein Video auf MTV-Rotation gut vorstellen. "Almost yesterday" klingt nachfolgend wie eine Mischung aus AC/DC und Heroés del Silencio zu "Avalancha"-Zeiten und abermals punktet die Super-Stimme von Thomas Büchi, die der Musik von Wake an dieser Stelle zudem einen unüberhörbaren Touch von U2's Bono Vox verleiht. Gegen den Schluss hin steigert sich dieser Song härtemässig gar kontinuierlich und lässt eine Art Spannung im Songaufbau erkennen. Während "Safe" ähnlich gestrickt ist, gibt es nach dem kultigen Country-Intro mit "Hometown rocker" wieder voll eins auf die Glocke. Der nötige Druck, den ich zu Beginn vermisst habe, lässt sich hier ganz einfach mit dem Drehen des Volume-Reglers nach rechts erzeugen und ab geht's! Die abschliessenden drei Songs bringen nochmals alles, was Wake als Band ausmacht, wenn auch der Ausklang vielleicht eine Spur zu leise ausgefallen ist. Insgesamt ein sehr gelungenes Werk, das vor allem vom überragenden Gesang und den ansteckenden Melodien getragen wird. Producer Warren Croyle hat zudem in der Tat dafür gesorgt, dass man auch von den Arrangements her nichts dem Zufall überlassen hat. "You are safe" wächst mit jedem Umlauf mehr und verdient die Gunst der Fans, also Leute: Reinhören in das lohnenswerte Ding aus heimischer Schmiede ist hier Pflicht! Weitere Info's zur Band gibt es unter www.wake-world.ch - go there!
Rockslave
Punkte: 8.8 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE - Nimby
Steamhammer/SPV

Was für eine Freude ist es doch das neueste Album Deutschlands wohl bester Nicht-Metal-Band zu reviewen! An dieser Stelle darf man den Germanen gleich noch gratulieren, denn es ist ihr zehntes Studioalbum. Wer sich "Nimby" zulegt wird mit fünfzehn kreativen Songs belohnt! Die eine Hälfte macht so richtig gute Laune, während die andere Hälfte eher was zum melancholieren und nachdenken ist. Also ein Album ganz so wie man es von Fury in the Slaughterhouse kennt. Nehmt Euch mal "V.I.P." vor, dieser Song sprüht vor Happiness. Dann wäre da noch "Welcome to the other world". Das Besondere an diesem Song ist der Einsatz des Türkischen Saiteninstrumentes Saz, welches Keyboarder Gero Drnek spielte. Einfallsreich und effektiv, typisch für diese grossartige Band. Ein Song mit Reggae-Beat macht übrigens den Abschluss, aber lasst Euch nicht erschrecken! Die Konsumenten von gesetzlich verbotenem Rauchkraut unter Euch werden den Song zum Chillen bestimmt gemütlich finden. Man kann sagen dass "Nimby" fast so etwas wie ein Rückblick auf die lange und erfolgreiche Karriere dieser hervorragenden Band mit dem makaberen Namen ist.
Maiya R.B.
Punkte: 8.8 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Evilmasquerade

EVIL MASQUERADE - Welcome to the show
Frontiers Records

"Welcome to the show" ist ein lebendiges, sehr abwechslungsreiches Metal-Album mit einigen Prog-Einflüssen geworden. Schon der Opener und Titeltrack ist ein echter Power-Up-Tempo-Song mit coolem, eingängigem Refrain. "The wind will rise" und "Oh Harlequin" schlagen so etwa in die gleiche Kerbe. Interessant sind auch die immer wieder eingestreuten, klassischen Parts in diversen Songs, was das Ganze noch vielseitiger rüber kommen lässt. Überdurchschnittlich gut ist auch die Gesangsleistung von Henrik Brockmann. Der Junge hat eine starke Stimme, hört Euch nur mal den obercoolen Refrain von "Children of the light" an, der frisst sich sofort im Gehirn fest. Ebenfalls klasse, was Drummer Dennis Buhl auf diesem Silberling bietet. Der Junge hat hier einen grandiosen und gnadenlos guten Job abgeliefert und spielt dabei in der absoluten Drummer-Oberliga mit. Im Ganzen gesehen bewegen sich Evil Masquerade auf sehr hohem Niveau, besitzen viel Eigenständigkeit und wissen die wirklich guten Ideen zu verfeinern. Das Solo von "Lucy the evil" zum Beispiel, besitzt absolut Klasse und so gibt es viele kleine Dinge zu entdecken, die erst bei mehrmaligem Genuss von "Welcome to the show" zum Vorschein kommen. Starkes Werk der Nordländer, das es absolut wert ist, mal ein paar Ohren dafür zu riskieren.
Crazy Beat
Punkte: 8.8 von 10
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CD-Primesth

