Wertung:
|
9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
|
|

|
THE HAUNTED -
rEVOLVEr
Century Media
The Haunted aus dem hohen Norden sind und bleiben ein Phänomen, und ich bezeichne sie
einfach zu gerne als zweite Generation des Thrash Metal. Seit ungefähr zehn Jahren
brettern sie unter der Leitung der beiden Björler-Brüder (Ex-At The Gates) durch die
Weltgeschichte, um mit ihren fetten Riffs die Fans zu beglücken. Als nach der ersten
Scheibe Vokalist Peter Dolving seinen Austritt bekannt gab und Drummer Adrian Erlandsson
zu Cradle Of Filth übersiedelte, schien die Geschichte schon wieder beendet zu sein. Aber
als knapp eineinhalb Jahre danach plötzlich ein neuer Silberling in den Regalen stand,
reagierte die Metal-Welt umso erfreuter. Drummer Per Möller Jensen (Ex-Invocator) und
Front-Kläffer Marco Aro (Ex-Face Down) besetzten nun die fehlenden Plätze und brachten
neuen Wind in die Segel. Als dann aber zwei Alben und unzählige Touren später Marco Aro
das schwedische Flaggschiff wieder verliess, wusste keiner mehr weiter. Und tatsächlich
trat das ein, was niemand vermutet hätte: Peter Dolving war wieder mit dabei! Sein
Einfluss macht sich auf den neuen Stücken durchaus hörbar. Wo früher König Thrash mit
eiserner Faust regierte, ist heute auch mal Platz für ein paar offene Akkorde oder sogar
cleane Vocals und gedrosselte Tempi - trotzdem leidet die Dynamik keine Sekunde darunter.
Vielmehr ensteht aus dem Wechselbad zwischen harten Krachern wie dem einleitenden "No
compromise", dem groovigen "99" und dem ausklingenden "My shadow"
eine gesunde Portion Spannung, die man in dieser Form bei The Haunted noch nie gehört
hat. Auch in Sachen Themenwahl bleiben dieses Mal Mord und Totschlag nicht die einzigen
erwähnten. Herr Dolving äussert sich ebenso zu weltpolitischen Problemen, wie zu inneren
Ängsten, was ebenfalls eine Premiere in der Welt der Verfluchten darstellen dürfte. Und
der erfreulichste Punkt: Die ewigen Vergleiche mit Slayer dürften nun definitiv der
Vergangenheit angehören. Fazit: Eine ausgefuchste und verdammt gut geschriebene Platte,
die in der Best-Of-Liste des Jahres bestimmt in den vorderen Rängen platziert werden
müsste.
El Muerte
Punkte: 10 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
W.A.S.P. - The
neon god: Part two - The demise
Noise Records
Endlich ist der eigentlich für Juni vorgesehene zweite Teil des Neon God da! Nun werden
wir erfahren, wie die Geschichte um Jesse Slane ausgeht. Diese pompöse Story hier in
Kurzform zu beschreiben wäre unmöglich. Wer sich dafür interessiert kann die ganze
Story auf der offiziellen Homepage von W.A.S.P. nachlesen. Ein Shortcut wäre unfair
gegenüber Blackie Lawless, der sich beim Schreiben so viel Mühe gegeben hat. Wollen wir
nur hoffen, dass er sich auf der bevorstehenden Tournee genauso viel Mühe gibt, denn die
letzte Tour war wohl gewaltig enttäuschend, da Blackie und seine Truppe während einer
sehr kurzen Spielzeit nicht gerade das Gelbe vom Ei präsentierten. Nun versprechen sie
für die kommende Tour eine Änderung der Setliste, die auch seit Jahren nicht mehr
gespielte Songs enthalten soll. Werden wir endlich "Manimal" oder "The
Idol" live hören? Die Ausdauernden unter uns werden es bald erfahren. Und wer nach
den letzten zwei schweizer Konzert - Pleiten genug von Wanderungen auf dünnem Eis hat,
der muss sich deswegen auch nicht schämen. Tatsache ist und bleibt dennoch, dass der Neon
God eines der besten Konzeptalben aller Zeiten ist. Wie im Review des ersten Teils sage
ich auch jetzt wieder: befasst Euch mit dem Konzept, lest die Story von Jesse Slane,
begreift sie! Je besser man sie versteht, desto mehr wird man dieses Doppelalbum zu
würdigen wissen. Die Musik klingt sogar noch ein Stück besser als beim ersten Teil,
wieder bekommt man einen schmackhaften Mix aus Balladen und schnelleren Songs serviert,
ähnlich dem Stil auf "The crimson idol". Als Anspieltips versucht es mit
"Never say die", "Tear down the walls" oder "Resurrector",
welches übrigens sehr nach "Chainsaw Charlie" klingt. Wenn man bewusst
hinhört, entdeckt man viele Facetten die einen an ältere Songs von W.A.S.P. erinnern.
Haltet also die Ohren offen und lest die Story!! Wie "The rise" ist auch
"The demise" ein absolutes Meisterstück!
Maiya R.B.
Punkte: 10 von
10 Hier
bestellen für 27.90 SFr.
|
|
|

