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CD Reviews März 2004
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.

CD-Edguy

EDGUY – Hellfire Club
Nuclear Blast

Die neue CD von Edguy ist wieder ein Highlight der Metal-Szene. Schon der Opener "Mysteria" brettert gewaltig los, durchaus etwas härter als erwartet. Ein sehr überzeugender Anfang für das neue Werk der Deutschen. Der Sound klingt gar voller und erdiger, als bei den vorhergehenden Scheiben, was der Band aber sehr gut zu Gesicht steht. Ein stimmiges Album, womit die erfolgreiche Bandgeschichte einen weiteren Höhepunkt erreichen dürfte! "We don’t need a hero" rockt, wie wir es gewöhnt sind und verbreitet auch beim zehnten Durchgang immer noch gute Laune. Auch "Down to the devil" verbindet, wie Edguy selbst zugeben, Melodien mit Kinderlied-Charakter mit hartem Rock. Wir bekommen also genau das um die Ohren gehauen, was wir erwarten. Der Midtempo-Song "King of fools" dürfte schon dem einen oder anderen von der gleichnamigen EP bekannt sein, die in Europa wie eine Bombe eingeschlagen hat. Eine wunderschöne Ballade namens "Forever" folgt auf dem Fusse, dabei sorgt Tobias Sammet's Stimme, zusammen mit dem Orchester und den Gitarren, für Gänsehaut. Definitiv ein Anspieltipp für alle Romantiker! "Lavatory love machine" ist ein eher spassiger Song, der an 80er Hard Rock erinnert, allerdings im Edguy-Stil. In dieser Form bei Edguy neu und doch ein absoluter Hammer! "Navigator" ist ein sehr klassischer Edguy-Track, mit Bombast-Background Lyrics und prägnanter Gesangslinie. Zum Schluss lässt "The spirit will remain" den Zuhörer in eine Traumwelt entfliehen, ist es doch viel ruhiger als der Rest der Scheibe, aber deshalb nicht weniger interessant. Kein typischer Metal-Song, zusammen mit dem Orchester beweist Sänger Tobias Sammet aber einmal mehr seine Qualitäten! Ein wunderschöner Abschluss für eine erstklassige CD. Highlights der Scheibe kann ich nicht benennen, da alle Tracks mehr als gelungen sind und die Erwartungen sogar übertroffen wurden. Deshalb folgen jetzt mit gutem Gewissen zehn fette Punkte und ein breites Grinsen dazu!!
Saskia B.
Punkte: 10 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Shylock

SHYLOCK - Welcome to illusion
MTM-Music

Wenn jemand auf Sprichwörter anspricht, dann sind hier "Aller guten Dinge sind drei!" oder "Make it, or break it" angesagt, denn "Welcome to illusion" markiert für die aus Würzburg stammenden Shylock eine drastische Wende in der Band-Geschichte. Klang der Vorgänger "Pyronized" ohne Zweifel ganz ordentlich, so fehlte doch das berühmte Etwas, das eben den Unterschied ausmacht. Ein Blick auf das aktuelle Line-Up zeigt nun einige Wechsel an, da von der alten Formation nur noch Sänger Matthias Schenk und Gitarrist Johannes Löhr übrig geblieben sind. Gleich vier neue Musiker wurden an Bord genommen und in der Regel muss so eine Frischzellenkur Wirkung zeigen. Und? Sie tut es und wie! Schon der Opener und Titeltrack entpuppt sich gleich als veritabler Ohrwurm mit charismatischem Gesang. Der Sound kommt roh, fett sowie deutlich gitarrenlastiger daher und wirkt deshalb viel kompakter. Der entscheidende Punkt ist aber der Keyboard-Sound! Vielfach ist weniger mehr und genau das haben Shylock jetzt begriffen. Der Kitschfaktor von "Pyronized" ist zu 100% weg und die Begleitung wurde songdienlich, aber zurückhaltend eingebunden. Resultat davon ist ein lupenreines Hammer-Album, das über fünfzehn Songs (!) hinweg auf der ganzen Linie überzeugt und keinerlei Schwächen aufweist. Seien es massig groovige Rocker, mitreissende Riff's und Melodien oder die obligaten sanften Töne, die auf so einer Scheibe natürlich nicht fehlen dürfen. Auch die Arrangements glänzen mit diversen Feinheiten. Shylock haben ihre Aufgaben gemacht und setzen mit "Welcome to illusion" zu einem grossen Sprung nach vorne an, den man ihnen auf diese Art nicht zugetraut hätte. Wer "Thunderdome", die neue CD von Pink Cream 69 anbetet, kann sich dieses hell leuchtende Genre-Juwel blindlings zulegen und wird sich noch lange daran erfreuen..., Killer!
Rockslave
Punkte: 9.9 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Emptytremor

EMPTY TREMOR - The alien inside
Frontiers Records

Yeah, nun haben wir erst gerade zwei Monate des noch jungen Jahres vorbei und schon liegt hier ein erstes, wirklich tolles Highlight vor. Mit "The alien inside" haben die Italiener Empty Tremor ein saustarkes Stück Prog Metal veröffentlicht. Zwar sind stilistisch unüberhorbar Dream Theater und auch Shadow Gallery mit im Spiel, aber mit immer noch genügend Eigenständigkeit, um nicht als Klon abgetan zu werden. Was erstaunt, ist das musikalisch hohe wie spielerische Niveau der Italos. Die Jungs brauchen sich in keiner Weise hinter D.T. und Konsorten zu verstecken. Und das liegt sicher auch daran, dass mit dem ehemaligen At Vance Shouter Oliver Hartmann ein grandioser Sänger gefunden werden konnte, der hier in jeder Tonlage voll überzeugt. Einen Anspieltipp zu nennen ist fast nicht möglich, da alle acht Songs kleine Meisterwerke sind. Empty Tremor ziehen hier alle Register des Prog Metal und bieten dazu noch Melodien die hängen bleiben, tolle Chöre und tonnenweise geile Riffs, Soli und Tempi-Wechsel, die unter die Haut gehen. Einfach genial!
Crazy Beat
Punkte: 9.8 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Orphanedland
ORPHANED LAND - Mabool
Century Media

Der mittlere Osten ist sicherlich nicht des Schweizer's liebstes Ferienziel. Doch vielleicht bald die beste Metal-Gegend? Halt, nicht so schnell, denn die Orphaned Land, die aus Israel stammen, wollen uns erst noch beweisen, dass sie keine Alltagsfliege sind. Als solche kann man sie sicher nicht bezeichnen, denn Orphaned Land existieren schon etwa zehn Jahre. Nach zwei Alben löste man sich kurz auf, um sich dann schnell wieder zurück zu besinnen, dass man das Format besitzt, eine richtige Ausnahme-Band zu sein. Ja, eine spezielle Band, denn man spielt so eine Art Orient Metal. Fast acht Jahre Zeit hat man sich gelassen, um dieses grandiose Werk zu schaffen. Das bekommt man dann auch zu spüren, denn die Songs sind sehr ausgereift. "Mabool", der zweite Titel, heisst nebenbei "The Story of the three sons of seven" und ist ein Konzept-Album geworden. "Mabool" wird die Flut genannt und um die geht es dann auch in den zwölf Nummern oder auch Kapiteln. Also, begeben wir uns auf die Arche von Orphaned Land, um zu schauen, was da für ein Inferno auf uns zu kommt. Das fängt mit Death Metal-Vocals und einem orientalischem Prog-Soundgemixe aus Instrumenten an, die aus dem fernen Osten kommen. Gepaart werden diese mit Gitarren, die super-zweistimmige Melodien hevor zaubern. Frauengesänge, akustische Gitarren und dreisig (!) Gastmusiker sehen wir auch "vorbeischwimmen". Ja, man muss einfach aufgeschlossen sein und sich viel Zeit lassen, dann entfaltet sich dieses Werk wie ein richtiges Juwel. Einmal tief in diese Scheibe hinein getaucht, wird man Song-Arrangements hören, die man so noch nie bei einer anderen Truppe gehört hat, garantiert! Die siebzig Minuten bis ins Detail zu beschreiben, will ich mir nicht antun, denn es würde Stunden dauern. Doch keine Angst, so verschachtelt klingen die Nummern von "Mabool" nicht. Es ist eben speziell, wie schon anfangs erwähnt. Jetzt gibt's nur noch eins für Euch zu tun: Kommt auf die Arche und kämpft gegen die Sintflut an mit Orphaned Land. Was für ein Abenteuer..., ihr werdet es nicht bereuen. Für mich ganz klar wieder ein weiteres Highlight in diesem verdammt coolen Metal-Jahr.
Daniel J.
Punkte: 9.6 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Paganini

PAGANINI - Esoterrorism
Tyrolis Music

Fällt der Name Paganini, so scheiden sich die Geister. Das widerspiegelt sich auch in diversen Reviews zur aktuellen Scheibe "Esoterrorism" (welch coole Wortkreation!) in den einschlägigen Printmedien, die vor allem durch viel Lob und ebenso viel Tadel auffallen. So oder so, eines muss man anerkennen: Marco Paganini war und ist immer offen, direkt und ehrlich, ob musikalisch oder in seinen Äusserungen. Ein echter Rock'n'Roll-Rebell eben. Genau das lässt den Zeiger auf meiner persönlichen Sympathie-Skala ganz nach oben schnellen. Wieder einmal ist alles neu: Album, Homepage und die Band. Der Eckpfeiler des aktuellen Line-Up's ist der aus der New Yorker Bronx stammende Kumpel von Marco, Dale Powers. Der Gitarrist hat Marco auch beim Songwriting und bei der Produktion hilfreich unter die Arme gegriffen. Daneben hat er auch mittels "Scratching" der Scheibe einen modernen Touch verliehen. Die groovige Rhythmus-Sektion besteht aus Drummer Diego Rapacchietti und Fourstring-Player Alex St. Ruby. Die Homepage ist insofern erwähnenswert, alsdass das Design wie auch das Booklet von "Esoterrorism" aus Bildern des Düstermalers H.R. Giger besteht. Diese visuelle Ergänzung passt dann auch haarscharf zum aktuellen Paganini-Sound, wie die Faust aufs Auge. Mr. Paganini und seinen Mitstreitern ist es nämlich gelungen, den aktuellen Zeitgeist ein zu fangen, ohne aber auf kurzlebige Trends zu setzen. Um den Sound genauer zu definieren, können die treffenden Worte des Label-Infoblattes wiedergegeben werden: hart, brutal, modern, ehrlich, dunkel und punkig. Nebst sehr eingängigen Songs wie "Feed" oder "How could I know" sind aber auch Titel auf diesem Album, die zwei, drei Hördurchläufe brauchen, bis sie sich voll entfalten können. Zwangsläufig wird man aber von der Magie der Scheibe in deren Bann gezogen. Der Sound ist prägend und lässt einen nicht mehr so schnell los. Hauptverantwortlich daran ist M. Paganini's charismatische, rauhe Stimme, mit der die Songs veredelt wurden. Kompositorische Schwachpunkte werden als unwichtig in den Hintergrund gedrängt. So lieben wir das "Enfant Terrible" der Schweizer Musik Szene: ein Album, das einem heftigen Schlag ins Gesicht gleich kommt.
Chris C.
Punkte: 9.5 von 10                            Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Intoeternity