PRIME STH - Beautiful awakening
Nuclear Blast

Wie auch schon auf dem Debüt "Underneath the surface" halten sich die Schweden an einen locker aufgespielten Alternative Rock. Dabei gehen sie auch gerne etwas poppiger zu Werke, ohne sich aber gleich zu sehr dem Mainstream anzubiedern. Der Nachfolger hört auf den Namen "Beautiful awakening" und wurde von den Schweden im Alleingang produziert. Auf die Präsenz von renommierten Produzenten beziehungsweise Engineers wurde dieses Mal verzichtet, lediglich Lasse Marten, der schon mit den Backyard Babies arbeitete, legte in den Decibel Studios in Stockholm noch ein wenig Hand an den finalen Mix. Wie sich zeigt, können Prime Sth es auch ohne die fremde Hilfe alter Hasen. Alle Eigenschaften des Vorgänger-Albums sind auch auf dem neuen Werk vertreten. Dichte Arrangements untermauern breite Gitarrenwände, hymnische Pop-Harmonien tanzen Hand in Hand mit üppigen Rock-Riffs, ohne sich gegenseitig zu bedrängen. Anders ausgedrückt: poppiger Indie Rock mit ordentlich Zunder und gehörigem Pop-Appeal. In punkto Songwriting und Harmonie-Gespür hat man wohl am ehesten zugelegt. "She´s in Hollywood" überzeugt auf diese Weise auf Dauer ebenso wie "Pieces" und der Titelsong "Beautiful awakening". Eine Offenbarung ist das ganze Album zweifellos nicht, für meinen Geschmack klingt die Produktion eine Spur zu glatt. Wer aber gut gemachten Alternative Rock in eher gediegenen Aufmachung liebt, wird auch mit der neuen Veröffentlichung von Prime Sth glücklich werden.
Ozzy
Punkte: 8.6 von 10
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CD-Rival
RIVAL - State of mind
Metal Blade Records

Yes, das rockt!! Eines vorneweg: Rival liefern mit ihrem neuen Album "State of mind" ein grandioses Power/Heavy Metal-Album ab, welches nahtlos an das 2000 erschienene "Modern world" anknüpfen kann. Vornehmlich geprägt wird der Sound der vier Chicagoer hauptsächlich durch die prägnanten Reibeisen-Vocals von Sänger und Bassist John Johnson. Headbanger-Mucke vom Feinsten. Das gesamte Songmaterial weiss bestens zu überzeugen, wobei vor allem den Stücken "Reach", "Insane" und "Hell train" besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Während "Reach" ein Nackenbrecher (mit amtlichem Solo) der Extraklasse ist, kommt bei "Insane" die groovige Seite des schon seit 1990 bestehenden Quartetts zum Zuge. Dass sich Rival nicht nur von Heavy Metallern à la Omen beeinflusst haben lassen, kann man gut in "Hell train" erkennen, denn dies ist ein regelrechter Old-School Thrasher. Da fühlt man sich wirklich wie auf dem Höllenzug. Leider ist nicht alles so gut an dieser Scheibe wie die Songs. Die 35 Minuten Spielzeit sind echt ein bisschen zu mager. Ich meine für das, dass die Band jetzt seit Herbst im Studio war, hätte man sich schon ein, zwei Tracks mehr wünschen können. Der zweite Kritikpunkt liegt bei der jämmerlichen Produktion: Der ganze Sound kommt unklar und sumpfig aus den Boxen, was vielleicht in den 80ern normal war, heute aber, wir leben immerhin im Zeitalter der Digitalisierung, schlicht zu schlecht ist. Dies ändert dennoch nichts daran, dass das Material auf "State of mind" voll abgeht und man fast nicht drum herum kommt, sein Haupt heftig dazu zu schütteln.
Kissi
Punkte: 8.5 von 10                        Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Fearmytoughts
FEAR MY THOUGHTS – The great collapse
LifeForce Records

Mit "The great collapse" bieten uns Fear My Thoughts 43 Minuten voller Metalcore, der zugegebenermassen nicht sehr neu und innovativ daherkommt, aber gut dargebotenes Althergebrachtes ist. So verschmelzen Melodie, Aggressivität, Brachialität und Emotionen zu einem Ganzen, ohne sich irgendwie gegenseitig zu beissen. Fearm My Thoughts verstehen es sehr gut, mit Wechseln zwischen ruhigeren Melodic-Parts und unmittelbar darauffolgendem, brachialem Riffing Spannung innerhalb der Stücke auf zu bauen. Das Melodienspiel erinnert stellenweise stark an In Flames zu "Jetster race"-Zeiten. Dies ist eigentlich auch die einzige Eigenheit des hier dargebotenen Stils mit dem grossen Melodic Death Einfluss. Sonst weicht man nicht erheblich vom genremässigen Durchschnitt ab. Jedoch überzeugt das spielerische Niveau, sowie auch der Sound der Scheibe auf ganzer Länge. Dennoch bleibt ihnen aufgrund der fehlenden Eigenständigkeit eine höhere Wertung ganz klar verwehrt. Trotzdem ist dieses Album für Fans des gepflegten Metalcores und davon nicht genug kriegen können, durchaus empfehlenswert.
Marco G.
Punkte: 8.5 von 10                        Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Blaze
BLAZE - Blood & believe
Steamhammer/SPV