|
SEVEN WITCHES -
Year of the witch
Noise Records
Eins gleich vorweg: Mit "Year of the witch" hat Gitarrero Jack Frost sein bisher
mit Abstand bestes Werk veröffentlicht. Dieser Silberling ist einfach grandios, strotzt
nur so vor Power und saustarken Songs. Natürlich liegt das nicht nur an Jack Frost,
sondern auch an Ausnahme-Shouter und Helstar Goldkelchen James Rivera. Der Junge singt wie
ein Gott, einfach herrlich. Auf diesem Rundling gibt es rein gar nichts zu bemängeln.
Hier stimmt einfach alles, ein Killer-Riff jagt das andere. "Metal asylum",
"Year of the witch", "Cries of the living" oder "If you were
God". Jeder Song ein Killer! Unglaublich, wie viel Power hier an den Tag gelegt wird
und immer wieder die faszinierende Stimme des James Rivera. Der Kerl singt in der Liga des
früheren (noch guten) Rob Halford, einzigartig. Und als ob das noch nicht genug wäre,
haut die Band uns noch das göttliche, in acht Acts unterteilte "Jacob" um die
Ohren. Eingängige Riffs wechseln sich mit atmosphärischen Sequenzen ab, Oberliga-Soli
paaren sich mit wahnwitzigen Gesangs-Parts. Hier zeigt Jack Frost, dass er absolut in der
Lage ist, Meisterklasse Songs zu schreiben und auch um zu setzen. Dem Amerikaner ist hier
ein abwechslungsreiches, fesselndes und höchst ambitioniertes Stück Metal gelungen, das
Seinesgleichen sucht. Mit "Year of the witch" dürften sich Seven Witches in die
Oberliga des Heavy Metal gebombt haben. Für dieses Werk kann es nur die Bestnote geben.
Yeahhhh..., that's Metal!
Crazy Beat
Punkte: 10 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
FATES WARNING -
FWX
Metal Blade Records
Für die Gemeinde der Freaks sind Fates Warning seit je her die Offenbarung schlechthin
und werden auf eine Stufe mit Queensryche (zu ihren besseren Zeiten!) gestellt. Die ersten
Gehversuche der Amis gehen satte zwei Dekaden zurück und gipfelten im 84er-Debüt
"Night on Bröcken", das damals ein gewisser John Arch (na..., klingelts?)
eingesungen hatte. Sein Nachfolger Ray Alder (v) ist auch auf dem neusten Werk zu hören,
ebenso wie Gitarrist Jim Matheos, der von Anfang an die Geschichte der Band mittrug.
Während Queensryche im vergleichbaren Zeitraum mächtig abhoben, fristeten Fates Warning
erfolgsmässig ein eher tristes Dasein. Das könnte sich nun mit dem erst zehnten Album in
zwanzig Jahren Bandgeschichte ändern, denn "FWX", dessen Titel die
Kurzschreibweise für dieses Ereignis darstellt, hat das Licht der Musikwelt erblickt. Die
Zeiten für progressiven Metal auf höchstem Level könnten nicht besser sein, denn bei
der gegenwärtigen Flut an Veröffentlichungen im Rock und Metal Bereich können nur die
ganz grossen Dinger wirklich was reissen. "FWX" darf man getrost schon jetzt als
Genre-Klassiker bezeichnen, denn was die Truppe hier auf diesem Silberling abliefert, ist
einfach hammermässig! Die Qualität der Songs bewegt sich locker auf dem Niveau von Rush.
Dabei brilliert vor allem Ray Alder mit seinen genialen Vocals, die Perlen wie
"Simple human" hell erstrahlen lassen. Auch von den Arrangements (mit Samples,
Loops und weiblichen, orientalischen Vocal-Sprengseln) her wird man auf eine musikalische
Entdeckungsreise geschickt. Begleitet von der überzeugenden, bandeigenen Produktion
(Matheos/Alder) holen Fates Warning nun zum finalen Befreiungsschlag aus! Es wäre schön,
wenn die Fans da draussen dies jetzt endlich entsprechend mit grossem Zuspruch würdigen
würden. Vier lange Jahre sind seit der letzten Scheibe "Disconnected" vergangen
und mit "FWX" wird jetzt hoffentlich eine neue Aera eingeläutet. Anspiel-Tipps?
Eigentlich nicht nötig, da es für dieses Meisterwerk nur eine Wahl gibt, nämlich die
Höchstnote!
Rockslave
Punkte: 10 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
OLYMPUS MONS -
Conquistador
Limb Music
Obwohl es bei Finnlands Power Metal Band Numero Uno - Stratovarius - zur Zeit stark
kriselt, kann man im Falle vom Land der Seen von keiner hart-musikalischen Durststrecke
reden. So stürmte ja erst kürzlich Nightwish's "Once" die europäischen Charts
und auch ihre Vorgruppe auf der momentanen Tour, Sonata Arctica, haben gerade ihr
jüngstes Meisterwerk "Reckoning night" auf die geneigte Metal-Hörerschaft
losgelassen. Doch neben all diesen schon erfahrenen und integrierten Bands, fehlt es den
Finnen nicht an Nachwuchs, denn das Debüt von Olympus Mons lässt sich mehr als sehen
(und hören!). So praktizieren sie auf "Conquistador" nicht nur typischen
Power/Epic Metal, sondern fügen noch eine gehörige Prise Eigenarbeit hinzu: So erklingen
auf der CD immer wieder folkloristische, beziehungsweise mittelalterliche Passagen, die
für die nötige Abwechslung sorgen. So erkennt man hier mal einen Dudelsack ("Seven
seas", der Opener), da ein Xylophon ("Stars") und dort wieder mal Pfeifen
im orientalischen "Cleopatra". Gerade dieser Track lässt mit seinen Chören
eine mitreissende Stimmung aufkommen. Im Allgemeinen sind absolut alle Songs so
bombastisch, so episch produziert (Produktion: Jary Sundström & Ian E. Highhill, das
Mastering übernahm Mika Jussila von den berühmten Finnvox Studios), dass man sich
manchmal an Blind Guardian erinnert fühlt, nicht zuletzt, weil die Stimme von
Gesangstalent Ian E. Highhill verdammt an Hansi Kürsch erinnert, ohne dabei wie eine
Kopie zu wirken. Sei es nun das an Italo-Metal erinnernde "Through the ice and
snow", das äusserst doomige "Black", das progressiv angehauchte "Lady
in white" oder der 10-minütige Titeltrack (der allerdings etwas zu verspielt und
elektrisch ausgefallen ist); alle Nummern bestechen durch einen zum Mitsingen animierenden
Refrain, was der Band vor allem live zu Gute kommen wird. Jungs: Saubere Arbeit! Hoffen
wir, dass sie es vermögen, diesen Bombast auch auf den Brettern umzusetzen und im Stande
sind, das ausserordentlich hohe Niveau von "Conquistador" noch zu toppen.
Kissi
Punkte: 9.8 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
KRUGER - Cattle
truck
RR Records
Stehst Du auf Neurosis oder Entombed's "To ride, shoot straight and speak the
truth"? Nimmst Du zum Verzehren Deiner täglichen Dosis Haferflocken Whiskey anstelle
von Milch? Bist Du ein Anhänger von Timothy Leary oder ängstigst Du Dich prinzipiell vor
normalen Menschen?! Wenn Du zu mindestens einer der vorgängig gestellten Fragen
ungläubig oder sabbernd genickt hast, so öffne nun Portemonnaie, Geist und Leberseele,
schluck die blaue Pille und tritt ein ins rauchgeschwängerte Beelze-Pub! Der erste
Eindruck ist durch das schwerfällige, fast sechsminütige "Las Vegas is a piece of
shit" zwar etwas sperrig, man fühlt sich fast peinlich unbeholfen, dennoch ist man
trotz der unterkühlten Atmosphäre gespannt auf die weitere Vorgehensweise der
innehabenden Pächter. An der Bar hockt ein übel angetrunkener Fernfahrer und erzählt
Dir innerhalb von nicht einmal ganz neun Minuten mit schwerer Zunge die depressive Hymne
"Speedometer", einer inoffiziellen Trucker-Wahrheit der Marke "notgeiler
Menschenfeind". Danach läuft einen der Sänger der Hausband über den Weg, doch an
Stelle einiger lustiger Anektoden aus dem bewegten Leben "on the road" kriegt
man das lebensverneinende "I hate this band", mit der traurigen Beispielzeile
"first I need to say I did NOT want to sing in their stupid rock band - they forced
me in" vorgetragen, traurig, traurig! Aber schlimmer dürfte es wenigstens kaum noch
kommen, denn ein aufgestellter neuer Gast betritt das Lokal..., und ich traue meinen Augen
kaum! Es ist mein alter Marvel-Comic-Held "Captain America"! Im patriotischen
"Star spangled"-Outfit brüllt er ein kerniges "your favourite superhero is
back and horny!" in die anwesende Meute und schwadroniert munter drauflos, von
gewonnenen Schlachten gegen Captain Africa und Captain Russia und der neuen Allianz mit
Captain Arabia..., doch auch er scheint seine besten Tage hinter sich zu haben und ist bei
näherer Musterung ebenfalls sichtbar dem Alkohol verfallen. Meine Stimmung nähert sich
dem Nullpunkt, darum ist das aus der aufgebrochenen Jukebox ertönende
"Motorfuck" fast schon wieder ein Labsal für meine zerschnittene Seele. Denn
die düstere Thematik um einen fanatischen Einzelgänger mit Autoverschrottungs-Fetisch
wurde bis jetzt in noch keiner mir bekannten Talkshow diskutiert und verdient nur schon
darum wenigstens einen konzentrierten Spanner-Zuhörer. Danach muss natürlich auch noch
die anwesende, scheintote Hafenschlampe meinen (Syphilis-bedingten) Griff in den Schritt
als Aufforderung zum Erzählen eines Schwankes aus ihrer "bewegten"
Vergangenheit missverstehen und beehrt mich mit der gefühlvollen Story von "Yalta
(the night Joseph Staline stole my heart)"..., russisch, verkatert, interessant...,
vielen Dank! Es ist schon spät, die Crew ist bereits am Aufräumen und als letzter Song
begleitet mich das gefühlvolle "I feel you" zum Parkplatz. Ich bin nachdenklich
und aufgewühlt, aber voller Energie und fühle mich irgendwie weiser als am Anfang des
Tages... - Während ich mit meinem '56er Thunderbird gen Horizont cruise, begleitet mich
der schwere, letzte Track "The drive run"..., "let's drink and drive -
let's empty our glass - and drive all night away" auf dem Weg ins Nirgendwo... - Nach
dem Wiedererlangen meines durchschnittlichen Realitätsbewussteins fasse ich das Erlebte
nochmals kurz in verständlicherer Form zusammen: basslastiger Düster-Metal mit
gefühlvoll versierter Saitenkunst, edler Drumarbeit, dunklem Brüllen und
Feedback-Einlagen, die man schon fast unter "Kunst" verbuchen muss. Grosses,
melancholisches Potenzial, verbunden mit sympathischem, schwarzem Humor und dem gewissen
Schuss Improvisations-Flair. Mehrheitlich psychopathisch angehauchte Midtempo-Walzen mit
Spiellängen zwischen knapp fünf- bis etwas über zehn Minuten. Mehr Schweizer Metal geht
fast nicht! www.kruger.ch - buy or die!
HaRdY
Punkte: 9.7 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
MEGADETH - The
system has failed
BMG
Totgesagte leben länger, als man denkt! Nachdem uns in den 80/90ern Mastermind Dave
Mustaine mit Granaten-Alben wie "Peace sells", "So far, so good... so
what!", meinen Lieblingen "Rust in peace" und "Countdown to
extinction" und dem noch passablen "Youthanasia" im Jahre 1994 beglückte,
ging es mit der Band leider bergab. Was danach folgte, waren eher durchschnittliche
Studio-Alben, Compilations, Live-Scheiben und im Jahre 2001 ein eher enttäuschendes Teil
namens "The world needs a hero". Doch nun wird Besserung gelobt und, nachdem
offenbar auch die Armverletzung von Dave Mustaine wieder ganz ausgeheilt ist, scheint es,
als wolle Crazy Dave der wiedererblühten Metal-Szene zeigen, wo der Metal-Hammer hängt!
Und siehe da (oder besser gesagt höre!), mit "The system has failed" können
Megadeth tatsächlich wieder an die alten Zeiten anknüpfen, jedoch in gewohnter Manier,
mit einem klein moderneren Touch mit verschiedenen musikalischen Einflüssen. Man erhält,
was man erwartet, nämlich feinsten Metal mit der notwendigen Härte und mit höchsten
Ansprüchen an das musikalische Können. So muss man die Scheibe doch einige Male hören,
um die Gehörgänge mit den zum Teils vertrackten, intelligent arrangierten Songs und
arschtretenden Gitarren-Soli zu beglücken! Ebenfalls nichts aus zu setzen gibt's an der
Stimme von Mr. Mustaine: Mal klar, mal in Chöre eingebettet, verleiht sie dem Ganzen das
typische Megadeth- Wohlfühl- Vergnügen. Eine Stimme, die sich durch die charakterliche
Ausdrucksstärke wohltuend von der breiten Masse abhebt. Sämtliche Songs überzeugen
durch ihre Einzigartigkeit, obwohl man einen ultimativen Gassenhauer wie "Symphony of
destruction" oder "Peace sells" vergeblich sucht. Andererseits liegt der
Reiz an dieser CD, dass man auch nach mehrmaligem Hören wieder auf neue Finessen stösst
und einen die Songs auch nach unzähligem Hören nicht verleiden. "The system has
failed" ist wieder 100% Megadeth wie zu den besten Zeiten und für jeden Metal Fan
ein Muss!
Marco F.
Punkte: 9.5 von
10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
ANGRA - Temple of
shadows
Steamhammer/SPV
Wir befinden uns im 11. Jhr. nach Christus, als sich ein einsamer, mutiger Ritter
aufmacht, die Mysterien des Christentums zu erforschen. Dabei trifft er auf Engel und
Dämonen, besucht wundersame Orte und kommt schlussendlich hinter die Geheimnisse des
Lebens. So abgedroschen die Story dieses Konzep-Albums auch klingen mag, Angra erschaffen
daraus einen akustischen Bestseller, wie schon bei "Rebirth" (2003) frönt das
Quintett aus Brasilien wieder dem traditionell angehauchten Mix aus Hard Rock, Melodic,
Speed, Prog Metal, wobei sie es nicht versäumen, diesen modern und interessant wirken zu
lassen. Dies ist nicht zuletzt der Verdienst von Produzent Dennis Ward (Pink Cream 69),
der dem gesamten Material ein angenehm knackigen und klaren Sound verliehen hat. Besonders
lecker anzuhören ist dabei die nahezu tadellose Glanzleistung von Sänger Edu Falaschi
(eine Mischung aus Tobias Sammet und Timo Kotipelto), der ebenso energisch, wie
gefühlvoll singt, was von der Gitarrenarbeit der beiden 6-Saiter Kiko Loureiro und Rafael
Bittencourt ziemlich passend in Szene gesetzt wird, obwohl sich die beiden mit ihrer
Frickelei (Malmsteen lässt grüssen!), manchmal, aber auch nur manchmal, zu sehr beweisen
wollen. Neben dem eigentlichen Line-Up (weiter noch Felipe Andreoli [b] und Aqualis
Priester [d]), geben sich auf "Temple of shadows" auch noch ein illustrer Kreis
aus klassischen Musikern (wieder mal eine "Metal meets Orchestra"-Scheibe) und
berühmt berüchtigten Metalsänger/-innen die Ehre. So veredelt Sabine Edelsbacher von
Edenbridge "Spread of fire", Kai Hansen (Gamma Ray) beehrt uns auf "The
temple of hate", und Hansi Kürsch, wohlbekannter Sänger bei Blind Guardian schenkt
sein Organ für mein Highlight der Platte, der Speed-Hymne "Winds of
destination", das eben so gut auf einer alten Scheibe der blinden Gardinen stehen
könnte. Doch stellt sich die Frage, was eigentlich die Gastsänger dort zu suchen haben,
stehlen sie doch Edu Falushi ein wenig die Show. Ob das erfolgstechnisch wirklich klug
ist, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass Angra mit "Temple of shadows"
eine Scheibe abgeliefert haben, die sich kein Fan des opulenten Melodic Metals entgehen
lassen sollte.
Kissi
Punkte: 9.5 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
MAGNUM - Brand new
morning
Steamhammer/SPV
Obwohl die neue Scheibe der britischen Rock-Institution bereits Ende August erschienen
ist, kam die CD auf meinem Schreibtisch buchstäblich "unter den grossen
Haufen". Wieder ans Tageslicht zurückgekehrt, wollen wir Euch dieses Meisterwerk des
melodischen Rocks natürlich nicht vorenthalten! Der diesjährige Auftritt am
BYH!!!-Festival in Balingen zeigte deutlich, dass Magnum die Kurve wieder gekriegt haben.
Vor zwei Jahren, als Gitarrist Tony Clark kurz vor dem Auftritt an gleicher Stelle ein
Herzinfarkt ereilte, sah es gar nicht gut aus, die Band jemals wieder auf einer Bühne
sehen zu können. Bob Catley brachte zwar in der jüngeren Vergangenheit keine schlechten
Solo-Alben heraus, aber schon der knackige Opener und Titeltrack allein ist bereits den
Kauf dieser CD wert. Der leichte Südstaaten-Touch zu Beginn, gepaart mit einer
Killer-Melodie des Refrains brennt sich einen gleich nachhaltig ins Gedächtnis ein. Etwas
düsterer ausgerichtet und mit Tony Martin am Mikro und hätte man gar einen Black
Sabbath-Knaller am Start, der gut in die Zeit von "The headless cross" und
"Tyr" gepasst hätte. Das Gespann Clarkin/Catley harmoniert auf "Brand new
morning" bestens und liefert deshalb einen klasse Song nach dem anderen ab. Nebst
flotteren Nummern (herrlich auch "I'd breathe for you" und "Immigrant
son") kommt natürlich auch das Balladeske und Feinere wie bei "The blue and the
grey" voll zum Tragen. Die transparente und druckvolle Produktion (geiler
Drum-Mix!)setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf und ist bei mir auch im Auto seit der
Veröffentlichung auf Dauer-Rotation! Top-Scheibe, die jeder Magum Fan und Melodic Rocker
zwingend im CD-Gestell stehen haben muss!
Rockslave
Punkte: 9.5 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
CIPHER SYSTEM -
Central tunnel eight
Lifeforce Records
Für dieses Debüt müsste man den Schweden eigentlich per sofortigem Gerichtsbeschluss
die internationale Jagdlizenz entziehen! Wildert man doch stinkfrech in so ziemlich allen
populären Stilen des nördlichen EU-Metals! Und das absolut Unverschämte an dieser
öffentlich-offensichtlichen Frechheit: Trotz unterschwelliger Gute-Laune-Schlagseite
fräst das Zeugs wie die Hölle! Gleich der Opener "In perfection" ist der
Hexenhammer schlechthin und ein wahrlich würdiger Ohrenwärmer! Treibende Riffs, harscher
Brüllgesang, filigrane Soli und Keyboard-Melodien, Abwechslung en masse, blablabla!
Spezielle Songs zu nennen ist Sysiphus-Arbeit, es wirkt nur ein Guss, eine Aussage, ein
Arschtritt! Na gut, gewisse Passagen könnten für den gestandenen Macho-Metaller als
Grund zu einem "SCHWUUULER SOUND!"-Ausruf dienen, jedoch sind die sowohl
songwriterischen wie auch technischen Fähigkeiten nicht von der Hand zu weisen und
"Central tunnel eight" besticht durch heftige Energie und eine ultra-tighte
Performance. Parallen zu In Flames und Dark Tranquillity kann und will man nicht
verleugnen, jedoch wurden die Einflüsse auf Perfektion ausgelegt und die eigene
Kreativität, das treibende Tempo und die schiere Power ist ein fast absturzsicherer
Treiber mit immens hoher Erfolgsgarantie. Von dieser Band dürften wir in Zukunft noch
Einiges mehr hören.
HaRdY
Punkte: 9.2 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
PAGANS MIND -
Infinity divine
Limb Music
Die norwegischen Power Metaller konnten schon vor zwei Jahren mit ihrem zweiten Album
"Celestial entrance" punkten. Der progressive Metal mit Parallelen zu Vanden
Plas oder Poverty's No Crime gehörte mitunter zum Besten, was in diesem Genre
veröffentlicht wurde. Nun folgt als Nächstes nicht etwa ein neues Album, sondern ein
Remake des Debüt's von 2000! Das macht durchaus Sinn, denn erstens dürfen solch
hochkarätige Songs (wegen gemachten Distributions-Fehlern!) nicht in Vergessenheit
geraten und zweitens setzt der etwas rohere Sound der Anfangstage seine besondere Note ab.
Gegenüber der ursprünglichen Version wurde offenbar der Song "Moonlight pact"
weggelassen. Dafür erhielt die CD zwei neue Bonus-Tracks. Zum einen die sehr gelungene
Neuauflage von "Embracing fear (2004)" und zum andern glänzt am Schluss die
wahrhaft meisterlich umgesetzte Cover-Version des King Diamond Classic "At the
graves", wo Sänger Nils K. Rue verdammt nahe am Original dran ist und der Song
insgesamt gar einen Zacken härter daher kommt. Während die aktuelle Ausrichtung von
Pagan's Mind etwas geschliffener wirkt, versprüht der wiederbelebte Erstling gar etwas
80er-Flair und verneigt sich relativ deutlich vor Dream Theater. Auch Iron Maiden
schimmern gelegentlich ein wenig durch. Dies geschieht allerdings so professionell, dass
ein Plagiats-Vorwurf zu jeder Zeit als völlig haltlos zurückgewiesen werden muss.
Anspiel-Tipps: "Astral projection", "A new beginning" und die beiden
oben beschrieben Bonus-Tracks! Wer auf gepflegten und knackig produzierten Prog Power
Metal steht, kann hier locker und ohne Bedenken zuschlagen und sollte gleich auch noch das
2002er-Album "Celestial entrance" mitbestellen!
Rockslave
Punkte: 9.2 von 10
|
|
|

