Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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BRAINSTORM -
Liquid monster
Metal Blade Records/Phonag
Die Schwaben melden sich wieder zurück und wie! Die Band um den derzeit wohl besten,
deutschen Heavy Metal Sänger Andy B. Franck präsentiert mit "Liquid monster"
das vierte Album dieser Besetzung und legt die eh schon hohe Genre-Messlatte noch höher.
Seit "Ambiguity" (2000) ist der Kahn (mit Brainstorm an Bord) hart am Wind. Der
Weg zu "Liquid monster" führte über Metus mortis (2001) und zuletzt "Soul
temptation" (2003). Allesamt Alben der Spitzenklasse und für melodischen Power Metal
schlicht und ergreifend Referenz-Werke. Die eingespielte Truppe mit den beiden Gitarristen
Torsten Ihlenfeld und Milan Loncaric, Tiefton-Zupfer Andreas Mailänder und Top-Drummer
Dieter Bernert ergänzt ihren Sänger perfekt und sorgt auch diesmal für ein
instrumentales Feuerwerk der Extraklasse!. Nach einem kurzen Intro brettert "Worlds
are comin' through" in gewohnter Manier los und schliesst nahtlos an das bestehende
Songmaterial an. Müssig zu erwähnen, dass man bereits einen griffigen Melodie-Refrain
vernehmen kann. "Inside the monster" steht dem Opener in Nichts nach und wartet
mit verschiedenen Tempi auf und die wuchtige Produktion lässt bereits jetzt die
Fensterscheiben erzittern. Bei "All those words" erklingen dann unvermittelt
weibliche Guest-Vocals einer Lady namens Carmen Schäfer, die ganz gut passen und den Song
bereichern, während "Lifeline" als alles nieder schmetternde Metal-Keule jeden
Nachbarn glatt um den Verstand bringt. Dass bei all dem Gebolze im Sinne einer kompletten
Scheibe auch mal leisere Töne gefragt sind, erübrigt von selber und wird uns in Form der
(Halb-) Ballade "Heavenly" serviert, die viel Raum für tolle Melodien lässt.
Dahinter bollert es bis zum Schluss variantenreich weiter. Die Kunst des
Aussergewöhnlichen besteht bekanntlich darin, klar aus der Masse hervor zu treten. Bei
der heutigen Dichte an guten bis zuweilen sehr guten Scheiben keine immer leichte Aufgabe!
Brainstorm schaffen dies mit "Liquid monster" jedoch spielend und werden das
auch auf der diesjährigen grossen Headliner-Tour bestätigen! Wer da (4.5.05 im Z7) nicht
hingeht, verpasst eine der zur Zeit besten Power Metal Bands aus Europa. Das
"flüssige Monster" dazu im Gepäck, garantiert einen durchdringenden Ohren- wie
Augenschmaus! Also: CD (Limited Edition mit Bonus-DVD!) kaufen und ans Konzert pilgern!!
Rockslave
Punkte: 10 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MOONSORROW
Verisäkeet
Spikefarm Records/MV
Die Nacht weicht dem Tage, die ersten Vögel zwitschern durch die Bäume und schwere
Nebelschwaden legen sich auf die blutgetränkten Felder, welche die zerfetzten Körper und
Seelen einsamer Krieger beheimaten. Langsam erlischt die Glut der Lagerfeuer und
hinterlässt die Asche, welche der Wind über die Orte der nächtlichen Schmerzensschreie
hinweg trägt. Ein Horn ertönt und der Nebel formt sich zu dunklen Gestalten, welche
über die Erde preschen..., "Angriff!!" ertönt es aus den eigenen Reihen,
ermüdete Krieger schrecken hoch, der Griff zum Schwert, mit Gedanken an den nahenden Tod
und den Gestank von Verwesung in der Nase, geht es auf in eine erneute Schlacht, deren
Sieger bloss der Tod ist. Schwerter klirren, Schreie ertönen, Blut färbt die Erde rot,
Fleisch zerfetzt, Knochen splittern...., willkommen in der Welt von Moonsorrow. Willkommen
in den dunkelsten Wälder Finnlands, wo nie ein Lachen zu vernehmen war und niemals
fröhliche "Humpa"-Rhythmen die Menschen zum Feste luden.
"Verisäkeet", ein 70-minütiges Epos, welches jeden Viking Metal Fan
unweigerlich in seinen Bann ziehen wird. Einmal mehr verknöpfen die Finnen gekonnt einen
etwas gesteigerten Schwarzmetall Anteil, mit dunklen Melodien, Akustik-Einlagen, diversen
Folkinstrumenten und Bombast. Ist "Verisäkeet" erst einmal ins Rollen gekommen,
walzt es sich unaufhaltsam durch die Gehörgänge. Höhepunkt ist das knapp 20-minütige
"Jotunheim", ein Werk, welches die Trauer und den Schmerz aus den Membranen
quellen lässt. Monsorrow zeigen die dunkle Seite Finnlands und dies komplett in ihrer
Muttersprache, was "Verisäkeet" zusätzlich in ein mystisches Gewand kleidet.
Ein Werk, das, getragen durch ein Black Metal Grundgerüst verzaubert, mit einer
emotionalen Reise in die Dunkelheit. "Verisäkeet" ist eine absolute
Kaufempfehlung für jeden, der eine Axt über dem Bette hängen hat.
R.K.
Punkte: 9.8 von 10
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für 27.90 SFr.