Mit dem mittlerweile dritten Studio-Album unterstreicht der ex-Maiden Sänger, dass er es solo wirklich bringen kann. Unvergessen sind auch seine zahlreichen Auftritte der jüngeren Vergangenheit, die sich immer wieder als besondere Metal-Leckerbissen hervor getan haben. Mit "Blood & believe" schliesst Blaze Bayley nahtlos an seine bisherigen Alben an. Musikalisch immer noch metallisch, auch wenn die moderneren Elemente seit je her ein fester Bestandteil der Musik bilden. Der rhythmische Opener "Alive" und das nachfolgende "Ten seconds" hauen genau in diese Kerbe rein, während der Titeltrack nach einem ruhigen Beginn ein wenig Schlag zu Annihilator aufweist. "Life and death" zeigt darauf eindrücklich, wie sich der Gesang von Blaze weiter entwickelt hat. Die unterschiedlichen Stimmungen werden zur transparenten und zeitgemässen Produktion optimal intoniert. Gleiches gilt für die Arrangements aller Songs, die viele Details aufweisen, die durch den Hörer erst mal wahrgenommen und verinnerlicht werden müssen. Gelungen auch die Halbballade "Regret" sowie die letzten zwei Stücke, davon besonders "Soundtrack of my life", wo nebst der guten Instrumentierung abermals der Gesang punkten kann. Was etwas fehlt, sind die echten Reisser-Stücke mit griffigen Hooklines, wie sie auf "Silicon Messiah", dem Debüt, mehrfach zu finden sind. Trotzdem sind die Trademarks, die den typischen Blaze-Sound ausmachen, auch auf der aktuellen Langrille klar aus zu machen. Wer die bisherigen Werke des sehr fanfreundlichen Engländers mochte, bewegt sich mit "Blood & believe" ebenso im grünen Bereich.
Rockslave
Punkte: 8.3 von 10                                Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Stateofmind
STATE OF MIND - Memory lane
MTM-Music (Classix)

Weiss der Geier, wieviel Bands mittlerweile aus Schweden stammen, denn hier ist noch eine! Die Anfänge von State Of Mind reichen zurück bis 1987. Das vorliegende Material mit dem Arbeitstitel "Mother" entstand ein paar Jährchen später, genauer 1994 und wurde bislang nur in Japan unter dem Titel "Memory lane" auf den Markt gebracht. Somit ist diese Band natürlich ein gefundenes Fressen für die Abteilung "Classix" bei MTM. Soundmässig klingt es wie eine Mischung aus älteren Whitesnake mit massig Vibes in die Ecke von Van Halen. Während der Opener "My kind of life" mehr der weissen Schlange huldigt, würde "Up on the top" bestens in die Zeit mit Sammy Hagar passen. Gitarrist Jörgen Svensson hat Eddie van Halen's Lern-Videos wahrscheinlich schon zum Frühstück "verspiesen". Aber auch Bon Jovi zu "Blaze of glory"-Zeiten oder abermals Whitesnake kommen bei "Carry on" gekonnt zu Ehren. Die Produktion kann sich sehen lassen und Sänger Conny Lind verfügt über eine markige, überaus geeignete Stimme für diesen Sound. Das Songmaterial ist eigentlich durchgehend auf einem guten Niveau angesiedelt und hört sich gefällig an, auch wenn ein riffmässiger Oberkracher leider nicht aus zu machen ist. Wie fast immer bei Re-Releases von Japan-Scheiben, packen MTM bei uns auch deren Bonus-Tracks mit drauf, was wirklich klasse ist, denn so mancher guter Song wurde dem europäischen Publikum bisher vorenthalten. Ob State Of Mind auch heute aktiv sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Mit "Memory lane" kann sich der geneigte Fan aber schon mal ein gutes Teil in die Sammlung stellen.
Rockslave
Punkte: 8.3 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Vhaldemar
VHALDEMAR - I made my one hell
Arise Records

Kraftvoller Metal aus Spanien wird uns hier mit "I made my one hell" (was für ein bescheuerter Titel!) geboten. Die Spanier gehen ganz ordentlich und mit viel Power zur Sache. "No return" zum Beispiel, ist eine geile Metal-Hymne, die sofort hängen bleibt. Ansonsten werden grösstenteils Uptempo-Kracher serviert, die allesamt echt gut sind. Das schwerfällige "Old kings vision" erinnert ein wenig an Manowar und "Death comes tonight" kommt als harter, cooler Stampfer wirklich klasse rüber. Trotz durchschnittlich hohem Tempo, wird viel Abwechslung geboten. Shouter Carlos Escudero erinnert hie und da mit seiner kraftvollen, eher tiefen Stimme an den guten alten David Wayne (ex-Metal Church Röhre). Mit "Mystery" und "March of dooms" haben die Spanier gleich zwei Instrumental-Songs am Start. Abschliessend bleibt eigentlich nur zu sagen, dass man als Power Metal Fan mit Vhaldemar nicht viel falsch machen kann. "I made my one hell" ist im Grossen und Ganzen ein starkes Stück Metal ohne nennenswerte Ausfälle.
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10

