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CD Reviews Juni 2003
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.

CD-Grave-Digger

GRAVE DIGGER - Rheingold
Nuclear Blast

Diese deutsche Kult Heavy Metal Band ist untrennbar mit dem Namen von Sänger Chris Boltendahl verbunden. Seit den Anfängen, und diese liegen inzwischen auch schon gut zwanzig Jahre (!) zurück, hat er die Gruppe am Leben erhalten und eine treue Fanbasis um sich geschart. Mir gefielen Grave Digger allerdings nie so recht und so fand ich früher keinen Bezug dazu. Woran es gelegen haben mag? Who knows..., Lemmy von Motörhead "singt" ja ähnlich (?) wie Chris und trotzdem galt meine Aufmerksamkeit im direkten Vergleich bisher nur den Motorköppen. Dieser Zustand änderte sich allerdings vor zwei Jahren mit dem superben Album "The grave digger", das mir hammermässig einfuhr. Zusätzlich begann ich mich für den Backkatalog zu interessieren. Tja..., "besser spät als nie!" höre ich da einen gewissen M. F. aus B. sagen und nun war ich natürlich gespannt, was auf das geniale Live-Material von 2002 folgen würde. Das Songmaterial, das seit jeher meist Schlagseite zur Tafelrunde von König Artus aufweist, gründet diesmal auf dem Thema des "Rings der Nibelungen" von Richard Wagner. Beim Vorgängeralbum war ja Edgar Allen Poe an der Reihe. Damit dürfte klar sein, was einen erwartet, und genau so hört sich der Opener und Titelsong an, der nach einem filmmässigen Intro gleich mit Vollgas startet und schon jetzt das Zeug zur nächsten Metal-Hymne schlechthin hat. Die zwischendurch etwas an Accept erinnernde Gitarrenarbeit von Manni Schmidt bratet zum Einen voll rein, bringt aber im gleichen Atemzug auch ruhigere Stimmungsbilder hervor. "Valhalla" folgt als satter Riffer, der ja vorab schon auf der Rock Hard-CD zu hören war. Ebenso vorwärtstreibend präsentiert sich "Giants", wo coole Backing-Vocals einen geilen Chorus ergeben und sogar Trompetenhörner (echte?) zu vernehmen sind! Episch und ein wenig melancholisch ziehen die "Maidens of war" ins Schlachtfeld, während "Sword" sich (ein wenig) vor Manowar verneigt. Und nun ist mein Anspieltipp an der Reihe: "Dragon"!. Fanfaren und das nachempfundene Röcheln eines Drachens münden in ein schwerfälliges Riffmonster, das mich gar an Warrior erinnern lässt, genial! Als pures Gegenstück dazu fegt dann "Liar" die Gehörgänge mit einem ordentlichen Gitarren- und Double Bass Drum-Gewitter wieder frei. "Bangen sie das fuckin' Kopf Mann!" heisst hier die Devise, um einen schwedischen Zeitgenossen zu zitieren. Unheilverkündend, mystisch und bedrohlich zugleich nimmt einen "Murderer", einem lähmenden Schleier gleich, gefangen. Zum Schluss verkündet "Twilight of the gods" nochmals mit Getöse und sehr stimmigem Mittelteil, was für ein Schicksal die Götter und Helden der Sage erwartet. Tolles Album, das die Geschichte als roten Faden in sich trägt und von der Musik von Grave Digger optimal getragen wird. Einziger kleiner Wermuts-Tropfen ist für mich aber die insgesamt etwas zu schwachbrüstige Produktion. Vor wenigen Jahren noch optimal, muss es heutzutage einfach zentnerschwer drücken (wie zum Beispiel bei Masterplan), aber das ist wohl mehr eine (technische) Modeerscheinung, denn ein Mangel und erst noch Geschmackssache dazu. Die limitierte Version weist mit "Hero" und "Goodbye" übrigens noch zwei Bonustracks auf, die zwar ein wenig aus der Reihe tanzen (vor allem Goodbye) und dennoch keine billigen Filler sind. Metaller der Neuzeit (jüngere und ältere!) müssen "Rheingold" klar im Regal stehen haben!
Rockslave
Punkte: 9.8 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Typeonegative

TYPE O NEGATIVE - Life is killing me
Roadrunner Records

Was war ich gespannt, als die neue Type O Negative-Promo endlich ihren Weg in den heimatlichen CD-Player gefunden hatte! Aber nach den ersten Durchläufen wird "Life is killing me" entweder als das ausgereifteste oder aber "poppigste" Werk der vier Brooklyner bewertet werden müssen (ich persönlich tendiere momentan eher zu Zweiterem...)! Peter Steele's Vorliebe für die Beatles spiegelt sich in mehreren süss-schönen Melodiebögen wieder und auch die Kompaktheit des ganzen Albums kommt nicht an die morbid-kranke-Slow-Riffmonster-Atmosphäre des Vorgängers "World coming down" heran! So, das waren erst mal die "negativen" Änderungen im Vergleich zur bestehenden Diskographie, jetzt zu den guten Neuigkeiten! Type O waren, sind und werden für mich immer zu den unangetasteten Herrschern ihres Métiers gehören! Keine andere Band gibt sich musikalisch so vielschichtig und behält trotzdem den Charme einer guten Jam-Session auch auf einer Studioplatte bei! Fünfzehn grosskalibrige Geschosse, teilweise zwischen sechs und acht Minuten lang, pumpen eingängige Metalhooks auf die Trommelfelle, nur um gleich danach wieder mit viel Epos und Getöse alles Erwartete auf die rechte Seite zu schmeissen. Das flotte "I don´t wanna be me" oder das schon fast symphonische "How could she?" machen Lust auf mehrere Wiederholungen. "I like goils" ist eine textlich bitterböse Homophobie-Satire, groovt wie Sau und ist jedoch nach knapp drei Minuten schon wieder vorbei, für Abwechslung ist also gesorgt! Wirklich mühsam ist aber der "audio stamp" (eine gesprochene Werbung auf jedem Track), der wohl ein vorzeitiges Kopieren der neuen Scheibe verhindern soll, aber ein lautes Anhören und das bedingungslose Abtauchen in die Abgründe von Mr. Steele's bissigen Texten fast unmöglich macht! Und da es laut Info sowieso noch kein finaler Mix ist und einzelne Songsequenzen sogar noch wechseln könnten, frage ich mich nach dem Sinn der Sache, freue mich auf die Habhaftigkeit der regulären Veröffentlichung und kann ausser den oben genannten "Nachteilen" eigentlich nur Gutes berichten! Und wer die Jungs bis jetzt noch nicht live erlebt hat, MUSS das demnächst im Abart nachholen, alles andere wäre pure Zeitverschwendung!
HaRdY
Punkte: 9.8 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Clawfinger

CLAWFINGER - Zeros & heroes
BMG

Clawfinger gehören ja nicht nur zu den Crossover Bands der ersten Stunde, sondern haben diesen Stilbegriff massgeblich mitgeprägt und einige ihrer ehemaligen Mitstreiter bereits überlebt. Während viele der einstigen Crossover-Formationen sich musikalisch in Richtung geradlinigen Rock weiterentwickelt haben, klingen Clawfinger anno 2003 immer noch unvergleichlich nach sich selber. Qualitativ hat das Material auf "Zeros and heroes" eindeutig dazugewonnen. Die skandinavische Truppe ist ja mittlerweile schon legendär für undurchbrechbare Gitarrenwände, die auch noch unglaublich präzise auf die abgehackten Rhythmen gespielt werden. Dieses Konzept wurde auch auf dem neusten Langspieler nicht aufgegeben, aber die Wucht, mit der mir diese Walze unaufhaltsam entgegenrollt, ist umso beängstigender durch die Tatsache, dass meine Anlage ein ungemastertes Pre Listening Tape abspielt! Die fertige CD kann also gar nicht anders, als den Zuhörer an die Wand drücken, wenn gnadenlose Agrostampfer wie die erste Single "Recipe for hate" aus den Boxen donnern. "Zeros & heroes" bietet aber auch ungewöhnlich viel Abwechslung. Sei an dieser Stelle ein melodiöses "Four letter word" oder "Live/die" mit diesem adaptierten Hardrock Riff genannt. Auf "Swallow the disgrace" beweist uns Zak einmal mehr auf dieser Scheibe, dass er durchaus zu melodiösen und gleichermassen charaktervollen Gesangslinien befähigt ist, überhaupt ein klasse ausgearbeiteter Refrain. Darauf folgt "Everything crumbles". Diese schöne gesangliche Tonabfolge, worauf diese fiese Gitarre den Stilbruch vollzieht - jenseits! Humor beweisen die Herren auch mit der Clawfingercountry-Nummer "Bitch". Typische Zugpferde wie "15 minutes of fame" und den Titeltrack "Zeros & heroes" hab ich ja noch gar nicht erwähnt. Bevor ich jetzt sämtliche Songs aufgezählt habe und die passenden Worte sowieso nicht finde, werde ich gleich mit gutem Beispiel voran gehen und diesen Pflichtkauf tätigen.
Ozzy
Punkte: 9.7 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Furia

FURIA - Un lac de larmes et de sang...
Adipocere Records

Der Opener "Ferme les yeux" ist lieblich anzuhören, mit beruhigenden Pianoklängen und einer französischen Sängerin..., nanu, hat mir "der Schäff" eine falsche Scheibe geschickt? Gothic ist nun mal wirklich nicht gerade mein Hauptgebiet?! Aber weit gefehlt, der Titeltrack hat es schon in sich! Furia spielen hochmelodischen, schnellen Heavy Metal mit zweistimmigen Deathgrowls, scharfen Riffs, harschen Rhythmen, verblüffenden Soli und einem wirklich hervorragend interpretierten Keyboard! Die CD ballert mir wie aus einem Guss entgegen, die Saitenfraktion drückt heftig nach vorne und haut sich ein Killerriff nach dem anderen aus dem Ärmel! Kurze, ruhige Momente mit dreistimmigen Gitarren-/Basspassagen und cleane Vocals bilden kleine Ruhepole, bevor wieder vehement das Gaspedal durchgetreten und der Mitbangfaktor erhöht wird! Die Produktion ist top, das Songwriting flüssig, Aufmachung und Booklet wirken edel und das Ganze präsentiert sich erst noch komplett in französisch! Die Story enthält sich zwar aufgrund meiner mangelnden Fremdsprachenkenntnisse in allen Details, die beiden Sänger führen aber durchgehend einen Dialog in verschiedenen Rollen, ziemlich mittelalterlich und kommt arschcool rüber. Auch nach dem zehnten Mal durchhören ist keine Langeweile aufgetaucht, sondern immer grössere Freude, ein solches Meisterwerk besitzen und hören zu dürfen! Kaufen, aber heute noch!!
HaRdY
Punkte: 9.7 von 10                              Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Defaced

THE DEFACED - Karma in black
Scarlet Records

Mit Mitgliedern von Soilwork, Darkane, Terror 2000 stellt The Defaced schon fast eine kleine All Star-Band dar. Gleich beim ersten Reinhören wird klar, dass sich die Jungs hier ganz schön ins Zeug legen und man bei einem solchen Engagement keinesfalls mehr von einem Nebenprojekt sprechen kann. "Karma in black" liefert uns einen Hagel von hochexplosiven Thrash-Granaten. Neben sattem Drumgewitter, Killerriffs und Brachialgesang bekommt man aber immer wieder Abwechslung in Form instrumentalen und gesanglichen Melodiebögen geboten, welche die aggressive Grundstimmung zum Glück aber nicht einweichen, sondern harmonische Bereicherung bedeuten. Sowieso klingt die Musik weniger nach den typischen Schweden-Bands und ist tendenziell eher von den Trans-Atlantic Bands beeinflusst. Und wenn Gitarrist Mattias Svensson den Defaced-Sound als hard-hitting, groovy, melodisch und modern charakterisiert, kann ich diese Beschreibung nur als sehr treffend formuliert bestätigen. Gegenüber dem Debüt-Album haben The Defaced auf "Karma in black" einen grossen Schritt hin zu einem eigenständigen Sound getan. Thrash-Fans ohne Abneigung gegen gelegentliche Melodie werden zum Beispiel vom Opener "Fumes from the swamp" begeistert sein. Der Groove von "Exit body on mass" oder "Soulsides" reisst einen sofort mit, ohne auch nur einmal loszulassen. Ein Hassbolzen in Form von "The fading suns" traktiert den Zuhörer auf wunderbare Weise, was halt nur Freunde der harten Musik geniessen können, die sanfte Bridge dazu passt erstklassig. Positiv Überrascht wird der Zuhörer, wenn sich der Sturm nach acht Tracks für ein paar Minuten legt und mit "Forever winding" eine hervorragend stimmige Ballade an die Ohren dringt. Das ebenfalls verhältnismässig ruhige, aber stets kräftige "Karma in black" macht den Abschluss und erweist sich als würdiger Titelsong mit eigenem Charakter. Fazit: Freude herrscht! Wieder einmal ein Album ohne den kleinsten Hänger. Eine musikalisch versierte Metalband die es schafft, ein Album voll geballter Energie abzuliefern.
Ozzy
Punkte: 9.6 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Talisman
TALISMAN - Cats and dogs
Frontiers Records