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THUNDERSTONE
Tools of destruction
Nuclear Blast/MV
Da ist es ja wieder, das gefürchtete, schlaflose Nächte bereitende dritte Album. Erfolg
oder Niederlage, Groupies oder unbezahlte Rechnungen, Champagner oder Dosenbier. Beim
dritten Longplayer kommt bekanntlich die Weggabelung, die darüber entscheidet, ob man in
den nächsten Jahren auf der Sonnen- oder Schattenseite des Lebens rockt (bei Black
Metallern müsste man das wohl ein wenig anders formulieren). Und um es klar zu stellen:
Thunderstone werden wohl bald einen kräftigen Sonnenbrand einstecken müssen oder besser
gesagt dürfen. Was die Finnen, die in ihren Anfangstagen immer als ziemlich guter
Stratovarius- Klon abgetan wurden, auf "Tools of destructions" geleistet haben,
lässt sich ohne Weiteres mit den ganz Grossen der finnischen Szene messen, wobei das neue
Material eben nicht im Fahrwasser dieser Bands schippert, sondern eine erfrischende
Portion Eigenständigkeit mit sich bringt. Bestach schon das Debüt
"Thunderstone" (2002) und der Zweitling "The Burning" (März 2004) mit
starkem Songmaterial, erreichen Thunderstone anno 2005 ihren bisherigen Höhepunkt, sowohl
in Sachen Kreativität, wie auch im Beherrschen ihrer Instrumente. So bearbeitet Ninno
Laurenne seine sechs Saiten präzise und virtuos, genau so wie Kari Torack seine Tasten.
Die beiden, die natürlich auch ordentlich ihre Soli klotzen, lassen Sänger Pasi Rantanen
aber seinen Freiraum. So entfaltet sich die sympathisch raue Stimme noch gekonnter, als
auf den beiden Vorgänger-Werken, wobei sich der Vergleich mit Masterplan Sänger Jorn
Lande eher aufdrängt, als die Ähnlichkeit zu Timo Kotipelto. Der Opener "Tool of
the devil", die erste Single, deren Riffs sich sekundenschnell in die Hirnrinde
einfressen und sich da nicht so schnell wieder vertreiben lassen. Darauf folgt mit
"Without wings" ein typischer Power Metal Song mit eingängigem Refrain.
"Liquid King" dagegen startet erstmal ziemlich rau durch, um danach durch ein
leckeres Gitarren-Solo unterbrochen zu werden, dem ein genauso appetittliches
Keyboard-Solo folgt. Der eher durchschnittlich und poppig ausgefallene Song "I will
come again" und die Durchschnitts-Nummer "The last song" fallen im
Vergleich zum übrigen Material leider etwas ab (was nicht heisst, dass die Songs schlecht
wären, sie kommen nur mit dem ansonsten übermässigen Material einfach nicht ganz mit),
was noch gesteigert wird, weil genau zwischendrin eines der Highlights der Platte, das
epische "Welcome to the real" aus den Boxen hämmert. Mit "Another
time" befindet sich dann auch ein noch eine typische Rockballade auf "Tools of
destruction", die zwar kitschig, aber ebenso herzzerreissend ausfällt. Nach dem voll
nach vorne abgehenden "Feed the fire" und dem Riff-Monster "The weight of
the world" endet die Platte in der 8-minütigen Hymne "Land of innocense",
die mit Savatage-artigen Keyboards ruhig beginnt, und sich dann in den mitreissenden
Refrain steigert. So jetzt noch schnell die Repeat-Taste an der Anlage betätigen und
schon geht's wieder von vorne los, und das wieder und wieder, ohne je langweilig zu
werden. Stratovarius, Sonata Arctica und auch Hammerfall aufgepasst: Der konkurrierende
Donnerstein ist da!
Kissi
Punkte: 9.7 von 10
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SIDDHARTA
Rh
KD Finis Mundi/MV
Nun, es soll ja wirklich Leute geben, welche einen doppelten Whiskey am Morgen
verabscheuen und unter dem Vorbehalt, etwas "Gesundes" zu tun, diverse Säfte,
Früchte und Gemüse im Mixer zerkleinern und wagen zu behaupten, das Teufelszeug sei auch
noch gut. Ganz ähnlich machen es da Siddharta, welche sich der unterschiedlichsten
Zutaten bedienen und einen Mix aus Gothic Rock, Metal, Folk, Streichern, Flöten und
Chören dem willigen Hörer auf "Rh" servieren. In ihrem Heimatland Slowenien
hat das ganz gut geklappt und Siddharta haben dort den Status von "Megastars"
inne. Keine Auszeichnung, welche sie nicht erhielten und so fragt sich der Eidgenosse,
kann sich ein ganzes Land irren? Die Antwort ganz klar: Nein!! Siddharta verstehen es
wirklich, all die aufgezählten Richtungen perfekt zu kombinieren und daraus Ohrwürmer zu
kreieren, welche auch in unseren Kreisen zu einem freudigen Hörereignis führen sollten.
Der Opener "Japan" rockt schon tüchtig los, dazwischen die Streicher und die
sanfte melancholische Stimme, welche durchaus zu verzaubern mag, besonders in den
balladesken Stücken. Enorm eindrücklich ist, wie es Siddharta schaffen, vierzehn Stücke
zu präsentieren, bei dem jedes eigenständig daher kommt und zu überzeugen weiss. Sei es
ein Stampfer wie "T.H.O.R.", ein folkiges "Insane" oder ein schräg
beginnendes "Rooksie", welches in einem cineastischen Klanggewand endet.
"Rain", eine tolle ruhige Nummer, welche kaum mehr aus dem Kopf zu bekommen ist
und den Äther fluten sollte, wären unsere verkorksten Radiosender nicht so verdammt
intolerant (Gruss an Maiya!). Immer wieder schaffen es Siddharta, überraschende Wendungen
und Dramatik in ihre Songs einzubauen und dabei alles mit einem eigenen Charakter
auszuzeichnen. Dabei ist der hohe Grad an Eingängigkeit und "Ich bohr mich in deinen
Kopf" Melodien schon beinahe erschreckend und lässt das Material stellenweise fast
schon poppig erklingen. Mit "Rh" sollte es Siddharta gelingen, die Grenzen zu
sprengen und international die Anerkennung ernten, welche sie ganz klar verdient haben.
Ein tolles Album..., Slowenia rocks!!!
R.K.
