Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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EDGUY
Hellfire Club
Nuclear Blast
Die neue CD von Edguy ist wieder ein Highlight der Metal-Szene. Schon der Opener
"Mysteria" brettert gewaltig los, durchaus etwas härter als erwartet. Ein sehr
überzeugender Anfang für das neue Werk der Deutschen. Der Sound klingt gar voller und
erdiger, als bei den vorhergehenden Scheiben, was der Band aber sehr gut zu Gesicht steht.
Ein stimmiges Album, womit die erfolgreiche Bandgeschichte einen weiteren Höhepunkt
erreichen dürfte! "We dont need a hero" rockt, wie wir es gewöhnt sind
und verbreitet auch beim zehnten Durchgang immer noch gute Laune. Auch "Down to the
devil" verbindet, wie Edguy selbst zugeben, Melodien mit Kinderlied-Charakter mit
hartem Rock. Wir bekommen also genau das um die Ohren gehauen, was wir erwarten. Der
Midtempo-Song "King of fools" dürfte schon dem einen oder anderen von der
gleichnamigen EP bekannt sein, die in Europa wie eine Bombe eingeschlagen hat. Eine
wunderschöne Ballade namens "Forever" folgt auf dem Fusse, dabei sorgt Tobias
Sammet's Stimme, zusammen mit dem Orchester und den Gitarren, für Gänsehaut. Definitiv
ein Anspieltipp für alle Romantiker! "Lavatory love machine" ist ein eher
spassiger Song, der an 80er Hard Rock erinnert, allerdings im Edguy-Stil. In dieser Form
bei Edguy neu und doch ein absoluter Hammer! "Navigator" ist ein sehr
klassischer Edguy-Track, mit Bombast-Background Lyrics und prägnanter Gesangslinie. Zum
Schluss lässt "The spirit will remain" den Zuhörer in eine Traumwelt
entfliehen, ist es doch viel ruhiger als der Rest der Scheibe, aber deshalb nicht weniger
interessant. Kein typischer Metal-Song, zusammen mit dem Orchester beweist Sänger Tobias
Sammet aber einmal mehr seine Qualitäten! Ein wunderschöner Abschluss für eine
erstklassige CD. Highlights der Scheibe kann ich nicht benennen, da alle Tracks mehr als
gelungen sind und die Erwartungen sogar übertroffen wurden. Deshalb folgen jetzt mit
gutem Gewissen zehn fette Punkte und ein breites Grinsen dazu!!
Saskia B.
Punkte: 10 von 10
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für 27.90 SFr.
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SHYLOCK - Welcome
to illusion
MTM-Music
Wenn jemand auf Sprichwörter anspricht, dann sind hier "Aller guten Dinge sind
drei!" oder "Make it, or break it" angesagt, denn "Welcome to
illusion" markiert für die aus Würzburg stammenden Shylock eine drastische Wende in
der Band-Geschichte. Klang der Vorgänger "Pyronized" ohne Zweifel ganz
ordentlich, so fehlte doch das berühmte Etwas, das eben den Unterschied ausmacht. Ein
Blick auf das aktuelle Line-Up zeigt nun einige Wechsel an, da von der alten Formation nur
noch Sänger Matthias Schenk und Gitarrist Johannes Löhr übrig geblieben sind. Gleich
vier neue Musiker wurden an Bord genommen und in der Regel muss so eine Frischzellenkur
Wirkung zeigen. Und? Sie tut es und wie! Schon der Opener und Titeltrack entpuppt sich
gleich als veritabler Ohrwurm mit charismatischem Gesang. Der Sound kommt roh, fett sowie
deutlich gitarrenlastiger daher und wirkt deshalb viel kompakter. Der entscheidende Punkt
ist aber der Keyboard-Sound! Vielfach ist weniger mehr und genau das haben Shylock jetzt
begriffen. Der Kitschfaktor von "Pyronized" ist zu 100% weg und die Begleitung
wurde songdienlich, aber zurückhaltend eingebunden. Resultat davon ist ein lupenreines
Hammer-Album, das über fünfzehn Songs (!) hinweg auf der ganzen Linie überzeugt und
keinerlei Schwächen aufweist. Seien es massig groovige Rocker, mitreissende Riff's und
Melodien oder die obligaten sanften Töne, die auf so einer Scheibe natürlich nicht
fehlen dürfen. Auch die Arrangements glänzen mit diversen Feinheiten. Shylock haben ihre
Aufgaben gemacht und setzen mit "Welcome to illusion" zu einem grossen Sprung
nach vorne an, den man ihnen auf diese Art nicht zugetraut hätte. Wer
"Thunderdome", die neue CD von Pink Cream 69 anbetet, kann sich dieses hell
leuchtende Genre-Juwel blindlings zulegen und wird sich noch lange daran erfreuen...,
Killer!
Rockslave
Punkte: 9.9 von
10
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für 27.90 SFr.
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EMPTY TREMOR - The
alien inside
Frontiers Records
Yeah, nun haben wir erst gerade zwei Monate des noch jungen Jahres vorbei und schon liegt
hier ein erstes, wirklich tolles Highlight vor. Mit "The alien inside" haben die
Italiener Empty Tremor ein saustarkes Stück Prog Metal veröffentlicht. Zwar sind
stilistisch unüberhorbar Dream Theater und auch Shadow Gallery mit im Spiel, aber mit
immer noch genügend Eigenständigkeit, um nicht als Klon abgetan zu werden. Was erstaunt,
ist das musikalisch hohe wie spielerische Niveau der Italos. Die Jungs brauchen sich in
keiner Weise hinter D.T. und Konsorten zu verstecken. Und das liegt sicher auch daran,
dass mit dem ehemaligen At Vance Shouter Oliver Hartmann ein grandioser Sänger gefunden
werden konnte, der hier in jeder Tonlage voll überzeugt. Einen Anspieltipp zu nennen ist
fast nicht möglich, da alle acht Songs kleine Meisterwerke sind. Empty Tremor ziehen hier
alle Register des Prog Metal und bieten dazu noch Melodien die hängen bleiben, tolle
Chöre und tonnenweise geile Riffs, Soli und Tempi-Wechsel, die unter die Haut gehen.
Einfach genial!
Crazy Beat
Punkte: 9.8 von
10
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für 27.90 SFr.
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ORPHANED LAND -
Mabool
Century Media
Der mittlere Osten ist sicherlich nicht des Schweizer's liebstes Ferienziel. Doch
vielleicht bald die beste Metal-Gegend? Halt, nicht so schnell, denn die Orphaned Land,
die aus Israel stammen, wollen uns erst noch beweisen, dass sie keine Alltagsfliege sind.
Als solche kann man sie sicher nicht bezeichnen, denn Orphaned Land existieren schon etwa
zehn Jahre. Nach zwei Alben löste man sich kurz auf, um sich dann schnell wieder zurück
zu besinnen, dass man das Format besitzt, eine richtige Ausnahme-Band zu sein. Ja, eine
spezielle Band, denn man spielt so eine Art Orient Metal. Fast acht Jahre Zeit hat man
sich gelassen, um dieses grandiose Werk zu schaffen. Das bekommt man dann auch zu spüren,
denn die Songs sind sehr ausgereift. "Mabool", der zweite Titel, heisst nebenbei
"The Story of the three sons of seven" und ist ein Konzept-Album geworden.
"Mabool" wird die Flut genannt und um die geht es dann auch in den zwölf
Nummern oder auch Kapiteln. Also, begeben wir uns auf die Arche von Orphaned Land, um zu
schauen, was da für ein Inferno auf uns zu kommt. Das fängt mit Death Metal-Vocals und
einem orientalischem Prog-Soundgemixe aus Instrumenten an, die aus dem fernen Osten
kommen. Gepaart werden diese mit Gitarren, die super-zweistimmige Melodien hevor zaubern.
Frauengesänge, akustische Gitarren und dreisig (!) Gastmusiker sehen wir auch
"vorbeischwimmen". Ja, man muss einfach aufgeschlossen sein und sich viel Zeit
lassen, dann entfaltet sich dieses Werk wie ein richtiges Juwel. Einmal tief in diese
Scheibe hinein getaucht, wird man Song-Arrangements hören, die man so noch nie bei einer
anderen Truppe gehört hat, garantiert! Die siebzig Minuten bis ins Detail zu beschreiben,
will ich mir nicht antun, denn es würde Stunden dauern. Doch keine Angst, so
verschachtelt klingen die Nummern von "Mabool" nicht. Es ist eben speziell, wie
schon anfangs erwähnt. Jetzt gibt's nur noch eins für Euch zu tun: Kommt auf die Arche
und kämpft gegen die Sintflut an mit Orphaned Land. Was für ein Abenteuer..., ihr werdet
es nicht bereuen. Für mich ganz klar wieder ein weiteres Highlight in diesem verdammt
coolen Metal-Jahr.
Daniel J.
Punkte: 9.6 von 10
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für 27.90 SFr.
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PAGANINI -
Esoterrorism
Tyrolis Music
Fällt der Name Paganini, so scheiden sich die Geister. Das widerspiegelt sich auch in
diversen Reviews zur aktuellen Scheibe "Esoterrorism" (welch coole
Wortkreation!) in den einschlägigen Printmedien, die vor allem durch viel Lob und ebenso
viel Tadel auffallen. So oder so, eines muss man anerkennen: Marco Paganini war und ist
immer offen, direkt und ehrlich, ob musikalisch oder in seinen Äusserungen. Ein echter
Rock'n'Roll-Rebell eben. Genau das lässt den Zeiger auf meiner persönlichen
Sympathie-Skala ganz nach oben schnellen. Wieder einmal ist alles neu: Album, Homepage und
die Band. Der Eckpfeiler des aktuellen Line-Up's ist der aus der New Yorker Bronx
stammende Kumpel von Marco, Dale Powers. Der Gitarrist hat Marco auch beim Songwriting und
bei der Produktion hilfreich unter die Arme gegriffen. Daneben hat er auch mittels
"Scratching" der Scheibe einen modernen Touch verliehen. Die groovige
Rhythmus-Sektion besteht aus Drummer Diego Rapacchietti und Fourstring-Player Alex St.
