Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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ATROPHIA RED SUN -
Twisted logic
Adipocere Records
Polen scheint auch im metallischen Bereich vollkommen erwacht zu sein und hat bereits
begonnen, flächendeckend zurück zu schiessen. Als verdientes Beispiel kommt ARS's
drittes Album "Twisted logic" zum Zuge. Um dieses allerdings adäquat
rezensieren zu können, ist die Beschaffung des Buches "1001 verständliche
Superlative" obligatorisch, denn mit Superlativen darf ohne falsche Scheu
verschwenderisch um sich geschmissen werden! Die Band hat letztes Jahr ihr 10-Jähriges
gefeiert und sich mit der vorliegenden Scheibe gleich selbst das Schönste aller Geschenke
gemacht. Das Prädikat "Perfektes Album" liegt natürlich wie immer im Auge/Ohr
des Betrachters und sollte auch nie ernsthaft verliehen werden, aber Atropha Red Sun sind
sowas von verdammt hart dran! Die kraftvolle Mischung aus Sadus, Atheist, Nocturnus und
Carcass bietet eine mehrdimensionale Reise durch Sphären, die so ziemlich alle
Charakter-Eigenschaften des gemeinen Menschen umfassen und mit vielen
Synthesizer-Spielereien, dunklem Gebrüll bis hin zu leisem Geflüster, verflucht
heavy(!!) klingender Saitenfraktion und allerlei Elektroniksounds eine amtliche
Vollbedienung garantiert, die kein Auge trocken lässt! Der immense Prog-Einschlag artet
zwar öfters in wilde Frickeleien aus, Druck und Fluss werden dabei aber nie verloren,
sondern im Gegenteil immer wieder bis knapp an ein orgiastisches Limit geführt. Als
Anspieltipp vereint der Titeltrack alle genannten Charakteristika in sich und steht damit
wie ein metallischer Fels in der anrollenden Neider-Brandung! "Twisted logic"
ist ein wahrhaft betörendes Meisterwerk geworden, das am besten unter guten Kopfhörern
zur Geltung kommt oder schlichtweg ausserhalb der gängigen Lärmbelästigungsgrenze
genossen werden muss. Und wenn ich erleben muss, welche Bands sich zum Teil über
Höchstnoten freuen dürfen, zücke ich unter diesen bestimmten Umständen mit Genuss die
Monsterzahl!
HaRdY
Punkte: (verdiente) 10 von 10
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für 29.90 SFr.
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AMORAL - Wound
creations
Spikefarm Records
Heiliger Finne, was geht denn hier ab? Was auf den ersten Blick als szenetypisch
verpackter Tonträger (Hübsche Bildmontage auf der Vorderseite, aus dem Duden
zusammengeflickter Name) daherkommt, entpuppt sich beim genauen Hinhören als
Death-Prügler der obersten Güteklasse. Knapp zwanzig Jährchen haben die fünf Herren,
die hinter Amoral stehen, auf dem Buckel und kloppen schon wie die ganz Bösen. Wenn man
den Begriff "Melodischer Death" normalerweise verwendet, dann versteht man das
als Klanggebräu, dessen Eckpfeiler Bands wie Soilwork und In Flames darstellen. Aber wie
um Gottes Willen soll ich diese Scheibe denn sonst einstufen? Ich versuche die Sache mal
zu erklären: Offensichtlich wird hier gegrunzt. Und zwar genau so schön tief und
gurgelnd, wie wir das lieben. Auch die Gitarren und die Drums stammen zu 80% aus der
Death-Ecke. Aber: Hin und wieder schielt eine freche kleine Ohrwurm-Melodie aus der Ecke,
kommt von rechts ein Gitarren-Hook geflogen, um darauf von links mit einem gefühlvollen
Solo wieder zurückgeschlagen zu werden. Ich behaupte jetzt mal, dass das die erste
Death-Scheibe in meinen Händen ist, die tatsächliche Hooks vorweisen kann. Meine lieben
Freunde des guten Geschmacks, was da auf Euch zukommt, das könnt Ihr gar nicht erahnen,
also holt Euch einfach diese Scheibe und seid glücklich! Ich höre das Ding jedenfalls
schon eine ganze Woche, und mir ist beim besten Willen kein Punkt eingefallen, den ich
kritisieren könnte. Im Gegenteil, die Unverschämtheit, mit der dieses Fünferpack es
wagt, mit solchen Kompositionen bereits in diesem Alter um sich zu werfen, muss einfach
belohnt werden. Deshalb: Volle Punktzahl!
El Muerte
Punke: 10 von 10
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für 27.90 SFr.
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SONATA ARCTICA -
Reckoning night
Nuclear Blast
Das vergangene Jahr war definitiv das bisher Erfolgreichste der finnischen Melodic Speed
Metaller. Was konnte ihnen Besseres passieren, als für Nightwish auf deren Headliner-Tour
vor tausenden von Fans zu eröffnen und die entstandene Lücke des Hick-Hacks rund um
Stratovarius zu füllen? Eben! Eigentlich bin ich zwar überhaupt kein Fan von endlosem
Double Bass Drum-Geballere, aber Sonata Arctica haben es geschafft, mich dennoch auf ihre
Seite ziehen zu können. Grund sind hauptsächlich die superben Melodien, die Sänger Tony
Kakko mit einer traumwandlerischen Leichtigkeit aus dem Ärmel zaubert. Damals mit
"Replica" auf den Geschmack gekommen, drängten sich auch zunehmend die
überragenden Melodic Speedster fortlaufend in den Vordergrund. Dazu verstanden sich die
Finnen natürlich ebenso gekonnt auf gedrosselte Rhythmus-Monster, was dem Zauberwort
'Abwechslung' voll Rechnung trug. Die klaren Stärken und unverkennbaren Trademarks von
Sonata Arctica liegen aber deutlich bei den schnelleren Songs, von denen es natürlich
auch auf dem von ihren Fans sehnlichst erwarteten neuen Hammer-Album "Reckoning
night" wieder mehr als genug drauf hat. Schon der Opener "Misplaced" macht
keine Gefangenen und der zum Voraus veröffentlichte Kracher "Ain't your
fairytale" bietet die ganze eben oben beschriebene Sound-Palette. Eingebettet in die
eigene (!) Produktion, die erste Sahne ist, zelebrieren die finnischen Chart-Breaker (ja
Leute, nicht nur Nightwish tummeln sich in den heimatlichen Hit-Listen!) ihre neue
Metal-Show, die diesmal noch varianterreicher ausgefallen ist und genügend
Verschnaufpausen wie beim Titeltrack gewährt, um danach mit der Single "Don't say a
word" abermals zu explodieren. Die musikalische Nähe zu Nightwish wirkt hier aber zu
keiner Zeit plagiatsmässig, da Sonata Arctica ihren urtümlichen, eigenen Stil längst
heraus geschält haben. Dazu kommen aber auch immer wieder unüberhörbare, progressive
Einflüsse, die gekonnt eingeflochten werden. Ein weiteres Markenzeichen ist die ohne
Zweifel geniale Stimme von Tony Kakko, ohne die die Nordländer längst einpacken
könnten. Damit reiht sich "Reckoning night" klar unter die zehn besten
Metal-Alben des letzten Jahres ein. Nur schade, dass das blitzartig ausverkaufte Digi-Pak
neben der normalen Jewel-Case Version nicht noch zusätzliches Bonus-Material enthält,
aber das bekommt man unter anderem ja auf der "Don't say a word"-Single mit dem
herrlichen Depeche Mode Cover "World in my eyes" geboten! Beide Daumen nach oben
für einen weiteren Genre-Klassiker, der wegweisend ist!
Rockslave
Punkte: 9.8 von 10
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für 27.90 SFr.
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ANTHRAX - The
greater of two evils
Nuclear Blast
Mann oh Mann, jetzt kommt es aber dicke! Anthrax, die Mosh-Könige, die früher zu den
besten vier Thrash Bands (Metallica, Slayer und Megadeth waren die anderen drei) zählten,
veröffentlichen eine Art Best-Of ihrer alten Klassiker in neuem Soundgewand. Doch halt,
es wird nicht so eine billige Aufguss-Scheibe im Sinne "schnell, es ist Weihnachten,
wir wollen jetzt Kohle scheffeln". Nein, das Gegenteil ist der Fall, denn die Band
hat die Fans im Internet abstimmen lassen, welche Klassiker auf den Silberling kommen
sollen. Das Resultat ist natürlich bombastisch, denn es fanden sich solche Kultsongs auf
der Scheibe wie "Caught in a mosh", "A.i.r.", "Among the
living", "Keep in the family", "Indians", "Madhouse",
"I am the law", "N.F.L." oder "Gung-Ho". Die insgesamt
siebzehn Songs (Digi-Pak) wurden in zwei Tagen (!!) eingespielt und das Ergebnis ist
einfach fabulös. Klar singt jetzt John Bush (von Armored Saint gekommen, übigens
ebenfalls eine Kultband!) bei Anthrax, der die Nachfolge von Joey Belladona angetreten hat
und nun stellt man sich die Frage (Belladona hat damals Neil Turbin ersetzt), wer denn
jetzt eigentlich der beste Sänger von Anthrax war/ist. Bush hat einfach das kräftigere
Stimm-Organ als Belladonna und das tut den alten Klassikern auch gut. Die Riffs von
Rhythmus-Gitarrist Scott Ian zählen sowieso zu der Crème de la crème. Neben James
Hetfield von Metallica vielleicht der beste Rhythmus-Gitarrist überhaupt auf der
Metalkarte. Neu aufgenommen krachen die Songs noch brutaler, als sie es damals schon
taten, da läuft einen nur noch das Wasser im Mund zusammen. Auch Drummer Charlie Benante,
einer der unterbewertesten Schlagzeuger überhaupt, spielt seine Parts besser als je
zuvor. Bassist Frank Bello, der jetzt zu Helmet flüchtete, hat hier seine
Abschiedsvorstellung gegeben. Er wird in Zukunft wahrscheinlich von Joey Vera (Armored
Saint, Fates Warning) ersetzt. Lead-Gitarrist Rob Caggiano stellt seinen Vorgänger Dan
Spitz locker in den Schatten, soviel zum zweiten Gitarren-Posten. Wer diese Kultsongs aus
den ersten fünf Alben von Anthrax noch nicht kennt, sollte hier unbedingt zugreifen. Für
die alten Knacker, wie ich selber einer bin, ist der Kauf ebenso reizvoll und zwar wegen
dem neuen, stärkeren Gitarren-Sound und den kleinen Veränderungen an den Songs, ohne
dass diese aber entstellt wurden. Ich danke Gott, dass ich diese glorreiche Zeit der 80er
überhaupt erleben durfte, Anthrax sich treu geblieben sind und alle Modewellen
unbeschadet überlebt haben. Jungs, ihr seid spitze und ich verneige mich vor euch.