|
RING OF FIRE -
Lapse Of Reality
Frontiers Records
Eine CD zum Verlieben. Hatte ich bei den ersten beiden Hördurchgängen den Eindruck, dass
ich alles schon mal gehört habe und es irgendwie ausgelutscht klingt, wurde mir
spätestens beim dritten Mal bewusst, was für ein kleines Meisterwerk sich da in meinem
Discman dreht. Ring Of Fire spielen progressiv angehauchten Rock zwischen Hard Rock und
Metal, wobei die Lieder selten über sechs Minuten gehen. Aber auch in dieser Zeit
schaffen sie es, unzählige verschiedene Gitarren-Riffs, Keyboard/Gitarren- Duelle und
überraschende Wendungen ein zu bauen. Wer progressiven Metal macht, muss gut sein und das
sind die fünf Musiker um Frontsänger Mark Boals (ex-Malmsteen) auch. Denn diese greifen
auf Erfahrungen zurück, die sie bei Bands wie Planet X, Steve Vai oder G3 gemacht haben.
Abwechslung wird allgemein gross geschrieben: Vom asiatisch angehauchten "Perfect
world" über die fast kitschige Ballade "You were there", den coolen
Rockern "One little mystery" und "The key" sowie vielen progressiven
Stücken ("Faithfully" und "Lapse of reality" als Beispiele) findet
man alles. Zum Teil erinnert das Ganze ein bisschen stark an Dream Theater im positiven
Sinne. Wer Dream Theater gerne hört und auch Melodic Metal nicht verschmäht, sollte
unbedingt ein Ohr riskieren. Mit dem bereits dritten Album wird die Band sicher einige
Fans dazu gewinnen, verdient hätten sie's allemal.
Roger W.
Punkte: 9.0 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
KORODED - The
absurd beauty of being alone
Silverdust Records
KoRoDeD als eine der unterbewertesten Bands des deutschen Undergrounds zu bezeichnen, ist
eigentlich schon fast wieder eine glatte Untertreibung. Die Mitte dieses Jahres
erschienene EP gleichen Namens hatte wohl so viel Erfolg, dass die erneute
Veröffentlichung, inklusive überarbeitetem Material des letzten Albums
"Decipher", auf einem grösseren Label die logische Schlussfolgerung war. Um
erklärenderweise einen Stil zu definieren, kann ich nur mühsam Einflüsse aus Hardcore
und Nu-Metal nennen, einen Hang zu Machine Head ist ebenfalls zu nennen und auch ein
bisschen Verträumtheit kann ich spüren. Songs wie das latent morbide
"Infestio" (könnte auch auf Atrocity's "Blut" stehen), die Walze
"Move on" oder das durchgeknallte "Words are spoken" promoten eine
schlagkräftige Truppe mit ausgeprägtem Händchen für druckvolles, flüssiges
Songwriting und fast schon gefälligen Ohrwurm-Melodien. Eines der Aushängeschilder ist
sicherlich Sänger Jan Röder, der von kernigen Shouts bis zu fast schon Tool-artigen
Cleanpassagen das gesamte Spektrum abdeckt und KoRoDeD zu einem speziellen Klanggewand
verhilft. Aber auch die Saitenfraktion sowie das emotionale Drumming sind mehr als
hörenswert! Laut-leise Parts wechseln zu treibenden Riffmauern und an Abwechslung mangelt
es ebenfalls an keiner Ecke. Für mich ist "The absurd beauty of being alone"
schlichtweg ein bisschen "zuu" schön, um zum Meilenstein der harten Zunft
erhoben zu werden, aber wer auf eingängigen, melodischen Intelligenz-Metal mit fast schon
avantgardistischem Einschlag und fetter Produktion abfährt, wird von KoRoDeD begeistert
sein!
HaRdY
Punkte: 8.9 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
UMOUNT -
Misterioso
Eigenvertrieb
Die aus dem Dreiländereck, genauer genommen aus Weil am Rhein stammende Truppe Umount
bereichern das Universum mit ihrem dritten Demo, das sie auf den Namen
"Misterioso" getauft haben. Weil am Rhein..., sagt Euch das etwas? Ja richtig!
Dort ist auch die Heimat des Kult Thrash Trio's Destruction. Auf meinem Info steht sogar,
dass Umount Proberaumkumpels von Destruction sind. Wenn das kein gutes Omen ist. Das
Stichwort "Thrash" kann man bei Umount auch so stehen lassen. Vielleicht ein
bisschen moderner als Destruction, aber ich hüte mich davor, den Begriff "New
Thrash" in den Mund zu nehmen. Die vier neuen Songs sind dann auch derbe
Geschwindikeits-Bolzereien mit super eingängigen Refrains, so im Stile von Fear Factory.
Ich vergleiche auch die Vocals von Andre Ullmann ein wenig mit besagter Band: Im
Schnellgang schreit man sich die Seele aus dem Leib und bei gemässigterem Tempo ist die
Stimme demnach super melodiös. Dann und wann gibt es auch vereinzelne Hardcore-Attacken.
Bei der Produktion hat man nicht gespar,t denn man ist mit Sack und Pack in das Little
Creek Studio eingezogen, um den Songs den nötigen Feinschliff zu verleihen. Das Studio
gehört übrigens keinem geringerem als V.O. Pulver, der hierbei die Produzenten-Rolle
übernommen hat und einen absoluten Killerjob hingelegt hat. Zu den Texten wäre noch zu
erwähnen, das sie aus der schwedischen Kriminal-Literatur stammen. Henning Mankell und
Arne Dahl standen Pate für die literarischen Ergüsse der Songs von Umount. Zudem sind
auf "Misterioso" noch die letzten zwei Demos drauf, was doch für diese Scheibe
spricht. Bestellen kann man diese geniale Scheibe über office@umount.ch - Ich würde
Umount von Herzen gern gönnen, wenn sie mit "Misterioso" einen Platten-Deal an
Land ziehen könnten. Denn es gibt genug andere Bands, die nicht besser, wenn sogar
schlechter sind als Umount und längst einen Deal abschliessen konnten. Verkehrte Welt!
Daniel J.
Punkte: 8.9 von 10
|
|
|

|
KILLING MIRANDA
Consummate
Diesel Motor Music
Dark Wave Elekto Goth Rock oder einfacher, wenn Depeche Mode sich mit Marilyn Manson
vermählen..., so in etwa tönen Killing Miranda. Wobei "I know what you want",
"Bastard/Heretic" und "Enter the dragon" überraschend heavy
daherkommen. Hier haben eindeutig die Gitarren die Nase vorn und powern die Songs deftig
nach vorne. Die eigentlichen "Stars" des Albums sind jedoch "No more love
songs" und "Boy meets guns". Bei Ersterem fühlt man sich so richtig in die
80er zurück versetzt, herrlich groovy der Track, damit sollte die Tanzfläche nur so zum
Überquellen gebracht werden. "Boy meets guns" überzeugt durch den wohl
eingängigsten Refrain der Platte, ich würde wagen zu behaupten, stünde Manson drauf,
würde der Song in den Radios rauf und runter gespielt. Ja, Killing Miranda haben ein
modernes Album eingespielt, welches Elektronik und Rock wunderbar miteinander verbindet.
Die härteren Tracks tragen Frische und Abwechslung in die eingängigen Nummern und sorgen
für ein sehr positives Gesamtbild. Rock-DJ's, welche in düsteren Tanztempeln auflegen,
sollten Killing Miranda unbedingt in ihr Programm aufnehmen und für die restlichen
Schwarzkutten-Träger gilt: Schwingt das Tanzbein und "consummate" bis zum
Umfallen.
R.K.
Punkte: 8.9 von 10
Hier bestellen
für 31.90 SFr.
|
|
|

|
BLACK ABYSS
Angels Wear Black
Massacre Records
Mit einer Thrash Granate eröffnen die Jungs von Black Abyss ihren nunmehr dritten Output.
Doch wer ein komplettes Album dieser Stilrichtung erwartet, sieht sich getäuscht. Ganz
allgemein, aber durchaus treffend, haben die Süddeutschen nun Power Metal auf ihr Banner
geschrieben. Selten wurde dieses Genre so vielseitig ausgelotet, wie von dieser Band.
Nebst dem erwähnten Opener "Damnation" schlägt auch noch "Pure evil"
in eine ähnliche Kerbe. Daneben gibt's auch Gamma Ray mässige Hymnen, wie zum Beispiel
"Dark legacy" oder "Rebellion" (geiler Refrain!). Aber auch Iced Earth
oder Iron Maiden schimmern mal durch. Nichtsdestotrotz haben die Schwaben aber ein paar
richtig gute Songs komponiert, die oft mit eingängigen Gesangslinien daher kommen.
Glücklicherweise wurden aber Kinderlieder-Melodien weg gelassen und an Hammerfall
erinnert nur der Schlusstitel "When angels wear black". Trotz der vielen
Querverweise und Ähnlichkeiten mit bekannten Bands, haben Black Abyss eine eigene Nische
gefunden und obwohl die Stilvielfalt gross ist, den roten Faden nicht verloren. Unter dem
Strich ein interessantes und starkes, wenn auch nicht weltbewegendes Album. Power Metal
Fans können die Scheibe auf jeden Fall bedenkenlos antesten.
Chris C.
Punkte: 8.8 von
10 Hier
bestellen für 27.90 SFr.
|
|
|

