Wertung:
|
9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
|
|
|
SOULFLY - Prophecy
Roadrunner Records
Beim Namen Soulfly treten bei mir gemischte Gefühle auf. Das hat wahrschneinlich damit zu
tun, dass ich, seit dem Max Cavalera Sepultura verlassen hat, mit beiden Bands so meine
Probleme bekunde. Sepultura vegetieren nur so vor sich hin und Soulfly versuchen es, so
gut es geht weiter zu kommen, aber den früheren Erfolg von Sepultura werden sie
wahrschneinlich nicht hin bekommen. Das soll nicht heissen, dass Soulfly etwa schlecht
sind, nein..., ganz im Gegenteil! Max versucht sein Projekt so vielseitig wie möglich zu
gestalten. Das sieht auf seiner neuen Scheibe wie folgt aus: Zuerst wechselt man die
Mannschaft mit jeder neuen Scheibe aus. Heuer sind dabei Marc Rizzo(Il Nino), Joe Nunez,
der bereits bei "Primitive" hinter dem Schlagzeug sass und für vier Songs
konnte man sogar Dave Ellefson, seines Zeichens Bassist der aufgelösten Megadeth,
verpflichten. Soviel zu der Truppe, jetzt wenden wir uns den zwölf Songs zu. Um sich die
nötigen Inspirationen zu holen, war Max bei den Navahos-Indianer in Utah und besuchte
Serbien, wo er ein paar Gigs spielte oder besser mit heimischen Musikern jammte. Diese
Eingebungen finden wir im zweiten Teil der Scheibe. Zuerst heisst es aber: Wo Soulfly
draufsteht, ist auch Sepultura drin, das heisst: Die ersten vier Songs sind allesamt
Thrash-Granaten in richtiger Sepultura-Manier, inklusive des geilen Titeltracks
"Prophecy". Hier haben wir Nackenbrecher- und auch Hüftschwung-Songs vereint.
Dann folgt "Mars". Das Stück fängt normal an und enthält einen
überraschenden Mittelteil, denn auf einmal sind Flamenco-Gitarren aus zu machen. Ihr
seht, hier muss man flexibel sein, doch das ist noch nicht alles, da mit "Moses"
gar ein Reggae-Song (!) vertreten ist. Max hat ja auch den Übernamen "Bob Marley des
Metals" bekommen und nicht nur wegen seiner Dreads. "Porrada" ist dann
wieder ein punkiger Kontrast, der auf portugiesisch gesungen wird. Mit "In the
meantime" bekommen wir ein grossartiges Helmet-Cover serviert. Interessant wir es
dann mit dem atmosphärischen und progressiven "Soulfly IV", das automatisch in
den Rausschmeisser "Wings" übergeht, der mit einer sanften Frauenstimme
anfängt und auch hier sehr atmosphärisch, ja sogar jazzig dahin plätschert. Das Album
ist an Vielseitigkeit kaum zu übertrefen. Manchmal vielleicht ein bisschen gar zu
experimentell ausgefallen, aber keineswegs vom Pfad der Soulfly-Jünger abgekommen. Für
mich ist die Scheibe mehr als gelungen, aber ich hätte nichts dagegen, wenn sich die
Jungs wieder zusammenraufen würden und die göttlichen Sepultura in der Originalbesetzung
nochmals aufleben lassen würden..., bitte bitte! Sepultura und Soulfly-Brüder: Hier
heisst es zugreifen und abtauchen in Max's Welt - was für ein Masterpiece!!
Daniel J.
Punkte: 9.9 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
DISILLUSION - Back
to times of splendor
Metal Blade Records
Ich kannte diese deutsche Band aus Leipzig vorher überhaupt nicht. Bisher wurden zwei
Mini-CDs veröffentlicht und entsprechende Auftritte absolviert. "Back to times of
splendor" ist nun der erste amtliche Longplayer und ist, das sei gleich am Anfang
vorweg genommen, ein schwer zu beschreibendes, sprich zu schubladisierendes Meisterwerk
geworden. Sowas ist im Umfeld der inzwischen grossen Konkurrenz des melodischen Death
Metal's keine leichte Sache, aber Disilliusion lösen mit ihrem Debüt einen wahren
Flächenbrand aus. Für mich klingt das Ganze, wie wenn Rush angefangen hätten, Death
Metal zu spielen. Jawohl..., genau so klingt das! Dabei ist die Bandbreite zwischen
Brachialität und endlos schönen Melodien bei Disillusion derart gross, dass es einen
echt erschlägt, wenn man sich richtig in diese Hammer-Scheibe hinein hört. Ultrabrutale
Riff-Attacken mit infernalischem Gegurgel wechseln plötzlich in nie erwartete Clean-Parts
und machen, zum Beispiel Anathema gleich, wunderbaren Melodie-Teppichen und Denkpausen
Platz. Selbstredend, dass dies auch musikalisch zwischen elektrisch bretthart (zum Teil
auch thrashig sowie mit einzelnen, schwarzmetallischen Fragmenten versetzt) und akustisch
auf höchstem Niveau daher kommt. Während knapp einer Stunde wird man von insgesamt nur
sechs Songs, von denen aber der Letzte gleich mit über siebzehn (!) Minuten zu Buche
schlägt, bestens unterhalten. Da werden wieder Erinnerungen an die 70er wach, als zum
Beispiel eine Band namens Iron Butterfly ihren Smasher "I a gadda da vida" mit
ähnlicher Länge in die Rillen presste und damit gleich eine ganze LP-Seite belegte . Ein
weiterer Vergleich mit Rush oder Pink Floyd ist auch in Sachen Produktion und Arrangements
angebracht. Alles auf dieser Langrille hat seinen richtigen Platz und die Verschmelzung
von zwei total gegensätzlichen Musikstimmungen wurde perfekt umgesetzt. "Back to
times of splendor" ist ein fantastisches, aber mitunter auch etwas sperriges Stück
Metal, das zum Besten gehört, was diese Genre-Ecke bisher überhaupt anbieten kann. Fragt
sich nur, ob man den Inhalt der Studio-Scheibe wenigstens annähernd auf die Bühne
übertragen kann. Geddy Lee & Co. haben da wohl noch Vorsprung, aber der könnte bald
dahin schmelzen wie Schnee an der Sonne. Die nächste Generation steht in den
Startlöchern. Buy or die!
Rockslave
Punkte: 9.8 von
10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|
|
BACKYARD BABIES
Stockholm syndrome
Gun-Supersonic/BMG
Yeaaaaah Rock'n'Roll! Das skandinavische Rotz-Rock Aushängeschild ist
zwischenzeitlich Garant für schnörkellosen Schweinesound. Der grosse Durchbruch scheint
nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Im Vergleich mit den Vorgängeralben hat sich nicht
viel geändert. "Stockholm syndrome" ist einfach nur der logische, nächste
Schritt. Die Songs sind aber reifer und eingängiger ausgefallen. Der Rotz wurde leicht
reduziert, der Sleazy-Faktor ist dafür erhöht worden. Die frei gesetzte Energie ist aber
noch genau so gross, wie immer schon. Das Album trieft vor Dreck und kickt von vorn bis
hinten. Schwachpunkte sind keine aus zu machen. Es wird sicher Kritiker geben, die die
Rohheit der Anfangstage vermissen. Durch die ausgewogene Verschmelzung von Punk, Sleaze
und Glam kann man es aber auch schlichtweg als das beste Backyard Babies-Album betrachten.
Auf Grund des konstant hohen Niveaus erübrigt es sich, einzelne Songs heraus zu heben und
die Wahl von "Minus celsius" zur ersten Single scheint Zufall zu sein, denn
jeder andere Track auf der Scheibe wäre genau so geeignet gewesen. Speziell
erwähnenswert ist der Titel "Friends", der unter anderem von Michael Monroe,
Kory Clark und Joe Ramone (R.I.P.) komponiert und gesangstechnisch veredelt wurde.
Authentischen Rock'n'Roll kann man kaum mehr besser machen.
Chris C.
Punkte: 9.7 von
10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
LUNATICA - Fables
& dreams
Musikvertrieb AG
Das Debüt "Atlantis" von 2001 war ein hoffnungsvoller Wurf, der im Wesentlichen
Mängel bei der Produktion und der Konstanz des Songwritings beinhaltete. Zudem fehlte der
Scheibe einfach der nötige Zug und deshalb fand diese CD den Weg nicht in mein Regal.
Drei Jahre später sieht die Sache erfreulicherweise ganz anders aus. Obwohl wiederum
selber produziert (und demnach auch selber bezahlt!) wartet "Fables &
dreams" vergleichsweise mit einem zeitgemässen und fetten Traumsound auf! Das Intro
(Instrumental) mit dem Titel "The search goes on" hätte auch bestens zum Film
"1492 - Conquest of paradise" gepasst. Gut gewählt ist der anschliessende Track
"Avalon", der nach so einem üppigen Beginn für den nötigen (Härte-) Kontrast
sorgt. Die ewigen Vergleiche mit Nightwish oder Edenbridge sind bis zu einem gewissen Grad
legitim, aber Lunatica haben mit ihrem melodischen Atmospheric Metal ihren eigenen Stil
gefunden. Sängerin Andrea beweist bei "Elements" oder "Still believe"
eindrücklich, dass sie über genügend Kraft verfügt, wenn sie denn gefragt ist.
Obergeil donnert hier zudem der Bass aus den Boxen. Dazwischen befindet sich der
Titelsong, eine sehr schöne, stimmige Ballade mit Hit-Potenzial. Überaus
abwechslungsreich präsentiert sich "The spell", wo nach dem airguitar-
tauglichen Einstieg verschiedene Stimmungen ein dennoch überaus kompaktes Werk ergeben.
"The neverending story" offenbart darauf eine der wesentlichen
Rhythmus-Strukturen auf diesem Album und das ist das, was den typischen Lunatica-Sound
ausmacht. Gepaart mit einer vollen Breitseite Orchester und Rammstein-artigen
Keyboard-Tupfern liegt hier das Schwergewicht auf verschwenderisch gut eingesetzten
Melodien, Hammer! Die gelungene Cover-Version "Hymn" von Midge Ure wird darauf
nach praktisch dem gleichen Muster in Szene gesetzt. Das Remake von "Silent
scream" blüht im neuen, fetten Soundgewand erst so richtig auf. Der letzte Song
"A little moment of desperation" steht schliesslich nochmals für alles, was
Lunatica als Band ausmacht. Durch den leichten, osteuropäischen Touch umschifft man
gekonnt den sich langsam wiederholenden Songaufbau. Unter dem Strich bleibt jedoch für
eine Schweizer Band ein international konkurrenzfähiges Riesen-Ding übrig, dessen
Intensität jetzt unbedingt auf die Live-Performance abfärben und umgesetzt werden muss!
Weitere Infos gibt es unter www.lunatica.ch
Rockslave
Punkte: 9.7 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
IN FLAMES -
Soundtrack to your escape
Nuclear Blast
Wer hier einen melodischen Einstieg für das Album erwartet, hat sich gründlich
getäuscht. Oh nein, losgelegt wird mit einem heftigen Nackenbrecher, der geradezu zum
Headbangen zwingt. Anders Fridéns Stimme klingt kränker denn je, passt sich aber klasse
in die aggressiven Arrangements ein. An der einen oder anderen Stelle könnte sie jedoch
etwas mehr hervorgehoben werden. Das eher poppig anmutende "The quiet place" ist
ein Ohrwurm ohne Gleichen, der sich hoffnungslos wochenlang in den Gehörgängen
festsetzt. Hoffnung auf Besserung ausgeschlossen! Flüchten muss vor diesem Soundtrack
sicherlich niemand! Aggressive, moderne Stücke und doch kommen auch die Melodien von
Gitarren-Hero Jesper Strömblad nicht zu kurz! In Flames haben sich auf den Olymp ihrer
Liga gespielt, keine Chance mehr für Verfolger, an die Göteborger heran zu kommen. Auch
die letzten Zweifler müssen jetzt überzeugt sein, dass In Flames nicht dem Kommerz
hinterher rennen, sondern ihren eigenen Stil kompromisslos durchziehen. Eine Klasse für
sich!
Saskia B.
Punkte: 9.6 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
NOSTROMO -
Hysteron-Proteron (CD&DVD)
RR-Records
Nostromo ist wieder mal eine Band, die mir ein grosses "Aha und Wow"-Erlebnis
bescherte. Das Aha-Erlebnis: Nostromo stammen aus der Schweiz, genauer gesagt aus Genf,
und ich hab mal wieder noch nie was von ihnen gehört. Das Wow-Erlebnis: CD-Schacht auf,
CD rein und "Play" gedrückt. Geniale, akustische Musik dringt hier aus den
Lautsprechern und das von einer Grindcore/HC-Band (!). Die Genfer wandelten für
"Hysteron-Proteron" eine Auswahl ihrer, ansonsten harten, Stücke in akustische
Unplugged-Versionen um. Da ich die normalen Versionen der Stücke zunächst nicht kannte,
besuchte ich kurzerhand die Homepage der Band, um mir ein paar mp3s anzuhören. Dadurch
kann ich sagen, dass die Umsetzung der Songs sehr überzeugend geklappt hat. Die
akustischen klingen im Gegensatz zu den normalen Versionen viel atmosphärischer und
besitzen mehr Melodie, dafür fehlt ihnen natürlich die Aggressivität und Härte. Die
sechs Songs klingen einfach genial und sehr frisch und unverbraucht. Es handelt sich dabei
um eine Idee, die noch nicht sehr viele harte Bands hatten oder zumindest hab ich noch nie
eine derart gute Umsetzung gehört! Dargeboten werden die Songs von zwei akustischen
Gitarren, einem akustischen Bass und einem "gedämpften" Drum. Die Vocals
besitzen eine grosse Dynamik, sie reichen von "Flüster"-Gesang bis hin zu
verzerrten Krächz-Vocals. Alles klingt sehr harmonisch und fügt sich perfekt zu einem
Ganzen zusammen. Perfekt ist auch die spielerische Leistung der Musiker, vor allem die
Gitarristen verwundern durch ein extrem sauberes Spiel, selbst in komplizierteren und
rasanteren Parts. "Hysteron-Proteron" ist ein grossartiges Akustik-Album, das
sich kein Fan von Unplugged-Musik entgehen lassen sollte!