Ruby. Die Homepage ist insofern erwähnenswert, alsdass das Design wie auch das Booklet
von "Esoterrorism" aus Bildern des Düstermalers H.R. Giger besteht. Diese
visuelle Ergänzung passt dann auch haarscharf zum aktuellen Paganini-Sound, wie die Faust
aufs Auge. Mr. Paganini und seinen Mitstreitern ist es nämlich gelungen, den aktuellen
Zeitgeist ein zu fangen, ohne aber auf kurzlebige Trends zu setzen. Um den Sound genauer
zu definieren, können die treffenden Worte des Label-Infoblattes wiedergegeben werden:
hart, brutal, modern, ehrlich, dunkel und punkig. Nebst sehr eingängigen Songs wie
"Feed" oder "How could I know" sind aber auch Titel auf diesem Album,
die zwei, drei Hördurchläufe brauchen, bis sie sich voll entfalten können.
Zwangsläufig wird man aber von der Magie der Scheibe in deren Bann gezogen. Der Sound ist
prägend und lässt einen nicht mehr so schnell los. Hauptverantwortlich daran ist M.
Paganini's charismatische, rauhe Stimme, mit der die Songs veredelt wurden.
Kompositorische Schwachpunkte werden als unwichtig in den Hintergrund gedrängt. So lieben
wir das "Enfant Terrible" der Schweizer Musik Szene: ein Album, das einem
heftigen Schlag ins Gesicht gleich kommt.
Chris C.
Punkte: 9.5 von
10
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für 29.90 SFr.
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INTO ETERNITY -
Buried in oblivion
Century Media
Was für ein Knaller kommt denn da aus den kanadischen Wäldern zu uns nach Europa
rüberbebolzt? Das dritte Album der Kanadier lässt sich nicht so einfach irgendwo
einordnen. "Buried in oblivion" fordert den Zuhörer und zwar gewaltig. Nicht
tolerante Metal Maniacs sollten hier eigentlich gar nicht weiter lesen. Aber kommen wir
zum Inhalt dieses Werkes. Geboten wird hier ein ungewohnter Mix aus Melodic Metal mit sehr
angenehmen, oft mehrstimmigen Vocals, vermischt mit Death Grunz Parts. In fast jedem Song
vermischen sich die diversen Vocals, was das Ganze sehr interessant macht. Die Guitars
wechseln von Prog Parts in pfeilschnelle Mörder-Riffs, um dann wieder in geile Melodic
Soli zu münden. Für Into Eternity scheint es einfach keine Grenzen zu geben. Songs wie
zum Beispiel "Beginning of the end" und "Isolation" sind sehr
progressiv und bieten das volle Brett (was für Killer-Riffs!!) Auf der anderen Seite hat
man mit "Buried in oblivion" und "Morose seclusion" zwei wunderschöne
akustische Balladen am Start. Auch hier trifft man wieder auf tolle, mehrstimmige Vocals.
Dieses Teil braucht Zeit, um entdeckt zu werden. So nach drei, vier Durchläufen hat man
ungefähr den Durchblick und kann das ganze Werk richtig geniessen. Klasse!!
Crazy Beat
Punkte: 9.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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RAUNCHY -
Confusion bay
Nuclear Blast
Ich habe mich nicht getäuscht, als ich bei Raunchy's Debüt "Velvet noise"
vorausgesagt hatte, dass wir an diesem dänischen Sextett noch unsere helle Freude haben
werden. Und so ist es denn auch gekommen, dass beim neuen Longplayer, der sich
"Confusion bay" nennt, die Fortschritte spürbar zu hören sind. Klar ist der
Namen Fear Factory allgegenwärtig, doch man täte Raunchy unrecht, würde man sie bloss
als billige Kopie abstempeln. "Pop-Melodien, gepaart mit schürfenden
Metal-Riffs" steht in meinem Infoblatt und so kann man es ruhig stehen lassen. Die
elf Songs bieten solide, instrumentale Kost, sprich harte, fette Gitarren-Riffs, im
Fachjargon auch "Maschinengewehr-Riffs" genannt und knallharte wie supertighte
Doublebass-Drums. Das alles in einem modernen Soundgewand, mit einem geilen
Keyboard-Teppich, der mit dem Gesang coole Melodiebögen fabriziert. Die Vocals von Lars
Vognstrup sind eigentlich das Hauptmerkmal von Raunchy. Extrem, wie melodiös die
Gesangslinien ausgearbeitet sind. Aber auch richtig derb schreien kann der
Ausnahme-Frontmann. Ja, die Refrains gehen richtiggehend ins Blut und wollen partout nicht
mehr aus den Gehörgängen weichen. Vom ersten Song "Join the scene", bis zum
letzten Hammer-Track "Bleeding" hat man das Gefühl, dass einen Raunchy nicht
mehr loslassen, so faszinierend ist diese Scheibe. Ich erwarte für die dritte Scheibe
nochmals eine Steigerung und dann werden sie zu den Top-Bands gehören auf diesem
Planeten. Wie schon beim letzten Mal, lanciere ich hiermit meine Wette. Ich werde
gewinnen, denn meine Nase lässt mich nicht im Stich. Tönt arrogant, ist es aber nicht,
denn die Dänen sind wirklich nicht von dieser Welt.
Daniel J.
Punkte: 9.5 von 10
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GOD FORBID - Gone
forever
Century Media
Es ist immer wieder etwas Schönes, eine CD einer Band zu erhalten, die einen bisher noch
nicht bekannt war, um dann überrascht fest zu stellen, wie geil sie ist. Genauso war es
bei God Forbid, denn ohne irgendwelche Erwartungen legte ich die CD in meinen Player. Die
ersten Klänge drangen aus den Lautsprechern und ich dachte: Nicht schlecht. Eine Minute
später änderte sich dieses "nicht schlecht" in "Wow, klingt genial"!
God Forbid fesselten mich von diesem Moment an immer mehr. Die Mischung aus Brutalität
und Härte ist an sich nichts Neues, aber die fünf Amerikaner schaffen es, sehr
eigenständig und unverbraucht zu klingen. Die Mixtur aus melodiösen Metalcore-Passagen,
aggressiven Thrash-Riffs und intensiven Power-Parts versprüht enorm viel Gefühl und
Härte zugleich. Als verspräche dies nicht schon genug Abwechslung, werden immer wieder
technisch progressive Elemente eingefügt, die der Musik eine grosse Dynamik verleihen.
Auch besitzt "Gone forever" durch die vielen Facetten einen grossen
Wiedererkennungswert. Zur Abwechslung trägt die grossartige Leistung von Vocalist
"Byron" bei, gekonnt wechseln sich cleane und Krächz-Vocals ab. Die Leistung
der anderen Bandmitglieder steht dem aber in Nichts nach und bewegt sich durchgehend auf
hohem Niveau. Der Sound der Scheibe ist druckvoll, klar und bringt die grossartige Musik
gebührend aus den Boxen. Fans von Arch Enemy und Co. können hier getrost zugreifen,
sofern sie vor etwas mehr Melodie nicht zurückschrecken. Geniales Teil!
Marco G.
Punkte: 9.5 von
10
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für 27.90 SFr.
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DECAPITATED - The
negation
Earache Records
Heilige Scheisse! Ich hatte mich ja Timbersports-like auf einen astdurchzogenen
"Trämmel" gefasst gemacht, aber dass gleich die schwarze Nagelpest über mich
hereinbrechen musste, stand heute eindeutig nicht im Horoskop! Das vierte Album der jungen
Polen (Durchschnittsalter 22!?) ist ein eindrucksvolles Dokument darüber, wie weit man
mit permanentem Einsatz und bedingungsloser Hingabe gelangen kann. Vom ersten Geräusch an
wird es urplötzlich ein bisschen wärmer im Raum..., der Grund? Death Metal vom Feinsten!
Handwerkstechnisch über jeden Zweifel erhaben, kämpferisch aggressiv und rigoros
progressiv sind die fetten Grundpfeiler von "The negation" und geben allen neun
Tracks muskulöse Rückendeckung. Es ist faszinierend, die Morbid Angel Einflüsse der
vergangenen Alben wurden minimiert, jeder von Vitek's punktgenauen Bassdrumkicks ist ein
Schlag in den Magen, dazu passend legt Basser Martin einen dichtgewebten, metallischen
Teppich aus Titan. Weilt Gitarrist Vogg gerade nicht im hochmelodischen Solohimmel, lässt
er dafür als Ausgleich ein Killerriff das andere jagen und Brüllwürfel Sauron ist ein
hasserfüllter, markanter Dirigent, der sicher durch die geilen Songstrukturen führt und
einen dicken, blutroten Faden nach sich zieht. Decapitated vermischen die kalte
Erhabenheit von Malevolent Creation's "Retribution" mit Meshuggah's präziser
Rhythmik und Hate Eternal's Gabe des "cool blastens"! Das gesamte Album atmet,
versprüht Energie im Überfluss und strotzt nur so vor Kraft! Sei es der hinterhältige
Opener "The Fury", der gekonnt schwerfällig würgende Titeltrack oder das
durchwachsene "Long-desired dementia", nur Klassiker-Empfehlungen aus tiefster
Seele! Die Produktion ist ebenso druckvoll wie transparent und vermittelt das Gefühl
mitten im Auge des hereinbrechenden Zyklons zu sein! Ohne gross zu Übertreiben: Eine der
besten Death Metal Perlen aller Zeiten, der Kauf ist folglich keine Empfehlung sondern ein
verfikkkter Befehl!
HaRdY
Punkte: 9.4 von
10
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für 27.90 SFr.
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RECKLESS -
Reckless
MTM-Music (Classix)
Offenbar gibt es oder gab es noch weitere Bands, die sich so nannten. Neben den hier
gemeinten Schweden ist auf jeden Fall noch eine gleichnamige Combo in Brasilien aktiv, die
soundmässig auch auf der Rock-Schiene liegt. Die hier vorliegende Truppe aus dem hohen
Norden fand sich ursprünglich 1993 zusammen und das Debüt-Album wurde ein Jahr später
nur in Japan veröffentlicht. Ist auch kein Wunder, denn zu der Zeit interessierte sich im
mit Nirvana infizierten Europa kein Mensch mehr für solche Mucke. Zehn Jahre später
sieht das unverhofft wieder anders aus und in Anbetracht der anstehenden Reunion von
Europe hat das Material von Reckless gute Chancen, nicht unter zu gehen. Der Opener
"Back in town" legt gleich in bester XYZ-Danger Danger-Giant Manier los und
klingt trotz einer Dekade seit der Entstehung der Songs keineswegs altbacken.