|
PIGMY LOVE CIRCUS
The Power of Beef
Go-Kart Records
Da wird mir eins wieder einmal bewusst: Man soll sich nicht durch die grafische Aufmachung
und Namensgebung bei einer CD täuschen lassen. Ich stosse hiermit erstmals auf die Band
und empfinde Beides als hochgradig ätzend. Ich habe sponten eine Band erwartet, die sich
künstlerich sehr abgehoben darbietet. Das sich dahinter stämmiger, zürückgelehnter,
schwergewichtiger Hard- oder gar Southern Rock verbirgt, hat mich dann doch in hohem Masse
überrascht und erfreut. Somit wird auch sogleich klar, dass Pigmey Love Circus, die
bereits seit 1987 existieren, es schaffen, von der jeweil aktuellen Medienpräsenz
verschont zu bleiben. Fette Gitarren-Riffs dominieren das Klanggeschehen und durch diverse
Blues-Einflüsse bleiben unverkennbar. Gsanglich wird des Öfteren, was Agression angeht,
der eigentliche Musikstil übertroffen. Die Band groovt wirklich gut und
Geschwindigkeitsübertretungen finden konsequent nicht statt. Whiskey Sound gut so!
Der satte Sound ist zwar leicht zu konsumieren und ungeplantes Kopfnicken findet von
selbst statt, jedoch echte Highlights sucht man vergebens auf dem Album. Für Tool Fans,
die sich das Album nur wegen Drummer Danny Carey anschaffen möchten, sei Vorsicht
geboten, denn schlagzeugtechnisch passiert kaum mehr als für diesen Sound erforderlich
und vom Mix her kommt das Getrommle nicht herausragend zur Geltung. Im Endeffekt rockt es
trotzdem!
Ozzy
Punkte: 8.8 von
10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
VICIOUS
Vile, vicious & victorious
Sound Riot Records
Was macht eigentlich Skyfire's Sänger Henrik Wenngren, wenn ihm langweilig ist? Genau, er
trällert bei Vicious mit, doch im Gegensatz zu Skyfire, welche mehr auf den Pfaden von
COB wandeln, vereinen Vicious Schweden Death- und Thrash Metal Elemente und pressen diese
auf ihren Erstling "Vile, vicious & victorious". "Beast", der
Opener, macht gleich von Beginn an klar Schiff und lässt die Riffs kräftig rasseln. Mit
Aggression pur quälen die Saiten-Meister alles aus ihren Instrumenten und dies auf einem
technisch sehr hohen Niveau. Dabei erinnern mich die Jungs ein wenig an Diabolical, jedoch
erreichen sie nicht ganz deren Intensität. Dennoch, der Sound ist mächtig und druckvoll,
was sicherlich auch an der sehr guten Produktion liegt. Gnadenloses Riffing, herrliche
Tempowechsel und die dazu passende, grunzig keiffende Stimme von Henrik machen "Vile,
vicious & victorious zu einem grundsoliden Death- & Thrash Werk, dessen neun
Kompositionen meist im Midtempo pendeln und sicherlich Anklang bei Freunden der genannten
Genres finden sollten. Als positiv zu bewerten ist auch das Fehlen der
"Weichspüler-Einlagen", wie cleaner Gesang oder gar irgendwelcher Tastentöne,
welche vermehrt bei schwedischen Melo-Death Grössen Einzug gehalten haben. Als
Negativpunkt kann ich sicherlich die mit 35 Minuten sehr kurz geratene Spielzeit
anbringen. Da wäre etwas mehr für die allenfalls zu investierende Kohle schon
angebracht.
R.K.
Punkte: 8.6 von
10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
CROPMENT - Spiral
of violence
Fastbeast Entertainment
Eine verschworene Truppe Männer, elf Songs (inkl. ein Intro) plus eine Absicht gehören
für mich nach wie vor zu den Dingen, die man als naturverbundener Jäger und Sammler
mindestens einmal im Leben einfach gemacht haben muss! Auch Cropment folgten diesem
Grundsatz und rotzten mit "Spiral of violence" einen Brutal-Death-Grind-Bastard
der fiesen Sorte auf das Angesicht unserer langsam abdankenden Erde. Als Basisfundament
dient die amerikanische Spielart, aufgestockt mit leichten blackmetallischen Einflüssen
und positiv abwechslungsreichen Einflechtungen von Rhythmik und Melodie. Das Tempo ist
mehrheitlich in stratosphärischen Gefilden zu finden, jedoch schreckten Schlagwerker
Claudio Furrer, die Gitarristen Stephan Fehr und Adrian Vogel sowie Bassist Patrik
Wawrzyniak auch vor groovigen, hardcorebeeinflussten Parts nicht zurück und erzogen ihren
Erstgeborenen damit zu einem kurzweiligen Unterhaltungs-Kumpan mit kernigem
Blaue-Flecken-Potenzial. Die Produktion ist ebenfalls in Ordnung, ein bisschen zu dumpf
für meinen Geschmack, aber gut ausgewogen und nach wie vor sounddienlich. Sogar das 70%
Gegrunze/30% Gekreische von Mikrowürger René Barthoulot geht mir nicht auf den Sack,
sondern passt schlicht und einfach zum allgemeinen Flair. Den einen oder anderen hörbaren
Verhaspler an Gitarre oder Drum verzeiht man ebenfalls ungeniert, denn die fünf Jungs
haben eine so flüssige Arbeit vorgelegt, dass auch im internationalen Vergleich so manche
(aus welchen Gründen auch immer) "bekannte" Band mit frisch gemachten
Bremsspuren in der Unterhose zu Mutti zurück rennen müsste. Und mit dem Artwork des
Booklets ist auch die optische Seite äusserst beeindruckend ausgefallen. Toller Einstand,
weiter so!
HaRdY
Punke: 8.6 von
10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
KILLRADIO - Raised
on whipped cream
Columbia/Sony
Das Debüt dieses kalifornischen Vierers kommt wie eine Hommage an den britischen
Punk-Sound der 70er-Jahre rüber. Die Produktion ansich klingt trotzdem moderner und
druckvoller. Genretypisch beherrscht Sänger Brandon Jordan das Wechselspiel zwischen
schnoddrig und aggressiv und dominiert den Sound mit seiner intensiven Röhre. Auch
textlich ist "Raised on whipped cream" eindeutig politisch und sozialkritisch
ausgelegt, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Die einzelnen Songs klingen authentisch
und direkt. Keine Versuche, das Rad neu zu erfinden. Das Ziel war wohl vielmehr, die
eigene Band so überzeugend wie möglich klingen zu lassen. Zwar sind für mich viele
Songs, die stellenweise einschlagen, aber keine wahren Ohrwürmer auf dem Album vertreten,
was aber auch bei den Ramones beispielsweise nie anders war. Ich mag ein Banause sein und
der Old School Punker wird sich sowieso unabhängig seine Meinung bilden. Im richtigen
Gemütszustand kann mir "Raised on whipped cream" richtig Spass machen und ein
anderes Mal empfinde ich es als eher langweilig.
Ozzy
Punkte: 8.6 von
10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
MOSTLY HARMLESS
My soledad
Lautstark
Vier Jahre nach "Iconoclast" kehren Mostly Harmless mit einer neuen
Veröffentlichung ins Rampenlicht zurück, die auf den Namen "My soledad" hört.
Ob es sich dabei um eine EP oder ein ganzes Album handelt, ist wohl Ansichtssache, zumal
das Teil mit fünf Tracks und nochmals ebenso vielen Remixes der gleichen Tracks bestückt
ist. Dabei werde ich allerdings ausschliesslich die originalen Tracks bewerten, da ich mit
den Drum'n'Bass-Versionen herzlich wenig anfangen kann, was das Resultat nur negativ
beeinflussen würde. Insgesamt bekommt man auf "My soledad" melodiösen
Metalcore geboten, so beschreibt es das Infobeiblatt treffenderweise auch. Interessant am
Sound ist vor allem die Dynamik zwischen depressiv und brachial, sowohl gesanglich wie
auch instrumental hervorragend umgesetzt. Die gesamte Produktionsart, für die man extra
Scott Ross hat einfliegen lassen, unterscheidet sich auch vom derzeitig herrschenden
Standard, wirkt anfangs etwas gewöhnungsbedüftig, verleiht der Scheibe schlussendlich
aber einiges an Frische, was bei einer helvetischen Band umso erfreulicher ausfällt.
Verschiedene Grooves und Gitarren-Sounds sorgen für willkommene Abwechslung und unter dem
Strich bleibt eine eigenartige aber gelungene Fusion von Musik, Emotion und Energie. Mich
persönlich würde der Live-Sound der Band ebenfalls interessieren. "My soledad"
sollte aber vor der Anschaffung Eure individuellen "Reinhör-Test's" ebenfalls
zuerst bestehen.
Ozzy
Punkte: 8.6 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
THEOCRACY -
Theocrazy
Metalages Records
TheocraCy ist so zu sagen eine Einmann-Band. Gesang, Backing-Vocals, alle Gitarren, Bass,
Keys und das Drum-Programming wurden alle von Mastermind Mat Smith selbst eingedüdelt.
Geboten wird Power Metal mit Prog-Elementen und zwar quer Beet. Unglaublich, was für
Talente in Mat schlummern. Ebenso wie sein Landskollege Gus G. von Firewind, kommt auch
Mat aus Griechenland, wo er sein Debüt im eigenen "Theocracied Studio"
geschaffen hat. Dieses Werk hat eigentlich alles, was sich der geneigte Metal/Prog-Fan
wünscht. Schnelle Double Bass-Attacken, orchestrale Parts, schöne, akustische Teile,
geile Riffs, 'ne gute Stimme und viele tolle Chöre und Melodien. Ein Auf und Ab in Sachen
Geschwindigkeit und Stimmungen wird hier geboten. Melodien, die trotz des sicher nicht
einfachen Materials sofort hängen bleiben, das hat klasse. Und dazu noch zwei 11-Minuten
Tracks, die es in sich haben. Vor allem "Twist of fate" ist eine coole Nummer,
die wirklich alle oben genannten, musikalischen Komponenten vereint. Theocrazy macht Spass
und fesselt den Zuhörer gleichzeitig. Zudem lässt sich auch nach mehrfachem Durchhören
immer wieder Neues entdecken. Klasse Scheibe, absolut hörenswert.
Crazy Beat
Punkte: 8.6 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
ROTTING CHRIST -
Sanctus Diavolos
Century Media
Dass die Griechen nicht nur dasitzen und Ouzo saufen können, wurde uns dieses Jahr ja
schon mehrere Male dargelegt: So kickte sich die griechische Elf an die Spitze des
europäischen Fussballs, schafften sie es trotz rapider Verspätung noch rechtzeitig auf
die Olympiade, alles fertig zu basteln und nun lässt Griechenland's berühmteste (und
wohl auch einzige?) Düster Metal Kapelle ihren zehnten Silberling auf uns los. Wobei die
Bezeichnung "Kapelle" vielleicht bei einer Band mit Namen "Rotting
Christ", zu deutsch nichts anderes als "Verottende Christen", ein bisschen
unpassend scheint. Und wo sich viele Bands, gerade im Black Metal Sektor, Grenzen in
Sachen Stil setzten, verbindet das Trio meist, aber leider nur meist, gekonnt Black-,
Death- und Nu Metal Elemente, jedoch immer bedacht darauf, zu zeigen, wo ihre Wurzeln
liegen, und die sind eindeutig im Black Metal zu lokalisieren. "Sanctus
Diavolos" klingt im Vergleich zu den Vorgänger-Alben zwar nicht härter, jedoch
düsterer, bedrohlicher und kälter. Vor allem die mittelalterlichen wie gregorianischen
Chöre der Marke Therion beschwören bei "Thy wings horns thy sin" oder dem in
Altgriechisch gehaltenen "Aqanati esqe (athanati este)" eine apokalyptische
Stimmung von düsterem Mittelalter wie in "Der Name der Rose". Dazu kommt noch
der glasklare Sound der Platte, was dem Material zeitweise einen gerade zu beängstigend
klinischen Touch verleiht. Nervend an der ganzen Sache ist nur, dass Sänger Sakis wohl
noch nicht ganz aus dem Kindesalter entwachsen zu sein scheint, verliert er doch manchmal
beim Spielen mit Loops und Samples die Kontrolle und packt sie entweder in rauhen Mengen
("Visions of blind order") oder in den unpassendsten Momenten in die Stücke ein
("Sanctus Diavolos"). Um die CD einfach so zu kaufen, ist sie vielleicht einen
Tick zu ausgefallen, doch sollte jeder, der etwas düster angehaucht ist und sowohl
Härte, als auch Symphonischem etwas abgewinnen kann, ein Ohr voll riskieren. Seid jedoch
gewarnt, denn nach mehrmaligem Hören entwickelt sich daraus eine gewisse Sucht,
Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen!
Kissi
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
KING'S X - Live
all over the place
InsideOut Music
Natürlich bietet sich die Vorweihnachtszeit bekanntermassen gut an, um noch schnell ein
bisschen Kohle mit lieblos zusammengestellten "Best Of's" oder Live-Scheibchen
zu scheffeln. So wird auch dieses Jahr der Markt wieder von belanglosen
Veröffentlichungen zugeschüttet. Dass es daneben auch echte Leckerbissen abzustauben
gibt, geht in dieser Flut leider immer wieder mal unter. So veröffentlichen die Prog-Amis
King's X ein exquisites Doppel-Album mit altbekannten Songs, aber auch einigen
unerwarteten Überraschungen. Dass die Musik des Trios, bestehend aus Jerry Gaskill (d
& v), Ty Tabor (g & v) und Doug Pinnick (b & v) nicht vorausschaubar ist, muss
wohl nicht mehr genauer ausgeführt werden. Eröffnet wird das Ohrenspektakel passend mit
"Groove machine" (Refrainausschnitt: "...welcome to the groove
machine..."), weiter geht es mit dem ziemlich bretternden "Dogman", wonach
dann schon mein persönliches Highlight platziert ist: "Believe" versprüht eine
Live-Atmosphäre, wie sie sogar auf Bootlegs selten zu vernehmen ist. So improvisiert man
noch schnell einen sozialpolitischen Sprechpart ein und artet beinahe in den Stil einer
typisch amerikanischen Predigt aus. Insgesamt ist das Konzert in drei Teile aufgeteilt,
wobei in der Mitte den Verstärkern der Saft abgedreht wird und ein 7-Track langer
Unplugged Teil folgt, der nicht im Geringsten langweilt, sondern zum Schwelgen in Träumen
und Gedanken einlädt, bevor es danach noch mal gekonnt zur Sache geht. Bemerkenswert ist
dabei die unglaubliche Live-Intensität, die hauptsächlich durch Spontanität und
offensichtliche Spielfreude der Musiker, nicht zuletzt aber auch wegen dem authentischen
Publikum zustande kommt. Und mit 130 Minuten Spielzeit wird der Konsument, sprich
"Wir", auch qualitativ keineswegs über den Tisch gezogen, bekommt man doch erst
noch einen Bonustrack ("Over my mind" in einer Unplugged-Version) mitgeschenkt.
Endlich mal ein "Vorweihnachts-Live-Album", das sich lohnt.
Kissi
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
THE MOONEY SUZUKI
Alive & amplified
Columbia/Sony
Aber hallo?! Hier wird zur Abwechslung mal mit ganzer Energie dem
Sixties-Garage-Rock'n'Roll gefrönt. Zumindest klingt es in meinen (erst in den 70ern
entstandenen Ohren) danach. Nun, da gerate ich auch gleich in einen Zwiespalt. Einerseits
mag ich ehrliche und pure Rock-Sounds total, mit dem Hippie und Seventies Glam-Gehabe kann
ich hingegen wenig anfangen. Auf "Alive & amplified" wird beides geboten,
das Letztere aber eher im Artwork. Ein bisschen was hat "Alive & amplified"
ja schon vom legendären "Almost famous"- Flair: Den Geruch nach Schweiss,
diversen Drogen und vor allem Rock'n'Roll. Wo die Mädchen noch Blumen im Haar trugen und
Rockstars noch Rockstars waren. Die Tatsache, dass dies alles unter der Regie des
Produzenten-Teams The Matrix (unter anderem anderem Avril Lavigne und Christina Aguilera)
aufgenommen wurde, kümmert bei solch einem spektakulären Ergebnis dann wohl niemand mehr
wirklich. Dass dieses Album wahrscheinlich mit modernster Technik auf Retro-Style getrimmt
wurde, kann ich ebenfalls verzeihen. Mit dem Titeltrack ist sogar ein Song mit echtem
Hitpotenzial vertreten und im Übrigen fasziniert mich halt das musikalische Eigenleben.
Zugegeben, eine eher neue Erfahrung für meine Wenigkeit. Wer keinen Bock auf High End
Rock hat, könnte durchaus Gefallen am neusten Wurf von The Mooney Suzuki finden.
Ozzy
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
ELIS Dark
clouds in a perfect sky
Napalm Records
Einst waren es die Erben der Schöpfung, jetzt veröffentlichen diese das zweite Langeisen
unter dem Namen Elis. War ich damals von dem unter altem Namen erschienen
"Twilight" nicht besonders angetan, versprach ich mir von "Dark clouds in a
perfect sky" doch etwas mehr. War ich doch begeistert vom Opener "Der letzte
Tag", welcher als Video auf der Homepage der Band zur Ansicht frei gegeben ist. Nun
liegt mir die gesamte Scheibe vor, die aber die Begeisterung nicht ganz erhalten kann,
welche sich im Voraus angesammelt hatte. Schuld daran ist der "Das hab ich doch schon
mal irgendwo gehört..., kommt das nicht von?"Effekt. Das Album ist sicherlich
nicht schlecht, für Gothic Metal sogar sehr gitarrenlastig gehalten und auch die Keys
nerven zu keiner Zeit, da sie doch genüsslich im Hintergrund agieren. Meist bewegt sich
das Ganze aber auf einer Nightwish, Theatre Of Tragedy Welle, die Elis nie ganz ab zu
schütteln vermögen. Einzig die drei deutschen Tracks "Der letzte Tag",
"Die Zeit" und "Ballade" wissen durch die Sprache ein wenig
Eigenständigkeit auf zu weisen. Wenn ich dann auf der Promo-Schreibe solche Ausdrücke
wie: "Chart-Thema" oder "schickt sich an, einen Platz unter den Grössen
des Gothic Metal zu ergattern" lese, dann beginnt in mir die Magenflüssigkeit zu
brodeln. Schwarze Wolken sind klar ersichtlich, doch mit dem perfekten Himmel kann ich dem
nicht ganz zustimmen. Für Power Metal Anhänger, welche sich mal in Gothic Metal Kreise
vortasten wollen, ist "Dark clouds in a perfect sky" sicherlich zu gebrauchen.
Um jedoch zu den Grössen des Genres zu gehören, sollten Elis noch etwas an ihrer
Eigenständigkeit feilen.
R.K.
Punkte: 8.4 von
10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
NEAL MORSE - One
InsideOut Music
Dass Neil Morse seine Fans nicht mit leichter Kost abspeist, ist weitgehend bekannt. Und
auch "One" ist vielleicht das Letzte, was man als Mainstream bezeichnen kann.
Zwar boomt das Progressiv-Genre in letzter Zeit wie schon seit Jahren nicht mehr, doch
kann man Morse (nicht zu verwechseln mit dem Gitarrenwunder Steve Morse) mit Sicherheit
keine Trittbrettfahrerei vorwerfen, prägte er doch mit Spock's Beard die ganze Szene. Nun
veröffentlicht der Multi-Instrumentalist, schliesslich spielt er die Keyboards und
Gitarren allesamt selbst und lässt uns natürlich auch seine fulminante Stimme aus den
Boxen vernehmen. Hinter den Kesseln sitzt eine zweite, man könnte sagen, ebenso wichtige
Prog-Szene-Grösse: Mike Portnoy, Drummer bei Dream Theater und Transatlantic, was der CD
wohl noch mehr Reiz verleiht. Neben einem typischen Cover erkennt man auch schon mit einem
ersten Blick auf die Track-Liste: Der Opener "The creation", ein 18-minütiger
Prog-Rocker, ist unterteilt in vier Kapitel, wobei jedes Einzelne so gut wie keinen Bezug
zum Vorangehenden besitzt, oberflächlich betrachtet. Doch nach mehreren, konzentrierten
Hördurchgängen entfaltet sich die feingesponnene Story der Stücke, was auch das
Verstehen der Arrangements gehörig vereinfacht. Mit "Man's gone" erklingt
danach eine regnerische Ballade (regnerisch im wahrsten Sinne des Wortes, da sie nämlich
mit Regen eingeläutet wird), die ebenso gut aus den späten 60ern stammen könnte.
Völlig abrupt ändert sich dann bei "Author of confusion" die Stimmung und
mächtig verzerrte Gitarren brettern einen, gefolgt von einem Deep Purple ähnlichem
Endteil, entgegen. Mit "The separated man" folgt dann der nächste 20-Minüter,
der wieder in vier Teile gegliedert ist und somit auch musikalisch wieder extrem
vielfältig ausfällt. "Cradle to the grave", so zu sagen die Fortsetzung von
"The man's gone", lädt dann wieder zum Träumen ein, obwohl es gegen Ende doch
ein bisschen gar kitschig und poppig wird. Mit "Reunion" (3 Kapitel) gipfelt
dieses Prog-Märchen dann in ein Hollywood-kompatibel dramatisches Happy End. Mit achtzig
Minuten Spielzeit ist das Medium CD wohl voll ausgelastet worden, was zwar quantitativ
positiv zu bewerten, qualitativ jedoch nicht immer zu wünschen ist, da sich hie und da
ein paar Durststrecken einschleichen, was den Fluss des sonst eh schon ein wenig sperrigen
Materials noch mehr beeinträchtigt.
Kissi
Punkte: 8.3 von
10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
THE MORE I SEE -
The wolves are hungry
Steamhammer/SPV
Glück muss der Mensch haben. Kaum ist man zwei Jahre zusammen, da hat man schon die
Debüt-Scheibe im Kasten. Nicht schlecht, nicht schlecht! Die müssen was können...,
denkt man sich, bei solch einem rasanten Aufstieg von einem Underground-Label wie Modern
Noise Records hin zum Genre-Riesen SPV. Und die Überlegung soll sich nicht als zu
vorurteilig erweisen: Klar kann man "The wolves are hungry" nicht als
Geniestreich betiteln, doch für ein Erstlingswerk lässt es sich wirklich sehen. So
schaffen es die fünf Engländer auf eine bewundernswerte Weise, Altbewertes mit
Modernbeliebtem zu verbinden, was meistens ausgezeicchnet funktioniert, die Songs manchmal
aber ein wenig unzugänglich wirken lässt. Dies trifft aber wirklich nur auf ein paar
kleine Stellen des Albums zu. So rockt zum Beispiel der Opener "Violate"
straight in die Fresse und lässt Assoziationen an Metallica hervorrufen, wo hingegen
"Suck on these words" ein melancholisches Grunge/Alternative Flair versprüht
oder "Born freaks" eher in Richtung melodiösere Anthrax tendiert. Dieser Song
ist es auch, der unglaublich frische Kreativität aufzeigt und dem ein gewisses
Hitpotenzial anhaftet. Überhaupt klingt die ganze Scheibe ziemlich druckvoll und fett,
was wohl vor allem Andy Sneap (Machine Head, Kreator, Nevermore und viele mehr) zu
verdanken ist. Zwar befinden sich keine wirklichen Songs auf "The wolves are
hungry", doch zeigt vor allem die zweite Hälfte der CD, dass die Band noch sehr jung
ist und sich mit absoluter Sicherheit noch steigern kann, besser gesagt muss, wenn sie den
Durchbruch, vor allem in den Staaten, erreichen will.
Kissi
Punkte: 8.2 von
10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
KORN - Greatest
Hits Vol. I
Epic/Sony
Wir erinnern uns: Korn, dass war ein Aufschrei in der Metal-Szene. Korn, das stand für
Soundtüftlereien, die sich die Metal-Puristen nie im Leben vorstellen konnten. Korn, das
stand für wummernde Bässe und tiefer gestimmte Gitarren, tobende Wutausbrüche auf Seite
des Sängers und wütende Hasstiraden vom Publikum her. Und keiner, aber auch gar keiner
mochte sie. Das war nämlich mal verboten, müsst ihr wissen. Kam einer im Korn-Shirt um
die Ecke, guckten die bösen Jungs gleich noch böser aus der Wäsche. Und trotzdem hat es
der Fünfer aus dem Lande des Wahlbetrugs und der Weltveräppelung geschafft, sich so
lange zu halten. Hat wohl doch der eine oder andere hinter vorgehaltener Hand im
Plattenladen zugegriffen. Grund genug für das Plattenlabel, mal eben eine Best-Of
zusammenzustellen. Darauf finden sich dann solche Kassenschlager (da! Jetzt hat er's
gesagt!) wie "Blind", "Freak on a leash", "Got the life"
oder das aktuelle "Y'all want a single". Aber: Nebst den weiteren dreizehn
Korn-Klassikern gibt's noch zwei zusätzliche Schmankerl, die sich keiner entgehen lassen
sollte. Dass Korn gerne mal das eine oder andere Cover in ihre Setlist einbauen, sollte
spätestens seit der letzten Tour bekannt sein, und auch auf der letzten Scheibe findet
sich eine Live-Version des Metallica-Klassikers "One". Für diese Compilation
haben sie sich jedoch an "Word up" von Cameo und "Another brick in the
wall" von Pink Floyd heran gewagt. Erstgenannter Song geht mächtig in die Beine, der
Funk scheint an allen Ecken durch, die verzerrten Gitarren halten sich hier dezent im
Hintergrund und lassen dem geslappten Bass den Vortritt. Beim Pink Floyd-Klassiker sieht's
schon wieder anders aus: Der anfängliche Synthie-Lärm weicht zugunsten des typischen
Korn-Wumms und bei drei Minuten und fünfunddreissig Sekunden findet sich sogar das
mittlerweile in jeder Gitarren-Schule standartisierte Solo. Somit empfiehlt sich die
Scheibe genauso für Quereinsteiger wie für Fans. Und nochwas: Heutzutage sind Korn etwas
beliebter geworden. Ihr könnt also ruhig eure Shirts spazieren führen, mittlerweile
werdet ihr dafür nicht mehr verkloppt!
El Muerte
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
MEMORIZED DREAMS -
Theater of life
Sound Riot Records
Hey das rockt! "Cardinal sin", der Opener des Debüts der Norweger, haut voll
rein in die melodiöse Rock-Ecke und der Refrain bleibt sofort im Gehör hängen. "I
see wonders and I - la la la..." Oberklasse! "Haloes and wings",
"Gates of heaven" und "Revelating paradise" rocken voll in die
Fresse, geil! Auch der Stampfer "Neverland" kommt gut rüber. "Light about
all" geht wieder voll in die Melodic Ecke. "Crimson dream" ist irgendwie
das Highlight des Albums, mit einem Auf und Ab von schwerfälligen, treibenden Riffs hin
zu ruhigen Synthie-Passagen. Und natürlich die Gänsehaut-Ballade "Sea of
oblivion", wobei die Band von einer zauberhaften, weiblichen Stimme unterstützt
wird. Im Grossen und Ganzen gesehen rocken die Norweger unbeschwert locker in der Region
Melodic Heavy Rock rum und kommen mit ihrem Debüt recht ansprechend daher. Einzig die zum
Teil etwas unsichere Stimme des Shouters Terje Haray, die bei einigen Songs nicht ganz zu
überzeugen vermag, verhindert den Vorstoss in die Region der obersten Punkte. Die Scheibe
ist aber allemal hörenswert.
Crazy Beat
Punkte: 7.9 von
10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
AMAGORTIS
Abominable
Eigenvertrieb
Noch bevor ich einen Ton hörte, war mir beim Anblick des mit verwesten Leichen verzierten
Covers und solch romantisch klingenden Liedertiteln wie "Cannibal obsession",
"Sadistic enemy" und "Slaughtered corpse" klar, dass es sich bei den
Schweizern von Amagortis kaum um die nächsten "Pop Stars" Anwärter handelt.
Vielmehr gehen die drei Jungs und das Mädel wohl mehr als zukünftige Metzgermeister
durch, die auf ihrem Debüt-Schlachtfeld "Abominable" blutigen Death Metal zum
Besten geben. Es wird gegrunzt und geröchelt was das Zeug hält und während dem ich mich
durch die neun Songs kämpfe, kommen mir Erinnerungen an Cannibal Corpse hoch. Als
Revolutionäre werden Amagortis bestimmt nicht durchgehen, jedoch von schlechten Eltern
sind die Songs nicht. Ertappe ich mich doch immer wieder, wie ich genüsslich beginne mit
zu wippen, während ich am tippen der Review bin. Der aus der Promo-Info stammenden
Aussage: Groovy and technical Death Metal Songs" kann ich nur zustimmen, da
Amagortis versuchen, ihre Songs nicht bloss als dumpfes Gemetzel dar zus tellen, sondern
ganz klare Strukturen und Wechsel in ihr Schlachten zu bringen. Dies gelingt sehr gut und
ich bin wahrlich überrascht von der guten "Selfmade"-Produktion aus dem
Heimstudio. Klar können die Aufnahmen nicht mit dem mithalten, was einen sonst zum Frass
vorgeworfen wird, jedoch gewinnt "Abominable" dadurch einen gewissen Charme.
Freunde von Schlachtmessern sollten ein Probehören durchaus in Erwägung ziehen.
"Support the underground"!
R.K.
Punkte: 7.8 von
10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
KAMINARI -
Faraday's daydream
Twilight Music
Nach ihrer 2002 veröffentlichten Demo-CD melden sich die Süddeutschen Kaminari mit einem
Deal und ihrem Debüt Werk "Faraday's Daydream zurück. Die Band selber beschreibt
ihren Sound als Mischung aus klassischem Hard Rock und melodiösem Heavy Metal. Und genau
das wird auf ihrem neuen Silberling auch geboten. Gute, rockige Songs, die nach einigen
Durchläufen im Ohr hängen bleiben, so wie zum Beispiel das leicht Maiden lastige
"Eye-borg", die schöne Ballade "Halfway to heaven" (erinnert mich
irgendwie an die älteren Sinner) oder das starke "Guardian angel" mit seinen
tollen Breaks. Ein grosses Plus stellt in meinen Augen halt immer noch die tolle Stimme
von Sänger Roland dar, die den ganzen Sound sehr positiv prägt. Durch sein kraftvolles,
eher in tieferen Lagen angesiedelte Organ erhalten die einzelnen Songs viel mehr Power.
Wobei ich keineswegs das Können der Rest der Band in Frage stellen möchte. Die Gitarren
kommen fett und druckvoll rüber, genau so wie es sein muss. Hört Euch nur mal das
Klasse-Riff bei "Babylon" an, einfach cool. Kaminari bieten uns mit ihrem Heavy
Rock zehn tolle, rockige Nummern, die Spass machen. Metal Freaks der Sorte Sinner, Primal
Fear und so weiter sollten "Faraday's dreamday" ruhig mal antesten, es lohnt
sich.
Crazy Beat
Punkte: 7.6 von
10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
ILLDISPOSED -
1-800 Vindication
Roadrunner Records
Schon wieder eine Band, von der ich noch nie was gehört habe. Ich sage Euch, dieser Job
hier kann bisweilen echt Spass machen - da kriegt man doch ab und zu Scheiben rein, die
richtig gut klingen! Melodischer Death wird hier geboten, und davon nicht zu knapp. Was
für mich ein wenig wie stark durchwaschene Soilwork klingt, schafft es dennoch, meine
Aufmerksamkeit zu (er)halten und über weite Strecken sogar zu steigern. Die saubere
Produktion steht hier klar im Vordergrund, und dank ihr vermag ich sogar einige
Grunz-Passagen zu verstehen, was bei Death Metal Produktionen ja nicht zwingend als
Standart verstanden wird. Auch hier scheint Abwechslung einer der Hauptkritik-Punkte zu
sein, nach dem die Songs geschrieben wurden. So finden sich trotz klarer Marschrichtung
auch einige cleane Gesangspassagen, die in ihren besten Momenten an Phil "Pass- Auf-
Ich- War-Schon-Mal-Tod-Und-Kann-Deswegen-Jede-Menge-Bullshit-Erzählen" Anselmo
(Ex-Pantera, Superkoks Ritual) oder Burton C. Bell (Fear Factory) erinnern. Flitze-Soli
und Doublebass Drums gibt es auch wieder zuhauf, und es finden sich auch einige langsame,
doomigere Parts, die zu heiterem Köpfeschütteln animieren. Bleibt unter'm Strich eine
solide Pladde, die aber durchaus noch ein wenig Eigener hätte ausfallen dürfen.
El Muerte
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
KATAGORY 5
A new breed of rebellion
Metalages Records
Typische amerikanische Prägung weist der Power Metal von Katagory 5 auf. Nicht weiter
verwunderlich, denn im Amiland sind die Jungs auch ansässig, im Staat Utah, um genauer zu
sein. Es sind schon mehrere Durchläufe nötig, um den Zugang zum Zweitwerk dieser Band zu
finden. Durch und durch progressiv geht die Truppe zu Werke. Sehr auffällig ist die
Schlagzeugarbeit, die für Nicht-Drummer kaum nachvollziehbar ist. Die Songs sind extrem
komplex aufgebaut, durchsetzt von vielen Breaks und Rhythmus-Wechseln. Auch cleane
Gitarren-Parts werden in diversen Kompositionen eingesetzt, hauptsächlich dominiert aber
die Metal-Klampfe das Geschehen. Der episch angehauchte Gesang passt zwar haarscharf zum
Gesamtsound, kann aber auch mal an den Nerven zerren. Die Melodien wurden leider
sträflich vernachlässigt, was die Scheibe völlig holprig und abgehackt erklingen
lässt. Auch die Produktion ist nicht jedermanns Sache, da dem Album ein trockener, in den
achzigern üblicher Sound verpasst wurde. Für Metal-Parties ist das Teil bestimmt nicht
geeignet, denn die Songs verlangen die ganze Aufmerksamkeit des Hörers, um wenigstens
einigermassen begriffen zu werden. Da die Band aber mit exzellenten Musikern besetzt ist,
kann trotz allem eine Kaufempfehlung ausgesprochen werden für Metal-Proggies only!
Chris C.
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
THUNDERSTORM -
Faithless soul
Dragonheart
Records
Seit sich die unbestrittenen Doom-Könige Candlemass nach dem (leider) viel zu kurzen,
aber äusserst erfolgreichen Comeback bereits wieder zur (ewigen?) Ruhe gebettet haben,
ist Doom Metal nicht mehr unbedingt der Stil der Stunde. Das lässt Thunderstorm (wie ihre
Landsleute von DoomSword) jedoch völlig kalt und so bringen diese mit "Faithless
soul" das berühmtberüchtigte dritte Album ("Make it or break it") heraus.
Der Opener (mit galoppierenden Pferden während des Intros) könnte glatt auch von
Candlemass stammen, stünde Messiah Marcolin am Mikro. "Forbidden gates" geht
danach flotter zu Werke, wobei sich der Gitarren-Sound frappant nach Venom's Album
"Cast in stone" (1997) anhört. "Black light" festigt das Genre mit
dem dafür typischen Sabbath Lava-Riffing, während die Cover-Version von Iron Butterfly's
Monster-Hit "In a gadda da vida" eher überraschend auftaucht. Thunderstorm sind
nämlich längst nicht die Ersten, die sich an diesem Klassiker der Musikgeschichte
versuchen. Slayer lieferten davon vor ein paar Jährchen eine ganz passable Version ab,
während die von Boney M. (kein Scheiss!!!) etwas gar zahm daher kommt. Die Italiener
haben hier natürlich die Nase klar vorne, obwohl das Original sowie Araya & Co.
nachwievor unerreicht bleiben. Trotz ordentlicher Instrumentierung wird das Ganze
zunehmend vorhersehbar und nicht nur meine Wenigkeit reibt sich darob langsam, aber sicher
die Augen wund und setzt gleichzeitig ein paar Fragezeichen in Sachen Originalität.
Produktionstechnisch gibt es hingegen nichts zu meckern. Der Labelwechsel zu Dragonheart
hat sich offenbar bezahlt gemacht. Wem der Rückzug von Candlemass immer noch schwer auf
den Magen liegt, findet mit "Faithless soul" vielleicht eine passende
Alternative. Deshalb heisst es hier: Antesten!
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
|
|
|