Marco G.
Punkte: 9.6 von
10
Hier bestellen
für 37.90 SFr.
|
|
|
|
GRIP INC. -
Incorporated
Steamhammer/SPV
Der megastarke Vorgänger "Solidify" stammt von 1999! Ja Leute..., so schnell
vergeht die Zeit! Derweil sorgte vor allem, nein..., eigentlich ausschliesslich Drummer
Dave Lombardo mit dem Wiedereinstieg bei seiner Stamm-Combo für Schlagzeilen. Die
"Wiedergeburt" von Slayer in der Ur-Formation mutierte deshalb zu einem für
viele nie mehr möglich gehaltenen (Traum-) Zustand und bescherte der ausgehungerten
Fanschar einige unvergessliche Konzerte wie Balingen 2002. Deshalb nehme ich dieses neue
Grip Inc.-Album mit Staunen (und Freude!) zur Kenntnis. Scheinbar war die Zeit günstig
und reif zugleich. Schon der Opener "Curse (of the cloth)" setzt nahtlos da an,
wo man vor etwa fünf Jahren aufgehört hatte. Auch diesmal ist das Songwriting kein
Einerlei und glänzt mit facettenreichen Einfällen, die dieses Trio letzten Endes
auszeichnen. Seien es die sehr variablen Vocals von Gus Chambers, die Gitarren- und
Keyboard-Sounds von Waldemar Sorychta und natürlich das Power-Drumming von Dave Lombardo,
dessen Stil einfach unverkennbar ist. Die Bandbreite zwischen Oberkrachern mit
Schlächter-Flair und gar akustischen Einlagen wie bei "Enemy mind" oder
Cello-/Geigenklängen ("[Built to] resist") ist eindrücklich und verdeutlicht
gleichzeitig, was man unter musikalischer Freiheit versteht. Die zehn Songs wurden zudem
transparent und mit dem nötigen Druck aufgenommen. Highlights zu nennen ist eine
schwierige Sache, denn "Incorporated" steht als Ganzes wie eine "Eins"
im Walde. Wem "Solidify" bereits gut gefiel, kann sich echt auf ein weiteres
Hammer-Teil freuen!
Rockslave
Punkte: 9.5 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
U.D.O. -
Thunderball
AFM Records
Wenn ich Euch sage, dass es sich hier um einen Herrn älteren Semesters handelt, der gerne
im Kampfanzug auf der Bühne steht und eine geile Reibeisen-Stimme sein Markenzeichen
nennt, sollten die meisten von Euch wissen, um wen es sich handelt. Genau: Mister Udo
Dirkschneider, seines Zeichens Frontmann der kultigen Accept und seit längerer Zeit auf
Solo- Pfaden. Inzwischen bereits seit genau neun Alben unter dem Namen "U.D.O.".
Aber das wissen die Meisten unter den Metal-Maniacs schon längst. Was Ihr aber womöglich
nicht bemerkt habt: Udo hat ein neues Album am Start! Das nennt sich
"Thunderball" und ist äusserst gut gelungen. Nach dem harten "Man and
machine" ist man diesmal ein gemächlicheres Tempo angegangen, was jetzt nicht etwa
heissen soll, dass die Scheibe etwa schlaff ausgefallen wäre. Nein, schon der Opener
"Thunderball" ist eine schnelle Nummer, die mit Hurra-Geschrei an Accept
erinnert. Ja, man geht vermehrt in die 80er-Jahre und die Nähe zu Accept ist für meinen
Geschmack optimal gelungen, denn schliesslich bin ich mit den Accept- Alben aufgewachsen.
Weiter haben wir den Stampfer "The arbiter" und den gemächlichen Song "The
Land of the midnight sun", der einen super eingängigen Mitgröl-Refrain hat. Die
Gitarren-Arbeit des früheren Accept- Drummers Stefan Kaufmann (der gesundheitlich bedingt
"leider" auf die Gitarre wechseln musste, fällt auch positiv auf. Mit
"Trainride in Russia" folgt die erste Überraschung. Der Kaufmann (Stefan)
bedient das Akkordeon und die Jungs haben ein richtig geiles, russisches Volkslied
komponiert, das vor allem mit seinem höllisch geilen Refrain auffällt und natürlich
durch seinen russischen Touch. Gesungen wird in russisch und englisch. Dazu sollte man
erwähnen, dass U.D.O. in Russland eine grosse Nummer sind, deswegen dieser spezielle
Song. Ein weiteres Highlight ist auch der letzte Song "Blind eyes", eine Ballade
mit Cello's und Streichern. Da sieht man zudem, dass Udo's Powerstimme auch auf seichtem
Terrain hervorragend funktioniert. Fazit dieser geilen Scheibe: Dieser Mann ist nicht
unter zu kriegen. Es ist wie beim Wein: Je älter, desto besser. Accept-Veteranen und
U.D.O.-Jünger können hier
blindlings zugreifen.
Daniel J.
Punkte: 9.5 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
|
|
|
|
36 CRAZYFISTS - A
snow capped romance
Roadrunner Records
Mein Klagen wurde erhört - endlich wieder mal eine Roadrunner-Promoscheibe, die man ohne
nerviges Zwischengelaber durchhören kann, und dazu ist es noch eine richtig Gute! Schon
mit ihrem letzten Album "Bitterness the star" (2002) konnten die 36-CRAZYFISTS
schon für einiges Aufsehen sorgen und der Nachfolger "A snow capped romance"
hat das Potenzial, um richtig durch zu starten. Vormals noch völlig zu Unrecht als eine
weitere Nu Metal-Boygroup belächelt, beweist das Quartet mit elf ausgereiften
Kompositionen, wie weiter entwickelter Nu Metal (um es einfach mal bei dieser
Stilbezeichnung zu belassen) heut zu Tage klingen kann, um ernst genommen zu werden. Die
Kombination von heftigen Riff-Attacken mit bei der sich Brock Lindow die Seele aus dem
Leib schreit und emotional, melodösen Passagen ist an sich ja nichts Neues oder
Besonderes. Nur schafft es der Vierer eben, die Melodien richtig ohrwurmig zu gestalten
und zwar ohne dabei durch zu disharmonisches Gejammere den Fluss des Songs zu zerstören
oder mit sülzigem Gewinsle die Kraft aus der Musik zu nehmen. Eine weitere, grosse
Stärke der Band ist Groove und zwar viel davon! Dieser sorgt vor allem dafür, dass auch
die monotoneren Prügel-Parts lebendig klingen. Die einzige Band, die dies noch gekonnter
zelebrieren kann, ist wohl Mudvayne. Auch was das Songwriting und die Arrangements angeht,
habe ich nur Lob zu verteilen. Hier bilden sich sämtliche Tracks ein erstaunlich hohes
Grundniveau, von dem sich einige Perlen sogar noch abheben können. Zu diesen gehört
sicher das kraftvolle "The heart and the shape", das alleine schon mit den etwas
oldschool und stilfremd anmutenden Gitarren-Harmonics meine Sympathie eroberte. Das
anschliessende "Bloodwork" knüpft eigentlich konsequent an und besticht durch
ebenfalls Melodie und Drive. Zur Halbzeit wird einen mit dem eigenwilligen "Song for
the fisherman" etwas Ruhe gegönnt. Auf der Suche nach eingängigen Licks wird man
auch bei "Cure eclipse" erneut fündig. 36-Crazyfists vermögen den emotionalen
Anteil eingängiger in ihrer Musik zu verarbeiten und präsentieren sich gesamthaft
verspielter, ohne dass der Zuhörer auf deftigste Kost verzichten muss. Nur aspirieren die
Jungs halt für einmal nicht direkt auf den Hass-Thron, was sie zusätzlich von gewisser
Konkurrenz unterscheidet.
Ozzy
Punkte: 9.5 von
10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
RICK WAKEMAN - Out
there
Mascot Records
Unglaublich..., da denkt man, dass man einen solchen Ausnahmemusiker wie Rick Wakeman nach
so vielen Jahren und einmaligen Alben kennt. Aber welch grosser Irrtum! "Out
there" ist eigentlich ein völlig untypisches Wakeman-Album geworden. Nix da mit vor
allem Klavier- und Key-Orgien wie man es vom Meister und solch genialen Werken wie zum
Beispiel "King Arthur" und "Journey to the center of the earth" kennt.
"Out there" ist ein klasse Rock-Album geworden, mit viel Melodie. Zieht Euch nur
mal den genialen Opener und Titeltrack rein. Ein fantastisches 13-minütiges Meisterwerk,
das von der genialen Stimme des Damian Wilson (Star One, Ayreon, Ex-Landmarq, und so
weiter...) lebt, zum Teil zusammen mit dem New English Rock Ensemble. Ob rockig wie bei
"Universe of sound", eher etwas ruhiger wie etwa "The mission" oder
das mystisch rockige "Music for love". Hier wird wirklich vielschichtiger
Prog-Rock geboten, der den Zuhörer zu fesseln vermag. Einzig "The cathedral of the
sky" fällt etwas aus dem Rahmen. Hier dominiert Rick's Orgelsound, gepaart mit dem
Rock-Ensemble und Damian's einmaliger Stimme, einfach grossartig. Rick hat mit "Out
there" wieder mal ein überzeugendes Album am Start, das jeden Prog-Rock Liebhaber
verzaubert, und Fans von Damian Wilson müssen sich das Teil sowieseo zulegen.
Crazy Beat
Punkte: 9.5 von
10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
TESLA Into
the now
Sanctuary Records
Sacramento ist nicht nur Hauptstadt und Gouverneurs-Sitz von Kalifornien, sondern auch
Heimat einer der heissesten Rock'n'Roll Bands diesseits des Universums. Tesla als
legendär zu betiteln, ist keineswegs übertrieben. Mit ihrem Unplugged-Album "Five
men acoustical jam" lieferten sie nämlich ein selten bis nie getopptes Meisterwerk
ab, mit dem sie gleichzeitig einen Trend in Gang setzten, dem dutzende
"stromlose" Platten verschiedenster Bands folgten. Nach den Projekten Soulmotor
und Bar 7 haben sich die Musiker im altbewerten Original Line-Up wieder zusammen gefunden
und stehen nun mit ihrem Comeback-Album erneut am Start. Die grossen Erwartungen, die an
"Into the now" gestellt wurden, sind zweifellos erfüllt worden. Die Jungs
setzen in erster Linie auf gewohnten, sprich leidenschaftlichen, kernigen Hardrock. Nichts
desto Trotz versetzten sie ihren Sound gekonnt mit einem modernen Touch, der aber kaum ins
Gewicht fällt, und wenn, dann nur positiv. Sie sind sich selber treu geblieben, haben
aber die Augen vor aktuellen Produktionstechniken nicht verschlossen und somit ihren Sound
authentisch in die heutige Zeit transferiert. Vor allem die Röhre von Jeff Keith
versprüht immer noch eine unglaubliche Magie. Mit seinen rauen, leidenschaftlichen Vocals
hat er auch diesem Album seinen unverkennbaren Stempel aufgedrückt. Die beiden
Gitarristen Frank Hannon und Tommy Skeoch klingen genau so homogen, wie immer schon,
obwohl sie sich zu dem einen oder anderen modernen Riff haben hinreissen lassen. Die
musikalische Bandbreite ist sehr umfangreich abgesteckt und reicht vom knackigen Opener
und Titelsong über das düstere "Heaven nine eleven", dem starken "What a
shame", bis hin zum eingängigen Rocker "Recognize" und der Akustik-Ballade
"Only you". Das Wichtigste ist und bleibt einfach, geile Songs zu schreiben und
das haben Tesla auch auf diesem ersten
Studioalbum (nach zehn Jahren!) wieder gemacht. Welcome back guys!
Chris C.
Punkte: 9.4 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
THE VISION BLEAK -
The deathship has a new captain
Prophecy Production
Oh Mann ist das nicht...? Es besteht kein Zweifel: Es ist Ulf Theodor Schwadorf und sein
Kumpane Allen B. von den Schnarchgöttern Empyrium. Muss ich mich jetzt zuerst ins Nirvana
saufen, um den Stoff zu verarbeiten, den die Brüder sonst so unter die Massen mischen?
Nun..., meine Leber wird es mir danken, denn ich bin noch einmal mit einem blauen Auge
davon gekommen. The Vision Bleak hat nichts mit Empyrium zu tun, sondern man höre und
staune: Die zwei Kerle haben den Stil gewechselt und in punkto Härte einen Zacken
zugelegt. Man kann ruhig behaupten, eine 360 Grad Kehrtwendung vollführt zu haben. Von
seichtem, wehleidigem Gesülze ist man zu steinhartem Gothic-Metal gewechselt, und dieser
Wechsel hat mich fast vom Stuhl gefegt. The Vision Bleak verarbeiten Horrorwerke in ihren
Songs mit zwischendurch einzelnen Filmsequenzen. Dies sei ergänzend erwähnt, denn sonst
erwartet einen eine meterdicke Betonwand an Gitarren-Riffs mit donnerden Drums und der
coolen Gothic-angehauchten Stimme von Ulf. Man könnte die alten Paradise Lost als
Vergleich herbei ziehen. Ja, die neun Songs sind allesamt Hymnen und haben Hit-Charakter.
Man spricht in der Metalpresse schon von Kult und die Scheibe ist eigentlich überall gut
angekommen. Für mich ist das eigentlich kein Massstab, was der Musikblätterwald so von
sich gibt, aber hier möchte ich mich eigentlich zu den Meinungen dazu gesellen. Ich bin
über den Wandel der zwei Jungs höchst erfreut und kann diese geile Scheibe jedem
Metaller empfehlen, der auf fette Produktionen und auf gitarrenlastigen Gothic-Metal
steht, der eigentlich mehr Metal als Gothic ist.
Daniel J.