Anthrax gehören einfach in jede gute Metaller-Sammlung..., Pflichtkauf!
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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für 27.90 SFr.
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EVIDENCE ONE
Tattooed heart
Nuclear Blast
Schon mit ihrem Erstlingswerk "Criticize the truth", das vor rund zwei Jahren
das Licht der Welt erblickte, konnte die deutsche Formation für äusserst positive
Resonanzen sorgen. Auf "Tattooed heart" wurden nun noch ein paar Scheite mehr
ins Feuer gelegt und der Härtegrad deutlich gesteigert. Trotzdem konnte das Niveau des
Erstlings spielend gehalten werden. Aufgebaut auf wuchtigen Riffs und mächtigen Melodien,
knallen fette, eingängige Songs aus den Boxen. Bereits der schleppende Opener
"Moonsigh" ist ein Hammer. Da zu "Virus in my veins" ein Video gedreht
wurde, sollte es der "beste" Track des Albums sein. Doch auch die nächsten
Titel "Written in blood", "Tattoed heart" und "Infinite
seconds" hätten das Zeug zur Single-Auskopplung gehabt. Ebenfalls erwähnt werden
muss "When thunder hits the ground", das am ehesten vom Debüt-Album stammen
könnte. Bis zum Schluss wird das hohe Niveau gehalten. Nach "Child of
insanity", das ebenfalls durch viel Groove und eine packende Melodie besticht, gibt
es nur eine Lösung: Repeat-Taste drücken! Man kann die Scheibe drehen und wenden wie man
will, einen schwachen Song findet man nicht. Höchstens Pink Cream 69 haben mit
"Thunderdome" in Deutschland einen ebenso starken Output in diesem Bereich Anno
2004 raus gehauen. Verantwortlich für dieses Highlight des melodiösen Hard Rock sind die
Frontline Jungs Robby Boebel und Thomas Bauer, die mit dem Domain Shouter Carsten Schulz
zusammen spannen. Doch mit den AOR-lastigen Hauptbands der Drei hat Evidence One nur wenig
zu tun. Bei anhaltendem Erfolg könnte es schon passieren, dass Frontline und Domain bald
in den Hintergrund rutschen und sich Evidence One zum wichtigeren Betätigungsfeld
entwickelt. Auf jeden Fall kann dieser Band eine grosse Zukunft prognostiziert werden.
Chris C.
Punkte: 9.5 von 10
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GRAVE DIGGER
The last supper
Nuclear Blast
Hoffentlich nehmen Grave Digger noch lange nicht ihr letztes Abendmahl ein! Mit der neuen
Scheibe beweisen sie erneut, dass sie auch in fortgeschrittenem Alter immer noch auf den
Punkt abdrücken können. Nach dem ruhigen Intro ("Passion") haben die Boys um
Chris "Witwe Bolte" Boltendahl mit dem Titeltrack "The last supper"
einen ungewöhnlichen Eröffnungssong gewählt. Mit einem waschechten
Fäusteschwing-Refrain ausgestattet, bewegt sich der Song im für Grave
Digger-Verhältnisse unteren, schleppenden Tempobereich, was aber den Groove-Faktor
merklich erhöht und das Bangerblut Schritt um Schritt in Wallung versetzt. Schon
"Desert rose" wischt etwaige Zweifel an der Ausrichtung der neuen Scheibe mit
einem gezielten Spaten-Hieb vom Tisch. Schneidende Äxte treffen auf holzende Drums,
während Chris unverkennbare Röhre den Song kraftvoll nach vorne treibt. Deutlich
Richtung Hardrock tendiert "Grave in the no man's land". Mit einem griffigen
Beat ausgestattet, dürfte der Track ein künftiger Live-Abräumer sein zudem
beachte man die leichten Riff-Anleihen an "Enter sandman". Deutliche
Ähnlichkeit zu Dio scheint im Anfangs-Riff von "Soul savior" durch. Diese
Klampfe könnte, ohne aufzufallen, auf "Holy diver" oder "The last in
line" stehen. Einmal mehr mit einem hymnischen Refrain versehen ist der Song wie
geschaffen, um Live abzuräumen und für schwitzende Leiber zu sorgen. Zum Abschluss von
"The last supper" servieren uns unsere liebsten Totengräber eine von Piano und
Keyboard getragene Ballade ("Always and eternally"), in welcher Mr. Boltendahl
seiner rauchigen, tiefen Röhre nochmals freien Lauf lässt. Fazit: Ein gutes Album mit
genialen 80er-Riffs, das keinen Anbeter der Grabesgräber enttäuschen wird.
Silvio D.
Punkte: 9.3 von 10
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TRAUMA - Imperfect
like a God
Adipocere Records
Und auch eine der dienstältesten Kapellen des päpstlichen Ursprungslandes meldet sich
einmal mehr unter infernalischem Donnergetöse auf dem internationalen Marktplatz der
Death Metal Bruderschaft an und hat mit "Imperfect like a God" eine neue,
silberne Wurfdisc anzupreisen, die nicht ohne Waffenschein erhältlich sein dürfte. Über
neun Songs und knapp 38 Minuten Spielzeit hinweg nehmen Trauma selten den Fuss vom Gas und
nützen jede Sekunde für die Umsetzung ihres brutalen und technischen Materials! Als
vergleichsweise Brüder im Geiste dürften die Amis von Monstrosity herhalten, die zwar
einen ähnlich kompromisslosen Stil zelebrieren, jedoch nicht die zum Teil fast schon
groovigen Verspieltheiten, die von langer Hand geplanten Arrangements und
produktionsseitigen Finessen von Trauma vorweisen können. A propos Produktion: Was das
"Studio Hertz" in Balystok da aus dem Vorhandenen heraus kitzelte, straft das
Klischee der "billigen" Ostblock-Aufnahmen endgültig mit purer Lüge! Glasklar,
druckvoll und ausgewogen. Für Anhänger dieses Produktionsziels kann dieser
Aufnahme-Tempel als eine stabile Referenz-Adresse ruhig angegeben werden. Auch in
musikalischer Hinsicht gibt's keinerlei Ausfälle zu vermelden. Eine Granate jagt die
nächste, dezente Spielereien und Ideen der einzelnen Musiker machen den kompletten
Hörgenuss zu einer abwechslungsreichen Entdeckungsreise und wem der Anspieltipp
"Beyond the perception" oder das etwas gemässigtere "Make me blind"
auch tatsächlich zusagen sollten, kann mit dem abschliessenden Kauf definitv nichts mehr
falsch machen und unterstützt damit einen weiteren, langjährigen Hoffnungsträger der
hartmetallischen Abteilung! Und zur Info: Den älteren Underground-Freaks dürften die
Polen noch unter dem Namen "Thanatos" bekannt sein (späte 80er).
HaRdY
Punkte: (technische) 9.2 von
10 Hier
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DGM - Misplaced
Scarlet Records
DGM wurde bereits 1994 als reine Instrumentalband gegründet, allerdings von vielen
Line-Up Wechseln geplagt, bis sich endlich mit dem letzten Album "Hidden Place"
eine stabile Formation eingefunden hatte. Auf dem neuen Werk wird etwas weniger geproggt,
dafür umsomehr gepowert. Vierzig Minuten lang wird dem Zuhörer sehr anspruchsvoller
Metal um die Ohren geblasen. Über allem schwebt die mächtige Stimme des Shouters Titta
Tani, der mit seinem starken Gesang Power Metal Perlen wie dem Opener "Living on the
edge" und "Is hell without Love" das gewisse Etwas verleiht. Seine Stärke
wird aber auch bei ruhigeren Songs wie "Still believe" unter Beweis stellt.
Nummern wie "Amazing journey" drücken einfach voll auf's Power Pedal. Die
Italos bieten auf "Misplaced" einfach sehr guten, druckvollen, zum Teil
aggressiven Metal mit geilen Riffs und Soli, der aber auch zeitweise die tollen,
verspielten Prog-Einflüsse nicht vermissen lässt, coole Mischung! Also im Ganzen gesehen
wurde der Prog-Anteil etwas zurückgeschraubt, was dem Teil aber keinesfalls schadet,
sondern etwas mehr Platz für geradlinige Power einräumt.
Crazy Beat
Punkte: 9.1 von
10
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für 27.90 SFr.
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EPICA We
will take you with us
Transmission Records
Leider muss ich jetzt alle Epica Fans enttäuschen, denn mit "We will take you with
us" handelt es sich nicht um den längst ersehnten Nachfolger zu The phantom
agony", sondern um eine "Neuvertonung" des alten Materials anlässlich
ihres Auftrittes in der holländischen "2 Meter Sessies" Sendung. Es ist jedoch
kein Live-Mitschnitt, sondern das Material wurde in dem bekannten Wisseloord Studio
aufgenommen, welches auch schon von Within Temptation genutzt wurde. Das Ergebnis
unterscheidet sich jedoch mehr in den Feinheiten, so kommen etwa die Streicher und die
Gitarren etwas besser zur Geltung, das ist dann auch schon bald mal alles.
