www.CeDe.ch
CD Reviews November 2004
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.

CD-Thehaunted

THE HAUNTED - rEVOLVEr
Century Media

The Haunted aus dem hohen Norden sind und bleiben ein Phänomen, und ich bezeichne sie einfach zu gerne als zweite Generation des Thrash Metal. Seit ungefähr zehn Jahren brettern sie unter der Leitung der beiden Björler-Brüder (Ex-At The Gates) durch die Weltgeschichte, um mit ihren fetten Riffs die Fans zu beglücken. Als nach der ersten Scheibe Vokalist Peter Dolving seinen Austritt bekannt gab und Drummer Adrian Erlandsson zu Cradle Of Filth übersiedelte, schien die Geschichte schon wieder beendet zu sein. Aber als knapp eineinhalb Jahre danach plötzlich ein neuer Silberling in den Regalen stand, reagierte die Metal-Welt umso erfreuter. Drummer Per Möller Jensen (Ex-Invocator) und Front-Kläffer Marco Aro (Ex-Face Down) besetzten nun die fehlenden Plätze und brachten neuen Wind in die Segel. Als dann aber zwei Alben und unzählige Touren später Marco Aro das schwedische Flaggschiff wieder verliess, wusste keiner mehr weiter. Und tatsächlich trat das ein, was niemand vermutet hätte: Peter Dolving war wieder mit dabei! Sein Einfluss macht sich auf den neuen Stücken durchaus hörbar. Wo früher König Thrash mit eiserner Faust regierte, ist heute auch mal Platz für ein paar offene Akkorde oder sogar cleane Vocals und gedrosselte Tempi - trotzdem leidet die Dynamik keine Sekunde darunter. Vielmehr ensteht aus dem Wechselbad zwischen harten Krachern wie dem einleitenden "No compromise", dem groovigen "99" und dem ausklingenden "My shadow" eine gesunde Portion Spannung, die man in dieser Form bei The Haunted noch nie gehört hat. Auch in Sachen Themenwahl bleiben dieses Mal Mord und Totschlag nicht die einzigen erwähnten. Herr Dolving äussert sich ebenso zu weltpolitischen Problemen, wie zu inneren Ängsten, was ebenfalls eine Premiere in der Welt der Verfluchten darstellen dürfte. Und der erfreulichste Punkt: Die ewigen Vergleiche mit Slayer dürften nun definitiv der Vergangenheit angehören. Fazit: Eine ausgefuchste und verdammt gut geschriebene Platte, die in der Best-Of-Liste des Jahres bestimmt in den vorderen Rängen platziert werden müsste.
El Muerte
Punkte: 10 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Wasp

W.A.S.P. - The neon god: Part two - The demise
Noise Records

Endlich ist der eigentlich für Juni vorgesehene zweite Teil des Neon God da! Nun werden wir erfahren, wie die Geschichte um Jesse Slane ausgeht. Diese pompöse Story hier in Kurzform zu beschreiben wäre unmöglich. Wer sich dafür interessiert kann die ganze Story auf der offiziellen Homepage von W.A.S.P. nachlesen. Ein Shortcut wäre unfair gegenüber Blackie Lawless, der sich beim Schreiben so viel Mühe gegeben hat. Wollen wir nur hoffen, dass er sich auf der bevorstehenden Tournee genauso viel Mühe gibt, denn die letzte Tour war wohl gewaltig enttäuschend, da Blackie und seine Truppe während einer sehr kurzen Spielzeit nicht gerade das Gelbe vom Ei präsentierten. Nun versprechen sie für die kommende Tour eine Änderung der Setliste, die auch seit Jahren nicht mehr gespielte Songs enthalten soll. Werden wir endlich "Manimal" oder "The Idol" live hören? Die Ausdauernden unter uns werden es bald erfahren. Und wer nach den letzten zwei schweizer Konzert - Pleiten genug von Wanderungen auf dünnem Eis hat, der muss sich deswegen auch nicht schämen. Tatsache ist und bleibt dennoch, dass der Neon God eines der besten Konzeptalben aller Zeiten ist. Wie im Review des ersten Teils sage ich auch jetzt wieder: befasst Euch mit dem Konzept, lest die Story von Jesse Slane, begreift sie! Je besser man sie versteht, desto mehr wird man dieses Doppelalbum zu würdigen wissen. Die Musik klingt sogar noch ein Stück besser als beim ersten Teil, wieder bekommt man einen schmackhaften Mix aus Balladen und schnelleren Songs serviert, ähnlich dem Stil auf "The crimson idol". Als Anspieltips versucht es mit "Never say die", "Tear down the walls" oder "Resurrector", welches übrigens sehr nach "Chainsaw Charlie" klingt. Wenn man bewusst hinhört, entdeckt man viele Facetten die einen an ältere Songs von W.A.S.P. erinnern. Haltet also die Ohren offen und lest die Story!! Wie "The rise" ist auch "The demise" ein absolutes Meisterstück!
Maiya R.B.
Punkte: 10 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Sevenwitches

SEVEN WITCHES - Year of the witch
Noise Records

Eins gleich vorweg: Mit "Year of the witch" hat Gitarrero Jack Frost sein bisher mit Abstand bestes Werk veröffentlicht. Dieser Silberling ist einfach grandios, strotzt nur so vor Power und saustarken Songs. Natürlich liegt das nicht nur an Jack Frost, sondern auch an Ausnahme-Shouter und Helstar Goldkelchen James Rivera. Der Junge singt wie ein Gott, einfach herrlich. Auf diesem Rundling gibt es rein gar nichts zu bemängeln. Hier stimmt einfach alles, ein Killer-Riff jagt das andere. "Metal asylum", "Year of the witch", "Cries of the living" oder "If you were God". Jeder Song ein Killer! Unglaublich, wie viel Power hier an den Tag gelegt wird und immer wieder die faszinierende Stimme des James Rivera. Der Kerl singt in der Liga des früheren (noch guten) Rob Halford, einzigartig. Und als ob das noch nicht genug wäre, haut die Band uns noch das göttliche, in acht Acts unterteilte "Jacob" um die Ohren. Eingängige Riffs wechseln sich mit atmosphärischen Sequenzen ab, Oberliga-Soli paaren sich mit wahnwitzigen Gesangs-Parts. Hier zeigt Jack Frost, dass er absolut in der Lage ist, Meisterklasse Songs zu schreiben und auch um zu setzen. Dem Amerikaner ist hier ein abwechslungsreiches, fesselndes und höchst ambitioniertes Stück Metal gelungen, das Seinesgleichen sucht. Mit "Year of the witch" dürften sich Seven Witches in die Oberliga des Heavy Metal gebombt haben. Für dieses Werk kann es nur die Bestnote geben. Yeahhhh..., that's Metal!
Crazy Beat
Punkte: 10 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Fateswarning

FATES WARNING - FWX
Metal Blade Records

Für die Gemeinde der Freaks sind Fates Warning seit je her die Offenbarung schlechthin und werden auf eine Stufe mit Queensryche (zu ihren besseren Zeiten!) gestellt. Die ersten Gehversuche der Amis gehen satte zwei Dekaden zurück und gipfelten im 84er-Debüt "Night on Bröcken", das damals ein gewisser John Arch (na..., klingelts?) eingesungen hatte. Sein Nachfolger Ray Alder (v) ist auch auf dem neusten Werk zu hören, ebenso wie Gitarrist Jim Matheos, der von Anfang an die Geschichte der Band mittrug. Während Queensryche im vergleichbaren Zeitraum mächtig abhoben, fristeten Fates Warning erfolgsmässig ein eher tristes Dasein. Das könnte sich nun mit dem erst zehnten Album in zwanzig Jahren Bandgeschichte ändern, denn "FWX", dessen Titel die Kurzschreibweise für dieses Ereignis darstellt, hat das Licht der Musikwelt erblickt. Die Zeiten für progressiven Metal auf höchstem Level könnten nicht besser sein, denn bei der gegenwärtigen Flut an Veröffentlichungen im Rock und Metal Bereich können nur die ganz grossen Dinger wirklich was reissen. "FWX" darf man getrost schon jetzt als Genre-Klassiker bezeichnen, denn was die Truppe hier auf diesem Silberling abliefert, ist einfach hammermässig! Die Qualität der Songs bewegt sich locker auf dem Niveau von Rush. Dabei brilliert vor allem Ray Alder mit seinen genialen Vocals, die Perlen wie "Simple human" hell erstrahlen lassen. Auch von den Arrangements (mit Samples, Loops und weiblichen, orientalischen Vocal-Sprengseln) her wird man auf eine musikalische Entdeckungsreise geschickt. Begleitet von der überzeugenden, bandeigenen Produktion (Matheos/Alder) holen Fates Warning nun zum finalen Befreiungsschlag aus! Es wäre schön, wenn die Fans da draussen dies jetzt endlich entsprechend mit grossem Zuspruch würdigen würden. Vier lange Jahre sind seit der letzten Scheibe "Disconnected" vergangen und mit "FWX" wird jetzt hoffentlich eine neue Aera eingeläutet. Anspiel-Tipps? Eigentlich nicht nötig, da es für dieses Meisterwerk nur eine Wahl gibt, nämlich die Höchstnote!
Rockslave
Punkte: 10 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Olympusmons

OLYMPUS MONS - Conquistador
Limb Music

Obwohl es bei Finnlands Power Metal Band Numero Uno - Stratovarius - zur Zeit stark kriselt, kann man im Falle vom Land der Seen von keiner hart-musikalischen Durststrecke reden. So stürmte ja erst kürzlich Nightwish's "Once" die europäischen Charts und auch ihre Vorgruppe auf der momentanen Tour, Sonata Arctica, haben gerade ihr jüngstes Meisterwerk "Reckoning night" auf die geneigte Metal-Hörerschaft losgelassen. Doch neben all diesen schon erfahrenen und integrierten Bands, fehlt es den Finnen nicht an Nachwuchs, denn das Debüt von Olympus Mons lässt sich mehr als sehen (und hören!). So praktizieren sie auf "Conquistador" nicht nur typischen Power/Epic Metal, sondern fügen noch eine gehörige Prise Eigenarbeit hinzu: So erklingen auf der CD immer wieder folkloristische, beziehungsweise mittelalterliche Passagen, die für die nötige Abwechslung sorgen. So erkennt man hier mal einen Dudelsack ("Seven seas", der Opener), da ein Xylophon ("Stars") und dort wieder mal Pfeifen im orientalischen "Cleopatra". Gerade dieser Track lässt mit seinen Chören eine mitreissende Stimmung aufkommen. Im Allgemeinen sind absolut alle Songs so bombastisch, so episch produziert (Produktion: Jary Sundström & Ian E. Highhill, das Mastering übernahm Mika Jussila von den berühmten Finnvox Studios), dass man sich manchmal an Blind Guardian erinnert fühlt, nicht zuletzt, weil die Stimme von Gesangstalent Ian E. Highhill verdammt an Hansi Kürsch erinnert, ohne dabei wie eine Kopie zu wirken. Sei es nun das an Italo-Metal erinnernde "Through the ice and snow", das äusserst doomige "Black", das progressiv angehauchte "Lady in white" oder der 10-minütige Titeltrack (der allerdings etwas zu verspielt und elektrisch ausgefallen ist); alle Nummern bestechen durch einen zum Mitsingen animierenden Refrain, was der Band vor allem live zu Gute kommen wird. Jungs: Saubere Arbeit! Hoffen wir, dass sie es vermögen, diesen Bombast auch auf den Brettern umzusetzen und im Stande sind, das ausserordentlich hohe Niveau von "Conquistador" noch zu toppen.
Kissi
Punkte: 9.8 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Kruger