CD-Chaosbreed

CHAOSBREED - Brutal
Century Media

Die finnische Death Metal-Combo Chaosbreed vereint Musiker von Amorphis, Moonsorrow, Gandalf und The Black League, respektive ex-Sentenced. Diese Mischung ergibt nicht unerwartet ein erstaunlich griffiges Gebräu, das vor allem Parallelen zu Entombed oder bei den schnelleren Tracks auch zu Lemmy & Co. aufweist. Der Opener "Wretched life" kommt am Anfang jedoch satt und eher Slayer-typisch daher. Das Gitarren-Solo am Schluss hätte ich so nicht unbedingt erwartet und klingt, als hätte es Altmeister Tony Iommi eingespielt. Dazu gehört flächendeckend eine Menge Rotz und simpler, aber ziemlich dreckiger Rock'n'Roll. Interessant ist das Songmaterial zudem, da nicht nur speedig durchgebolzt wird, sondern das Tempo immer wieder ändert. Was auch positiv auffällt, ist die überaus fette Produktion. Das markige Gegurgel von Tarneli Jarva würde, müsste ich so "singen", irgendwann mit Sicherheit meinen Mageninhalt des Tages und gleich darauf auch noch die Gedärme zu Tage fördern. Nebst überwiegend flotterem Material werden überdies, wie bei "Demon skunk" oder "An evil eye" ziemlich langsame, an alte Black Sabbath erinnernde Lava-Riffs eingesetzt und..., je le länger das Teil dreht, lassen sich durchaus auch Six Feet Under als Vergleich nennen, denn bei "Symptons of the flesh" höre ich mindestens teilweise, vor allem zu Beginn, dessen Epos "Revenge of the zombie" heraus, zumal Chris Barnes stimmlich ziemlich ähnlich abshreddert. Fazit: Nichts wirklich Neues unter der Sonne, aber verdammt gut umgesetzt. Death Metal Fans können mit "Brutal" somit ein grundsolides Teil in ihre Sammlung einreihen, das dort mit Sicherheit nicht verstauben wird.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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CD-Stormhammer

STORMHAMMER - Lord of darkness
Mausoleum Records

Stormhammer legen mit ihrem dritten Album ein starkes Stück Melodic Power Metal auf den Tisch. Soundtechnisch hat sich bei den Deutschen um den Schweizer Sänger Tommy Lion nicht viel verändert. Immer noch setzt man auf gute, sehr melodiöse Mucke. "Lord of darkness" bietet zwölf tolle Songs, die eigentlich alle gut im Ohr hängen bleiben, vor allem "Cyber mortis", der Titeltrack und "Gates of mystery" haben ordentlichen Ohrwurmcharakter. Bei der coolen Ballade "Wise man" erkennt man das überdurchschnittliche Potenzial des Schweizers Tommy Lion, der Junge hat immer noch eine grandiose Stimme. Auch der Rest der Songs ist gespickt mit tollen Riffs, guten Gesangsmelodien und mit genügend Abwechslung. "Lord of darkness" ist ein gutes, solides Stück Metal geworden, nicht mehr und nicht weniger.
Crazy Beat
Punkte: 7.9 von 10
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CD-Razorback

RAZORBACK – Animal anger
Massacre Records

Wow, was für eine Scheibe! Melodic Metal, der ins Blut geht. Hier haben Rolf Munkes (Majesty), Stefan Berggren (ex-Company of Snakes) und Konsorten gute Arbeit geleistet. Gefühlvolle, rockende Stücke, die mich nur schwer ruhig auf dem Sofa sitzen lassen. Schon der Opener "The hymn" stellt sich als wahrer Ohrwurm heraus, den man noch Stunden nach dem Abschalten der Stereoanlage im Gedächtnis hat. Langeweile kommt zu keiner Zeit auf, egal ob bei der Ballade "Fire and rain" oder Krachern wie "Lone wolf". Die Gitarren-Parts sind ebenfalls melodiös und rockig. Die Stimme des Schweden Berggren passt sich hervorragend in die Melodien ein. Wieder ein Melodic Rock Album, das Fans dieses Genres gefallen dürfte, da mit Professionalität und Spielfreude an die Sache heran gegangen wurde. Heraus kamen zehn hörenswerte Songs, die ich Euch nur wärmstens ans Herz legen kann. Geile Scheibe!
Saskia B.
Punkte: 7.8 von 10                          Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Jerrygaskill

JERRY GASKILL - Come somewhere
InsideOut Music

Wäre es nicht auf der Rückseite der Promo zu lesen, hätte ich keine Ahnung gehabt, mit wem ich es hier zu tun habe. Mr. Gaskill ist demnach der Drummer von Kings X, der Ami-Band mit Faible für die Beatles, die es auch schon eine ganze Weile gibt. Ihre Musik, die in der Schnittmenge von Blues Rock bis Psychedelic liegt, ist in den vergangenen Jahren nicht von grossem Erfolg verwöhnt worden. Das 89er-Album "Gretchen goes to Nebraska" wurde damals zwar von den grossen Magazinen abgefeiert und es folgten auch Tourneen als Support von AC/DC (!) und Iron Maiden (!!), die Kings X aber kaum einen Schritt weiter brachten. Die von den harten und treuen Fans ersehnte Headliner-Tour kam etwas später ebenso wenig in die Gänge. Trotzdem kann das Trio für sich verbuchen, einen eigenen Stil gefunden zu haben, der von starkem Seventies-Einschlag geprägt ist. Jerry Gaskill hat sich auf seiner ersten Solo-Scheibe, dessen Songs alle auf sein Konto gehen, nicht so weit von seiner Stamm-Combo entfernt, wie er es vielleicht hätte wollen. Das Resultat auf insgesamt fünfzehn Songs kann sich aber durchaus hören lassen, denn Jerry hat das Teil neben selbst gespielter Gitarre und dem Klavier auch gleich eingesungen. Viele der Songs sind balladesk intoniert, halbakustisch und mit eben diesem unverwechselbaren Touch der Beatles geimpft. Gleichwohl sind dann und wann auch ein paar heavy Gitarren-Riffs (mit leicht modernem Anstrich) aus zu machen. Kings X-Fans werden sich "Come somewhere" sowieso zulegen und Leute, die sich aufgrund des Lesens bis hierher angesprochen fühlen, dürften an den Songs, die top produziert sind (Bandkollege Ty Tabor stellte sein Studio zur Verfügung) mit grosser Wahrscheinlichkeit auch Gefallen finden. Anspiel-Tipps: "She' cool", "All the way home", "Crazy" oder "I saw you yesterday".
Rockslave
Punkte: 7.7 von 10
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CD-Versover