"Mirror" schliesst nahtlos an und auch "Livin' without you" wie
"Give me your night" bieten Melodic Rock vom Feinsten. Für Gänsehaut ist die
Halbballade "Got you on my mind" besorgt und lässt einen sogleich
dahinschmelzen. Je länger die CD sich dreht, desto mehr legt das Teil zu. "Get
excited / Rock the nation" ist mit einem geilen Ohwurm-Refrain versehen und
spätestens mit "Liar", das sich zwar bös nach Malmsteen zu
"Eclipse"-Zeiten anhört, lassen es Reckless bis am Schluss der insgesamt
sechzehn Tracks (!), wovon drei Bonus-Tracks sind, ordentlich krachen. Unter dem Strich
ist diese transparent und knackig produzierte Scheibe auch ein Festessen für Fans der
ersten Stunde von Gotthard, als diese noch richtig rockten. Tolles Teil, das es wirklich
verdient, entsprechend gewürdigt und vor allem gespielt zu werden!
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10
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für 27.90 SFr.
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GLUECIFER -
Automatic thrill
Steamhammer/SPV
Die Norweger gehören, zusammen mit den Backyard Babies und den Hellacopters, zu den
Vätern der (neuen) Rotz'n Roll-Bewegung. Seit 1995 mischen sie im Rock'n'Roll-Zirkus mit
und haben längst Kult-Status erreicht. Ausgiebige Club-Tourneen und auch grössere Events
als Begleiter von Nashville Pussy oder Motörhead in den Staaten folgten und etablierten
Gluecifer als feste Grösse im Business. Mit "Automatic thrill", dem fünften
Album, schliesst man nahtlos an die früheren Werke an, zeigt jedoch vereinzelt ähnliche
Tendenzen wie bei der letzten Scheibe von The Hellacopters ("High visibility). Dort
wurde der Rotzanteil ordentlich runtergeschraubt, ohne freilich das Gesicht zu verlieren.
Die Kritiker jubelten in den höchsten Tönen, begrüssten die erweiterte Bandbreite und
die alten Fans müffelten, weil es ihnen einfach zu lusch und zu kommerziell vorkam. Diese
unmittelbare Gefahr besteht bei Gluecifer freilich nicht, auch wenn der eine oder andere
Track wie "Here come the pigs" etwas abgespacet daher kommt. Das Songmaterial
wird allerdings immer noch von sägenden Gitarren dominiert, was moderne Arrangemente und
poppige Elemente nicht ausschliesst. Die Wildheit und Ungestümheit der Anfangstage hat
etwas abgenommen, dafür klingen die Songs aber ausgereifter. Das gilt ebenso für das
coole Artwork (mit Papp-Schuber), das, obwohl nur in schwarz/grau gehalten, mit
aufwändigen Glanz-/Matt-Effekten auch optisch für Aufsehen sorgt.
Rockslave
Punkte: 9.1 von 10
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für 27.90 SFr.
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CANDLEMASS -
Documents of Doom (2 DVD)
GMR Music
Urviecher, Meilensteine, Kult, lebende Legende..., nennt es wie ihr wollt. Candlemass
hatten vom Start '87 bis zu ihrer Auflösung '93 einen schwer zu erklärenden, fast schon
gottgleichen Status um sich herum erbaut, wurden bis zur Reunion '02 als eine DER
Referenzbands in Sachen Doom gehandelt und anerbieten sich nun noch einmal, um auch der
nächsten Generation eine bleibende Lektion in Sachen Dramatik mit Eiern unter die
Gehirnrinde zu pusten! Die letztjährige Reunion-Tour (mit ausschliesslich alten
Gassenhauern) zeigte einen zwar in die Jahre gekommenen, aber nichts desto Trotz sehr
spielfreudigen Kollegenkreis mit Spass an der Sache und Hunger im Blick. So schön es auch
war, neben den ganzen alten Klassikern wartete ich irgendwie trotzdem auf neues Material
und werde langsam ein bisschen ungeduldig! Auch diese DVD ist "nur" ein Einblick
in die vergangenen Tage, aaaber ein ein amüsanter! Um aus Disc 1 (geführt vom
Frontmönch himself) nur mal die Highlights hervorzuheben: Aus dem Jahre '89 in Baltimore
eine kurze, psychedelische Coverversion von "Sultans of Swing" (Dire Straits)
oder das Black Sabbath Medley in der Schwulenhochburg San Franzisco, dargeboten in
übelsten Spandexhosen, fast schon moralisch verwerflich! Des Weiteren intonieren Solitude
Aeturnus und Warrel Dane (Nevermore) einen jeweils (leider nur angerissenen) Klassiker,
die Darbietung eines unangenehmen Auftritts in der schwedischen Version einer "Top of
the Pops"- Sendung ist zu bewundern, "irgendwo in den U.S. of A." kriegt
man noch einen meiner Faves, das fast schon speedige "Night of the witch" zu
hören und auch die zu "Under the oak" bewegend dankbaren Fans während des
ersten Konzerts '91 in Katowice sind zu erwähnen! Die zweite Disc enthält die
Aufzeichnung der Show des legendären 90er-Albums "Live in Stockholm". Im
Fryshuset war anscheinend eine gute Party im Gange und der ganze Pathos und die Dramatik
von "Frontmönch mit Afrofrisur" Messiah Marcolin und der "cool"
posenden (siehe Spandexhosen) Instrumental-Mannschaft animieren abwechselnd zum Schaudern,
Lachen und Bewundern. Auf beiden Scheiben sind allgemein viele Live-Impressionen sowie zum
Schmunzeln bringende Rückblenden enthalten und zeigen die Band von den ersten Konzerten
(mit noch richtig geilem Black Sabbath Groove!) bis zu heutigen Tagen. Empfehlenswerte
Zusammenstellung des Werdegangs eines Monolithen der Metal-Geschichte! Was bleibt, ist die
Frage von wegen neuen Materials!?!
HaRdY
Punke: keine Wertung
Hier
bestellen für 39.90 SFr.
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NARCISSUS - Crave
and collapse
Century Media
Narcissus stammen aus Cleaveland (Ohio) und praktizieren Hardcore mit melancholischen
Passagen. Was für ein Kontrast, der da aus den Boxen kommt. Emocore habe ich noch
gefunden in meinen Recherchen, wusste aber gar nicht, dass es den Begriff gibt im
Schubladen-Dschungel. Der Gesang von John Pope, mal aggressiv, dann wieder super clean,
was auch beim Sound des US-Vierers so ist. Es hat aber fast mehr langsame, melancholische
Momente im Sound von Narcissus, als wütige Hardcore-Attacken. Wie es eben für eine
Hardcore Truppe normal ist. Die Gitarrenarbeit geht mir besonders gut ins Ohr, da sie sehr
vielseitig ist, von fett bis ultraclean. Der Rest der Band beherrscht ihr Handwerk auch
bestens, so dass einem Erfolg von "Crave and collapse" nichts mehr im Wege
steht. Zwischendurch geht einen das Wort Tool durch den Kopf, was aber dem Gesamtkonzept
der Scheibe nicht weh tut. Bei dreizehn Songs, die es auf eine Spielzeit von einer Stunde
bringen, kriegt man auch was für seine Investition und die lohnt sich wirklich bei
Narcissus. Alle, die mal über den Teller hinaus schauen wollen, sollten ihre Lauscher bei
Gelegenheit zu ihrem CD-Laden befördern und sich Narcissus reinziehen. Vorsicht, hier
herrscht Suchtgefahr.
Daniel J.
Punkte: 9.1 von 10
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für 27.90 SFr.
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AXEL RUDI PELL -
Kings and Queens
Steamhammer/SPV
Wo Pell drauf steht, ist auch Pell drin. Die deutsche Ausgabe von Ritchie Blackmore (Deep
Purple) hat sich auf seinen letzten Alben nicht wirklich gross in eine andere Richtung
bewegt, sondern zieht sein Ding seit Jahren zielstrebig durch und hat sich dadurch eine
treue Fan-Basis erarbeitet. "Kings and Queens" markiert so zu sagen ein
Jubiläum, denn mit der neuen Scheibe ist die Nummer Zehn am Start. Das Line-Up besteht
dabei immer noch aus Axel (g), Johnny Gioeli (v), Ferdy Doernberg (keyb), Volker Krawczak
(b) und natürlich dem unverwüstlichen Mike Terrana (d). Das Intro "The gate",
das auch gut auf eine CD von King Diamond gepasst hätte, leitet über zum überaus
flotten Melodic-Speedster "Flying high", der mit Anleihen zu Helloween gleich
mal eine satte Nummer hinlegt und in dieser Art unter anderem auch auf "The
masquerade ball" (2000) anzutreffen ist. Den nachfolgenden Track "Cold
heaven" sollten sich mal Klaus Meine (Scorpions) und Co. anhören, falls sie auf der
Suche nach einem guten neuen Song sind. Klasse hört sich auch "Strong as a
rock" an, wo wieder einmal offenkundig zu Tage tritt, wie verdammt gut dieser Gioeli
grundsätzlich ist und was den typischen Pell-Sound ausmacht. Zum Dahinschmelzen schön
ist die Ballade "Forever angel", während der man seiner Partnerin überaus gut
ganz tief in die Augen (oder sonst wo hin...) schauen kann. Episch und mit Schlagseite zu
Black Sabbath der 90er versetzt einen das mächtige "Legions of hell" glatt in
eine andere, mystische Welt. Für Gänsehaut-Feeling ist das stimmige "Sailing
away" besorgt, bevor die letzte Viertelstunde noch ansteht. Davon kann sich vor allem
der sphärische Schluss-Song "Sea of evil" eine dicke (Spielzeit-) Scheibe
abschneiden. "Kings and Queens" ist ein reinrassiges Pell-Album und bringt auch
diesmal nichts Neues, aber der Level ist konstant hoch geblieben und dürfte Puristen
deshalb die Freudentränen mit Sicherheit in die Augen schiessen lassen.