KRUGER - Cattle truck
RR Records

Stehst Du auf Neurosis oder Entombed's "To ride, shoot straight and speak the truth"? Nimmst Du zum Verzehren Deiner täglichen Dosis Haferflocken Whiskey anstelle von Milch? Bist Du ein Anhänger von Timothy Leary oder ängstigst Du Dich prinzipiell vor normalen Menschen?! Wenn Du zu mindestens einer der vorgängig gestellten Fragen ungläubig oder sabbernd genickt hast, so öffne nun Portemonnaie, Geist und Leberseele, schluck die blaue Pille und tritt ein ins rauchgeschwängerte Beelze-Pub! Der erste Eindruck ist durch das schwerfällige, fast sechsminütige "Las Vegas is a piece of shit" zwar etwas sperrig, man fühlt sich fast peinlich unbeholfen, dennoch ist man trotz der unterkühlten Atmosphäre gespannt auf die weitere Vorgehensweise der innehabenden Pächter. An der Bar hockt ein übel angetrunkener Fernfahrer und erzählt Dir innerhalb von nicht einmal ganz neun Minuten mit schwerer Zunge die depressive Hymne "Speedometer", einer inoffiziellen Trucker-Wahrheit der Marke "notgeiler Menschenfeind". Danach läuft einen der Sänger der Hausband über den Weg, doch an Stelle einiger lustiger Anektoden aus dem bewegten Leben "on the road" kriegt man das lebensverneinende "I hate this band", mit der traurigen Beispielzeile "first I need to say I did NOT want to sing in their stupid rock band - they forced me in" vorgetragen, traurig, traurig! Aber schlimmer dürfte es wenigstens kaum noch kommen, denn ein aufgestellter neuer Gast betritt das Lokal..., und ich traue meinen Augen kaum! Es ist mein alter Marvel-Comic-Held "Captain America"! Im patriotischen "Star spangled"-Outfit brüllt er ein kerniges "your favourite superhero is back and horny!" in die anwesende Meute und schwadroniert munter drauflos, von gewonnenen Schlachten gegen Captain Africa und Captain Russia und der neuen Allianz mit Captain Arabia..., doch auch er scheint seine besten Tage hinter sich zu haben und ist bei näherer Musterung ebenfalls sichtbar dem Alkohol verfallen. Meine Stimmung nähert sich dem Nullpunkt, darum ist das aus der aufgebrochenen Jukebox ertönende "Motorfuck" fast schon wieder ein Labsal für meine zerschnittene Seele. Denn die düstere Thematik um einen fanatischen Einzelgänger mit Autoverschrottungs-Fetisch wurde bis jetzt in noch keiner mir bekannten Talkshow diskutiert und verdient nur schon darum wenigstens einen konzentrierten Spanner-Zuhörer. Danach muss natürlich auch noch die anwesende, scheintote Hafenschlampe meinen (Syphilis-bedingten) Griff in den Schritt als Aufforderung zum Erzählen eines Schwankes aus ihrer "bewegten" Vergangenheit missverstehen und beehrt mich mit der gefühlvollen Story von "Yalta (the night Joseph Staline stole my heart)"..., russisch, verkatert, interessant..., vielen Dank! Es ist schon spät, die Crew ist bereits am Aufräumen und als letzter Song begleitet mich das gefühlvolle "I feel you" zum Parkplatz. Ich bin nachdenklich und aufgewühlt, aber voller Energie und fühle mich irgendwie weiser als am Anfang des Tages... - Während ich mit meinem '56er Thunderbird gen Horizont cruise, begleitet mich der schwere, letzte Track "The drive run"..., "let's drink and drive - let's empty our glass - and drive all night away" auf dem Weg ins Nirgendwo... - Nach dem Wiedererlangen meines durchschnittlichen Realitätsbewussteins fasse ich das Erlebte nochmals kurz in verständlicherer Form zusammen: basslastiger Düster-Metal mit gefühlvoll versierter Saitenkunst, edler Drumarbeit, dunklem Brüllen und Feedback-Einlagen, die man schon fast unter "Kunst" verbuchen muss. Grosses, melancholisches Potenzial, verbunden mit sympathischem, schwarzem Humor und dem gewissen Schuss Improvisations-Flair. Mehrheitlich psychopathisch angehauchte Midtempo-Walzen mit Spiellängen zwischen knapp fünf- bis etwas über zehn Minuten. Mehr Schweizer Metal geht fast nicht! www.kruger.ch - buy or die!
HaRdY
Punkte: 9.7 von 10
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CD-Megadeth

MEGADETH - The system has failed
BMG

Totgesagte leben länger, als man denkt! Nachdem uns in den 80/90ern Mastermind Dave Mustaine mit Granaten-Alben wie "Peace sells", "So far, so good... so what!", meinen Lieblingen "Rust in peace" und "Countdown to extinction" und dem noch passablen "Youthanasia" im Jahre 1994 beglückte, ging es mit der Band leider bergab. Was danach folgte, waren eher durchschnittliche Studio-Alben, Compilations, Live-Scheiben und im Jahre 2001 ein eher enttäuschendes Teil namens "The world needs a hero". Doch nun wird Besserung gelobt und, nachdem offenbar auch die Armverletzung von Dave Mustaine wieder ganz ausgeheilt ist, scheint es, als wolle Crazy Dave der wiedererblühten Metal-Szene zeigen, wo der Metal-Hammer hängt! Und siehe da (oder besser gesagt höre!), mit "The system has failed" können Megadeth tatsächlich wieder an die alten Zeiten anknüpfen, jedoch in gewohnter Manier, mit einem klein moderneren Touch mit verschiedenen musikalischen Einflüssen. Man erhält, was man erwartet, nämlich feinsten Metal mit der notwendigen Härte und mit höchsten Ansprüchen an das musikalische Können. So muss man die Scheibe doch einige Male hören, um die Gehörgänge mit den zum Teils vertrackten, intelligent arrangierten Songs und arschtretenden Gitarren-Soli zu beglücken! Ebenfalls nichts aus zu setzen gibt's an der Stimme von Mr. Mustaine: Mal klar, mal in Chöre eingebettet, verleiht sie dem Ganzen das typische Megadeth- Wohlfühl- Vergnügen. Eine Stimme, die sich durch die charakterliche Ausdrucksstärke wohltuend von der breiten Masse abhebt. Sämtliche Songs überzeugen durch ihre Einzigartigkeit, obwohl man einen ultimativen Gassenhauer wie "Symphony of destruction" oder "Peace sells" vergeblich sucht. Andererseits liegt der Reiz an dieser CD, dass man auch nach mehrmaligem Hören wieder auf neue Finessen stösst und einen die Songs auch nach unzähligem Hören nicht verleiden. "The system has failed" ist wieder 100% Megadeth wie zu den besten Zeiten und für jeden Metal Fan ein Muss!
Marco F.
Punkte: 9.5 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Angra

ANGRA - Temple of shadows
Steamhammer/SPV

Wir befinden uns im 11. Jhr. nach Christus, als sich ein einsamer, mutiger Ritter aufmacht, die Mysterien des Christentums zu erforschen. Dabei trifft er auf Engel und Dämonen, besucht wundersame Orte und kommt schlussendlich hinter die Geheimnisse des Lebens. So abgedroschen die Story dieses Konzep-Albums auch klingen mag, Angra erschaffen daraus einen akustischen Bestseller, wie schon bei "Rebirth" (2003) frönt das Quintett aus Brasilien wieder dem traditionell angehauchten Mix aus Hard Rock, Melodic, Speed, Prog Metal, wobei sie es nicht versäumen, diesen modern und interessant wirken zu lassen. Dies ist nicht zuletzt der Verdienst von Produzent Dennis Ward (Pink Cream 69), der dem gesamten Material ein angenehm knackigen und klaren Sound verliehen hat. Besonders lecker anzuhören ist dabei die nahezu tadellose Glanzleistung von Sänger Edu Falaschi (eine Mischung aus Tobias Sammet und Timo Kotipelto), der ebenso energisch, wie gefühlvoll singt, was von der Gitarrenarbeit der beiden 6-Saiter Kiko Loureiro und Rafael Bittencourt ziemlich passend in Szene gesetzt wird, obwohl sich die beiden mit ihrer Frickelei (Malmsteen lässt grüssen!), manchmal, aber auch nur manchmal, zu sehr beweisen wollen. Neben dem eigentlichen Line-Up (weiter noch Felipe Andreoli [b] und Aqualis Priester [d]), geben sich auf "Temple of shadows" auch noch ein illustrer Kreis aus klassischen Musikern (wieder mal eine "Metal meets Orchestra"-Scheibe) und berühmt berüchtigten Metalsänger/-innen die Ehre. So veredelt Sabine Edelsbacher von Edenbridge "Spread of fire", Kai Hansen (Gamma Ray) beehrt uns auf "The temple of hate", und Hansi Kürsch, wohlbekannter Sänger bei Blind Guardian schenkt sein Organ für mein Highlight der Platte, der Speed-Hymne "Winds of destination", das eben so gut auf einer alten Scheibe der blinden Gardinen stehen könnte. Doch stellt sich die Frage, was eigentlich die Gastsänger dort zu suchen haben, stehlen sie doch Edu Falushi ein wenig die Show. Ob das erfolgstechnisch wirklich klug ist, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass Angra mit "Temple of shadows" eine Scheibe abgeliefert haben, die sich kein Fan des opulenten Melodic Metals entgehen lassen sollte.
Kissi
Punkte: 9.5 von 10
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CD-Magnum

MAGNUM - Brand new morning
Steamhammer/SPV

Obwohl die neue Scheibe der britischen Rock-Institution bereits Ende August erschienen ist, kam die CD auf meinem Schreibtisch buchstäblich "unter den grossen Haufen". Wieder ans Tageslicht zurückgekehrt, wollen wir Euch dieses Meisterwerk des melodischen Rocks natürlich nicht vorenthalten! Der diesjährige Auftritt am BYH!!!-Festival in Balingen zeigte deutlich, dass Magnum die Kurve wieder gekriegt haben. Vor zwei Jahren, als Gitarrist Tony Clark kurz vor dem Auftritt an gleicher Stelle ein Herzinfarkt ereilte, sah es gar nicht gut aus, die Band jemals wieder auf einer Bühne sehen zu können. Bob Catley brachte zwar in der jüngeren Vergangenheit keine schlechten Solo-Alben heraus, aber schon der knackige Opener und Titeltrack allein ist bereits den Kauf dieser CD wert. Der leichte Südstaaten-Touch zu Beginn, gepaart mit einer Killer-Melodie des Refrains brennt sich einen gleich nachhaltig ins Gedächtnis ein. Etwas düsterer ausgerichtet und mit Tony Martin am Mikro und hätte man gar einen Black Sabbath-Knaller am Start, der gut in die Zeit von "The headless cross" und "Tyr" gepasst hätte. Das Gespann Clarkin/Catley harmoniert auf "Brand new morning" bestens und liefert deshalb einen klasse Song nach dem anderen ab. Nebst flotteren Nummern (herrlich auch "I'd breathe for you" und "Immigrant son") kommt natürlich auch das Balladeske und Feinere wie bei "The blue and the grey" voll zum Tragen. Die transparente und druckvolle Produktion (geiler Drum-Mix!)setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf und ist bei mir auch im Auto seit der Veröffentlichung auf Dauer-Rotation! Top-Scheibe, die jeder Magum Fan und Melodic Rocker zwingend im CD-Gestell stehen haben muss!
Rockslave
Punkte: 9.5 von 10
                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Ciphersysterm

CIPHER SYSTEM - Central tunnel eight
Lifeforce Records

Für dieses Debüt müsste man den Schweden eigentlich per sofortigem Gerichtsbeschluss die internationale Jagdlizenz entziehen! Wildert man doch stinkfrech in so ziemlich allen populären Stilen des nördlichen EU-Metals! Und das absolut Unverschämte an dieser öffentlich-offensichtlichen Frechheit: Trotz unterschwelliger Gute-Laune-Schlagseite fräst das Zeugs wie die Hölle! Gleich der Opener "In perfection" ist der Hexenhammer schlechthin und ein wahrlich würdiger Ohrenwärmer! Treibende Riffs, harscher Brüllgesang, filigrane Soli und Keyboard-Melodien, Abwechslung en masse, blablabla! Spezielle Songs zu nennen ist Sysiphus-Arbeit, es wirkt nur ein Guss, eine Aussage, ein Arschtritt! Na gut, gewisse Passagen könnten für den gestandenen Macho-Metaller als Grund zu einem "SCHWUUULER SOUND!"-Ausruf dienen, jedoch sind die sowohl songwriterischen wie auch technischen Fähigkeiten nicht von der Hand zu weisen und "Central tunnel eight" besticht durch heftige Energie und eine ultra-tighte Performance. Parallen zu In Flames und Dark Tranquillity kann und will man nicht verleugnen, jedoch wurden die Einflüsse auf Perfektion ausgelegt und die eigene Kreativität, das treibende Tempo und die schiere Power ist ein fast absturzsicherer Treiber mit immens hoher Erfolgsgarantie. Von dieser Band dürften wir in Zukunft noch Einiges mehr hören.
HaRdY
Punkte: 9.2 von 10
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CD-Pagansmind