"Feint" und "Run for a fall" wurden akustisch neu umgesetzt sowie als
einziger "neuer" Track eine Cover-Version vom Cats (Musical) Stück
"Memory" draufgepackt. Alles in allem kein Grund, das hart verdiente
Zahlungsmittel auf die Theke zu legen, falls man "The phantom agony" bereits
besitzt, ausser man gehört zu der Randgruppe von Fans, welche über eine überfüllte
Kriegskasse klagen. Anzumerken gibt es noch, dass eine DVD-Version von der ganzen Chose
existiert, welche mir leider nicht vorlag. Möglich jedoch, dass diese für einen
zusätzlichen Kaufanreiz sorgen würde. Für Seelen, welchen Epica nichts sagt, sei noch
zu erwähnen, dass die Holländer (was denn sonst) epischen Gothic Metal spielen, welcher
sehr an Film-Musicalmusik anlehnt. Mastermind Mark Jansen war einst Gründer von After
Forever und mit Simone Simons hat man eine ausgezeichnete Sopran-Stimme mit ins Boot
geholt. So erstaunt es nicht, dass Epica mit ihrem Debüt "The phantom agony" in
Holland äusserst erfolgreich waren. Vergleiche mit Nightwish, welche oft getätigt
werden, kann ich nicht ganz nachempfinden, da die Musik (trotz Sopran-Stimme) doch in den
Grundzügen sehr unterschiedlich ist, auch wenn Hans Zimmer wohl auf beide Bands (und
viele andere) einen grossen Einfluss hat.
R.K.
Punkte: keine Wertung
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für 27.90 SFr.
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FORGOTTEN TOMB -
Love's burial ground
Adipocere Records
Der italienische Vorzeige-Negativling Herr Morbid ist zurück und hat mittlerweile eine
komplette Mannschaft um sich geschart. Anscheinend haben ihm die eigentlich nur für
Live-Aktivitäten angeheuerten Düsterlinge so zugesagt, dass gleich ein festes Engagement
ausgehandelt wurde und damit ab dieser Veröffentlichung der verdienten Qualität im
Forgotten Tomb Lager nicht mehr viel im Wege stehen dürfte. Wer ausserdem die Homepage
der Sickos ancheckt, wird neben den üblichen Themen auch eine interessante Abhandlung zum
Gesamtkonzept und eine kranke "Fans"-Seite mit Photos vorfinden, die eine, sagen
wir mal "zwiespältige" Disskusion um das Thema Zensur (oder
was-darf-man-dem-Durchschnittserdbewohner-zumuten?) auslösen dürfte. Der Sound kommt in
der Basis sehr old schoolig daher. Die sechs überlangen Songs (ergeben eine Stunde reine
Spielzeit) plätschern zwar bei abgelenktem Zuhören noch ein bisschen belanglos dahin,
aber wehe man richtet seine volle Aufmerksamkeit auf solche vertonten Selbstmord-Anstifter
wie "Slave of negativity" oder "House of nostalgia"! Die morbiden
Akustik-Passagen und fast schon nervend überlangen Riff-Wiederholungen fräsen sich
durchs Kleinhirn und lassen einen mit der Zeit bald panisch nach einer Rasierklinge oder
verschreibungspflichtigem Strychnin suchen... - Die vereinzelt dazwischen geschobenen
"fröhlichen" Cleanparts, anmutiges Klaviergeklimpere und die Melodic
Death-mässigen Melodieführungen verstärken diesen Trieb noch zusätzlich und
resultieren im Endeffekt in einer Erhabenheit, die sich nicht durch übermässig
technisches Können oder (pure) Provokation definiert, sondern durch songwriterischen
Weitblick, visionäre Kompromisslosigkeit und der gewissen Schnoddrigkeit, die
intelligenten, überaktiven Menschen einfach zu Eigen sein scheint. Als spezielles
Schmankerl MUSS ich einfach ausserdem auf das unzensierte Cover-Artwork verweisen:
Schlicht, düster und lebensverneinend..., pure Kunst! Als brandaktuelles neues
Bandmitglied stiess ausserdem Schwedens Industrial/Dark-Ambient/Electronic Klangtüftler
Henrik Nordvargr Björkk (unter anderem MZ412, Toroidh) zu Forgotten Tomb und wird das
zukünftige Schaffen mit seinen kranken Talenten beeinflussen. Mit "Malus Vivendi Pt.
I", "Pt. II" und "Pt. III" durfte er sich auch bereits auch auf
dem vorliegenden Longplayer mit drei kurzen Intermezzos zu Worte melden. Aus der Distanz
betrachtet ein wirklich tiefböses Werk voller Negativität und Qual und darum im gleichen
Masse für die Zielgruppe auch mehr als hörenswert. Darkness in Stereo!
HaRdY
Punkte: (fette) 9.0 von 10
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für 29.90 SFr.
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SHAPE OF DESPAIR
Illusion's play
Spikefarm Records
Zerrüttete Seelen, welche über die Feiertage die Rasierklingen gewetzt haben, rate ich
dringend ab, Shape Of Despair zuzulegen, denn nach dem Konsum von "Illusion's
play" würde wohl der letzte Lebenswille den Körper verlassen haben und einen
Einsatz der beliebten, jedoch schmerzhaften Utensilien zur Folge haben. Freunden der
Schwermut und Melancholie kann ich jedoch dieses Doom Metal Werk nur wärmstens empfehlen.
Hier gilt einmal mehr, Licht aus, Augen schliessen und sich fallen lassen in den
hypnotisierenden Schlund der Verlorenheit. Einmal eingetaucht, wirkt eine Sekunde wie ein
Atemzug der Ewigkeit. Gerade nach diesen Zeiten der Hektik, oder nach einem samstäglichen
IKEA-Mediamarktbesuch wirkt Illusions play" wie Balsam für die gepeinigte
Seele, welche der täglichen Schnelllebigkeit unbarmherzig ausgeliefert ist.
Illusion play" glänzt nicht mit Abwechslung, sondern mit der Kunst der
Langsamkeit eine Atmosphäre des Loslassens zu erzeugen und dabei nicht in die Monotonie
abzudriften. Sphärische Tasten-Teppiche, gepaart mit einfach strukturierten Riffs bilden
das Grundgerüst, und das Ehepaar Koskinen" steuert die Vocals bei. Pari
(Ex-Amorphis) grunzt abgrundtief, während Natalie wie ein Engel in der Dunkelheit, die
Flamme des Lebens knapp vor dem Erlischen rettet. Shape Of Despair haben mit
"Illusion's play" wahrlich nichts für den Fast Food Konsum erschaffen, sondern
ein Werk, welches Zeit benötigt..., viel Zeit. My Dying Bride und Anathema Anhänger
sollten dieses Werk unbedingt anchecken.
R.K.
Punkte: 9.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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EWIGHEIM -
Heimwege
Prophecy Production
Trauriges aus dem Hause Prophecy. Ewigheim aus Deutschland bieten auf ihrem zweiten Output
"Heimwege" melancholischen, abwechslungsreichen Gothic Metal. Gitarrist Yantit
beschreibt das Dargebotene auf der Label-Homepage so: "Alle, die das Warten auf
"Heimwege" nur mühselig überlebt haben, werden mit der schönsten, nur
denkbaren Sterbebegleitung belohnt. Ihr kommt in den Genuss totaler Trauer, gemischt mit
einer Prise Hoffnung und einem dicken Spritzer Tod..., also, an die Stricke!" Dem
entsprechend sollte man die deutschen Texte auch nicht ohne Hinterfragen annehmen. Bevor
man sich aber den Texten widmet, fallen einen die unglaublich dichten Melodien auf, die
zwar oft melancholisch langsam, aber nie einschläfernd dargeboten werden. Dazwischen wird
immer wieder gerockt ("Der Tanz der Motten"). Ewigheim bestehen aus Allen B.
Konstanz (Gesang, Schlagzeug und Piano) und Yantit (Gitarren und Programmierung). Konstanz
ist zudem bei The Visions Bleak tätig, während Yantit sich mit Eisregen rumtreibt.
Trotzdem betonen die Beiden, dass Ewigheim eine Band darstellt. Eine Band, die mit
"Heimwege" glänzen darf und hoffentlich noch viele solcher hochklassige Alben
veröffentlichen wird. Antest-Pflicht!
Roger W.
Punkte: 9.0 von 10
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GUANO APES
Planet of apes
Gun-Supersonic/BMG
Was macht eine Plattenfirma, wenn sich eine Band auflöst oder eine nicht absehbare Pause
einlegt? Korrekt, sie bringt eine Best-Of raus. So auch im Hause Guano Apes. Die haben
beschlossen, die Band bis auf Weiteres auf Eis zu legen. Guano Apes sind die Gruppe, die
1997 Mit dem Song "Lords of the Boards" auf sich aufmerksam machten. "Open
your eyes", "No speech" und "Big in Japan" folgten und konnten
ähnliche Erfolge verbuchen. Mit Michael Mittermeyer feierten sie den "Kumba
Jo!" in einer erfrischenden Crossover-Version. Diese Songs und andere sind
nachzuhören auf dieser CD. Sie zeigt nicht nur, wie vielfältig die Apes sind/waren
sondern auch, dass sie auch echt abrocken können. Soweit so gut. Was mich bei der Sache
aber stört ist, dass die Band erst drei Studio-Alben auf dem Markt hat und uns letztes
Jahr, nach dem dritten Album, ein Live-Album bescherte. Nach keinem weiteren Album also
diese zwiespältige Best-Of. Die Tracks unterscheiden sich dabei um ganze Sechs. Es
scheint so, als wolle die Plattenfirma noch den letzten Tropfen aus der Milchkuh
rausholen, schade. Wer noch nicht alle Guano Apes Alben besitzt und nicht auf Live-CDs
steht, ist mit der Best-Of trotzdem gut bedient. Man sollte aber darauf achten, dass die
günstigste der drei Varianten gekauft wird. Ja, BMG macht ihre Drohung war und bringt die
CD tatsächlich in drei Versionen auf den Markt. Die Basic-Version unterscheidet sich von
der Standard-Version nämlich nur sehr wenig. Es fehlt der neue Video-Clip und das
Booklet. Wobei das Booklet der Standart-Version nur gerade vier Seiten aufweist und
wirklich nichts, aber auch gar nichts bietet, was den höheren Verkaufspreis berechtigen
würde. Anders sieht's bei der Premium-Version aus. Die lohnt sich für die Fans, die
schon alles haben, da sie auf einer Bonus-CD noch Raritäten erhalten. Also hätten zwei
Versionen bei Weitem gereicht. Was mit den Guano Äffchen passiert, ist also ungewiss. Der
neue Track "Break the line" sollte aber jedem Fan nochmals Freude bereiten, weil
er wirklich cool abrockt. Im Video-Clip dazu verlassen am Schluss alle Bandmitglieder den
Raum durch eine andere Tür und so singt Sandra Nasic auch: "Break the line, we have
to go, cause there's no way back, where we are coming from."