|
CIRCUS
Circus
Locomotive Music
Sich über Circus zu informieren, kann extrem schwer werden, wenn man kein Spanisch
spricht. Die Band hat zwar eine Homepage und diese sollte irgendwann mal auch auf Englisch
und Deutsch übersetzt sein. Aber noch nicht jetzt. Zur Musik: Circus glänzen auf ihrem
Debüt-Album mit Melodic Metal in spanischer Sprache. Es regieren kraftvolle
Gitarren-Wände, welche mit den spanischen Texten ihren eigenen Reiz entwickeln. Ansonsten
hätten die zwölf Lieder aber noch mit mehr Eigenständigkeit ausgestattet werden
können. Besonders bemerkbar macht sich diese Schwäche jeweils beim Refrain, der zwar
immer kraftvoll wirkt, den man aber nach den ersten fünf Stücken wirklich gehört hat.
Weil es ein Debüt ist, kann man da aber sicher noch ein halbes Auge zudrücken. Bleibt zu
hoffen, dass Pablo Giaretta (voz, guitarra y piano), Sergio Patón (bajo) und José R.
Maganto "Serra" (batería) ihre durchaus vorhandenen Fähigkeiten für das
zweite Album noch besser nutzen werden. Wer sich neben Tierra Santa noch eine weitere
spanisch-singende Gruppe im CD-Regal wünscht, sollte trotzdem mal reinhören.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10
|
|
|