INTO ETERNITY - Buried in oblivion
Century Media

Was für ein Knaller kommt denn da aus den kanadischen Wäldern zu uns nach Europa rüberbebolzt? Das dritte Album der Kanadier lässt sich nicht so einfach irgendwo einordnen. "Buried in oblivion" fordert den Zuhörer und zwar gewaltig. Nicht tolerante Metal Maniacs sollten hier eigentlich gar nicht weiter lesen. Aber kommen wir zum Inhalt dieses Werkes. Geboten wird hier ein ungewohnter Mix aus Melodic Metal mit sehr angenehmen, oft mehrstimmigen Vocals, vermischt mit Death Grunz Parts. In fast jedem Song vermischen sich die diversen Vocals, was das Ganze sehr interessant macht. Die Guitars wechseln von Prog Parts in pfeilschnelle Mörder-Riffs, um dann wieder in geile Melodic Soli zu münden. Für Into Eternity scheint es einfach keine Grenzen zu geben. Songs wie zum Beispiel "Beginning of the end" und "Isolation" sind sehr progressiv und bieten das volle Brett (was für Killer-Riffs!!) Auf der anderen Seite hat man mit "Buried in oblivion" und "Morose seclusion" zwei wunderschöne akustische Balladen am Start. Auch hier trifft man wieder auf tolle, mehrstimmige Vocals. Dieses Teil braucht Zeit, um entdeckt zu werden. So nach drei, vier Durchläufen hat man ungefähr den Durchblick und kann das ganze Werk richtig geniessen. Klasse!!
Crazy Beat
Punkte: 9.5 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Raunchy

RAUNCHY - Confusion bay
Nuclear Blast

Ich habe mich nicht getäuscht, als ich bei Raunchy's Debüt "Velvet noise" vorausgesagt hatte, dass wir an diesem dänischen Sextett noch unsere helle Freude haben werden. Und so ist es denn auch gekommen, dass beim neuen Longplayer, der sich "Confusion bay" nennt, die Fortschritte spürbar zu hören sind. Klar ist der Namen Fear Factory allgegenwärtig, doch man täte Raunchy unrecht, würde man sie bloss als billige Kopie abstempeln. "Pop-Melodien, gepaart mit schürfenden Metal-Riffs" steht in meinem Infoblatt und so kann man es ruhig stehen lassen. Die elf Songs bieten solide, instrumentale Kost, sprich harte, fette Gitarren-Riffs, im Fachjargon auch "Maschinengewehr-Riffs" genannt und knallharte wie supertighte Doublebass-Drums. Das alles in einem modernen Soundgewand, mit einem geilen Keyboard-Teppich, der mit dem Gesang coole Melodiebögen fabriziert. Die Vocals von Lars Vognstrup sind eigentlich das Hauptmerkmal von Raunchy. Extrem, wie melodiös die Gesangslinien ausgearbeitet sind. Aber auch richtig derb schreien kann der Ausnahme-Frontmann. Ja, die Refrains gehen richtiggehend ins Blut und wollen partout nicht mehr aus den Gehörgängen weichen. Vom ersten Song "Join the scene", bis zum letzten Hammer-Track "Bleeding" hat man das Gefühl, dass einen Raunchy nicht mehr loslassen, so faszinierend ist diese Scheibe. Ich erwarte für die dritte Scheibe nochmals eine Steigerung und dann werden sie zu den Top-Bands gehören auf diesem Planeten. Wie schon beim letzten Mal, lanciere ich hiermit meine Wette. Ich werde gewinnen, denn meine Nase lässt mich nicht im Stich. Tönt arrogant, ist es aber nicht, denn die Dänen sind wirklich nicht von dieser Welt.
Daniel J.
Punkte: 9.5 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Godforbid

GOD FORBID - Gone forever
Century Media

Es ist immer wieder etwas Schönes, eine CD einer Band zu erhalten, die einen bisher noch nicht bekannt war, um dann überrascht fest zu stellen, wie geil sie ist. Genauso war es bei God Forbid, denn ohne irgendwelche Erwartungen legte ich die CD in meinen Player. Die ersten Klänge drangen aus den Lautsprechern und ich dachte: Nicht schlecht. Eine Minute später änderte sich dieses "nicht schlecht" in "Wow, klingt genial"! God Forbid fesselten mich von diesem Moment an immer mehr. Die Mischung aus Brutalität und Härte ist an sich nichts Neues, aber die fünf Amerikaner schaffen es, sehr eigenständig und unverbraucht zu klingen. Die Mixtur aus melodiösen Metalcore-Passagen, aggressiven Thrash-Riffs und intensiven Power-Parts versprüht enorm viel Gefühl und Härte zugleich. Als verspräche dies nicht schon genug Abwechslung, werden immer wieder technisch progressive Elemente eingefügt, die der Musik eine grosse Dynamik verleihen. Auch besitzt "Gone forever" durch die vielen Facetten einen grossen Wiedererkennungswert. Zur Abwechslung trägt die grossartige Leistung von Vocalist "Byron" bei, gekonnt wechseln sich cleane und Krächz-Vocals ab. Die Leistung der anderen Bandmitglieder steht dem aber in Nichts nach und bewegt sich durchgehend auf hohem Niveau. Der Sound der Scheibe ist druckvoll, klar und bringt die grossartige Musik gebührend aus den Boxen. Fans von Arch Enemy und Co. können hier getrost zugreifen, sofern sie vor etwas mehr Melodie nicht zurückschrecken. Geniales Teil!
Marco G.
Punkte: 9.5 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Decapitated

DECAPITATED - The negation
Earache Records

Heilige Scheisse! Ich hatte mich ja Timbersports-like auf einen astdurchzogenen "Trämmel" gefasst gemacht, aber dass gleich die schwarze Nagelpest über mich hereinbrechen musste, stand heute eindeutig nicht im Horoskop! Das vierte Album der jungen Polen (Durchschnittsalter 22!?) ist ein eindrucksvolles Dokument darüber, wie weit man mit permanentem Einsatz und bedingungsloser Hingabe gelangen kann. Vom ersten Geräusch an wird es urplötzlich ein bisschen wärmer im Raum..., der Grund? Death Metal vom Feinsten! Handwerkstechnisch über jeden Zweifel erhaben, kämpferisch aggressiv und rigoros progressiv sind die fetten Grundpfeiler von "The negation" und geben allen neun Tracks muskulöse Rückendeckung. Es ist faszinierend, die Morbid Angel Einflüsse der vergangenen Alben wurden minimiert, jeder von Vitek's punktgenauen Bassdrumkicks ist ein Schlag in den Magen, dazu passend legt Basser Martin einen dichtgewebten, metallischen Teppich aus Titan. Weilt Gitarrist Vogg gerade nicht im hochmelodischen Solohimmel, lässt er dafür als Ausgleich ein Killerriff das andere jagen und Brüllwürfel Sauron ist ein hasserfüllter, markanter Dirigent, der sicher durch die geilen Songstrukturen führt und einen dicken, blutroten Faden nach sich zieht. Decapitated vermischen die kalte Erhabenheit von Malevolent Creation's "Retribution" mit Meshuggah's präziser Rhythmik und Hate Eternal's Gabe des "cool blastens"! Das gesamte Album atmet, versprüht Energie im Überfluss und strotzt nur so vor Kraft! Sei es der hinterhältige Opener "The Fury", der gekonnt schwerfällig würgende Titeltrack oder das durchwachsene "Long-desired dementia", nur Klassiker-Empfehlungen aus tiefster Seele! Die Produktion ist ebenso druckvoll wie transparent und vermittelt das Gefühl mitten im Auge des hereinbrechenden Zyklons zu sein! Ohne gross zu Übertreiben: Eine der besten Death Metal Perlen aller Zeiten, der Kauf ist folglich keine Empfehlung sondern ein verfikkkter Befehl!
HaRdY
Punkte: 9.4 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Reckless
RECKLESS - Reckless
MTM-Music (Classix)