Es ist beinahe unmöglich, alle Bands und deren Outputs zu zählen, die von der Stimme des Ausnahmeshouters Jeff Scott Soto veredelt wurden. Jeff besitzt die Gabe, auch nur mittelmässige Songs durch seine Stimme und sein Gespür für eingängige Gesangslinien erheblich zu verbessern. Auf der neuen Talisman-Scheibe war das aber sowieso nicht nötig. Ohne Ausfall werden uns zwölf coole Hardrock-Songs serviert. Die fette, druckvolle Produktion rundet die hohe Qualität des Materials zusätzlich noch ab. Zuständig dafür war, neben J.S.S., sein langjähriger Partner und Bassist Marcel Jacob. Titel wie "Skin on skin", "Outta my way", "Lost in the wasteland" oder "Hell in paradise" bringt man tagelang nicht mehr aus den Gehirnwindungen heraus. Talisman war für mich schon immer das heisseste Eisen, das Mr. Soto im Feuer hat, und mit "Cats and dogs" hat sich die schwedisch-amerikanische Liaison nun selbst übertroffen. Da gibt es kein Argument mehr, um nicht umgehend den nächsten Plattenladen aufzusuchen.
Chris C.
Punkte: 9.5 von 10
                              
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CD-Jesters-Moon
JESTERS MOON - Jesters moon
MiB Music

Fuck, ja gibt´s denn so was!? Die US-Truppe Jesters Moon spielt hier astreinen Heavy Metal der 80er-Jahre, ohne von modernen Einflüssen vereinnahmt zu sein. Das ist auch gut so, denn das Teil knallt ohne Ende. Da hagelt es nur so von knackigen Riffs, umgeben von superben Harmonien, das Ganze eingehüllt in einprägsame Songs mit göttlichen Ohrwurm-Melodien. Tja Leute, das ist einfach gute Laune Musik, mit der uns da Jesters Moon beglücken. Hört Euch mal das zehnminütige Epos "User" an. Heavy Metal vom Feinstem, mit all seinen Facetten, wie man ihn heute schon fast nicht mehr zu hören bekommt. Da kullert einen schon die eine oder andere Träne über die Wange. Die goldenen 80er..., was waren das für Zeiten. Genug gejammert, aber der einzige negative Punkt ist eigentlich nur das etwas gewöhnungsbedürftige Stimmorgan von Sänger Bryce Van Patten. Aber eben, das ist Geschmacksache. Die einen werden den heiseren Gesang gut finden, die anderen einen weiten Bogen darum machen. Ich finde es vor allem mutig, mit so einer Mucke daherzukommen, ist doch der traditionelle Heavy Metal heute nicht unbedingt in Mode. Doch ich gebe rein gar nichts auf Modetrends und freue mich riesig, dass es noch solche Newcomer-Bands wie Jesters Moon gibt. Genug des Lobes! Mit diesem Album haben Heavy Metal Fans, die mit der berühmten "Wave of British Heavy Metal" aufgewachsen sind, bestimmt ihre helle Freude daran.
Daniel J.
Punkte: 9.5 von 10
CD-Platitude
PLATITUDE - Secrets of life
Scarlet Records

Aus Schweden stammt die Band Platitute (sieben Musiker im Alter von 16 - 21!!), welche nun bei der italienischen Plattenfirma Scarlet Records ihre erste Scheibe veröffentlicht. Musikalisch wurden die jungen Talente von ihren Vorbildern wie Y. Malmsteen, Europe, Majestic oder Symphony X beeinflusst. Wer diese CD hört, stellt fest, dass hier wohl noch ein echter Geheimtipp am Start ist, der die Fähigkeiten zum grossen Durchbruch bereit hält. Speziell der Einsatz von zwei Keyboardern ist ungewöhnlich, dazu ein talentierter und vielseitiger Sänger, der an Tony Martin oder Ronnie James Dio erinnert und das Feeling für eingängige melodiöse Hard Rock Songs einbringt. Mein Anspiel-Tipp ist "Raining tears", wo sich die Jungs sehr progressiv ins Zeug legen, versetzt mit wirren Gitarrenläufen und interessanten Tempowechseln. Platitude überzeugen auf ihrem Debüt durchwegs. Besonders hervorzuheben sind der megatalentierte Sänger und das bereits genannte Line-Up mit zwei Keyboardern. Wer sich für komplexen, technisch hochstehenden und melodiösen Hard Rock interessiert, wird wohl nicht um die Scheibe von Platitude herumkommen. Dass die Scheibe auch schon bald in Japan unter die Leute kommen soll, erstaunt nicht, denn die Band liefert den von vielen geliebten und ansprechenden Rocksound! Man darf gespannt sein, wie sich die Karriere dieser jungen Band noch weiterentwickeln wird!
Marco F.
Punkte: 9.4 von 10                            
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CD-Edguy
EDGUY - Burning down the opera
AFM Records

Endlich ist sie da, die langersehnte Live-CD der deutschen Überflieger Edguy. Nach ihrer ersten, weltumspannenden Headliner- Tour ein weiteres Highlight in der erfolgreichen, wie verhältnismässig jungen Bandkarriere. Leider wurde die Promo-CD aus Urheberrechtsgründen und all den Problemen mit dem Songklau im Internet entsprechend "bearbeitet" (genau, ich zähle mich noch zu denjenigen, die ihre CD's im Laden kaufen oder direkt über das Internet beim Versandhandel bestellen, schliesslich haben die Musiker ein Recht darauf, für ihren Job auch entsprechend entlöhnt zu werden!). Anyway, als erster Song dröhnt mir gleich der Megahit "Tears of a mandrake" in die Ohren, einfach genial dieser Song, ein weiterer Kommentar erübrigt sich. Die nächsten zehn Songs sind auf meiner Promo-CD zu einem Track zusammengefasst worden, jeder ebenfalls eine Klasse für sich. Wie (leider) üblich bei neueren Live-Scheiben, kommt das Material nach Nachbesserungen und Auffrischungen im Studio manchmal etwas zu glatt rüber. Auch bei "Burning down the opera" wurde wohl noch ein wenig nachgeholfen, aber who cares? Für sämtliche Edguy Fans ist dieses Juwel (Doppel-CD mit fettem Booklet, sämtlichen Texten und zahlreichen Tour-Fotos) logischerweise ein Muss, und wer sich mal einen repräsentativen Gesamtüberblick über das bisherige Schaffen von Edguy machen möchte, tätigt mit diesem Meisterwerk eh einen guten Kauf.
Marco F.
Punkte: Keine Wertung
                      
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CD-Altaria
ALTARIA - Invitation
AOR Heaven

Und wieder erreicht uns ein Debüt-Album aus Skandinavien, genauer gesagt aus Finnland. Mit von der Partie sind die nicht unbekannten Emppu Vuorine und Jani Liimatainen, welche bei Nightwish und Sonata Arctica bereits für fetten Gitarren-Sound sorgen. Für den Gesang zeigt sich ein gewisser Jouni Nikula verantwortlich, der gerade eine klassische Gesangsausbildung geniesst. Es erstaunt daher nicht, dass Altaria zu überzeugen wissen und ein solides Melodic Metal Album abliefern. Sämtliche Songs gehen direkt ins Ohr, begleitet von fetten Gitarren, einer tighten Rhythmus-Section und der ausdrucksstarken Stimme, die melodiös über den eindrücklichen Soundteppich gleitet. Anspieltipps zu nennen ist schwierig, gefallen mir doch alle Songs überdurchschnittlich gut. Favorit ist bis jetzt jedoch der als im Mid-Tempo gehaltene Breaker "Fire and ice", der sich gleich im Kopf festkrallt. Alles in allem eine tolle Produktion, obwohl keine musikalischen Neuheiten an den Tag gelegt werden. Trotzdem ist "Invitation" spielerisch und kompositorisch hochstehend. Hoffen wir, dass Altaria bald mal live in der Schweiz zu sehen und zu hören sein werden. Für alle Freunde des melodiösen Metals gebe ich hier eine klare Kaufempfehlung ab.
Marco F.
Punkte: 9.4 von 10
                              
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CD-Dog Fashion Disco
DOG FASHION DISCO - Committed to a bright future
Spitfire Records

Zuerst erntete der Namen der amerikanischen Band etwas Kopfschütteln und nach dem Öffnen der CD schauten mich gar vier kauzige Typen an. Der erste Gedanke war gleich: Au weia, was'n des?! Diese Bedenken waren aber nach dem thrashigen Beginn des Openers "Love song for a witch" sogleich verflogen. Megafett brettert das Teil los und bietet einen gleich eine stilistische Melange, wo urplötzlich reggaeartige Einschübe rockigen Strophen vorausgehen, Hate-Vocals losbrüllen und witzige Keyboard-Sounds erklingen. "Rapist eyes" zieht danach gleich nochmals alle Register und weist ebenfalls eine ungeheure Stilbandbreite auf. Trotzdem scheint das Ganze einen (dicken) roten Faden zu haben, denn trotz des Durcheinanders sind die Songs eine unerwartete Einheit und überraschen den toleranten Zuhörer mit immer neuen Ideen, wie ich es zumindest in der Form noch kaum bis nie zuvor gehört habe! Grundsätzlich ist eine punkige und hardcoremässige Attitüde auszumachen, aber Dog Fashion Disco bewegen sich spielerisch und völlig cool auf ganz verschiedenen Musik-Parketten. Wenn man es sich jetzt ganz einfach machen will, dann gibt es dazu ein Wortgebilde: Alternative Crossover! Das könnte aber aufgrund der Schubladisierung viele davon abhalten, überhaupt von dieser Scheibe Notiz zu nehmen. "Committed to a bright future", übrigens das zweite Album, ist ansich ein völlig abgefahrenes Musikkonzept, das es zum Beispiel fertigbringt, bei "Worm in a dogs heart" ein Saxophon unmittelbar vor eine Mordsgitarrenwand zu setzen, genial! Überhaupt setzt man auf der instrumentalen und stimmlichen Seite unzählige Akzente, die es unabdingbar machen, sich eingehend mit diesem Album zu beschäftigen. Mit blossem Skippen ist hier absolut nichts zu holen. Auf insgesamt vierzehn Songs lassen Dog Fashion Disco ein aussergewöhnliches musikalisches Feuerwerk vom Stapel, das es echt zu entdecken gilt! Die Special Edition wartet überdies mit einer herrlichen Cover-Version vom Dance-Hit "Grease" als Bonus-Track auf, die das Original sogar locker in die Tasche steckt!
Rockslave
Punkte: 9.4 von 10                                Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Mindfield
MINDFIELD - Be-low
LifeForce Records

Als schnörkellosen Teutonen-Metal kann man die Mucke von Mindfield bezeichnen. Die 1994 gegründete Band, damals noch mit Death Metal als Haupteinfluss, hat sich heute merklich gelockert. Doch keine Angst, die Gitarren braten knietief fett vor sich hin, dass es eine helle Freude ist. Ja, als erster Gesamteindruck bleiben bei mir eben diese superben Gitarrenparts hängen. Der Rest der Truppe braucht sich aber auf keinen Fall zu verstecken, denn bei "Be-low" merkt man, dass Mindfield eine verschworene Einheit sind. Harten, melodischen Metal nennen sie ihre Mucke und dabei ist eigentlich nichts auszusetzen, denn so isses. Nach ein paar Durchläufen offenbart sich einen "Be-low" in punkto Genialität mit ihren Arrangements. Melodische Parts wechseln sich mit technischen Passagen ab, der von einem Gesang begleitet wird, der manchmal ein bisschen nach Dave Mustaine von Megadeth erinnert. Auch die Produktion von Andy Classen (Holy Moses) kann sich durchaus sehen und hören lassen. Alles in allem eine solide Leistung, die Mindfield in die obere Liga der Power Metal Bands bringen wird. Ein Killer-Album, das viel Freude macht. Zugreifen, aber subito!
Daniel J.
Punkte: 9.3 von 10                                Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Crystal Blue