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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UFO - You are here
Steamhammer/SPV
Das letzte Album "Sharks" aus dem Jahre 2002 überraschte mit einer starken
Prise Southern Rock (!). Von einigen Leuten in der Zwischenzeit bereits wieder
abgeschrieben, überrascht diese wirklich altgediente Band auf's Neue. Der von ständigen
Besetzungswechseln geprägte Altherren-Club verzichtete nun (ein weiteres Mal) auf die
Dienste von Exzentriker Michael Schenker und holte dafür Axe-Man Vinnie Moore und
anstelle von Drummer Aynsley Dunbar Bonham-Filius Jason und Rückkehrer Paul Raymond in
die Band. Wer nun der Meinung ist, dass das UFO-Package ohne Schenker nicht mehr
funktioniert, irrt gewaltig, denn "You are here" ist ein beherztes Rock-Album
mit sämtlichen Trademarks, die diese Kult-Truppe schon immer ausgemacht haben. Solange
Phil Mogg an den Vocals bleibt und für die gesangliche wie songwriterische Kontinuität
besorgt ist, wird dieser Rock-Dino die Szene hoffentlich noch eine Weile erfreuen. Egal ob
mit Michael Schenker oder nicht. Der Sound wirkt kernig und das Schlagzeug-Spiel von Jason
Bonham verleiht dem ohnehin griffigen Songmaterial noch einen speziellen, eigenen Touch.
Ausfälle oder Filler? Fehlanzeige!
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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PIGSKIN - Epidemic
Eigenvertrieb
Im Jahre 1996 gründeten Dani (v), Sigi (b), Reny (g), Chü (g) und Reto (d) die Schweizer
Band Pigskin. Im Verlauf der Jahre konzentrierte man sich hauptsächlich auf das Schaffen
und Reifen neuer Stücke, sowie auf Konzerte, die quer durch die Schweiz stattfanden. In
dieser Zeit war leider der Austritt von Gitarrist Chü zu vermelden, wobei dies die Band
aber nicht davon abhielt, weiter zu machen. So stehen sie heute zu Viert hier und dies mit
ihrem Debüt-Album "Epidemic". Produziert wurde der Silberling von V.O. Pulver
und Frank (Gurd) im Little Creek Studio in Gelterkinden. Sie sorgten für einen
druckvollen und "in die Fresse hauenden" Sound, der anderen
"Nicht-Eigenproduktionen" in Nichts nachsteht. Die Aufmachung als Digi-Pak und
die Produktion ist für eine eigene Produktion sowieso sehr professionell ausgefallen. Die
Musik der Herren gefällt durch geile Thrash-Riffs, die, durchsetzt mit groovigen
Mosh-Parts und druckvollen HC-Attacken, ein nackenbrecherisches Ganzes ergeben. Das
Songwriting ist durchwegs auf hohem Niveau gehalten und weist durch gelegentliche Hooks
und Breaks Überraschungsmomente auf. So wird genug Abwechslung geboten, um den Zuhörer
auch bis zu Letzt vor den Boxen halten zu können. Die Instrumente beherrschen die Jungs
super und so lässt die Darbietung der Songs keine Wünsche offen. Frontkeifer Dani
krächzt und schreit sich die Seele aus dem Leibe und klingt vom ersten bis zum letzten
Moment überzeugend. Mit "Epidemic" liefern Pigskin ein grossartiges
Metalcore-Album ab, mit dem der erhoffte Plattendeal in greifbare Nähe gerückt sein
sollte. Geile Mucke und weiter so!
Marco G.
Punkte: 9.0 von 10
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UNDERGOD - Devil
in me (Maxi)
N-Gage Production
Die Basler Industrial Truppe Undergod versüsst uns hier mit ihrer Maxi-Single das Warten
auf den nächsten Longplayer "Who's your God". Schon beim Titeltrack "Devil
in me" lässt man die Gitarren schön fett sägen und die Rhythmus-Fraktion zeigt an,
wo's taktmässig lang geht. Der Refrain setzt sich sofort fest im Kleinhirn und das Bein
wippt schön mit bei dem geilen Tanz-Rhythmus. Bei Nummer zwei, "Killing me"
lässt das Trio um den ehemaligen Gurd Gitarristen Thomas Baumgartner die ganze
Genialität aus sich heraus. Die eingänigen Melodien, die super ausgetüftelten
Songstrukturen, clever eingesetzte Loops und Samples sowie vor allem die gute
Gitarren-Arbeit wissen zu gefallen. Aller gute Dinge sind drei! "Breathe" lässt
keine Wünsche offen und offenbart sich als atmosphärisch langsam beginnend, um dann auf
einmal zu explodieren. Im April findet das Warten ein Ende und wir können uns freuen,
dass wir Eidgenossen auch mit Undergod eine Band haben, die auf internationaler Ebene zu
gefallen weiss. "Who's your God" wird seinen Weg gehen, garantiert.
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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ZEBRAHEAD - MFZB
Columbia/Sony
Melodic Punk mit wütendem Sprechgesang zu kombinieren, wirkt dieser Tage nicht mehr allzu
sehr innovativ, doch die Tatsache, dass es Zebrahead's Single "Rescue me" auch
auf dem heimischen Musikfernsehen bereits auf die Rotation geschafft hat, bestätigt, dass
solche Musik den Zeitgeist gut trifft. Zwar werden die "wahren" Punk-Fans den
nächsten Schluck Lagerbier beim Anhören von "MFZB" gleich wieder herausspeien.
Dies ändert jedoch nichts daran, dass die Fusion der beiden Musikstile im Falle von
Zebrahead verblüffend homogen und wie selbstverständlich daher kommt. Die meist
schnörkellosen, punkigen Riffs bringen ordentlich Drive in die Sache, und wenn Ali seine
Rap's zum Besten gibt, wird von diesem Fluss in eher crossover-artige Rhythmik über
gewechselt. Sänger Justin bietet uns erstaunlich viel eingängige Melodien, die gleich
hängen bleiben. Leider kommt mir seine Stimme eine Spur zu dünn daher, wodurch den
Refrains das Maximum an Kraft verwehrt bleibt. Die Songs als Ganzes können aber allesamt
durchaus überzeugen und verfügen über das nötige Mass an Abwechslung. Als wuchtige
Granate kann ich "Type A" nur empfehlen, "Hello tomorrow" hat so einen
leicht melancholischen Touch, der es speziell macht, während "The set-up" vor
allem im Moshpit für viel Bewegung sorgen wird. "MFZB" kann man folglich als
gelungenes Album betrachten. Allerdings quält mich dauernd so ein Gefühl, dass man es
kräftiger, charakterstärker und weniger fein geschliffen hätte gestalten können.
Ozzy
Punkte: 8.9 von
10
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für 29.90 SFr.
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DEICIDE - Scars of
the crucifix
Earache Records
Mit "Scars of the crucifix" präsentieren uns Deicide ihr neustes Machwerk, das
leider abermals unter der 30-Minuten Spielzeitgrenze liegt! Jedoch lässt die Qualität
der Musik diesmal nicht mehr so sehr zu wünschen übrig wie noch beim Vorgänger "In
torment in hell". Der neue Silberling kracht ordentlich, ist auch durchaus
abwechslungsreich und kann mit geilen Soli aufwarten. Man spürt, dass sich Benton und
seine Jungs wieder mehr Mühe gegeben haben und dieses Album um der Musik willen
rausgebracht wurde und nicht nur der Veröffentlichung wegen. Sie hauen uns hier wieder
gnaden- und kompromisslose Brachialst-Riffs um die Ohren, die sicher keinen
Innovationspreis gewinnen werden, aber trotzdem tüchtig Laune machen. Das Songwriting ist
gut und hat im Vergleich zu "In torment..." zugelegt. Der Sound der Scheibe ist
direkt und brutal, klingt aber nicht zu roh und weiss zu überzeugen. Wer von "In
torment in hell" enttäuscht war, sollte hier unbedingt mal ein Ohr voll riskieren,
Deicide haben sich wieder gesteigert! Als Schmankerl ist bei den ersten CDs noch eine DVD
mit dabei, auf der "Ich-bin-so-böse"-Benton wohl wieder viel Scheisse labern
wird. Bleibt mir nur noch eine Frage: Wieso ist meine CD in 99 Stücke unterteilt? Hoffe,
dass das bei der Verkaufsversion nicht so sein wird, denn das ist ziemlich mühsam so.
Marco G.
Punkte: 8.8 von 10
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für 27.90 SFr.
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LOST PROPHETS -
Start something
Columbia/Sony
Wurde die Band nach Veröffentlichung ihres Debüt-Albums von der Presse noch in die
schwer zu definierende Nu Metal-Ecke gesteckt, wartet "Start something" mit
einer dermassen ausgedehnten, musikalischen Bandbreite auf, dass diese Stildefinition nur
noch vereinzelt zutrifft. Die neuen Songs bieten einen eigenständigen Sound, der von Pop
über Alternative-/New Rock bis zu modernem Metal reicht. Intelligent ausgearbeitete
Songstrukturen, eine Ader für packende Melodien und eine gute Produktion machen
"Start something" interessant für eine breitgefächerte Zuhörerschaft. Trotz
unterschiedlichster Einflüsse, Songs und Stimmungen klingt ein roter Faden weniger durch
die einzelnen Songs selber, jedoch von vorne bis hinten durch das gesamte Album. Der
Opener "We still kill the old way" hat den besten Groove der dreizehn Songs.
Sehr Willkommen sind auch die heftiger zupackenden Songs wie "Burn Burn" oder
"We are Godzilla, you are Japan". Andererseits vermag "All I know is
gone" mit starken Melodien zu überzeugen. "Hello again" hat als kräftige
Popnummer einen eigenen Charme. Das Verweilen in Negativstimmungen überlassen die Briten
den Berufsdepressiven. "Last summer" beschwört geradezu perfekt die Stimmung
herauf, die gute Freunde am Strand befällt, die sich des ausgehenden Sommers zwar bewusst
sind, sich jedoch von den unvermeidlich sinkenden Temperaturen aber nie und nimmer die
gute Laune verderben lassen. Einziger Song, der bei mir voll durchfällt, ist der letzte
Track "Sway". Vom Trip-Hop beeinflusst, wirkt er zu lasch, ohne jegliche
Spannung und mit über zehn Minuten Spielzeit dazu noch in Überlänge, bringt dieses
psychedelische Gedudel das sonst souveräne Album etwas aus dem Gleichgewicht. Ein anderer
Negativpunkt, den ich persönlich so empfinde, ist die an einigen Stellen doch sehr glatte
Produktion. Etwas mehr Kanten und ein weniger seichter Background-Gesang würden
"Start something" konsequenter rocken lassen. Trotzdem überzeugt die Scheibe
unter dem Strich durch das grosse Spektrum an musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten und
klugen Arrangements.