Offenbar gibt es oder gab es noch weitere Bands, die sich so nannten. Neben den hier gemeinten Schweden ist auf jeden Fall noch eine gleichnamige Combo in Brasilien aktiv, die soundmässig auch auf der Rock-Schiene liegt. Die hier vorliegende Truppe aus dem hohen Norden fand sich ursprünglich 1993 zusammen und das Debüt-Album wurde ein Jahr später nur in Japan veröffentlicht. Ist auch kein Wunder, denn zu der Zeit interessierte sich im mit Nirvana infizierten Europa kein Mensch mehr für solche Mucke. Zehn Jahre später sieht das unverhofft wieder anders aus und in Anbetracht der anstehenden Reunion von Europe hat das Material von Reckless gute Chancen, nicht unter zu gehen. Der Opener "Back in town" legt gleich in bester XYZ-Danger Danger-Giant Manier los und klingt trotz einer Dekade seit der Entstehung der Songs keineswegs altbacken. "Mirror" schliesst nahtlos an und auch "Livin' without you" wie "Give me your night" bieten Melodic Rock vom Feinsten. Für Gänsehaut ist die Halbballade "Got you on my mind" besorgt und lässt einen sogleich dahinschmelzen. Je länger die CD sich dreht, desto mehr legt das Teil zu. "Get excited / Rock the nation" ist mit einem geilen Ohwurm-Refrain versehen und spätestens mit "Liar", das sich zwar bös nach Malmsteen zu "Eclipse"-Zeiten anhört, lassen es Reckless bis am Schluss der insgesamt sechzehn Tracks (!), wovon drei Bonus-Tracks sind, ordentlich krachen. Unter dem Strich ist diese transparent und knackig produzierte Scheibe auch ein Festessen für Fans der ersten Stunde von Gotthard, als diese noch richtig rockten. Tolles Teil, das es wirklich verdient, entsprechend gewürdigt und vor allem gespielt zu werden!
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Gluecifer

GLUECIFER - Automatic thrill
Steamhammer/SPV

Die Norweger gehören, zusammen mit den Backyard Babies und den Hellacopters, zu den Vätern der (neuen) Rotz'n Roll-Bewegung. Seit 1995 mischen sie im Rock'n'Roll-Zirkus mit und haben längst Kult-Status erreicht. Ausgiebige Club-Tourneen und auch grössere Events als Begleiter von Nashville Pussy oder Motörhead in den Staaten folgten und etablierten Gluecifer als feste Grösse im Business. Mit "Automatic thrill", dem fünften Album, schliesst man nahtlos an die früheren Werke an, zeigt jedoch vereinzelt ähnliche Tendenzen wie bei der letzten Scheibe von The Hellacopters ("High visibility). Dort wurde der Rotzanteil ordentlich runtergeschraubt, ohne freilich das Gesicht zu verlieren. Die Kritiker jubelten in den höchsten Tönen, begrüssten die erweiterte Bandbreite und die alten Fans müffelten, weil es ihnen einfach zu lusch und zu kommerziell vorkam. Diese unmittelbare Gefahr besteht bei Gluecifer freilich nicht, auch wenn der eine oder andere Track wie "Here come the pigs" etwas abgespacet daher kommt. Das Songmaterial wird allerdings immer noch von sägenden Gitarren dominiert, was moderne Arrangemente und poppige Elemente nicht ausschliesst. Die Wildheit und Ungestümheit der Anfangstage hat etwas abgenommen, dafür klingen die Songs aber ausgereifter. Das gilt ebenso für das coole Artwork (mit Papp-Schuber), das, obwohl nur in schwarz/grau gehalten, mit aufwändigen Glanz-/Matt-Effekten auch optisch für Aufsehen sorgt.
Rockslave
Punkte: 9.1 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

DVD-Candlemass

CANDLEMASS - Documents of Doom (2 DVD)
GMR Music

Urviecher, Meilensteine, Kult, lebende Legende..., nennt es wie ihr wollt. Candlemass hatten vom Start '87 bis zu ihrer Auflösung '93 einen schwer zu erklärenden, fast schon gottgleichen Status um sich herum erbaut, wurden bis zur Reunion '02 als eine DER Referenzbands in Sachen Doom gehandelt und anerbieten sich nun noch einmal, um auch der nächsten Generation eine bleibende Lektion in Sachen Dramatik mit Eiern unter die Gehirnrinde zu pusten! Die letztjährige Reunion-Tour (mit ausschliesslich alten Gassenhauern) zeigte einen zwar in die Jahre gekommenen, aber nichts desto Trotz sehr spielfreudigen Kollegenkreis mit Spass an der Sache und Hunger im Blick. So schön es auch war, neben den ganzen alten Klassikern wartete ich irgendwie trotzdem auf neues Material und werde langsam ein bisschen ungeduldig! Auch diese DVD ist "nur" ein Einblick in die vergangenen Tage, aaaber ein ein amüsanter! Um aus Disc 1 (geführt vom Frontmönch himself) nur mal die Highlights hervorzuheben: Aus dem Jahre '89 in Baltimore eine kurze, psychedelische Coverversion von "Sultans of Swing" (Dire Straits) oder das Black Sabbath Medley in der Schwulenhochburg San Franzisco, dargeboten in übelsten Spandexhosen, fast schon moralisch verwerflich! Des Weiteren intonieren Solitude Aeturnus und Warrel Dane (Nevermore) einen jeweils (leider nur angerissenen) Klassiker, die Darbietung eines unangenehmen Auftritts in der schwedischen Version einer "Top of the Pops"- Sendung ist zu bewundern, "irgendwo in den U.S. of A." kriegt man noch einen meiner Faves, das fast schon speedige "Night of the witch" zu hören und auch die zu "Under the oak" bewegend dankbaren Fans während des ersten Konzerts '91 in Katowice sind zu erwähnen! Die zweite Disc enthält die Aufzeichnung der Show des legendären 90er-Albums "Live in Stockholm". Im Fryshuset war anscheinend eine gute Party im Gange und der ganze Pathos und die Dramatik von "Frontmönch mit Afrofrisur" Messiah Marcolin und der "cool" posenden (siehe Spandexhosen) Instrumental-Mannschaft animieren abwechselnd zum Schaudern, Lachen und Bewundern. Auf beiden Scheiben sind allgemein viele Live-Impressionen sowie zum Schmunzeln bringende Rückblenden enthalten und zeigen die Band von den ersten Konzerten (mit noch richtig geilem Black Sabbath Groove!) bis zu heutigen Tagen. Empfehlenswerte Zusammenstellung des Werdegangs eines Monolithen der Metal-Geschichte! Was bleibt, ist die Frage von wegen neuen Materials!?!
HaRdY
Punke: keine Wertung
                         Hier bestellen für 39.90 SFr.
CD-Narcissus
NARCISSUS - Crave and collapse
Century Media

Narcissus stammen aus Cleaveland (Ohio) und praktizieren Hardcore mit melancholischen Passagen. Was für ein Kontrast, der da aus den Boxen kommt. Emocore habe ich noch gefunden in meinen Recherchen, wusste aber gar nicht, dass es den Begriff gibt im Schubladen-Dschungel. Der Gesang von John Pope, mal aggressiv, dann wieder super clean, was auch beim Sound des US-Vierers so ist. Es hat aber fast mehr langsame, melancholische Momente im Sound von Narcissus, als wütige Hardcore-Attacken. Wie es eben für eine Hardcore Truppe normal ist. Die Gitarrenarbeit geht mir besonders gut ins Ohr, da sie sehr vielseitig ist, von fett bis ultraclean. Der Rest der Band beherrscht ihr Handwerk auch bestens, so dass einem Erfolg von "Crave and collapse" nichts mehr im Wege steht. Zwischendurch geht einen das Wort Tool durch den Kopf, was aber dem Gesamtkonzept der Scheibe nicht weh tut. Bei dreizehn Songs, die es auf eine Spielzeit von einer Stunde bringen, kriegt man auch was für seine Investition und die lohnt sich wirklich bei Narcissus. Alle, die mal über den Teller hinaus schauen wollen, sollten ihre Lauscher bei Gelegenheit zu ihrem CD-Laden befördern und sich Narcissus reinziehen. Vorsicht, hier herrscht Suchtgefahr.
Daniel J.
Punkte: 9.1 von 10                         Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Axelrudipell

AXEL RUDI PELL - Kings and Queens
Steamhammer/SPV

Wo Pell drauf steht, ist auch Pell drin. Die deutsche Ausgabe von Ritchie Blackmore (Deep Purple) hat sich auf seinen letzten Alben nicht wirklich gross in eine andere Richtung bewegt, sondern zieht sein Ding seit Jahren zielstrebig durch und hat sich dadurch eine treue Fan-Basis erarbeitet. "Kings and Queens" markiert so zu sagen ein Jubiläum, denn mit der neuen Scheibe ist die Nummer Zehn am Start. Das Line-Up besteht dabei immer noch aus Axel (g), Johnny Gioeli (v), Ferdy Doernberg (keyb), Volker Krawczak (b) und natürlich dem unverwüstlichen Mike Terrana (d). Das Intro "The gate", das auch gut auf eine CD von King Diamond gepasst hätte, leitet über zum überaus flotten Melodic-Speedster "Flying high", der mit Anleihen zu Helloween gleich mal eine satte Nummer hinlegt und in dieser Art unter anderem auch auf "The masquerade ball" (2000) anzutreffen ist. Den nachfolgenden Track "Cold heaven" sollten sich mal Klaus Meine (Scorpions) und Co. anhören, falls sie auf der Suche nach einem guten neuen Song sind. Klasse hört sich auch "Strong as a rock" an, wo wieder einmal offenkundig zu Tage tritt, wie verdammt gut dieser Gioeli grundsätzlich ist und was den typischen Pell-Sound ausmacht. Zum Dahinschmelzen schön ist die Ballade "Forever angel", während der man seiner Partnerin überaus gut ganz tief in die Augen (oder sonst wo hin...) schauen kann. Episch und mit Schlagseite zu Black Sabbath der 90er versetzt einen das mächtige "Legions of hell" glatt in eine andere, mystische Welt. Für Gänsehaut-Feeling ist das stimmige "Sailing away" besorgt, bevor die letzte Viertelstunde noch ansteht. Davon kann sich vor allem der sphärische Schluss-Song "Sea of evil" eine dicke (Spielzeit-) Scheibe abschneiden. "Kings and Queens" ist ein reinrassiges Pell-Album und bringt auch diesmal nichts Neues, aber der Level ist konstant hoch geblieben und dürfte Puristen deshalb die Freudentränen mit Sicherheit in die Augen schiessen lassen.
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10
                            Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Ufo
UFO - You are here
Steamhammer/SPV