CRYSTAL BLUE - Detour
MTM-Music

Das erste Lebenszeichen dieser bei uns nicht gerade bekannten schwedischen Melodic Rock Band reicht gute zehn Jahre zurück, als man mit "Out from the blue at last" den ersten 6-Tracker eingespielt hatte. Nach Beiträgen auf Samplern (unter anderem auch einem Thin Lizzy Tribute- Album von 1995) erschien ein Jahr zuvor, also 1994, mit "Caught in the game" der erste Longplayer. Danach sank der Stern von Crystal Blue und erlitt, wie hunderte andere Bands aus diesem Bereich damals ebenso, den "Grunge-Gau". 2003 sind vier der fünf Musiker der Startformation noch dabei und bei MTM (wo denn sonst heute mit solcher Mucke?!) untergekommen. Das Resultat dieser Zusammenarbeit liegt in Form der neuen CD "Detour" vor und ist, das sei gleich vorweggenommen, ein Juwel geworden, das jeden Melodic-Fan begeistern wird. Eigentlich spielen Crystal Blue so, wie Europe (aufgezwungen) nie klingen durften, nimmt man davon mal deren Debüt aus. Schon der Opener "Damage" mit leichter Prog-Schlagseite und kernigem Gitarrensound eröffnet den audiophilen Ohrenschmaus. Keyboarder Thomas Lassar offenbart dabei seine geniale Stimme, die geradezu für diese Musik geschaffen ist und, voll von Ohrwurm-Melodien, runtergeht wie Öl. Gitarrist Ove Lundqvist wandelt derweil auf den Spuren von Kee Marcello (Gitarrist von Europe) und besticht durch sein gekonntes Spiel. "Back on track" reiht sich danach nahtlos an den ersten Song und lässt einen wirklich gleich etwas wehmütig an die Anfangstage von Europe denken..., tja Leute..., das waren die 80er. Eine Hammond-Orgel, die auch locker ein Jon Lord (ex-Deep Purple "schnüff") hätte spielen können, leitet mit "Someone" noch einen Smasher vor dem Herrn ein und nun ist die Gänsehaut nicht mehr weit, Hammer! Aber jetzt folgt mein Anspieltipp: "Move on"! Man nehme den Klassiker "Drive" von The Cars und mische das mit dem Besten von Tempest & Co., und wer jetzt als Genre-Freak nicht feuchte Hosen kriegt, dem ist nicht mehr zu helfen! Danach reisst der Bombast (leider) im Fahrwasser der heutigen Gotthard ab, lässt musikalisch aber glücklicherweise nichts anbrennen. Crystal Blue verstehen es auch, wie zum Beispiel Danger Danger es ihnen schon vormachten, wie man durchaus tragende Keyboards so arrangiert, dass sie einen nicht nerven. Beispiel gefällig? "Believe me" ist die musikalische Antwort darauf. Die Abteilung Schmachtfetzen mit Taschentucheinsatz ist schliesslich mit "You and I" dran und lässt verliebte Herzen gleich im Dutzend dahinschmelzen. Auch das Restmaterial hält sich erfreulicherweise auf fast gleichbleibendem Niveau und mit dem letzten Stück, das wohl einer unbekannten Schönen mit dem Vornamen "Sylvia" gewidmet ist, klingt dieses sehr starke, transparent und top produzierte Album schon fast besinnlich aus und macht definitiv Lust auf mehr. Ob das in Zukunft (hoffentlich auf dem selben Level!) Crystal Blue oder gar wieder mal Europe sein werden, sei dahingestellt. Let the music talk!
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Bob-Catley

BOB CATLEY - When empires burn
Frontiers Records

Bob Catley muss längst nicht mehr nur von seiner Vergangenheit als Magnum Sänger zehren. Mit Hardrain veröffentlichte er zwei starke Alben und "When empires burn" ist bereits sein viertes Solo-Album. Die ersten drei wurden noch von Ten Mainman Gary Hughes komponiert und produziert. Nach einem Klasse-Debüt machten sich aber dann doch einige Abnützungserscheinungen bemerkbar. Daher wurde für den aktuellen Output auf die Hilfe von Paul Hudson zurückgegriffen, der ebenfalls für das Songwriting und die Produktion, sowie für sämtliche Keyboards zuständig war. Um einiges härter als seine Vorgänger ist es ausgefallen und wird von Bob als "mein Heavy Metal Album, das ich schon immer machen wollte", bezeichnet. Der epische Hard Rock kann es problemlos mit den stärksten Magnum Scheiben "Chase the dragon", "On a storyteller’s night" und "Wings of Heaven" aufnehmen. Selbst Vergleiche mit Dio muss der englische Vocalist nicht scheuen, denn die Songs sind ausnahmslos eingängige Melodic-Perlen. Musikalisch, durch ein genau getroffenes Gleichgewicht zwischen Gitarren und Keyboards, perfekt umgesetzt. Definitiv der, bis dato, stärkste Release von Bob Catley.
Chris C.
Punkte: 9.2 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Battlelore

BATTLELORE - Sword's song
Napalm Records

Mittelalter und Fantasy sind im Trend und ich zähle mich auch zu denen, die sich gerne durch Film oder Musik in die Zeit von Drachen, Elfen, Zwergen, edlen Rittern und bösen Geistern zurückversetzen lassen. Und genau diesen Sound bietet einen die Scheibe "Sword's song" von Battlelore, sprich meisterlich intonierten Epic Fantasy Metal. Solider Sound mit sphärischen Elementen, einer tiefen männlichen Stimme und einem sanften weiblichen Gegenpart. Auch die Produktion kommt fett und kompakt rüber. Anspieltipp ist der vierte Song namens "Buccaneers inn", ein geiles Stück mit coolem Gitarrensound, optimal eingesetzten Keyboards und einer grandiosen Stimme, die den Zuhörer ins Reich der Träume befördert. Weiter geht’s mit "Attack of the Orcs", entsprechend aggressiv wird diese Story musikalisch umgesetzt. Auch der Rest zieht einen in den Bann und ich denke, dass diese Scheibe auch nach mehrmaligem Hören immer wieder gerne den Weg in den CD-Player findet. Wer auf epischen, monumentalen Fantasy Metal steht, dem sei diese Scheibe wärmstens empfohlen. Die anderen, die mit solchem Sound nicht gerade befreundet sind, sollten trotzdem mal reinhören, denn es könnte durchaus sein, dass was hängen bleibt.
Marco F.
Punkte: 9.2 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Glenn-Hughes
GLENN HUGHES - Songs in the key of rock
Frontiers Records

Der Engländer Glenn Hughes kann auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken, war er doch schon Sänger, beziehungsweise Bassist bei Legenden wie Deep Purple und Black Sabbath. Seine Glanztaten brachten ihm zu Recht den Titel "The Voice Of Rock" ein. Der gute Glenn war zwar schon immer, nebst dem Rock, auch dem Soul und Funk zugetan. Genau diese Elemente machen seine Stimme auch so einzigartig. Aber in den letzten Jahren hat er öfters den Rock’n’Roll zu Gunsten seiner anderen Vorlieben sträflich vernachlässigt, obwohl die Arbeit von Mr. Hughes ausnahmslos durch allerhöchste Qualität auffiel. Lange hat nun das Warten gedauert und nach einigen Enttäuschungen hatte ich die Hoffnung beinahe aufgegeben. Aber mit "Songs in the..." halte ich eine CD in Händen, die vollgepackt ist mit knackigen Hardrock Songs. Der Albumtitel ist Programm und es geht "back to the roots". Ob "In my blood", "Lost in the zone", "Get you stoned" oder "Standing on the rock", allesamt sind sie gelungene Kompositionen, die der "Voice of Rock" würdig sind und die immer noch Platz lassen für stark reduzierte Soul-Anleihen. Selbstverständlich, dass der Meister, nebst den Vocals, auch sämtliche Bassparts übernahm. Ein beeindruckendes Album. So ganz nebenbei: Es scheinen sich einige Rock-Musiker ihrer musikalischen Herkunft zu besinnen. Nebst Jeff Scott Soto und David Coverdale hat auch Glenn Hughes wieder lange Haare. Das macht das Album gleich noch sympathischer!
Chris C.
Punkte: 9.2 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Secret-Sphere
SECRET SPHERE - Scent of human desire
Nuclear Blast

Die italienischen Power Metaller stehen mit ihrem dritten Werk und einem guten Deal in den Startlöchern. "Make it or break it!" heisst nun die Devise. Obwohl das Debüt "Mistress of the shadowlight" bereits vier Jahre alt ist, habe ich bislang noch nichts von dieser Band gehört. Der fehlende Vergleich mag vielleicht etwas hinderlich sein, aber eigentlich ist ja jedes Album ansich ein eigenständiges Kunstwerk, das man unvoreingenommen betrachten kann. Power Metal aus Italien? Gut, es muss ja nicht unbedingt wie Rhapsody oder Labyrinth klingen..., na mal sehen und vor allem hören! Der Opener "Rain" bringt auf jeden Fall schon mal fast die ganze Bandbreite aus dem Bereich des kraftvollen Metals. Einzig der zwischendurch etwas giftige Sound des Keyboards schreckt mich ein wenig ab. Ein Umstand, der beim nachfolgenden "Still here" bereits wieder ausgemerzt wurde. Der rauhe Song erinnert hier etwas an Shadowkeep, obwohl mir im weiteren Verlauf viele weitere Bands beim Anhören in den Sinn kommen: Dream Theater, Vanden Plas, Nightwish, Brainstorm oder von der Gitarren her auch Soilwork. Ein munteres Potpourri also, aber sehr gekonnt umgesetzt und zeitgemäss produziert. Das spielerische Können der ganzen Band hebt sich deutlich vom Durchschnitt ab und Sänger Ramon verfügt über ein messerscharfes kräftiges Sangesorgan. Gelegentlich erklingen auch ein paar weibliche Backing Vocals. Und nun, alles hurra? Nicht ganz, denn "Scent of human desire" fehlt etwas der rote Faden. Überwiegend brettert es beinahe Schweden-Death-mässig, dann driftet man aber zeitweilen in deutlich progressivere Gefilde ab, um danach unvermittelt schönen Melodic Rock zu zelebrieren. So gesehen eher für tolerante Fans interessant, die offen für verschiedene Ausprägungen des Metals und der Rockmusik sind. Tatsache ist, dass diese CD nicht im Schnelldurchgang angegangen werden darf, weil sonst erstens ein falscher Eindruck entstehen könnte und zweitens viele coole Parts (selbst Trompeten!) unentdeckt bleiben werden. Schweizer Fans kriegen beim im Moment sehr kargen Tour-Plan der Italiener die exklusive Möglichkeit, Secret Sphere anlässlich der Metal Dayz am 2. August 2003 in Pratteln live auf der Bühne bewundern zu können. Be there!
Rockslave
Punkte: 9.2 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Chimaira
CHIMAIRA - The impossibility of reason
Roadrunner Records

Chimaira bringen dieser Tage ihr zweites auf Roadrunner erschienenes Langeisen unter die Leute. Kompromisslosigkeit und Befreiung von allen aktuellen Trends scheinen die obersten Prioritäten bei der Arbeit zu "The impossibility of reason" gewesen zu sein. Stilistisch ist die Sache irgendwo zwischen Metalcore, Thrash und Death angesiedelt, ohne klar in eine Richtung zu tendieren. Nu Metal Facetten schimmern nur noch gelegentlich und unauffällig in einzelnen, clean gesungenen Parts (welche eh ziemlich rar sind) durch. Der "echte" Metaller kann seine Vorurteile also schon mal getrost begraben. Der Drummer hat seine Double Bass-Pedale (und den Rest der Küche) so gut im Griff, dass er die richtige Mischung aus Chaingun-Geballere und Groove findet. Die Bitzen braten schön strukturiert, shredden mal anständig und auch kurze, aber beachtliche Soli werden geboten, eine wirklich gute Mischung. Der Gesang strebt schon in Richtung der Schwerstmetallegierungen mit gelegentlichen cleanen Intermezzos. Wer die volle Dröhung bevorzugt, dem empfehle ich mal in "Stigmurder" oder die Nummero Uno "Cleansation" reinzuhören. "Down again" hat dann doch einen gesunden Anteil Nu Metal eingearbeitet und ist gleichzeitig einer der herausragenden Songs. Zu guter Letzt gibt es dann noch einen dreizehnminütigen Instrumentaltrack, der mit gezupften Gitarren beginnt, sich in heftiges Gedonnere steigert und zwischendurch viel Abwechslung bietet - durchaus hörenswert bis auf die letzten drei Minuten eintöniger Geräuschkulisse zum Schluss. Bei "The impossibility of reason" gibt es jedenfalls richtig auf die Fresse und deshalb kann ich diese Produktion auch der harten Fraktion empfehlen.
Ozzy
Punkte: 9.1 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Sinister
SINISTER - Savage of grace
Nuclear Blast