Punkte: 9.3 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
HIM And
love said no (Best of)
BMG
Ein Best Of-Album der finnischen, melancholischen Rocker um Frontmann und Sexsymbol Ville
Valo. Zusätzlich gibt es als Sahnehäubchen noch zwei neue, bisher unveröffentlichte
Songs, alle anderen dürften jedem durch das Radio oder die entsprechenden Musikkanäle
wie Viva oder MTV bekannt sein. Spätestens wenn Ville Valo sein "Join me in
death" ins Mikrophon haucht, erscheint der Tod doch nicht mehr so unangenehm. Ein
starkes Album, da hier alle Hits von HIM versammelt sind und dem Hörer das Wechseln der
CD erspart bleibt. Ein Knaller ist natürlich die in der Sonderauflage enthaltene DVD mit
sechs Live-Songs, die im April 2003 bei einem Konzert in Finnland aufgenommen wurden. Für
den ultimativen HIM-Fan sowieso ein Muss, aber auch für alle anderen ein Pflichtkauf, um
endlich alle Hits der Düsterrocker daheim zu haben.
Saskia B.
Hier CD
bestellen für 27.90 SFr.
Punkte: keine Wertung Hier
CD&DVD bestellen für 31.90 SFr.
|
|
|
|
SIDEBURN
Gasoline
Point Music
Riff-Rock scheint den Schweizern zu liegen. Eine bisher unterbewertete Band dieses Genres
ist die welsche Combo Sideburn. Mit einer gesunden Portion AC/DC und Rose Tattoo-Anleihen
schrammeln und rocken sie sich durch die zwölf Songs ihrer neuen CD. Was unter dem Namen
Genocide einst begann, wurde konsequent gesteigert und mit "Gasoline" liegt uns
nun das gereifteste und somit beste Album der Band vor. Dreckige Riffs und eingängige
Refrains ziehen sich wie ein roter Faden durch die komplette Scheibe. "Baby
dontt care", "Gasoline" und "Walls of shame" lärmen schon
zu Beginn wie ein alter Chevy V8-Motor und "Gangster lover", das zum
potenziellen Ohrwurm avanciert, bedeuted nochmals eine Steigerung. Die bluesgetränkte
Nummer "Never kill the chicken" ist ein weiteres Highlight mit einem hohen
Spassfaktor. Am Mischpult sass einmal mehr Jürg Nägeli, ein unbestrittener Meister
seines Faches. Der Krokus Produzent verpasste den Tracks ordentlich Druck, beraubte sie
aber nicht ihrer natürlichen Rohheit. (Sideburn spielten übrigens nicht nur diverse Gigs
als Opener für Krokus, denn Patrick Aeby, der aktuelle Mann hinter der
Krokus-Schiessbude, trommelte einst für Sideburn!) Angus und Angry hätten ihre helle
Freude an dieser Platte.
Chris C.
Punkte: 9.2 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
DOUBLE CROSS
Time after time
TB-Records
Double Cross, nur eine weitere Durchschnitts Melodic Rock/Metal-Band? Weit gefehlt, denn
dafür ist dieses Album einfach zu stark. Die Briten beweisen auf ihrem Einstand, dass sie
die AOR-Traditionen von der Insel auf höchstem Niveau weiter zu führen im Stande sind.
Rich Chase, der ehemalige Sänger von Mama's Boys sowie Graffiti und seine Mitstreiter
(ex-Musiker von Liar, Prowler und 2 Die 4) haben zwölf Songs komponiert, die dem
geneigten Melodic-Fan schon beinahe die Freudentränen aus den Augen drücken. Starke
Melodien und grossartige Hooklines hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Songs wie
"Reach out", "Touch the sun", "Valley of the kings" oder
"Time after time" sind definitiv nicht mehr aus den Gehöhrgängen raus zu
bekommen. Die knackigen Gitarren dominieren, lassen aber immer genügend Platz für die
soliden, aber unaufdringlich eingesetzten Keyboards. Vor allem aber der kraftvolle, klare
Gesang verursacht regelmässig wohlige Gänsehaut. Die Backing-Vocals wurden von einem
anderen Meister seines Faches beigesteuert, nämlich von Magnum's Bob Catley. Den
Vergleich mit dieser Melodic-Legende bestehen dann Double Cross auch mit Bravour.
Anwärter zum AOR-Newcomer des Jahres!
Chris C.
Punkte: 9.2 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
|
|
|
|
RHAPSODY - Tales
from the emarald sword saga (Best of)
Limb Music
Nach mehreren Alben der Vorreiter der italienischen "New Wave of Spaghetti
Metal"-Szene gibt es jetzt für alle, die noch keine Scheibe von Rhapsody haben, eine
"Best of". Darauf sind folgende Songs vertreten: "Warrior of ice",
eine symphonische Version von "Rage of the winter", "Forest of
unicorns", ein remixtes "Land of immortals", "Emerald sword",
"Wisdom of the kings", "Wings of destiny", ein etwas editiertes
"Riding the winds of eternity"," Dawn of victory", "Holy
thunderforce", "The village of dwarves", "Rain of a thousand
flames", "Knightrider of doom", "March of the swordmaster",
"Power of the dragonflame" und "Lamento eroico". Zur geballten Ladung
des Schaffens von Rhapsody gibt's noch den Clip von "Holy thunderforce" als
MPEG. Ein grosses Kompliment geht an Limb-Music, welche das Ganze zu einem fairen Preis
als CD auf den Markt werfen. Die nur ein bisschen teurere Box, welche Poster, Bilder und
ein paar weitere Gimmicks enthält, ist preislich gesehen auch nicht überrissen. Wie auch
immer, für den Rhapsody-Fan herrscht so oder so Kaufpflicht.
D.J.Roxx
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen
für 23.90 SFr.
|
|
|
|
SAGA - All areas /
Live in Bonn 2002 (DVD)
Steamhammer/SPV
In den 80ern, als der Schreiber damals noch pubertäre Pickel in der Gegend spazieren
führte, waren Saga ganz gross angesagt. Unvergessen der Auftritt von 1986 im
Hallenstadion in Zürich. Diese publikumsintensiven Zeiten sind aber längst vorbei. Die
kanadische Kult-Band konnte in den letzten Jahren nicht mehr mit der grossen Kelle
anrühren. Dieser Umstand hinderte sie freilich nicht daran, mehr oder weniger
regelmässig neue Alben zu veröffentlichen. Die stilistischen Ausflüge und Experimente
machten sich allerdings nicht bezahlt. Nach "Behaviour" (1985) verpuffte das
kreative Potenzial zusehends. Acht Jahre später meldeten sich Saga mit "Security of
illusion" und einer nicht erwarteten Härte zurück. Danach gab es wieder einen Knick
und erst mit "Full circle" (1999) konnten Saga wieder richtig Fuss fassen. Auch
"House of cards" (2001) überzeugte. Das letzte Studio-Album
"Marathon" (2003) sorgte dann einmal mehr für unterschiedlich Reaktionen. Live
konnten sie aber dank ihren alten Krachern vor allem in der jüngeren Vergangenheit
mehrmals ihre Stärken ausspielen und spielten einige Konzerte, auch bei uns. Die
vorliegende DVD beinhaltet einen Zusammenschnitt des ersten Konzertes der Mini-Tour
(insgesamt nur drei Auftritte!) anlässlich des 25. Bandjubiläums, aufgenommen in Bonn.
Die anderen Auftritts-Orte waren Puerto Rico und Toronto. Das einzige 2002er
Europa-Konzert wurde bild- und vor allem soundmässig gut eingefangen. Schade, dass nach
jedem Song immer wieder ein- und ausgeblendet wird. So geht das echte Konzert-Feeling
etwas verloren. Von der (leicht beschnittenen?) Set-Liste her ist man soweit bei den
Leuten, lässt aber doch den einen oder anderen Smasher wie "On the loose" oder
"The flyer" vermissen, die jedoch bei der limitierten Version auf der
beigelegten Bonus-DVD "The Official Bootleg" (Stuttgart 2003) zu finden sind.
Für Fans der Canucks ist dieses Teil Pflicht!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier
bestellen für 39.90 SFr.
|
|
|
|
ENFORSAKEN - The
forever endeavor
Century Media
Auf dem Papier gehören Enforsaken in die Ecke von Amon Amarth, The Hypocrisy, Soilwork
oder The Forsaken. Das heisst also Melodic Death Metal. Wesentliches Merkmal sind dabei
die Grunts von Steven Sagala, die vordergründig nicht immer zur Musik passen wollen. Beim
Opener "Tales of bitterness" ist diesbezüglich jedoch nichts ein zu wenden.
Dabei entpuppen sich die Zwischenparts mit den cleanen Vocals als einflussnehmendes
Element, da so über die Gesangslinien die Melodien hervorgehoben werden. Der Titeltrack
überrascht danach mit einem bedächtigen Anfang, wo nach dem Standard-Gebretter ein
wiederum sehr ruhiger Part mit prägnanten Gitarren-Soli für Akzente sorgen kann. Je
länger sich dieser Silberling dreht, desto mehr erinnert er mich an Dan Swanö's
Solo-Scheibe "Moontower". Dennoch lassen sich Enforsaken nicht an die
stilistische Leine legen und flechten immer wieder unterschiedliche Elemente in ihre Songs
ein. Bei "Dead night, dead light" weisen die schnelleren Parts zum Beispiel
klare Black Metal-Schlagseite in Richtung Immortal aus, auch wenn die Gitarren-Arbeit
dabei stets sehr melodisch und sorgfältig arrangiert ausfällt. Nun könnte man ja
hingehen und den 1998 gegründeten Amis vorwerfen, sie seien zu konfus. Gerade das erachte
ich jedoch als Gewinn, denn so entrinnt man bei diesem Gesang dem drohenden Einheitsbrei
und verleiht dem Material die nötige Tiefe. "The forever endeavor" ist keine
Dutzendware, sondern will durch mehrmalige Durchläufe erst richtig entdeckt werden.
Produktionstechnisch wurde gut gearbeitet und das insgesamt überzeugende Teil entwickelt
den nötigen Druck für diese Art von Musik locker, deshalb: antesten!
Rockslave
Punkte: 9.2 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
EKTOMORF - Destroy
Nuclear Blast
Die ungarische Thrash-Combo Ektomorph muss sich auch bei ihrem neusten Wurf
"Destroy" die Vergleiche mit den früheren Sepultura und Soulfly gefallen
lassen. Nicht nur, dass Shouter Zoltàns Stimme verblüffende Ähnlichkeiten mit der von
Max Cavalera aufweist, auch der Akzent gleicht dem des Meisters ungemein. Gleiches gilt
für die knüppelharten Riffs und die einschlägige Rhythmik im Midtempo-Bereich erinnert
ebenso an die Vorbilder. Sogar bei den eingearbeiteten Tribal-Metal Elementen wird man
unweigerlich auf die "Roots"-Ära gelenkt. Ektomorph aber einfach als billigen
Abklatsch der genannten Bands abzutun, wäre unfair, denn die Kopie ist zumindest von
hervorragender Qualität und gerade auch die eine oder andere eigene Note wertet den
"Verkaufswert" auf. Am meisten Lob gibt's von meiner Seite für die zwölf
kompakten, gut gelungenen Songs: "All killers - no fillers" kann man hier zu
Recht dazu sagen. "Destroy" begeistert mit massivem Gitarren-Gewitter,
eingängigen Hooklines, interessanten Soli und natürlich einem extrem kraftvollen Gesang.
Die seltenen Akustik-Einlagen runden das wütende Musikgeschehen stimmig ab. Die Songs in
sich können auch einiges an Abwechslung bieten wie es "From far away" beweist.
Trotz oder gerade mit etwas orientalischen Klängen, entsteht stellenweise sogar eine
schwarzmetallische Einfärbung. "Everything" seinerseits gönnt der
Nackenmuskulatur zwischenzeitlich eine Pause und verleitet dafür den Mosh-Pit zu
einheitlichem Hüpfen. Der stimmige Instrumental-Song "From my heart" beschert
uns schöne Melodien und spezielle Klänge in einer vernünftigen Spieldauer, sodass zu
keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Überhaupt fällt auf, dass die Band auf einem
technisch hohen Niveau spielt und die nicht weniger starke Produktion ermöglicht der
wuchtigen Energie, sich auch im heimischen Wohnzimmer zu entfalten. Ektomorph haben mit
"Destroy" auf jeden Fall ein starkes Stück Thrash Metal/Metalcore abgeliefert,
welches dem einen oder anderen Genre-Liebhaber etwas bietet, was er heut zu Tage sowohl
bei Sepultura wie auch bei Soulfly vergebens sucht.
Ozzy
Punkte: 9.1 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
SIRENIA An
elixir for existence
Napalm Records
Sehr melodisch geht es hier zur Sache. Eine wunderschöne Mischung aus langsamen
Keyboard-Parts, glasklarem Frauengesang, schnellen Schlagzeug-Parts und Gegrunze kommt aus
Norwegen auf uns zu. Hierbei wurde ein sehr angenehmes Mischungsverhältnis gefunden, das
die Songs durch sehr melodische Gitarren nie zu hart erscheinen lässt. Wer auf sehr
melodischen Black Metal, oder Bands wie Theater of Tragedy steht, ist hier an der
richtigen Adresse. Natürlich dürfen auch gut platzierte Chöre ebenso wenig fehlen wie
Geigen oder beeindruckende Keyboardlines. Anleihen aus der Klassik sind deutlich zu
hören, die wunderschöne Stimme von Sängerin Henriette inspiriert zum Träumen und gibt
dem Ganzen erst den richtigen Kick. Trotz Doublebass Drums erscheint dieses Album nie zu
aggressiv, sondern stets wohl durchdacht und harmonisch arrangiert. Ich kann es nur
empfehlen, sind die Songs doch alle durchgehend stark! Unbedingt reinhören!
Saskia B.