Das letzte Album "Sharks" aus dem Jahre 2002 überraschte mit einer starken Prise Southern Rock (!). Von einigen Leuten in der Zwischenzeit bereits wieder abgeschrieben, überrascht diese wirklich altgediente Band auf's Neue. Der von ständigen Besetzungswechseln geprägte Altherren-Club verzichtete nun (ein weiteres Mal) auf die Dienste von Exzentriker Michael Schenker und holte dafür Axe-Man Vinnie Moore und anstelle von Drummer Aynsley Dunbar Bonham-Filius Jason und Rückkehrer Paul Raymond in die Band. Wer nun der Meinung ist, dass das UFO-Package ohne Schenker nicht mehr funktioniert, irrt gewaltig, denn "You are here" ist ein beherztes Rock-Album mit sämtlichen Trademarks, die diese Kult-Truppe schon immer ausgemacht haben. Solange Phil Mogg an den Vocals bleibt und für die gesangliche wie songwriterische Kontinuität besorgt ist, wird dieser Rock-Dino die Szene hoffentlich noch eine Weile erfreuen. Egal ob mit Michael Schenker oder nicht. Der Sound wirkt kernig und das Schlagzeug-Spiel von Jason Bonham verleiht dem ohnehin griffigen Songmaterial noch einen speziellen, eigenen Touch. Ausfälle oder Filler? Fehlanzeige!
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Pigskin
PIGSKIN - Epidemic
Eigenvertrieb

Im Jahre 1996 gründeten Dani (v), Sigi (b), Reny (g), Chü (g) und Reto (d) die Schweizer Band Pigskin. Im Verlauf der Jahre konzentrierte man sich hauptsächlich auf das Schaffen und Reifen neuer Stücke, sowie auf Konzerte, die quer durch die Schweiz stattfanden. In dieser Zeit war leider der Austritt von Gitarrist Chü zu vermelden, wobei dies die Band aber nicht davon abhielt, weiter zu machen. So stehen sie heute zu Viert hier und dies mit ihrem Debüt-Album "Epidemic". Produziert wurde der Silberling von V.O. Pulver und Frank (Gurd) im Little Creek Studio in Gelterkinden. Sie sorgten für einen druckvollen und "in die Fresse hauenden" Sound, der anderen "Nicht-Eigenproduktionen" in Nichts nachsteht. Die Aufmachung als Digi-Pak und die Produktion ist für eine eigene Produktion sowieso sehr professionell ausgefallen. Die Musik der Herren gefällt durch geile Thrash-Riffs, die, durchsetzt mit groovigen Mosh-Parts und druckvollen HC-Attacken, ein nackenbrecherisches Ganzes ergeben. Das Songwriting ist durchwegs auf hohem Niveau gehalten und weist durch gelegentliche Hooks und Breaks Überraschungsmomente auf. So wird genug Abwechslung geboten, um den Zuhörer auch bis zu Letzt vor den Boxen halten zu können. Die Instrumente beherrschen die Jungs super und so lässt die Darbietung der Songs keine Wünsche offen. Frontkeifer Dani krächzt und schreit sich die Seele aus dem Leibe und klingt vom ersten bis zum letzten Moment überzeugend. Mit "Epidemic" liefern Pigskin ein grossartiges Metalcore-Album ab, mit dem der erhoffte Plattendeal in greifbare Nähe gerückt sein sollte. Geile Mucke und weiter so!
Marco G.
Punkte: 9.0 von 10
CD-Undergod
UNDERGOD - Devil in me (Maxi)
N-Gage
Production
Die Basler Industrial Truppe Undergod versüsst uns hier mit ihrer Maxi-Single das Warten auf den nächsten Longplayer "Who's your God". Schon beim Titeltrack "Devil in me" lässt man die Gitarren schön fett sägen und die Rhythmus-Fraktion zeigt an, wo's taktmässig lang geht. Der Refrain setzt sich sofort fest im Kleinhirn und das Bein wippt schön mit bei dem geilen Tanz-Rhythmus. Bei Nummer zwei, "Killing me" lässt das Trio um den ehemaligen Gurd Gitarristen Thomas Baumgartner die ganze Genialität aus sich heraus. Die eingänigen Melodien, die super ausgetüftelten Songstrukturen, clever eingesetzte Loops und Samples sowie vor allem die gute Gitarren-Arbeit wissen zu gefallen. Aller gute Dinge sind drei! "Breathe" lässt keine Wünsche offen und offenbart sich als atmosphärisch langsam beginnend, um dann auf einmal zu explodieren. Im April findet das Warten ein Ende und wir können uns freuen, dass wir Eidgenossen auch mit Undergod eine Band haben, die auf internationaler Ebene zu gefallen weiss. "Who's your God" wird seinen Weg gehen, garantiert.
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
CD-Zebrahead
ZEBRAHEAD - MFZB
Columbia/Sony

Melodic Punk mit wütendem Sprechgesang zu kombinieren, wirkt dieser Tage nicht mehr allzu sehr innovativ, doch die Tatsache, dass es Zebrahead's Single "Rescue me" auch auf dem heimischen Musikfernsehen bereits auf die Rotation geschafft hat, bestätigt, dass solche Musik den Zeitgeist gut trifft. Zwar werden die "wahren" Punk-Fans den nächsten Schluck Lagerbier beim Anhören von "MFZB" gleich wieder herausspeien. Dies ändert jedoch nichts daran, dass die Fusion der beiden Musikstile im Falle von Zebrahead verblüffend homogen und wie selbstverständlich daher kommt. Die meist schnörkellosen, punkigen Riffs bringen ordentlich Drive in die Sache, und wenn Ali seine Rap's zum Besten gibt, wird von diesem Fluss in eher crossover-artige Rhythmik über gewechselt. Sänger Justin bietet uns erstaunlich viel eingängige Melodien, die gleich hängen bleiben. Leider kommt mir seine Stimme eine Spur zu dünn daher, wodurch den Refrains das Maximum an Kraft verwehrt bleibt. Die Songs als Ganzes können aber allesamt durchaus überzeugen und verfügen über das nötige Mass an Abwechslung. Als wuchtige Granate kann ich "Type A" nur empfehlen, "Hello tomorrow" hat so einen leicht melancholischen Touch, der es speziell macht, während "The set-up" vor allem im Moshpit für viel Bewegung sorgen wird. "MFZB" kann man folglich als gelungenes Album betrachten. Allerdings quält mich dauernd so ein Gefühl, dass man es kräftiger, charakterstärker und weniger fein geschliffen hätte gestalten können.
Ozzy
Punkte: 8.9 von 10                             Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Deicide
DEICIDE - Scars of the crucifix
Earache Records

Mit "Scars of the crucifix" präsentieren uns Deicide ihr neustes Machwerk, das leider abermals unter der 30-Minuten Spielzeitgrenze liegt! Jedoch lässt die Qualität der Musik diesmal nicht mehr so sehr zu wünschen übrig wie noch beim Vorgänger "In torment in hell". Der neue Silberling kracht ordentlich, ist auch durchaus abwechslungsreich und kann mit geilen Soli aufwarten. Man spürt, dass sich Benton und seine Jungs wieder mehr Mühe gegeben haben und dieses Album um der Musik willen rausgebracht wurde und nicht nur der Veröffentlichung wegen. Sie hauen uns hier wieder gnaden- und kompromisslose Brachialst-Riffs um die Ohren, die sicher keinen Innovationspreis gewinnen werden, aber trotzdem tüchtig Laune machen. Das Songwriting ist gut und hat im Vergleich zu "In torment..." zugelegt. Der Sound der Scheibe ist direkt und brutal, klingt aber nicht zu roh und weiss zu überzeugen. Wer von "In torment in hell" enttäuscht war, sollte hier unbedingt mal ein Ohr voll riskieren, Deicide haben sich wieder gesteigert! Als Schmankerl ist bei den ersten CDs noch eine DVD mit dabei, auf der "Ich-bin-so-böse"-Benton wohl wieder viel Scheisse labern wird. Bleibt mir nur noch eine Frage: Wieso ist meine CD in 99 Stücke unterteilt? Hoffe, dass das bei der Verkaufsversion nicht so sein wird, denn das ist ziemlich mühsam so.
Marco G.
Punkte: 8.8 von 10                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Lostprophets

LOST PROPHETS - Start something
Columbia/Sony

Wurde die Band nach Veröffentlichung ihres Debüt-Albums von der Presse noch in die schwer zu definierende Nu Metal-Ecke gesteckt, wartet "Start something" mit einer dermassen ausgedehnten, musikalischen Bandbreite auf, dass diese Stildefinition nur noch vereinzelt zutrifft. Die neuen Songs bieten einen eigenständigen Sound, der von Pop über Alternative-/New Rock bis zu modernem Metal reicht. Intelligent ausgearbeitete Songstrukturen, eine Ader für packende Melodien und eine gute Produktion machen "Start something" interessant für eine breitgefächerte Zuhörerschaft. Trotz unterschiedlichster Einflüsse, Songs und Stimmungen klingt ein roter Faden weniger durch die einzelnen Songs selber, jedoch von vorne bis hinten durch das gesamte Album. Der Opener "We still kill the old way" hat den besten Groove der dreizehn Songs. Sehr Willkommen sind auch die heftiger zupackenden Songs wie "Burn Burn" oder "We are Godzilla, you are Japan". Andererseits vermag "All I know is gone" mit starken Melodien zu überzeugen. "Hello again" hat als kräftige Popnummer einen eigenen Charme. Das Verweilen in Negativstimmungen überlassen die Briten den Berufsdepressiven. "Last summer" beschwört geradezu perfekt die Stimmung herauf, die gute Freunde am Strand befällt, die sich des ausgehenden Sommers zwar bewusst sind, sich jedoch von den unvermeidlich sinkenden Temperaturen aber nie und nimmer die gute Laune verderben lassen. Einziger Song, der bei mir voll durchfällt, ist der letzte Track "Sway". Vom Trip-Hop beeinflusst, wirkt er zu lasch, ohne jegliche Spannung und mit über zehn Minuten Spielzeit dazu noch in Überlänge, bringt dieses psychedelische Gedudel das sonst souveräne Album etwas aus dem Gleichgewicht. Ein anderer Negativpunkt, den ich persönlich so empfinde, ist die an einigen Stellen doch sehr glatte Produktion. Etwas mehr Kanten und ein weniger seichter Background-Gesang würden "Start something" konsequenter rocken lassen. Trotzdem überzeugt die Scheibe unter dem Strich durch das grosse Spektrum an musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten und klugen Arrangements.
Ozzy
Punkte: 8.8 von 10
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CD-Exposedguts