Punkte: 9.7 von 10
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SUCH A SURGE -
Alpha
Nuclear Blast/MV
Nach 12 Jahren Aktivität bringen die bekannten deutschen Such a Surge endlich eine neue
Scheibe raus. Grösste Neuigkeiten sind der neue Gitarrist und das neue Label (Nuclear
Blast). Vor allem der neue Gitarrist (Lutz Buch) bringt frischen Wind in dem Sound: Alpha
klingt gegenüber den letzten Werken Metal-lastiger. Auch die Hip Hop parts wurden
drastisch reduziert, was sehr gut zum neuen Sound steht. Von den zwölf Tracks ist
lediglich einer auf Englisch, die meisten Texte rotieren um politische und soziale Themen.
Besonders bemerkbar ist das bei der Single "Mission erfüllt" die, wie zu
erwarten, von dem Krieg im Irak spricht. Normalerweise stören mich Punk-Rock änliche
Texte a la "Fuck Authority" die in einer ganz simplen Manier etwas kritisieren,
glücklicherweise werden aber die Thematiken hervorragend präsentiert und bearbeitet. Auf
der Homepage von Such a Surge (www.suchasurge.de) kann man das Video zu Mission Erfüllt
herunterladen und selbst hören was ich meine. Musikalisch finde ich die Platte erste
Sahne, ich bin davon wirklich gefesselt. Einerseits erwarten euch mit
"Ueberfall", "Zu allem bereit", "Radiosong" und
"Blender" schnelle, harte und agressive Songs die ordentlich Stimmung bringen.
Vor allem "Ueberfall" überzeugt mit einem stimmigen Intro, hartes Riffing und
geiler Chorus. Andererseits haben Such a Surge mit Songs wie "Mission erfüllt"
und "Alles was mir fehlt" etwas ruhigere Songs geschrieben die coole Atmosphäre
machen. Allgemein erwartet euch also eine Scheibe die zurück zu den Wurzeln geht, die
aber auch innovativ und erfrischend wirkt. Daumen hoch für Alpha !
Marco B.
Punkte: 9.6 von 10
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MUDVAYNE - Lost
and found
Epic/Sony
Schminke weg, Alien-Pseudonyme weg, Jazz rein, Melodie rein. Klingt lustig, das
Wechselspielchen der vier Amis, entpuppt sich aber bereits nach erstmaligem Durchhören
als astreiner Nackenbrecher der rockigeren Sorte. Wenn ich hier schreibe "Jazz
rein", dann müsst Ihr Euch nicht vor stundenlangen Frickel-Orgien fürchten,
genausowenig wie bei "Melodie rein" sich gleich die Beatles im Grab umdrehen.
Was ich damit zum Ausdruck bringen will, ist vielmehr die ungeheure Komplexität, auf
deren Grundgerüst Mudvayne oberflächlich simple Songs zusammenbauen. Obwohl mittlerweile
der Vier-Viertel-Takt auch bei ihnen Einzug gehalten hat, passiert doch immer wieder
irgendwo etwas - gerade genug, um den Song noch zu unterstützen, ohne von ihm abzulenken.
Doch der Reihe nach: Die Scheibe beginnt mit der Fäuste-schwing-Hymne schlechthin,
"Determined". Was hier abgeht, lässt sich kaum beschreiben, denn das Ding von
einem Song bahnt sich unaufhaltsam seinen Weg, Hammer! Song Nummer Zwo, "Pushing
through", ist dann schon eher das, was man erwartet hätte: Gesteigerte
Rhythmik-Komplexität der Marke "Silenced" vom Vorgänger-Album.
"Happy" besticht vor allem durch seine Ohrwurm-Qualität - wer hier nicht
mitsummt, ist selber schuld. Bei "Fall into sleep" macht Sänger Chad Grey dann
wieder vermehrt von seinem mittlerweile flexibleren Clean-Gesang Gebrauch, was mit Hilfe
des breiten Instrumental-Teppichs für viel Dynamik sorgt. "Choices" und
"Just" haben dann wieder etwas für alle Zählfreaks unter Euch auf Lager,
während die letzten beiden Songs die 5-Minuten Grenze sprengen, aber trotz den
abwechlsungsreichen Elementen niemals den Faden verlieren. Fazit: Mudvayne sind
mittlerweile zu einer festen Institution in Sachen Songwriting geworden, verstehen es aber
zur Freude der Fans immer noch, komplexe Strukturen darin einzuweben. Kommt noch der
dynamische Mix hinzu, der sich diesmal irgendwo zwischen den beiden letzten Werken
befindet, und somit weit weniger poliert wirkt, als auf der vorangegangenen Scheibe.
El Muerte
Punkte: 9.5 von 10
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CORROSION OF
CONFORMITY - In the arms of God
Mayan
Records/MV
Leute aufgepasst, jetzt wirds interessant! Corrosion Of Conformity, schlicht und einfach
C.O.C. genannt, veröffentlichen wieder einmal ein Album. Die Truppe wurde bereits im
Jahre 1982 (die besten Metal-Jahre ever!) gegründet. Am Anfang fiel man durch brutale
Hardcore-Alben (mit Metal gemixt) auf, was drei Alben für die Menschheit hervorbrachte.
Das Album "Blind", das im Jahre 1991 auf den Markt kam, war das bisher
Kompakteste der Band. Die Band kam vom Hardcore weg und glitt in die Alternative Ecke des
Musik-Universums ab. Man probierte die Mixtur aus Black Sabbath Riffs und Südstaaten Rock
mit komplexen Hippie-Sounds, was man auch als Psychedelic Metal umschreiben könnte.
Mastermind Pepper Keenan ist Gitarrist und Sänger zugleich bei den Louisianern.