Punkte: 9.1 von
10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
TANKARD - Beast of
bourbon
AFM Records
Nach den durchschnittlichen Veröffentlichungen der 90er stiegen Tankard vor zwei Jahren
mit dem starken "B-day" zum 20-jährigen Bandjubiläum wie der angedüdelte
Phoenix aus der Asche wieder ins (Doppel-) Blickfeld der alten und neuen Fans. Als
Nachschlag gibt es nun mit dem amtlichen "Beast of bourbon" ordentlich
destruktives Hinterkopfbierflaschenrecycling! Die Mischung Tankard/Sebastian Krüger
(Coverartwork)und Andy Classen (Produktion) scheint eine explosive Mixtur zu sein, denn
auch der zweite Streich überzeugt auf der ganzen Linie und macht mächtig Laune! Sänger
Gerre verfasste aber nicht nur Blödeltexte, sondern spricht desweilen auch ernstere
Themen an. Der krachende Opener "Under friendly fire" handelt zum Beispiel von
den amerikanischen Kampfpiloten, die im immer noch andauernden Irak-Krieg (unter Speed-
und/oder Amphetamineinfluss?) auf ihre britischen Verbündeten ballerten. "Slipping
from reality", schon bekannt von aktuellen Sampler-Beiträgen, ist eine typische
Tankard'sche Keule und "Genetic overkill" ein Old School-Thrasher mit textlicher
Anklage gegen die Genforschung. Aber auch die Fun-Abteilung wird wärmstens bedient, ist
"Die with a beer in your hand" doch textlich eine herrliche Verarsche der
selbsbetitelten "True Metal"- Truppen ("Sword held higher - who´s the
liar? I have the beer of fire"), allerdings mit musikalisch 100%iger
Tankard-Attitüde. Das zündende "The horde" ist ein Nackenbrecher wie er im
hochprozentigen Buche der Betrunkenen stehen würde und auch "Endless pleasure"
ist trotz Gewöhnungsbedürftigkeit der Note "erfüllt" zuzuordnen. Als
schmissige Selbstbeweihräucherungsnummer dient das witzige "Dead men drinking"
und "Alien revenge" ist quasi die Fortsetzung der traurigen Story, als vor
vierzehn Jahren ein Alien Gerre's gesamte(!) Biervorräte aussoff, zurück zu seinem
Heimatplanet türmte und dort mit der geklauten Bierformel unerlaubt seine geliebte
Gerstenkaltschale produzierte! Als echter Leberlunatic lässt man solche Sperenzchen
natürlich nicht auf sich sitzen, sondern montiert sich mannhaft eine Laserkanone um die
Bierpauke und lässt ein paar der verdammten Grünen die Area 51 von unten anschauen!
"Fistful of love" ist ein straighter Thrash-Song mit textinhaltlicher
Abwechslung zwischen wahrer Liebe und moralisch..., ähm, bedenklichen Sexualpraktiken,
man beachte die rosarote Feinfühligkeit! "Beyond the pubyard" ist eine weitere
Trinkerhymne aus dem unerschöpflichen Fundus der durstigen Frankfurter und als
obligatorisches Cover durfte "We're coming back" von den britischen Cocksparrers
dran glauben. Aber wenn es eine Thrashband gibt, die glaubhaft einen Fussballsong einer
Punkband nachspielen darf, dann sind Tankard mit Sicherheit unter den "Best of
three"! Abwechslungsreiches Album mit Herz, Eiern, Leberstürzen und (wieder) Spass
an der Sache! Welcome back Jungs, habe euch vermisst!
HaRdY
Punkte: 9.0 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
JORN Out to
every nation
AFM Records
Aha, schon wieder kein Unbekannter, der die Fäden in dieser Combo zieht. Jorn Lande, dem
einen oder anderen sicher durch Masterplan bekannt, hat sich hier zum dritten Mal seinem
Soloprojekt gewidment. Der Mann am Bass ist Magnus Rosèn, bekannt durch Hammerfall. Dass
Jorn Lande singen kann, ist kein Geheimnis mehr und auch dieser Release beweist seine
Qualitäten erneut. Zu sehr melodischen Rock-Stücken singt er sich direkt in unser Herz
und klingt dabei unverwechselbar. "Out to every nation" ist ein würdiger
Titelsong, der sich mit viel Gefühl, Groove und Wiedererkennungswert festsetzt. Dass es
auch härter geht, beweisen Titel wie das aggressivere "Living with wolves". Von
Jorn's Stimme geht eine gewisse Magie aus, die den Hörer so schnell nicht mehr los
lässt. Totalausfälle sind hier keine zu verbuchen. Egal ob langsames Stück wie
"When angel wings were white", harter, melodischer Rock-Song á la "Rock
spirit" oder eine Rock-Hymne wie besagtes "Out to every nation": Alle Songs
gehen durch und durch. Wem Bands wie Royal Hunt gefallen, der sollte hier unbedingt seine
Ohren spitzen!
Saskia B.
Punkte: 9.0 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
DISMEMBER - Where
ironcrosses grow
Karmageddon Media
Ohne langes Intro oder Sonstiges geht es auf dem neusten Longplayer von Dismember los, und
dies gleich mit einem typischen, treibenden Mid-Tempo Stampf-Part. Diese ureigenen Riffs
und Songstrukturen ziehen sich auch auf "Where..." wie ein roter Faden durch die
ganze Scheibe hindurch. Einerseits ergibt das einen grossen Wiedererkennungswert und eine
hohe Eingängigkeit, aber leider vermindert dies auch die Lust, die Scheibe mehrmals zu
hören. Doch haben sich die Jungs auch zwischendurch immer wieder etwas Neues einfallen
lassen, um dem entgegen zu wirken. So schaffen sie es, die Musik nicht zu altbacken
klingen zu lassen. Im Gegensatz zum Vorgänger "Hate campaign" besitzt
"Where..." wesentlich mehr Abwechslung zwischen den Stücken, so kommt beim
Durchhören der Scheibe niemals wirklich Langeweile auf. Der Sound des Silberlings
überzeugt durch gehörigen Druck und den typischen "In-die-Fresse-Sound", der
zum Mitschwingen des Kopfes animiert. Etwas komisch präsentiert sich der klangliche
Wechsel des Sounds, der nach den ersten paar Stücken und gegen Ende hin zu hören ist. Er
verändert sich jedoch zum Glück nicht zum Schlechten hin, sondern wird einfach anders,
wieso auch immer. Zum spielerischen Aspekt muss ich wohl nicht viel sagen, der ist wie
gewohnt auf hohem Niveau. Fans, denen "Hate campaign" gefallen hat, können hier
bedenkenlos zugreifen und wer vom Vorgänger enttäuscht war, sollte hier sicher zumindest
mal ein Ohr riskieren!
Marco G.
Punkte: 9.0 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|
|
G3 LIVE
(Satriani/Vai/Malmsteen) - Rockin' in the free world
Epic Records/Sony
Jeder Rock-Fan hat so seinen persönlichen Lieblingsmusiker. Die Vorstellung, dass mehrere
von ihnen auf der Bühne gemeinsame Sache machen, hat Saiten-Meister Joe Satriani erstmals
1996 umgesetzt. Engerer Begleiter seither war und ist immer noch Steve Vai. Daneben
fungierten aber auch Eric Johnson, Michael Schenker, Uli Jon Roth oder Adrian Legg im
Line-Up. 2001 hiess die fidele Runde Satriani-Vai-Petrucci, womit wohl etwas vom Besten
überhaupt geschaffen wurde. O.k., für mich müsste da noch Ritchie Blackmore auftauchen,
aber die aktuelle Besetzung (2003) mit Satriani, Vai und Master Malmsteen hatte es auch in
sich. Davon gibt es eine nun eine DCD, auf der sich die spielbegabten Flitzefinger einzeln
und gemeinsam austoben. Während die erste CD einen souveränen Joe Satriani, unter
anderem mit "The extremist", "Crystal planet" und einem überragenden
"The mystical potato head groove thing" am Start hat, Zappa-Zögling Steve Vai
insgesamt eher etwas "ruhiger" ("You're here", "Reaping" und
"Whispering a prayer") zu Werke geht, fährt Ying Yang erwartungsgemäss das
volle Brett auf ("Blitzkrieg", "Trilogy Suite Op. 5", die
"Fugue" sowie das "Finale"). Dazu gehört mit "Red house"
ein saftiger Blueser, den Yngwie gleich selber singt. Richtig interessant wird es aber bei
der halben Stunde, die auf der zweiten CD verewigt ist, denn zur Überschrift "The G3
Jam" braucht es keine Erklärungen mehr. Zu dritt bolzen die drei Saiten-Hexer
(inklusive Mitmusiker) durch "Voodoo child (slight return)" sowie "Little
wing" von Jimi Hendrix und der krönende Abschluss wird mit dem titelgebenden
"Rockin' in the free world" von Neil Young bestritten. Der gute Jimi (R.I.P.)
hätte bestimmt seine helle Freude an dem gehabt, was seine musikalischen Erben da auf der
Bühne gemeinsam zelebrier(t)en: Ein Festessen für alle Gitarren-Freaks!
Aufnahmetechnisch (bei drei Leads) einfach, aber "genial" gelöst, spielt Joe
auf dem linken Kanal, Steve in der Mitte und Yngwie natürlich rechts. Vor allem auf dem
Kopfhörer kommt das Ganze echt spitzenmässig daher und sorgt bei entsprechender
Lautstärke für die richtige Dosis der Marke "Hirn-Dröhnung unter
Volllastbetrieb". Fans der drei Protagonisten müssen hier blind zuschlagen, keine
Frage!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier
bestellen für 29.90 SFr.
|
|
|
|
VINTERSORG - The
focusing blur
Napalm Records
Die Schweden um den Ausnahme-Frontmann Vintersorg werfen schon ihr sechstes Album auf den
Markt. Nun, was erwartet uns in den zwölf Songs dieser mit fünfzig Minuten bestückten
Scheibe? Kontraste von langsamen Akustik-Gitarren mit cleanem Gesang und
Hochgeschwindigkeits-Attacken mit derbem Kreischgesang sowie bis ins Detail ausgetüftelte
Arrangements. Hierbei möchte ich erwähnen, dass man wiederum auf die bewährte
Rhythmus-Fraktion Steve Di Giorgio (Death Sadus)und Asgeir Mickelson zurück gegriffen
hat. Wer die Jungs kennt, weiss, dass das ein Glücksgriff für Vintersorg ist, denn für
progressiven Death Metal sind diese Musiker das Beste, was man auf dem Musikermarkt
bekommen kann. Ihr seht also, dass man für "The focusing blur" ein paar
Durchläufe braucht, um das Material richtig zu schnallen. Genauer wollen wir nicht gehen,
denn das würde diesen Rahmen hier glatt sprengen. Also, nicht leicht verdauliche Kost,
die da in unserem Teller liegt. Aber wenn man alle Zutaten, sprich Death Metal Jazz Rock
seichte Akustik-Gitarren, variablen Gesang und schliesslich noch ein wenig Bombast
vorfindet... - ja, fast hätte ich die Klassik-Parts noch vergessen! Versucht, an diesem
filigranen Schweden-Menü Gefallen zu finden. Satt wird man allemal bei diesem
Gourmet-Happen. Dies ist für alle Prog-Fanatiker mit Hang zu derbem Metal Pflicht!
Daniel J.
Punkte: 9.0 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
DOMINE - Emperor
of the black runes
Dragonheart
Records
Domine, die Bombast-Italos legen auf ihrem neuen Output mit dem geilen Opener "Battle
Gods" gleich volle Kanne los. Auch das folgende "Arioch, the chaos star"
zeigt die gleiche Marschrichtung an. Dann folgt das in sieben Parts unterteilte, tolle
"The Aquilonia suite", wo Domine alle Register ihres Könnens ziehen:
Abwechslungsreicher, sehr bombastischer, mit Chören untermalter Metal, der ab und zu
schon mal an die Kollegen von Rhapsody erinnert. Mit "The prince in the scarlet
robe" folgt dann ein cooler Midtempo-Stampfer mit viel Melodie, einem tollen Riff und
starkem Gesang, der sofort im Gehör hängen bleibt. "Icarus ascendin" steigert
sich nach einem akustischen Start in den Groover schlechthin, klasse! "The Song of
sword" bringt wieder das volle Brett und mit "The sun of the new season"
kommen wir zum zweiten Überlängen-Epos, das in fünf Parts unterteilt ist. Nach einem
sehr ruhigen Start folgt auch hier abermals ein obergeiles Riff, ergreifender Gesang mit
viel Melodie und Wechsel hin zu akustischen Parts. "The sun..." ist ganz klar
der Übersong auf diesem Album. Bei "True believer" wird nochmals voll
gebrettert, bevor mit "The forest light" ein wirklich saustarkes Stück Metal
ruhig ausklingt. Tolle Sache von den Jungs aus Italy.
Crazy Beat
Punkte: 9.0 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
DESTINY The
tracy chapter
LifeForce Records
Mit Destiny haben LifeForce mal wieder eine Metalcore Band am Start, die sich hören
lassen kann. Für Metalcore typisches, brachiales und aggressives Riffing verschmilzt mit
Melodie und Emotionen. Wobei bei Destiny der Melodie-Anteil im Gegensatz zu anderen Bands
klar überwiegt. Dies macht Destiny auch speziell. Dazu gehört unter anderem der
Nu-Metal-Touch, den ihre Musik besitzt. Dieser äussert sich durch cleane Vocals und in
der Art des Melodien-Spiels. Die Kombination gelingt ihnen durchaus gut, wobei die
langsameren Nu-Metal-Parts teilweise zu schleppend wirken und die Stücke etwas
ausbremsen. Dafür klingen die Wechsel in die schnelleren Riffs noch intensiver. Etwas
schade ist die Tatsache, dass sich die Stücke oft ein wenig ähneln und deshalb die
Abwechslung etwas darunter leidet. Dennoch donnert der Sound so richtig schön druckvoll
aus den Boxen und weiss auch durch seine Klarheit und Transparenz zu gefallen. Dies
bedingt natürlich, dass alles sauber gespielt wird, was auch der Fall ist. Spielerisch
sind die vier Jungs voll auf der Höhe und bannten die brachialen wie auch melodiösen
Parts präzise auf ihre Scheibe. Mit "The tracy chapter" sollte jeder Metalcore
Fan einen guten Kauf machen. Bedingung: Er darf nicht vom erhöhten Anteil der hier
enthaltenen Melodien und Emotionen zurück schrecken!
Marco G.