Roger W.
Punkte: keine Wertung
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PEARL JAM -
Rearviewmirror
Sony Music
Pearl Jam zählten unbestritten zu einer der wichtigsten Bands der frühen neunziger
Jahre. Aber sie hatten es nicht gerade einfach, denn bei eingefleischten Grungern waren
sie verpönt, weil sie gar keinen richtigen Grunge spielten. Trotzdem galten sie damals
als Grunge-Band, und sie fanden eine Menge Fans. Als dann Oberguru Kurt Cobain öffentlich
seine Freundschaft zu Eddie Vedder bekundete, da stürmten sogar noch die letzten
bornierten Holzfällerhemden - Träger die Plattenläden, um sich nun auf
"moralische" Weise Musik von Pearl Jam ins Haus zu holen. Dieses Best of - Album
gewährt uns einen interessanten Einblick in die Geschichte dieser Band. 33 Tracks von
1991 bis 2003 sind auf diesen zwei CDs; "Black", "Alive" und
"Once" wurden sogar neu gemixt, und das Resultat kann sich wirklich hören
lassen. Zieht Euch unbedingt den Song "Rearviewmirror" rein! Da wähnt man sich
gleich im Seattle von 1992! Bemerkenswert ist auch das Design der CD - Hülle: Man kann
sie zweiseitig aufklappen, und zwei Bilder sind im Spiegel - Effekt gemacht worden,
passend zum Titel des Albums. Auch das Coverbild ist ein wahres Schmuckstück! Nach über
zehn Alben in über zehn Jahren wurde es echt mal Zeit für ein Best of von Pearl Jam! Der
Name der Band war übrigens eine Idee von Frontman Eddie Vedder: seine Grossmutter Pearl
kochte viel Konfitüre, alles klar? Tja, all Ihr Skeptiker der frühen Grunge - Ära,
Grunge ist tot, aber Pearl Jam rocken noch immer!!
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung
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für 29.90 SFr.
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FABI ANN 79
Eigenvertrieb
Bereits vor zehn Jahren gründete der Sänger und Gitarrist Fabi Ann die Band Black
Heaven. Sechs Jahre, drei Alben und diverse Gigs später, startete Fabi mit neuer
Besetzung und unter eigenem Namen. Nach zwei Demos liegt nun ein komplettes Album zur
Diskussion vor. Komplett kann in diesem Fall wörtlich genommen werden, denn ganze
siebzehn (!) Tracks wurden auf "79" drauf gepackt. Der Name Fabi Ann dürfte den
meisten Clubgängern sowieso ein Begriff sein, ist die Formation doch des Öfteren auf den
Bühnen der einschlägigen Schweizer Lokalitäten an zu treffen. Ganz locker und
unverkrampft geht die Truppe zu Werk. Rock'n'Roll in roher Form dominiert die Musik. Punk
und Rotz sind weitere, wichtige Zutaten. Man orientiert sich aber, wenn überhaupt, nur
sehr bedingt am skandinavischen Rotz'n'Roll. Obwohl das Gaspedal oft bis zum Anschlag
durchgedrückt wird, lassen sich auch ruhige und balladeske Klänge im Sound von Fabi Ann
ausmachen. Auch auf angenehme Melodien wird grossen Wert gelegt. Die melancholische Stimme
passt zwar ins Gesamtbild, dürfte aber nicht jedermanns Geschmack treffen. Dass bei der
Fülle an Songs auf diesem Output der eine oder andere Lückenfüller aus zu machen ist,
wirkt sich nicht weiter schlimm auf den Gesamteindruck aus. Produktionstechnisch kann man
logischerweise nicht mit der obersten Liga mithalten, trotzdem wurde auch in diesem
Bereich akzeptable Arbeit geleistet. Schlussendlich bleibt ein starkes Album und eine
sympathische, entwicklungsfähige Band, die Support verdient hat.
Chris C.
Punkte: 8.5 von 10
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GRAVEWORM
(N)Utopia
Nuclear Blast
Zum Jahresanfang beehren uns die Südtiroler von Graveworm mit ihrem neusten Werke
(N)Utopia. Nun sind wir uns von den Grabesgewurmse gewohnt, melodischen Black Metal auf
den Tisch zu bekommen, serviert mit viel Melodie und tonnenschweren Keys, welche für
einige Düstermetaller doch mehr eine abschreckende Wirkung aufweisen. Was nun für die
einen "Kitsch" ist, mögen wiederum andere (ich gebe es ja zu..., auch ich!).
Mit I-the machine" kriechen die Würmer gleich mit einem schnellen, fetten
Bombastkracher aus den Löchern, welcher mein Gemüt sehr erfreut. Eine typische Graveworm
Nummer, welche jedoch ausgesprochen druckvoll und aggressiv agiert. Stefan Fiori kreischt
und grunzt sich einmal mehr die Seele aus dem Leibe und soviel schon mal vorweg genommen,
Graveworm verzichten auch auf diesem Output auf Clean-Gesang oder weibliche
Gesangsausbrüche, welche doch im Moment so angesagt sind. Der Titeltrack
"(N)Utopia", eine Midtempo-Nummer, groovt zwar schön, trotzdem kann ich eine
gewisse 'Langeweile' nicht abschlagen, zu intensiv war im Gegensatz dazu der Opener.
"Hateful design" überrascht mich dann mit sehr rifforientierten Gitarren und
ich staune noch mehr, als ich zu "Never enough" vordringe. Dieser Track hat nun
herzlich wenig mit melodischem Black Metal am Hut, es tönt mehr nach Melo-Death'n Roll
und ich denke, da würden einige nicht gleich auf Graveworm tippen, sollten sie es zum
ersten Mal hören. Mit "Timeless" gleiten Graveworm in Dark Metal Gefilde ab,
ein schleppend düsterer Track, eingehüllt in atmosphärische Keys. "Witch way"
schlägt in die selbe Kerbe, bloss etwas druckvoller. Nach dem Anhören der letzten
Nummern wird mir klar, was ich vermisse..., Tempo meine Herren..., wo sind bloss die
Blast-Parts geblieben? Zwar kommen auf "(N)Utopia" die Gitarren durch die
verwendeten Death-Thrash Riffs besser zur Geltung, doch abgesehen vom Opener vermisse ich
das Wechselspiel zwischen 'Geschwindigkeitsgeschrumme' und epischen Zwischenparts. Durch
den gesunkenen Melodie-Anteil wirkt das Werk etwas düsterer und die Produktion ist sehr
druckvoll gelungen, wohl die Beste bis anhin. Vielleicht liegt es daran, dass auf den
letzten Alben keine grosse Veränderung geschah und nun plötzlich tönt es zwar immer
noch nach Graveworm, aber doch irgendwie anders. Vielleicht gewinnen Graveworm gerade
durch dies neue Seelen, welche einst Unmut über die fett gewobenen Key-Teppiche zeigten.
Andererseits kann ich mir aber auch vorstellen, dass der eine oder andere Fan den
geschrumpften Black Metal und Melodie-Anteil nur Zähne knirschend hin nimmt.
R.K.
Punkte: 8.4 von 10
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für 27.90 SFr.
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UPPERCUT
Reanimation of hate
GUC
Huch, wat'ne Stimme! Bei solch aggressivem Geröchel und Gegrunze, wie es dieses Weibsbild
produziert, wird dieses auch nicht lange fackeln, um ungeliebten Sabbersocken mit dem
Nudelholz eine neue Scheitel zu ziehen... - Scheint, als verspeiste Frontröhre Dani
morgens rostige Nägel, um dann mit einem kräftigen Schluck Batteriesäure nachzuspülen.
Passend zum Gekeife der Fronterin trampeln ihre Sidekicks nach dem Intro (bestehend aus
rückwärts laufenden Songfragmenten) eine Old School-Thrash Lawine los, die nostalgischer
nicht sein könnte. Mit dem Eröffnungssong "Massmurderers heaven" und dem
Titeltrack "Reanimation of hate" gibt's zuerst mal einen Satz heisse Ohren, um
schön aufgewärmt den Rest der Scheibe überstehen zu können. Mit Riffs, die irgendwo
zwischen Testament und Overkill angesiedelt sind, machen die UPPERCUT'ers von Anfang an
keine Gefangenen. In Form von "Breakin' the noise" geht's ein wenig grooviger
und heavier zur Sache, wobei auch in diesem Opus ab und zu wieder der unbarmherzige
Thrash-Hammer mitschwingt. Mit einer furztrockenen, aber dennoch durchschlagenden
Produktion feuern die Jungs und das Mädel ihren Thrash Metal authentisch und druckvoll
aus den Boxen, und man versucht sich erst gar nicht an Experimenten, sondern rifft,
scheppert und mosht sich durch bekanntes Fahrwasser. Nach der Debüt-Scheibe in Form einer
5-Track EP und der nachfolgenden Longplay-Scheibe "Shroud shifter" stellt
"Reanimation of hate" den dritten, musikalischen Erguss der deutschen Thrasher
dar, welche des Weiteren noch mit "Sex & outrage" auf dem Motörhead-Tribute
Sampler "Motörmorphösis II" vertreten waren. Willkommen im Club, dessen
Vorsitz seit längerem eine Dame namens Gossow präsidiert.
Silvio D.
Punkte: 8.0 von 10
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BLODSRIT
Helveteshymner
Adipocere Records
Ein Logo, das kaum zu entziffern ist, ein Blut getränkter Weg, der zum Eingang einer
Stabskirche führt und finstere Zeitgenossen, die einem aus dem Inlay direkt an die Gurgel
zu springen scheinen..., das Ganze mit "Höllenhymnen" betitelt da ist
dann auch sofort klar, dass es sich wohl nicht um das weihnachtliche Kirchengesangsbuch
handeln kann. Zur grossen Überraschung startet die Scheibe mit einem lieblichen Intro in
Form einer Kindermelodie aus einer Spieluhr, welchen man kleinen Balgen ans Bett hängt.