PAGANS MIND - Infinity divine
Limb Music

Die norwegischen Power Metaller konnten schon vor zwei Jahren mit ihrem zweiten Album "Celestial entrance" punkten. Der progressive Metal mit Parallelen zu Vanden Plas oder Poverty's No Crime gehörte mitunter zum Besten, was in diesem Genre veröffentlicht wurde. Nun folgt als Nächstes nicht etwa ein neues Album, sondern ein Remake des Debüt's von 2000! Das macht durchaus Sinn, denn erstens dürfen solch hochkarätige Songs (wegen gemachten Distributions-Fehlern!) nicht in Vergessenheit geraten und zweitens setzt der etwas rohere Sound der Anfangstage seine besondere Note ab. Gegenüber der ursprünglichen Version wurde offenbar der Song "Moonlight pact" weggelassen. Dafür erhielt die CD zwei neue Bonus-Tracks. Zum einen die sehr gelungene Neuauflage von "Embracing fear (2004)" und zum andern glänzt am Schluss die wahrhaft meisterlich umgesetzte Cover-Version des King Diamond Classic "At the graves", wo Sänger Nils K. Rue verdammt nahe am Original dran ist und der Song insgesamt gar einen Zacken härter daher kommt. Während die aktuelle Ausrichtung von Pagan's Mind etwas geschliffener wirkt, versprüht der wiederbelebte Erstling gar etwas 80er-Flair und verneigt sich relativ deutlich vor Dream Theater. Auch Iron Maiden schimmern gelegentlich ein wenig durch. Dies geschieht allerdings so professionell, dass ein Plagiats-Vorwurf zu jeder Zeit als völlig haltlos zurückgewiesen werden muss. Anspiel-Tipps: "Astral projection", "A new beginning" und die beiden oben beschrieben Bonus-Tracks! Wer auf gepflegten und knackig produzierten Prog Power Metal steht, kann hier locker und ohne Bedenken zuschlagen und sollte gleich auch noch das 2002er-Album "Celestial entrance" mitbestellen!
Rockslave
Punkte: 9.2 von 10

CD-Ringoffire

RING OF FIRE - Lapse Of Reality
Frontiers Records

Eine CD zum Verlieben. Hatte ich bei den ersten beiden Hördurchgängen den Eindruck, dass ich alles schon mal gehört habe und es irgendwie ausgelutscht klingt, wurde mir spätestens beim dritten Mal bewusst, was für ein kleines Meisterwerk sich da in meinem Discman dreht. Ring Of Fire spielen progressiv angehauchten Rock zwischen Hard Rock und Metal, wobei die Lieder selten über sechs Minuten gehen. Aber auch in dieser Zeit schaffen sie es, unzählige verschiedene Gitarren-Riffs, Keyboard/Gitarren- Duelle und überraschende Wendungen ein zu bauen. Wer progressiven Metal macht, muss gut sein und das sind die fünf Musiker um Frontsänger Mark Boals (ex-Malmsteen) auch. Denn diese greifen auf Erfahrungen zurück, die sie bei Bands wie Planet X, Steve Vai oder G3 gemacht haben. Abwechslung wird allgemein gross geschrieben: Vom asiatisch angehauchten "Perfect world" über die fast kitschige Ballade "You were there", den coolen Rockern "One little mystery" und "The key" sowie vielen progressiven Stücken ("Faithfully" und "Lapse of reality" als Beispiele) findet man alles. Zum Teil erinnert das Ganze ein bisschen stark an Dream Theater im positiven Sinne. Wer Dream Theater gerne hört und auch Melodic Metal nicht verschmäht, sollte unbedingt ein Ohr riskieren. Mit dem bereits dritten Album wird die Band sicher einige Fans dazu gewinnen, verdient hätten sie's allemal.
Roger W.
Punkte: 9.0 von 10
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CD-Koroded

KORODED - The absurd beauty of being alone
Silverdust Records

KoRoDeD als eine der unterbewertesten Bands des deutschen Undergrounds zu bezeichnen, ist eigentlich schon fast wieder eine glatte Untertreibung. Die Mitte dieses Jahres erschienene EP gleichen Namens hatte wohl so viel Erfolg, dass die erneute Veröffentlichung, inklusive überarbeitetem Material des letzten Albums "Decipher", auf einem grösseren Label die logische Schlussfolgerung war. Um erklärenderweise einen Stil zu definieren, kann ich nur mühsam Einflüsse aus Hardcore und Nu-Metal nennen, einen Hang zu Machine Head ist ebenfalls zu nennen und auch ein bisschen Verträumtheit kann ich spüren. Songs wie das latent morbide "Infestio" (könnte auch auf Atrocity's "Blut" stehen), die Walze "Move on" oder das durchgeknallte "Words are spoken" promoten eine schlagkräftige Truppe mit ausgeprägtem Händchen für druckvolles, flüssiges Songwriting und fast schon gefälligen Ohrwurm-Melodien. Eines der Aushängeschilder ist sicherlich Sänger Jan Röder, der von kernigen Shouts bis zu fast schon Tool-artigen Cleanpassagen das gesamte Spektrum abdeckt und KoRoDeD zu einem speziellen Klanggewand verhilft. Aber auch die Saitenfraktion sowie das emotionale Drumming sind mehr als hörenswert! Laut-leise Parts wechseln zu treibenden Riffmauern und an Abwechslung mangelt es ebenfalls an keiner Ecke. Für mich ist "The absurd beauty of being alone" schlichtweg ein bisschen "zuu" schön, um zum Meilenstein der harten Zunft erhoben zu werden, aber wer auf eingängigen, melodischen Intelligenz-Metal mit fast schon avantgardistischem Einschlag und fetter Produktion abfährt, wird von KoRoDeD begeistert sein!
HaRdY
Punkte: 8.9 von 10
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CD-Umount

UMOUNT - Misterioso
Eigenvertrieb

Die aus dem Dreiländereck, genauer genommen aus Weil am Rhein stammende Truppe Umount bereichern das Universum mit ihrem dritten Demo, das sie auf den Namen "Misterioso" getauft haben. Weil am Rhein..., sagt Euch das etwas? Ja richtig! Dort ist auch die Heimat des Kult Thrash Trio's Destruction. Auf meinem Info steht sogar, dass Umount Proberaumkumpels von Destruction sind. Wenn das kein gutes Omen ist. Das Stichwort "Thrash" kann man bei Umount auch so stehen lassen. Vielleicht ein bisschen moderner als Destruction, aber ich hüte mich davor, den Begriff "New Thrash" in den Mund zu nehmen. Die vier neuen Songs sind dann auch derbe Geschwindikeits-Bolzereien mit super eingängigen Refrains, so im Stile von Fear Factory. Ich vergleiche auch die Vocals von Andre Ullmann ein wenig mit besagter Band: Im Schnellgang schreit man sich die Seele aus dem Leib und bei gemässigterem Tempo ist die Stimme demnach super melodiös. Dann und wann gibt es auch vereinzelne Hardcore-Attacken. Bei der Produktion hat man nicht gespar,t denn man ist mit Sack und Pack in das Little Creek Studio eingezogen, um den Songs den nötigen Feinschliff zu verleihen. Das Studio gehört übrigens keinem geringerem als V.O. Pulver, der hierbei die Produzenten-Rolle übernommen hat und einen absoluten Killerjob hingelegt hat. Zu den Texten wäre noch zu erwähnen, das sie aus der schwedischen Kriminal-Literatur stammen. Henning Mankell und Arne Dahl standen Pate für die literarischen Ergüsse der Songs von Umount. Zudem sind auf "Misterioso" noch die letzten zwei Demos drauf, was doch für diese Scheibe spricht. Bestellen kann man diese geniale Scheibe über office@umount.ch - Ich würde Umount von Herzen gern gönnen, wenn sie mit "Misterioso" einen Platten-Deal an Land ziehen könnten. Denn es gibt genug andere Bands, die nicht besser, wenn sogar schlechter sind als Umount und längst einen Deal abschliessen konnten. Verkehrte Welt!
Daniel J.
Punkte: 8.9 von 10

CD-Killingmiranda

KILLING MIRANDA – Consummate
Diesel Motor Music

Dark Wave Elekto Goth Rock oder einfacher, wenn Depeche Mode sich mit Marilyn Manson vermählen..., so in etwa tönen Killing Miranda. Wobei "I know what you want", "Bastard/Heretic" und "Enter the dragon" überraschend heavy daherkommen. Hier haben eindeutig die Gitarren die Nase vorn und powern die Songs deftig nach vorne. Die eigentlichen "Stars" des Albums sind jedoch "No more love songs" und "Boy meets guns". Bei Ersterem fühlt man sich so richtig in die 80er zurück versetzt, herrlich groovy der Track, damit sollte die Tanzfläche nur so zum Überquellen gebracht werden. "Boy meets guns" überzeugt durch den wohl eingängigsten Refrain der Platte, ich würde wagen zu behaupten, stünde Manson drauf, würde der Song in den Radios rauf und runter gespielt. Ja, Killing Miranda haben ein modernes Album eingespielt, welches Elektronik und Rock wunderbar miteinander verbindet. Die härteren Tracks tragen Frische und Abwechslung in die eingängigen Nummern und sorgen für ein sehr positives Gesamtbild. Rock-DJ's, welche in düsteren Tanztempeln auflegen, sollten Killing Miranda unbedingt in ihr Programm aufnehmen und für die restlichen Schwarzkutten-Träger gilt: Schwingt das Tanzbein und "consummate" bis zum Umfallen.
R.K.
Punkte: 8.9 von 10                              Hier bestellen für 31.90 SFr.

CD-Blackabyss

BLACK ABYSS – Angels Wear Black
Massacre Records

Mit einer Thrash Granate eröffnen die Jungs von Black Abyss ihren nunmehr dritten Output. Doch wer ein komplettes Album dieser Stilrichtung erwartet, sieht sich getäuscht. Ganz allgemein, aber durchaus treffend, haben die Süddeutschen nun Power Metal auf ihr Banner geschrieben. Selten wurde dieses Genre so vielseitig ausgelotet, wie von dieser Band. Nebst dem erwähnten Opener "Damnation" schlägt auch noch "Pure evil" in eine ähnliche Kerbe. Daneben gibt's auch Gamma Ray mässige Hymnen, wie zum Beispiel "Dark legacy" oder "Rebellion" (geiler Refrain!). Aber auch Iced Earth oder Iron Maiden schimmern mal durch. Nichtsdestotrotz haben die Schwaben aber ein paar richtig gute Songs komponiert, die oft mit eingängigen Gesangslinien daher kommen. Glücklicherweise wurden aber Kinderlieder-Melodien weg gelassen und an Hammerfall erinnert nur der Schlusstitel "When angels wear black". Trotz der vielen Querverweise und Ähnlichkeiten mit bekannten Bands, haben Black Abyss eine eigene Nische gefunden und obwohl die Stilvielfalt gross ist, den roten Faden nicht verloren. Unter dem Strich ein interessantes und starkes, wenn auch nicht weltbewegendes Album. Power Metal Fans können die Scheibe auf jeden Fall bedenkenlos antesten.
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10                             Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Pigmylovecircus