VERSOVER - House of bones
Mausoleum Records

Bei der zweiten Scheibe der brasilianischen Band Versover handelt es sich vom Text her um ein Konzept-Album, welches auf der Geschichte "A casa des Ossos (eben House of Bones)" des brasilianischen Schriftstellers Adriano Villa beruht. Kurz gesagt geht es in der Geschichte darum, das ein europäischer Geschäftsmann in Brasilien Fuss fassen möchte und darum dort die Eröffnung neuer Niederlassungen plant, dabei jedoch im unheimlichen "House of Bones" allerhand Fürchterliches erlebt! Nun aber zurück zum Wesentlichen, der Musik: Versover gelingt es, ganz verschiedene Richtungen wie Classic Metal, ein wenig NWOBHM oder fette Thrash-Riffs zu mixen. Ebenfalls sehr abwechslungsreich ist der Gesang von Rodrigo Carmo, der problemlos zwischen aggressiveren und sanfteren Vocals wechseln kann. Anspieltipps: Das thrashige "Thougthts of a stranger", das groovige Titelstück "House of Bones", das geniale "Dead hour and twelve minutes more" oder auch das eingängige "Daem angel". Versover verstehen es, aus ganz verschiedenen Richtungen des Metals einen interessanten Mix zu kreieren, ohne jedoch den Verdacht aufkommen zu lassen, überall ein wenig "abzukupfern". Sämtliche Songs bilden eine eigene Identität und Kompaktheit. Eine Scheibe also für jeden offenen Metaller, der sich nicht auf nur auf eine Richtung unserer so vielseitigen Musik festlegen möchte.
Marco F.
Punkte: 7.6 von 10
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CD-Unsane

UNSANE - Occupational hazard
Relapse Records

Bei "Occupational hazard" handelt es sich scheinbar um eine Wiederveröffentlichung des Noise-Core Trio's von Unsane, das schon im Jahre 1998 auf den Markt geworfen wurde. Scheinbar hat man weltweit über 25000 CDs an den Mann oder Frau wie auch immer verkaufen können. Seit der Veröffentlichung hat man auch ausgiebig getourt, under anderem mit so namhaften Bands wie Slayer, Neurosis oder Entombed. Wenn ich am Anfang dieses Reviews geschrieben habe Noise, dann trifft das auf den Shouter, nämlich Chris Spencer zu, der im Hardcore oder Skater Metal Stil brüllt. Ja..., hier ist nicht viel von Gesang zu hören, zu angepisst tönt Mister Spencer. Der Rest des Trio's Dave Curran am Tieftöner und Vinny Signorelli an den Drums spielen eher eine Mischung aus Hardcore Rock und Alternativ Metal. Schwere Riffs im gemächlichen Tempo und das alles vernichtende Geschrei von Chris Spencer prägen den Sound von Unsane. Diese machen Musik für Fans von High on Fire, Isis, Shellac Oxes und die göttlichen Neurosis. Für mich ist das Ganze ein bisschen zu nervig, denn es bleibt nichts hängen, auch nach zig Durchläufen. Unsane sind live sicher besser als auf Platte. Für Hardcore-Freaks und Skater das richtige Futter, alle anderen sollten zumindest mal reinhöhren.
Daniel J.
Punkte: 7.5 von 10                              Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Feinstein
FEINSTEIN - Third wish
Steamhammer/SPV