Zwischendurch meinte auch Keenan, übrigens ein grosser Freund von James Hetfield
(Metallica) und der fast deren neuer Bassmann wurde, dass er mal seine Band auf Eis legte
sollte und das Sideproject mit Ex-Pantera Fronter Phil Anselmo voran treiben sollte. Das
Resultat kennen wahrscheinlich die Meisten von Euch..., ja genau: "Down" wurden
geboren. Nach zwei Alben war aber bereits Schluss und Pepper konnte sich hauptsächlich um
das neue Werk von C.O.C. kümmern, das den Titel "In the arms of God" trägt. Zu
hören kriegt man auf den zwölf Songs groovigen 60/70er Rock mit psychedelischen
Elementen und geilen Black Sabbath Riffs. Das Ganze mit viel Südstaaten Rock gemischt,
verleiht der Scheibe ein cooles Flair, ja man muss sich für diese Mucke verdammt viel
Zeit nehmen, aber diese wird einen nach ein paar Durchläufen mit exzellenten
Song-Arrangements zurück bezahlt. C.O.C. werden wohl nie richtig Kohle scheffeln, wie
ihre Freunde von Metallica, dafür machen sie geilen Sound und driften kommerziell nicht
ab. Also Freunde von Räucherstäbchen und Bewusstseins erweiternden Substanzen: Hier ist
Kraftfutter für Euch, aber auch gestandene Metaller können hier ohne Skrupel zugreifen.
"In the arms of God" wird noch lange in meinem Player drehen und ich kann
abschliessend nur eins sagen: Absoluter Kult!!
Daniel J.
Punkte: 9.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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HUMAN MINCER -
Devoured flesh
Xtreem Music
Boaah! Spanien scheint eine Renaissance der Inquisition unter dem Banner von Extrem Death
Metal zu planen! Denn was Human Mincer nun nach dem eher durchschnittlichen
"Embryonized" '02 abliefern, ist wohl eines der extremsten Highlights dieses
Jahres! Denn mit weit offenem Gashahn und faszinierend traumwandlerischer Sicherheit
holzen sich die vier Jungs durch solche Splittergranaten wie "Exterminated
illusions", "Eternal ways of devil" oder "Ghost of the past",
liefern ein Feuerwerk der extremsten Machart ab und werden damit sicherlich mehr als nur
vereinzelte Kinnladen Richtung sechs Uhr wandern lassen! Die präzisen Hyperspeed-Riffs
von Gitarrist Miguel prasseln unglaublich druckvoll aus den Boxen und schlagen ohne
Verzögerung im Innenohr auf, Frontgrunzer Carlos verfügte ja bereits auf dem Vorgänger
über eines der extremsten Organe dieses Planeten, zeigt sich auf "Devoured
flesh" jedoch deutlich verbessert und variabler und Basser Antonio wohnt zwar schick
im Hintergrund, legt jedoch einen mörderischen Tieffrequenz-Teppich und setzt mit kleinen
Deat(h)tails ständig Akzente. Als am höchsten gesteigert muss jedoch ohne falsche Scham
Extremtrommler David genannt werden. Druck- und kraftvoll sitzt jeder Blast punktgenau,
innovative Fills lassen durchgehend aufhorchen und die gesamte Darbietung
"verkommt" dadurch schlussendlich fast zu reinem Porno..., denn was dieser Mann
potenzmässig an der Schiessbude abliefert, lässt Rocco Siffredi mit zehn Viagras im
Kreislauf während seiner besten Tage wie einen extrem verkommenen
auf-der-Alm-do-gibts-koa-Sünd-Sodomiten dastehen, Wahnsinn! "Devoured flesh"
erinnert mich an die ersten Cryptopsy Alben, jedoch ohne das nervige Algebra-Songwriting,
denn zu allen acht Songs lässt es sich vortrefflich extrembangen, bis das Splittern der
Nackenwirbel zu hören ist. Dieses Machwerk gehört einfach in jede gut sortierte Death
Metal Sammlung! Und da ich bis jetzt schon sechs Mal das Wort "extrem" gebraucht
habe und auch das Label seinen musikalischen Gegenpart gefunden zu haben scheint (nomen
est omen), bleibt mir fast nichts anderes übrig, als dieser Perle das extrem positive
Prädikat X-t-r-e-e-m zu verleihen!
HaRdY
Punkte: 9.5 von
10
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für 29.90 SFr.
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CRYPTIC WINTERMOON
- Of shadows... and the dark things you fear
Massacre Records/MV
Unsere oberfränkischen Nachbarn haben nach dem bereits tollen "A coming storm"
nun noch einmal kräftig im Farbtopf gerührt, kommen wieder ein bisschen
blackmetallischer daher, als auf dem Vorgänger und haben dieses Mal richtig Rock im Blut.
Langsam aber sicher kristallisiert sich auch ein richtig eigenständiger Stil heraus, der
sogar einen noch nie gehörten Song aufgrund der prägnanten Stilistik eindeutig als
Cryptic Wintermoon-Ausgeburt identifiziert. Die zwölf Songs, inklusive Intro und dem
abschliessenden Instrumental "Grim frost", sind einmal mehr eine kunterbunte
Auswahl aus verschiedensten Einflüssen und werden sowohl Liebhabern von atmosphärischen
Midtempo Walzen wie auch Anhängern von furiosen Frontalangriffen gerecht werden. Sänger
Ronny Dörfler ist für mich einer der am angenehmsten anzuhörenden Shouter der aktuellen
Szene, liefert eine saustarke Performance ab und zieht sich auch mit den vereinzelten
cleanen und gesprochenen Passagen mehr als achtbar aus der Affäre. Das Gitarren-Tandem
Larsen Beattie/Michael Schürger pinselt von pechschwarz bis hellorange alle Farben auf
die musikalische Leinwand und beweist, dass testosterongeschwängerte Shreddereien und
zerbrechliche Akustik-Passagen ohne Probleme miteinander harmonieren können. Tastendame
Andrea Walther sorgt für angenehme Bombastik mit akzentuierten Farbklecksen ohne den
Gesamtsound zukleistern zu wollen und die solide Rhythmusbank, bestehend aus Drummer
Andreas Schmidt und Tiefton-Neuzugang Nikolay Rüster, nagelt sowohl kompetent wie auch
groovig noch die letzten überstehenden Leinwandecken an den Rahmen. Das vorliegende
Kunstwerk scheint sowohl von alten Meistern wie auch jungen Künstlern beeinflusst zu sein
und assoziiert aufgrund seiner überschäumend kontrastreichen Ausführung, den
experimentellen Einflüssen sowie einer spürbaren Hingabe und Disziplin eine freudige
Aufbruchstimmung. Würde mich nicht wundern, wären Cryptic Wintermoon demnächst eine der
Vorzeigebands des melodischen Black Metals.