PIGMY LOVE CIRCUS – The Power of Beef
Go-Kart Records

Da wird mir eins wieder einmal bewusst: Man soll sich nicht durch die grafische Aufmachung und Namensgebung bei einer CD täuschen lassen. Ich stosse hiermit erstmals auf die Band und empfinde Beides als hochgradig ätzend. Ich habe sponten eine Band erwartet, die sich künstlerich sehr abgehoben darbietet. Das sich dahinter stämmiger, zürückgelehnter, schwergewichtiger Hard- oder gar Southern Rock verbirgt, hat mich dann doch in hohem Masse überrascht und erfreut. Somit wird auch sogleich klar, dass Pigmey Love Circus, die bereits seit 1987 existieren, es schaffen, von der jeweil aktuellen Medienpräsenz verschont zu bleiben. Fette Gitarren-Riffs dominieren das Klanggeschehen und durch diverse Blues-Einflüsse bleiben unverkennbar. Gsanglich wird des Öfteren, was Agression angeht, der eigentliche Musikstil übertroffen. Die Band groovt wirklich gut und Geschwindigkeitsübertretungen finden konsequent nicht statt. Whiskey Sound – gut so! Der satte Sound ist zwar leicht zu konsumieren und ungeplantes Kopfnicken findet von selbst statt, jedoch echte Highlights sucht man vergebens auf dem Album. Für Tool Fans, die sich das Album nur wegen Drummer Danny Carey anschaffen möchten, sei Vorsicht geboten, denn schlagzeugtechnisch passiert kaum mehr als für diesen Sound erforderlich und vom Mix her kommt das Getrommle nicht herausragend zur Geltung. Im Endeffekt rockt es trotzdem!
Ozzy
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CD-Vicious
VICIOUS – Vile, vicious & victorious
Sound Riot Records

Was macht eigentlich Skyfire's Sänger Henrik Wenngren, wenn ihm langweilig ist? Genau, er trällert bei Vicious mit, doch im Gegensatz zu Skyfire, welche mehr auf den Pfaden von COB wandeln, vereinen Vicious Schweden Death- und Thrash Metal Elemente und pressen diese auf ihren Erstling "Vile, vicious & victorious". "Beast", der Opener, macht gleich von Beginn an klar Schiff und lässt die Riffs kräftig rasseln. Mit Aggression pur quälen die Saiten-Meister alles aus ihren Instrumenten und dies auf einem technisch sehr hohen Niveau. Dabei erinnern mich die Jungs ein wenig an Diabolical, jedoch erreichen sie nicht ganz deren Intensität. Dennoch, der Sound ist mächtig und druckvoll, was sicherlich auch an der sehr guten Produktion liegt. Gnadenloses Riffing, herrliche Tempowechsel und die dazu passende, grunzig keiffende Stimme von Henrik machen "Vile, vicious & victorious zu einem grundsoliden Death- & Thrash Werk, dessen neun Kompositionen meist im Midtempo pendeln und sicherlich Anklang bei Freunden der genannten Genres finden sollten. Als positiv zu bewerten ist auch das Fehlen der "Weichspüler-Einlagen", wie cleaner Gesang oder gar irgendwelcher Tastentöne, welche vermehrt bei schwedischen Melo-Death Grössen Einzug gehalten haben. Als Negativpunkt kann ich sicherlich die mit 35 Minuten sehr kurz geratene Spielzeit anbringen. Da wäre etwas mehr für die allenfalls zu investierende Kohle schon angebracht.
R.K.
Punkte: 8.6 von 10                            Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Cropment
CROPMENT - Spiral of violence
Fastbeast Entertainment

Eine verschworene Truppe Männer, elf Songs (inkl. ein Intro) plus eine Absicht gehören für mich nach wie vor zu den Dingen, die man als naturverbundener Jäger und Sammler mindestens einmal im Leben einfach gemacht haben muss! Auch Cropment folgten diesem Grundsatz und rotzten mit "Spiral of violence" einen Brutal-Death-Grind-Bastard der fiesen Sorte auf das Angesicht unserer langsam abdankenden Erde. Als Basisfundament dient die amerikanische Spielart, aufgestockt mit leichten blackmetallischen Einflüssen und positiv abwechslungsreichen Einflechtungen von Rhythmik und Melodie. Das Tempo ist mehrheitlich in stratosphärischen Gefilden zu finden, jedoch schreckten Schlagwerker Claudio Furrer, die Gitarristen Stephan Fehr und Adrian Vogel sowie Bassist Patrik Wawrzyniak auch vor groovigen, hardcorebeeinflussten Parts nicht zurück und erzogen ihren Erstgeborenen damit zu einem kurzweiligen Unterhaltungs-Kumpan mit kernigem Blaue-Flecken-Potenzial. Die Produktion ist ebenfalls in Ordnung, ein bisschen zu dumpf für meinen Geschmack, aber gut ausgewogen und nach wie vor sounddienlich. Sogar das 70% Gegrunze/30% Gekreische von Mikrowürger René Barthoulot geht mir nicht auf den Sack, sondern passt schlicht und einfach zum allgemeinen Flair. Den einen oder anderen hörbaren Verhaspler an Gitarre oder Drum verzeiht man ebenfalls ungeniert, denn die fünf Jungs haben eine so flüssige Arbeit vorgelegt, dass auch im internationalen Vergleich so manche (aus welchen Gründen auch immer) "bekannte" Band mit frisch gemachten Bremsspuren in der Unterhose zu Mutti zurück rennen müsste. Und mit dem Artwork des Booklets ist auch die optische Seite äusserst beeindruckend ausgefallen. Toller Einstand, weiter so!
HaRdY
Punke: 8.6 von 10                            Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Killradio
KILLRADIO - Raised on whipped cream
Columbia/Sony

Das Debüt dieses kalifornischen Vierers kommt wie eine Hommage an den britischen Punk-Sound der 70er-Jahre rüber. Die Produktion ansich klingt trotzdem moderner und druckvoller. Genretypisch beherrscht Sänger Brandon Jordan das Wechselspiel zwischen schnoddrig und aggressiv und dominiert den Sound mit seiner intensiven Röhre. Auch textlich ist "Raised on whipped cream" eindeutig politisch und sozialkritisch ausgelegt, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Die einzelnen Songs klingen authentisch und direkt. Keine Versuche, das Rad neu zu erfinden. Das Ziel war wohl vielmehr, die eigene Band so überzeugend wie möglich klingen zu lassen. Zwar sind für mich viele Songs, die stellenweise einschlagen, aber keine wahren Ohrwürmer auf dem Album vertreten, was aber auch bei den Ramones beispielsweise nie anders war. Ich mag ein Banause sein und der Old School Punker wird sich sowieso unabhängig seine Meinung bilden. Im richtigen Gemütszustand kann mir "Raised on whipped cream" richtig Spass machen und ein anderes Mal empfinde ich es als eher langweilig.
Ozzy
Punkte: 8.6 von 10                            Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Mostlyharmless
MOSTLY HARMLESS – My soledad
Lautstark

Vier Jahre nach "Iconoclast" kehren Mostly Harmless mit einer neuen Veröffentlichung ins Rampenlicht zurück, die auf den Namen "My soledad" hört. Ob es sich dabei um eine EP oder ein ganzes Album handelt, ist wohl Ansichtssache, zumal das Teil mit fünf Tracks und nochmals ebenso vielen Remixes der gleichen Tracks bestückt ist. Dabei werde ich allerdings ausschliesslich die originalen Tracks bewerten, da ich mit den Drum'n'Bass-Versionen herzlich wenig anfangen kann, was das Resultat nur negativ beeinflussen würde. Insgesamt bekommt man auf "My soledad" melodiösen Metalcore geboten, so beschreibt es das Infobeiblatt treffenderweise auch. Interessant am Sound ist vor allem die Dynamik zwischen depressiv und brachial, sowohl gesanglich wie auch instrumental hervorragend umgesetzt. Die gesamte Produktionsart, für die man extra Scott Ross hat einfliegen lassen, unterscheidet sich auch vom derzeitig herrschenden Standard, wirkt anfangs etwas gewöhnungsbedüftig, verleiht der Scheibe schlussendlich aber einiges an Frische, was bei einer helvetischen Band umso erfreulicher ausfällt. Verschiedene Grooves und Gitarren-Sounds sorgen für willkommene Abwechslung und unter dem Strich bleibt eine eigenartige aber gelungene Fusion von Musik, Emotion und Energie. Mich persönlich würde der Live-Sound der Band ebenfalls interessieren. "My soledad" sollte aber vor der Anschaffung Eure individuellen "Reinhör-Test's" ebenfalls zuerst bestehen.
Ozzy
Punkte: 8.6 von 10
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CD-Theocracy
THEOCRACY - Theocrazy
Metalages Records

TheocraCy ist so zu sagen eine Einmann-Band. Gesang, Backing-Vocals, alle Gitarren, Bass, Keys und das Drum-Programming wurden alle von Mastermind Mat Smith selbst eingedüdelt. Geboten wird Power Metal mit Prog-Elementen und zwar quer Beet. Unglaublich, was für Talente in Mat schlummern. Ebenso wie sein Landskollege Gus G. von Firewind, kommt auch Mat aus Griechenland, wo er sein Debüt im eigenen "Theocracied Studio" geschaffen hat. Dieses Werk hat eigentlich alles, was sich der geneigte Metal/Prog-Fan wünscht. Schnelle Double Bass-Attacken, orchestrale Parts, schöne, akustische Teile, geile Riffs, 'ne gute Stimme und viele tolle Chöre und Melodien. Ein Auf und Ab in Sachen Geschwindigkeit und Stimmungen wird hier geboten. Melodien, die trotz des sicher nicht einfachen Materials sofort hängen bleiben, das hat klasse. Und dazu noch zwei 11-Minuten Tracks, die es in sich haben. Vor allem "Twist of fate" ist eine coole Nummer, die wirklich alle oben genannten, musikalischen Komponenten vereint. Theocrazy macht Spass und fesselt den Zuhörer gleichzeitig. Zudem lässt sich auch nach mehrfachem Durchhören immer wieder Neues entdecken. Klasse Scheibe, absolut hörenswert.
Crazy Beat
Punkte: 8.6 von 10                            Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Rottingchrist
ROTTING CHRIST - Sanctus Diavolos
Century Media

Dass die Griechen nicht nur dasitzen und Ouzo saufen können, wurde uns dieses Jahr ja schon mehrere Male dargelegt: So kickte sich die griechische Elf an die Spitze des europäischen Fussballs, schafften sie es trotz rapider Verspätung noch rechtzeitig auf die Olympiade, alles fertig zu basteln und nun lässt Griechenland's berühmteste (und wohl auch einzige?) Düster Metal Kapelle ihren zehnten Silberling auf uns los. Wobei die Bezeichnung "Kapelle" vielleicht bei einer Band mit Namen "Rotting Christ", zu deutsch nichts anderes als "Verottende Christen", ein bisschen unpassend scheint. Und wo sich viele Bands, gerade im Black Metal Sektor, Grenzen in Sachen Stil setzten, verbindet das Trio meist, aber leider nur meist, gekonnt Black-, Death- und Nu Metal Elemente, jedoch immer bedacht darauf, zu zeigen, wo ihre Wurzeln liegen, und die sind eindeutig im Black Metal zu lokalisieren. "Sanctus Diavolos" klingt im Vergleich zu den Vorgänger-Alben zwar nicht härter, jedoch düsterer, bedrohlicher und kälter. Vor allem die mittelalterlichen wie gregorianischen Chöre der Marke Therion beschwören bei "Thy wings horns thy sin" oder dem in Altgriechisch gehaltenen "Aqanati esqe (athanati este)" eine apokalyptische Stimmung von düsterem Mittelalter wie in "Der Name der Rose". Dazu kommt noch der glasklare Sound der Platte, was dem Material zeitweise einen gerade zu beängstigend klinischen Touch verleiht. Nervend an der ganzen Sache ist nur, dass Sänger Sakis wohl noch nicht ganz aus dem Kindesalter entwachsen zu sein scheint, verliert er doch manchmal beim Spielen mit Loops und Samples die Kontrolle und packt sie entweder in rauhen Mengen ("Visions of blind order") oder in den unpassendsten Momenten in die Stücke ein ("Sanctus Diavolos"). Um die CD einfach so zu kaufen, ist sie vielleicht einen Tick zu ausgefallen, doch sollte jeder, der etwas düster angehaucht ist und sowohl Härte, als auch Symphonischem etwas abgewinnen kann, ein Ohr voll riskieren. Seid jedoch gewarnt, denn nach mehrmaligem Hören entwickelt sich daraus eine gewisse Sucht, Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen!
Kissi
Punkte: 8.5 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Kingsx
KING'S X - Live all over the place
InsideOut Music