Die lebensbejahende Stimmung nimmt aber ein jähes Ende, sobald ein veritabler
Hasenfick-Beat einsetzt und mal kurz alles niederholzt, was im Wege steht. In der Folge
nehmen die drei Schwarzheimer ein wenig den Fuss vom Gas, so dass der Song an Schwere
gewinnt und auch der Moshfaktor angenehm angehoben wird. "Griftevisa"
("Gruftlied") haut in die gleiche Kerbe. Blast-Beats, Midtempo- und
Doublebass-Attacken schlagen sich gleichsam die Rübe ein, so dass ein abwechslungsreiches
Arrangement garantiert ist. Die weiteren Lobpreisungen an den Tod stehen den
vorangegangenen in Nichts nach: Viele Tempowechsel gestalten die Songs abwechslungsreich
und auch der eine oder andere, ruhigere Part sorgt für Stimmungswechsel und
Spannungsaufbau innerhalb der Songs. Tatsächlich haben sich die schwedischen
Todesröchler an einen Song ihrer Landsleute von Candlemass rangewagt und
"Solitude" in eine Highspeed-Granate verwandelt. Sehr interessant umgesetzt von
den Jungs, die ihrer Version den unverkennbaren "Blodsrit"-Stempel aufgedrückt
haben. Das Album ist für Black Metal-Verhältnisse sehr gut und differenziert produziert
worden, wobei aber die Rohheit dieser Musikrichtung nicht flöten gegangen ist und deshalb
Undergrounder wie tolerante "Normalo"-Metaller gleichsam ansprechen dürfte.
Silvio D.
Punkte: 7.9 von 10
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für 23.90 SFr.
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AJATTARA - Tyhjyys
Spikefarm Records
Damit es Pasi Koskinen nach seinem Ausstieg bei Amorphis nicht langweilig wird, schmeisst
er dieser Tage die dritte Scheibe von Ajattara auf den Markt und nennt sich fortan nur
noch "Ruoja". Die Jungs zelebrieren schleppenden, beklemmenden Black Metal, der
in Sachen Geschwindigkeit und Stimmung des Öfteren an Morgul (Album: "Parody of the
mass") erinnert, und mit den letzten Ergüssen von Pasi's Ex-Combo nix gemeinsam hat.
Will heissen, dass die Musik sehr heavy, düster und wie eine langsame, aber stetige,
unaufhaltsame Walze auf den Hörer zurollt, während Amorphis' letzte Ergüsse aus eher
seichtem Dark Pop bestanden. Nach dem Intro nimmt der Panzer in Form von "Sortajan
kaipuu" Fahrt auf und ist in den folgenden Songs nicht mehr aufzuhalten. Das
Anfangs-Riff von "Naaras" erinnert etwas an Bolt Thrower, während der Song im
weiteren Verlauf an Speed gewinnt und im Zwischenteil mit klaren Vocals überrascht (Fear
Factory lassen ganz schüchtern grüssen). Die weiteren Songs, die auf so kryptische Namen
hören wie "Harhojen renki", "Langennut" oder "Tyhiyydestä"
schlagen in die gleiche Kerbe: Zähflüssige, teils doomige Riffs treffen auf Lava-Drums,
während die ganze Melange oft durch unterschwellige Keyboards umhüllt und verfeinert
wird. Mr. Koskinen kreischt und kläfft sich durch elf Songs, deren Lyrics komplett in
Finnisch verfasst sind, was dem Scheibchen ein spezielles, melancholisches Flair verleiht.
Und man versteht dazu kein einziges Wort. Die Vocals kommen überzeugend rüber, und es
ist echt schade, dass Pasi diesen Gesang nicht des Öfteren bei Amorphis eingebracht hat,
denn dies hätte der Band sicher mehr Biss verliehen. Aber eben, die Krächzerei kann er
nun bei Ajattara vollends einbringen, was er auch mit Leib und Seele auslebt. Für meinen
Geschmack kommt jedoch die Abwechslung etwas zu kurz, da alle Songs über ähnliche
Arrangements verfügen und sich auch die Riff- und Drumstrukturen teilweise sehr ähnlich
sind. Obwohl elf Tracks (davon ein Intro und Outro) auf der Scheibe vertreten sind, fällt
die Spielzeit mit insgesamt 36 Minuten etwas mager aus. Trotzdem, für Fans von Morgul
stellt "TYHJYYS" ("Leere") eine Pflicht dar, und ein unverbindliches
Reinhören ist jedem Verehrer düsterer und schwerer Musik kältestens empfohlen.
Silvio D.
Punkte: 7.8 von 10
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SALEM Live
demise (DVD)
Raven Metal
Israel ist wohl den meisten Leuten ein Begriff, jedoch leider nicht wegen herausragenden,
musikalischen Leistungen. Salem versuchen dies nun zu ändern und lassen dieser Tage ihre
erste DVD auf die Headbanger-Meute los. Mit fünfzehn Songs und einer Spielzeit von 130
Minuten lädt das Teil zum Verweilen ein. Der Konzert-Sound ist gut, die Gitarren und der
Gesang kommen druckvoll daher, während beim Drum-Sound, im Speziellen im
Bassdrum-Bereich, Abstriche gemacht werden müssen. Ohne Durchschlagskraft tönt das Kick
teilweise eher wie ein Geigerzähler in Tschernobyl. Die Musik selber ist eine Mischung
aus Death/Thrash Metal, mit zahlreichen Breaks versetzt und daher ziemlich sperrig auf den
ersten Blick. Wer die Band nicht kennt, braucht sicher mehrere Durchläufe, bis die Songs
einigermassen flüssig daherkommen und die Gehörschnecke in Wallung zu setzen vermögen.
Der Gig wurde in einer relativ grossen Halle mitgeschnitten, schätzungsweise um die 400
Metalheads mischen vor der Bühne mit; die Horde geht aber erst gegen Ende des Sets
richtig steil ab. Ganz im Gegensatz zur Band, die konstant in Bewegung ist und mosht, was
die Matte aushält. Da Frontröhrich Zeev seine Ansagen auf hebräisch ins Publikum
schmettert, können Untertitel angewählt werden, so dass auch der geneigte Fan aus
Mitteleuropa etwas mitbekommt. Die Bildqualität ist sehr gut, und vor allem die homogen
eingeflochtenen Zeitlupen-Sequenzen können Akzente setzen und viel zur Kurzweil des
Zuschauers beitragen. Leider sind die beiden Special-Features (The making of
"Collective demise", letztes Album; The making of "Live demise") nicht
gerade üppig ausgefallen. Der Studio-Report besteht mehrheitlich aus Rumgeblödel und
informative Interviews werden leider schmerzlich vermisst. Dies wäre die Chance gewesen
für Salem, den Leuten die Geschichte der Band näher zu bringen und vor allem die
israelische Szene etwas näher zu beleuchten. Leider verpasst! Auch The making of
"Live demise" ist nicht wirklich interessant. Man sieht die Crew beim
Soundcheck, die Band Backstage kurz vor dem Auftritt, und auch hier fehlen kompetente
Infos völlig. Etwas aufgewertet wird die DVD schlussendlich noch durch sieben
Promovideos. Trotzdem schade, da hätte man viel mehr draus machen können.
Silvio D.
Punkte: keine Wertung
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AUTUMNBLAZE -
Words are not what they seem
Prophecy Production
Auf ihrem fünftem Werk "Words are not what they seem" geht man gewohnt düster
zur Sache. Irgendwie doch genau passend für diese Jahreszeit. Sounds voller Melancholie
und Melodien, bedrückend aber dennoch wunderschön. Irgendwie schafft es das Album, den
Zuhörer mit wuchtigen, rockigen Arrangements zu fesseln, düster und verrucht. Vor allem
die variable Stimme von Markus B., die viele unterschiedliche Schattierungen vorzeigt,
unterstreicht sein Talent und bereichert das gesamte Werk. Besonders "To the
river" und "Falling" fallen beim ersten Durchhören besonders auf. Aber
auch der Rest des Silberlings ist durchaus hörenswert und mag nach mehreren Durchläufen
durchaus zu gefallen. Ein also rundum gelungenes Album. Schnallt Euch den Discman um,
schmeisst diese CD rein und macht einen ausgedehnten Spaziergang durch einen trüben,
vernebelten, grauen Regentag. Autumnblaze liefern Euch dazu genau das richtige Futter.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10
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ASSIGNMENT -
Progressive changes
Rock Express
Assignment stammen aus dem Raum Bielefeld und feiern dieses Jahr bereits ihr 10-jähriges
Bestehen. Ihr erstes Demo wurde bereits im Jahre 1995 veröffentlicht. Nach einer
Single-CD (1996) und einer Demo-CD (1997) wurde dann 2003 das erste Album "Progressiv
changes" unter Eigenregie veröffentlicht und wird nun seit Februar 2004 vom
Belgrader Label/Mailorder "Rock Express" parallel vertrieben. Von den
Ur-Mitgliedern ist nur noch Gitarrist Goran Panic Übrig geblieben. Soundmässig fahren
Assignment im progressiven Fahrwasser, am ehesten vergleichbar mit den älteren Fates
Warning. Komplexer, sehr vielschichtiger Prog der 80er-Jahre, der auch ab und zu
Parallelen zu Queensryche in deren Anfangstagen zulässt. Wie zum Beispiel bei
"Inside of the machine II". Und durch die weibliche gesangliche Unterstützung
von Ines Turowski bekommt der Zuhörer noch mehr Abwechslung geboten. "Progressive
changes" ist keineswegs leichte Kost, muss deshalb mehrfach reingezogen werden, um so
richtig zu zünden, ist aber im Ganzen gesehen ein sehr interessantes, abwechslungsreiches
Prog-Album, das durchaus im oberen Bereich des ziemlich grossen Prog-Teichs zu finden ist
und auf jeden Fall Wert, ein Ohr davon zu riskieren.