HaRdY
Punkte: 9.2 von
10 Hier reinhören
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UNEARTH The
stings of conscience (Re-Release)
Century Media/Phonag
Metalcore (für die einen bereits ein Fluchwort) war wohl einer der grossen Trends, neben
dem symphonischen Gewinsel im Jahre 2004. Mit dazu beigetragen haben sicherlich auch
Unearth mit ihrem aktuellen Album "The oncoming storm" (MF-Review September
2004). Dass durch dies nun auch Europa von den Amis Notiz nahm, veranlasste Century Media
wohl dazu das, Erstlingswerk "The stings of conscience" (als Re-Release) den
hungrigen Metalcore Moshpit Hüpfern in den Fressnapf zu legen. Vier Jahre hat das Werk
bereits auf dem Buckel, zeigt aber eindrucksvoll, dass Unearth nicht zu den erst
kürzlich, wie Pilze aus dem Boden geschossenen "auch wir machen mit" Bands
gehört. Nimmt man den aktuellen Output als Vergleich, so waren anno 2001 Unearth einiges
roher und ungeschliffener, aber auch einen Zacken aggressiver. Keine krampfhaften
Versuche, nette Melodien und Cleangesang einzubinden, sondern es wird einfach nur voll in
die Fresse gebolzt. Stakkato-Riffs peitschen die Fusssohlen blutig, bohren sich durch die
Eingeweide und lassen die Magensäure kochen. Vierzig Minuten Wut und Aggression pur, in
einer Mixtur aus Death- und Thrash-Riffs, Maiden-Leads und Hardcore-Gekrächze. Ein
idealer Soundtrack, um mit einem Panzer durch die Gegend zu preschen, die gesamte Welt in
Schutt und Asche zu legen und dabei genüsslich über die zur Gruppe der persönlichen
Hassliste gehörenden Zeitgenossen zu walzen. Das Schädelspalten fällt stellenweise
etwas hektisch aus, sodass Personen mit einem Herzleiden tunlichst die Finger von
"The stings of conscience" lassen sollten. Langzeit Nebenwirkungen sind
erhöhter Blutdruck, Dauersabbern, Erwärmung des Reptil-Hirns und die Fähigkeit, mit der
Kettensäge einen Tunnel zwischen dem oralen Eingang und dem analen Ausgang zu schnitzen.
Bevor ich nun in die Psychiatrie überwiesen werde, möchte ich für einmal der leidigen
Promo-Ketzerei Recht geben: "For everyone who has missed getting the hands on this
Metalcore classics, take your chance now!"
R.K.
Punkte: keine Wertung Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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BEYOND TWILIGHT
Section X
Massacre Records/MV
Beyond Twilight Mastermind und Keyboarder Finn Zierler ist ein ganz harter Genosse. Will
man dem Promo-Blättchen glauben, so schrieb er die Songs für "Section X" in
totaler Dunkelheit in einer Zelle, unter Wasser in einem kalten See und auf der Strasse
lebend in den dunkelsten Ecken London's. Dabei stellt sich für mich die zentrale Frage,
wie man in totaler Dunkelheit oder unter Wasser noch schreiben kann. Bei mir würde dabei
jedenfalls nur unbrauchbares Gekritzel und aufgeweichte Blätter rauskommen. Aber Finn
Zierler hat nicht nur Augen, die Röntgenstrahlen gleich die Dunkelheit durchbrechen
können, er kann auch gute Songs schreiben. Dies bewies er bereits mit dem Debüt-Album
"The devil's hall of Fame", bei dem Jorn Lande (heute Masterplan, Ex-Malmsteen)
das Mikro-Zepter schwang. Auf dem neuen Album singt nun Kelly Sundown Carpenter von der
US-Band Outworld. Der Rest der Mannschaft blieb konstant und wurde nur durch einen zweiten
Gitarristen ergänzt. Wie beim Debüt wird auch "Section X" durch eine
Konzept-Geschichte zusammengehalten. Musikalisch kann man die Band wohl am ehesten bei den
bombastischen Prog- und Hollywood Metal Bands einordnen. Zumal der Song "Shadow
self" mit seiner Dramatik, den Chören, den ähnlichen Keyboards und den in
lateinisch gesprochene Teilen sehr stark an Rhapsody erinnert und quer verweist zu Liedern
à la "Queen of the dark horizons" (von der "Rain of a tousand
flames"-CD). Das darauf folgende "Sleeping beauty" zeigt eine weitere
Bandbreite der Band auf, weil sie da Varieté-Keyboard-Elemente einfliessen lassen, und
der Song dadurch zeitweise sehr zerbrechlich und zart wirkt. Bei "The dark side"
bedient man sich Hörspiel-Elementen, in dem man Gespräche zwischen zwei Personen einbaut
und die bedrohliche Atmosphäre weiter steigert. "Ecstasy arise" rockt dann
wieder nach vorne los und wird von kaum störenden Elektro-Elementen begleitet. Den
Schluss bildet der Titeltrack (mit neun Minuten das längste Stück der Scheibe), der
wiederum herrliche Spannungsbögen aufbaut und mit orientalischen Melodien trumpfen kann.
"Section X" ist ein schönes, cooles, aber auch zeitweise anstrengendes Album
geworden. Die Dramatik und Dichte der Songs werden trotz der hohen musikalischen Klasse je
nach Gemütszustand des Hörers mit zunehmender Länge des Guten zuviel. Wer symphonischen
Metal mag, kann also nichts falsch machen. Zumal sie sich in Punkto Eigenständigkeit vor
Rhapsody nicht verstecken müssen, und das will was heissen.
Roger W.