David "Rock" Feinstein gehört zum alten Schrot und Korn, denn der Gitarrist war schon in den 80ern mit seiner Combo The Rods und vorher noch mit Elf, wo mal ein gewisser Ronnie James Dio das Mikro schwang, (fast) jedem Rock-Fan von damals ein Begriff. Nach ein paar Besetzungswechseln ging es dann 1987 nach dem eigentlich nicht schlechten Album "Heavier than thou" aber definitiv den Bach runter. Das letzte Lebenszeichen von Feinstein war das 1990 erschienene Album "Indulge" mit einer Band namens A 'la Rock, bei der der ehemalige Rods-Bassist Garry Bordonaro auch wieder mitgewirkt hatte. Eine Hymne wie "Let them eat metal" ab dem gleichnamigen Album von 1984 gehört auf jeden Fall auch heute noch in jede gut sortierte Sammlung! Zwanzig Jahre später will es der "alte Knabe" anscheinend nochmals wissen. Mit Sänger John West (Royal Hunt, ex-Artension) und der Produzenten-Mithilfe von Joey deMaio lässt es Herr Feinstein nochmals krachen. Dass der Opener "Regeneration" dabei "etwas" nach Manowar klingt, erstaunt nicht wirklich, bleibt jedoch zum Glück der einzige Track in dieser Machart. "Rebelution" und "Streaming star" atmen danach deutlich alte Dokken ("Kiss of death") und Judas Priest ein, während der Titeltrack zuerst ruhig beginnt, um sich im weiteren Verlauf zu einer veritablen Hymne zu entwickeln. Warrior lassen nachfolgend bei "Rule the world" herzlich grüssen, während die Oberpriester bei "Masquerade" abermals zitiert werden. Die sanfte bis offensichtliche Abkupferei geht darauf munter weiter: "Heaven and hell" von Black Sabbath verlieh "Far beyond" offensichtlich ein paar zusätzliche Flügel..., na ja. Der Rest, wie das ganze Album überhaupt, holt sich in Sachen Originalität wirklich keinen Ehrenpreis. Zu fest klebt man am Saum der erwähnten Szene-Grössen. Trotzdem rockt das Teil einigermassen, auch der guten und fetten Produktion wegen. Kein Killer, aber es gibt klar Schlechteres im Angebot!
Rockslave
Punkte: 7.5 von 10                                Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Meduza
MEDUZA - Upon the world
Massacre Records

Edle Songs präsentieren uns Meduza aus Schweden mit ihrem zweiten Werk "Upon the world". Nachdem das Debüt "Now and forever" bereits auf sehr gute Resonanzen stiess, durfte man auf das zweite Werk gespannt sein. Und eins vorweg, man wird nicht enttäuscht. Der Stil der fünf Musiker von Meduza, mit Aushängeschild Sänger Apollo Papathanasia (ex Majestic, Time Requiem) und dem begnadeten Gitarristen Stefan Berg, lässt sich als Neo Classical Metal mit eingängigen Melodien und virtuosem Gitarrenspiel beschreiben. Besonders gut ins Ohr gehen die fetten Gitarrenläufe von Stefan Berg, teilweise an Yngwie Malmsteen erinnernd, ohne jedoch in zu lange und ausufernde Soli und Riffs ab zu gleiten. Sämtliche neun Songs zeigen verschiedene Facetten auf, ob mal mit erhöhtem Tempo oder eher im Mid-Tempo Bereich. Die Band versteht es, anspruchsvolle Songs zu schreiben, die einen auch nach mehrmaligem Hören nicht verleiden. Meine Anspieltipps sind der Titelsong "Upon the world" und der Opener "Design for life", wo melodiöser und anspruchsvoller Melodic Metal präsentiert wird. Alles in allem ein solides Werk, das bestimmt seine Käufer finden wird.
Marco F.
Punkte: 7.1 von 10                                Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Emerald
EMERALD - Forces of doom
Shark Records

"Forces of doom" ist das zweite Album der Schweizer, das nach dem Debüt "Calling the knights" erscheint. Die Produktion ist diesmal etwas besser ausgefallen, die Songs sind auch etwas ausgereifter als auf der ersten Scheibe. Man hat sich ein wenig aus der Maiden-Richtung entfernt. Das neue Werk klingt um einiges eigenständiger, obwohl man immer noch einige tolle zweistimmige Soli finden kann, wie zum Beispiel bei "Blood of our kings". Was Emerald besonders auszeichnet, ist Shouter Jvo Julmi, der einfach cool singt und stellenweise gewisse Ähnlichkeit mit Geddy Lee (Rush) hat. Seine hohe, aber immer noch kratzige Stimme, überzeugt auf dem ganzen Album. Emerald gefallen durch ihren recht abwechslungsreichen Melodic Metal. Und diesmal hat man mit "Forever" sogar eine richtig tolle Ballade mit auf's Album gepackt. Emerald haben sich mit "Forces of doom" ein gutes Stück weiter entwickelt. Swiss Melodic Metal at it`s best. Cooles Album Jungs!
Crazy Beat
Punkte: 7.0 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Visiondivine
VISION DIVINE - Stream of consciousness
Metal Blade Records