Punkte: 8.8 von
10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|
|
PROTO~KAW - Before
became after
InsideOut Music
Keine Ahnung, wer auf diesen bescheuerten Band-Namen gekommen ist, aber das hält diese
Truppe, die aus Pre-Kansas Musikern und Kerry Livgren (auch aus dem Kansas-Lager) besteht,
freilich nicht davon ab, im Jahre 2004 einen musikalischen Sprung von dreissig Jahren
zurück in die Vergangenheit zu machen. So hört sich nämlich der Opener "All more
words than known" an: Reiner (Früh-) Prog Rock der 70er. Wäre da noch Ian
Anderson's Querflöte im typischen Stil mit dabei, könnte man den Song glatt auch Jethro
Tull zuschreiben. Zu "Leaven" braucht es die gleichen Ausführungen, um jetzt
aber zu erklären, dass dies nun eben nicht Jethro Tull sind. Hierzu lässt man sich am
Besten mit einem Whiskey und/oder einem "Raucherstäbchen" tief in einen weichen
Sessel sinken und lauscht der herrlichen Retro-Mucke. Härtere Momente sucht man bei
Proto~Kaw vergeblich. Vielmehr bekommt das Ganze sogar noch eine verspielte, jazzige Note
wie bei "Quantum leapfrog" verpasst. Dass der wiederholte Vergleich zu Jethro
Tull sehr treffend ist, beweist zum Beispiel auch "Heavenly man", wobei diesmal
das relevante Instrument gänzlich fehlt. "It moves you" lässt darauf, mit
luftig leichter Melodie-Führung, sogar die seligen Barclay James Harvest aufleben. Selbst
Mike Oldfield, Uriah Heep und als aktuellerer Act Everon schimmern beim abschliessenden
"Theophany" hier und dort ein klein wenig durch. Insgesamt kann man sich also
über eine Stunde lang an diesem sehr transparent produzierten und mehrheitlich eher
leisen Werk erfreuen. Angesprochen sind hier klar die älteren Semester, denen
"Before became after" sicher um einiges besser als munden wird, als der Limb
Biskit und Linkin Park-Generation.
Rockslave
Punkte: 8.8 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
DECREPIT BIRTH -
...and time begins
Unique Leader
Mit ".and time begins" liefern Decrepit Birth ein solides Debüt-Album ab.
Schneller und brutaler Death Metal wird dreissig Minuten und neun Stücke lang geboten.
Auch etwas technischere Riffs werden in das Songwriting miteinbezogen, leider gehen diese
aber im vorherrschenden Geprügel etwas unter. So ist der Silberling alles in allem ein
wenig fade und bietet keine grossen Überraschungen. Doch auch wenn das Songwriting etwas
schwächelt, im spielerischen Sektor ist die Band top. Äusserst präzise Wechsel und
Breaks sowie solides Riffing und Drumming, selbst im Ultra-High-Speed Bereich. Etwas
enttäuschend ist der Sound, da wäre mehr drin gewesen. Das Schlagzeug ist zu fest
getriggert, die Trommelwirbel klingen grausig künstlich. Im höheren Tempo-Bereich wirkt
das Ganze auch etwas breiig, was dem Hörvergnügen nicht gerade förderlich ist. So
bietet ".and time begins" ein intensives, aber kurzes Hörerlebnis, das jedem
Brutal Death-Freak, der nicht auf allzu viel Abwechslung hofft, gefallen wird!
Marco G.
Punkte: 8.6 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|
|
INNER WISH -
Silent faces
Limb Music
Ich habs ja immer gesagt: Power Metal-technisch kommt Griechenland in der Nationenwertung
etwa an fünfter Stelle, nach UK, D, USA und Finnland. Eins vorneweg: Diese fünf Rocker
müssen mehr als einmal von den neun Musen geküsst worden sein: Hammeralbum!!! Was das
Quintett mit Hilfe des bei der griechisch-schwedischen Combo Mystic Prophecy singenden R.
D. Liapakis da veröffentlicht hat, lässt sich mehr als sehen. Die Musiker spielen
raffiniert mit Melodie, Härte und vielen, aber nicht zu langen Soli. Im für mich
geilsten Song, dem Titeltrack "Silent faces", kommen sogar vermehrt Synthesizer
zum Zuge, was jedoch überhaupt nicht stört, da sie von Liapakis geschickt in die
Komposition eingefügt wurden. Eine fabelhafte Arbeit hat auch der Sänger mit dem
schönen Namen Babis Alexandropoulos abgeliefert. Mit seinem, für heutigen Power Metal
aussergewöhnlichen Gesang, der etwas melancholisch anmutet, gibt er dem Longplayer einen
speziellen Anstrich, der das Album ganz klar vom sowieso überschwemmten Markt abhebt. Den
Heavy Metal erfinden die fünf Ouzo-Trinker zwar nicht neu, und ein Meilenstein in der
Musikindustrie wird es wohl auch nicht werden, aber allen Fans des melodischen Metals kann
ich mit gutem Gewissen raten, diesen griechischen Silberling zu würdigen. Mit lakonischer
Kürze gesagt: Eine CD zum Kaufen!
Kissi
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
ENTWINE -
Dieversity
Century Media
Die Anfänge von Entwine spielten sich ab 1995 im Umfeld von Death Metal ab. Damit kam man
aber auf keinen grünen Zweig. Die Lage verbesserte sich erst mit dem Wechsel in Richtung
Gothic Metal. Nach ein paar Line-Up Wechseln und einer von Hochs und Tiefs geprägten
Zeit, fanden Entwine langsam wieder den Tritt und holten sich die Gunst des Goth-Publikums
zurück. Die erfolgreichen Auftritte des Jahres 2002 wurden in der finnischen Heimat am
"NummiRock-Festival" und am "Summer Breeze Festival" in Deutschland
abgehalten. "Dieversity" ist nun der vierte Longplayer, mit dem die Band ihre
Genre-Fesseln überraschend gesprengt hat. Was man aus der aus der Ecke von Him kennt,
wurde mit rockigen Gitarren der Währung Nickelback oder Puddle of Mudd vermengt. Dazu
kommt ein gutes Gespür für eingängige Melodien, die bereits beim Opener "Bitter
sweet" voll zünden, besonders der Wechsel in die ruhigeren Parts, die gleich unter
die Haut gehen. Der mehrstimmige Gesang markiert ein weiteres positives Merkmal. Als
satter Groover vor dem Herrn präsentiert sich "Someone to blame", wo ausserdem
coole Gothic Synthie-Sounds die eigentliche Herkunft der Finnen aufzeigen. Zentrales
Element sind, nebst poppigen Einschüben, aber die bratenden Gitarren ("Bleeding for
the cure"), die sich dabei sehr oft progressiv anhören und mich unter anderem stark
an Vanden Plas ("Where is the man") oder Charisma ("State design")
erinnern und die Rhythmik, die einen gleich zum Tanzen animiert. Garniert wird das Ganze
mit einem überaus fetten Sound aus dem Umfeld (Studio/Mix/Mastering) von Children of
Bodom, Nightwish oder Stratovarious. Einziges Manko ist die sich ab etwa der Mitte bis
gegen Schluss einschleichende Gleichförmigkeit der Songs. Die einprägsamen Melodien
holen jedoch einige der gefallenen Kastanien wieder aus dem Feuer. Unbedingt anchecken das
Teil!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
|
|
|
|
REQUIEM - Formed
at birth
Revenge Productions
Requiem repräsentieren die einheimische US-Death Metal-Fraktion und stehen in ihren
Bemühungen verdient am Anfang der Nahrungskette. Aber zum Anfang gleich vorne weg,
Innovationen sind nicht zu erwarten, jedoch gleichermassen auch völlig fehl am Platz!
Denn der erste vollständige Longplayer (nach der MCD "Nameless grave" von 2001)
ist schlichweg kompakt, tight und macht Laune. Vergleichbar mit der Mischung einer
"softeren" Variante von Malevolent Creation's "Eternal" und einer
beliebigen Bolt Thrower Platte, setzen Phil Klauser (g), Ralph Inderbitzin (g) und Michi
Kuster (v/b) auf riffbetonte, straighte Nackenbrecher mit 100%igem Mitbang-Faktor. Nichts
zu bemängeln. Als negative Ausnahme sind die Scratches am Ende des Titeltracks und die
zwei Remixes am Ende der CD zu nennen (obwohl der "Blackbird-Remix" des auch
schon auf der MCD enthaltenen "Murder U.S.A." irgendwie Style hat). Die
Produktion ist fett, transparent und lässt für alle Details Platz. Sei es die
songdienlich mörderische Schlagzeug-Performance von Sessiondrummer Reto Crola (heimisch
bei der Hyperspeed-Institution von Punish), das kurzweilig abwechslungsreiche
Riff-Geshredder der Saiten-Abteilung oder das tiefe Brüllen des Frontmannes, die
komplette Checkliste für ein geiles Live-Set wird abgehakt und zerbröselt auch auf
Konserve die Nackenwirbel par exellence! Als eine der wenigen mir bekannten Underground
Bands haben Requiem auch den Mumm und/oder die Möglichkeiten, im Ausland zu spielen
(D,PL,CZ,AUT,F,I), zudem warten sie ausserdem mit einer übersichtlichen Homepage auf
(www.requiem-net.com). Stimmige Scheibe, behaltet die Jungs im Auge.
HaRdY
Punkte: 8.5 von 10
|
|
|
|
NOCTURNAL RITES -
New world Messiah
Century Media
Eigentlich rackern Nocturnal Rites seit 1995 und sind seither aber noch nicht sehr viel
weiter gekommen, warum auch immer. An der Musik kann es freilich nicht liegen, denn die
ist recht solide. "New world Messiah" ist mittlerweile das sechste Album der
Schweden und stammt technisch aus der Feder von T.T. Oksala und Minerva Pappi, die das
Teil im bestens bekannten Finnvox Studio in Helsinki abgemischt und aufgenommen haben.
Damit müsste es eigentlich von dieser Seite her nichts zu bemängeln geben, aber für
meine Begriffe knallt das Teil längst nicht so, wie es sollte. Zudem glaube ich (auf der
Promo) sogar einige unsaubere Stellen aufnahmetechnischer Natur gehört zu haben. Der rohe
Heavy Metal mit gelegentlichen Ausflügen in die True Metal-Zone kommt sonst von den Songs
und Arrangements ganz gut daher. Der Opener und Titeltrack geht schon mal ordentlich nach
vorne los. "Against the world" klingt darauf recht episch und unterstreicht den
(generell) guten Gesang der Backing Vocals-Abteilung. Leadsänger Jonny Lindqvist schont
sich derweil nicht und gibt ziemlich Stoff. Speedig kommt danach "Avalon" aus
den Speakern geschossen und streift lässig die Stratovarius-Ecke. Auch
"Awakening" walzt (fast) alles nieder, ehe man mit "Egyptica" auf eine
sinnliche Reise durch den Orient geschickt wird. Meine Faves heissen jedoch "The
flame will never die" (Halbballade mit Gänsehaut-Refrain) und das treibende
"One nation", das sich herrlich nach Armored Saint zu "Symbol of
salvation"-Zeiten anhört. Klingt soweit alles gut, aber die deutlichen Defizite beim
Sound, vor allem bei den Drums, reissen den ansich sehr guten Eindruck leider empfindlich
nach unten. Diesbezüglich war der Vorgänger "Shadowland" klar besser. Zieht
zum Beispiel "Hellfire Club", das neue Hammer-Album von Edguy, als weiteren
Vergleich heran, und ihr werdet mir Recht geben müssen.
Rockslave
Punkte: 8.3 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
HUNDRED REASONS -
Shatterproof is not a challenge
Columbia/Sony
Auf ihrem zweiten Album "Shatterproof is not a challenge" scheint es, als hätte
die Band einen Gang raus genommen. Zwar werden Hundred Reasons andererorts immer noch mit
amerikanischen Post-Hardcore Bands wie "At the Drive-In" verglichen. Meiner
Ansicht nach hat sich aber vermehrt ein gewisser Indie-Rock und Emo-Anteil in ihrer Musik
breit gemacht. Natürlich findet man hier und dort gewisse Punk-Elemente wieder. Anders
ausgedrückt: Stellenweise noch sehr laut, aber nicht durch Wut getrieben. Vor allen
Dingen wissen Hundred Reasons, dass schöne Melodien keinen Verrat an irgendwelchen
Rock-Idealen darstellen. Das beweist das Quintett vor allem in Songs wie dem richtig
eingängigen "Truth with elegance" oder "What you get", in dem sie
zunächst ein ordentliches Gitarren-Brett vorlegen, um dann eine sehnsuchtserfüllte
Melodie anzuschliessen. Die Band beherrscht das Wechselspiel von laut und leise, gerne
kehrt sie aber auch in alte Zeiten zurück. So macht's mir immer noch am meisten Spass,
wenn Sänger Colin Doran richtig Gas gibt und darunter knüpfen seine Mannen einen
Melodienteppich oder sorgen für einen soliden Rhythmus-Boden. "The great test"
sei an dieser Stelle empfohlen. Überhaupt entsteht eine eindrucksvolle Präsenz beim
Zwischenspiel der beiden Gitarren von Paul Townshend und Larry Hibbitt, gerade auch bei
eher ruhigen Songs wie "Harmony" oder "My sympathy", die gesanglich
unauffällig daherkommen. "Lullaby" besitzt dafür eine geniale Verspieltheit
und entwickelt dadurch einen starken Eigencharakter. Über die gesamte Spiellänge geraten
die wirklich kräftigen Passagen vermehrt ins Hintertreffen und so bleibt
"Shatterproof is not a challange" zum Schluss mehr ein Album für Liebhaber
interessanter Gitarren-Melodien, als ein Nackenbrecher.
Ozzy
Punkte: 8.3 von 10
Hier
bestellen für 23.90 SFr.
|
|
|
|
THE NIGHTSHADE -
Wired
Eigenvertrieb
The Nightshade kommen, wenn ich mich nicht verlesen habe, aus dem schönen Kanton Wallis.
Gegründet im Jahre 1998, sind die vier Jungs vor allem im Düster Metal zu Hause.