EXPOSED GUTS - The way of all flesh
Eigenvertrieb

Exposed Guts stammen aus Hamm in Deutschland und prügeln sich seit 1997 durch den Underground. Das coole Old-School Gore-Cover lässt vermuten, dass auch Old-School Death Metal enthalten ist; dem ist auch so. Solider, brutaler und kompromissloser Death à la ältere Death wird hier zelebriert. Sie verstehen es, diesen Stil zu spielen, ohne als Kopie eben genannter Kollegen zu klingen, was vor allem an den vorhandenen Knüppel-Parts liegt. Geboten werden zehn Songs mit einer Spielzeit von 33 Minuten, es handelt sich also um kurze und knackige Songs. Dies macht auch Sinn, denn so besitzen die Stücke die nötige Abwechslung und werden nicht langweilig. Die Stücke sind durch ihr schlichtes Songwriting vom ersten Moment an eingängig und klingen schön direkt auf den Punkt gebracht. Positiv fallen auch die vorhanden Soli und Melodiebögen auf, die für die nötige Auflockerung sorgen. Spielerisch wird alles gekonnt in Szene gesetzt, die Prügel-Parts sitzen, Breaks und Quietscher sind präzise, die Mosh-Parts grooven und die Growl-Vocals passen. Für eine Eigenproduktion ist der Sound sehr klar und deutlich, mir ist er gar etwas zu clean. Jedoch liegt das auch am Drumcomputer, aber zum Glück hat man da jetzt einen realen Drummer gefunden. Der Weg, den Exposed Guts eingeschlagen haben, ist sicher der richtige, das beweisen sie mit "The way...". Nostalgikern unter den Death Metal-Freaks ist diese Scheibe sehr zu empfehlen. Mehr Infos erhaltet ihr unter: www.exposedguts.de
Marco G.
Punkte: 8.6 von 10
CD-Primalfear
PRIMAL FEAR - Devil's ground
Nuclear Blast

Im sechsten Jahr der Bandgeschichte folgt nun das fünfte Studio-Album der deutschen Power Metal Bastion. Inzwischen sind Primal Fear deutlich mehr als nur eine Ausgabe von Judas Priest "Made in Germany". Ralf Scheepers, dessen Gesang immer wieder in Verbindung mit Rob Halford gebracht wird, hat sich mittlerweile daran gewöhnt und in Interviews mehrfach geäussert, dass er sich wegen diesem Umstand sicher nicht verstellen werde und singe, wie ihm eben der Schnabel gewachsen sei. Primal Fear sind aber auch als Ganzes eine sichere Anlage in Sachen Wiedererkennungswert. Gewisse Parallelen zu Helloween und vor allem Gamma Ray, wo Scheepers Ende der 80er zusammen mit Kai Hansen unter anderem den zeitlosen Klassiker "Heading for tomorrow" einspielte, können sicher dann und wann als Inspiration heran gezogen werden, aber Primal Fear sind längst eigenständig genug. "Devils ground" bewegt sich ungefährdet und nicht unerwartet abermals auf sicherem Terrain, wie schon die Vorgänger-Alben. Die Mischung aus stampfigen Rockern ("Metal is forever", "Suicide and mania" und "Heart of a brave"), schnelleren Tracks ("Sea of flames", "Sacred illusion" oder "Soundchaser") und "ruhigeren" sowie melodischeren Stücken ("The healer" und "Wings of desire") ist wiederum gelungen. Allerdings hinterlässt der Erstdurchlauf vorerst einen zwiespältigen Eindruck. Das mag zum einen daran liegen, dass Midtempo-Ohrwürmer der Währung "Chainbreaker", "Battalions of hate", "Eye of an eagle" oder "Armageddon" eher Mangelware sind und zum anderen klingt Ralf Scheepers Gesang (vom Mix her?) nicht immer ganz so kraftvoll, wie auch schon. Nach mehrmaligen Umläufen präsentiert sich das Material, geführt durch den roten Faden des bewährten Songwritings, aber stets ein gutes Stück besser und der Unterschied zum Vorgänger "Black sun" wird immer offensichtlicher, beschränkt sich jedoch auf Details. "Visions of death", "Soundchaser", "In metal" und "Heart of a brave" scheren beispielsweise mit vereinzelten, neuen Elementen ein wenig aus der Reihe. Primal Fear tun vielleicht gut daran, auf diesem Gebiet künftig noch etwas mutiger zu werden, da musikalisch bald kaum mehr ein Unterschied zu Sinner, der Solo-Band von Basser Mat Sinner (wo Gitarrist Tom Naumann ja auch mitspielt) aus zu machen ist. Oder sollten sich Sinner neu ausrichten? Entscheidet selber!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Jadedheart
JADED HEART - Trust
Ulftone Music

Nächstes Jahr haben die deutschen Melodic Rocker seit ihrer Gründung 1990 auch schon fünfzehn Jahre (!) beisammen. Mastermind Michael Bormann (ex-Bonfire, ex-Letter X - g, v) ist von Anfang an die treibende Kraft der Band. "Trust" ist mittlerweile das fünfte Album, das wiederum beste AOR Fan-Kost bietet. Nicht zu hart, mit einprägsamen Melodien und guten Chören ausgestattet, zelebrieren Jaded Heart zeitgemässen, griffigen Melodic Rock, der klar zur Oberklasse gezählt werden darf. Bormann's sehr eigenständige Stimme, die sehr ausdrucksstark ist und ein wenig an Fernando Garcia erinnert, als er noch bei Victory war, passt wie die berühmte Faust auf's Auge. Selbstredend, dass auch die (Halb-) Balladen, von denen es mit "Burning heart", If I lose", "Love is magic" und "Give it back" gleich deren vier auf dem Album hat, allererste Sahne sind. Die Feststellung, dass Rock Band's grundsätzlich die besten Balladenschreiber sind, wird hiermit abermals eindrücklich bestätigt. Das Rocken beherrschen Jaded Heart freilich ebenso, wie "Masquerade", "Let it rain", "Hating you" oder "Jaded" locker unter Beweis stellen. Gelungen auch das akustisch vorgetragene Stück "Sweet summertime", das sich bereits jetzt als Vorbote für den nächsten Sommer empfiehlt. Dem Produzenten der Schweizer Band Blackburn ("Poker face") und seinen Kumpels ist mit "Trust" ein optimales und überaus abwechslungsreiches Gerne-Album gelungen.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10                                Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Sevengates

VII GATES - Fire walk with me
Sound Riot Records

Tja und abermals landet ein Schweden-Scheibchen auf meinem Tisch. Diesmal das Debüt von VII Gates, das mit einigen Gastmusikern, wie zum Beispiel Kee Marcello (Europe), Chris Amott (Arch Enemy), Tommy Denander (Radioactive) und Janne Stark (Locomotive Breath) aufwartet. Geboten wird purer Heavy Metal mit 80er-Jahre Charakter. Zum Teil hört man schon ältere Einflüsse von Priest und Maiden (zu DiAnno's Zeiten) heraus. Natürlich kann Shouter Criss Blackburn (cooler Name!) das Niveau eines Halford oder Dickinson nicht halten, liefert aber dennoch einen tollen Job ab. Songs wie "Under the crossed bones" und "Love bullet" bleiben sofort im Gehör hängen. "A dark room of my mind" ist ein anspruchsvoller, toller und lebendiger Song. "Second left to live", "The saviour" und "Boundet by hate" sind einfach geile, zeitlose Metal-Songs. Man muss allerdings zu "Fire, walk with me" bemerken, dass die Jungs sich einerseits dem Old School Metal verschrieben haben, anderseits durch ihre musikalische Vielfalt dennoch recht eigenständig wirken. Also Metal-Dudes..., hört mal rein bei VII Gates, ist echt 'ne coole Band.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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CD-Brutus

BRUTUS - Slachtbeest
Unique Leader Records

Beim ersten Durchhören fand ich's noch richtig scheisse, aber nach der fünften Runde erkannte ich erste Aufhänger, und mittlerweile bin ich schon fast Fan der Holländer. Wenn man sich erst mal an die wirklich wüst(!) gegrunzten Vocals des niederländischen Grinds von Ploert, Bastaert, Shoft und Ploegbaas gewöhnen konnte, dominiert nur noch die hörenswerte Instrumentalität. Die Riffs sind durchgehend der überlegten Art mit melodischen Anleihen zuzuordnen! Ärgerlicherweise wurde das (durchaus) prägnant prügelnde, Schlagzeuch' zu sehr in den Vordergrund gemischt und die fies-genialen Songstrukturen der Saitenfraktion verlieren so die gewisse Eingänglichkeit. Mit variablerem Gesang (nicht nur tiefe "Uuuuuuuuuuh"-s in verschiedenen Varianten) und einem ausgewogeneren Mix wär's sogar ein richtig geiles Death Metal-Album geworden! Grindfans werden mit dem Dargebotenen jedoch die pure Freude erleben!
HaRdY
Punke: 8.5 von 10
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CD-Nastysavage