Endlich mal eine aus Italien stammende Power Metal Band, die nicht einfach stumpfsinnig den Flaggschiffen des klassisch inspirierten Metal's nacheifern! Natürlich findet man auf dem dritten Album der 1998 gegründeten Combo manchmal die Einflüsse von Vivaldi und Co. durchschimmern (am Deutlichsten bei "Shades"), was ja auch nicht verwunderlich ist, wenn man sich die Mitglieder dieser Kapelle mal genauer anschaut: Olaf Thörsen, damals noch Gitarrist bei Labyrinth, gründete Vision Divine zuerst als Nebenprojekt mit Fabio Lione, der jetzt bei Rhapsody singt, am Mikro. Nach zwei erfolgreichen Alben ("Vision divine" und "Send Me An Angel"), verliess Thörsen dann Labyrinth, um seine ganze Aufmerksamkeit Vision Divine schenken zu können. Während den Arbeiten zum neuen Album "Stream of consciousness" entschied sich Fabio Lione, die Band zu verlassen. Ersetzt wurde er von Michele Luppi, der seinem Vorgänger in Sachen Stimme nichts nachsteht. Um auf die neue Scheibe zurückzukommen: Das als Konzept-Album gefertigte Stück handelt inhaltlich von einem in der Irrenanstalt sitzenden Mannes, in dessen Gehirn und Gedanken uns das Songmaterial entführt. Leider hat das Album keine wirklich hervorragenden Stücke zu bieten, bis auf das progressive "Out of the maze" oder die schön melancholische Ballade "Identities", die in ein grandioses Finale gipfelt, vielleicht. Den fettesten Minuspunkt auf diesem Album sehe ich ganz klar beim sehr grosszügigen Einsatz von Synthesizern und Samples. Ein bisschen weniger Computer hätte das Material sicher echter und greifbarer gemacht. Bei Tracks wie "Colours of my world" zum Beispiel, ist man sich nicht einmal mehr sicher, ob da wirklich noch Gitarren zum Einsatz kommen.
Kissi
Punkte: 6.5 von 10                       Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Dragonhammer

DRAGONHAMMER - Time for expiation
Scarlet Records

Das zweite Album der Melodic Power-Metaller Dragonhammer aus Italien. Wie es sich gehört mit obligatem Intro und dann dem göttlichen Song "Eternal sinner", ein wunderbarer mit Keyboard unterlegter Melodic-Metal Song. Da bin ich ja mal gespannt auf die folgenden Songs. Im gleichen Tempo geht's mit "Believe" weiter, trotz des anspruchsvollen Gesangs von Max Aguzzi, fehlt dem Song das gewisse Etwas. Doch schon beim nächsten Song "Fear of a child" erhellt sich meine Miene wieder: Ein schneller und epischer Song. Anschliessend folgt "The pages I never wrote". Hier wird ein wenig vom Gaspedal Abstand genommen, balladenmässig und sphärisch weiss der Song zu gefallen. Leider sinken die nächsten Stücke wieder in den durchschnittlichen Bereich ab. Bei der derzeit grossen Schwemme an zahlreichen, exzellenten Melodic-Power-Metal-Bands (Edguy, Masterplan, Stratovarius oder Hammerfall..., nur um einige zu nennen) dürfte es für Dragonhammer schwer sein, sich in der Oberliga zu etablieren. Anderseits verstehen die Jungs ihr Handwerk, der Gesang tönt auch nicht schlecht und einige Songs wissen durchaus zu überzeugen. Leider fehlen jedoch die absoluten Granaten-Teile. Geben wir den Jungs aber für die dritte Platte noch eine Chance, den Weg, den sie eingeschlagen haben, ist sicher richtig und live kann ich mir vorstellen, dass das Material ganz anders wirkt. Wer auf melodischen Power Metal steht, sollte sich die Scheibe sicher einmal anhören, die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Marco F.
Punkte: 6.5 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Androbb
ANDROBB - Bleeding rose
Eigenvertrieb

Nachdem mir bei den Reviews vom Monat April bereits eine Demo-CD aus der Türkei vergönnt war, erreichte mich nun eine CD aus dem Fürstentum Liechtenstein. Toll, dass es dort neben vielen Banken, Vermögensverwaltern und den schönen Briefmarken auch noch Leute gibt, die sich um Live-Musik kümmern. Androbb beschreiben ihre Richtung selber als Pop/Rock mit Line-Up bestehend aus zwei Gitarren, Gesang, Keyboard und Schlagzeug. Präsentiert werden zwölf Songs zwischen Balladen, Soft Rock und rockigere Sachen. Dank dem gezielten Keyboard Einsatz versprühen einige Songs Gefühle und Emotionen und wirken fast ein wenig sentimental, so wie das Titelstück "Bleeding rose". Ich mache es kurz, einige gute Ansätze sind vorhanden, aber mein Tipp: Zuerst mal ganz viele Konzerte geben, lieber eine Demo-CD mit drei oder vier ausgereiften, fetten Tracks aufnehmen und dann könnte man dem hochgesteckten Ziel der Band, ganz nach oben zu landen, einen Schritt näher kommen. Also Androbb: Auch hier mein Tipp: "Dranne bliibe" und live noch die nötigen Erfahrungen sammeln.
Marco F.
Punkte: keine Wertung
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CD-Herod