Punkte: 9.1 von
10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NEAERA - The
rising tide of oblivion
Metal Blade Records/Phonag
Neaera bringen mit "The rising tide of oblivion" ihre erste CD raus und gleich
ist eines klar: Es wird sicherlich nicht die Letzte sein! Euch erwartet feiner,
melodischer Death Metal mit knallenden Doublebass Attacken, hartes Riffing und eine etwas
eigenartige, aber gute Stimme. Denn Benny Hilleke an den Vocals adaptiert seinen Gesang
prima zu den Klängen, nie wirkt das Screaming oder das Growlen störend. Der
instrumentale Part ist sicherlich nicht innovativ, aber von hoher Qualität und variiert
ziemlich. Die CD wirkt irgendwie kompakt, das heisst, man fühlt keine grossen
Unterschiede zwischen den Songs, deswegen ist es auch schwer zu sagen, welche besser und
welche schlechter sind. Der interessanteste Song ist für mich aber "Where submission
reigns", denn dieser beinhaltet ein bisschen von allem, was die ganze Scheibe zu
bieten hat. Man geht von langsameren Parts zu schnelleren, aggressiveren und dann wieder
zurück zu ein langsameres Tempo. Auf diese Weise beschwört der Song verschiedene
Gefühle herauf, zum Beispiel bekommt man ein Gefühl von Hektik, dann aber wiederum von
Stille. Eigentlich klingen Neaera ähnlich wie At The Gates, glücklicherweise behalten
sie aber einen eigenständigen Sound, der nicht irgendwie einfach nur von einer anderen
Band kopiert und rüber portiert geworden ist. Der Name Neaera stammt übrigens aus der
griechischen Mythologie: Neaera ist eine Frau, die in sexueller Sklaverei geboren und
missbraucht wird! Deutliche Empfehlung also für Death Metal und Metalcore Fans, für alle
andere lohnt sich ein Reinhören sicherlich auch.
Marco B.
Punkte: 9.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FREEDOM CALL -
Circle of life
SPV/Phonag
Lange musste man warten, bis Freedom Call wieder ein neues Album in die Welt setzten.
Abgesehen von der letztjährigen Live-Scheibe "Live Invasion" hatte es schon
drei Jahre gedauert, bevor man sich nun "Circle of life" reinziehen kann. Laut
Begleitinfo zur neuen Scheibe, haben sich Freedom Call dazu reichlich Zeit gelassen. Dies,
um auch eine gewisse Reife zu erlangen. Nun denn, wollen wir mal schauen, was dabei
rausgekommen ist. Da wäre also der Opener "Mother Earth". Für einmal kein
schneller Song, der das Album eröffnet, gefällt er durch Einprägsamkeit und fette
Riffs. Bei "Carry on" denkt man, dass sowas schon x-mal da gewesen ist. Ist dann
aber dennoch zum grössten Teil eine eigenständige Hymne. Schon folgt mit "Hunting
high and low" ein Titel, welcher zwar nicht von Stratovarius gecovert ist, aber den
Finnen sehr ähnlich klingt. "The Gathering" lässt darauf mit bombastischen
Fanfaren aus dem Keyboard, geübten Freedom Call Hörern das Herz höher schlagen. In die
(für mich) monumentale Kerbe schlägt "Hero nation" mit seinem geilem Chorus.
Spätestens mit den nächsten Fanfaren-Klängen bei "Starchild", kommt der
typische Happy Metal-Stil von Freedom Call zum Zug. Wer bis jetzt immer noch nicht happy
ist, wird spätestens bei "Eternal flame" auf und ab hüpfen. Zu guter Letzt
lässt uns das Titelstück "Circle of life" in eine ganz wunderbare Welt
eintauchen. Eher langsam und gemächlich beginnend, um sich danach mit einem Knall in
einem geilen Mitsing-Part zu vollenden. Somit wären ein paar Songs vom aktuellsten
Release der deutschen Band mit ihrem schweizerischem Gitarristen hervor gehoben. Als
gesamtes Werk betrachtet, hat es sich wirklich gelohnt, so lange auf ein neues Album zu
warten. Alle Trümpfe, welche diese fantastische und symphatische Band ausmachen, werden
ausgespielt. Eine Happy Metal-Scheibe, die ein bisschen mehr Positives und Fröhlichkeit
in die von Totenköpfen zugekleisterte Metal-Szene bringt. Be Happy sag ich da nur!!
D.J. Roxx
Punkte: 9.0 von 10
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DREAMTALE -
Difference
Spinefarm Records/MV
Die Opernwelt reut's , die Power Metaller freut's. Mit Jarkko Ahola exportierte Finnland
vor einigen Jahren einen Sänger, der es mit jeder männlichen Maria Callas aufnehmen
könnte. Überhaupt erinnert "Difference" des Öfteren an eine metallische Oper.
Und das Beste daran: Es ist eine Oper, die mit wenig Kitsch und ohne sülzende Dramatik
auskommt, dafür mit einer hübschen Portion Geknüppel (damit ist heute nichts Brachiales
gemeint) und Mut zu Experimenten besticht. Das dritte Album zählt, sagte man schon zu
Zeiten, als es vielen Bands gar nicht möglich war, nach zwei minder erfolgreichen Alben
noch eines herauszubringen. Doch wenn der Spruch mittlerweile wahr geworden ist, dann
haben Dreamtale es geschafft. Verantwortlich dafür ist der, wie erwähnt, grossartige
Vokalist, dessen Einsatz mir oft ein Lächeln auf die Lippen zaubert, so viel Herzblut
legt er in seine Stimme. Daneben sicher auch, dass sich die Finnen die Freiheit zu
erfrischenden Ungewöhnlichkeiten nahmen und die solide Soundwall. Wobei es zu Letzterem
einen klaren Kritikpunkt gibt, und der ist das Arrangement der Gitarren. Live ist dieser
Sound niemals möglich und er soll es auch gar nicht sein. Durch den Weichspüler
geschleuderte Soli wollen wir nun einfach mal nicht hören. Man kann nun jedoch wählen,
ob man sich darüber aufregen oder sich vom restlichen Angebot betören lassen will. Zu
den Ungewöhnlichkeiten lässt sich Folgendes sagen: Es gibt Passagen, wo man sich
verwundert fragen kann: Wie sind sie denn hier gelandet und..., ist das überhaupt noch
Metal? Beim Wiedereinsetzen der pulsierenden Drums lautet dann die Antwort aus einem
freudestrahlenden Gesicht: Ja, und ob das Metal ist! Wer so geschickt filmmusische,
akustische oder sonst irgendwie unmetallische Elemente einbauen kann, beweist Mut zum
Stilbruch in der heute so strikt geordneten Metal-Landschaft. Das beweist meiner Meinung
nach die Liebe zur Musik und das ist es, was doch Metal von gewissen anderen
massenhörigen Musikrichtungen abhebt. Langer, pathetischer Rede kurzer Sinn: Die neue
Dreamtale ist cool und Leute ohne Scheuklappen am Metal-Zaumzeug werden ihre helle Freude
daran haben.