Natürlich bietet sich die Vorweihnachtszeit bekanntermassen gut an, um noch schnell ein bisschen Kohle mit lieblos zusammengestellten "Best Of's" oder Live-Scheibchen zu scheffeln. So wird auch dieses Jahr der Markt wieder von belanglosen Veröffentlichungen zugeschüttet. Dass es daneben auch echte Leckerbissen abzustauben gibt, geht in dieser Flut leider immer wieder mal unter. So veröffentlichen die Prog-Amis King's X ein exquisites Doppel-Album mit altbekannten Songs, aber auch einigen unerwarteten Überraschungen. Dass die Musik des Trios, bestehend aus Jerry Gaskill (d & v), Ty Tabor (g & v) und Doug Pinnick (b & v) nicht vorausschaubar ist, muss wohl nicht mehr genauer ausgeführt werden. Eröffnet wird das Ohrenspektakel passend mit "Groove machine" (Refrainausschnitt: "...welcome to the groove machine..."), weiter geht es mit dem ziemlich bretternden "Dogman", wonach dann schon mein persönliches Highlight platziert ist: "Believe" versprüht eine Live-Atmosphäre, wie sie sogar auf Bootlegs selten zu vernehmen ist. So improvisiert man noch schnell einen sozialpolitischen Sprechpart ein und artet beinahe in den Stil einer typisch amerikanischen Predigt aus. Insgesamt ist das Konzert in drei Teile aufgeteilt, wobei in der Mitte den Verstärkern der Saft abgedreht wird und ein 7-Track langer Unplugged Teil folgt, der nicht im Geringsten langweilt, sondern zum Schwelgen in Träumen und Gedanken einlädt, bevor es danach noch mal gekonnt zur Sache geht. Bemerkenswert ist dabei die unglaubliche Live-Intensität, die hauptsächlich durch Spontanität und offensichtliche Spielfreude der Musiker, nicht zuletzt aber auch wegen dem authentischen Publikum zustande kommt. Und mit 130 Minuten Spielzeit wird der Konsument, sprich "Wir", auch qualitativ keineswegs über den Tisch gezogen, bekommt man doch erst noch einen Bonustrack ("Over my mind" in einer Unplugged-Version) mitgeschenkt. Endlich mal ein "Vorweihnachts-Live-Album", das sich lohnt.
Kissi
Punkte: keine Wertung                           Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Mooneysuzuki
THE MOONEY SUZUKI – Alive & amplified
Columbia/Sony

Aber hallo?! Hier wird zur Abwechslung mal mit ganzer Energie dem Sixties-Garage-Rock'n'Roll gefrönt. Zumindest klingt es in meinen (erst in den 70ern entstandenen Ohren) danach. Nun, da gerate ich auch gleich in einen Zwiespalt. Einerseits mag ich ehrliche und pure Rock-Sounds total, mit dem Hippie und Seventies Glam-Gehabe kann ich hingegen wenig anfangen. Auf "Alive & amplified" wird beides geboten, das Letztere aber eher im Artwork. Ein bisschen was hat "Alive & amplified" ja schon vom legendären "Almost famous"- Flair: Den Geruch nach Schweiss, diversen Drogen und vor allem Rock'n'Roll. Wo die Mädchen noch Blumen im Haar trugen und Rockstars noch Rockstars waren. Die Tatsache, dass dies alles unter der Regie des Produzenten-Teams The Matrix (unter anderem anderem Avril Lavigne und Christina Aguilera) aufgenommen wurde, kümmert bei solch einem spektakulären Ergebnis dann wohl niemand mehr wirklich. Dass dieses Album wahrscheinlich mit modernster Technik auf Retro-Style getrimmt wurde, kann ich ebenfalls verzeihen. Mit dem Titeltrack ist sogar ein Song mit echtem Hitpotenzial vertreten und im Übrigen fasziniert mich halt das musikalische Eigenleben. Zugegeben, eine eher neue Erfahrung für meine Wenigkeit. Wer keinen Bock auf High End Rock hat, könnte durchaus Gefallen am neusten Wurf von The Mooney Suzuki finden.
Ozzy
Punkte: 8.5 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Elis

ELIS – Dark clouds in a perfect sky
Napalm Records

Einst waren es die Erben der Schöpfung, jetzt veröffentlichen diese das zweite Langeisen unter dem Namen Elis. War ich damals von dem unter altem Namen erschienen "Twilight" nicht besonders angetan, versprach ich mir von "Dark clouds in a perfect sky" doch etwas mehr. War ich doch begeistert vom Opener "Der letzte Tag", welcher als Video auf der Homepage der Band zur Ansicht frei gegeben ist. Nun liegt mir die gesamte Scheibe vor, die aber die Begeisterung nicht ganz erhalten kann, welche sich im Voraus angesammelt hatte. Schuld daran ist der "Das hab ich doch schon mal irgendwo gehört..., kommt das nicht von?"–Effekt. Das Album ist sicherlich nicht schlecht, für Gothic Metal sogar sehr gitarrenlastig gehalten und auch die Keys nerven zu keiner Zeit, da sie doch genüsslich im Hintergrund agieren. Meist bewegt sich das Ganze aber auf einer Nightwish, Theatre Of Tragedy Welle, die Elis nie ganz ab zu schütteln vermögen. Einzig die drei deutschen Tracks "Der letzte Tag", "Die Zeit" und "Ballade" wissen durch die Sprache ein wenig Eigenständigkeit auf zu weisen. Wenn ich dann auf der Promo-Schreibe solche Ausdrücke wie: "Chart-Thema" oder "schickt sich an, einen Platz unter den Grössen des Gothic Metal zu ergattern" lese, dann beginnt in mir die Magenflüssigkeit zu brodeln. Schwarze Wolken sind klar ersichtlich, doch mit dem perfekten Himmel kann ich dem nicht ganz zustimmen. Für Power Metal Anhänger, welche sich mal in Gothic Metal Kreise vortasten wollen, ist "Dark clouds in a perfect sky" sicherlich zu gebrauchen. Um jedoch zu den Grössen des Genres zu gehören, sollten Elis noch etwas an ihrer Eigenständigkeit feilen.
R.K.
Punkte: 8.4 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Neilmorse

NEAL MORSE - One
InsideOut Music

Dass Neil Morse seine Fans nicht mit leichter Kost abspeist, ist weitgehend bekannt. Und auch "One" ist vielleicht das Letzte, was man als Mainstream bezeichnen kann. Zwar boomt das Progressiv-Genre in letzter Zeit wie schon seit Jahren nicht mehr, doch kann man Morse (nicht zu verwechseln mit dem Gitarrenwunder Steve Morse) mit Sicherheit keine Trittbrettfahrerei vorwerfen, prägte er doch mit Spock's Beard die ganze Szene. Nun veröffentlicht der Multi-Instrumentalist, schliesslich spielt er die Keyboards und Gitarren allesamt selbst und lässt uns natürlich auch seine fulminante Stimme aus den Boxen vernehmen. Hinter den Kesseln sitzt eine zweite, man könnte sagen, ebenso wichtige Prog-Szene-Grösse: Mike Portnoy, Drummer bei Dream Theater und Transatlantic, was der CD wohl noch mehr Reiz verleiht. Neben einem typischen Cover erkennt man auch schon mit einem ersten Blick auf die Track-Liste: Der Opener "The creation", ein 18-minütiger Prog-Rocker, ist unterteilt in vier Kapitel, wobei jedes Einzelne so gut wie keinen Bezug zum Vorangehenden besitzt, oberflächlich betrachtet. Doch nach mehreren, konzentrierten Hördurchgängen entfaltet sich die feingesponnene Story der Stücke, was auch das Verstehen der Arrangements gehörig vereinfacht. Mit "Man's gone" erklingt danach eine regnerische Ballade (regnerisch im wahrsten Sinne des Wortes, da sie nämlich mit Regen eingeläutet wird), die ebenso gut aus den späten 60ern stammen könnte. Völlig abrupt ändert sich dann bei "Author of confusion" die Stimmung und mächtig verzerrte Gitarren brettern einen, gefolgt von einem Deep Purple ähnlichem Endteil, entgegen. Mit "The separated man" folgt dann der nächste 20-Minüter, der wieder in vier Teile gegliedert ist und somit auch musikalisch wieder extrem vielfältig ausfällt. "Cradle to the grave", so zu sagen die Fortsetzung von "The man's gone", lädt dann wieder zum Träumen ein, obwohl es gegen Ende doch ein bisschen gar kitschig und poppig wird. Mit "Reunion" (3 Kapitel) gipfelt dieses Prog-Märchen dann in ein Hollywood-kompatibel dramatisches Happy End. Mit achtzig Minuten Spielzeit ist das Medium CD wohl voll ausgelastet worden, was zwar quantitativ positiv zu bewerten, qualitativ jedoch nicht immer zu wünschen ist, da sich hie und da ein paar Durststrecken einschleichen, was den Fluss des sonst eh schon ein wenig sperrigen Materials noch mehr beeinträchtigt.
Kissi
Punkte: 8.3 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Themoreisee

THE MORE I SEE - The wolves are hungry
Steamhammer/SPV

Glück muss der Mensch haben. Kaum ist man zwei Jahre zusammen, da hat man schon die Debüt-Scheibe im Kasten. Nicht schlecht, nicht schlecht! Die müssen was können..., denkt man sich, bei solch einem rasanten Aufstieg von einem Underground-Label wie Modern Noise Records hin zum Genre-Riesen SPV. Und die Überlegung soll sich nicht als zu vorurteilig erweisen: Klar kann man "The wolves are hungry" nicht als Geniestreich betiteln, doch für ein Erstlingswerk lässt es sich wirklich sehen. So schaffen es die fünf Engländer auf eine bewundernswerte Weise, Altbewertes mit Modernbeliebtem zu verbinden, was meistens ausgezeicchnet funktioniert, die Songs manchmal aber ein wenig unzugänglich wirken lässt. Dies trifft aber wirklich nur auf ein paar kleine Stellen des Albums zu. So rockt zum Beispiel der Opener "Violate" straight in die Fresse und lässt Assoziationen an Metallica hervorrufen, wo hingegen "Suck on these words" ein melancholisches Grunge/Alternative Flair versprüht oder "Born freaks" eher in Richtung melodiösere Anthrax tendiert. Dieser Song ist es auch, der unglaublich frische Kreativität aufzeigt und dem ein gewisses Hitpotenzial anhaftet. Überhaupt klingt die ganze Scheibe ziemlich druckvoll und fett, was wohl vor allem Andy Sneap (Machine Head, Kreator, Nevermore und viele mehr) zu verdanken ist. Zwar befinden sich keine wirklichen Songs auf "The wolves are hungry", doch zeigt vor allem die zweite Hälfte der CD, dass die Band noch sehr jung ist und sich mit absoluter Sicherheit noch steigern kann, besser gesagt muss, wenn sie den Durchbruch, vor allem in den Staaten, erreichen will.
Kissi
Punkte: 8.2 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Korn