HEROD - For whom the gods would destroy
LifeForce Records

Buffalo NY., auch bekannt für seine berühmten Schneestürme, extremen Temperaturen und seine bekannten Sportteams, ist die Heimat von Herod. Gegründet im Jahre 2000 nach Christi, will man die Welt des Heavy Metal's erobern. In meinem Infoblatt steht geschrieben, dass wenn man Fan von Metallica, Megadeth, Iron Maiden, Judas Priest und Pantera sei, dann ist die neue Scheibe von Herod das Richtige für´s Gemüt. Eins muss ich dem Autor, der diesen Flyer geschrieben hat, lassen: Er hat voll ins Schwarze getroffen. Doch das deswegen jetzt bei mir die totale Euphorie ausbricht, glaube ich kaum. Ich bin zwar nicht abgeneigt von Metallica und Co., aber Herod bedienen sich zu skrupellos bei den besagten Bands. Inspirationen haben alle Musiker, geklaut hat auch jeder schon mal, aber wenn schon nichts Kreatives im Gehirn ist, sollte man wenigstens klug klauen, das heisst die Riffs ein wenig abändern und nicht im Original stehen lassen, wie das hier der Fall ist. Wenigstens beherrschen sie ihre Instrumente, was ja bei solchen Bands auch nicht immer logisch ist. Genug des Guten: Wer auch die 239856ste Kopie von Metallica oder Megadeth braucht und zuviel Kohle hat, sollte hier unbedingt zugreifen, er wird es sicherlich nicht bereuen. Alle anderen und auch der Schreiber dieser Zeilen werfen das Original in unseren CD-Player und boykottieren diesen schwachsinnigen Overkill.
Daniel J.
Punkte: 6.2 von 10
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CD-Aok
A.O.K. - Kinderlieder frei ab 18
Locomotive Music

Treffend als Nothingcore bezeichnet, ist auch das achte Album der "schlechtesten Band der Welt" eine wilde Mischung aus Geprügel (Der Knüppel aus dem Sack 2003), "witzigen" Coverversionen (Butzemannslayer), kleinen Hörspielen, Samples und Verarschungen (Volxmusik für'n Arsch). Eigentlich ist das Bandmotto ja "Wer probt, fliegt raus", aber anscheinend hat man doch ein bisschen gesündigt, denn sooo beschissen klingen die achtzehn Tracks beileide nicht. Zwischendurch wird mit durchaus gefälligen Tönen aufgewartet, das Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt, Spannung aufgebaut..., doch blöderweise setzt dann wieder das U-Comix-Geshoute ein, das es dir selbst überlässt, ob du nun debil-sabbernd darüber grinsen oder dich unter hysterischem Geschrei im nächsten Gully verstecken willst. Als musikalischen Preis ernten A.O.K. für diese Scheiblette knapp die frischgepflückte, hellgrüne Gurke, in der B-Note dürfen jedoch für sexistischen Humor, die Eigenentdeckung von neuen Geisteskrankheiten oder dem Vorhandensein von innovativem Grammatik-Geshredder selbstständig Punkte von 0,3 Watt bis 999 Currywürsten verteilt werden. Als Highlight ist aber noch der letzte Song "Mir scheint die Sonne aus dem Arsch" zu erwähnen, eine Homo-Hymne allererster Sahne! And don't forget: Wer anderen eine Bratwurst brät, hat ein Bratwurst-Bratgerät!!
HaRdY
Gartenzwerge: 5 3/4 von 10 Roten mit grüner Schürze                          
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CD-Nehemah
NEHËMAH – Requiem Tenebrae
Adipocere Records

Diese französische Black Metal Combo hat acht überwiegend sehr lange Stücke auf diese CD gebannt. Jedoch kann die Länge die fehlende Soundqualität und die eher langweiligen Songs auch nicht wieder gut machen. Ein ziemlich einheitlicher Soundbrei wird einen hier um die Ohren gehauen, die Songs sind viel zu lang und tragen wenig Überraschungen in sich. Trotz einiger Tempi-Wechsel ist kein wirklicher Schwung in den Songs und das Zuhören wird zunehmend anstrengender. Wie Kaugummi ziehen sich die acht Songs über 55 Minuten, weder die schnellen Prügelstücke, noch die langsamen, ruhigen Passagen überzeugen mich wirklich. Da greife ich lieber bei neuerlicher CD-Wahl auf andere Bands dieses Genres zurück. Leider nichts Besonderes.
Saskia B.
Punkte: 4.3 von 10                            Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Mortician
MORTICIAN – Hacked up for barbeque & Zombie apocalypse
Relapse Records

Mortician gehören zu den Bands, die man entweder als Kult verehrt oder einfach nur Scheisse findet. Mit dem hier vorliegenden Silberling werden das Debüt-Album "Hacked up for barbeque" und die EP "Zombie apocalypse" wiederveröffentlicht. Zelebriert wird hier Gore Grind der simplen und brachialen Machart, absolut tiefgestimmte Gitarre und Bass paaren sich zu einem Drum-Computer und Grunz-Vocals. Oft werden die Stücke mit Samples aus Splatter-Filmen begonnen, dies jedoch so oft, dass es schon wieder unspektakulär wird. Genauso wird auch die Musik der zwei Amerikaner mit der Zeit. Der breiige Sound und die monotonen Drums beginnen mit dem Fortschreiten der Spielzeit zu langweilen. Vielleicht wären ein paar Ansätze durchaus gut, jedoch lässt sich dies aufgrund des grottenschlechten Sounds nicht raushören. Ein einmaliges Durchhören der Scheibe ist akzeptabel und macht, wenn auch selten, Spass. Jeder weitere Hördurchgang wird aber einfach mühsam. Fans, die das Debüt und die EP noch nicht besitzen, können hier sicher bedenkenlos zugreifen, allen anderen empfehle ich, sich guten Death/Grind, der einfach weniger Kultfaktor besitzt, anzuhören. Mir geht der Kultfaktor hier jedenfalls am Arsch vorbei, nur so nebenbei erwähnt.
Marco G.
Punkte: keine Wertung
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