|
DER EREMIT
Das
Thunderdome
Der Eremit..., so dachte ich, mal wieder 'ne deutsche Dark Wave Elektro Kapelle im Stile
von Das Ich, als ich mir das Cover betrachtete. Doch ich sollte mich irren. Erstens
stammen die Herren Eremit aus helvetischem Hause und zweitens lässt sich der Sound nur
bedingt im Elektro-Genre schubladisieren. Das Ganze sehe ich mehr als experimentelle
Mix-Kultur aus diversen Einflüssen, wobei der Elektro-Anteil mehr das Fundament
symbolisiert, während der Metal-Anteil so etwas wie die Eckpfeiler sein könnte. Der
Saiten-Einsatz lässt stellenweise Parallelen zu älteren Rammstein Veröffentlichungen in
mir aufkeimen, wobei die Einbindung in die Soundstrukturen etwas moderater gehalten wird.
Ein fix im Line-Up enthaltenes Cello/E-Cello setzt den Reigen des Speziellen fort, sodass
"Das" als doch eher nicht alltägliches, eigenständiges Klangereignis
gestempelt werden darf. Wagemutige, welche sich dem Werke "Das" annehmen wollen,
sollten sich nicht gleich vom Opener "An dich" entmutigen lassen, denn dieser
Irrlauf am Frequenz-Generator sollte wohl mehr als Intro verstanden werden.
"Sturmauge", der zweite Track offenbart dann das komplette Klangfeld, in dem
sich Der Eremit bewegen. Elektro trifft auf einfach strukturierte Metal-Riffs, gepaart mit
dem Cello und deutscher Lyrik. "Hippiekacke" könnte glatt als verspielter
Rammstein Track durchgehen, dafür sorgen neben den in den Vordergrund gesetzten Gitarren
wohl auch der textliche Tiefenflug. Als absolut nervend empfinde ich (die)
"Parolenpolka", welche mir durch einen hässlichen Techno-Beat besonders übel
auffällt. Ansonsten, wer experimentelle Elektro-Musik mag, keine Abneigung gegenüber
Gitarren hat und etwas Ungewöhnliches sucht, wird hier sicherlich fündig.
R.K.
Punkte: 6.8 von 10
|
|
|