NASTY SAVAGE - Psycho psycho
Metal Blade Records

Das hätte sich "Nasty" Ronnie 1984, zu Zeiten des "Wage of mayhem"-Demo's (das 2002 remastered und wiederveröffentlicht wurde), wohl kaum vorstellen können, dass er zwanzig Jahre später (und erst noch bei der gleichen Plattenfirma!) wieder mit einem neuen Album am Start sein würde. Die Besetzung (mit dem zurückgekehrten Drummer Curtis Beeson) ist wieder die Gleiche, die 1989 das bisher letzte Album "Penetration point" eingespielt hatte. Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Das legendäre, selbstbetitelte Debüt von 1985 durfte damals eigentlich neben Metallica, Metal Church, Exodus oder Slayer in keiner Sammlung fehlen. Der relativ schwer zu schubladisierende U.S.-Metal fand 1987 mit "Indulgence" erst mal eine thrashige Fortsetzung. Finanzielle Probleme, bandinterne Troubles und Unglücksfälle zwingen Nasty Savage, nachdem sie damals in Europa zusammen mit Exumer und Atomkraft unterwegs waren, 1991 schliesslich zur Aufgabe. Dass jetzt nach all den Jahren in der Versenkung so eine Band wieder reaktiviert wird, geht zu einem guten Teil sicher auf die Kappe des gegenwärtigen Reunion-Overkill's, der im Moment in der Szene grassiert. Die ersten Versuche von 1993 und 1998 trugen nämlich noch keine Früchte, aber jetzt geben die Boys aus Florida mit "Psycho psycho" wieder mächtig Gas. Schon der erste Durchlauf bestätigt, dass Nasty Savage eigentlich genau dort weiter machen, wo sie seinerzeit aufgehört haben. Thrashiges und Schnelles ist ebenso vertreten, wie zähflüssige und rhythmische Kompositionen, die vom Slow-Riffing her nicht selten an Celtic Frost oder auch Merauder (bei den Tracks mit mehr Groove) erinnern. Insgesamt zwölf neue Songs (ausser "Savage desire", das 2002 bereits auf "Wage of mayhem" vertreten war) werden auf den Hörer los gelassen. Bei "Hell unleashed", "Anguish" und "Savage desire" wirkt übrigens noch Gastsänger Chris Jericho mit, der, wie Nasty Ronnie, auch ein Wrestler war (oder immer noch ist?) und seine Stimmbänder normalerweise für Fozzy (spielten 2002 am Bang Your Head-Festival in Balingen) strapaziert. "Psycho psycho" ist bis auf die zwei absoluten Killer "Savage desire" und "Merciless truths" insgesamt nicht so eingängig ausgefallen (wen wunderts?), wurde aber überaus fett produziert und dürfte somit Retro-Freaks und U.S.-Metal Fans gleichermassen ansprechen.
Rockslave
Punkte: 8.3 von 10                              Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Seventhkey
SEVENTH KEY – The raging fire
Frontiers Records

Die Zusammenarbeit von Billy Greer, seines Zeichens Bassist von Kansas und zusätzlich Sänger bei Seventh Key, mit seinem Kumpel, Gitarrist, Keyboarder und Produzenten Mike Slamer scheint sich zu bewähren. "The raging fire" ist nämlich bereits das zweite Album dieser Liaison und somit kann der Projekt-Status, langsam aber sicher, zugunsten der Bezeichnung Band weichen. Ein weiteres Argument, dieser Formation nun genauere Beachtung zu schenken ist, dass eine deutliche Steigerung zum Debüt zu erkennen ist. Das Manko des durchschnittlichen, beinahe belanglosen Songwritings wurde korrigiert. Das vorliegende Album kann mit richtig guten Songs aufwarten. Mit "The raging fire" beweisen die Beiden (Greer & Slamer), dass sich ihr grosses Können und ihre umfangreiche Erfahrung perfekt ergänzen. Durchs Band hindurch sind ihnen nämlich knackige Hooklines und eingängige Melodien eingefallen, die die zehn Songs zu kleinen Highlights des Melodic-Genres machen. Die cleane, aber kräftige Stimme und die solide Gitarrenarbeit tragen das Ihrige dazu bei, das Album auf ein hohes Level zu heben. Da werden Erinnerungen an die seligen Zeiten wach, als Bands wie Survivor oder Foreigner noch in aller Munde waren. Vor zwanzig Jahren hätten Seventh Key mit dieser Scheibe bestimmt auch dazu gehört.
Chris C.
Punkte: 8.3 von 10                                Hier bestellen für 27.90 SFr.
DVD-Manowar
MANOWAR – Hell on earth (DVD)
Steamhammer/SPV

True Metal Power auf zwei DVDs, das bieten uns Manowar hier. Die erste DVD zeigt Szenen aus vielen verschiedenen Ländern, die das Image der Amerikaner wieder aufleben lassen. Born to rock, drink and fuck..., dieses Motto wird auf der DVD voll ausgelebt, aber leider werden viele Songs nur angespielt und nicht ganz gezeigt. Wer aber alle Mädels "Oben-ohne" sehen möchte, die sich bei Manowar auf der Bühne eingefunden haben, der hat hier gute Karten. Noch nie waren wir so nah auf der Bühne dabei, fast schon als ein Teil der Band. Amüsant ist auch Joey DeMaio, der sich in jedem Land einige flotte Sprüche in der jeweiligen Landessprache abringt. Ein besonderes Highlight der Bandgeschichte ist Teil Eins der Doppel-DVD allerdings nicht. DVD zwei ist wesentlich interessanter. Wir bekommen das Konzert am Ringfest 2002 in Köln zu sehen, ein Open Air-Auftritt vor 27000 Fans, die ihrer Begeisterung freien Lauf lassen. Die wichtigsten Songs wie "Kings of metal", "Warriors of the world united", "Kill with power" oder "Manowar" durften natürlich nicht fehlen. Das von Eric Adams auf Deutsch vorgetragene "Herz aus Stahl" wird lauthals vom Publikum mitgesungen. Natürlich gibt es auch hier wieder Anspielungen auf Manowar's Status als lauteste Band der Welt, da es angeblich Beschwerden über die Lautstärke gab. Das Konzert ist gut gefilmt, hat guten Ton und ist kurzweilig. Viel Neues erfahren wir jedoch nicht über die Band, aber jeder Manowar Fan wird seine Freude an Klischees und harter Musik haben. Am Spannendsten waren für mich allerdings die sieben verschiedenen "Making offs", welche als Bonusmaterial zu finden sind. Interessant ist es zudem zu sehen, wie die verschiedenen Manowar Videos entstanden sind und die Kommentare der Bandmitglieder darüber zu hören. Eine spannende Doppel-DVD für alle Fans des True Metal. Einfach mal reinschauen!
Saskia B.
Punkte: keine Wertung                          Hier bestellen für 39.90 SFr.

CD-Persuader

PERSUADER - Evolution purgatory
Sanctuary
Records
Und wieder haben wir eine Band aus Schweden. Man könnte meinen, dass es dort so viele Bands gibt, wie es Elche hat. Da können wir Eidgenossen wirklich eifersüchtig werden. Doch halt, es ist nicht alles Gold was glänzt. Die vier Jungs von Persuader haben gerade mal ein Durchschnitts-Alter von 23 Jahren. Das ist eigentlich nichts Abnormales, eher im Gegenteil, denn je jünger, desto wilder. Dass man einen Nachwuchs-Wettbewerb gewonnen und dadurch einen Plattenvertrag an Land gezogen hat, ist auch toll. Genauer gesagt eine CD-Produktion in Piet Sielck's Power-House Studio in Hamburg. Dieser Piet Sielck (Iron Saviour) hat sodann der Truppe einen ordentlichen Sound verpasst. Zur Musik dieser Combo gibt es ein Stichwort und das heisst: "Blind Guardian". Frontmann und Gitarrist Jens Carlsson tönt fast gleich wie Hansi Kürsch von den Blinden Gardinen. Auch die Background- Chöre klingen nach Blind Guardian. Und last but not least ist der Sound vom Rest der Truppe auch nicht eigenständig genug, um von ihrem Vorbild weg zu kommen. Die Gitarren speeden richtig schön ab und haben geile, doppelläufige Melodie-Harmonien. Die Doublebass-Drums kicken das Ganze nach vorne und der Bass untermauert mit seinem Druck den Power Metal-Sound der Schweden. Bombast ist auch ein Begriff, den man brauchen kann. An den Instrumenten darf man den Jungs nichts anhaben, aber die Inspiration von Blind Guardian ist für mich doch ein wenig zu gross. Mehr Eigenständigkeit hätte der Truppe um Persuader gut getan, aber vielleicht wird es beim nächsten Mal besser. Abwarten heisst die Devise. Alle, denen das letzte Blind Guardian Album zu überproduziert war, können zu Persuader überlaufen. Sie werden es sicherlich nicht bereuen.
Daniel J.
Punkte: 8.0 von 10
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CD-Painofsalvation

PAIN OF SALVATION - 12:5 (Acoustic Live)
InsideOut Music

Im Vorfeld der neuen Langrille "Be" bekommen Fans der schwedischen Prog Metaller mit einem Konzertmitschnitt aus deren Heimat (Eskilstuna, 12.05.03) ein sehr spezielles Werk in ihre Hände, da dies "bloss" ein Akustik-Konzert ist. Auf diese ruhigen Töne muss man sich erst mal einstellen. Pain Of Salvation, die 2002 im Vorprogramm von Dream Theater unterwegs waren, liefern uns hier ein wunderbares Stück Live-Musik ab, das, obwohl diese ganzen Unplugged-Geschichten langsam, aber sicher ausgelutscht sind, richtig unter die Haut geht. Die passende Piano-Begleitung und natürlich der charismatische Gesang von Daniel Gildenlöw erzeugen eine wohltuende Wärme, die aber auch von ausgesprochener Leidenschaft geprägt ist. Es schleicht sich zeitweilen gar eine gewisse Melancholie ein, die sich am Schluss der Songs vom Klatschen des (offenbar spärlich vorhandenen) Publikums für kurze Zeit verflüchtigt, um kurz darauf wieder da zu sein. Das Konzert wurde in drei grosse Kapitel ("Genesis", "Genesister" und "Genesinister") unterteilt. Hinter den Songs, die mit "Brickwork Part 1 & Part 2" betitelt wurden, stecken aber nicht etwa neue Kompositionen, sondern (für alle Kenner der Band) bekannte Stücke wie "Leaving Entropia", "This heart of mine" oder "Song for the innocent/Her voices". 12:5 (der Titel rührt vom Datum her) ist keinesfalls eines dieser lieblos hingeklatschten, stromlosen Werke, sondern strotzt nur so vor Musikalität und will richtiggehend entdeckt werden.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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CD-Thegathering
THE GATHERING - Sleepy buildings / A semi acoustic evening
Century Media