Ozzy
Punkte: 8.8 von 10
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für 25.90 SFr.
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EXPOSED GUTS - The
way of all flesh
Eigenvertrieb
Exposed Guts stammen aus Hamm in Deutschland und prügeln sich seit 1997 durch den
Underground. Das coole Old-School Gore-Cover lässt vermuten, dass auch Old-School Death
Metal enthalten ist; dem ist auch so. Solider, brutaler und kompromissloser Death à la
ältere Death wird hier zelebriert. Sie verstehen es, diesen Stil zu spielen, ohne als
Kopie eben genannter Kollegen zu klingen, was vor allem an den vorhandenen Knüppel-Parts
liegt. Geboten werden zehn Songs mit einer Spielzeit von 33 Minuten, es handelt sich also
um kurze und knackige Songs. Dies macht auch Sinn, denn so besitzen die Stücke die
nötige Abwechslung und werden nicht langweilig. Die Stücke sind durch ihr schlichtes
Songwriting vom ersten Moment an eingängig und klingen schön direkt auf den Punkt
gebracht. Positiv fallen auch die vorhanden Soli und Melodiebögen auf, die für die
nötige Auflockerung sorgen. Spielerisch wird alles gekonnt in Szene gesetzt, die
Prügel-Parts sitzen, Breaks und Quietscher sind präzise, die Mosh-Parts grooven und die
Growl-Vocals passen. Für eine Eigenproduktion ist der Sound sehr klar und deutlich, mir
ist er gar etwas zu clean. Jedoch liegt das auch am Drumcomputer, aber zum Glück hat man
da jetzt einen realen Drummer gefunden. Der Weg, den Exposed Guts eingeschlagen haben, ist
sicher der richtige, das beweisen sie mit "The way...". Nostalgikern unter den
Death Metal-Freaks ist diese Scheibe sehr zu empfehlen. Mehr Infos erhaltet ihr unter:
www.exposedguts.de
Marco G.
Punkte: 8.6 von 10
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PRIMAL FEAR -
Devil's ground
Nuclear Blast
Im sechsten Jahr der Bandgeschichte folgt nun das fünfte Studio-Album der deutschen Power
Metal Bastion. Inzwischen sind Primal Fear deutlich mehr als nur eine Ausgabe von Judas
Priest "Made in Germany". Ralf Scheepers, dessen Gesang immer wieder in
Verbindung mit Rob Halford gebracht wird, hat sich mittlerweile daran gewöhnt und in
Interviews mehrfach geäussert, dass er sich wegen diesem Umstand sicher nicht verstellen
werde und singe, wie ihm eben der Schnabel gewachsen sei. Primal Fear sind aber auch als
Ganzes eine sichere Anlage in Sachen Wiedererkennungswert. Gewisse Parallelen zu Helloween
und vor allem Gamma Ray, wo Scheepers Ende der 80er zusammen mit Kai Hansen unter anderem
den zeitlosen Klassiker "Heading for tomorrow" einspielte, können sicher dann
und wann als Inspiration heran gezogen werden, aber Primal Fear sind längst eigenständig
genug. "Devils ground" bewegt sich ungefährdet und nicht unerwartet abermals
auf sicherem Terrain, wie schon die Vorgänger-Alben. Die Mischung aus stampfigen Rockern
("Metal is forever", "Suicide and mania" und "Heart of a
brave"), schnelleren Tracks ("Sea of flames", "Sacred illusion"
oder "Soundchaser") und "ruhigeren" sowie melodischeren Stücken
("The healer" und "Wings of desire") ist wiederum gelungen. Allerdings
hinterlässt der Erstdurchlauf vorerst einen zwiespältigen Eindruck. Das mag zum einen
daran liegen, dass Midtempo-Ohrwürmer der Währung "Chainbreaker",
"Battalions of hate", "Eye of an eagle" oder "Armageddon"
eher Mangelware sind und zum anderen klingt Ralf Scheepers Gesang (vom Mix her?) nicht
immer ganz so kraftvoll, wie auch schon. Nach mehrmaligen Umläufen präsentiert sich das
Material, geführt durch den roten Faden des bewährten Songwritings, aber stets ein gutes
Stück besser und der Unterschied zum Vorgänger "Black sun" wird immer
offensichtlicher, beschränkt sich jedoch auf Details. "Visions of death",
"Soundchaser", "In metal" und "Heart of a brave" scheren
beispielsweise mit vereinzelten, neuen Elementen ein wenig aus der Reihe. Primal Fear tun
vielleicht gut daran, auf diesem Gebiet künftig noch etwas mutiger zu werden, da
musikalisch bald kaum mehr ein Unterschied zu Sinner, der Solo-Band von Basser Mat Sinner
(wo Gitarrist Tom Naumann ja auch mitspielt) aus zu machen ist. Oder sollten sich Sinner
neu ausrichten? Entscheidet selber!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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JADED HEART -
Trust
Ulftone Music
Nächstes Jahr haben die deutschen Melodic Rocker seit ihrer Gründung 1990 auch schon
fünfzehn Jahre (!) beisammen. Mastermind Michael Bormann (ex-Bonfire, ex-Letter X - g, v)
ist von Anfang an die treibende Kraft der Band. "Trust" ist mittlerweile das
fünfte Album, das wiederum beste AOR Fan-Kost bietet. Nicht zu hart, mit einprägsamen
Melodien und guten Chören ausgestattet, zelebrieren Jaded Heart zeitgemässen, griffigen
Melodic Rock, der klar zur Oberklasse gezählt werden darf. Bormann's sehr eigenständige
Stimme, die sehr ausdrucksstark ist und ein wenig an Fernando Garcia erinnert, als er noch
bei Victory war, passt wie die berühmte Faust auf's Auge. Selbstredend, dass auch die
(Halb-) Balladen, von denen es mit "Burning heart", If I lose", "Love
is magic" und "Give it back" gleich deren vier auf dem Album hat,
allererste Sahne sind. Die Feststellung, dass Rock Band's grundsätzlich die besten
Balladenschreiber sind, wird hiermit abermals eindrücklich bestätigt. Das Rocken
beherrschen Jaded Heart freilich ebenso, wie "Masquerade", "Let it
rain", "Hating you" oder "Jaded" locker unter Beweis stellen.
Gelungen auch das akustisch vorgetragene Stück "Sweet summertime", das sich
bereits jetzt als Vorbote für den nächsten Sommer empfiehlt. Dem Produzenten der
Schweizer Band Blackburn ("Poker face") und seinen Kumpels ist mit
"Trust" ein optimales und überaus abwechslungsreiches Gerne-Album gelungen.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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VII GATES - Fire
walk with me
Sound Riot Records
Tja und abermals landet ein Schweden-Scheibchen auf meinem Tisch. Diesmal das Debüt von
VII Gates, das mit einigen Gastmusikern, wie zum Beispiel Kee Marcello (Europe), Chris
Amott (Arch Enemy), Tommy Denander (Radioactive) und Janne Stark (Locomotive Breath)
aufwartet. Geboten wird purer Heavy Metal mit 80er-Jahre Charakter. Zum Teil hört man
schon ältere Einflüsse von Priest und Maiden (zu DiAnno's Zeiten) heraus. Natürlich
kann Shouter Criss Blackburn (cooler Name!) das Niveau eines Halford oder Dickinson nicht
halten, liefert aber dennoch einen tollen Job ab. Songs wie "Under the crossed
bones" und "Love bullet" bleiben sofort im Gehör hängen. "A dark
room of my mind" ist ein anspruchsvoller, toller und lebendiger Song. "Second
left to live", "The saviour" und "Boundet by hate" sind einfach
geile, zeitlose Metal-Songs. Man muss allerdings zu "Fire, walk with me"
bemerken, dass die Jungs sich einerseits dem Old School Metal verschrieben haben,
anderseits durch ihre musikalische Vielfalt dennoch recht eigenständig wirken. Also
Metal-Dudes..., hört mal rein bei VII Gates, ist echt 'ne coole Band.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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für 29.90 SFr.
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BRUTUS -
Slachtbeest
Unique Leader Records
Beim ersten Durchhören fand ich's noch richtig scheisse, aber nach der fünften Runde
erkannte ich erste Aufhänger, und mittlerweile bin ich schon fast Fan der Holländer.
Wenn man sich erst mal an die wirklich wüst(!) gegrunzten Vocals des niederländischen
Grinds von Ploert, Bastaert, Shoft und Ploegbaas gewöhnen konnte, dominiert nur noch die
hörenswerte Instrumentalität. Die Riffs sind durchgehend der überlegten Art mit
melodischen Anleihen zuzuordnen! Ärgerlicherweise wurde das (durchaus) prägnant
prügelnde, Schlagzeuch' zu sehr in den Vordergrund gemischt und die fies-genialen
Songstrukturen der Saitenfraktion verlieren so die gewisse Eingänglichkeit. Mit
variablerem Gesang (nicht nur tiefe "Uuuuuuuuuuh"-s in verschiedenen Varianten)
und einem ausgewogeneren Mix wär's sogar ein richtig geiles Death Metal-Album geworden!
Grindfans werden mit dem Dargebotenen jedoch die pure Freude erleben!
HaRdY
Punke: 8.5 von 10
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für 29.90 SFr.
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NASTY SAVAGE -
Psycho psycho
Metal Blade Records
Das hätte sich "Nasty" Ronnie 1984, zu Zeiten des "Wage of
mayhem"-Demo's (das 2002 remastered und wiederveröffentlicht wurde), wohl kaum
vorstellen können, dass er zwanzig Jahre später (und erst noch bei der gleichen
Plattenfirma!) wieder mit einem neuen Album am Start sein würde. Die Besetzung (mit dem
zurückgekehrten Drummer Curtis Beeson) ist wieder die Gleiche, die 1989 das bisher letzte
Album "Penetration point" eingespielt hatte. Doch erstens kommt es anders,
zweitens als man denkt. Das legendäre, selbstbetitelte Debüt von 1985 durfte damals
eigentlich neben Metallica, Metal Church, Exodus oder Slayer in keiner Sammlung fehlen.