Crazy Beat
Punkte: 7.4 von 10
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DARKWELL -
Metatron
Napalm Records
Langsam kriege ich ein Problem, denn die Kerzen sind ausgelöscht und der Wein
ausgesoffen. Warum das denn? Weil wieder mal eine Gothic Veröffentlichung den Weg zu mir
nach Hause gefunden hat. Ohne Wein und Kerzen wird es schwierig, sich in das bevorstehende
Material hinein zu arbeiten. Gehen wir die Sache also nüchtern an. Bei Darkwell handelt
es sich um fünf Musiker, die aus Östereich stammen. Sie haben 1999 bei Napalm Records
unterschrieben und im Jahre 2000 das Debüt "Suspiria" auf die Menschheit
losgelassen. Die Scheibe hat überall scheinbar hervorragende Kritiken bekommen. 2002
folgte dann die EP "Conflict of interest" und am Mikro wurden erste
Verschleisserscheinungen bemerkbar, denn man ersetzte 2003 Alexandra P. durch Stepfanie
Luzie, die noch heute den Sängerposten inne hat. Also ihr seht, Darkwell haben eine Frau
am Sängerposten. Nichts Neues im Westen könnte man sagen. Musikalisch heben sie sich
allerdings von der üblichen Gothic Masse ab. Die neun Songs klingen sperrig, ja schon
fast progressiv, was für eine Gothic Kapelle ziemlich unüblich ist. Doch das Klavier,
die elfenhafte Stimme von Stepfanie und der düstere Sound sind schon Gothic Metal pur,
aber die Prog-Strukturen der Songs ringen halt dem Hörer schon ein bisschen mehr Geduld
ab. Ein paar Durchläufe und man ist warm. Hervor zu heben wäre noch der überaus
talentierte Drummer Moritz Nenner. Man bestaune seine köstliche Hi-Hat Technik und auch
den Rest von seinem Instument hat er gut im Griff, ein Naturtalent! Fazit: Den Sound von
Darkwell kann man als eine Art "Nightwish fickt mit The Gathering und hört
progressive Musik dazu" bezeichnen. Das Endergebnis ist dann Gothic Metal made in
Austria. Genre-Freaks sollten mal ein Ohr riskieren, der Rest hat oder lässt die
Originale in den Regalen stehn. Ende der Durchsage!
Daniel J.
Punkte: 7.1 von 10
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SLEEPINGODSLIE -
Phlegma
Silverdust Records
Fünf Männer, eine Vision und keine Kompromisse: Sleepingoslie! Eine Band aus München -
Germany. So klingt das Intro aus der Biographie von Sleepingodslie und man kann das ruhig
so stehen lassen. Komplex sind die zehn Songs allemal. Schon nach einem Durchlauf gibt es
ein grosses Fragezeichen, wen die Münchner mit "Phlegma" erreichen wollen. Auf
jeden Fall keine Metaller, eher den Alternativ-Sektor könnte man mit der Scheibe
beglücken. Einflüsse gibt es tonnenweise, so leid es mir tut: Tool Rage Against The
Machine und System Of A Down finden wir beispielsweise im Sound der Deutschen. Tool für
die Intensität und die "Laut und Leise" Passagen, System Of A Down für den
Gesang und der Groove kommt von RATM. Der Crossover Fan wird hier zwar gut bedient, die
anderen werden mit Sleepingodslie ihre liebe Mühe haben. Ich bin weiss Gott für alles zu
haben, aber hier stellt sich mein Hör-Organ quer. Durchwachsen und sehr speziell das
Ganze. Nicht mein Ding..., fertig!
Daniel J.
Punkte: 7.1 von 10
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ARAXES - No man's
land
Eigenvertrieb
Seit den guten, alten, leider aber auch verblichenen, genialen Clepsydra weiss man, dass
auch in der kleinen Schweiz das Wort Prog kein Fremdwort mehr ist. Und es ist einfach
toll, eine Band wie jetzt eben auch die St. Galler Araxes zu hören. Die Jungs haben auf
ihrem Erstling alles zusammengebraten, was ein anspruchvolles Prog Rock Album braucht.
Atmosphärische Parts findet man genau so, wie rockige Guitars, schöne, ruhige
Klavierpassagen, tolle Keys, viele Instrumental-Parts, die sich mit coolen Gesangslinien
paaren. Am besten hört man sich das wirklich ansprechende "The fall" an. In
diesem Song ist fast die ganze Bandbreite des Albums enthalten, sogar einen kurzen
Reggae-Part hat man verwurstet! Im Ganzen gesehen ist "No man's land" ein
gelungenes Debüt-Album geworden, wobei es sicher noch ein weiter Weg sein wird, um zu
internationalen Grössen aufrücken zu können, aber den Anfang haben die St. Galler gut
gemeistert und ich zweifle auch nicht daran, dass sich die Jungs bis zum zweiten Album
noch enorm steigern
werden.
Crazy Beat
Punkte: 7.1 von
10 Hier
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AGNOSTIC FRONT -
Another voice
Nuclear Blast
Sehr geehrter Herr Jamey Jasta (Schreihals bei den "Hassbrötchen"). Ich finde
das gut, was sie da für ihre Jugend-Idole tun. Sie haben haben denen gesagt, sie könnten
doch mal wieder in ein Tonstudio gehen und zusammen Musik machen. Das finde ich eine
tipptoppe Idee. Agnostic Front sollen ja schliesslich mal zur Speerspitze des NYC-Hardcore
gehört haben, habe ich mir sagen lassen. Da ist das doch prima, wenn die den jungen
Spunden mal zeigen, wo's lang geht, habe ich mir gesagt. Schade nur, dass dabei nur so ein
Liebhaber-Ding rausgekommen ist. Weil, spielen tun sie ja können, das hört man gut. Aber
die Riffs, die sind nicht so kreativ. Auch die Tempiwechsel, respektive die allgemeinen
Stück-Strukturen, wirken irgendwie ein wenig angestaubt. Wenn man sich dann die Texte
genau anhört, dann kann man das aber ja auch erklären. Schliesslich tun die fünf Herren
mit den lustigen Bildchen am ganzen Körper immer noch für "Pride, faith and
respect" eintreten, ihren Status verteidigen ("Still here") und erklären,
dass es für's Leben ist ("It's for live"). Also eigentlich immer noch das
Gleiche wo früher. Weshalb sollte dann auch noch die Musik aufgemotzt werden, nicht wahr?
Ich wollte halt nur mal eben sagen, dass ein Schuss 2004 dieser Kompakt-Disk vielleicht
gut getan hätte, dann hätte ich ihr vielleicht auch ein wenig mehr Punkte geben können.
Viele liebe Grüsse an die Ostküste: El Muerte P.S.: Falls irgendwer da draussen
kläffende Pitbull-Terrier nicht mag, so sollte er gar nicht versuchen, diese Zede zu
verstehen.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10
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CRACK OV DAWN
Dawn addict
Equilibre Music
Frankreich war eigentlich nie eine relevante Heimat von Rock Musik. Daher kann es ganz
interessant sein, eine Gruppe aus dieser Ecke an zu hören. Crack Ov Dawn, die ihren Sitz
in der Eiffelturm Stadt Paris hat, ist so ein Fall. Die Bandmembers gaben sich sehr
fantasievolle Namen: Sexy Sadie, Vinnie Valentine, Britney Beach, Mallaury Murder und
Xander Xanax. Doch dem nicht genug, so sind auf der Page Aussagen wie Lieblingstier
Pussies, Leibgericht Titten oder Lieblingsfarbe Rotlicht nach zu lesen. In den Texten ist
eine auffällige Wortwiederholung von Ausdrücken wie "Fuck", "Bitch"
oder "Chick" zu hören. Ob das nun lustig oder doch schon lächerlich ist, soll
der geneigte Hörer selber entscheiden. Aber ob der Versuch, böse und cool zu sein
gelungen ist, ist jedenfalls äusserst fragwürdig. Musikalisch orientiert man sich an
Bands wie Marilyn Manson, Sisters Of Mercy, Orgy oder Zeromancer. Moderne, düstere
Industrial-Sounds werden mit Glam und Punk Brocken versetzt. Pop Melodien, harte
Gitarren-Riffs und ein Synthesizer- Teppich dominieren die tanzbaren Songs. "Pride
(in the name ov love)" von U2 wird auch noch gecovert (ob die Schreibweise von
"of" mit "v" in diesem Titel und im Bandnamen cool sein soll?). Trotz
aller Kritik haben die Songs aber Eingängigkeit und Groove. An das musikalische Charisma
eines Marilyn Manson reicht man aber nicht im entferntesten heran. Für Freunde gepflegter
Samples und Loops ist Dawn Addict aber allemal interessant.
Chris C.
Punkte: 6.8 von
10
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GOD LIVES
UNDERWATER - Up off the floor
Locomotive Music
An was ich denke, wenn ich die neue Scheibe von God Lives Underwater höre?
Stroboskop-Blitze, überfüllte Tanzflächen, im Rhythmus der Musik zuckende Körper, die
von Takt zu Takt zu einer pulsierenden Masse werden, um sich gleich darauf wieder von
einander zu trennen, und das Spiel von vorne beginnen. Richtig geraten, God Lives
Underwater haben Elektronik im Programm. Irgendwo im Dunstkreis zwischen Godhead, The
Chemical Brothers und Underworld angesiedelt, beherrschen sie zwar die Kunst der
explosiven Kombination zwischen analogen und digitalen Instrumenten, die Essenz der wahren
Dynamik bleibt ihnen allerdings verborgen. Viel zu viele Stücke ähneln dem jeweils
Vorhergehenden und anstatt auch mal komplett die Lautstärke zurückzudrehen, wird beinahe
immer auf das Schema "Strophe ruhig/Refrain krachend" gesetzt. Songs wie
"White noise" und "No way" hört man heutzutage in jedem Kino-Abspann,
dessen Film auch nur halbwegs mit ein wenig Action zu tun hat. Aber wie gesagt, tanzbar
ist das Ganze, und somit würde ich diese Scheibe absolut an jeden Drum'n'Bass-DJ
weiterempfehlen, nur unter "Metal" würde ich sowas nicht kategorisieren,
höchstens noch unter "Modern Electro-Rock". Oder So.
El Muerte
Punkte: 6.5 von
10
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HANOI ALIVE
Flashback (Demo)
Eigenvertrieb
Mit einem äusserst interessanten Demo wird das Aargauer Projekt Hanoi Alive vorstellig.