Sinister beweisen immer wieder, dass man als Band, auch ohne irgendwelchen Trends folgend und mit strikter Stiltreue, lange Zeit überleben kann. Dadurch weiss der Fan auch immer, was ihn bei neuen Scheiben erwartet und Sinister gehören zu der Sorte Band, die die Erwartungen bisher immer voll erfüllten. So haben sie in ihrer knapp 14-jährigen Laufbahn keine wirklich schwachen Momente aufzuweisen, keines der Alben ist in den Durchschnitt abgerutscht. Irgendwie schaffen Sinister es auch, dass jede CD, trotz der Wurzeln, immer wieder anders klingt und die Musik somit nicht langweilig wird. Genauso verhält es sich auch mit dem neusten Album, das wieder hundert Prozent Sinister enthält. Der Fan könnte, auch wenn er die Scheibe zuvor noch nie gehört hätte, schon nach den ersten paar Klängen sagen, um wen es sich handelt. Die typischen Gitarrenriffs, die genialen Mosh-Parts, die Soli und die gelegentlichen Melodien sind einfach unverkennbar und lassen das Herz von Beginn an höher schlagen. Nach einem für Sinister typischen Intro, wird mit dem Titletrack "Savage of grace" gleich ordentlich losgeprügelt und gegroovt, ein hervorragender Start in die Scheibe! Der erste Eindruck wird auch im weiteren Verlauf nicht getrübt. Stücke wie "Barbaric order", "Conception of sin" oder "Chapel of desecration" bleiben mir schon nach dem ersten Durchgang im Ohr hängen. Die sechs anderen Stücke erreichen zwar nicht alle die Klasse der genannten Stücke, jedoch sind die Abstriche nicht sehr gross, die gemacht werden müssen. Die musikalische Darbietung lässt keine Wünsche offen und dass ein neuer Gitarrist mit dabei ist, bemerkt man gar nicht. Frontgrunzerin Rachel hat sich zudem auch ein bisschen gemacht, klingt aber trotzdem immer noch ein bisschen undeutlich, was aber vielleicht auch soundtechnisch bedingt ist. Ansonsten ist der Klang der CD hervorragend, sehr klar, gleichzeitig druckvoll und überzeugt auf der ganzen Linie. So vergehen die viel zu kurzen dreissig Minuten wie im Fluge und man wünscht sich eine doppelte Spielzeit. So bleibt einen aber nichts anderes übrig, als die Repeat-Taste zu betätigen und sich die CD immer wieder anzuhören!
Marco G.
Punkte: 9.0 von 10                                Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-At-Vance
AT VANCE - The evil in you
AFM Records

Tja, was soll man über At Vance eigentlich noch sagen. Die Jungs veröffentlichen in regelmässigen Abständen klasse Alben. So ist es denn auch nicht anders mit "The evil in you". Nur der Ausstieg von Frontmann Oliver Hartmann hat mir etwas Sorgen bereitet, da er halt schon ein Ausnahme-Shouter ist. Aber mit Mats Leven haben die deutschen Power Metaller einen ebenbürtigen Ersatzmann gefunden. Mats, der unter anderem bei Lions Share, Treat und Saiten-Wurschtler Malmsteen seine Stimme zur Verfügung stellte, liefert hier echt gute Arbeit. "The Evil in you" ist ein solides Stück Heavy Metal, das hervoragend von Mats Stimme, der eher in tieferen Lagen singt, getragen wird. Mit Songs wie "The evil in you", "Fallen angel" oder "The courtain will fall" haben At Vance mindestens drei coole Ohrwürmer am Start. Im Gesamten gesehen, hat man auf diesem Silberling einen Gang runtergeschaltet. Es finden sich einige tolle Midtempo-Stampfer darauf. Dieses Album macht echt Spass ist absolut zeitloser Heavy Metal, rundum gelungen und wird At Vance hoffentlich ein Stück weiter nach oben bringen. Bravo Jungs, das hat Klasse!
Crazy Beat M.
Punkte: 9.0 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD Cryptopsy
CRYPTOPSY - None so live
Century Media

Endlich gibt es nun eine Möglichkeit, das grandiose Live-Feeling eines Cryptopsy-Gigs nach Hause zu holen. "None so live" enthält die folgenden Stücke: "Crown of horns", "Phobophile", "Graves of the fathers", "Slit your guts" (von der CD "None so vile"), "Open face surgery", "Defenestration" (von der CD "Blasphemy made flesh"), "White worms", "Cold hate warm blood" (von der CD "Whisper supermacy"), "We bleed" und "Shroud" (von der CD "And than you’ll beg"). Also das komplette Repertoire wird hier geboten, da bleiben für den Fan keine Wünsche offen. Die Live-Aufnahmen des Konzerts in Montreal sind sehr gut gelungen und die Stücke verlieren kein bisschen an Intensität. Alles ist klar und deutlich hörbar, und das ist bei derart komplexer Musik nicht selbstverständlich! Die fünf Freaks von Cryptopsy beweisen mit dieser perfekt gespielten Live-CD, dass sie ihre Instrumente absolut beherrschen! Abgerundet wird die Scheibe noch durch ein cooles Drumsolo, das schon alleine ein Kaufanreiz genug sein sollte! Die kreischenden und lärmenden Fans versetzen den Zuhörer fast direkt vor die Bühne und machen das heimische Live-Feeling perfekt! Für Fans der Band ist diese Scheibe ein absolutes MUSS! Kaufen und dahinschmelzen, bleibt mir da nur noch zu sagen!!
Marco G.
Punkte: keine Wertung
CD-Harem-Scarem
HAREM SCAREM - The early years
Frontiers Records

In Melodic-Kreisen werden Harem Scarem, wie kaum eine zweite Band, verehrt. Zurecht, sind doch ihre Alben jeweils echte AOR- Highlights. Die Diskografie der vier Canucks stiftet aber viel Verwirrung. Nebst den Studioalben gibt es zwischenzeitlich einen ganzen Berg von Live-Scheiben, Compilations, Singles und EP’s. Aber dem nicht genug, enthalten die Japanversionen, wie üblich, meistens irgend welche unveröffentlichten Tracks, Akustik-Versionen oder Demos. Zu guter Letzt gab es auch noch ein Nebenprojekt, deren letzter Output in Kanada noch unter Rubber erschien, in Japan (später auch in Europa) aber als neues Harem Scarem Album rausgebracht wurde. Da den Überblick zu behalten, geschweige denn seine Sammlung jemals komplettieren zu können, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Die Fans scheinen aber wirklich nicht genug zu bekommen. So wechselte ein Exemplar der Original 10-Track Demo-CD (mit der die Truppe Anfang der 90er ihren Deal bei Warner Bros. ergatterten) für unglaubliche 995 US-Dollar den Besitzer. Das war für Harry Hess und seine Mitstreiter der Anlass, auch den weniger betuchten Fans diese frühen Songs zugänglich zu machen. Das Teil wurde zusätzlich mit fünf weiteren Demos und einem, bisher nur in Japan erschienenen, Bonustrack aufgestockt. Zudem wurden die Songs remastered, aber ohne die rohe Produktion zu verändern. Ideale Voraussetzungen, seine Melodic- beziehungsweise Harem Scarem Sammlung zu ergänzen und sich diese Scheibe der damals noch langhaarigen Jungs ins heimische Plattenregal zu stellen. Value for money!
Chris C.
Punkte: 9.0 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Endofgreen

END OF GREEN - Last night on earth
Silverdust Records

Gerade ein Jahr ist seit der Veröffentlichung von "Songs for a dying world" vergangen und schon warten die Süddeutschen mit einer neuen Langrille genannt "Last night on earth" auf, welche nahtlos beim Vorgänger anknüpft. Als Erstes fällt mir die druckvolle Produktion auf, für die sich Marc Martin verantwortlich zeigt. Der Sound hat durch ihn an Breite und Offenheit dazugewonnen. Auch musikalisch klingt "die Neue" einen Brocken eigenständiger. Bands wie Type O Negative, The 69 Eyes und alte Him-Ware würde ich diesmal zum Vergleich heranziehen. Alternative - meets - Metal - and - Gothrock, um es anders auszudrücken. Ein dunkler Schleier umhüllt traditionell die mit haufenweise Depression, Schwermut und Melancholie beladenen neun Songs. Das Songspektrum reicht von schleppend, schwerfällig ("Emptiness/lost control") bis zu rockigen Grooves bei "Highway 69", welches für mich zugleich den herausragenden Song des Albums darstellt. Aber auch die eingehende Ballade "Queen of my dreams" oder "Demons" mit diesem warmen Eingangsriff, sind sehr hörenswert. Jedenfalls zieht sich so etwas wie ein roter Faden durch die knapp fünfzig Minuten Spielzeit. Ob sich dabei eine gewisse Monotonie einstellen kann, ist wohl vom individuellen Geschmack abhängig. Die Jungs spielen mit Gefühl, die Arrangements sind jeweils songgerecht angelegt und Michael Huber's Gesang haucht den Songs unglaublich viel Emotionen ein. All dies zusammen lässt die düsteren Songs dann doch lebendig wirken.
Ozzy
Punkte: 9.0 von 10                          Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Thyrane

THYRANE - Hypnotic
Century Media

Diese Band aus Finnland frönte früher dem reinen Black Metal und beschreitet mit "Hypnotic" klar andere Wege. Das Rhythmus-Gerüst fundiert jetzt neu auf Electro Metal, so wie ihn auch Samael zelebrieren. Die Vocals sind dabei jedoch düster geblieben. Dass in diesem Bereich auch Rammstein in Reichweite liegen, bestätigt sich bei "Firework" und später "Phantasmal paranoia", wennauch der Gitarren-Sound nicht so schneidend daherkommt. Unerwartet "rockig" präsentiert sich "Glamorana demystified", wo zudem eindrücklich bewiesen wird, dass verschiedene Metal- und Rockstile durchaus kombiniert werden können. Selbst poppige Elemente, wie bei "Dance in the air" oder Folk zu "Sickening" rücken Thyrane in Bereiche, die zum einen alte Fans abspringen lassen und gleichzeitig andere damit erreicht werden. Das orientalisch berührte "Armaya" leitet fliessend über zu "The symptomatic", einem geilen Midtempo-Rocker. Je länger ich mir das Teil anhöre, desto besser gefällt es mir. Die Keyboard-Arrangements sind teils gespickt mit feinen Schönheiten, die optimal dazupassen. Gleiches gilt für die nicht zu dominanten Vocals, die trotz der stilistischen Herkunft aus dem Black Metal recht verständlich sind. Abgerundet wird "Hypnotic" durch eine druckvolle Produktion, die mächtig "Rumms" aufweist. Schwarz-Puristen werden das Teil hassen, aber solche, die sonst mit düsteren Sachen nicht so viel anfangen können, sollten hier unbedingt mal reinhören!
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10                          Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Kreator

KREATOR - Live kreation
Steamhammer/SPV

Zu ihrer Blütezeit war mir diese deutsche Thrash-Legende irgendwie zu heftig, obwohl Metallica auf ihren frühen Alben ja auch richtig zur Sache gingen. Nun denn, so richtig Notiz von Meister Petrozza und seinen Kumpels nahm ich (ob ihr's nun glaubt oder nicht!) erst nach dem arschgeilen Auftritt am "Bang Your Head"-Festival von 2001 und dem dazugehörigen Silberling "Violent revolution". Das Interesse an der Band liegt sicher auch darin begründet, dass ich mich in Sachen härterer Mucke seit Erscheinen von Sepultura's "Chaos A.D." (1993) gehörig auch in diese Ecke entwickelt habe, Slayer inklusive. Etwas, dass mich heute selber überrascht, war ich doch ein typischer NWOFBHM-Jünger. Überhaupt gehört Thrash Metal inzwischen wieder zu den etwas gefragteren Stilen im Metalbereich. Gute Alben von Destruction, Raise Hell oder Artillery beweisen, dass es immer noch funktioniert. Verbesserte Aufnahmetechnik im Allgemeinen und das gesteigerte instrumentale Können der Bands bringt das Geknüpple wieder nach vorne. Bei Kreator zeugen die bisher insgesamt mehr als eine Million verkauften Tonträger eh eindrücklich davon, wie gut die Band bei ihren Fans seit Jahren ankommt. Für diese halten sie nun mit "Live alive" (aufgenommen in Korea und Brasilien) ein kraftvolles und fettes Brett bereit, das die Brücke zwischen den alten Knallern und dem neusten Material optimal schlägt. Obwohl viele Live-Alben der letzten Zeit oftmals (meist aus kommerziellen Gründen) etwas voreilig erschienen sind, erreichen diese nie und nimmer mehr die Ausstrahlung der alten Klassiker à la "Made in Japan", "The eagle has landed", "No sleep 'til Hammersmith" oder "Live after death". Kreator vermögen dennoch zu gefallen. Gleichzeitig erscheint dazu eine DVD, die nebst einem grossen Teil der Live-Aufnahmen (17 von 24) ausserdem noch einige Videos und weiteres Bonus-Material enthält. Die limitierte Ausgabe wird übrigens für kurze Zeit mit beiden Teilen zusammen angeboten, als holt Euch diese metallische Vollbedienung!
Rockslave
Punkte: keine Wertung                       Hier bestellen für 39.90 SFr.