Grunz-Gesänge mit Elektro-Parts, vielleicht auch ein wenig Industrial und Black Metal ist
die musikalische Bandbreite von The Nightshade's Mini-CD "Wired". Die fünf
Songs erinnern manchmal wegen des Elektro-Anteils ein wenig an Rammstein. Auch der Name
Samael geistert in "Wired" umher und kommt des Öfteren ans Tageslicht. Die
Gitarren-Arbeit ist bei allen fünf Songs sehr gut, rhythmisch wie auch die Leads.
Störend ist der Drum-Computer, der viel Kälte in die sonst sehr warmen Stücke bringt.
Die Vocals sind eher angenehm, mal derb grunzend und dann wieder seicht clean. Hevor heben
möchte ich den Track "Raging sands", der einen orientalischen Touch aufweist
und sehr eingängig in meine Lauscher gleitet. Zu erwähnen wäre noch, dass es vier
Video-Tracks auf "Wired" hat. Man bekommt also etwas für sein hart erarbeitetes
Geld. Fast hätte ich noch was vergessen, nämlich dass die vier Jungs im welschen TV
(TSR) live aufgetreten sind. Ja wenn das nicht schon mal ein gutes Omen ist. Falls die
Band weiter hart an sich arbeitet, wird man mit dem nächsten Longplayer sicher die
Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, denn The Nightshade sind beileibe keine schlechte
Band. Weitere Infos gibt es unter www.nightshadeweb.com - go there!
Daniel J.
Punkte: 8.3 von 10
Hier bestellen
für 19.90 SFr.
|
|
|
|
BRIDES OF
DESTRUCTION Here comes the brides
Sanctuary Records
Wow, welche Prominenz sich hier versammelt hat, um zu neuen Taten zu schreiten! Nikki Sixx
und Tracii Guns mit ihrer neuen Band. Hoch lagen die Erwartungen, wohl zu hoch. Zwei
Ex-Superstars machen eben noch kein Super-Album. Hart geht der Opener "Shut the fuck
up" zur Sache: Harte Gitarren, verzerrter Gesang und ein Rhythmus, der einen beim
Autofahren fast schon zum Rasen zwingt. Ein Stück für Headbanger. An alte Crüe oder LA
Guns Stücke erinnert hier wenig. Ein frischer, neuer Sound wurde hier gefunden, der den
Bräuten gut zu Gesicht steht. Harte Kost hauen uns Nikki und seine Mitstreiter auch
weiter um die Ohren, leider plätschert das Ganze ein wenig an mir vorbei, das heisst der
Wiedererkennungswert lässt noch zu wünschen übrig. Das vorgelegte Wahnsinns-Tempo
bremst sich jedoch im Laufe der Scheibe selbst aus, die Stücke werden langsamer und
melodiöser. Anleihen aus dem Punk und Pop-Bereich werden mit modernem Sound gemischt.
Für mich sind die Highlights "Brace yourself", mit sehr dominanten
Gitarren-Riffs, das langsamere "Life" bei dem Sänger London das erste mal
zeigt, welche Bandbreite er beherrscht oder auch "Natural born killers", das
einfach nur groovt. Eine angenehme CD, die jedoch den hohen Erwartungen nicht gerecht
wird.
Saskia B.
Punkte: 8.2 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
|
|
|
|
TOTENMOND - Unter
Knochen
Massacre Records
Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich Totenmond in vergangenen Zeiten (schwer
vorurteilsbepackt) mit Freuden ignoriert und auch überall genüsslich heruntergeputzt,
obwohl ich bis dahin keinen einzigen Song des deutschen Trio's kannte. Mit der
"Nötigung" dieser CD-Kritik gerate ich zu allem noch mehr in Peinlichkeiten,
denn das fünfte Werk der Jungs aus dem grossen Kanton gefällt mir ausgezeichnet
(verdammt)! Nach dem Horror-Intro wird atmosphärisch und doomig gestartet. Ein
schleppendes Riff enwickelt sich zum Midtempo-Stampfer, um kurz danach in eine
Hardcore-Eruption zu mutieren, zurück in einen rhythmischen Part und so weiter. Das
dunkle Brüllen von Pazzer, gepaart mit der eiskalten, menschenverachtenden Stimmung, die
sich durch alle elf Songs plus Intro zieht, lässt "Unter Knochen" von Durchlauf
zu Durchlauf fast im Quadrat wachsen. Die schiere Energie Totenmond's entsteht
hauptsächlich aus der gnadenlos treibenden Rhythmik von S.P. Senz' innovativem
Schlagzeug-Spiel, Senf's morbidem Bass-Wummern und der riffbetonten Gitarren-Arbeit des
Sängers. Doch bei aller Präzision, und sowohl spür- als auch hörbarer
Detailverliebtheit, bleibt das Flair einer magischen Jam-Session erhalten und kommt
trotzdem der Vertonung eines Endzeit-Romans nahe. Diverse "Geräusche" im
Hintergrund verstärken die bereits existierenden, beklemmenden Gefühle und sichern der
Band eine eigene Dimension..., eine besondere Platte.
HaRdY
Punkte: 8.1 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
FLOWING TEARS -
Razorbliss
Century Media
Das Aushängeschild (fast) jeder Band ist der Frontmann oder in diesem Fall die Frontfrau.
Nach dem Abgang von Stefanie Duchêne suchte der Rest von Flowing Tears ziemlich lange
nach einem adäquaten Ersatz, der nun in der schönen und begabten Helen Vogt gefunden
wurde, die wie die berühmte Faust auf's Auge passt. Ihr tiefes Gesangesorgan passt
perfekt zur düsteren Ausrichtung der deutschen Gothic Rocker. Unterstützt durch einen
(dynamikmässigen) Mördersound mäht sich "Razorbliss" durch die geschundenen,
verletzten Seelen der Menschheit und ist Lebenssaft für solche Leute, die sich nicht nur
von der Kleidung her dunkel und geheimnisvoll geben. Die Reise durch eine mitunter
mystische und wehmütig wirkende Klanglandschaft beginnt mit dem Opener und Titeltrack und
endet bei "Pitch black water". Was dazwischen liegt, erzeugt stets eine leichte
Gänsehaut. Wesentliches Element sind dabei, nebst satten Gitarren-Riffs, die
vielfältigen und gleichzeitig prägnant eingesetzten Keyboard-Sounds, ohne die die
entsprechende Wirkung auf den Zuhörer nicht halb so gross wäre. Dies stellt auch gewisse
Anforderungen an das häusliche Equipment, denn um die auf dem Tonträger reichlich
vorhandene Energie von "Razorbliss" sauber rüber bringen zu können, reichen
Billig-Komponenten aus dem Media-Markt definitiv nicht mehr aus.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
POWER QUEST -
Neverworld
Frontiers Records
Keyboarder Steve Williams schwebte im März 2001 die Idee für Power Quest vor. Seine wohl
grössten Einflüsse liegen bei Stratovarius, Rhapsody und Freedom Call, und das hört man
auch sehr gut heraus. Jedoch besteht hier ein recht grosser Unterschied: Bei Power Quest
hört man hauptsächlich die Keyboards, was so manchem Hörer vielleicht etwas mühsam
erscheinen wird. Dafür aber passt die schrille Stimme von Sänger Alessio Garavello sehr
gut zu Power Metal. Dies kann natürlich auch mühsam werden, aber die markanten Melodien
lassen einen so manches verzeihen, denn sie sind wirklich traumhaft! Besonders "Edge
of time" hat einen extremen Push, der sogar einen erschlagenen Boxer wieder auf die
Beine bringen würde. Diese Melodie geht einfach durch Mark und Bein und erinnert ein
wenig an Survivor. Es ist übrigens sehr erstaunlich, dass ein Italiener so schnell und
beinahe akzentfrei singen kann wie Alessio Garavello bei "Sacred land", alle
Achtung! Das Gesamturteil für "Neverworld" fällt wie folgt aus: guer Power
Metal, wenn auch etwas ungewöhnlich. Irre viel Keyboard-Klänge, wirklich sehr schrille
Musik, aber gar nicht mal übel.
Maiya R.B.
Punkte: 8.0 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
KOTIPELTO -
Reasons (CD-Single)
Century Media
Nach den für kaum möglich gehaltenen Wirren und Troubles der letzten paar Wochen rund um
Stratovarius herum, meldet sich der inzwischen geschasste Frontmann wieder mit neuem
Solo-Material zurück. War oder ist das erste Solo-Album "Waiting for the dawn"
von 2002 noch in bester Erinnerung, bekommen die Fans mit "Reasons" und
"Seeds of sorrow" zwei brandneue Appetizer vorgesetzt. Während der Opener nicht
nach dem üblichen (Speed-) Muster von Stratovarius geraten ist, bewegt sich der zweite
Song schon eher auf dieser Schiene. Handwerklich gesehen absolut im grünen Bereich, wenn
auch nichts Neues. Als Bonus ist noch die Extended Version von "Vizier" (ab dem
Debüt) mit drauf gepackt worden. Dennoch darf man gespannt sein, wie der Rest klingen
wird. Bleibt nun ab zu warten, was da bald einmal alles auf uns zukommen wird. Nach dem
tätlichen Messer- Angriff eines völlig durchgeknallten Irren auf Gitarrist Timo Tolkki,
der dabei verletzt wurde (!), müssen sich eh schon frustrierte Stratovarius-Fans nach den
bekanntlich anstehenden letzten Konzerten im alten Line-Up (wenn überhaupt!) womöglich
gar nicht mehr an die neue Sängerin Miss K. gewöhnen, die den Platz von Timo Kotipelto
einnehmen soll. Für viele Anhänger der einst so populären Band gilt, ungeachtet der
jetzigen und künftigen Ereignisse, schon heute: R.I.P. Stratovarius - was für eine
verrückte Welt!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen
für 11.90 SFr.
|
|
|
|
WASTEFORM -
Ignorance through sovereignty
Xtreem Music
Brutal Death Metalcore präsentieren uns die Amerikaner Wasteform auf ihrem zweiten
Silberling. Eine recht ungewöhnliche Mischung, die sie aber gar nicht schlecht
hinkriegen. Einzig der Brutal-Death-Anteil klingt zuweilen etwas chaotisch und will nicht
so ganz munden. Dafür klingen die Metalcore-Attacken so richtig schön brachial und geben
den Songs die nötige Abwechslung. So ist "Ignorance..." ein Wechselbad der
Gefühle, wie man so schön sagt. Geile Mosh-Parts und Riff-Attacken wechseln sich ab mit
eintönigen und einfallslosen Brutal-Death Prügel-Orgien. Des Weiteren sind die
Metalcore-Einlagen zwar gut, aber zugleich auch ziemlich innovationslos, soll heissen, man
hat das Gefühl, sie schon gehört zu haben. So ist das einzig wirklich Neue an dieser
Scheibe die Mischung selbst, aber die einzelnen Elemente könnten etwas einfallsreicher
gestaltet sein. Zum gehobeneren Standard gehören das Können der Musiker und der Sound
der CD. Zu bemängeln gibt es nur die (Timing-) Schwierigkeiten, die der Drummer in den
Knüppel-Parts hat und der etwas hölzern klingende Drum und Bass-Sound. So bleibt
"Ignorance..." eine Scheibe, der es nicht an der Idee, etwas Neues zu kreieren
fehlt, sondern an der Umsetzung. Der Weg, den Wasteform eingeschlagen haben, sollten sie
auf jeden Fall weiter verfolgen. Nur etwas mehr Eigenständigkeit benötigt die Musik
noch, sonst wird die nächste Scheibe genau so ein Hybrid aus Althergeholtem wie die
Vorliegende!
Marco G.
Punkte: 7.9 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|
|
DARK FUNERAL - De
profundis clamavi... - Live in South America 2003
Regain Records
Frei übersetzt: "Aus den Tiefen rufen sie zu Dir, oh Herr": Was für ein
endgeiler Titel für ein Black Metal-Livealbum! Aufgenommen wurde der Rundling während
der letztjährigen Südamerika-Tournee durch Kolumbien, Brasilien und Chile und ist nur
schon der frenetischen Fans wegen das Reinhören wert! Wenn ich mir überlege, was ich bis
dato gehört habe, waren Konzertmitschnitte von BM-Bands soundtechnisch nicht gerade der
Überflieger, demnach durfte ich mit Freude feststellen, dass die selbsternannten
"Kings of darkness" eine gute Mischung aus authentischem Bühnengepolter und
gekonnter Nachbearbeitung hingekriegt haben und Hymnen wie "Hail murder",
"Godess of sodomy", "Vobiscum Satanas" und "Thus I have
spoken" dementsprechend ordentlich abgehen. Der Pappschuber der Promo-CD lässt halt
keinen Einblick ins Original-Booklet, aber nach dem vorliegenden Beispiel dürften viele
Live-Bilder drin sein. Angenehm finde ich auch, dass Sänger Emperor Magus Caligula (hö
hö...) seine Ansagen mit seiner Sprechstimme vorträgt und nicht mit genreüblich
unverständlichem Gegurgel aufwartet. Die Diskographie der Schweden verspricht natürlich
eine erstklassige Set-List und so lassen sich die Herren weder lumpen noch abfeiern,
sondern knallen den Südländern Hit auf Hit um die Glocken. Für Dark Funeral Fans heisst
es blind zugreifen (auch als Double Picture-LP erhältlich) und die anderen dürfen gerne
mal reinhören, wird interessant werden. Tracklist: Intro, "The arrival of
Satans empire", "An apprentice of Satan", "The dawn no more
rises", "Thy legions come", "Hail murder", "Goddess of
sodomy", "The secrets of the black arts", "Vobiscum Satanas",
"Shadows over Transylvania", "Open the gates", "Ineffable kings
of darkness", "Thus I have spoken", "My dark desires",
"Armageddon finally comes"
HaRdY
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|
|
ALTARIA -
Invitation
Metal Heaven
Vor uns liegt das Debutalbum der Finnischen Melodic Metal-Band Altaria, bei der so
Brillanten wie Jani Liimatainen (Sonata Arctica) und Emppu Vuorinen (Nightwish)
mitgemischt haben. Die Band entstand aus purer Langeweile, weil Bassist Marko Pukkila und
Drummer Tony Smedjebacka bei der Band Blindside zu wenig Action angesagt war. Also legten
sie den Grundstein zu Altaria, und brachten das wirklich gut gelungene
"Invitation" heraus. Zum Glück, denn diese Scheibe ist ein echtes Zückerchen
für Freunde des melodischen Metals und der guten Skandinavischen Stimmen mit niedlichem
Akzent. Die Musik an sich ist recht gelungen, nur hätte man bei einigen Songs die
Bassgitarre etwas heraufschrauben können, denn diese geht manchmal etwas im musikalischen
Donnerwetter unter. Zum Reinschnuppern sind "Unicorn" und "Ravenwing"
zu empfehlen. Besonders Letzterer klingt wie aus einem herrlichen Abenteuerfilm, ein
echter Prachtssong also. Wieder mal findet ein Finnisches Album einen Stammplatz in meinem
CD-Regal.