KORN - Greatest Hits Vol. I
Epic/Sony
 
Wir erinnern uns: Korn, dass war ein Aufschrei in der Metal-Szene. Korn, das stand für Soundtüftlereien, die sich die Metal-Puristen nie im Leben vorstellen konnten. Korn, das stand für wummernde Bässe und tiefer gestimmte Gitarren, tobende Wutausbrüche auf Seite des Sängers und wütende Hasstiraden vom Publikum her. Und keiner, aber auch gar keiner mochte sie. Das war nämlich mal verboten, müsst ihr wissen. Kam einer im Korn-Shirt um die Ecke, guckten die bösen Jungs gleich noch böser aus der Wäsche. Und trotzdem hat es der Fünfer aus dem Lande des Wahlbetrugs und der Weltveräppelung geschafft, sich so lange zu halten. Hat wohl doch der eine oder andere hinter vorgehaltener Hand im Plattenladen zugegriffen. Grund genug für das Plattenlabel, mal eben eine Best-Of zusammenzustellen. Darauf finden sich dann solche Kassenschlager (da! Jetzt hat er's gesagt!) wie "Blind", "Freak on a leash", "Got the life" oder das aktuelle "Y'all want a single". Aber: Nebst den weiteren dreizehn Korn-Klassikern gibt's noch zwei zusätzliche Schmankerl, die sich keiner entgehen lassen sollte. Dass Korn gerne mal das eine oder andere Cover in ihre Setlist einbauen, sollte spätestens seit der letzten Tour bekannt sein, und auch auf der letzten Scheibe findet sich eine Live-Version des Metallica-Klassikers "One". Für diese Compilation haben sie sich jedoch an "Word up" von Cameo und "Another brick in the wall" von Pink Floyd heran gewagt. Erstgenannter Song geht mächtig in die Beine, der Funk scheint an allen Ecken durch, die verzerrten Gitarren halten sich hier dezent im Hintergrund und lassen dem geslappten Bass den Vortritt. Beim Pink Floyd-Klassiker sieht's schon wieder anders aus: Der anfängliche Synthie-Lärm weicht zugunsten des typischen Korn-Wumms und bei drei Minuten und fünfunddreissig Sekunden findet sich sogar das mittlerweile in jeder Gitarren-Schule standartisierte Solo. Somit empfiehlt sich die Scheibe genauso für Quereinsteiger wie für Fans. Und nochwas: Heutzutage sind Korn etwas beliebter geworden. Ihr könnt also ruhig eure Shirts spazieren führen, mittlerweile werdet ihr dafür nicht mehr verkloppt!
El Muerte
Punkte: keine Wertung                       Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Memorizeddreams
MEMORIZED DREAMS - Theater of life
Sound Riot Records
 
Hey das rockt! "Cardinal sin", der Opener des Debüts der Norweger, haut voll rein in die melodiöse Rock-Ecke und der Refrain bleibt sofort im Gehör hängen. "I see wonders and I - la la la..." Oberklasse! "Haloes and wings", "Gates of heaven" und "Revelating paradise"” rocken voll in die Fresse, geil! Auch der Stampfer "Neverland" kommt gut rüber. "Light about all" geht wieder voll in die Melodic Ecke. "Crimson dream" ist irgendwie das Highlight des Albums, mit einem Auf und Ab von schwerfälligen, treibenden Riffs hin zu ruhigen Synthie-Passagen. Und natürlich die Gänsehaut-Ballade "Sea of oblivion", wobei die Band von einer zauberhaften, weiblichen Stimme unterstützt wird. Im Grossen und Ganzen gesehen rocken die Norweger unbeschwert locker in der Region Melodic Heavy Rock rum und kommen mit ihrem Debüt recht ansprechend daher. Einzig die zum Teil etwas unsichere Stimme des Shouters Terje Haray, die bei einigen Songs nicht ganz zu überzeugen vermag, verhindert den Vorstoss in die Region der obersten Punkte. Die Scheibe ist aber allemal hörenswert.
Crazy Beat
Punkte: 7.9 von 10                        Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Amagortis

AMAGORTIS – Abominable
Eigenvertrieb

Noch bevor ich einen Ton hörte, war mir beim Anblick des mit verwesten Leichen verzierten Covers und solch romantisch klingenden Liedertiteln wie "Cannibal obsession", "Sadistic enemy" und "Slaughtered corpse" klar, dass es sich bei den Schweizern von Amagortis kaum um die nächsten "Pop Stars" Anwärter handelt. Vielmehr gehen die drei Jungs und das Mädel wohl mehr als zukünftige Metzgermeister durch, die auf ihrem Debüt-Schlachtfeld "Abominable" blutigen Death Metal zum Besten geben. Es wird gegrunzt und geröchelt was das Zeug hält und während dem ich mich durch die neun Songs kämpfe, kommen mir Erinnerungen an Cannibal Corpse hoch. Als Revolutionäre werden Amagortis bestimmt nicht durchgehen, jedoch von schlechten Eltern sind die Songs nicht. Ertappe ich mich doch immer wieder, wie ich genüsslich beginne mit zu wippen, während ich am tippen der Review bin. Der aus der Promo-Info stammenden Aussage: „Groovy and technical Death Metal Songs" kann ich nur zustimmen, da Amagortis versuchen, ihre Songs nicht bloss als dumpfes Gemetzel dar zus tellen, sondern ganz klare Strukturen und Wechsel in ihr Schlachten zu bringen. Dies gelingt sehr gut und ich bin wahrlich überrascht von der guten "Selfmade"-Produktion aus dem Heimstudio. Klar können die Aufnahmen nicht mit dem mithalten, was einen sonst zum Frass vorgeworfen wird, jedoch gewinnt "Abominable" dadurch einen gewissen Charme. Freunde von Schlachtmessern sollten ein Probehören durchaus in Erwägung ziehen. "Support the underground"!
R.K.
Punkte: 7.8 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Kaminari

KAMINARI - Faraday's daydream
Twilight Music

Nach ihrer 2002 veröffentlichten Demo-CD melden sich die Süddeutschen Kaminari mit einem Deal und ihrem Debüt Werk "Faraday's Daydream zurück. Die Band selber beschreibt ihren Sound als Mischung aus klassischem Hard Rock und melodiösem Heavy Metal. Und genau das wird auf ihrem neuen Silberling auch geboten. Gute, rockige Songs, die nach einigen Durchläufen im Ohr hängen bleiben, so wie zum Beispiel das leicht Maiden lastige "Eye-borg", die schöne Ballade "Halfway to heaven" (erinnert mich irgendwie an die älteren Sinner) oder das starke "Guardian angel" mit seinen tollen Breaks. Ein grosses Plus stellt in meinen Augen halt immer noch die tolle Stimme von Sänger Roland dar, die den ganzen Sound sehr positiv prägt. Durch sein kraftvolles, eher in tieferen Lagen angesiedelte Organ erhalten die einzelnen Songs viel mehr Power. Wobei ich keineswegs das Können der Rest der Band in Frage stellen möchte. Die Gitarren kommen fett und druckvoll rüber, genau so wie es sein muss. Hört Euch nur mal das Klasse-Riff bei "Babylon" an, einfach cool. Kaminari bieten uns mit ihrem Heavy Rock zehn tolle, rockige Nummern, die Spass machen. Metal Freaks der Sorte Sinner, Primal Fear und so weiter sollten "Faraday's dreamday" ruhig mal antesten, es lohnt sich.
Crazy Beat
Punkte: 7.6 von 10                            Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Illdisposed

ILLDISPOSED - 1-800 Vindication
Roadrunner Records

Schon wieder eine Band, von der ich noch nie was gehört habe. Ich sage Euch, dieser Job hier kann bisweilen echt Spass machen - da kriegt man doch ab und zu Scheiben rein, die richtig gut klingen! Melodischer Death wird hier geboten, und davon nicht zu knapp. Was für mich ein wenig wie stark durchwaschene Soilwork klingt, schafft es dennoch, meine Aufmerksamkeit zu (er)halten und über weite Strecken sogar zu steigern. Die saubere Produktion steht hier klar im Vordergrund, und dank ihr vermag ich sogar einige Grunz-Passagen zu verstehen, was bei Death Metal Produktionen ja nicht zwingend als Standart verstanden wird. Auch hier scheint Abwechslung einer der Hauptkritik-Punkte zu sein, nach dem die Songs geschrieben wurden. So finden sich trotz klarer Marschrichtung auch einige cleane Gesangspassagen, die in ihren besten Momenten an Phil "Pass- Auf- Ich- War-Schon-Mal-Tod-Und-Kann-Deswegen-Jede-Menge-Bullshit-Erzählen" Anselmo (Ex-Pantera, Superkoks Ritual) oder Burton C. Bell (Fear Factory) erinnern. Flitze-Soli und Doublebass Drums gibt es auch wieder zuhauf, und es finden sich auch einige langsame, doomigere Parts, die zu heiterem Köpfeschütteln animieren. Bleibt unter'm Strich eine solide Pladde, die aber durchaus noch ein wenig Eigener hätte ausfallen dürfen.
El Muerte
Punkte: 7.5 von 10                           Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Katagory5

KATAGORY 5 – A new breed of rebellion
Metalages Records

Typische amerikanische Prägung weist der Power Metal von Katagory 5 auf. Nicht weiter verwunderlich, denn im Amiland sind die Jungs auch ansässig, im Staat Utah, um genauer zu sein. Es sind schon mehrere Durchläufe nötig, um den Zugang zum Zweitwerk dieser Band zu finden. Durch und durch progressiv geht die Truppe zu Werke. Sehr auffällig ist die Schlagzeugarbeit, die für Nicht-Drummer kaum nachvollziehbar ist. Die Songs sind extrem komplex aufgebaut, durchsetzt von vielen Breaks und Rhythmus-Wechseln. Auch cleane Gitarren-Parts werden in diversen Kompositionen eingesetzt, hauptsächlich dominiert aber die Metal-Klampfe das Geschehen. Der episch angehauchte Gesang passt zwar haarscharf zum Gesamtsound, kann aber auch mal an den Nerven zerren. Die Melodien wurden leider sträflich vernachlässigt, was die Scheibe völlig holprig und abgehackt erklingen lässt. Auch die Produktion ist nicht jedermanns Sache, da dem Album ein trockener, in den achzigern üblicher Sound verpasst wurde. Für Metal-Parties ist das Teil bestimmt nicht geeignet, denn die Songs verlangen die ganze Aufmerksamkeit des Hörers, um wenigstens einigermassen begriffen zu werden. Da die Band aber mit exzellenten Musikern besetzt ist, kann trotz allem eine Kaufempfehlung ausgesprochen werden – für Metal-Proggies only!
Chris C.
Punkte: 7.0 von 10                              Hier bestellen für 29.90 SFr.
CD-Thunderstorm
THUNDERSTORM - Faithless soul
Dragonheart Records

Seit sich die unbestrittenen Doom-Könige Candlemass nach dem (leider) viel zu kurzen, aber äusserst erfolgreichen Comeback bereits wieder zur (ewigen?) Ruhe gebettet haben, ist Doom Metal nicht mehr unbedingt der Stil der Stunde. Das lässt Thunderstorm (wie ihre Landsleute von DoomSword) jedoch völlig kalt und so bringen diese mit "Faithless soul" das berühmtberüchtigte dritte Album ("Make it or break it") heraus. Der Opener (mit galoppierenden Pferden während des Intros) könnte glatt auch von Candlemass stammen, stünde Messiah Marcolin am Mikro. "Forbidden gates" geht danach flotter zu Werke, wobei sich der Gitarren-Sound frappant nach Venom's Album "Cast in stone" (1997) anhört. "Black light" festigt das Genre mit dem dafür typischen Sabbath Lava-Riffing, während die Cover-Version von Iron Butterfly's Monster-Hit "In a gadda da vida" eher überraschend auftaucht. Thunderstorm sind nämlich längst nicht die Ersten, die sich an diesem Klassiker der Musikgeschichte versuchen. Slayer lieferten davon vor ein paar Jährchen eine ganz passable Version ab, während die von Boney M. (kein Scheiss!!!) etwas gar zahm daher kommt. Die Italiener haben hier natürlich die Nase klar vorne, obwohl das Original sowie Araya & Co. nachwievor unerreicht bleiben. Trotz ordentlicher Instrumentierung wird das Ganze zunehmend vorhersehbar und nicht nur meine Wenigkeit reibt sich darob langsam, aber sicher die Augen wund und setzt gleichzeitig ein paar Fragezeichen in Sachen Originalität. Produktionstechnisch gibt es hingegen nichts zu meckern. Der Labelwechsel zu Dragonheart hat sich offenbar bezahlt gemacht. Wem der Rückzug von Candlemass immer noch schwer auf den Magen liegt, findet mit "Faithless soul" vielleicht eine passende Alternative. Deshalb heisst es hier: Antesten!
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
CD-Circus
CIRCUS – Circus
Locomotive Music