Der 21. und 22. August 2003, Tage an denen ich gerne in Nijmegen (NL) gewesen wäre. Dann hätte ich an einem der beiden Abende das exklusive halbakustische Konzert von The Gathering geniessen können. Zum Glück ist nicht alles verloren, denn mit "Sleepy buildings" präsentieren sie uns die Live-Aufnahmen dieser Konzerte. Doch ist es nicht nur ein einfaches Live-Album, es ist vielmehr eine Best-Of der ganz besonderen Art. The Gathering beweisen wieder mal, dass für sie halbgare Sachen nicht in Frage kommen. So spürt man vom ersten Moment an, dass hier kein Zwang bestand, etwas Akustisches zu veröffentlichen. Vielmehr hat man das Gefühl, als wären die vierzehn Songs schon immer akustisch gewesen. Selbst die Umsetzung der von den Erstlingswerken "Always" und "Almost a dance" stammenden Songs "The mirror waters", "Stonegarden" und "Like fountains" lässt die Härte der Stücke überhaupt nicht vermissen. Die Performance ist dermassen gut gelungen, dass man gar nicht bemerkt, dass die Stücke immer wieder von anderen Alben stammen. Dennoch sind sie sofort erkennbar und grösstenteils soweit möglich in ihrem Original-Songaufbau beibehalten. Es ist faszinierend, dass Stücke wie "Saturnine", "Red is a slow color" oder "In motion Part II" durch die akustische Darbietung nichts von ihrer Intensität verloren haben, im Gegenteil, sie hat sich sogar noch vergrössert. Der Gänsehaut-Effekt ist durchgehend grösser als bei den Originalen. Man beachte nur den Refrain in "In motion Part II", so genial hat dieses Stück noch nie geklungen. Die Holländer schaffen auf diesem Live-Album eine Atmosphäre, die viele Bands nicht mal mit Studio-Produktionen hinkriegen. Jetzt, da das Material derart simpel und transparent dargeboten wird, lässt es einen bewusst werden, wie genial das Songwriting eigentlich wirklich ist. Wenn die Stücke selbst auf ein Minimum an Technik reduziert noch derart in den Bann zu ziehen vermögen, ist das einfach nur bemerkenswert. Der Gesang von Anneke ist hier mehr denn je im Vordergrund und verzaubert den Zuhörer durch eine herausragende Leistung. Herausragend ist auch der Sound der Scheibe: Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keybaords und Vocals bestechen durch einen glasklaren und sauberen Sound der manche Studio-Aufnahme alt erscheinen lässt. Zu bemängeln gibt es bei "Sleepy buildings" nichts, die CD fängt das Feeling der Live-Darbietung perfekt ein, am Liebsten würde man nach jedem Stück mit den Leuten mitklatschen. The Gathering sind und bleiben eine grossartige Band, die es schaffen, ihre Vergangenheit eindrücklich in die Gegenwart zu holen. Mit dem neuen Song "Sleepy buildings" machen sie auch schon grosse Lust auf die Zukunft. Dieses Live-Album ist ein absolutes Muss für jeden Fan der jetzigen The Gathering, jedoch ist es auch für aufgeschlossenere Metaller, die gerne mal zurücklehnen, sehr empfehlenswert! Die perfekte Zusammenfassung des musikalischen Schaffens der Holländer!
Marco G.
Punkte: keine Wertung                          Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Houseoflords

HOUSE OF LORDS - The power and the myth
Frontiers Records

Ende der 80er konnten House Of Lords kurzfristig für grosse Aufmerksamkeit sorgen und wurden schon als zukünftiger Stadion-Act gehandelt. Selbst Kiss Schlabberzunge Gene Simmons wurde auf die Combo aufmerksam und signte sie als erste Band für sein Label Simmon’s Records. Drei Alben später und nach diversen Line Up-Wechseln (einzig Sänger James Christian und Keyboarder Gregg Giuffria blieben von der Urbesetzung übrig), war dann schon wieder alles vorbei. Der grosse Erfolg blieb aus und trotz viel Kritikerlob hielten sich die Verkaufszahlen in Grenzen. Die Auflösung war die logische Folge. Nun, rund zehn Jahre später, versuchen es die Jungs wieder. Ausser Gregg Giuffria liessen sich alle Original-Members nochmals zum Versuch hinreissen, an die glorreichen Tage der Vergangenheit an zu knüpfen. Doch ob das gelingt, muss in Frage gestellt werden. Musikalisch setzt man da an, wo man seinerzeit aufgehört hat. Klassischer Melodic Metal mit dezent sphärischem Einschlag wird zelebriert. Auf der Haben-Seite steht die warme, ausdrucksstarke Stimme von Vokalakrobat J. Christian und das interessante Gleichgewicht von dominanten, melodieführenden Keyboards und edlen Gitarren-Parts. Eine zeitgemässe wie starke Produktion rundet den Gesamtsound ab. Die Minuspunkte dagegen sind zu verworrene Songs, denen das Potenzial auf Wiedererkennung grösstenteils fehlt. Auch eine gewisse Eintönigkeit macht sich breit, da beinahe das gesamte Material im Midtempo-Bereich angesiedelt ist. Trotzdem sind der Opener "Today", das knackige "Living in silence" und die Ballade "Child of rage" Titel, die als äusserst gelungen bezeichnet werden können. Ob das aber reicht, um der Band die Zukunft zu sichern, muss angezweifelt werden. Allerdings schlummert hier zweifellos noch viel Potenzial, das zumindest einen weiteren Versuch, sprich ein weiteres Album, rechtfertigen würde.
Chris C.
Punkte: 7.6 von 10
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CD-Tierrasanta
TIERRA SANTA - Las mil y una noches
Locomotive Music

Es gibt nur sehr wenige spanische Metal-Bands, die gesamteuropäisch beträchtliche Erfolge feiern können, und zu dieser Elite können sich Tierra Santa eindeutig zählen. Sie gelten laut ihrem Label sogar als die derzeit erfolgreichste Metal-Band in Spanien. Auch verkauft keine spanische Band mehr Alben in Europa als Tierra Santa. Diese Tatsache ist auch nicht weiter verwunderlich, nach vier gefeierten Album-Releases und diversen Auftritten an wichtigen europäischen Festivals. Ihre Musik bietet satte Melodien mit Ohrwurm-Faktor, überzeugende Songtexte, äusserst begabte Musiker und einen sehr guten Sänger mit markanter Stimme. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, der kurble seine Fantasie an mit einer gut dosierten Mischung aus Iron Maiden und Axxis, dazu noch eine Prise spanischen Pfeffers, so klingen Tierra Santa. Wer die genannten Bands mag und ein Fan dieser feurig-schönen Sprache ist, der wird mit "Las mil y una noches" sicher viele schöne Stunden verbringen können, denn obwohl Live-Scheiben nicht jedermanns Ding sind, so gehört diese Live Doppel-CD sicher zu den Besseren.
Maiya R. B.
Punkte: keine Wertung                         Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Requiem
REQUIEM - Mask of damnation
Sound Riot Records

Leider haben die Finnen von Requiem für ihr aktuelles Werk bisher nicht viele positive Kritiken geerntet. Aber in meinen Ohren haben sie eine sanfte und angenehme Landung hingelegt.Vielleicht mag ich ihre Musik deshalb, weil sie extrem nach den alten Helloween klingen, das fällt besonders beim ersten Song "Blinded" auf. Ganz beonders sympathisch finde ich das unvollkommene Englisch von Sänger Jouni Nikula. Sein Akzent dringt hin und wieder durch, und das klingt sehr niedlich. Wobei "niedlich" ganz und gar nicht abschätzig gemeint ist, im Gegenteil. Nur sollte er aufhören, sich wie in der Oper aufzuführen. Es kommt mir besonders bei "Ethereal journey" so vor, als ob Pavarotti unter der Dusche singt. Zwischendurch mag das ja ganz nett sein, aber wenns zu lange dauert wirds nervig. Instrumental scheint dafür aber soweit fast alles paletti zu sein; die beiden Gitarren erzeugen wundervolle Töne, und grazile Keyboards unterstreichen die harmonierende Ganzheit der Musik. Aber ein kleines Manko ist die manchmal etwas schrille Monotonie der Gitarren, das kann einem schon mal so ekelhaft nervig vorkommen wie ein Sandkorn in einem Kugelgelenk. Aber Jouni Nikula's variable Stimme gleicht diesen unnötigen Makel aus. Darum gilt: Wem wie mir bei schrillen Klängen zum Schreien ist, der sollte "Mask of damnation" mit Vorsicht geniessen. Wollen wir hoffen, dass Requiem auf ihrem nächsten Album einen Gang runter schalten.
Maiya R.B.
Punkte: 7.5 von 10
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CD-Stevemorse
STEVE MORSE - Major impacts 2
Magna Carta

"Major impacts 2" ist, wie es der Titel schon sagt, das zweite Tribute-Album des Gitarrenhexers Steve Morse. Und wieder schafft er es, in Eigenkompositionen das unverwechselbare Flair des jeweiligen Künstlers gekonnt ein zu fangen. Zum Beispiel das rockige "Where are you" trägt die eindeutige Handschrift von The Who. Aber auch Grössen wie E.L.P, Genesis, Aerosmith, ZZ-Top, Lynyrd Skynyrd, J.S. Bach oder Crosby, Stills, Nash and Young sind eindeutig erkennbar. Der blonde Gitarrist von Deep Purple fühlt sich einfach in jeder Stilrichtung wie zu Hause. "Major impacts 2" ist ein Instrumental-Album, das zu keiner Zeit langweilt. Steve hat hier einmal mehr bewiesen, dass er schlicht zu den Besten seines Fachs gehört und bietet dem Zuhörer dreizehn wirklich tolle Songs.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Autumnblaze