CD-Aeternus

AETERNUS - A darker monument
Nocturnal Art Productions

Seit gut zehn Jahren machen die Norweger Aeternus nun die Musikwelt unsicher und haben in dieser Zeit einen ziemlich eigenen Musikstil, namentlich Dark Metal, kreiert. Beschreiben lässt sich die Musik als Mixtur aus schnellen und aggressiven Gitarrenriffs, langsameren Doom-Parts, Midtempo Mosh-Parts und ruhigeren, wie melodiöseren Zwischenteilen. Im Doom und Midtempo-Bereich erinnert die Musik teilweise stark an Celtic Frost. Das Songwriting gefällt durch ausgeklügelte Wechsel zwischen Brachialität, Intensität und Melodie, was sehr zur Abwechslung beiträgt. Kurze Durchhänger besitzt das Album aber leider trotzdem und das in Form von zu ähnlich klingenden Gitarrenriffs. Ansonsten glänzen Aeternus durch ein gutes spielerisches Können und einen hammermässigen Groove in den Mosh-Parts, was hauptsächlich auf den sehr guten Drumsound zurückzuführen ist. Der Sound kann auch sonst überzeugen, die Gitarren besitzen das richtige Mittelmass an Druck und der Bass legt ein perfektes Fundament und ist allzeit sehr gut auszumachen. Frontmann Ares bringt mit seinen tollen Growl-Vocals zusätzlich Abwechslung in das Geschehen ein und rundet die Gesangslinie durch gelegentliches Krächzen noch weiter ab. Ein gutes und überzeugendes Stück Metal also, das vor allem Doom Death Fans mal anchecken sollten!
Marco G.
Punkte: 8.9 von 10                          Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Xandria
XANDRIA - Kill the sun
Drakkar Records

Na ja, schon wieder eine neue Gothic Band könnte man sagen, aber Xandria heben sich mit ihrem Debüt "Kill the sunvon" von der Gothic-Schwemme ab. Die zauberhafte Stimme von Lisa nimmt den Zuhörer sofort in den Bann. Geboten werden wunderschöne Gothic Rock Songs wie "Mermaids", das schon fast Him-mässig rüberkommt, dazu folgen die träumerischen "Ginger" und "Forever yours". "She's nirvana" geht in die Metalecke der Marke Candlemass, natürlich nur Guitar mässig, so richtig geil schwerfällig. Das treibende "Wisdom" oder das tolle und kraftvolle "Isis/Osiris" kommt auch echt stark rüber. Eigentlich ist jeder Song auf "Kill the sun" hörenswert und wird von Lisa wirklich hervorragend dargeboten. Die Bielefelder haben eines der bezaubernsten Debüts seit langer Zeit auf den Markt gebracht, denn es fängt die Essenz des modernen Gothic Metals ein. Elegant, emotional und ergreifend.
Crazy Beat M.
Punkte: 8.9 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Skyfire
SKYFIRE - Mind revolution
Hammerheart Records

Skyfire aus Schweden liefern mit "Mind revolution" ihr zweites Studioalbum ab. Produziert wurde das Ganze in den Abyss Studios mit Tommy Tägtgren, der den Sound der Scheibe sehr transparent und gleichzeitig sehr knackig hingekriegt hat. Die Musik von Skyfire lässt sich als eine Mischung von Progressive Elementen, Melodic Death und Thrash Metal beschreiben. Die Mischung stimmt und kann überzeugen, Langeweile sucht man hier vergebens. Trotzdem besitzt die Scheibe gelegentliche Schwachpunkte, die vor allem daraus resultieren, dass sich die Stücke teilweise ein bisschen ähneln und das Songwriting etwas einheitlich gehalten wird. Sonst verzaubert die Musik der Fünf durch grossartige Melodiebögen, gutes Keyboardspiel, generell hohes spielerisches Niveau und einem exzellenten Krächz-Gesang. Die Mucke überzeugt trotz der Einheitlichkeit im Ganzen durch Komplexität im Einzelnen, gute Rhythmuswechsel und einer grossen Eingängigkeit. Hier sollte jeder der anspruchsvolleren Melodic Death Metal Fans ganz klar mal ein Ohr voll riskieren!
Marco G.
Punkte: 8.9 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-1349

1349 - Liberation
Candlelight Records

Hysterischer Old School Black Metal mit Geschwindigkeitsspitzen bis Warp 10! Der Verantwortliche für den potenten Warpkern ist Frost (Satyricon und eigentlich auch fast alles andere!), der auf diesem räudigen 10-Tracker (inkl. dem Instrumental "Deathmarch") gnadenlos vom Leder zieht und mir wenigstens in rhythmischer Hinsicht eine klingonische Lust im ansonsten herrschenden Soundbrei beschert! Die übrigen Instrumentalisten sind in technischer Hinsicht zwar ebenfalls ziemlich fit, jedoch verdirbt der (offiziell extra) auf "alt" gemachte Gitarrensound das Gesamtbild und macht diesen, eigentlich anspruchsvollen, Output zu einem weiteren Versuch, die Wurzeln des "ursprünglichen" Black Metal in modernerer Variante zu vertonen. Auch bin ich mir nicht ganz sicher, ob die abrupten Songenden nicht auf eine beschnittene Version der Promo-CD zurückzuführen sind? Ich hoffe es jedenfalls, aber hört Euch diese Scheibe vor dem Kauf auf jeden Fall zuerst unter dem Kopfhörer an! Oberflächlich stumpfer, bei genauerem Hinhören moderner, überlegter, technischer Highspeed Black Metal, auf alte Schule getrimmt und mit ein paar orgiastischen Höhepunkten garniert. Frost ist Gott(!), der Rest Geschmacksache und man braucht für den Zugang zu diesem Werk erstens Zeit zum Drangewöhnen, plus zweitens ein paar gröbere Eingriffe in die Einstellungen des heimischen Soundanlagenequalizer’s.
HaRdY
Punkte: 8.8 von 10                          Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Linea77
LINEA 77 - Numb
Earache Records

Beim Anblick des Covers von Linea 77 neustem Werk "Numb", habe ich mir gleich meine ersten Gedanken gemacht. Das Wort "Nu Metal" fräste sich sofort in mein Hirn, ohne zuvor auch nur einen Ton gehört zu haben. Ihr werdet jetzt meinen, der Kerl urteilt zu schnell, was sich diesbezüglich sofort bestätigte, als ich den ersten Song "Venus" aus meinen Lautsprechern zu hören bekam. Crossover oder "Happy Core Metal", wie es die Plattenfirma nennt, war mein erster Eindruck. Aber halt, ist Earache eigentlich nicht ein reines Grind-Label? Auch da lernt man nie aus. Also, die dritte Scheibe der fünf Italiener ist mit elf Songs bestückt, die ein mehrmaliges Durchhören erfordern. Weshalb? Tja, da sind diese lauten und leisen Passagen, die aber nie an Nu Metal erinnern, sondern eben Crossover-Parts beinhalten. Der Bass slappt schön vor sich hin und die Gitarren sind gut in Szene gesetzt. Nicht zu hart, aber doch präsent. Die Vocals bewegen sich zwischen clean und schreiend. Ganz cool sind die mehrstimmigen Refrains, die tolle Melodien hervorbringen. Zwischendurch tauchen szeneuntypische Instrumente auf, wie zum Beispiel Trompeten. Ihr seht, der Gesamtsound ist nicht einfach zu definieren. Ein richtiges Mischmasch, aber immer gut arrangiert und die Instrumente werden ohne Zweifel beherrscht. Ja Leute, wer sich an diese Scheibe heranwagen möchte, sollte wegen den vielen Rhythmuswechseln nicht zu engstirnig urteilen, dazu ein bisschen Fan von System Of A Down sein, die Peppers lieben und sich für "Numb" viel Zeit nehmen. Dann offenbart sich einen nämlich das grosse Potenzial und die Vielfalt dieser schrägen Truppe. Geheimtipp!!
Daniel J.
Punkte: 8.7 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Nuclear Assault
NUCLEAR ASSAULT - Alive again
Steamhammer/SPV

Die Erfolge dieser Thrash-Veteranen liegen jetzt auch schon ein paar Jährchen zurück. Als Vorreiter in Sachen Vermischung von Musikstilen (Thrash Metal mit Hardcore-Elementen) absolvierten Nuclear Assault 1989 eine umjubelte Euro-Tour mit Exodus. Ich selber habe der Band aus NewYork bislang zwar keine Aufmerksamkeit geschenkt. Damals (heute ändert das vielleicht wieder!) waren bei mir einfach Metallica Trumpf. 1993 erschien das bislang letzte Studioalbum "Something wicked" von Nuclear Assault. Zehn Jahre später hat sich das Original Line-Up (!) wieder zusammengerauft und angefangen, Konzerte zu geben. Die Reaktionen darauf scheinen gar nicht mal so schlecht zu sein, was der vorliegende Live-Mitschnitt deutlich unterstreicht. Auf "Alive again" werden insgesamt zwölf Schädelspalter zum Besten gegeben, und was ich da höre, gefällt mir ganz gut. Man stellt umgehend fest, dass hier keine Anfänger am Werk sind. Die Produktion reisst zwar keine Wände ein, klingt aber sehr authentisch und roh. Die stilistische Nähe zu den alten Metallica und Slayer zeigt ausserdem auf, dass früher, nebst Exodus, noch andere Bands in den Startlöchern standen, um die Welt zu erobern. Dafür ist es jetzt wohl zu spät, aber es muss für die Band aktuell dennoch eine Genugtuung sein, wenn immer mehr Fans (wieder) an ihre Konzerte kommen. Ein Popularitätsschub, wie ihn im Moment auch Death Angel mit euphorischen Reaktionen auf ihr Comeback erleben, kann nie schaden, oder?
Rockslave
Punkte: keine Wertung                       Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Siegfried
SIEGFRIED - Eisenwinter
Napalm Records

Mit knisterndem Feuer beginnt das zweite Album der siebenköpfigen Innsbrucker Formation Siegfried. Mit Hagen, Werner Bialek und der ex-Dreams of Sanity Sängerin Sandra Shleret haben Siegfried gleich drei Shouter am Start, was "Eisenwinter" sehr lebendig macht. Geboten werden zehn energiegeladene Epic Metal Songs, angelehnt an das germanische Heldenepos "Das Nibelungenlied". Atmosphärische Keys und tolle, krachende Gitarren, des Öfteren mit Double Bass Drum-Attacken untermalt, vereinigen sich mit dem abwechslungsreichen Einsatz von charismatischen, männlichen Vocals und der verzaubernden Stimme von Sandra. "Eisenwinter" braucht dennoch einige Durchläufe, um wirklich zu zünden. Auch der deutsche Gesang ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber wie gesagt, wenn man sich den Silberling erst ein paar mal reingezogen hat, gewöhnt man sich daran und verfügt über ein solides Stück Metal in seinem CD-Schacht, das dort gern noch eine Weile drin verbleiben möchte. "Eisenwinter" ist (mal wieder) etwas für tolerante Metaller, die ein abwechslungsreiches Album zu schätzen wissen.
Crazy Beat M.
Punkte: 8.6 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Boodflowerz

BLOODFLOWERZ - 7 Benedictions 7 Maledictions
Silverdust Records

Bloodflowerz beehren uns hier mit ihrem zweiten Longplayer "7 Benedictions 7 Maledictions". Also ein Feuerwerk von vierzehn Songs, die da auf uns herabprasseln. Man kann Bloodflowerz auch ein wenig mit Guano Apes vergleichen. Mit Kirsten Zahn hat man eine begnadete Sängerin an Bord und versucht, auf Teufel komm raus, Hits zu produzieren. Das gelingt dann auch teilweise, denn die Ohrwurm-Melodien sind durchaus vorhanden. Die Band spielt kompakt, vorallem die geilen fetten Gitarren braten richtig schön. Die Produktion (aus dem "Woodhouse-Studio") ist auch richtig gut gelungen, ein bisschen rauher hätte aber nicht schaden können. Bloodflowerz bieten schöne und eingängige Songs, die schnell mal Gänsehaut erzeugen. Trotzdem sind sie mir aber doch ein wenig zu poppig geraten. Bloodflowerz werden mit ihrer Mucke sicher den einen oder anderen Fan gewinnen. Bei mir gelingt das nur teilweise. Dennoch keine schlechte Scheibe, antesten ist hier Pflicht.
Daniel J.
Punkte: 8.6 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Dimension F3H
DIMENSION F3H - Reaping the world winds
Hammerheart Records

Eigentlich wollte der ehemalige Limbonic Art Mastermind Morfeus ja ein "Non Metal-Projekt" aufziehen, doch mit der Zeit erlag er seinen eigenen Metalwurzeln. Mit der Rekrutierung von Nesmoht (v) und Stian Kristoffersen (d) hatte er dann ein potentes Trio am Start, mit dem es wieder unweigerlich in Richtung Metal gehen musste. Dimension F3H beschreiten aber weniger schwarzmetallische Pfade, viel mehr tendiert die Musik zu traditionellem Heavy Metal mit Beigabe von Electro und intensivem Drumming. In den meisten Songs bilden besagtes Schlagzeug mit den dichten Keyboard-Teppichen eine tragende Einheit. Nesmoths Gesangskünste erweisen sich als vielseitig und reichen von clean über die klassischen hohen Heavy Vocals bis hin zum Kreischen. Gitarre und Keys wechseln sich permanent in ihrer instrumentalen Führungsrolle ab. Wer es eher heftiger mag, dem empfehle ich "The dawn", "The 3rd generation armageddon" präsentiert sich als kraftstrotzende Hymne, während "In a dreamlike state of mind" mit drückender Atmosphäre aufwartet. Die beiden instrumentalen Songs "Waterworld" und "reborn" verlassen dann aber deutlich die Metalschiene und wechseln ins Drum & Bass Lager. Während erstgenannter Song noch etwas zum Dahinschweben verleitet, geht der abschliessende Track so richtig heftig auf die Nerven - oberätzend! Schlussendlich wurde das gesamte Material auch solide und sehr dicht von Fredrik Nordstrøm (In Flames) gemixt und produziert.
Ozzy
Punkte: 8.6 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Harmony.gif (9952 Byte)
HARMONY - Dreaming awake
Massacre Records