Der relativ schwer zu schubladisierende U.S.-Metal fand 1987 mit "Indulgence"
erst mal eine thrashige Fortsetzung. Finanzielle Probleme, bandinterne Troubles und
Unglücksfälle zwingen Nasty Savage, nachdem sie damals in Europa zusammen mit Exumer und
Atomkraft unterwegs waren, 1991 schliesslich zur Aufgabe. Dass jetzt nach all den Jahren
in der Versenkung so eine Band wieder reaktiviert wird, geht zu einem guten Teil sicher
auf die Kappe des gegenwärtigen Reunion-Overkill's, der im Moment in der Szene grassiert.
Die ersten Versuche von 1993 und 1998 trugen nämlich noch keine Früchte, aber jetzt
geben die Boys aus Florida mit "Psycho psycho" wieder mächtig Gas. Schon der
erste Durchlauf bestätigt, dass Nasty Savage eigentlich genau dort weiter machen, wo sie
seinerzeit aufgehört haben. Thrashiges und Schnelles ist ebenso vertreten, wie
zähflüssige und rhythmische Kompositionen, die vom Slow-Riffing her nicht selten an
Celtic Frost oder auch Merauder (bei den Tracks mit mehr Groove) erinnern. Insgesamt
zwölf neue Songs (ausser "Savage desire", das 2002 bereits auf "Wage of
mayhem" vertreten war) werden auf den Hörer los gelassen. Bei "Hell
unleashed", "Anguish" und "Savage desire" wirkt übrigens noch
Gastsänger Chris Jericho mit, der, wie Nasty Ronnie, auch ein Wrestler war (oder immer
noch ist?) und seine Stimmbänder normalerweise für Fozzy (spielten 2002 am Bang Your
Head-Festival in Balingen) strapaziert. "Psycho psycho" ist bis auf die zwei
absoluten Killer "Savage desire" und "Merciless truths" insgesamt
nicht so eingängig ausgefallen (wen wunderts?), wurde aber überaus fett produziert und
dürfte somit Retro-Freaks und U.S.-Metal Fans gleichermassen ansprechen.
Rockslave
Punkte: 8.3 von 10
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für 29.90 SFr.
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SEVENTH KEY
The raging fire
Frontiers Records
Die Zusammenarbeit von Billy Greer, seines Zeichens Bassist von Kansas und zusätzlich
Sänger bei Seventh Key, mit seinem Kumpel, Gitarrist, Keyboarder und Produzenten Mike
Slamer scheint sich zu bewähren. "The raging fire" ist nämlich bereits das
zweite Album dieser Liaison und somit kann der Projekt-Status, langsam aber sicher,
zugunsten der Bezeichnung Band weichen. Ein weiteres Argument, dieser Formation nun
genauere Beachtung zu schenken ist, dass eine deutliche Steigerung zum Debüt zu erkennen
ist. Das Manko des durchschnittlichen, beinahe belanglosen Songwritings wurde korrigiert.
Das vorliegende Album kann mit richtig guten Songs aufwarten. Mit "The raging
fire" beweisen die Beiden (Greer & Slamer), dass sich ihr grosses Können und
ihre umfangreiche Erfahrung perfekt ergänzen. Durchs Band hindurch sind ihnen nämlich
knackige Hooklines und eingängige Melodien eingefallen, die die zehn Songs zu kleinen
Highlights des Melodic-Genres machen. Die cleane, aber kräftige Stimme und die solide
Gitarrenarbeit tragen das Ihrige dazu bei, das Album auf ein hohes Level zu heben. Da
werden Erinnerungen an die seligen Zeiten wach, als Bands wie Survivor oder Foreigner noch
in aller Munde waren. Vor zwanzig Jahren hätten Seventh Key mit dieser Scheibe bestimmt
auch dazu gehört.
Chris C.
Punkte: 8.3 von 10
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für 27.90 SFr.
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MANOWAR
Hell on earth (DVD)
Steamhammer/SPV
True Metal Power auf zwei DVDs, das bieten uns Manowar hier. Die erste DVD zeigt Szenen
aus vielen verschiedenen Ländern, die das Image der Amerikaner wieder aufleben lassen.
Born to rock, drink and fuck..., dieses Motto wird auf der DVD voll ausgelebt, aber leider
werden viele Songs nur angespielt und nicht ganz gezeigt. Wer aber alle Mädels
"Oben-ohne" sehen möchte, die sich bei Manowar auf der Bühne eingefunden
haben, der hat hier gute Karten. Noch nie waren wir so nah auf der Bühne dabei, fast
schon als ein Teil der Band. Amüsant ist auch Joey DeMaio, der sich in jedem Land einige
flotte Sprüche in der jeweiligen Landessprache abringt. Ein besonderes Highlight der
Bandgeschichte ist Teil Eins der Doppel-DVD allerdings nicht. DVD zwei ist wesentlich
interessanter. Wir bekommen das Konzert am Ringfest 2002 in Köln zu sehen, ein Open
Air-Auftritt vor 27000 Fans, die ihrer Begeisterung freien Lauf lassen. Die wichtigsten
Songs wie "Kings of metal", "Warriors of the world united", "Kill
with power" oder "Manowar" durften natürlich nicht fehlen. Das von Eric
Adams auf Deutsch vorgetragene "Herz aus Stahl" wird lauthals vom Publikum
mitgesungen. Natürlich gibt es auch hier wieder Anspielungen auf Manowar's Status als
lauteste Band der Welt, da es angeblich Beschwerden über die Lautstärke gab. Das Konzert
ist gut gefilmt, hat guten Ton und ist kurzweilig. Viel Neues erfahren wir jedoch nicht
über die Band, aber jeder Manowar Fan wird seine Freude an Klischees und harter Musik
haben. Am Spannendsten waren für mich allerdings die sieben verschiedenen "Making
offs", welche als Bonusmaterial zu finden sind. Interessant ist es zudem zu sehen,
wie die verschiedenen Manowar Videos entstanden sind und die Kommentare der Bandmitglieder
darüber zu hören. Eine spannende Doppel-DVD für alle Fans des True Metal. Einfach mal
reinschauen!
Saskia B.
Punkte: keine Wertung
Hier
bestellen für 39.90 SFr.
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PERSUADER -
Evolution purgatory
Sanctuary Records
Und wieder haben wir eine Band aus Schweden. Man könnte meinen, dass es dort so viele
Bands gibt, wie es Elche hat. Da können wir Eidgenossen wirklich eifersüchtig werden.
Doch halt, es ist nicht alles Gold was glänzt. Die vier Jungs von Persuader haben gerade
mal ein Durchschnitts-Alter von 23 Jahren. Das ist eigentlich nichts Abnormales, eher im
Gegenteil, denn je jünger, desto wilder. Dass man einen Nachwuchs-Wettbewerb gewonnen und
dadurch einen Plattenvertrag an Land gezogen hat, ist auch toll. Genauer gesagt eine
CD-Produktion in Piet Sielck's Power-House Studio in Hamburg. Dieser Piet Sielck (Iron
Saviour) hat sodann der Truppe einen ordentlichen Sound verpasst. Zur Musik dieser Combo
gibt es ein Stichwort und das heisst: "Blind Guardian". Frontmann und Gitarrist
Jens Carlsson tönt fast gleich wie Hansi Kürsch von den Blinden Gardinen. Auch die
Background- Chöre klingen nach Blind Guardian. Und last but not least ist der Sound vom
Rest der Truppe auch nicht eigenständig genug, um von ihrem Vorbild weg zu kommen. Die
Gitarren speeden richtig schön ab und haben geile, doppelläufige Melodie-Harmonien. Die
Doublebass-Drums kicken das Ganze nach vorne und der Bass untermauert mit seinem Druck den
Power Metal-Sound der Schweden. Bombast ist auch ein Begriff, den man brauchen kann. An
den Instrumenten darf man den Jungs nichts anhaben, aber die Inspiration von Blind
Guardian ist für mich doch ein wenig zu gross. Mehr Eigenständigkeit hätte der Truppe
um Persuader gut getan, aber vielleicht wird es beim nächsten Mal besser. Abwarten heisst
die Devise. Alle, denen das letzte Blind Guardian Album zu überproduziert war, können zu
Persuader überlaufen. Sie werden es sicherlich nicht bereuen.
Daniel J.
Punkte: 8.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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PAIN OF SALVATION
- 12:5 (Acoustic Live)
InsideOut Music
Im Vorfeld der neuen Langrille "Be" bekommen Fans der schwedischen Prog Metaller
mit einem Konzertmitschnitt aus deren Heimat (Eskilstuna, 12.05.03) ein sehr spezielles
Werk in ihre Hände, da dies "bloss" ein Akustik-Konzert ist. Auf diese ruhigen
Töne muss man sich erst mal einstellen. Pain Of Salvation, die 2002 im Vorprogramm von
Dream Theater unterwegs waren, liefern uns hier ein wunderbares Stück Live-Musik ab, das,
obwohl diese ganzen Unplugged-Geschichten langsam, aber sicher ausgelutscht sind, richtig
unter die Haut geht. Die passende Piano-Begleitung und natürlich der charismatische
Gesang von Daniel Gildenlöw erzeugen eine wohltuende Wärme, die aber auch von
ausgesprochener Leidenschaft geprägt ist. Es schleicht sich zeitweilen gar eine gewisse
Melancholie ein, die sich am Schluss der Songs vom Klatschen des (offenbar spärlich
vorhandenen) Publikums für kurze Zeit verflüchtigt, um kurz darauf wieder da zu sein.
Das Konzert wurde in drei grosse Kapitel ("Genesis", "Genesister" und
"Genesinister") unterteilt. Hinter den Songs, die mit "Brickwork Part 1
& Part 2" betitelt wurden, stecken aber nicht etwa neue Kompositionen, sondern
(für alle Kenner der Band) bekannte Stücke wie "Leaving Entropia", "This
heart of mine" oder "Song for the innocent/Her voices". 12:5 (der Titel
rührt vom Datum her) ist keinesfalls eines dieser lieblos hingeklatschten, stromlosen
Werke, sondern strotzt nur so vor Musikalität und will richtiggehend entdeckt werden.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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THE GATHERING -
Sleepy buildings / A semi acoustic evening
Century Media
Der 21. und 22. August 2003, Tage an denen ich gerne in Nijmegen (NL) gewesen wäre. Dann
hätte ich an einem der beiden Abende das exklusive halbakustische Konzert von The
Gathering geniessen können. Zum Glück ist nicht alles verloren, denn mit "Sleepy
buildings" präsentieren sie uns die Live-Aufnahmen dieser Konzerte. Doch ist es
nicht nur ein einfaches Live-Album, es ist vielmehr eine Best-Of der ganz besonderen Art.