AUTUMNBLAZE - The mute sessions
Prophecy Production

Bei "The mute sessions" handelt es sich um ein reines Akustik-Album, das neu arrangierte Songs der letzten beiden Langspieler "Mute boy sad girl" und "Bleak" enthält. Anstatt eine solche Unplugged-Session beinahe pompös auf zu blasen, haben Autumnblaze den gegenteiligen Weg beschritten - pur und schnörkellos mit Gesang und den zwei Gitarren im Mittelpunkt, Bass und Schlagzeug übernehmen sehr unauffällig die Begleitung. Eigentlich begrüsse ich diese Herangehensweise sehr, denn überproduzierte Alben dieser Art gibt es schon genug. Die Instrumente wurden mit sehr viel Feingefühl eingespielt, so dass es sich sehr angenehm anhört. Über die gesamte Spiellänge herrscht eine melancholich, traurige Stimmung - wie es die Songs bereits vorgeben. Der Gesang erscheint mir dann aber stellenweise doch zu weinerlich, zumal wir es auch nicht mit einer Charakterstimme von besonderer Güte zu tun haben. So lobenswert die Idee der spartanisch arangierten Songs auch ist, fehlt es halt auf die Länge an Spannung. Am Besten eignet sich "The mute sessions" wohl zur Entspannung sowie als Hintergrundmusik und dies meine ich keinesfalls abschätzig. Für die Anhänger der Band stellt dieses Album sicherlich eine interessante Alternative dar und auch Freunde von wohlklingenden Akustik-Gitarren kommen dabei auf ihre Kosten. Um jedoch ein breiteres Publikum an zu sprechen, fehlt es "The mute sessions" an Substanz.
Ozzy
Punkte: 7.4 von 10
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CD-Jackblades

JACK BLADES – Jack Blades
Frontiers Records

Eine Heerschar von befreundeten Musikern konnte der Sänger, Songwriter und Produzent Jack Blades ins Studio locken, um seine erste Solo-Scheibe ein zu spielen. Unter den illustren Gästen befanden sich unter anderem Michael Lardie (Great White), Neal Schon (Journey), Warren De Martini (Ratt), Damon Johnson (Brother Cane) und Jack's Nightranger Bandmates Kelly Keagy, Brad Gillis und Jeff Watson. Trotz der vielseitigen musikalischen Substanz, die durch all diese Künstler eingebracht wurde und des schon oft bewiesenen Talents von J. Blades, überzeugt dieser Solo-Ausflug nicht wirklich. Ohne nennenswerte Ausfälle einerseits, aber auch ohne richtiges Highlight andererseits, singt er sich durch die elf Songs, die in der Durchschnittlichkeit verblassen. Trotz viel Groove, vermögen die Titel nicht zu zünden und der Wiedererkennungswert bleibt gering. Mit viel gutem Willen können "Sea of emotions", "To touch the sky" und "On top of the world" einigermassen der glorreichen Vergangenheit von J. Blades gerecht werden. Das richtige, zweifellos enorme Können kommt in diesem Falle so richtig zum Tragen, wenn er musikalisch potente Partnern auffahren lässt. Mit seiner Stammcombo Nightranger liefert er schon seit 25 Jahren regelmässig starke Scheiben ab und mit seinem Nebenprojekt Damn Yankees trumpfte er vor einer Dekade mit zwei Hammer-Alben auf. Auch als Co-Songwriter war er schon für manchen Hit von Aerosmith, Cher, Alice Cooper, Roger Daltrey, Great White, Journey, Ozzy Osbourne oder Styx mitverantwortlich. Nur alleine scheint es nicht richtig klappen zu wollen.
Chris C.
Punkte: 7.2 von 10
                              Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Axia

AXIA - Axia
MTM-Music (Classix)

Die Anfänge von Axia, einer schwedischen Band, reichen bis 1984 zurück. Zwei Jahre später erschien das vorliegende Album, das MTM nun unter der Rubrik "Classix" wieder aufgelegt hat. Zentrale Figur ist Peo Petersson (g,v & keyb), der damals bei Leviticus landete und einige Alben mit ihnen einsang. Der Multi-Instrumentalist legte sich schon früh ein eigenes Studio zu und nahm in den 80ern, nebst dem Produzieren, über 100 Alben auf. Axia's Sound ist deutlich vom Erscheinungsjahr 1986 geprägt, als keyboardlastiger Hard Rock seine Blütezeit feierte. Die Schweden hatten sich dabei unter anderem auch etwas an den alten Whitesnake orientiert, vor allem bei den Parts mit der Hammond-Orgel. Neben flotten Nummern wie "It ain't love" oder "Loser", findet sich aber auch (zu) Schmalziges in Form von "Falling apart". "On my way" schlittert derweil in ziemlich poppige Gefilde rein und die ansich gute Ballade "Angela" ist bestes AOR Radio-Futter. "Increasing action", der erste von insgesamt vier Bonus-Tracks, drückt danach eher unerwartet auf's Gaspedal, während die Halbballade "Forced into darkness" mit schleppendem Haupt-Riff und kräftigen Vocals sowie Double Bass Drums (!) den Höhepunkt des ganzen Albums darstellt. Dagegen fällt "The savage ramblers" zum Schluss, trotz des guten Gesangs, wieder ein wenig ab. Insgesamt wirkt das Songmaterial etwas uneinheitlich, ist jedoch mit einigen guten Ansätzen versehen und Fans der 80er dürften sicherlich Gefallen an diesem Re-Release finden.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
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CD-Babylonbombs
BABYLON BOMBS - Promo 2003
Eigenvertrieb

Diese Hard Rock-Combo ist im Glam-Bereich an zu siedeln, was mit Bandsitz in Stockholm nicht wirklich verwundert, gibt es doch dort auch heute noch eine lebendige Glam/Sleaze-Szene. Vorliegendes 4-Track Demo zeigt uns eine junge Band mit Spass am Spielen. Nach Einlegen der CD fühlt man sich wie mit einer Zeitmaschine um mindestens fünfzehn Jahre zurück versetzt und doch klingt der Sound der Schweden alles andere als altmodisch. Sie rocken straight drauf los, die Musik klingt sowohl modern und doch nach 80er Hard Rock. Geboten wird uns eine angenehme Mischung aus drei Rock-Songs und einer Ballade, insgesamt sind die Tracks sehr gitarrenlastig. Wer also verzweifelt darauf gewartet hat, wieder zu neuen Bands ab zu rocken, dem sei hiermit geholfen! Thumbs up and play it loud!!
Saskia B.
Punkte: keine Wertung
CD-Hidingtower
HIDING TOWER - Disappearing world
Eigenrelease

Die Italos Hiding Tower bieten uns mit ihrer 4-Track Demo-CD "Disappearing world" Prog Metal mit teilweisem Einfluss der älteren Queensryche-Aera und auch etwas Dream Theater, die sich auf dem Silberling ausmachen lassen. Ganz nett in Szene gesetzt, aber irgendwie klingt mir Shouter Rudy Martignago auf die Dauer etwas zu monoton. Die Songs im einzelnen sind recht abwechslungsreich. Auch findet man auf dem Demo gute Melodien, klasse Drumarbeit und starke Guitar-Hooks, aber das allein reicht halt nicht ganz aus, um ein wirklich gutes Album am Start zu haben. Trotz der überaus fähigen Musiker steht und fällt so etwas halt nun mal mit dem Sänger. Und da müssen Hiding Tower noch dran arbeiten. Also, Ideen, Sound, Musiker, Songs..., alles o.k., nur Rudy müsste sich noch verbessern.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung

CD-QL

QL - Heimatschutz
BMG

Die vier Rotzlöffel aus Biel nutzen die Gunst der Stunde und unterlegen bekannte Schweizer Mundart-Hits mit einer gehörigen Prise Fun Punk. Was vordergründig eine gute (kommerzielle) Idee zu sein scheint, hinterlässt aber ein paar Fragezeichen. Nicht genug, dass die internationale Pop-Szene vielfach nur noch aus lauen bis peinlichen Aufgüssen gestandener Hits vergangener Tage besteht, geht man nun hin und kassiert auch bei heimischem Liedgut nochmals ab. Handwerklich gesehen klingen QL solide und frisch, aber fetzige Eigenkompositionen wären erstens eine grössere Herausforderung und zweitens, bei entsprechendem Erfolg, wesentlich ehrlicher und nachhaltiger gewesen. Die vorliegende Promo, wo fünf Songs ("Ewigi Liebi", "W.Nuss vo Bümpliz", "I schänke dir mis Härz", "Heimweh" und "Schwan") keine zehn Minuten dauern, kann den Reiz der Originale, trotz ordentlichem Drive, kaum vergessen machen. Nicht absprechen kann man den Jungs allerdings die Freude, mit der sie wohl an die Sache herangegangen sind. Ohne die anderen Interpretationen zu kennen: "Heimatschutz" klingt funny und tanzbar, ist aber definitiv kein Reisser, da zu wenig eigenständig.
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
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CD-Koreopsis

KOREOPSIS - Guttural woods
Eigenvertrieb

Dieses Demo ist schnell, komprimiert und prägnant (fünf Tracks auf knapp fünfzehn Minuten), schlicht gesagt: kurz und bündig. Ich werde mich deshalb ebenfalls im informativen Telegrafstil äussern... Einheimisches 1-Mann-Projekt - stop - Death Metal mit ausgeprägt grindigem Einschlag - stop - bis zur Zerfaserung verzerrter (wenn ab und zu hörbar, sogar technisch ansprechbarer) Gitarrensound - stop - Drumcomputer mit leichter Amphetamin- und Viagraüberdosis - stop - röchlige, kehlkopfkrebsartige Mikrophonmitteilungen - stop - eingestreute Spielfilm-Sample-Intros - stop - untermalender Gast-Synthieauftritt auf dem letzten Track "Mixed with blood from enemies body" - stop - zu beziehen unter http://koreopsis.w.interia.pl oder dem Mastermind persönlich: Johannes Real, Stritengässli 4, 5000 Aarau...; solider Einstand! Habe mir das Teil aus der Laune heraus langsam, aber sicher um die dreissig mal reingezogen, gute Ansätze..., leider ohne Wiedererkennungswert, darum ist wahrscheinlich auch nichts hängen geblieben, scusi!
HaRdY
Punkte: keine Wertung
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