Die Truppe besteht aus den zwei Musikfreaks und Soundtüftlern Philip Summers und Adrian
Cozzatti. Philip spielte alle Instrumente, inklusive Gesang, ein, Adrian zeichnet sich
für Arrangements, Mix und Produktion verantwortlich. Das Album wurde ausschliesslich mit
Gitarre und Synthesizer, beziehungsweise Computer erschaffen. Da liegen Ausdrücke des
Industrial-Bereiches wie Samples und Loops auf der Hand. Um die Songs zu kreieren, wurde
aber aus dem Vollen geschöpft und die umfangreichen Möglichkeiten, die die
elektronischen Hilfen bieten, einbezogen. Die Soundkreationen bestehen aus sphärischen,
ausschliesslich ruhigen Klängen. Es entstand eine äusserst intensive, melancholische
Stimmung mit viel Tiefgang. Herz und Seele werden in den Tracks wiederspiegelt. Eine
angenehme Gänsehaut ist das Resultat. Das musikalische Highlight sind ganz allgemein die
starken, intelligenten Songs und im Speziellen, der kraftvolle, intensive Gesang. Einzig
durch die gleichbleibende Grundstimmung schleicht sich eine gewisse Eintönigkeit ein. Ein
paar härtere Klänge (Gitarren-Riffs) hätten diese Schwachstelle sicher ausgemerzt. Mit
minimalsten Mitteln wurde dieser Output produziert. Veredelt ist hier ein angebrachter
Ausdruck, denn es wurde der Beweis erbracht, dass auch ohne viel Geld und grosse Namen ein
fantastischer Sound erschaffen werden kann. Der Querverweis zu Pink Floyd ist sicher nicht
von der Hand zu weisen, treffender ist aber der Vergleich mit Jon Crosby und seiner Band
Vast. Aber auch dieser Zusammenhang zählt nur bedingt. Hanoi Alive haben ein Album mit
eigenständiger Musik erschaffen und stehen für sich selbst. Kick Ass Rock'n'Roll oder
True Metal sind vom Hanoi Alive Sound genau so weit entfernt, wie Demokratie von China.
Wer aber ein Album zum Träumen und Nachdenken erwerben möchte, sollte sich umgehend
unter hanoialive@gmx.ch mit den Jungs in Verbindung setzen.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
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PERSEFONE
Truth inside the shades
Adipocere Records
Mal was anderes, diese Jungs. Die Band stammt aus Andorra und stellt somit einen guten
Kontrast zur sonst von skandinavischen, amerikanischen und deutschen Bands dominierten
Szene dar. Ursprünglich coverten die Jungs vor allem Bands wie In Flames, Dissection oder
Arch Enemy, was schon mal auf einen ausgesprochen guten Geschmack schliessen lässt. Die
auf dem Debüt-Album "Truth inside the shades" dargebotene Tonkunst weicht
jedoch stark von den genannten Bands ab und ist eher dem Progressive Metal zuzuordnen. Die
Keyboards dominieren oft die Szenerie, in Kombination mit verspielten Gitarrenläufen.
Über diese Mischung haben die Südländer eine Stimme gepflanzt, die mal keift, mal
flüstert, um im nächsten Moment mit klaren Gesangslinien aufzuwarten, welche aber nicht
zu überzeugen vermögen, da sie für meine Begriffe zu unsicher und wacklig auf Band
gezimmert wurden. Des Weiteren sind die Songs mit Breaks zerfurcht, so dass der Fluss
teilweise flöten geht, denn sobald man in einen Part eingetaucht ist, wird dieser
abgewürgt, um vom nächsten abgelöst zu werden. Zudem kommt die Produktion ziemlich
matschig daher, speziell die Drums besitzen die Durchschlagskraft eines aufgeweichten
Zwiebacks. Kurz und bündig: Noch nicht ausgereift!
Silvio D.
Punkte: 6.5 von
10
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für 29.90 SFr.
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GRANIT - Promotion
CD (2)
Eigenvertrieb
Diese Schweizer Urgesteins-Brocken stammen aus dem Kanton Bern und bringen nach dem ersten
Demo von 1997 und der Mini-CD von 1999 anfangs Sommer 2004 ihre zweite Promo an den Start.
Durch den persönlichen Kontakt zu Rhythmus-Gitarrist Adi Zeller, gelangte ich kurz vor
Silvester an dieses Exemplar hier. Der live (!) eingespielte Silberling beherbergt nebst
dem Billy Idol Cover "Rebel yell" fünf Eigenkompositionen. Der Opener
"Fire", ein ordentlicher Rocker mit schleppendem Groove und einem feinen
Refrain, verströmt massig Ami-Vibes. Geht etwa in die Richtung von XYZ oder Britny Fox
und hört sich für einmal nicht, wie bei einigen anderen Schweizer Bands, offensichtlich
nach AC/DC an! Der Sound kommt für einen Live-Take ziemlich knackig und transparent
zugleich daher. Da verschmerzt man den deutlich hörbaren "Riff-Verhauer" am
Ende von "Long way home" locker. Bei der Interpretation des Billy Idol
Klassikers zeigen die Berner Jungs dann, was sie drauf haben. Dazu gehören (wie
überhaupt) einige hoffnungsvolle Leads von Luke "Taz" Löffel. Anspiel-Tipp ist
jedoch "Change", ein meist getragener Song mit unterschiedlichen Tempi und
herrlichem Def Leppard Flair der eher früheren Jahre. "Lonely" besticht
abermals durch eine coole Hookline, während "All in the name of love" als
simpler, aber effektvoller Rock'n'Roller durchgeht. Insgesamt also nicht von schlechten
Eltern das Ganze, aber Granit müssen, wollen sie weiter kommen, durch's Band noch
deutlich mehr Briketts nachlegen. Weitere Info's gibt es unter www.granit.to - holt sie
Euch!
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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LYCOSIA - Lycosia
Equilibre Music
Anscheinend hat unser westlicher Nachbar Frankreich nicht nur gutes Essen und einen
exzellenten Wein zu bieten! Nein, denn "Les Bleus" exportieren immer mehr coole
Musik aus dem Hartwurst-Sektor. Wir haben es hier mit fünf Jungs aus Paris zu tun, die
1996 die Band "Lycosia" gegründet haben. Das dritte, selbstbetitelte Album der
Pariser bringt uns eine Mischung aus Gothic und Rock. Die Tracks sind allesamt im
Midtempo-Bereich angesiedelt. Manchmal geht's ein bisschen zügiger zur Sache:
"Travelling through our love" und auch "Ice Queen baby" sind rassiger
als der Rest. Vieles erinnert bei Lycosia an die Finnen von Him. Dann und wann wird es
auch athmosphärisch, man experimentiert mit elektronischen Elementen wie zum Beispiel bei
"Elegy". Bei den zwölf Songs wird man hin und her gerissen, zwischen gut und
kitsch. Ich kann die Scheibe wirklich nur denen empfehlen, die zwischendurch mal etwas
"Weiches" brauchen, um Abwechslung zu haben. Mir persönlich fehlt die Konstanz
der Songs. Auch nach ein paar Durchläufen hängt nicht viel fest in den Gehörgängen,
trotz der Nähe zu Him. Lycosia sind einfach zu wenig Gothic, um in die Szene zu gelangen
und handkehrum für dem Rock-Sektor zu speziell. Stellt sich also die Frage, wem das
Material von Lycosia zu gefallen weiss? Ich habe so meine liebe Mühe damit.
Daniel J.
Punkte: 6.2 von
10
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VISIONS OF
ATLANTIS Cast away
Napalm Records
Vor nicht all zu langer Zeit machten sich Nightwish in den Hitparaden ganz breit und
brachten so den Herren von Nuclear Blast viel Ruhm und eine überfüllte Portokasse. Da
dachte man bei Napalm Records, "weih herrjeh", da müssen wir was tun und nicht
ruhn, bevor eine Band, welche gleich klingen soll, gefunden wird für eine rasche
Veröffentlichung..., oh wie toll!! Vision of Atlantis heisst das liebe Kind, stammend aus
unserem östlichen Nachbarlande, verriet mir der Wind. So lauschte ich den Tönen und
begann mich zu fragen, muss denn jetzt alles so klingen wie die Finnen, welche viel Gewinn
bringen? Doch neben all diesen Fragen bleibt zu sagen, dass Nicole Bogner immerhin eine
schöne Stimme ihr Eigen nennen kann, doch es reicht nicht, um den Grössenwahn zu
rechtfertigen, welcher die Marketing- Schergen mir tonnenschwer aufbürden und von
Symphonic Metal Meisterwerk" erzählen, als könnt' ich nichts anderes mehr
wählen. "Cast away", so hört mich klagen, tönt meist wie Nightwish
light", friss die Hälfte" oder Kopfschmerzen ohne vorgängigen
Alkoholgenuss..., soviel kann ich Euch sagen. Ohne zu scherzen, bekomme ich langsam
Bauchschmerzen, wenn ich lausche den penetranten Keys, den belanglosen Gitarren, einer
beliebig austauschbaren männlichen Stimme und den Metal-Pop Melodien, welche zwar
eingängig sind, jedoch ohne "Kick Ass" ins Nirvana ziehen. Ganz so schlimm ist
es natürlich nicht und ich bin nur ein kleiner schreibender Wicht, jedoch gibt es für
Vision Of Atlantis noch viel zu tun, wollen sie gewinnen viel Ruhm. Potenzial ist
sicherlich vorhanden, doch da müssten sie sich noch etwas wandeln, recken und nicht
hinter Genre-Grössen sich verstecken. Und die Moral von der Geschicht..., ich lass' das
Reimen nun und mehr als sechs Punkte gibt es für "Cast away" nicht.
R.K.
Punkte: 6.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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TENEBRUM INFECTUS
- Tenebrum infectus
Adipocere Records
Oha, da das Cover eine gut sortierte Metzgerei-Schaufensterauslage mit den abgetrennten
Köpfen der vier Musiker sowie diversen (primären und sekundären) weiblichen
Geschlechsteilen darstellt und das Ganze mit dem gutbürgerlichen Tischdecken-Design auf
Alpenglühen getrimmt wurde, dachte ich zuerst mal spontan an die makabre
Grindcore-Abteilung. Songtitel wie "Spermatoid punishment", "Vagina
sickning pussy" oder meine beiden Favoriten "Gays fuck like christians" und
"Pig's sodomy at the Herta's farm" untermauerten meine ersten Vermutungen.
Leider gab's vom Quizmaster dafür aber nur 75 Leberwürste, denn Tenebrum Infectus
metzeln sich zwar agil und blutspritzend durch die Abdeckerei, sind aber eher von Bands
wie Suffocation und Cannibal Corpse beeinflusst und drehen nur dann und wann die
Tourenzahl an den Anschlag. Die vierzehn regulären Songs plus vier (durchaus hörbare)
Liveversionen bringen den Silberling aber knapp auf lahmarschige dreissig Minuten, was bei
Titellängen zwischen 4 - 210 Sekunden aber auch nicht weiter verwunderlich sein sollte.