The Gathering beweisen wieder mal, dass für sie halbgare Sachen nicht in Frage kommen. So
spürt man vom ersten Moment an, dass hier kein Zwang bestand, etwas Akustisches zu
veröffentlichen. Vielmehr hat man das Gefühl, als wären die vierzehn Songs schon immer
akustisch gewesen. Selbst die Umsetzung der von den Erstlingswerken "Always" und
"Almost a dance" stammenden Songs "The mirror waters",
"Stonegarden" und "Like fountains" lässt die Härte der Stücke
überhaupt nicht vermissen. Die Performance ist dermassen gut gelungen, dass man gar nicht
bemerkt, dass die Stücke immer wieder von anderen Alben stammen. Dennoch sind sie sofort
erkennbar und grösstenteils soweit möglich in ihrem Original-Songaufbau beibehalten. Es
ist faszinierend, dass Stücke wie "Saturnine", "Red is a slow color"
oder "In motion Part II" durch die akustische Darbietung nichts von ihrer
Intensität verloren haben, im Gegenteil, sie hat sich sogar noch vergrössert. Der
Gänsehaut-Effekt ist durchgehend grösser als bei den Originalen. Man beachte nur den
Refrain in "In motion Part II", so genial hat dieses Stück noch nie geklungen.
Die Holländer schaffen auf diesem Live-Album eine Atmosphäre, die viele Bands nicht mal
mit Studio-Produktionen hinkriegen. Jetzt, da das Material derart simpel und transparent
dargeboten wird, lässt es einen bewusst werden, wie genial das Songwriting eigentlich
wirklich ist. Wenn die Stücke selbst auf ein Minimum an Technik reduziert noch derart in
den Bann zu ziehen vermögen, ist das einfach nur bemerkenswert. Der Gesang von Anneke ist
hier mehr denn je im Vordergrund und verzaubert den Zuhörer durch eine herausragende
Leistung. Herausragend ist auch der Sound der Scheibe: Gitarre, Bass, Schlagzeug,
Keybaords und Vocals bestechen durch einen glasklaren und sauberen Sound der manche
Studio-Aufnahme alt erscheinen lässt. Zu bemängeln gibt es bei "Sleepy
buildings" nichts, die CD fängt das Feeling der Live-Darbietung perfekt ein, am
Liebsten würde man nach jedem Stück mit den Leuten mitklatschen. The Gathering sind und
bleiben eine grossartige Band, die es schaffen, ihre Vergangenheit eindrücklich in die
Gegenwart zu holen. Mit dem neuen Song "Sleepy buildings" machen sie auch schon
grosse Lust auf die Zukunft. Dieses Live-Album ist ein absolutes Muss für jeden Fan der
jetzigen The Gathering, jedoch ist es auch für aufgeschlossenere Metaller, die gerne mal
zurücklehnen, sehr empfehlenswert! Die perfekte Zusammenfassung des musikalischen
Schaffens der Holländer!
Marco G.
Punkte: keine Wertung
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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HOUSE OF LORDS -
The power and the myth
Frontiers Records
Ende der 80er konnten House Of Lords kurzfristig für grosse Aufmerksamkeit sorgen und
wurden schon als zukünftiger Stadion-Act gehandelt. Selbst Kiss Schlabberzunge Gene
Simmons wurde auf die Combo aufmerksam und signte sie als erste Band für sein Label
Simmons Records. Drei Alben später und nach diversen Line Up-Wechseln (einzig
Sänger James Christian und Keyboarder Gregg Giuffria blieben von der Urbesetzung übrig),
war dann schon wieder alles vorbei. Der grosse Erfolg blieb aus und trotz viel Kritikerlob
hielten sich die Verkaufszahlen in Grenzen. Die Auflösung war die logische Folge. Nun,
rund zehn Jahre später, versuchen es die Jungs wieder. Ausser Gregg Giuffria liessen sich
alle Original-Members nochmals zum Versuch hinreissen, an die glorreichen Tage der
Vergangenheit an zu knüpfen. Doch ob das gelingt, muss in Frage gestellt werden.
Musikalisch setzt man da an, wo man seinerzeit aufgehört hat. Klassischer Melodic Metal
mit dezent sphärischem Einschlag wird zelebriert. Auf der Haben-Seite steht die warme,
ausdrucksstarke Stimme von Vokalakrobat J. Christian und das interessante Gleichgewicht
von dominanten, melodieführenden Keyboards und edlen Gitarren-Parts. Eine zeitgemässe
wie starke Produktion rundet den Gesamtsound ab. Die Minuspunkte dagegen sind zu
verworrene Songs, denen das Potenzial auf Wiedererkennung grösstenteils fehlt. Auch eine
gewisse Eintönigkeit macht sich breit, da beinahe das gesamte Material im
Midtempo-Bereich angesiedelt ist. Trotzdem sind der Opener "Today", das knackige
"Living in silence" und die Ballade "Child of rage" Titel, die als
äusserst gelungen bezeichnet werden können. Ob das aber reicht, um der Band die Zukunft
zu sichern, muss angezweifelt werden. Allerdings schlummert hier zweifellos noch viel
Potenzial, das zumindest einen weiteren Versuch, sprich ein weiteres Album, rechtfertigen
würde.
Chris C.
Punkte: 7.6 von 10
Hier
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TIERRA SANTA - Las
mil y una noches
Locomotive Music
Es gibt nur sehr wenige spanische Metal-Bands, die gesamteuropäisch beträchtliche
Erfolge feiern können, und zu dieser Elite können sich Tierra Santa eindeutig zählen.
Sie gelten laut ihrem Label sogar als die derzeit erfolgreichste Metal-Band in Spanien.
Auch verkauft keine spanische Band mehr Alben in Europa als Tierra Santa. Diese Tatsache
ist auch nicht weiter verwunderlich, nach vier gefeierten Album-Releases und diversen
Auftritten an wichtigen europäischen Festivals. Ihre Musik bietet satte Melodien mit
Ohrwurm-Faktor, überzeugende Songtexte, äusserst begabte Musiker und einen sehr guten
Sänger mit markanter Stimme. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, der kurble seine
Fantasie an mit einer gut dosierten Mischung aus Iron Maiden und Axxis, dazu noch eine
Prise spanischen Pfeffers, so klingen Tierra Santa. Wer die genannten Bands mag und ein
Fan dieser feurig-schönen Sprache ist, der wird mit "Las mil y una noches"
sicher viele schöne Stunden verbringen können, denn obwohl Live-Scheiben nicht
jedermanns Ding sind, so gehört diese Live Doppel-CD sicher zu den Besseren.
Maiya R. B.
Punkte: keine Wertung
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für 27.90 SFr.
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REQUIEM - Mask of
damnation
Sound Riot Records
Leider haben die Finnen von Requiem für ihr aktuelles Werk bisher nicht viele positive
Kritiken geerntet. Aber in meinen Ohren haben sie eine sanfte und angenehme Landung
hingelegt.Vielleicht mag ich ihre Musik deshalb, weil sie extrem nach den alten Helloween
klingen, das fällt besonders beim ersten Song "Blinded" auf. Ganz beonders
sympathisch finde ich das unvollkommene Englisch von Sänger Jouni Nikula. Sein Akzent
dringt hin und wieder durch, und das klingt sehr niedlich. Wobei "niedlich" ganz
und gar nicht abschätzig gemeint ist, im Gegenteil. Nur sollte er aufhören, sich wie in
der Oper aufzuführen. Es kommt mir besonders bei "Ethereal journey" so vor, als
ob Pavarotti unter der Dusche singt. Zwischendurch mag das ja ganz nett sein, aber wenns
zu lange dauert wirds nervig. Instrumental scheint dafür aber soweit fast alles paletti
zu sein; die beiden Gitarren erzeugen wundervolle Töne, und grazile Keyboards
unterstreichen die harmonierende Ganzheit der Musik. Aber ein kleines Manko ist die
manchmal etwas schrille Monotonie der Gitarren, das kann einem schon mal so ekelhaft
nervig vorkommen wie ein Sandkorn in einem Kugelgelenk. Aber Jouni Nikula's variable
Stimme gleicht diesen unnötigen Makel aus. Darum gilt: Wem wie mir bei schrillen Klängen
zum Schreien ist, der sollte "Mask of damnation" mit Vorsicht geniessen. Wollen
wir hoffen, dass Requiem auf ihrem nächsten Album einen Gang runter schalten.
Maiya R.B.
Punkte: 7.5 von 10
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für 29.90 SFr.
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STEVE MORSE -
Major impacts 2
Magna Carta
"Major impacts 2" ist, wie es der Titel schon sagt, das zweite Tribute-Album des
Gitarrenhexers Steve Morse. Und wieder schafft er es, in Eigenkompositionen das
unverwechselbare Flair des jeweiligen Künstlers gekonnt ein zu fangen. Zum Beispiel das
rockige "Where are you" trägt die eindeutige Handschrift von The Who. Aber auch
Grössen wie E.L.P, Genesis, Aerosmith, ZZ-Top, Lynyrd Skynyrd, J.S. Bach oder Crosby,
Stills, Nash and Young sind eindeutig erkennbar. Der blonde Gitarrist von Deep Purple
fühlt sich einfach in jeder Stilrichtung wie zu Hause. "Major impacts 2" ist
ein Instrumental-Album, das zu keiner Zeit langweilt. Steve hat hier einmal mehr bewiesen,
dass er schlicht zu den Besten seines Fachs gehört und bietet dem Zuhörer dreizehn
wirklich tolle Songs.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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für 27.90 SFr.