Leandra J.
Punkte: 9.0 von 10
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POWERWOLF
Return in bloodred
Metal Blade Records/Phonag
Mit Wolfsgeheul beginnt das Debüt-Album von Powerwolf. Was danach einen um die Ohren
schlägt, ist aber alles andere als zum Heulen. Denn schon nach ein paar Takten entlockt
"Return in bloodred" ein Lächeln, welches man bis zum Schluss nicht mehr
wegkriegt. Powerwolf wurden von den Gebrüdern Charles und Matthew Greywolf (kein Witz) an
Bass und Gitarre, zusammen mit dem rumänischen Sänger Atilla Dom, gegründet. Hinzu
kamen Falk Maria Schlegel an der Orgel und der Fellverdrescher Stéfane Funèbre. Aus der
Instrumenten-Zusammensetzung ergab sich dann auch der Musikstil von Powerwolf. Es
dominiert klassischer Heavy Metal, der durch die Orgel eine düstere Atmosphäre
verbreitet. Die Songs sind abwechslungsreich gestaltet und bleiben sofort im Ohr hängen.
Sänger Atilla setzt sein Organ mit einer Leidenschaft ein, die man von einer Newcomer
Gruppe echt nicht erwarten konnte. Diese Jungs lieben ihre Musik wirklich. Themenmässig
leiern die Songtitel auf den ersten Blick die klassischen Metal-Klischees vor. Auch das
Cover bescherte mir erst einen kleinen Lachanfall, da ein ähnlicher Wolf bei der
"Wacken 03 DVD" vom Wacken-Signet begraben wird. Bei genauerem Hinhören merkt
man aber, dass die Lieder vor allem rumänische Sagen und Geschichten erzählen. Der
Opener "Mr. Sinister" zum Beispiel, erzählt von Graf Draculas Vater.
Musikalisch erinnert man dabei an Stoner Rock Gruppen à la Spiritual Beggars. Black
Sabbath-artig langsam, und zähflüssig geht es beim Stampfer "Black mass
hysteria" zu und her. Zum Schluss gibt es dann noch zwei Songs, die sehr stark an
andere Gruppen erinnern. "Montecore" hätte von seinem Aufbau her auf der
"XIII" von Rage stehen können. Zudem weckt Atilla Dom's Stimme plötzlich
Assoziationen zu Peavy Wagner. Ein Stück später könnte man im Refrain meinen, hier
singe Ozzy Osbourne persönlich und der Song wäre von der (noch) aktuellen "Prince
of Darkness"-Scheibe geklaut worden, Hammersong! Der wirklich einzige negative Punkt
an "Return in bloodred" sind die "Ohooos, ohoos" die bei mehreren
Stücken auftauchen und die mit der Zeit nerven. Dabei fragt man sich, wie diese Stellen
dann zur Abwechslung mal mit "Ihiiiii, ihiiiii" oder "Hähäää,
hähäää" klingen würden. Lange Rede kurzer Sinn: Powerwolf erfinden den (Horror-)
Heavy Metal zwar nicht neu, verpacken ihn aber so, dass es eine Freude ist, zuzuhören.
Roger W.
Punkte: 9.0 von 10
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TRAIL OF TEARS -
Free fall into fear
Napalm Records/MV
Frauen hassende Kommunen haben nun mal wieder einen Grund, ein Kerzchen anzuzünden, wurde
doch kurzerhand die letzte "Trällerlise" über die Planke zu den Fischen
geschickt. Ersetzt hat man das Gerippe durch Kjetil Nordhus, welcher noch von Green
Carnation bekannt sein sollte. Doch dessen nicht genug, war der einstige Pfad von T.O.T.
dem Gothic Metal gewidmet, verlässt man diesen und lässt sich durch Black- Dark- und
Death Metal Einflüsse inspirieren. Diese Generalüberholung bewirkt wahre Wunder. Bereits
der Opener "Joyless trance of winter" rollt mächtig durch die Boxen und lässt
die alten Tage von T.O.T. völlig vergessen. Schwere Riffs, gepaart mit düsteren Keys und
einem Todesgroove, wissen zu begeistern und die Nackenwirbel auf Betriebstemperatur zu
bringen. Die Zutaten von gnadenlosem Geprügel, fetten Death-, stellenweise
Thrash-lastigen Riffs, atmosphärischen Parts und Melodien, verschmelzen zu einem
aggressiven Kuchen, der durch eine ausgezeichnete Produktion verziert wird. Das "zwei
Sänger Konzept" geht sehr gut auf. Während die Growls von Ronny für die nötige
Dunkelheit sorgen, bringt Kjetil die Melodien mit ein, was um einiges besser tönt, als
die alte Männlein-Weiblein Konstellation. Dezente Beigaben, wie Streicher in
"Carrier the scars of life", ein Chor in "Frail expectations, oder dann
doch ein kurzes Gastspiel einer holden Dame in "Cold hand of retribution" geben
den einzelnen Songs das gewisse Etwas. Auch das eher Thrash-lastige "Point zero"
weiss durch das fette Riffing zu begeistern und versetzt den Nackenwirbeln den
endgültigen Todesstoss. So klopfen und kombinieren T.O.T. die unterschiedlichsten
Einflüsse zum wohl besten Album ihrer bisherigen Bandgeschichte.
R.K.