Eigentlich könnte diese Review hier beendet werden, denn jeder sollte mittlerweile
mitbekommen haben welche Schlachtplatte ihm die vier Franzosen hier servieren wollen.
Übrigens allesamt inkognito unterwegs, weil sie anscheinend auch noch in anderen
Verwurster-Combos herum schlitzen und darum unerkannt bleiben wollen... akzeptiert, aber
wo ist die verdammte Logik?! Immerhin drehen die Jungs nicht die gesamte Spielzeit im
roten Bereich, sondern grooven mitunter recht ansprechend durch die Schlachterei und auch
die Produktion hängt ordentlich fett im Kühlhaus. Fazit: Weder eine Sensation noch
Schrott. Wer also noch nicht genug stumpfes Gebolze für den nächsten Besuch der
Schwiegermutter im Regal hat, kann bedenkenlos zugreifen. Mit dem auf der CD vertretenen
Video zu "Pig's sodomy at the Herta's farm" kommt auch der etwas andere Humor
nicht zu kurz und rundet die Sache prächtig ab.
HaRdY
Punkte: (lustige) 5.5 von 10
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für 29.90 SFr.
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YWOLF - Dream
warrior
Adipocere Records
Gabriel Wolf ist ein wirklich umtriebiger Hund! Aufgesplittet in diverse Projekte
(Finnugor, Ywolf, Infra Black, Aconitum Vulparia) mit jeweils anderer Basis (Black,
Gothic, Industrial, Ambient) und verschiedenen Gastmusikern (unter anderem Attila Csihar,
Marcus Ehlin, RMS Hreidmarr und viele andere), gehen innerhalb der letzten sechs Jahre
doch schon so um die vierzehn Alben auf sein Konto! Mit Ywolf zelebriert der gestürzte
Erzengel "Dark Gothic-Neo Classical"..., soll heissen, Herr Wolf ist
verantwortlich für alle Instrumente, die Lyrics sowie auch gleich noch den Gesang, also
quasi solo unterwegs. "Alle Instrumente" tönt jetzt zwar ziemlich hochgestochen
für die Tatsache, dass nur ein Synthesizer im Einsatz ist, aber wahrscheinlich zählen
der Computer und das eingebaute Metronom sowie einige Kabel und das Mikrofon ebenfalls als
Instrument? Wie auch immer, die elektronische Mucke des muskelbepackten Masterminds wäre
eigentlich nicht mal sooo schlecht. Hat man doch von gefälligen, ruhigen Louis
XIV.-Streicher-Arrangements über spätgregorianische Eunuchen-Gesänge bis hin zu
mittelalterlichen Windspiel-Replikas oder Piraten-Pianoklängen eine breite Palette an
Abwechslung zu erwarten, die auch durchaus gefällig aus den Boxen rieselt. Dummerweise
sind die gekrächzten Vocals des Meisters alles andere als das Gelbe vom Ei. Lustige
Flanger- und Delay-Effekte plus die eine oder andere verbotene Substanz im Blut ergeben
unterm Strich eine gesanglich äusserst nervtötende Performance, die deshalb aber schon
fast wieder Concours d'Eurovision de la Chanson-tauglich wäre. Mehrheitlich regiert
leider der Durchschnitt, einzig der Industrial-Mix (by Infra Black) von "Well of the
diamond sun" entfaltet so etwas wie einen coolen Hauch und macht gute Werbung für
eines der Nebenprojekte. Für das fiese Cover-Artwork (soll wohl "Elric von
Melniboné" als Comic darstellen?), dem geil geposten Promo-Photo und vor allem wegen
der Umtriebigkeit gibt's aber immerhin noch einen wohlverdienten Bonuspunkt. Zu empfehlen
für hartgesottene Seeigel-Züchter, Underground-Fanatiker und krötenableckende "Der
Name der Rose"-Fans.
HaRdY
Punkte: (zwiespältige) 5.0 von 10
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TANZ DER NACHT
U like to dance?
T:D:M Thunderdome
Manchmal kommt es vor, dass man als Schreiberling wie der Esel am Berg steht, wenn man
einer CD lauscht. Mir so ergangen ist es mit diesem Tanz der Nacht Sampler, welcher die
elektronischen Musik-Künste diverser Dark Wave Bands auf einem Silberling zusammen fasst.
Angelehnt an die gleichnamigen Düster-Veranstaltungen, präsentiert uns der Silberling
teilweise unveröffentlichte Tracks von Eurocide, F.A.Q., Der Eremit und Access Denied.
Als ich mir die vierzehn Tracks einverleibte, blieb ein Stirnrunzeln zurück..., ich hab'
ja nichts gegen eine Horizont-Erweiterung, aber hier machte sich in mir ein Zwang breit,
die CD aus meinem Player zu verbannen. Das liegt dabei weniger an der Qualität der Bands
und deren Material, sondern mehr an meinen persönlichen Differenzen zu dieser Art von
Musik. Wobei ich hier nicht vernichtend Urteilen möchte, nur weil ich nicht zum
Zielpublikum gehöre, das schickt sich nicht, aber eins kann ich dann doch nicht so ganz
verstehen..., wo sind hier noch Unterschiede zum Techno zu finden, mal abgesehen von den
Düster-Texten? Teilweise tönt das Material so, als würde es direkt von einer
Vollmondnacht aus Clubs in Ibiza stammen. Vielmehr als ein Schulterzucken bleibt da bei
mir nicht zurück..., na ja, wenigstens hab' ich auch mal 'ne "Bumm-bumm" CD
für's Auto. Tanzverrückte Seelen, welche sich in elektronischen Sphären zu Hause
fühlen und Stoff für die nächste Düster-Party benötigen, werden bei diesem Sampler
sicher auf ihre Kosten kommen.
R.K.
Punkte: keine Wertung
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SNAKESKIN
Music for the lost
Hall Of Sermon
Lacrimosa scheinen für Tilo Wolff nicht mehr genug Austobungsfläche zu bieten. Mit
Snakeskin lebt er eine Seite aus, die eventuell vermutbar war, aber trotzdem überrascht.
Ob er damit jetzt positiv überrascht, sollte aber jeder persönlich entscheiden. Ich
selber habe Mühe mit seinem schrillen Gemisch aus verzerrtem Gesang und verwirrten
Elektro-, Piano- und Gitarren-Geräuschen. Einzig der Song "Cinderella" im
Club-Mix sagte mir noch knapp zu. Was aber auch Absicht von Tilo Wolff ist. Auf der
Homepage schreibt er dazu passend: "Dieses Album ist in jeder Beziehung
unkonventionell wie ungemütlich und nichts für eine breite Masse mit weichgespülten
Hörgewohnheiten! (...) Und Letzterem (dem Gesang) kommt eine besondere Bedeutung zu, ist
dieser doch, entgegen eingefahrenen Hörgewohnheiten, bei welchen die Lead-Vocals eine
narrative Rolle einnehmen, bei Snakskin Teil des musikalischen Geflechts und als
organisches sowie emotionsgeladenes Instrument zu verstehen, ähnlich jenen Gesängen, die
ein drohendes, kämpfendes oder ein sterbendes Tier der Welt entgegen halten. Leute, die
eher auf klassischen Hardrock und Metal stehen, sollten das Album noch nicht mal antesten.
Freunde von Elektro-Gothic-Sounds entdecken vielleicht eine besondere, eigene Welt. Auf
jeden Fall sollte man aber vor dem Kauf reinhören. Die Punkte-Bewertung richtet sich
dementsprechend auch nach meinem persönlichen Geschmack und kann für Euch besonders bei
dieser CD ganz anders ausfallen. Lacrimosa Fans sollten lieber auf's neue Album warten und
hoffen, dass sich auf diesem keine Einflüsse von Snakeskin finden.
Roger W.
Punkte: 3.0 von 10
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TIN FOIL PHOENIX -
Living in the shadow of the bat
Roadrunner Records
Tin Foil Phoenix wären gerne Alternative, ich kauf' ihnen das aber nicht ab. Die
aufpolierte Produktion lässt zwar auf den guten Willen der Geldgeber schliessen,
kaschiert aber nur knapp das unspektakuläre Songwriting, das von Klischees nur so
strotzt. Bei nicht weniger als fünf Tracks greift der Sänger auf unspektakuläres
Erzählen zurück, um darauf in einen hübsch melodischen Refrain einzufallen, während
beim Rest unterdurchschnittliche Gesangslinien herhalten müssen. Gähn. Selbst die Band
hat Mühe, sich von der selbst erzeugten Aura aus Melancholie und Langeweile zu befreien.
Bass/Drum-Intros und Strophen, gepaart mit jeweils einer Rhythmus- und einer Oktav-Gitarre
im Refrain, das kennen wir alle schon. Wer sich einen Nachmittag lang so richtig schön
aufregen will, der kann hier locker zugreifen, ansonsten kann ich diese Scheibe beim
besten Willen niemandem empfehlen.
El Muerte
Punkte: 3.0 von 10
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ANGER - The bliss
Armageddon Music
Anger? Darf man seine Band so nennen, und dann solche Musik produzieren? Ich muss
unbedingt den Text im CD-Inlay hier wiedergeben, zu lustig, was sich die Plattenfirma hat
einfallen lassen: "Modern (Or "Nu) metal these days seems to be stigmatised.
Either bands copy themselves and release almost the same album every year or musicians
jump on the bandwagon to be hip. ANGER are different!... Due to the strong voice of singer
Pedro Pereira, the songs on "The bliss" become more-dimensional, aggressive but
yet melodic, metal but yet alternative, modern but yet classic." Was soll dieser
Shit? Anger sind weder "different" noch "strong", die Songs auf
"The bliss" haben weder Biss noch Aggression, ich würde sie nicht mal unter
Metal einordnen. Und über die Definiton "Klassik" will ich schon gar nichts
sagen. Hier lohnt sich definitiv kein weiteres Wort, lasst die Finger von dieser CD, hier
gibt es aus der Mode gekommenen Crossover der Wegwerf-Sorte. Würg!
El Muerte
Punkte: keine Wertung
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