|
VAST - Nude
InsideOut Music
Hinter dem Namen Vast steckt in erster Linie der Multi-Instrumentalist und Sänger Jon
Crosby, der nach vierjähriger Abstinenz den Faden mit dem neuen (und mittlerweile
dritten) Album "Nude" wieder aufnehmen will. Hierbei unterstützen ihn nicht
weniger als acht Musiker-Kollegen, von denen mir bloss Charlie Benante, der normalerweise
bei Anthrax (!) die Felle gerbt, ein Begriff ist. Musikalisch sind Vast aber alles andere
als hart. Der Opener "Turquoise" erinnert eher an U2 und/oder etwas Depeche
Mode, während "Thrown away" (etwas weniger) und "Don't take your love
away" (deutlicher) Trademarks von The Church mit einem kleinen Schuss Coldplay
aufweisen. Dahinter flacht das Album jedoch zusehends ab und lässt den Art-Rock klar
schwächeln. Obwohl die Melodien dabei nicht zu kurz kommen, fehlt einfach irgendwie der
Drive, der zu Beginn vorhanden war. Wem dieses ein wenig mit Wehmut versehene Werk dennoch
interessant erscheint, sollte sich vorurteilslos eine Prise von "Nude"
genehmigen.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
|
|
|

|
LOWLIFE - Love,
pain and hatred
Eigenvertrieb
Lowlife mögen Hatebreed, so viel steht nach dem ersten Hördurchgang schon mal fest. Des
Weiteren sei vielleicht noch erwähnt, dass ihr Metalcore eher Richung HC abdriftet, was
nicht zuletzt vor allem an den bullig rausgebrüllten Vocals liegt. Lowlife, das sind
fünf Jungs aus Stuttgart, die seit acht Jahren in der Szene rumdümpeln. Zum Durchbruch
hat's bisher noch nie gereicht, und daran wird auch die mir vorliegende "Cede"
nix ändern - zu sehr klingen die Songs nach Szene-Grössen wie den bereits erwähnten
Hassbrötchen und Konsorten. Der Energiefaktor liegt zu Beginn sehr hoch und die Riffs
haben einen hohen Durchschlags-Faktor, aber auf die Dauer wird das
Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Gebolze" einfach zu langweilig. Fans puristischer HC-Kost
können hier bedenklos zugreifen, alle anderen sollten zuerst mal ein oder zwei Ohr(en)
voll davon testen, bevor sie zur Tastatur greifen. Denn bestellen kann man diese CD
vorerst nur über die Hompage der Band (www.lowlife-hardcore.de).
El Muerte
Punkte: 6.5 von 10
|
|
|

|
MOONLIGHT AGONY
Echoes of a nightmare
Massacre Records
Die Schweden von Moonlight Agony haben auf diesem Album technisch alles richtig gemacht.
Allen voran der Gitarrist Karl Landin, der eine klassische Ausbildung genossen hat,
überzeugt durch filigranes und virtuoses Gitarrenspiel. Auch der Sänger Chitral Somapala
beweist sein Können mit seiner Power-Stimme, die Charakter und Identität aufweist. Der
Sound entpuppt sich aber leider als Durchschnitts-Allerwelts-(Melodic)-Metal. Die fast
durchgehend mit Doublebass Drums unterlegten Songs strapazieren die Ohren des Hörers.
Eingängige Refrains, die gerade bei diesem Stil ein Muss sind, fehlen praktisch
vollständig. Fans von kitschigen Melodien und Chören, sind mit Hammerfall sicher besser
bedient. Auch die starke Produktion von Evergrey Sänger Tom S. Englund zieht den Karren
nicht mehr aus dem Dreck. Das dürfte schwierig werden, mit dieser Scheibe auf der
Erfolgsleiter nach oben zu steigen.
Chris C.
Punkte: 6.2 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
|
|
|

|
SCAVENGER -
Madness to our method
Sentinel Records
Wer kennt es nicht, das Land des vierblättrigen Kleeblattes, der kratzenden Wollpullover,
der saftgrünen Weiden oder des braunen Goldes (Whiskey) und auch nicht zu vergessen, der
Nationalstolz der Leute: Das Kultbebräu "Guinness". Die Rede ist hier
natürlich von Irland. Die Insel hat vieles zu entdecken und wie jedes gut zivilisierte
Land, natürlich auch eine eigene Metal Szene. Aus dieser Szene stammen unsere vier
Burschen von Scavenger, die in Drogheda hausen. Das Quartett existiert schon seit 2001 und
beschreibt ihren Stil folgendermassen: "Sharp Edged Power Metal". Was so gut
heisst wie Power Metal mit zwischenzeitlichem Gaspedaldurchtreten. Hervor zu heben wäre
sicher die geile Reibeisen-Stimme von Frontmann Peter Dunne, die in allen Belangen
überzeugen kann. Der Rest der Truppe braucht sich auch nicht hinter ihren Instrumenten zu
verstecken, denn der Sound von Scavenger klingt kompakt und abgebrüht. Nur ist mir
zwischendurch die Länge der sechs Songs ein bisschen zu viel, weniger wäre hier auch
angebracht gewesen. Zudem ist das Songwriting ein wenig das Manko der Band. Vieles
plätschert zu belanglos dahin. Fast hätte ich die fade Produktion vergessen, die es
jederzeit mit der irischen Küche aufnehmen kann. Die ist nämlich auch unter ferner
liefen. Aber es soll ja Hardcore Power Metal Fans geben, die alles anchecken! Hier ist
Stoff für Euch Leute. Ich hingegen werde mir jetzt gemütlich einen feinen Schluck
Whiskey aus einer guten Flasche von meinem letzten Urkaub in Irland genehmigen. Der ist
"leider" besser als Scavenger! Punkt aus.
Daniel J.
Punkte: 6.2 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
SUNRISE - Traces
to nowhere
Lifeforce Records
Mein Kollege Marco G. hat es letzten Monat schon auf den Punkt gebracht: Lifeforce Records
scheinen sich voll und ganz dem Metalcore hin zu geben. Bei Sunrise handelt es sich um
eine Band, die aus dem polnischen Warschau kommen, wo es nicht nur paarungswillige Frauen
gibt, sondern auch eine stark florierende Metal-Szene existiert. Soweit so gut, aber beim
Begriff Metalcore bekomme ich leichte Magenbeschwerden, weil ich eben der Meinung bin,
dass es sich hier um Thrash Metal mit Hardcore-Einflüssen, gepaart mit Death Metal
Einschüben handelt. Klar ist das ein extremes Ineinanderfliessen von verschiedenen
Stilrichtungen, aber das Wort Metalcore... Bei den neun Songs hören wir, eben wie schon
erwähnt, das volle Brett und es gibt gut kopierte Slayer-Riffs mit donnernden
Doublebass-Attacken und einem guten Bass-Teppich. Zu guter Letzt noch einen Frontgrunzer,
der à la Entombed klingt. Nach nicht mal dreissig Minuten (Slayer lassen grüssen!) sind
die Songs herunter gebrettert und was einen bleibt, ist die Frage, ob nun etwas davon
hängen geblieben ist. Nein, aber für eine amtliche Hirndurchlüftung hat "Traces to
nowhere" allemal gereicht. Für einen Platz in der oberen Metalcore (schon wieder
dieses Wort) Liga wird es aber schwierig, denn zu eintönig klingen Sunrise. Tja..., hier
trennt sich eben die Spreu vom Weizen. Man sieht, dass die Qualität der führenden Bands
dieses Stils ausreicht, um gegen die Kopien zu bestehen, die wie Pilze aus dem Boden
schiessen. Bei Sunrise, das ja soviel wie "Sonnenaufgang" heisst, sehe ich eher
einen kühlen Prasselregen auf uns zukommen. Schade, ergibt sich doch "summa
summarum" nicht mehr als normaler Durchschnitt.
Daniel J.
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
|
|
|