Sich über Circus zu informieren, kann extrem schwer werden, wenn man kein Spanisch spricht. Die Band hat zwar eine Homepage und diese sollte irgendwann mal auch auf Englisch und Deutsch übersetzt sein. Aber noch nicht jetzt. Zur Musik: Circus glänzen auf ihrem Debüt-Album mit Melodic Metal in spanischer Sprache. Es regieren kraftvolle Gitarren-Wände, welche mit den spanischen Texten ihren eigenen Reiz entwickeln. Ansonsten hätten die zwölf Lieder aber noch mit mehr Eigenständigkeit ausgestattet werden können. Besonders bemerkbar macht sich diese Schwäche jeweils beim Refrain, der zwar immer kraftvoll wirkt, den man aber nach den ersten fünf Stücken wirklich gehört hat. Weil es ein Debüt ist, kann man da aber sicher noch ein halbes Auge zudrücken. Bleibt zu hoffen, dass Pablo Giaretta (voz, guitarra y piano), Sergio Patón (bajo) und José R. Maganto "Serra" (batería) ihre durchaus vorhandenen Fähigkeiten für das zweite Album noch besser nutzen werden. Wer sich neben Tierra Santa noch eine weitere spanisch-singende Gruppe im CD-Regal wünscht, sollte trotzdem mal reinhören.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10

CD-Dereremit

DER EREMIT – Das
Thunderdome

Der Eremit..., so dachte ich, mal wieder 'ne deutsche Dark Wave Elektro Kapelle im Stile von Das Ich, als ich mir das Cover betrachtete. Doch ich sollte mich irren. Erstens stammen die Herren Eremit aus helvetischem Hause und zweitens lässt sich der Sound nur bedingt im Elektro-Genre schubladisieren. Das Ganze sehe ich mehr als experimentelle Mix-Kultur aus diversen Einflüssen, wobei der Elektro-Anteil mehr das Fundament symbolisiert, während der Metal-Anteil so etwas wie die Eckpfeiler sein könnte. Der Saiten-Einsatz lässt stellenweise Parallelen zu älteren Rammstein Veröffentlichungen in mir aufkeimen, wobei die Einbindung in die Soundstrukturen etwas moderater gehalten wird. Ein fix im Line-Up enthaltenes Cello/E-Cello setzt den Reigen des Speziellen fort, sodass "Das" als doch eher nicht alltägliches, eigenständiges Klangereignis gestempelt werden darf. Wagemutige, welche sich dem Werke "Das" annehmen wollen, sollten sich nicht gleich vom Opener "An dich" entmutigen lassen, denn dieser Irrlauf am Frequenz-Generator sollte wohl mehr als Intro verstanden werden. "Sturmauge", der zweite Track offenbart dann das komplette Klangfeld, in dem sich Der Eremit bewegen. Elektro trifft auf einfach strukturierte Metal-Riffs, gepaart mit dem Cello und deutscher Lyrik. "Hippiekacke" könnte glatt als verspielter Rammstein Track durchgehen, dafür sorgen neben den in den Vordergrund gesetzten Gitarren wohl auch der textliche Tiefenflug. Als absolut nervend empfinde ich (die) "Parolenpolka", welche mir durch einen hässlichen Techno-Beat besonders übel auffällt. Ansonsten, wer experimentelle Elektro-Musik mag, keine Abneigung gegenüber Gitarren hat und etwas Ungewöhnliches sucht, wird hier sicherlich fündig.
R.K.
Punkte: 6.8 von 10

CD-Vast

VAST - Nude
InsideOut Music

Hinter dem Namen Vast steckt in erster Linie der Multi-Instrumentalist und Sänger Jon Crosby, der nach vierjähriger Abstinenz den Faden mit dem neuen (und mittlerweile dritten) Album "Nude" wieder aufnehmen will. Hierbei unterstützen ihn nicht weniger als acht Musiker-Kollegen, von denen mir bloss Charlie Benante, der normalerweise bei Anthrax (!) die Felle gerbt, ein Begriff ist. Musikalisch sind Vast aber alles andere als hart. Der Opener "Turquoise" erinnert eher an U2 und/oder etwas Depeche Mode, während "Thrown away" (etwas weniger) und "Don't take your love away" (deutlicher) Trademarks von The Church mit einem kleinen Schuss Coldplay aufweisen. Dahinter flacht das Album jedoch zusehends ab und lässt den Art-Rock klar schwächeln. Obwohl die Melodien dabei nicht zu kurz kommen, fehlt einfach irgendwie der Drive, der zu Beginn vorhanden war. Wem dieses ein wenig mit Wehmut versehene Werk dennoch interessant erscheint, sollte sich vorurteilslos eine Prise von "Nude" genehmigen.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10

CD-Lowlife

LOWLIFE - Love, pain and hatred
Eigenvertrieb

Lowlife mögen Hatebreed, so viel steht nach dem ersten Hördurchgang schon mal fest. Des Weiteren sei vielleicht noch erwähnt, dass ihr Metalcore eher Richung HC abdriftet, was nicht zuletzt vor allem an den bullig rausgebrüllten Vocals liegt. Lowlife, das sind fünf Jungs aus Stuttgart, die seit acht Jahren in der Szene rumdümpeln. Zum Durchbruch hat's bisher noch nie gereicht, und daran wird auch die mir vorliegende "Cede" nix ändern - zu sehr klingen die Songs nach Szene-Grössen wie den bereits erwähnten Hassbrötchen und Konsorten. Der Energiefaktor liegt zu Beginn sehr hoch und die Riffs haben einen hohen Durchschlags-Faktor, aber auf die Dauer wird das Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Gebolze" einfach zu langweilig. Fans puristischer HC-Kost können hier bedenklos zugreifen, alle anderen sollten zuerst mal ein oder zwei Ohr(en) voll davon testen, bevor sie zur Tastatur greifen. Denn bestellen kann man diese CD vorerst nur über die Hompage der Band (www.lowlife-hardcore.de).
El Muerte
Punkte: 6.5 von 10

CD-Moolightagony

MOONLIGHT AGONY – Echoes of a nightmare
Massacre Records

Die Schweden von Moonlight Agony haben auf diesem Album technisch alles richtig gemacht. Allen voran der Gitarrist Karl Landin, der eine klassische Ausbildung genossen hat, überzeugt durch filigranes und virtuoses Gitarrenspiel. Auch der Sänger Chitral Somapala beweist sein Können mit seiner Power-Stimme, die Charakter und Identität aufweist. Der Sound entpuppt sich aber leider als Durchschnitts-Allerwelts-(Melodic)-Metal. Die fast durchgehend mit Doublebass Drums unterlegten Songs strapazieren die Ohren des Hörers. Eingängige Refrains, die gerade bei diesem Stil ein Muss sind, fehlen praktisch vollständig. Fans von kitschigen Melodien und Chören, sind mit Hammerfall sicher besser bedient. Auch die starke Produktion von Evergrey Sänger Tom S. Englund zieht den Karren nicht mehr aus dem Dreck. Das dürfte schwierig werden, mit dieser Scheibe auf der Erfolgsleiter nach oben zu steigen.
Chris C.
Punkte: 6.2 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.
CD-Scavenger
SCAVENGER - Madness to our method
Sentinel Records

Wer kennt es nicht, das Land des vierblättrigen Kleeblattes, der kratzenden Wollpullover, der saftgrünen Weiden oder des braunen Goldes (Whiskey) und auch nicht zu vergessen, der Nationalstolz der Leute: Das Kultbebräu "Guinness". Die Rede ist hier natürlich von Irland. Die Insel hat vieles zu entdecken und wie jedes gut zivilisierte Land, natürlich auch eine eigene Metal Szene. Aus dieser Szene stammen unsere vier Burschen von Scavenger, die in Drogheda hausen. Das Quartett existiert schon seit 2001 und beschreibt ihren Stil folgendermassen: "Sharp Edged Power Metal". Was so gut heisst wie Power Metal mit zwischenzeitlichem Gaspedaldurchtreten. Hervor zu heben wäre sicher die geile Reibeisen-Stimme von Frontmann Peter Dunne, die in allen Belangen überzeugen kann. Der Rest der Truppe braucht sich auch nicht hinter ihren Instrumenten zu verstecken, denn der Sound von Scavenger klingt kompakt und abgebrüht. Nur ist mir zwischendurch die Länge der sechs Songs ein bisschen zu viel, weniger wäre hier auch angebracht gewesen. Zudem ist das Songwriting ein wenig das Manko der Band. Vieles plätschert zu belanglos dahin. Fast hätte ich die fade Produktion vergessen, die es jederzeit mit der irischen Küche aufnehmen kann. Die ist nämlich auch unter ferner liefen. Aber es soll ja Hardcore Power Metal Fans geben, die alles anchecken! Hier ist Stoff für Euch Leute. Ich hingegen werde mir jetzt gemütlich einen feinen Schluck Whiskey aus einer guten Flasche von meinem letzten Urkaub in Irland genehmigen. Der ist "leider" besser als Scavenger! Punkt aus.
Daniel J.
Punkte: 6.2 von 10                        Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Sunrise

SUNRISE - Traces to nowhere
Lifeforce Records

Mein Kollege Marco G. hat es letzten Monat schon auf den Punkt gebracht: Lifeforce Records scheinen sich voll und ganz dem Metalcore hin zu geben. Bei Sunrise handelt es sich um eine Band, die aus dem polnischen Warschau kommen, wo es nicht nur paarungswillige Frauen gibt, sondern auch eine stark florierende Metal-Szene existiert. Soweit so gut, aber beim Begriff Metalcore bekomme ich leichte Magenbeschwerden, weil ich eben der Meinung bin, dass es sich hier um Thrash Metal mit Hardcore-Einflüssen, gepaart mit Death Metal Einschüben handelt. Klar ist das ein extremes Ineinanderfliessen von verschiedenen Stilrichtungen, aber das Wort Metalcore... Bei den neun Songs hören wir, eben wie schon erwähnt, das volle Brett und es gibt gut kopierte Slayer-Riffs mit donnernden Doublebass-Attacken und einem guten Bass-Teppich. Zu guter Letzt noch einen Frontgrunzer, der à la Entombed klingt. Nach nicht mal dreissig Minuten (Slayer lassen grüssen!) sind die Songs herunter gebrettert und was einen bleibt, ist die Frage, ob nun etwas davon hängen geblieben ist. Nein, aber für eine amtliche Hirndurchlüftung hat "Traces to nowhere" allemal gereicht. Für einen Platz in der oberen Metalcore (schon wieder dieses Wort) Liga wird es aber schwierig, denn zu eintönig klingen Sunrise. Tja..., hier trennt sich eben die Spreu vom Weizen. Man sieht, dass die Qualität der führenden Bands dieses Stils ausreicht, um gegen die Kopien zu bestehen, die wie Pilze aus dem Boden schiessen. Bei Sunrise, das ja soviel wie "Sonnenaufgang" heisst, sehe ich eher einen kühlen Prasselregen auf uns zukommen. Schade, ergibt sich doch "summa summarum" nicht mehr als normaler Durchschnitt.
Daniel J.
Punkte: 6.0 von 10                           Hier bestellen für 29.90 SFr.