Maiya R.B.
Punkte: 7.8 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
THORN.ELEVEN - A
different view
Steamhammer/SPV
Dass dieses Trio aus Heidelberg stammt, hört man der Musik überhaupt nicht an. Der
Grunge-Sound mit seiner überaus rockigen Ausprägung geht sehr gut ins Ohr und zeichnet
sich durch eine oberfette Produktion aus. Thorn.Eleven sind seit ihrem Bestehen 1996 den
harten Weg über ein Demo-Tape und Beitrag auf einem Sampler (Visions) gegangen, der ihnen
schliesslich drei Jahre später den Auftritt am Bizarre Festival in Köln bescherte. Dazu
gehörten auch einige Club-Gigs und der Support von Bands wie Kings X oder Farmer Boys.
Kein Wunder folgte 2001 der Major Deal und das von Andy Sneap produzierte
(metal-lastigere) Debüt-Album, das bei der Musikpresse mit Wohlwollen aufgenommen wurde.
"A different view" wurde hingegen von Roberto Laghi (B-Thong, Mustasch oder
Hardcore Superstar) in Schweden produziert und setzt die Heidelberger wiederum optimal in
Szene. Kurios dabei, wie mich Sänger David Becker frappant an Nick Beggs erinnert, der
mal in den 80ern Bassist/Sänger der Hit-Band Kajagoogoo ("Too shy") war. So
würden sich diese also heute anhören, hätten sie überlebt und von Pop auf Grunge
umgesattelt. Vielleicht sollte sich gar der irische Pop-Barde Chris de Burgh dieses Album
bei Gelegenheit genauer anhören, sollte er mal seiner Balladen überdrüssig werden. Die
ganze Bandbreite von Thorn.Eleven offenbart sich, nebst dem riffigen "Hollow",
augenscheinlich zwischen dem lieblichen "Maze" und dem brachialen "Where do
we go". Was es allerdings mit dem namenlosen (!) Instrumental als fünften Track
genau auf sich hat, ist nicht bekannt. Leider geht dadurch etwas Drive verloren, da sich
dieser Beitrag klar fillermässig anhört. Ansonsten top und neues Lebenselixier für
unverwüstliche Grunge-Fans (gibt es überhaupt noch welche?).
Rockslave
Punkte: 7.7 von 10
Hier bestellen
für 23.90 SFr.
|
|
|
|
HORIZON - Worlds
apart
Massacre Records
Frankreich und Deutschland haben nebst Crêpes und Schupfnudeln eine weitere Köstlichkeit
zu bieten: Die Musik von Horizon! Sie konnten bereits mit ihrem letztjährigen Debut
"The sky's the limit" in Europa und Japan Herzen erobern, und mit ihrem neuen
Werk "Worlds apart" steht ein würdiger Nachfolger in den Startlöchern.
Erfrischend powervoller Metal wie der Opener "Burning hunger" beflügelt des
Hörers Ohr, während gleichzeitig eine traumhafte Ballade wie "When the night
falls" das Organ zwischen den Lungenflügeln erwärmt. Hierbei muss unbedingt betont
werden, dass es sich nicht um langweiliges Geschnulze handelt, sondern um mitreissende
Musik, welche eine Stimme in exzellentem Gesangstempo enthält, sowie eine schon beinahe
poetisch heulende Gitarre. Natürlich gibt es zwischendurch mal etwas langweilige Hänger,
aber das darf man einer Band erst ab dem dritten Release wirklich übel nehmen, darum
wollen wir mal nicht knauserig sein und sagen: Fürs zweite Album gar nicht mal so
schlecht, das Potential ist da. Jetzt noch ein, zwei Gänge höher schalten, und dann wird
das gut so.
Maiya R.B.
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
ANVIL - Back to
basics
Massacre Records
Anvil gehen auf ihrem neuen Werk "Back to basics", wie der Name schon andeutet,
wirklich zurück zu ihren Wurzeln. Geboten werden zehn Heavy Rock Nummern, alle im
Midtempo-Bereich gehalten. Songs wie "Keep it up" und "You get what you pay
for" gehen recht ab. "The Chainsaw" klingt sehr verdächtig nach Judas
Priest`s "Rapid fire". Aber im Ganzen gesehen steht der Sound von "Back to
basics" Lips und Co. vîel besser zu Gesicht, als die eher speed-mässsigen Alben der
letzten Jahre. Nur der Gesang ist irgendwie recht dünn und etwas dürftig ausgefallen.
Deshalb gefällt er mir nicht so recht. Auch die Produktion hätte noch etwas mehr Dampf
vertragen können. Sieht man jedoch über diese kleinen Schwächen hinweg, ist "Back
to basics" ein recht gutes, von den 80er-Jahren geprägtes Heavy Rock Album geworden.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|
|
GRIN
Running time
Eigenrelease
Einerseits sind Pantera nun endgültig Metal-Geschichte, andererseits hat die Bay
Area-Legende Exodus ein saustarkes Comeback-Album abgeliefert. Irgendwo in diesem Bereich
ist das Schweizer Trio Grin zu Hause. Bereits das zweite Demo mit hochkarätigem
Thrash/Power Metal präsentieren uns die Jungs. Die vier Tracks überzeugen durch
messerscharfe Gitarren-Riffs, gnadenloses Powerdrumming, dröhnende Bassläufe und brutale
Vocals. Eigenständiges Songwriting garantiert aber den Wiedererkennungswert der Songs.
Die druckvolle Produktion von V.O. Pulver und Franky von Gurd tragen das Ihrige zu diesem
gelungenen Silberling bei. Obwohl der Härtegrad sehr hoch ist, wird eine gewisse
Melodiösität nicht vernachlässigt, sodass die Songs die Eingängigkeit bewahren. Vor
allem "Face to face" wird durch diese verschiedenen Aspekte zu einem richtig
geilen Song. Kompromisslos und unbeirrt setzt die Band ihren eingeschlagenen Weg fort.
Durch den harten Sound der Truppe wird sich die Fanschar zwar in Grenzen halten, Liebhaber
dieses Stil's werden aber ihre helle Freude an der Band haben und sollten sich den Namen
Grin unbedingt merken.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
|
|
|
|
WAVE - See through
hearsay
Eigenrelease
Schöne Melodien kommen aus dem weit entfernten Finnland zu uns. Die Mannen um Sängerin
Mira haben solide Arbeit geleistet. Für ein Eigengewächse ist ein sehr schönes,
stimmiges Cover entstanden, die Songs sind auch gelungen, lediglich der Sound lässt zu
wünschen übrig. Kommt der Gesang noch glasklar aus den Boxen, so klingt das Schlagzeug
leider sehr blechern. Die beiden Songs lassen auf mehr hoffen und bieten einen guten
Einblick in das Repertoire der Finnen. Mira's Stimme strahlt durch die traurigen Melodien
eine sehr positive Atmosphäre aus. Das Ganze könnte mit einer fetteren Produktion schön
fetzen. Bin gespannt, was uns hier noch in Zukunft erwartet! Weiter so!
Saskia B.
Punkte: keine Wertung
|
|
|
|
EISBRECHER -
Eisbrecher
ZYX-Music
Alexx Wesselsky und Noel Pix gehörten über viele Jahre der Formation Megaherz an. Mit
ihrem neuen Projekt Eisbrecher macht sich das kreative Duo daran, einen eigenwilligen wie
konsequenten musikalischen Weg zu beschreiten. Die Stilbezeichnung der Musik auf dem
selbstbetitelten Debüt ist eine Frage der Auslegung und weitgehend der eigenen Fantasie
überlassen: "Elektro-Goth-Rock", "E-Rock", "elektronischer
Trip-Rock" oder "harter Elektro-Pop"..., alles ist irgendwie zutreffend.
Tatsache ist folglich auch, dass das Schwergewicht bei Eisbrecher eindeutig auf der
elektronischen Seite liegt. Bei Eisbrecher geht es mit harten Riffs, eingängigen Refrains
und sphärischen Sprengseln tendenziell in die EBM-, Industrial- und Wave-Richtung. Wenn
mich die Musik stellenweise an Rammstein, HIM oder Falco gleichermassen erinnert, kann das
nur auf ein spezielles Konzept hindeuten. Finster und schwer stampfen die Digi-Beats auf
der Stelle und nur die hart zupackenden, hymnischen Refrains bringen Leben in den sonst
sehr sterilen Sound. Dem Credo dieser Platte "Es wird kalt!" entspricht auch
eine gewisse Unnahbarkeit der künstlichen Klänge, die zwangsläufig einen unbehaglichen,
bisweilen auch frostigen Gothic-Unterton erzeugen. Hier sorgen nur die heftig einfallenden
Metall-Riffs für die innere Wärme. Gerade aber die gelungenen Melodien in den Refrains,
geprägt von Alexx's charismatischer Stimme gehen sehr leicht ins Ohr und machen die sonst
sehr künstliche Musik einfacher zugänglich. Das Konzept geht schlussendlich auf und so
befinden sich nicht wenige potenzielle Club-Hits auf dem Album. Dazu gehören sicherlich
"Herz steht still", "Fanatica" und natürlich "Eisbrecher"
selbst, die man durchaus auch als "tanzbar" bezeichnen kann. Nicht unerwähnt
bleiben sollte die spezielle Aktion von Eisbrecher, gleich 2 CD-Rohlinge mit
Original-Label Aufdruck mitzuliefern. Das dazugehörige Statement von Alexx möchte ich
ebenfalls zitieren: "Wir sind der Meinung, dass die Käufer von Musik genug
kriminalisiert und für die Misere in der Musikbranche verantwortlich gemacht worden sind
und geben Ihnen die Möglichkeit, legal 2 Kopien für den privaten Gebrauch mit
'offiziellen Rohlingen' her zu stellen. Es kann nicht sein, dass immer der Endverbraucher
für etwas den Kopf hinhalten muss, was internationale Multis mit ihren die Künstler
'verheizenden' Methoden angerichtet haben". Qualitativ kann das neue Werk Eisbrecher
bestimmt überzeugen. Dabei gilt jedoch: Love it-or leave it! Rock-Puristen und
diejenigen, die elektronischer Musik gegenüber Mühe bekunden, sind bei Eisbrecher
bestimmt an der falschen Adresse. Folglich empfehle ich generell vor dem Kauf erst mal
rein zu hören.
Ozzy
Punkte: 7.4 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
MANILLA ROAD -
Crystal logic
Iron Glory Records
Manilla Road sind mir irgendwie ein Rätsel. Schon "Atlantic rising", das ja
bereits 2001 veröffentlicht wurde, fand den Weg ja erst letztes Jahr auf meinen Tisch.
Und nun geht's weiter mit "Crystal logic", das ja bereits im Jahre 2000 das
Licht der Welt erblickte und nun vier Jahre später bei mir landet. Hmm..., schon seltsam.
Mark Shelton hat auch hier wieder die Lead- Vocals und alle Guitars gleich selber
übernommen. Nur klingt der gute Mark hier völlig anders als auf dem wirklich tollen
"Atlantic rising". Die Stimme klingt ziemlich dünn und eher schwächlich. Das
betrifft auch den ganzen Sound und die Produktion. Die Songs wären sonst wirklich gut,
aber sie kommen einfach nicht rüber. Keiner zweifelt am Können eines Mark Shelton, aber
das Album klingt irgendwie so wie Judas Priest zu "Point of entry"-Zeiten.
Irgendwie schade, da Songs wie "Flaming Metal system", "The riddle
master" und "The ram" zum Beispiel echt klasse sind. "Crystal
logic" ist wirklich nur was für Die Hard-Fans, die anderen sollten sich besser ans
oben erwähnte Album "Atlantic rising" halten, denn das hat eindeutig mehr
Klasse, schade.
Crazy Beat
Punkte: 7.4 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
ECLIPSE
Second to none
Frontiers Records
Ein wenig erinnert mich der Opener an alte Europe-Werke. Es wird melodischer Rock im Stil
von Mr. Big und weiteren Bands der 80er geboten. Die Refrains setzen sich fest und schnell
wippt man im Takt mit und trotzdem fehlt irgendwie der letzte Kick. Solide Arbeit, aber
leider nichts Besonderes, was auf diese Scheibe gebannt wurde. Anspieltipps sind der
Titelsong und "Light of day". Recht zahmer Rock, der hier geboten wird, leider
ohne große Überraschungen und auch die Begeisterungsstürme werden wohl ausbleiben. Für
die nächste Scheibe ist mehr Eigenständigkeit gefragt und vielleicht auch ein kleiner
Ausbruch aus den allzu zahmen Gefilden.
Saskia B.