Ich frage mich wirklich, wo um Himmelswillen die unerschöpfliche Flut der schwedischen Melodic Bands herkommt. Jeden Monat erscheinen ein paar neue Gruppen wie aus dem Nichts heraus und das Erstaunliche ist, dass auf fast jedem Silberling der Marke Sweden ein echt grosses musikalisches Potenzial steckt. So auch auf "Dreaming awake" von Harmony. Hier gibt es einfach alles was das Melodic-Herz begehrt. Flotte Double-Bass Nummern, eine Power-Ballade, rockige Songs, schwerfällige Metall-Kracher, akustische Parts und jede Menge harmonische Gesangsmelodien. Der Sänger ist klasse, singt meistens in höheren Gefilden und der Guitar Hero Markus Sigfridson, der in seinem Leben wohl nichts anderes als Saiten gedehnt hat, zeigt sein ganzes Können auf dem Debüt der Schweden. Harmony werden es trotzdem schwer haben, sich gegen ihre Konkurrenz durchzusetzen. Es gibt einfach langsam zuviele Melodic-Truppen auf diesem Planeten, obwohl "Dreaming awake" ein Klasse-Album ist. Man kann sich aber als Metal-Maniac, aus finanziellen Gründen, ja leider nicht alles Melodische an Land ziehen, sei es noch so gut.
Crazy Beat M.
Punkte: 8.5 von 10                             Hier bestellen für 19.90 SFr.
CD-Moonsorrow
MOONSORROW - Kivenkantaja
Spikefarm Records

Erneut entführen die Finnen Moonsorrow den Zuhörer in die Gefilde des Pagan Viking Metals, vermischt mit dem Besten des Folks. Wo sich das letzte Werk "Voimasta ja kunniasta" gefühlsmässig noch vor und während der Schlacht abspielte, so ist "Kivenkantaja" nach der Schlacht angesiedelt, in der Zeit des Resümees, des Nachdenkens. Die Scheibe verbreitet demnach also einen viel ruhigeren Eindruck als die letzte CD. Sie ist eher melancholisch angehaucht und vom Tempo her deutlich runtergeschraubt. Nichts desto Trotz versprüht auch dieses Werk wieder eine grosse Faszination und zieht den Hörer durch wunderschöne Melodien, grossartige Gesänge und grosse Gefühle abermals in den Bann. Es sind wieder eine Vielzahl an verschiedenen Instrumenten enthalten, die allesamt durch den grossartigen Sound wieder gut voneinander zu unterscheiden sind. Die Gitarren sind vor allem für die Intensität zuständig und treiben die Musik voran. So heisst es auch hier wieder: Wer dem Alltag entfliehen und sich in nordische Sphären entführen lassen will, sollte hier zugreifen!
Marco G.
Punkte: 8.5 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Stormwind
STORMWIND - Rising symphony
Massacre Records

Auf dem mittlerweile sechsten Album der schwedischen Power Metaller finden sich satte Melodien und die ausdrucksstarke Stimme von ex-Candlemass Sänger Thomas Vikström. Stormwind ist eine verdammt gut zusammengewürfelte Band, bestehend aus dem eben genannten Herrn, Drummer David Wallin (ex-Blacksmith) welcher Patrik Johansson (Yngwie Malmsteen) ersetzt hat. Dazu gehören noch Basser Andres Olsson (Narnia), Keyboarder Kaspar Dahlqvist (ex-Treasure Island), sowie Gründer und Gitarrist Thomas Wolf, der übrigens in Schweden als Kyokushin Karate-Champion und Sparringspartner von Dolph Lundgren bekannt war. Bei so einer guten Konstellation der Musiker geht natürlich nichts in die Hose! Die zehn Stücke auf dem bemerkenswerten Silberling "Rising symphony" sind sehr gut gespielt. Als Überraschung empfand ich den von Queen gecoverten Song "White man", welcher durchaus gut gelungen ist. Das Intro ist absolut nicht zu verachten, und für Double Bass Drum-Fans wird das erste Stück "Touch the flames" ein wahrer Ohrenschmaus sein! Wer Barockmusik mag, wird zudem am Bonus-Track "Venezia" seine helle Freude haben. Ich mag dieses Album sehr und empfehle es mit Überzeugung allen Anhängern von schwedischem Power Metal.
Maiya B.
Punkte: 8.3 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Empire
EMPIRE - Trading souls
Generation Records

Empire ist das Projekt von Gitarrist, Songwriter und Produzent Rolf Munkes, der mal bei einer Band namens Vanize zockte. Zur Seite stand ihm Drummer und Co-Producer Gerald Kloos. "Trading souls" ist deren zweites Werk. Auf dem Ersten teilten sich noch Mark Boals (Ex-Malmsteen) und Lance King (Ex-Balance Of Power) die Vocals. Dieses Mal wurde die gesamte Scheibe vom ehemaligen Black Sabbath Shouter Tony Martin eingesungen. Zusätzlich wurden für den Tieftöner Neil Murray (Ex-Whitesnake, Ex-Black Sabbath und noch jede Menge mehr!), sowie Keyboarder Don Airey (Ex-Rainbow, Deep Purple) engagiert. Einige grosse Namen, die aber ihrem Ruf als hervorragende Musiker gerecht werden. In der Schnittmenge des genannten Betätigungsfeldes der Jungs entstand ein erdiges, grooviges Hardrock-Album, das Unmengen an Seventies-Flair versprüht. Erstaunlich ist die Bandbreite von Tony Martin, dessen Stimme auf diesem Album eher Deep Purple, als Black Sabbath zuzuordnen wäre. Das Niveau der Songs bewegt sich immer im durchschnittlichen Bereich und geht ohne nennenswerte Ausfälle durch. Ein Manko ist aber der ziemlich kraft- und drucklose Sound. Zudem dürfte die Gitarre, für meinen Geschmack, ab und zu schon ein bisschen mehr knallen und kreischen.
Chris C.
Punkte: 8.2 von 10                              Hier bestellen für 31.90 SFr.
CD-Carnal-Lust
CARNAL LUST - Whore of violence
Diamond Productions

Aus der Hauptstadt von Frankreich stammt das Death/Grinder Trio Carnal Lust. Was beim ersten Reinhören in die Scheibe positiv auffällt, ist die vorhandene Abwechslung der Musik von Carnal Lust. So werden Midtempo Mosh-Parts, Thrash-Parts und Grind Prügel-Parts aneinandergereiht. Stellenweise werden sogar Midtempo Black Metal- und Hardcore anmutende Mosh-Elemente ins Geschehen eingefügt und beleben so die Songs. Jedoch ist der Grind-Anteil ganz klar vorherrschend und zugleich auch das, was die Franzosen am besten beherrschen. Carnal Lust besitzen diese gewisse spielerische Dynamik und fördern dadurch einen grossen Wiedererkennungsfaktor. Negativ fällt auf, dass sich die Stücke untereinander etwas zu sehr ähneln und deshalb gegen Ende der CD etwas Langeweile aufkommt. Die Vocals von Frontmann Nico sind aber gut und besitzen durch das Wechselspiel zwischen Gekeife und Growling auch die nötige Bandbreite. Spielerisch und soundtechnisch wird gehobener Durchschnitt geboten, der überzeugen kann. Alles in allem ein solides Stück Grind/Death, das sich Fans dieses Genres mal anhören sollten.
Marco G.
Punkte: 8.2 von 10                              Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-EvenVast
EVEN VAST - Outsleeping
Mausoleum Records

Als ich die neue Scheibe von Even Vast in den Händen hielt, fiel mir als Erstes auf, dass ihre Plattenfirma tatsächlich Mausoleum Records ist. Die habe ich nämlich noch von Bands wie Warhead oder Crossfire in bester Erinnerung. Lange Zeit hörte ich überhaupt nichts mehr von ihnen. Jetzt zu Even Vast: Die vier aus Italien stammenden Musiker haben sich dem Düster Rock der Marke ihrer Landsleute Lacuna Coil verschrieben. Doch um die Band noch besser einstufen zu können, wäre mir der Vergleich mit The Gathering glaube ich der Beste. Dies, weil die Sängerin Antonietta Scilipoti verdammt gleich klingt, wie die begnadete Annecke von The Gathering, die mittlerweile ja nicht mehr im Metalbereich anzutreffen sind. Even Vast hätten für meine Begriffe ruhig nach "Nighttime birds" von The Gathering folgen können. The Gathering sind natürlich das Original, doch man täte Even Vast unrecht, sie bloss als billige Kopie darzustellen. Dazu hat die Band musikalisch und songwriterisch einfach zuviel auf dem Kasten. Schöne, tiefgründige Melodien mit einem melancholischem Gesang bieten einen den idealen Hintergrundteppich, um nach getaner Arbeit, auf dem Bett liegend, in andere Sphären hinabzutauchen und von einer anderen Welt zu träumen. "Outsleeping" ist Träumer-Musik für einen Träumer wie mich. Und wie steht's mit euch?
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10                         Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Zar
ZAR - Hard to the beat
MTM-Music

Ein weiterer (aus der Versenkung) geholte Act aus dem Hause MTM. Zar ist das Baby von Gitarrist Tommy Clauss, der die Band 1989 gegründet hatte. Das Debüt-Album wurde damals von einem "gewissen" John Lawton eingesungen, der später ja einen Teil der Uriah Heep Bandgeschichte mitgeprägt hat und, so abwegig das auch klingen mag, mal bei den 70er Gospel-Pop-Rock-Ikonen Les Humphries Singers mit dabei war! Zar spielen auch Rock und zwar Melodic mit zeitweilen ordentlicher Kante. Der Opener "Cryin for love" eröffnet die Scheibe mit einer druckvollen Produktion und hört sich dabei stark nach Blue Murder an. "Never so alone" gibt sich bereits balladesk und versprüht unüberhörbar den Touch der 80er mit den entsprechenden Videos auf Sky Channel (do you remember?). Mit dem Titeltrack kehren zuerst die harten Gitarren-Riffs zurück, um danach eine funkige (!) Note einzubringen, so wie man es von Glenn Hughes gewohnt ist. "Hundred rivers", dessen akustischer Beginn ein wenig die Seele der entsprechenden Stellen von Van Halen's "In a simple rhyme" (1980) oder Victory's "Lost in the night" (1989) in sich trägt, beruhigt das Geschehen wieder. Typische 80er Keyboard-Klänge leiten darauf "Perfect day" ein, das deshalb einen poppigen Akzent erhält, aber trotzdem abrockt. Die Mischung des bisher Gehörten kann auch auf die restlichen Songs von "Hard to the beat" übertragen werden. Davon herausragend ist die (leider zu kurze!) Gänsehaut-Ballade "Waiting for the storm", die früher auch aus der Feder von Gary Moore hätte stammen können und von der Art her auf dem Gerüst von "When a blind man cries" (Deep Purple) aufgebaut ist. Der eine oder andere Hänger ist jedoch auch zu verzeichnen, deshalb kann das Prädikat "Killer" nicht vergeben werden. Eingefleischte Genre-Fans interpretieren dies womöglich anders, deshalb: antesten!
Rockslave
Punkte: 8.1 von 10                         Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Sepultura
SEPULTURA - Roorback
Steamhammer/SPV

Was habe ich diese Band einst geliebt und vergöttert! Sie waren für mich das Tor und der Schlüssel zu den heftigen Ausprägungen des Metals. Nach "Chaos a.d." war meine Welt nicht mehr dieselbe wie vorher. Danach folgte bald Machine Head' s geniales Debüt "Burn my eyes" und auch Slayer wurden plötzlich interessant für mich. Viele weitere Bands aus dieser Ecke sollten noch folgen und meine CD-Regale bevölkern. Mit dem Ausstieg von Max Cavalera nach der "Roots"-Tour erlosch allerdings das Lebenslicht von Sepultura, so wie ich mir diese Band vorstellte. Das spätere Material mit dem schwarzen Shouter Derrick Green gefiel mir ebenso wenig, wie das Meiste von Soulfy, der "neuen" Combo von Maestro Max. Letztere fand ich zu abgedreht und Sepultura einfach ihrer Seele beraubt. Doch der Rest der Brasilianer mit amerikanischer Verstärkung hat nie aufgesteckt und bringt, wie Soulfy heuer auch, nun ihr drittes Album in dieser Formation heraus. Klar, dass jetzt Vergleiche zur wirklich guten Scheibe ("3") vom abtrünnigen Sänger angestellt werden. Der Opener "Come back alive" geht gleich ordentlich mit Tempo nach vorne los und fördert die bekannten Trademarks zu Tage. Auch "Goddess" hört sich mächtig nach "back to the roots" an, obwohl neue (melodische) Elemente Einzug halten; aber eben: Green ist halt nicht Cavalera! Trotzdem macht er seine Sache soweit gut, das heisst, seine Art Vocals passen zur Musik. Bei "Bottomed out" singt er einen Part gar clean! Die Songs hauen eigentlich alle mehr oder weniger ordentlich rein, obwohl der Wiedererkennungswert in Sachen Ohrwurm-Qualitäten weitgehend fehlt. Wo sind die treibenden Smasher à la "Territory", "Propaganda", "Roots bloody roots", "Inner self" oder "Troops of doom"? O.k...., "Apes of God" und "Corrupted" machen die Ausnahme. Mag sein, dass ich nun als Ewiggestriger durchgereicht werde, aber die Wertung 2003 für Sepultura vs Soulfy lautet für mich klar 0:1! Und das trotz der limitierten Version, die mit einer zusätzlichen CD mit dem Titel "Revolusongs" aufwartet, auf der sieben Cover-Versionen und ein Video verewigt wurden. Dieses stammt übrigens vom U2- (!!) Klassiker "Bullet the blue sky", der auch als Audio-Track vorliegt und als echt gelungen bezeichnet werden kann. Dazu wurden unter anderem auch Celtic Frost mit "Messiah" und Exodus mit "Piranha" bedacht. Als ganzes Paket vermag "Roorback" meine düstere Miene doch wieder etwas aufzuhellen, aber ich habe mehr erwartet! An Derrick Green und der Top-Produktion liegt es diesmal nicht. Anchecken (und richtig durchhören) ist natürlich trotzdem Pflicht!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Burns-Blue
BURNS BLUE - What if...
Frontiers Records