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AUTUMNBLAZE - The
mute sessions
Prophecy Production
Bei "The mute sessions" handelt es sich um ein reines Akustik-Album, das neu
arrangierte Songs der letzten beiden Langspieler "Mute boy sad girl" und
"Bleak" enthält. Anstatt eine solche Unplugged-Session beinahe pompös auf zu
blasen, haben Autumnblaze den gegenteiligen Weg beschritten - pur und schnörkellos mit
Gesang und den zwei Gitarren im Mittelpunkt, Bass und Schlagzeug übernehmen sehr
unauffällig die Begleitung. Eigentlich begrüsse ich diese Herangehensweise sehr, denn
überproduzierte Alben dieser Art gibt es schon genug. Die Instrumente wurden mit sehr
viel Feingefühl eingespielt, so dass es sich sehr angenehm anhört. Über die gesamte
Spiellänge herrscht eine melancholich, traurige Stimmung - wie es die Songs bereits
vorgeben. Der Gesang erscheint mir dann aber stellenweise doch zu weinerlich, zumal wir es
auch nicht mit einer Charakterstimme von besonderer Güte zu tun haben. So lobenswert die
Idee der spartanisch arangierten Songs auch ist, fehlt es halt auf die Länge an Spannung.
Am Besten eignet sich "The mute sessions" wohl zur Entspannung sowie als
Hintergrundmusik und dies meine ich keinesfalls abschätzig. Für die Anhänger der Band
stellt dieses Album sicherlich eine interessante Alternative dar und auch Freunde von
wohlklingenden Akustik-Gitarren kommen dabei auf ihre Kosten. Um jedoch ein breiteres
Publikum an zu sprechen, fehlt es "The mute sessions" an Substanz.
Ozzy
Punkte: 7.4 von 10
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für 19.90 SFr.
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JACK BLADES
Jack Blades
Frontiers Records
Eine Heerschar von befreundeten Musikern konnte der Sänger, Songwriter und Produzent Jack
Blades ins Studio locken, um seine erste Solo-Scheibe ein zu spielen. Unter den illustren
Gästen befanden sich unter anderem Michael Lardie (Great White), Neal Schon (Journey),
Warren De Martini (Ratt), Damon Johnson (Brother Cane) und Jack's Nightranger Bandmates
Kelly Keagy, Brad Gillis und Jeff Watson. Trotz der vielseitigen musikalischen Substanz,
die durch all diese Künstler eingebracht wurde und des schon oft bewiesenen Talents von
J. Blades, überzeugt dieser Solo-Ausflug nicht wirklich. Ohne nennenswerte Ausfälle
einerseits, aber auch ohne richtiges Highlight andererseits, singt er sich durch die elf
Songs, die in der Durchschnittlichkeit verblassen. Trotz viel Groove, vermögen die Titel
nicht zu zünden und der Wiedererkennungswert bleibt gering. Mit viel gutem Willen können
"Sea of emotions", "To touch the sky" und "On top of the
world" einigermassen der glorreichen Vergangenheit von J. Blades gerecht werden. Das
richtige, zweifellos enorme Können kommt in diesem Falle so richtig zum Tragen, wenn er
musikalisch potente Partnern auffahren lässt. Mit seiner Stammcombo Nightranger liefert
er schon seit 25 Jahren regelmässig starke Scheiben ab und mit seinem Nebenprojekt Damn
Yankees trumpfte er vor einer Dekade mit zwei Hammer-Alben auf. Auch als Co-Songwriter war
er schon für manchen Hit von Aerosmith, Cher, Alice Cooper, Roger Daltrey, Great White,
Journey, Ozzy Osbourne oder Styx mitverantwortlich. Nur alleine scheint es nicht richtig
klappen zu wollen.
Chris C.
Punkte: 7.2 von 10
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für 27.90 SFr.
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AXIA - Axia
MTM-Music (Classix)
Die Anfänge von Axia, einer schwedischen Band, reichen bis 1984 zurück. Zwei Jahre
später erschien das vorliegende Album, das MTM nun unter der Rubrik "Classix"
wieder aufgelegt hat. Zentrale Figur ist Peo Petersson (g,v & keyb), der damals bei
Leviticus landete und einige Alben mit ihnen einsang. Der Multi-Instrumentalist legte sich
schon früh ein eigenes Studio zu und nahm in den 80ern, nebst dem Produzieren, über 100
Alben auf. Axia's Sound ist deutlich vom Erscheinungsjahr 1986 geprägt, als
keyboardlastiger Hard Rock seine Blütezeit feierte. Die Schweden hatten sich dabei unter
anderem auch etwas an den alten Whitesnake orientiert, vor allem bei den Parts mit der
Hammond-Orgel. Neben flotten Nummern wie "It ain't love" oder "Loser",
findet sich aber auch (zu) Schmalziges in Form von "Falling apart". "On my
way" schlittert derweil in ziemlich poppige Gefilde rein und die ansich gute Ballade
"Angela" ist bestes AOR Radio-Futter. "Increasing action", der erste
von insgesamt vier Bonus-Tracks, drückt danach eher unerwartet auf's Gaspedal, während
die Halbballade "Forced into darkness" mit schleppendem Haupt-Riff und
kräftigen Vocals sowie Double Bass Drums (!) den Höhepunkt des ganzen Albums darstellt.
Dagegen fällt "The savage ramblers" zum Schluss, trotz des guten Gesangs,
wieder ein wenig ab. Insgesamt wirkt das Songmaterial etwas uneinheitlich, ist jedoch mit
einigen guten Ansätzen versehen und Fans der 80er dürften sicherlich Gefallen an diesem
Re-Release finden.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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BABYLON BOMBS -
Promo 2003
Eigenvertrieb
Diese Hard Rock-Combo ist im Glam-Bereich an zu siedeln, was mit Bandsitz in Stockholm
nicht wirklich verwundert, gibt es doch dort auch heute noch eine lebendige
Glam/Sleaze-Szene. Vorliegendes 4-Track Demo zeigt uns eine junge Band mit Spass am
Spielen. Nach Einlegen der CD fühlt man sich wie mit einer Zeitmaschine um mindestens
fünfzehn Jahre zurück versetzt und doch klingt der Sound der Schweden alles andere als
altmodisch. Sie rocken straight drauf los, die Musik klingt sowohl modern und doch nach
80er Hard Rock. Geboten wird uns eine angenehme Mischung aus drei Rock-Songs und einer
Ballade, insgesamt sind die Tracks sehr gitarrenlastig. Wer also verzweifelt darauf
gewartet hat, wieder zu neuen Bands ab zu rocken, dem sei hiermit geholfen! Thumbs up and
play it loud!!
Saskia B.
Punkte: keine Wertung
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HIDING TOWER -
Disappearing world
Eigenrelease
Die Italos Hiding Tower bieten uns mit ihrer 4-Track Demo-CD "Disappearing
world" Prog Metal mit teilweisem Einfluss der älteren Queensryche-Aera und auch
etwas Dream Theater, die sich auf dem Silberling ausmachen lassen. Ganz nett in Szene
gesetzt, aber irgendwie klingt mir Shouter Rudy Martignago auf die Dauer etwas zu monoton.
Die Songs im einzelnen sind recht abwechslungsreich. Auch findet man auf dem Demo gute
Melodien, klasse Drumarbeit und starke Guitar-Hooks, aber das allein reicht halt nicht
ganz aus, um ein wirklich gutes Album am Start zu haben. Trotz der überaus fähigen
Musiker steht und fällt so etwas halt nun mal mit dem Sänger. Und da müssen Hiding
Tower noch dran arbeiten. Also, Ideen, Sound, Musiker, Songs..., alles o.k., nur Rudy
müsste sich noch verbessern.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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QL - Heimatschutz
BMG
Die vier Rotzlöffel aus Biel nutzen die Gunst der Stunde und unterlegen bekannte
Schweizer Mundart-Hits mit einer gehörigen Prise Fun Punk. Was vordergründig eine gute
(kommerzielle) Idee zu sein scheint, hinterlässt aber ein paar Fragezeichen. Nicht genug,
dass die internationale Pop-Szene vielfach nur noch aus lauen bis peinlichen Aufgüssen
gestandener Hits vergangener Tage besteht, geht man nun hin und kassiert auch bei
heimischem Liedgut nochmals ab. Handwerklich gesehen klingen QL solide und frisch, aber
fetzige Eigenkompositionen wären erstens eine grössere Herausforderung und zweitens, bei
entsprechendem Erfolg, wesentlich ehrlicher und nachhaltiger gewesen. Die vorliegende
Promo, wo fünf Songs ("Ewigi Liebi", "W.Nuss vo Bümpliz", "I
schänke dir mis Härz", "Heimweh" und "Schwan") keine zehn
Minuten dauern, kann den Reiz der Originale, trotz ordentlichem Drive, kaum vergessen
machen. Nicht absprechen kann man den Jungs allerdings die Freude, mit der sie wohl an die
Sache herangegangen sind. Ohne die anderen Interpretationen zu kennen:
"Heimatschutz" klingt funny und tanzbar, ist aber definitiv kein Reisser, da zu
wenig eigenständig.
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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KOREOPSIS -
Guttural woods
Eigenvertrieb
Dieses Demo ist schnell, komprimiert und prägnant (fünf Tracks auf knapp fünfzehn
Minuten), schlicht gesagt: kurz und bündig. Ich werde mich deshalb ebenfalls im
informativen Telegrafstil äussern... Einheimisches 1-Mann-Projekt - stop - Death Metal
mit ausgeprägt grindigem Einschlag - stop - bis zur Zerfaserung verzerrter (wenn ab und
zu hörbar, sogar technisch ansprechbarer) Gitarrensound - stop - Drumcomputer mit
leichter Amphetamin- und Viagraüberdosis - stop - röchlige, kehlkopfkrebsartige
Mikrophonmitteilungen - stop - eingestreute Spielfilm-Sample-Intros - stop - untermalender
Gast-Synthieauftritt auf dem letzten Track "Mixed with blood from enemies body"
- stop - zu beziehen unter http://koreopsis.w.interia.pl oder dem Mastermind persönlich:
Johannes Real, Stritengässli 4, 5000 Aarau...; solider Einstand! Habe mir das Teil aus
der Laune heraus langsam, aber sicher um die dreissig mal reingezogen, gute Ansätze...,
leider ohne Wiedererkennungswert, darum ist wahrscheinlich auch nichts hängen geblieben,
scusi!
HaRdY
Punkte: keine Wertung
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