CD-Illuminate

ILLUMINATE – Augenblicke
Nuclear Blast

Anscheinend müssen Illuminate ja die ganz grossen Stars sein, anders kann ich mir die zerschnippelte Promo nicht erklären, welche den Weg zu mir gefunden hat. Was ich jedoch gestehen muss, ist, dass das das Schwert der Unkenntnis über meinem Haupt schwebt, obwohl Illuminate schon seit einiger Zeit existieren und über ein halbes Duzend (!) Veröffentlichungen auf den Schwarzwellen-Markt getragen haben. Was für Dark Wave Anhänger wohl durchaus seine Daseinsberechtigung hat, wird bei den Metalheads für knietiefe Fäkalien-Ergüsse sorgen. Für die einen werden diese Tracks romantische, süssliche Hymnen an die Traurigkeit des Lebens darstellen, während es andere bloss als seichtes Pop-Geträller Bravo lesender Pickelträger empfinden werden. In meiner Promo-Info steht etwas von wuchtigen Gitarren..., ähm..., ich muss mal kurz auf'S Klo..., entschuldigt, aber das ist einfach lächerlich, denn wuchtig ist auf diesem Album gar nichts. Vielmehr schweben Illuminate in ruhigen besinnlichen Sphären, in denen besonders das Piano den Ton angibt. Die Melodien sind wie in schwarze Zuckerwatte gepackt und eignen sich kaum zur Bewältigung einer durchschnittlichen Tagesration an Aggression. Doch ich kann mir vorstellen, dass "Augenblicke" zartere Seelen sicherlich ansprechen wird, da diese feinen Melodien und die zerbrechliche Stimme von Johannes Berthold, gepaart mit Conny Schindler eine Grundlage für eine entspannte Reise durch die Tragik des Lebens bildet. Die melancholische Grundstimmung rettet das Werk aus dem Abdriften zum Kitsch-Faktor hin und lässt doch eine Tiefsinnigkeit empor steigen, vielleicht sogar ein wenig Faszination für diese doch sehr sanften Töne.
R.K.
Punkte: 6.0 von 10                          Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Diecast

DIECAST - Tearing down your blue skies
Century Media

Die ersten Sporen verdiente man sich in der mittlerweile "legendären" Boston Underground (Hardcore-) Szene und gibt nun nach über drei Jahren seit dem Debüt "Day of reckoning" die Premiere auf Century Media. Die Spielart Metalcore (die Verschmelzung aus Metal, Rock und Hardcore) verkommt ja trotz aktuell grosser Popularität für meinen Geschmack bereits wieder zu einem Schimpfwort. Zählen Bands wie Unearth oder Killswitch Engage jedoch zur verdienten Speerspitze dieses Genres, sollten gute Fans desselben doch besser gute Fans bleiben und sich nicht aus falschem Antrieb zu peinlichen Nachäffern degradieren lassen. Diecast fallen für meine Ohren leider genau in den letzt genannten Raster, denn zu oberflächlich wird an bestehenden Grössen gekratzt, zu uninspirierend und belanglos plätschern die Songs an einen vorbei. Einzelne Tracks wie "These days" oder "Rebirth" sind zwar sicher vertretbar, bereichern mein Leben, aber nicht mehr als entzündeten Fusspilz oder das völlig überbewertete Zickenterror-in-the-city. Tut mir echt leid Jungs, dieser Verriss kotzt mich trotz sauberer Produktion und hörbar eingeflossenem Herzblut mindestens genauso an wie euch, wünsche darum inständigst mehr Glück mit dem nächsten Kritiker!
HaRdY
Punkte: 6.0 von 10                          Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Thornley

THORNLEY - Come Again
Roadrunner Records

"Kommt Jungs, wir fahren mal wieder richtig Kohle ein!", hat eines Tages der Boss eines Plattenlabels zu seinen Kumpels gesagt. "Ich hab' auch eine Wahnsinnsidee: Wir kucken einfach, welche Bands momentan die besten Absatzzahlen haben, schneiden ihre besten Momente zusammen und verpassen der ganzen Sache ein ultramodernes Gesicht, einen knalligen Mix und ein Böses-Buben-Image!" Gesagt, getan: Thornley klingen tatsächlich wie eine Mischung aus Korn (Riffs in "Falling to pieces"), Hoobastank ("The going rate") und Nickelback ("Easy Comes"). Da verwundert es auch nicht, dass ein gewisser Chad Kroeger für das A&R zuständig ist. Die oben erwähnte Stilistik-Vielfalt schafft es zwar, der Platte einen angenehmen Schuss Frische zu verpassen, ist aber auch dafür verantwortlich, dass ein gewisser roter Faden fehlt. Ich höre tatsächlich jede Menge verschiedene Bands und Musiker aus dem Gebrüu raus, aber es will einfach nicht recht zu einer Masse verschmelzen, die sich unter EINEM Namen verkaufen könnte. So klingen nebst den bereits aufgeführten Beispielen die Vocals wie eine Mischung aus Chris Cornell (Ex-Soundgarden/Audioslave) und Gavin Rossdale (Bush) und besonders in "So far so good" nach dem A&R Manager (Vor allem der Chorus!) oder das Gitarrensolo in The "Lies that I believe" nach Slash (Ex-G'n'R/Ex-Slash's Snakepit/Velvet Revolver). Einzig die ab und zu auftauchenden Akkustik-Gitarren verschaffen dem Album eine gewisse Kontinuität, ohne die es ansonsten absolut auseinander fallen würde. Fazit: Gut gemacht, interessant aufgebaut, eingängige Hooks plaziert, aber in einer Woche ist das Ganze wahrscheinlich schon wieder vergessen. Sollte allerdings für ein Paar Start-Millionen reichen, womit der Plan auch aufgegangen wäre... ja, so läuft das heute, liebe Leser!
El Muerte
Punkte: 5.5 von 10                          Hier bestellen für 27.90 SFr.

CD-Carnaldecay

CARNAL DECAY - Carnal decay (Demo)
Eigenvertrieb

Im Dezember '02 fand der fruchtig-faulige Kern des fleischlichen Zerfalls (eine von vielen möglichen Übersetzungen) zueinander und warf nun vor kurzem sein erstes Demo auf die ausgehungerten, leprösen Suchenden. Fünf Songs plus ein zweiminütiges Akustik-Intro plus ein nirgends angekündigter, 4-sekündiger Stakkato-Rülpser zum Abschluss ergeben eine knappe halbe Stunde einen ersten Einblick und ist unterm Strich ein wenig zwiespältig ausgefallen. Aufgenommen wurde während eines zweiwöchigen Aufenthalts in der Bon Jovi Geburtsstätte New Jersey. Dank Beziehungen hatten Carnal Decay zwar das Privileg mit unter anderem Billy "The ultimate Patriot" Milano abzuhängen (der auch die ersten zwei Tracks produzierte). Ddummerweise war das Studio anscheinend immer nur dann benutzbar, wenn gerade niemand sonst dort anwesend war. Dieser Umstand schlägt sich im Endeffekt leider in der "variablen" Produktion nieder, der Intensität der sehr brutal und roh anzuhörenden Kompositionen tut das hingegen keinerlei Abbruch. Das beruhigende Lagerfeuer-Intro von Bassist/Sänger Kern und der neuen, erst nach den eigentlichen Aufnahmen dazugestossenen Saitenquälerin Isa versucht einen zwar zunächst mal hinterhältig einzulullen..., denn die Muskeln beginnen sich zu entspannen, die Augenlider wechseln langsam auf Halbmast..., und dann geht's abrupt los in die 180° Spitzkehre mittels dem ersten Track "Igonrance" (Stop! Auch wenn's dich in den Fingern juckt, Lektörchen, das is' kein Schreibfehler! - So, so..., you SMF - Der Lektorminator)! Ein ordentlich geknüppeltes Death Metal Brett alter Schule mit rockigen Gitarren-Anleihen, einem Schuss Dissection und überraschendem Abwechslungsreichtum straft das Intro bereits nach wenigen Sekunden Lügen. Das Wechselspiel zwischen tiefen Grunzern und gehässigem Brüllen kommt ebenfalls überzeugend und fügt ein weiteres Merkmal der jungen Truppe zum Gesamtsound hinzu. "Blood" beginnt als stumpfer Blaster, wechselt in einen melodisch-fetten Midtempo-Part und blastet sich wieder bis zum bitteren Ende. Die folgenden drei Lieder wurden von Ted Young gemischt, leiden unter einem dumpferen Klang als die ersten zwei Songs und kommen daher hörtechnisch ein wenig zu stumpf daher. Aus diesem Drilling speziell zu erwähnen wäre aber "Ritual murder", sticht diese Komposition doch aus der breiten Masse heraus und verwöhnt mit technischem Ambiente. Enttäuschenderweise killt das Anfängersolo von "The lord of darkness" die vorgängig aufgebaute Sympathie ein wenig und hinterlässt den oben erwähnten, zwiespältigen Gesamteindruck. Dieses Demo ist als erstes Lebenszeichen sicherlich erwähnenswert, verdient durch das sprühende Underground-Flair sicherlich einen Bonuspunkt und wird darum vor allem den Freunden von räudigem, madenzerfressenen Death Metal empfohlen. Weitere Einblicke gewährt www.carnaldecay.com.
HaRdY
Punkte: keine Wertung
CD-Quadruple
QUADRUPLE - Quadruple
Fast Forward Records

In Schweden hat jeder Elch einen anderen Brunftschrei, will heissen, dass es im Ikea-Land sonst recht gute Bands am Start hat, dennoch nicht alles glänzt was Gold ist. Bei den vier Jungs von Quadruple, die aus Malmö stammen und schon seit 1988 (!!) existieren, haben wir ein solch seltenes Exemplar. Lasst es uns zusammenrechnen: 1988 bis 2004 ergibt (zur Sicherheit nehme ich den Taschenrechner!) sechzehn geschlagene Jahre! Also ich nehme es gerne nochmals in den Mund: Sechzehn Jahre für ein Debüt-Album. Das müsste ja eigentlich "das nächste Ding" sein, ist es aber leider Gottes nicht. Man beschränkt sich stilistisch auf die Band Prong und klaut deren Gitarren-Riffs, plus die Produktion. Also Gitarren, die mit einer glasklaren Aufnahme im Vordergrund stehen und der Rest des Orchesters, das sich mit dem Füllen der Songs bemüht, also reine Statisten. Auf die Stimme will ich schon gar nicht zu sprechen kommen, denn die ist unter Ferner liefen... (kann man kaum wahrnehmen!). Nach wenigen Augenblicken will man gleich ein wenig vorwärts spulen, doch das kann man sich getrost schenken, denn man sucht vergebens nach Highlights im Sound von Quadruple. Also, geschätzte Leserinnen und Leser: Ich will Euch Eure wertvolle Zeit hier nicht weiter mit diesem Rumpelsound vergeuden. Da halten wir doch lieber nach einem gut geformten, weiblichen Wesen mit einem kräftigem Brunftschrei Ausschau...
Daniel J.
Punkte: 3.6 von 10

CD-Kagain

K-AGAIN: Memories of an evolution
Eigenvertrieb

"Produced By Logan Mader" steht auf der Innenseite des zweiseitigen Booklets, das oberschick im trendigen Metalcore-Design daher kommt. Logan Mader, das war die Frontsau, die mal eben bei Machine Head an der Leadgitarre werkelte, um mit ihnen eines der wichtigsten Alben der "neuen" Metal-Generation aufzunehmen. Bands zu signen scheint allerdings eher weniger zu seinen Fähigkeiten zu zählen, denn was K-Again (was für ein Name ;-) aus Italien hier bieten, haut mich überhaupt nicht vom Hocker. Metalcore, die 2584ste Variante. Cleane Vocals neben dem Rumgeschreie, schnelle Doublebass neben Groove-Parts, angestaubte Riffs neben drittklassigen Chorus-Melodien. So nicht! Was soll ich mit dieser Scheibe bloss anstellen? Wegwerfen dann doch nicht, solche Silberlinge machen sich auch prima als Geschenk für Todfeinde...;-)
El Muerte
Punkte: 2.0 von 10

CD-Chromakey

CHROMA KEY - Graveyard mountain home
InsideOut Music

Täglich wird einen im Leben bewiesen, dass der Spruch: "Das Leben ist unfair!" absolut berechtigt existiert, so auch beim Hören von "Graveyard mountain home": Während talentierte, energische und hoffnungsvolle Bands in modrigen Kellern vor sich hindümpeln oder sich in billigen Kneipen den Arsch abzocken, können überflüssige Combos wie eben Chroma Key Platten aufnehmen. Es fällt mir etwas schwer, doch gibt es an dieser Veröffentlichung beim besten Willen nichts Gutes zu finden. Schon der Beginn, ein nervig aggressives Xylophon und eine schrille Pfeife, untermalt von einem miserabel programmierten Drum-Computer und ein paar mikrigen Samples, lassen einen den lauwarmen Hamburger vom Mittag gleich wieder die Speiseröhre hinauf wandern. Darauf folgt ein pseudophilosophisches Stück nach dem anderen. Sei es denn ein orientalisches Saiteninstrument, ein Klavier oder wieder Flöten: Alles klingt danach, möglichst tiefsinnig zu klingen, doch ist "Graveyard mountain home" so weit von Tiefgang entfernt, wie Lemmy davon ein Top-Model zu sein. Unterbrochen wird das "Kunstwerk" immer wieder von Regengüssen, Vogelgezwitscher oder den ach so neuen Kriegsgeräuschen. Stellt sich nur noch die Frage, warum Menschen auf die Idee kommen, so etwas zu "Komponieren" und dann auch noch die Öffentlichkeit damit zu quälen!! Bleibt uns nur noch zu hoffen, dass diese Platte wegen unmenschlichen Quälens des Zuhöreres aus dem Verkehr gezogen wird!
Kissi
Punkte: keine Wertung
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