Endlich ist es da! Das lange erwartete Debüt-Album um Gitarrist Vinny Burns (ex-Ten), sowie Sam Blue (Ya Ya) ist auf dem Markt. Ein Dutzend Songs, alle mit sehr viel Gefühl gespielt, preschen auf das mit Schmalzgitarren verwöhnte Ohr ein. Wunderbare Powerballaden zum Mitsingen, reissende Rock-Songs, sowie der Einsatz eines Saxophones runden die durchaus erfüllten Erwartungen dieser Scheibe ab. Unvergleichlich ist die für diese Musikart perfekte Stimme von Sam Blue. Für packendes Gitarrenspiel und wunderbare Keyboard-Klänge sorgt hier Vinny Burns, der schon bei Ten ganze Arbeit leistete. Alles in allem ist dieses Werk für ein Debüt-Album wirklich gut gelungen. Wer also Musik à la Ten, Warrant oder House of Lords mag, sollte hier nicht zögern.
Maiya B.
Punkte: 8.0 von 10                           Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Metallica
METALLICA - St. anger
Vertigo/Universal

Nun ist es also endlich da, das neue Album der reichsten "Thrash-Band" der Welt, und erst noch fünf Tage früher als ursprünglich angekündigt! Vieles ist in den letzten Monaten rund um Metallica geschehen und geschrieben worden. Während James Hetfield mittels einer Therapie dem Alkohol abgeschworen haben soll, wiegt der Ausstieg von Jason Newsted schwerer. Dies deshalb, weil es da (mindestens laut der Presse) ordentlich gerappelt hat im Karton. Eine nicht zwingend erwartete Rochade bescherte dem verbliebenen Trio nun Ex-Ozzy Bass-Monster Rob Trujillo, während Jason über die Zwischenstation Voivod seinen Tieftöner jetzt für den "Prince of Darkness" schwingt. Was der gute Rob wert ist, sah ich gerade erst bei der Live-Übertragung des Metallica-Gigs vom Rock am Ring. Mann, war das geil! Der Geist von Cliff Burton schwebte über der Bühne und der freute sich sicher am aktiven Stageacting des ausschliesslich mit den Fingern (wie einst Cliff) spielenden Hünen. Metallica sind wieder zurück und wirklich stärker denn je! Zwei volle Stunden rissen die Amis ohne Hänger vom Leder und packten eine kultige Set-Liste aus. "Blackened" als Opener (!), "No remorse" oder "The thing that should not be" verzückten an die 100'000 Fans. "Seek and destroy" fehlte ebenso wenig wie "One" oder "Battery". Dazu gegen Schluss eine Killer-Version von "Creeping death", genial! Das "Load"-Material wurde hingegen vollständig ausgelassen. Mittendrin dann auch zwei neue Songs ("Frantic" und der Titeltrack), womit wir definitiv bei "St. anger" angelangt wären. Nach"back to the roots" soll das neue Material klingen, härter denn je und roh wie Schmirgelpapier sein. "Frantic" beginnt in der Tat mit einem wuchtigen Riff und nach dem Einsatz des Schlagzeugs erklingt unerwartet ein sehr seltsamer Klang der Snare-Drum. Des Rätsels Lösung ist, dass Lars während den Rehearsals einmal vergass, den Schnarrteppich unter der Snare nach oben zu ziehen. Der auf diese Weise entstandene, natürliche Klang der Trommel gefiel Herrn Ulrich dermassen, dass er sich spontan dazu entschied, gleich das ganze Album so aufzunehmen. Ich (und viele andere wohl auch!) werde(n) da vermutlich eine längere Zeit brauchen, um sich daran gewöhnen zu können (wenn überhaupt!), na ja. "St. anger" brettert als zweiter Song zuerst sehr heftig aus den Boxen, um danach in einen ruhigen, aufbauenden Strophenanfang zu münden. Ein Element, das zuvor bei "Frantic" auch enthalten war. "Some kind of monster" beginnt gemächlicher und hört sich fast nach einem Stoner Rock-Song mit eingebauter Double Bass Drum an. Die Musik gibt sich sehr modern und fällt in der Tat recht hart aus. Soli von Meister Hammett sucht man allerdings vergebens, wie auch Balladeskes der Währung "Nothing else matters". Die insgesamt elf Songs ähneln sich stark, weshalb die Abwechslung auf der Strecke bleibt. Trotzdem sind die Arrangements in Ordnung und die Mucke hört sich klar nach Metallica an. Der verkaufstechnische Mega-Seller wird "St. anger" bestimmt nicht werden, aber live, wie eben gehört, klingt es schon wieder anders, das heisst um Längen besser! Die standardmässig beiliegende DVD mit Live-Versionen aller Album-Songs (!) weist im Vergleich zur Studio-CD einen leicht veränderten Sound auf, der die gar trockene Snare wenigstens etwas vergessen macht. Erfreulicherweise zu einem sehr moderaten Preis (unter 20 Franken!). Mal sehen, wie das Teil bei den Fans ankommen wird. Das Konzert war auf jeden Fall der absolute Hammer!
Rockslave
Punkte: 7.9 von 10                              Hier bestellen für 23.90 SFr.
CD Extol
EXTOL - Synergy
Century Media

Heya! Verdammt starker und schwer verdaulicher Stoff, den uns da die Norweger buchstäblich um die Ohren hauen. Die einzelnen Songs sind sehr verschachtelt und bewegen sich zwischen recht happigem Death Metal mit recht aggressiven Vocals und bewegen sich zeitweise in sehr melodiösem Gefilden, angereichert mit Metal Riff mässigen Guitars. Überdurchschnittlich ist auch der proggressive Soundanteil, der zum Teil in längeren Instrumental-Passagen mündet. Da wird auf Teufel komm raus geproggt. Mit "Aperture" haben die Norweger sogar eine zarte, akustische Ballade am Start, während "Emancipation" zum Beispiel ein Wechselbad zwischen Progg-Sound, ruhigen Guitar-Parts und aggressiven Vocals (mit sehr melodiösem Refrain) ist. Und so zieht sich ein roter Faden durch all die durchgeknallten Songs hindurch. Auf "Nihilism 2002" dröhnt uns sogar ein cooles Metal Riff um die Ohren. Also wie gesagt, ich habe so einen Mix derart unterschiedlicher Stile bisher eher selten gehört. "Synergy" verlangt dem Hörer schon eine gehörige Portion Toleranz ab, aber irgendwie macht es Spass, das bereits dritte Album der Verrückten aus Norwegen zu erobern.
Crazy Beat M.
Punkte: 7.9 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Rosae-Crucis
ROSAE CRUCIS - Worms if the earth
Scarlet Records

Das Debüt von ROSAE CRUCIS haut ganz schön rein. Die Italos haben sich gnadenlos dem True Metal verschrieben. "Worms of the earth" bietet viele Uptempo-Songs, die wirklich abgehen. Sicher haben die Rosen-Kreuzer den Metal nicht neu erfunden. Hie und da hört man auch schon mal so alte Recken wie Grave Digger und Konsorten heraus, obwohl hier trotzdem eine ordentliche Portion Eigenständigkeit vorhanden ist. Die kämpferisch wirkenden Songs kommen wirklich gut rüber. Kraftvoll und episch gestaltet, packt "Worms of the earth" den Hörer vom ersten Ton an. Das einzige Negative, über das es zu berichten gilt, ist, dass für den aufmerksamen Zuhörer (so nach dem dritten, vierten Durchlauf) die Wirkung der Songs nachlässt. Aber für den Einstand der Italos ist dieser Rundling allemal als gelungen zu betrachten.
Crazy Beat M.
Punkte: 7.8 von 10                                Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Gun-Barrel
GUN BARREL - Battle tested
Limb Music

Vollmundig verspricht die Band in ihrer Presseinfo, das Erbe von Bands wie AC/DC, Rose Tattoo oder Motörhead anzunehmen. Oha, da bin ich ja mal gespannt, was mich von dieser aus Köln stammenden Band auf ihrer zweiten CD erwartet. Und siehe da, es wird wirklich nicht schlecht abgerockt, mit Songs nach dem Motto: Sex & Drugs and Rock'n'Roll, kurz einfach schweisstreibende Rock Nummern. Erster Anspieltipp: "Roll of the dice", eine groovige Old-School Hard Rock-Nummer, mit deutlichem Judas Priest Einfluss bei den Gitarrenriffs. Auch der Gesang von Guido Feldhausen passt bestens zum erdigen Sound, wobei die Songtexte wohl zusammen mit Kollege Langenscheidt geschrieben wurden. Halt die üblichen Klischeetexte über die schönsten Sachen im Leben, in einer Art German-Englisch. Aber egal, denn Hauptsache das Rock'n'Roll-Feeling kommt gut rüber. Als Rausschmeisser folgt mit "Death knell dance" noch mal eine fette Granate, die mit AC/DC-mässigen Riffs und einem Nananana-Mitsing Ende aufwartet. Fazit: Spassige CD mit einigen guten Rock'n'Roll Nummern, ideal für den Sommer bei einem gemütlichen Grillfest und viel Bier. An die grossen Vorbilder kommt die Band jedoch nicht ganz ran. Mal schauen, wie die Jungs ihre Mucke live zelebrieren werden.
Marco F.
Punkte: 7.5 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Scream-Silence
SCREAM SILENCE - ...Seven tears
Moonstorm Records

Bei der dritten Veröffentlichung von Scream Silence haben wir es mit einer reinen, erdigen Gothic Band zu tun. Der erste Song von "Somewhere" klingt dann auch sofort seicht aus meinen Lautsprechern, wie es eben bei Gothic Bands, die sich nach Him orientieren, eben zu klingen hat. Sänger Hardy Fieting klingt entsprechend nach Ville Valo oder manchmal auch nach Dave Gahan von Depeche Mode. Nicht, dass das etwa falsch bei Euch ankommt, aber die ewigen Vergleiche mit anderen Bands sind einfach ätzend, aber innovativ oder gar wegweisend sind Scream Silence halt nicht. Daher, um die Mucke der Bands zu erklären zu können, muss ich halt nach den besseren Originalen greifen. Mir gehen die tausenden von Gothic Bands sowieso langsam auf den Keks, klingen sie doch fast alle gleich. Musikalisch sind diese Bands keineswegs schlecht, wie das auch bei Scream Silence der Fall ist, werden aber rasch langweilig, weil es immer nach dem gleichen Strickmuster abgeht. Wenn nicht eine schöne Frauenstimme sich mit einem männlichen Growl-Gegenpart abwechselt oder eben die schön seichtpoppige Version von Mister Valo abgekupfert wird, ist man schon nicht mehr Gothic. Kommt Leute, ihr könnt es doch besser, denn der Patient ist schwer verletzt. Nur noch ein Wunder kann ihn retten. Dasjenige ist auch dringend nötig, denn die Gothic-Szene ist mittlerweile recht ausgelutscht. Ich bin trotzdem voller Hoffnung, aber Gothic der Währung Paradise Lost ist schon eine ganze Weile her. Die Zeit wird uns zeigen, was mit dieser glorreichen Szene von früher passieren wird.
Daniel J.
Punkte: 7.5 von 10                                Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Todesblei
TODESBLEI - Splittergranatendauerbombardement
Eigenrelease