|
ILLUMINATE
Augenblicke
Nuclear Blast
Anscheinend müssen Illuminate ja die ganz grossen Stars sein, anders kann ich mir die
zerschnippelte Promo nicht erklären, welche den Weg zu mir gefunden hat. Was ich jedoch
gestehen muss, ist, dass das das Schwert der Unkenntnis über meinem Haupt schwebt, obwohl
Illuminate schon seit einiger Zeit existieren und über ein halbes Duzend (!)
Veröffentlichungen auf den Schwarzwellen-Markt getragen haben. Was für Dark Wave
Anhänger wohl durchaus seine Daseinsberechtigung hat, wird bei den Metalheads für
knietiefe Fäkalien-Ergüsse sorgen. Für die einen werden diese Tracks romantische,
süssliche Hymnen an die Traurigkeit des Lebens darstellen, während es andere bloss als
seichtes Pop-Geträller Bravo lesender Pickelträger empfinden werden. In meiner
Promo-Info steht etwas von wuchtigen Gitarren..., ähm..., ich muss mal kurz auf'S Klo...,
entschuldigt, aber das ist einfach lächerlich, denn wuchtig ist auf diesem Album gar
nichts. Vielmehr schweben Illuminate in ruhigen besinnlichen Sphären, in denen besonders
das Piano den Ton angibt. Die Melodien sind wie in schwarze Zuckerwatte gepackt und eignen
sich kaum zur Bewältigung einer durchschnittlichen Tagesration an Aggression. Doch ich
kann mir vorstellen, dass "Augenblicke" zartere Seelen sicherlich ansprechen
wird, da diese feinen Melodien und die zerbrechliche Stimme von Johannes Berthold, gepaart
mit Conny Schindler eine Grundlage für eine entspannte Reise durch die Tragik des Lebens
bildet. Die melancholische Grundstimmung rettet das Werk aus dem Abdriften zum
Kitsch-Faktor hin und lässt doch eine Tiefsinnigkeit empor steigen, vielleicht sogar ein
wenig Faszination für diese doch sehr sanften Töne.
R.K.
Punkte: 6.0 von
10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
DIECAST - Tearing
down your blue skies
Century Media
Die ersten Sporen verdiente man sich in der mittlerweile "legendären" Boston
Underground (Hardcore-) Szene und gibt nun nach über drei Jahren seit dem Debüt
"Day of reckoning" die Premiere auf Century Media. Die Spielart Metalcore (die
Verschmelzung aus Metal, Rock und Hardcore) verkommt ja trotz aktuell grosser Popularität
für meinen Geschmack bereits wieder zu einem Schimpfwort. Zählen Bands wie Unearth oder
Killswitch Engage jedoch zur verdienten Speerspitze dieses Genres, sollten gute Fans
desselben doch besser gute Fans bleiben und sich nicht aus falschem Antrieb zu peinlichen
Nachäffern degradieren lassen. Diecast fallen für meine Ohren leider genau in den letzt
genannten Raster, denn zu oberflächlich wird an bestehenden Grössen gekratzt, zu
uninspirierend und belanglos plätschern die Songs an einen vorbei. Einzelne Tracks wie
"These days" oder "Rebirth" sind zwar sicher vertretbar, bereichern
mein Leben, aber nicht mehr als entzündeten Fusspilz oder das völlig überbewertete
Zickenterror-in-the-city. Tut mir echt leid Jungs, dieser Verriss kotzt mich trotz
sauberer Produktion und hörbar eingeflossenem Herzblut mindestens genauso an wie euch,
wünsche darum inständigst mehr Glück mit dem nächsten Kritiker!
HaRdY
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
THORNLEY - Come
Again
Roadrunner Records
"Kommt Jungs, wir fahren mal wieder richtig Kohle ein!", hat eines Tages der
Boss eines Plattenlabels zu seinen Kumpels gesagt. "Ich hab' auch eine Wahnsinnsidee:
Wir kucken einfach, welche Bands momentan die besten Absatzzahlen haben, schneiden ihre
besten Momente zusammen und verpassen der ganzen Sache ein ultramodernes Gesicht, einen
knalligen Mix und ein Böses-Buben-Image!" Gesagt, getan: Thornley klingen
tatsächlich wie eine Mischung aus Korn (Riffs in "Falling to pieces"),
Hoobastank ("The going rate") und Nickelback ("Easy Comes"). Da
verwundert es auch nicht, dass ein gewisser Chad Kroeger für das A&R zuständig ist.
Die oben erwähnte Stilistik-Vielfalt schafft es zwar, der Platte einen angenehmen Schuss
Frische zu verpassen, ist aber auch dafür verantwortlich, dass ein gewisser roter Faden
fehlt. Ich höre tatsächlich jede Menge verschiedene Bands und Musiker aus dem Gebrüu
raus, aber es will einfach nicht recht zu einer Masse verschmelzen, die sich unter EINEM
Namen verkaufen könnte. So klingen nebst den bereits aufgeführten Beispielen die Vocals
wie eine Mischung aus Chris Cornell (Ex-Soundgarden/Audioslave) und Gavin Rossdale (Bush)
und besonders in "So far so good" nach dem A&R Manager (Vor allem der
Chorus!) oder das Gitarrensolo in The "Lies that I believe" nach Slash
(Ex-G'n'R/Ex-Slash's Snakepit/Velvet Revolver). Einzig die ab und zu auftauchenden
Akkustik-Gitarren verschaffen dem Album eine gewisse Kontinuität, ohne die es ansonsten
absolut auseinander fallen würde. Fazit: Gut gemacht, interessant aufgebaut, eingängige
Hooks plaziert, aber in einer Woche ist das Ganze wahrscheinlich schon wieder vergessen.
Sollte allerdings für ein Paar Start-Millionen reichen, womit der Plan auch aufgegangen
wäre... ja, so läuft das heute, liebe Leser!
El Muerte
Punkte: 5.5 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
|
|
|

|
CARNAL DECAY -
Carnal decay (Demo)
Eigenvertrieb
Im Dezember '02 fand der fruchtig-faulige Kern des fleischlichen Zerfalls (eine von vielen
möglichen Übersetzungen) zueinander und warf nun vor kurzem sein erstes Demo auf die
ausgehungerten, leprösen Suchenden. Fünf Songs plus ein zweiminütiges Akustik-Intro
plus ein nirgends angekündigter, 4-sekündiger Stakkato-Rülpser zum Abschluss ergeben
eine knappe halbe Stunde einen ersten Einblick und ist unterm Strich ein wenig
zwiespältig ausgefallen. Aufgenommen wurde während eines zweiwöchigen Aufenthalts in
der Bon Jovi Geburtsstätte New Jersey. Dank Beziehungen hatten Carnal Decay zwar das
Privileg mit unter anderem Billy "The ultimate Patriot" Milano abzuhängen (der
auch die ersten zwei Tracks produzierte). Ddummerweise war das Studio anscheinend immer
nur dann benutzbar, wenn gerade niemand sonst dort anwesend war. Dieser Umstand schlägt
sich im Endeffekt leider in der "variablen" Produktion nieder, der Intensität
der sehr brutal und roh anzuhörenden Kompositionen tut das hingegen keinerlei Abbruch.
Das beruhigende Lagerfeuer-Intro von Bassist/Sänger Kern und der neuen, erst nach den
eigentlichen Aufnahmen dazugestossenen Saitenquälerin Isa versucht einen zwar zunächst
mal hinterhältig einzulullen..., denn die Muskeln beginnen sich zu entspannen, die
Augenlider wechseln langsam auf Halbmast..., und dann geht's abrupt los in die 180°
Spitzkehre mittels dem ersten Track "Igonrance" (Stop! Auch wenn's dich in den
Fingern juckt, Lektörchen, das is' kein Schreibfehler! - So, so..., you SMF - Der
Lektorminator)! Ein ordentlich geknüppeltes Death Metal Brett alter Schule mit rockigen
Gitarren-Anleihen, einem Schuss Dissection und überraschendem Abwechslungsreichtum straft
das Intro bereits nach wenigen Sekunden Lügen. Das Wechselspiel zwischen tiefen Grunzern
und gehässigem Brüllen kommt ebenfalls überzeugend und fügt ein weiteres Merkmal der
jungen Truppe zum Gesamtsound hinzu. "Blood" beginnt als stumpfer Blaster,
wechselt in einen melodisch-fetten Midtempo-Part und blastet sich wieder bis zum bitteren
Ende. Die folgenden drei Lieder wurden von Ted Young gemischt, leiden unter einem
dumpferen Klang als die ersten zwei Songs und kommen daher hörtechnisch ein wenig zu
stumpf daher. Aus diesem Drilling speziell zu erwähnen wäre aber "Ritual
murder", sticht diese Komposition doch aus der breiten Masse heraus und verwöhnt mit
technischem Ambiente. Enttäuschenderweise killt das Anfängersolo von "The lord of
darkness" die vorgängig aufgebaute Sympathie ein wenig und hinterlässt den oben
erwähnten, zwiespältigen Gesamteindruck. Dieses Demo ist als erstes Lebenszeichen
sicherlich erwähnenswert, verdient durch das sprühende Underground-Flair sicherlich
einen Bonuspunkt und wird darum vor allem den Freunden von räudigem, madenzerfressenen
Death Metal empfohlen. Weitere Einblicke gewährt www.carnaldecay.com.
HaRdY
Punkte: keine Wertung
|
|
|

|
QUADRUPLE -
Quadruple
Fast Forward Records
In Schweden hat jeder Elch einen anderen Brunftschrei, will heissen, dass es im Ikea-Land
sonst recht gute Bands am Start hat, dennoch nicht alles glänzt was Gold ist. Bei den
vier Jungs von Quadruple, die aus Malmö stammen und schon seit 1988 (!!) existieren,
haben wir ein solch seltenes Exemplar. Lasst es uns zusammenrechnen: 1988 bis 2004 ergibt
(zur Sicherheit nehme ich den Taschenrechner!) sechzehn geschlagene Jahre! Also ich nehme
es gerne nochmals in den Mund: Sechzehn Jahre für ein Debüt-Album. Das müsste ja
eigentlich "das nächste Ding" sein, ist es aber leider Gottes nicht. Man
beschränkt sich stilistisch auf die Band Prong und klaut deren Gitarren-Riffs, plus die
Produktion. Also Gitarren, die mit einer glasklaren Aufnahme im Vordergrund stehen und der
Rest des Orchesters, das sich mit dem Füllen der Songs bemüht, also reine Statisten. Auf
die Stimme will ich schon gar nicht zu sprechen kommen, denn die ist unter Ferner
liefen... (kann man kaum wahrnehmen!). Nach wenigen Augenblicken will man gleich ein wenig
vorwärts spulen, doch das kann man sich getrost schenken, denn man sucht vergebens nach
Highlights im Sound von Quadruple. Also, geschätzte Leserinnen und Leser: Ich will Euch
Eure wertvolle Zeit hier nicht weiter mit diesem Rumpelsound vergeuden. Da halten wir doch
lieber nach einem gut geformten, weiblichen Wesen mit einem kräftigem Brunftschrei
Ausschau...
Daniel J.
Punkte: 3.6 von 10
|
|
|

|
K-AGAIN: Memories
of an evolution
Eigenvertrieb
"Produced By Logan Mader" steht auf der Innenseite des zweiseitigen Booklets,
das oberschick im trendigen Metalcore-Design daher kommt. Logan Mader, das war die
Frontsau, die mal eben bei Machine Head an der Leadgitarre werkelte, um mit ihnen eines
der wichtigsten Alben der "neuen" Metal-Generation aufzunehmen. Bands zu signen
scheint allerdings eher weniger zu seinen Fähigkeiten zu zählen, denn was K-Again (was
für ein Name ;-) aus Italien hier bieten, haut mich überhaupt nicht vom Hocker.
Metalcore, die 2584ste Variante. Cleane Vocals neben dem Rumgeschreie, schnelle Doublebass
neben Groove-Parts, angestaubte Riffs neben drittklassigen Chorus-Melodien. So nicht! Was
soll ich mit dieser Scheibe bloss anstellen? Wegwerfen dann doch nicht, solche Silberlinge
machen sich auch prima als Geschenk für Todfeinde...;-)
El Muerte
Punkte: 2.0 von 10
|
|
|

|
CHROMA KEY -
Graveyard mountain home
InsideOut Music
Täglich wird einen im Leben bewiesen, dass der Spruch: "Das Leben ist unfair!"
absolut berechtigt existiert, so auch beim Hören von "Graveyard mountain home":
Während talentierte, energische und hoffnungsvolle Bands in modrigen Kellern vor sich
hindümpeln oder sich in billigen Kneipen den Arsch abzocken, können überflüssige
Combos wie eben Chroma Key Platten aufnehmen. Es fällt mir etwas schwer, doch gibt es an
dieser Veröffentlichung beim besten Willen nichts Gutes zu finden. Schon der Beginn, ein
nervig aggressives Xylophon und eine schrille Pfeife, untermalt von einem miserabel
programmierten Drum-Computer und ein paar mikrigen Samples, lassen einen den lauwarmen
Hamburger vom Mittag gleich wieder die Speiseröhre hinauf wandern. Darauf folgt ein
pseudophilosophisches Stück nach dem anderen. Sei es denn ein orientalisches
Saiteninstrument, ein Klavier oder wieder Flöten: Alles klingt danach, möglichst
tiefsinnig zu klingen, doch ist "Graveyard mountain home" so weit von Tiefgang
entfernt, wie Lemmy davon ein Top-Model zu sein. Unterbrochen wird das
"Kunstwerk" immer wieder von Regengüssen, Vogelgezwitscher oder den ach so
neuen Kriegsgeräuschen. Stellt sich nur noch die Frage, warum Menschen auf die Idee
kommen, so etwas zu "Komponieren" und dann auch noch die Öffentlichkeit damit
zu quälen!! Bleibt uns nur noch zu hoffen, dass diese Platte wegen unmenschlichen
Quälens des Zuhöreres aus dem Verkehr gezogen wird!
Kissi
Punkte: keine Wertung
|
|
|
|
|
|