Punkte: 7.3 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
No
Cover
-MF-
|
NECKOIL - Demo
Eigenrelease
Aus der Innerschweiz erreichte uns die Demo-CD der Band Neckoil, welche aus der Coverband
Sixpack hervorging. Neckoil sind: Judith Fischer (v), Roger Schuler (g), Mark Schönholzer
(b)und am Schlagzeug Olaf Prinz. Der Opener der 3-Song CD "New generation" kommt
in flüssiger Hard'n'Heavy- Manier daher. Sofort fällt der charismatische Gesang der
Sängerin Judith Fischer auf und auch der Rhythmus kommt fett rüber. Angenehme
Rock'n'Roll - Stimmung macht sich breit! Auch die folgenden Tracks "Free" und
"Hero of the night" wissen zu gefallen. Sicher gibt es für Neckoil keinen
Innovations-Preis, aber offensichtlich verstehen sie es, straighte Rock- Nummern zu
schreiben. Für ein erstes Demo darf man die CD als gelungen bezeichnen, obwohl die
Produktion noch deutlich zu wünschen übrig lässt. Mein Tipp an die Band: "Dranne
bliibe"!!! Wie bei Crystal Ball, die früher unter dem Namen Cherry Pie noch als
Cover-Kapelle unterwegs waren, zeigt es sich, dass harte Arbeit und der Glaube an die Band
und Zukunft so Einiges bewirken können. Deshalb gebe ich Neckoil meine Credits und hoffe,
bald mal einen satten Longplayer vorgesetzt zu bekommen.
Marco F.
Punkte: keine Wertung
|
|
|
|
DANNY DANZI -
Danziland
MTM-Music
Ami-Gitarrero Danny Danzi aus dem Süden von New Jersey haute früher mal für Sentinel
und danach für Passion in die Saiten. Letztere Band supportete damals immerhin bekanntere
Szene-Vertreter wie Cinderella, Britny Fox, Heavens Edge und Tangier. 1999 zimmerte Danzi
ein Solo-Album, inklusive der ganzen Instrumentalisierung (!), selbst zusammen, das unter
Kennern als gute Hard Rock-Scheibe gilt. Für sein neustes Werk "Danziland"
konnte nun eine komplette Band zusammengestellt werden. Geboten wird typischer Ami Hard
Rock mit Schmackes, Schmalz und Melodie. Für die einen dürfte diese Mucke womöglich zu
lau sein, aber die Gitarren-Riffs wie zum Beispiel bei "Only the strong will
survive" braten doch ganz ordentlich zwischendurch und die Soli bei "All or
nothing" sind spitzenmässig. Als Kontrast dazu gibt es natürlich auch genügend
(Halb-) Balladen-Stoff wie "Let it go" oder "Time passes by". Auf der
Euro-Version befindet sich mit "What about us" ausserdem noch ein
rockigflockiger Bonus-Track mit Akustik-Gitarre, den man auch der Oma vorspielen könnte.
Insgesamt ein ordentliches Genre-Album, das aber nur für die Zielgruppe wirklich
interessant sein dürfte, da es in diesem Bereich tonnenweise besseres Material gibt!
Rockslave
Punkte: 6.9 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
SAN DIMAS - San
Dimas
Massacre Records
Serge Christen ist der Kopf von San Dimas. Dieser Mann war vor rund einer Dekade die
treibende Kraft von Mud Slick. Diese wiederum wurden damals in Szene-Kreisen als die Band
der Stunde gehandelt. Aber vergessen wir besser die Vergangenheit und richten unser Auge
und Ohr auf das Jetzt und Hier. Mit der aktuellen CD erschien nun San Dimas zweiter
Output. Die erste Scheibe machte schon allen klar, dass Mud Slick nicht mehr sind und Kick
Ass Rock'n'Roll zu erwarten völlig falsch wäre. Im Gegensatz zu "Drowning"
wurden aber die elektronischen Anteile stark reduziert. Der Sound ist jetzt wieder
deutlich gitarrenorientiert. Irgendwie versuchen San Dimas modern und "aktuell"
zu klingen, was ihnen oberflächlich betrachtet auch gelungen ist. Vor allem das
Songwriting ist zeitgemäss ausgefallen. Moderne Gitarren-Riffs und ein düsterer Gesang
(der Zeitgeist lässt grüssen!) definieren den Sound. Das musikalische Spektrum reicht
von Durchschnitts Nu Metal über HIM (ich bin ja so traurig) Anleihen, bis hin zu Brit
Pop-Schrott. Sich weiter zu entwickeln ist sicherlich richtig, aber sich auf Teufel komm
raus einem Trend an zu passen, kann so nicht funktionieren. Es scheint, als wären die
Jungs zu wenig locker an die Sache heran gegangen und sich mehr darauf konzentriert haben,
keinesfalls mehr mit Mud Slick in Verbindung gebracht zu werden, statt kreative Musik zu
schaffen. Handwerklich und produktionstechnisch kann man der Band jedoch überhaupt nichts
vorwerfen. Das Album wirkt aber zu wenig homogen und bis auf drei, vier Tracks
hinterlassen die Songs keinen bleibenden Eindruck.
Chris C.
Punkte: 6.8 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
RAVENHEART -
Timeless knights
Eigenrelease
"Timeless knights" ist eine 5-Track Demo-CD der Schweizer Band Ravenheart.
Unterstützt wurden die Jungs von Stefan Petersson (Morifade) und Chris Bay sowie Cede
Dupont (Symphorce & Freedom Call), was man besonders bei den Backing-Vocals zu
"Cry for tomorrow" und dem Titeltrack gut hören kann. Geboten wird hier Melodic
Metal, der musikalisch echt gut rüber kommt und überzeugt. Besonders der vertonte
Album-Titel vermag zu gefallen und auch die tolle Ballade "Believe" kommt mit
viel Gefühl rüber. Einziges kleines Minus ist der Gesang, der ein bisschen zu dünn
rüber kommt, aber sonst sind Ravenheart auf dem richtigen Weg und man darf gespannt auf
das kommende Album sein.
Crazy Beat
Punkte: 6.8 von 10
|
|
|
|
RAW - First
MTM-Music (Classix)
Mit dem Zusatz "Classix" werden Aufnahmen aus dem Hause MTM-Music
gekennzeichnet, die entweder jahrelang verschollen oder sonst irgendwie nicht mehr
erhältlich waren. Dies trifft auch auf RAW aus Schweden zu, die zu drei Viertel aus
ehemaligen Bandmembers der Band Dalton bestehen. Geboten wird melodischer Hard Rock, der
ursprünglich 1995 auf die Menschheit losgelassen wurde. Mit der Ballade "First time
love" enterte man damals die schwedischen Charts. Danach ging es aber bergab, da man
Zoff mit der Plattenfirma (EMI) bekam. Die zweite Single-Auskopplung "Don't tell me
lies", die auch auf dem Album vertreten ist, kam bereits bei einer anderen Company
heraus. Das letzte Lebenszeichen in Form des zweiten Longplayers "Now we're
cookin" erschien 1997 und dann brach die Band auseinander. Der Re-Release des ersten
Albums, das offenbar unter Freaks und Sammlern begehrt sein soll, weist noch zwei
Bonus-Tracks ("It just came down" und "I believe") auf. Die Mucke
reisst einen zwar nicht gerade vom Hocker, aber der Umstand, dass das Teil relativ roh und
echt klingt sowie nicht, wie so oft, glattgemischt wurde, macht es für den geneigten Fan
aus dieser Ecke dennoch interessant. Reinhören ist also durchaus angebracht.
Anspiel-Tipps: "50/50" und "T.G.I.F", die gegenüber dem seichteren
Rest von "First" noch ordentlich abgehen.
Rockslave
Punkte: 6.8 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
WARRIOR - The wars
of Gods and men
Reality Entertainment
Die erste Meldung über ein neues Album von Warrior war natürlich mehr als erfreulich,
konnten doch die letzten zwei Scheiben der Neuzeit ("Ancient future" - 1998 und
"The code of life" - 2001) an das Meister-Debüt von 1985 anknüpfen. Die ersten
(zwei) Alben sang Ur-Sänger Parramore McCarty ein, während letztmals Rob Rock für
Mastermind Joe Floyd (g) seine Stimmbänder ausreizte. Dass nun auf dem neuen Album
Krokus-Fronter Marc Storace im Line-Up auftauchte, war doch mehr als überraschend. Wie
würde dies klingen und mit welcher Stimmlage entsprechend interpretiert? Der Opener und
Titeltrack gibt riffmässig in gewohnter Art und Weise gleich darüber Auskunft, flott den
Takt an und klingt ganz ordentlich, auch wenn einen die aus Schweizer Sicht (zu) bekannte
Stimme erst mal irritiert. Was den grundsätzlichen Timbre der Stimme angeht, so sind die
Beweggründe für die getroffene Wahl von Joe Floyd vordergründig plausibel, obwohl sich
jeder Sänger dennoch klar vom anderen unterscheidet. "Do it now" hört sich
danach rhythmisch ganz gut an, während "Never live your life again" eine klar
schwächere Nummer ist. "Salvation" mit dem unüberhörbaren Sabbath-Touch ist
einfach gestrickt, gehört aber zu meinen Faves und wird gleich in die persönliche
"Hall of Fame" der Air-Guitar Classics aufgenommen. Der psychedelische Solo-Part
von Joe Floyd lässt hierbei selige Erinnerungen an Iron Butterfly's "In a gadda da
vida" aufkommen. Je länger die CD von hier ab aber dreht, desto untypischer für
Warrior und schlechter werden die Songs, das ruhigere, aber ebenso eigene "Mars"
mal ausgeklammert. Eigentlich schade, denn obwohl Marc Storace hierfür eher nicht die
richtige Wahl gewesen ist, hätten bessere Songs noch was retten können. So muss aber
glatt die Hälfte des Albums abgeschrieben werden! Das ergibt somit je einen Zähler für
den Rest, angereichert mit etwas heimischem Bonus, um nicht ganz in der
Bedeutungslosigkeit zu versinken.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
MAGIC KINGDOM -
Metallic tragedy
Limb Music
Für dieses Album gibt es etwa zwei Entstehungsmöglichkeiten: Entweder ist Beethoven von
den Toten auferstanden oder die Jungs von Magic Kingdom haben auf irgendeine Weise eine
Zeitmaschine erfunden, haben Mozart und Co. eine E-Gitarre in die Hände gedrückt und sie
gezwungen so schnell zu spielen, dass ihnen die Finger bluteten. In Wahrheit aber steckt
ein ganz anderes (etwas grössenwahnsinniges ) Genie hinter dieser Speed Melodic Power
Metal-Scheibe. Der Mann nennt sich Dushan Petrossi und stammt, wie der Rest der Band, aus
Belgien. Alle zehn auf dem Longplayer enthaltenen Songs stammen einzig und allein aus der
Feder des, wie man sagt, schon Yngwie Malmsteen - Allüren aufweisenden Gitarristen. Dies
hört man dem Material natürlich auch an. Das Meiste davon ist eigentlich eher
durchschnittlich und klingt nach mehr oder weniger guten Rhapsody-Songs, einfach
schneller. Sie sind nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich originell. Es ist
unglaublich, wie schnell und technisch genial diese Jungs zocken können. Leider gibt es
nur zwei eher rifflastige Songs, von denen der eine absolut einfallslos und nach Manowar
für Arme klingt. Der andere, "Barabas" ist von mir aus gesehen der wohl beste
Wurf. Mit einem geilen, orientalisch-ägyptischen Intro steigert er sich zu einer riffigen
Up-Tempo Nummer mit Mitsing-Refrain. Bleibt zum Schluss noch der Titeltrack. Diese
13-minütige Metal-Arie kann nur aus der Feder eines Irren stammen. Bis zu fünf
verschiedene Stimmen (weibliche, klassische, normale, Death- und Black-Vocals) lösen sich
immer wieder ab und lassen den Song mit seinen dutzenden Soli und Tempowechseln zu einem
interessanten, aber nicht ganz ernst zu nehmenden Metal-Hörspiel werden. Alles in allem
ist bei "Metallic tragedy" ein vorheriges Reinhören empfehlenswert, bevor man
sich dieses Teil allenfalls zulegt.
Kissi
Punkte: 6.5 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
|
TIM DONAHUE FEAT.
JAMES LABRIE - Madmen&Sinners
Frontiers Records
Bei zwei so gewaltigen Namen wie Tim Donahue und James LaBrie könnte so mancher Fan von
Dream Theater erst mal vor Ehrfurcht einen Hofknicks machen. Doch bevor das passiert kommt
schon mal die Entwarnung: Die Erwartungen an zwei so herausragende Musiker werden
natürlich verdammt hoch gesteckt, aber es ist trotzdem ein leider nur durchschnittliches
Album, welches zwischendurch ein wenig nach Dream Theater klingt, aber der Rest ist nichts
weiter als Musik mit nur wenig nennenswerten Höhepunkten. Nur gerade das langsame Stück
"Let go" und das etwas schnellere "Children of the flame" heben sich
aus dem Durchschnitt heraus. Hört rein und entscheidet selbst!
Maiya R.B.
Punkte: 6.5 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|
No
Cover
-MF-
|
Y.O.C. - The pit
Eigenrelease
Oft finden Demo-CD's aus allen möglichen Ecken der Welt den Weg in die Redaktion der
Metal Factory. So auch dieses Teil der Band Y.O.C., welche aus Ankara (Türkei) stammt.
Thrashig geht's am Anfang los, kommt mir bekannt vor und siehe da, beim genauen Betrachten
der Songtitel erhärtet sich mein Verdacht: Fette Cover-Version von Testament's "Into
the pit". Soweit gut gecovert und das rohe "Uebungsraum-Ambiente" der
Produktion hat was Sympathisches. Beim "Why" folgt dann ein krasser Stilwechsel,
da es soft und ruhig zu und her geht, eine gefühlvolle Mid-Tempo-Nummer. Gross dann die
Verwirrung beim dritten Stück: Irgend eine klassische Arie von Beethoven mit
Tenor-Einlage, gemäss Info im Jahre 1999 aufgenommen. Tja..., weil heute Sonntag ist,
höre ich weiter! Zum Schluss geht "She tried" gar in eine funkige Richtung! Die
Ratlosigkeit steigt weiter an..., von wegen "she tried to kill me"! - (Quentin)
Tarantino lässt grüssen. Tja, wohl eine Empfehlungs-CD des Sängers von
"Y.O.C.", welcher bei sämtlichen Songs die Vocals beigesteuert hat. Offenbar
versucht er damit, seine Vielseitigkeit zwischen Testament und Beethoven zu belegen.
Sicher eine gute Stimme, aber solche CDs bitte nächstes Mal nur "intern" unter
Musikern verwenden und versenden!
Marco F.
Punkte: keine Wertung
|
|
|
|
|
|