Im Jahre 2000 als Soloprojekt von Andi (g) gegründet, entstand die aus St. Gallen stammende Band Todesblei. Nach dem er auf die erste MCD "Er wird euch holen...!" durchaus positive Reaktionen erhielt, beschloss Andi eine richtige Band auf die Beine zu stellen. So entstand das heutige Line-Up, das aus Luca (b), Dani (d) und Dusan (v) besteht. Gespielt wird, wie unschwer zu erraten ist, Death Metal, der vor allem kompromisslos und direkt daherkommt und sich einzig durch seine kranken und morbiden Texte wirklich einzigartig anhört. Ansonsten wird Geprügel ohne grosse technische Finessen geboten, das aber gut gespielt daherkommt. Mit der Zeit wird das Ganze aber, bedingt durch die geringe Abwechslung die geboten wird, recht eintönig und langweilig. Auflockernde Mosh-Parts sucht man fast vergebens. Das Ziel ist scheinbar absolute Brutalität. Diese wird durch die Tiefton-Grunz Vocals noch erhöht, zugleich steigern sie aber durch fehlende Variabilität halt die Eintönigkeit der Musik. Das Zuhören wird zudem durch einen mittelmässigen Sound erschwert, der viel zu breiig und roh daherkommt. Ein "Gut" im Sinne der Bewertung bleibt der Band somit verwehrt. Zumindest jetzt noch, denn Potenzial besitzen die vier Jungs ohne Zweifel.
Marco G.
Punkte: 7.3 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-7of9
SEVEN OF NINE - Liquid universe
Generation Records

Da muss jemand den Sinn eines Infoblattes nicht kapiert haben. Vorliegendes ist zwar in Farbe, Hochglanz und im Format A3 gehalten, aber Angaben zur Band und zum Album fehlen fast ganz. Dafür ist die eine Seite des aufgeklappten Blattes so was wie ein Poster. Darauf zu sehen sind fünf Typen, einer mit Glatze, die anderen mit identischen, kommerziellen Kurzhaar-Frisuren und alle mit dem gleichen Shirt bekleidet. Rammstein lassen grüssen..., anyway, widmen wir uns nun der Musik. Produziert wurde die Scheibe von Alexander Krull, dem Kopf von Atrocity. Somit ist soundtechnisch schon das Meiste geklärt, denn die Parallelen zu dieser Band sind unverkennbar. Moderner, epischer Metal mit Industrial und Darkwave-Schlagseite wird uns vorgesetzt. Über das völlig überflüssige, zweieinhalbminütige Intro sehe ich mal grosszügig hinweg. Die eigentlichen Songs sind zwar ganz ordentlich arrangiert und der eine oder andere Titel bleibt auch tatsächlich hängen, aber durch fehlende Variabilität stellt sich irgendwann mal beinahe Langeweile ein. Positiv sind, neben der makellosen Produktion, die angenehmen, kraftvollen, düsteren Vocals und der harte, fette Gitarrensound. Atrocity Fans und solche, die es noch werden wollen, sollten diese Scheibe keinesfalls ignorieren.
Chris C.
Punkte: 7.2 von 10                             Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Setherial
SETHERIAL - From the acient ruins
Napalm Records

Schade! Kein neues Album, sondern eine Zusammenstellung von unveröffentlichtem Material. Die ersten drei Songs blieben aus den Aufnahmen zum '98er "Hell eternal"-Longplayer übrig und enthalten mit "The beyond" ein Tribute an den gleichnamigen, italienischen Horrorfilm von Lucio Fulci. Der Sound ist gut und erinnert an das Dissection Masterpiece "Storm of the lights bane", einfach mit unausgereifterem Songwriting, Anspieltipp ist das Titelstück. Die folgenden fünf Songs bildeten das '94er "A hail to the faceless angels"- Demo und der letzte Song "My veins are open" wurde als Vorgeschmack auf das Debütalbum anno '95 aufgenommen. Der Sound kann nur als kultig bezeichnet werden, jedoch zeugen die Aufnahmen von einer jungen, hungrigen Band, die damals im Begriff war, neues Territorium zu erobern. Für Die-Hard Fans und Plattensammlungsvervollständiger.
HaRdY
Punkte: 6.9 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Intoxicate
INTOXICATE - Can’t ease this pain
Eigenrelease

Die Bündner Jungs liefern uns auf ihrer neusten Eigenpressung Crossover in all seiner Vielfältigkeit. Teilweise fühlt man sich in die Neunziger zu H-blockx und Dog eat Dog zurückversetzt. Aber wie auch die genannten Bands, haben Intoxicate den Bogen zu straighteren Rockgrooves gespannt. Gleich zu Beginn packt "Can’t get on" richtig zu und macht Lust auf mehr. "No escape" geht mal ruhig, mit netten Melodien zur Sache. "Black pestilence" erinnert nicht als einziger Song an Anthrax. Auch zu Cypress Hills "Skull & Bones" Bonus-CD finden sich einige Parallelen. Einen roten Faden durch das Album hindurch sucht man vergebens. Vielmehr trifft man auf eine Vielfalt von Ideen: Diverse packende Riffs oder beispielsweise ein sattes Bassintro zu Beginn von "Communication" zeugen vom musikalischen Potenzial der Band. Leider hält die Qualität nicht an allen Ecken und Enden stand. Vor allem gesanglich hapert es hie und da doch ordentlich und es fehlt schliesslich an Durchsetzungskraft. Über alle vierzehn Tracks gesehen fehlt zudem der durchhaltende Drive, aber Intoxicate sind sicher auf dem richtigen Weg. Macht weiter so Jungs!
Ozzy
Punkte: 6.8 von 10

CD-Elend

ELEND - Winds devouring men
Prophecy Productions

Seit dem letzten Album ("The umbersun") dieser östereichisch-französischen Gefolgschaft sind fünf Jahre vergangen. Da ich diese Gruppe (Projekt) weder damals, noch heute wahrgenommen habe, stürze ich mich einfach mal rein in diese Scheibe. Wird der Name Programm sein und mich in genau das stürzen? Der Opener "Poisonous eye" beginnt erstmal gleich mit einer schauerlichen Stimmung. Der etwas klassisch gehaltene Anfang des Songs mündet alsbald in den Gesang, der klar, aber wehklagend seinen Fortgang nimmt. Begleitet durch Streicher, weibliche Backing Vocals und paukenartige Schläge wechselt das Stück von lauten zu leisen Passagen und zurück. Da nach dem Ende noch keine einzige Gitarre (weder akustisch, geschweige denn elektrisch!) auszumachen ist, liegt der Schluss nahe, dass das in der Art weitergeht. Und in der Tat: "Worn out with dreams" weist den gleichen Aufbau wie das vorangegange Stück auf, ausser dass hier noch ein Cembalo miterklingt. Das Ganze klingt aufgrund der komplett fehlenden Rhythm-Section nicht sehr flott. Dafür kann man sich dazu jedoch gut in einen weichen, tiefen Sessel fallen lassen und sich auf eine ganz persönliche und intime Gedankenreise begeben, die ganz unterschiedliche, jedoch wohl eher oder fast ausschliesslich emotionale Komponenten beinhalten kann. Dazwischen wird es, wie bei beim Titelstück oder bei "Vision is all that matters" allerdings auch sehr laut und von der Stimmung her beinahe apokalyptisch. Die dargebotenen Texte von Elend handeln zudem auch nicht gerade vom Butterblumenpflücken. Diese CD ist eigentlich für nachdenkliche Individuen gedacht, die allerdings mit beiden Beinen im Leben stehen sollten. Zarte und labile Gemüter reisst diese Mucke bloss noch weiter runter! Dessen ungeachtet ist das eh nix für mich, aber für diejenigen unter Euch, die sich den ganzen Tag (und in der Nacht sowieso) nur schwarz kleiden und mit Abstrichen auch so denken, bedeutet der Silberling "Winds devouring men" Lebenselixier wie dem Vampir sein Blut. Dass sich der Lead-Sänger übrigens sehr ähnlich wie Morten Harket von Aha anhört, sei nur am Rande erwähnt.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10                                Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Rickrenstrom

RICK REMSTROM - Until the bitter end
Mascot Records

Rick Remstrom ist der Gitarrist mit den behinderten Händen, der im Dienste des begnadeten Rob Rock vor ein bis zwei Jahren mit auf Tour war. Hier bringt er sein, soviel ich weiss, erstes Solo-Werk zu Tage. Mit dabei ist eine zum Teil recht prominente Truppe. Gesanglich wird Rick unterstützt von Mat Sinner, Wade Black und dem eben genannten Rob Rock, der, nebenbei erwähnt, auch noch alle Lyrics und Vocal-Melodies komponiert hat. Kommen wir zum musikalischen Inhalt. Hmm, na ja, das Problem ist, dass Rick auf diesem Album eindeutig zu viel frickelt, leider. Am besten kommt das von Mat Sinner gesungene "Calling the vengeance" rüber, in dem Fredy Doernberg die Keys beisteuert. Und auch das von Rob gesungene "The king" ist toll. Sechs der elf Nummern sind Instrumental-Songs und damit ist der Frickel-Anteil einfach zu hoch. Hey Rick, geh's doch auf der nächsten CD etwas ruhiger an. Wir wissen, dass du ein klasse Gitarrist bist. "Until the bitter end" ist demnach eigentlich nur für Metal Freaks, die schnelle und viele Soli à la Malmsteen lieben.
Crazy Beat M.
Punkte: 6.0 von 10                                Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Transmission
TRANCEMISSION - Back in trance II
LCP Productions

Hinter dieser Band stecken die alten Trance aus Deutschland, die seit anfang der 80er einige Alben rausgehauen haben und für damalige Verhältnisse sogar noch ziemliche Erfolge einheimsen konnten. Aus dieser Zeit stammen unter anderem die Alben "Break out" (1982) und "Power infusion" (1983). Businesstechnische Schwierig- und Widrigkeiten verhinderten jedoch weitere Erfolge, da damals auf eine gewisse Band namens The Scorpions gesetzt wurde. 1989 erschien erstmals unter dem geänderten Bandnamen Trancemission die erste Auflage von "Back in trance". Danach ging es wieder mit Trance weiter bis 1996. Ich habe wohl an Plattenbörsen vielleicht mal durch Zufall eine ihrer alten Schoten kurz vor Augen gehabt, aber ich habe keine Ahnung, was mich jetzt erwartet. Die Band ist also mit aufgefrischtem Line-Up gewillt, die "Akte Trancemission" abermals zu öffnen. Der Blick auf das Gruppenbild mit (nackter) Lady (und einer Fyling-V zwischen ihren Schenkeln) lässt mich allerdings Schreckliches erahnen, trotz ansprechendem Body-Painting. Das Intro, obwohl zu lange, leitet in den flotten Titeltrack über, dessen kerniger Hardrock schwere Schlagseite in Richtung der 80er aufweist. Nicht gerade sehr innovativ, aber es rockt immerhin! "Jesus was a headbanger" (was "er" wohl dazu sagen würde?) offenbart dann brutal die stimmlichen Unzulänglichkeiten von Ur-Mitglied, Gründer und Gitarrist Lothar Antoni. Ich meine, ein Chris Boltendahl und Warzenmonster Lemmy sind ja auch keine gesanglichen Überflieger, aber Antoni schlittert da haarscharf an einer roten Karte vorbei! Ein Umstand, der leider auch einen der sonst besseren Songs wie "Maryanne" einfach runterreisst. Je länger sich der Silberling dreht, desto peinlicher wird das Ganze, vor allem dort, wo der Synthie tragendes Element ist, ganz zu schweigen von den ruhigeren Sachen. Ich will den Jungs den guten Willen, die überzeugende Produktion und die Freude an der Sache nicht absprechen, aber so geht man, trotz Retro- und Reunionwelle, gnadenlos unter. Die wenigen Lichtblicke, wie bei "God of rock" sind einfach zu wenig, um da noch Anschluss finden zu können. Die Luft ist mittlerweile, aufgrund des Veröffentlichungswahns, sehr dünn geworden. Für Partystimmung im Festzelt der Dorf-Kirmes oder in einem Rock-Pub reicht es gerade noch.
Rockslave
Punkte: 3.5 von 10
CD-TempleofBaal
TEMPLE OF BAAL - Servants of the beast
Oaken Shield

Französische Satanisten scheinen bei religiösen Ausgrabungen in jüngerer Vergangenheit auf ein komplettes Nest von gut erhaltenen "True Evil Black Metal"-Bands gestossen zu sein, und darum (wie fast jeden Monat!) eine neue, unheilige Kapelle aus dem Lande der böse flambierten Crèpes. Das erste Full length-Album des Trios dauert knappe 31:11 min, enthält anscheinend (O-Ton!) "sieben der meist intensiven und teuflischen Black metal Songs", wirkt aber dermassen kopiert und eintönig, dass ich fast eingeschlafen bin. Alle Klischees werden erfüllt: Corpsepaint, schlechte "True evil"-Produktion, nicht lesbares Logo, abgekupferte Riffs, das Grüssen der raren True-Bands in der Szene et cetera, aber auf Eigenständigkeiten wartet man vergebens (ausser für den geilen Songtitel "Deathblessed at the hornlike spears" gibt es sogar einen Bonuspunkt!). Vielleicht habe ich ja den Spirit dieser Veröffentlichung nicht verstanden, aber solange Bands wie Nebel oder die oben aufgeführten 1349 wirklich gutes Material in ihrer Sparte herausbringen, haben Temple of Baal in dieser Ebene nichts verloren!
HaRdY
Punkte: 2.0 von 10
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