Punkte: 9.0 von 10
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BLACK LABEL
SOCIETY - Mafia
Artemis Records/MV
Lange und oft habe ich mir das nun mittlerweile siebte Album meines Gitarren Gottes
angehört und meine Meinung immer wieder geändert. Viele Male begann ich neu über den
Menschen zu schreiben, welcher mit gerade mal 20 Jahren geschafft hat, wovon andere nur
träumen können. Er wurde wohl vom bekanntesten "Rockstar" aller Zeiten als
Lead-Gitarrist engagiert und besitzt mittlerweile auch sowas wie seine eigene Mafia. Er
fährt leidenschaftlich gerne Harley, ist Präsident seines eigenen Motorrad-Clubs mit
mehreren in den USA verbreiteten Chapters, bezeichnet seine ihm wichtigen Mitmenschen
gerne als Familie und hat dazu noch seine eigene von Gibson hergestellte
"Gitarrenmarke", genannt "Bulls Eye". Na, klingelt's? Die Rede ist
natürlich von Zakk Wylde, wohl eher bekannt als Gitarrist von Ozzy. Dass Mister Wylde
aber nicht nur saumässig geil an seiner Gitarre rumzupfen kann, sondern zudem auch noch
eine absolut geniale Stimme hat, dürfte jedoch den wenigsten bekannt sein. Nach seinem
letzten Album "Hangover Music Vol. VI" wo es nun doch eher bedächtig zu und her
ging, zeigt uns Zakk mal wieder, wo "Bartli den Moscht holt" und gibt Vollgas,
stimmlich wie auch klampfentechnisch. Obwohl mir seine Balladen-Stimme um einiges besser
gefällt, doomt der Mann mit der Whiskey-Stimme kräftig und erinnert manchmal auch ein
Stück weit etwas an Ozzy, was aber sicherlich nicht beabsichtigt ist. Leider muss ich ihm
etwas grössere Abzüge bei den Songstrukturen geben, da sie nicht immer sonderlich
einfallsreich sind und einen auch nicht wirklich im Gehörgang hängen bleiben, ausser
sicherlich "Suicide Messiah". Doch wer auf gute, harte und ehrliche
Rock'n'Metall Musik steht, muss hierbei zugreifen, denn das Album donnert nur so daher,
was das Instrumentale betrifft. Natürlich verzichtet er auch hierbei nicht auf eine
seiner wunderschönen Balladen, nämlich "In this river", welche mal wieder
zeigt, dass auch der härtest aussehendste Rocker manchmal einfach nur ein grosser
Knuddelbär sein kann. Wer übrigens diesen Song sowie "Suicide Messiah" noch in
der wunderschönen Live Acoustic-Version anhören möchte, kann mich gerne anmailen. Also,
der Frühling ist da, holt Eure Maschinen (oder auch Fahrräder, wollen ja nicht so sein),
packt ordentlich Bier und Whiskey in den Rucksack und düst zu den Klängen von Zakk auf
der Route A1 dem Sonnenuntergang entgegen. Naja..., für die anderen genügt auch der
Fahrradweg! Doch vergesst auch hier nicht die 0,5 Promille- sowie ohrentaugliche
Dezibelgrenze nicht.
Daniela
Punkte: 8.9 von 10
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JAMES LABRIE -
Elements of persuasion
InsideOut Music/Phonag
Nach den beiden Mullmuzzler Scheiben von 1999 und 2001 folgt jetzt mit "Elements of
persuasion" quasi die dritte Solo-Scheibe des DT-Sängers. Oftmals werden
Solo-Projekte dazu benutzt, andere Ideen neben der Hauptband zu verwirklichen. Beim
thrashigen und knallharten Opener "Cruzify" werden aber gleich Erinnerungen an
"Train of thought", das letzte DT-Album, wach. "Alone" greift darauf
Moderneres à la Korn und Konsorten auf, das jedoch dank der typischen Stimme von James
und den geilen Soli von Gitarrist Marco Sfogli den (prog-) metallischen Charakter
weitgehend behält. Gleiches gilt für "Freak", das zu Beginn kurz das an
"Metropolis Part. 1" angelehnte Riff aufgreift. Ausserdem werden immer wieder
mal Keyboard-Sounds verwendet, wie ich sie letzthin auch bei Mortiis gehört habe und die,
wie oft, bei den Klangtüftlern Tangerine Dream zu finden sind. Die Songs wirken generell
nicht so vertrackt wie bei Dream Theater und lassen LaBrie dennoch genügend Raum für das
Entfalten seiner variablen Stimme. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass es auf
"Elements of persuasion" etwa langweilig zu und her geht. Die Guitar-Riffs
streifen zum Beispiel bei "Pretender" locker die Gefilde von Nevermore, während
"In too deep" musikalisch gesehen massig Vibes von Rammstein verströmt! Je
länger sich der Silberling dreht, desto mehr wachsen auch die Songs mit! Fans von James
LaBrie (und DT) können hier blind zugreifen und wer allenfalls die beiden Mullmuzzler CDs
im Regal stehen hat, sowieso! Interessant am Rande ist auch die Tatsache, dass zehn Titel
der insgesamt zwölf Songs aus nur einem Wort bestehen!
Rockslave
Punkte: 8.9 von 10
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PAINMUSEUM
Metal for life
Demolition Records
Metal(l) zum Leben versprechen uns Painmuseum auf ihrem Debüt-Album und zumindest ich
kann ganz gut damit leben. Zumal die Musiker keine Anfänger sind, und in etablierten
Gruppen wie Testament, Halford, Iced Earth, Hatred, Death oder Vintersorg spielen,
respektive spielten. Gegründet wurden Painmuseum von Gatarrist Metal Mike Chlasciak, der
massgeblich an Rob Halford's Rückkehr als Metal God mit Halford beteiligt war. An diese
Band orientieren sich Painmuseum aber nicht, was vor allem an Sänger Tim Clayborne
(Hatred) liegt. Der steuert das Album mit seinem Kreisch- und Keiff-Gesang in Richtung
Death Metal. Entfernt erinnert das Ganze an Overkill. Ganz geil klingen Painmuseum bei
"Bloody wings" und "Live and die", wo auch klare Gesänge in den
Refrains zugelassen werden. Gerade "Live and die" überzeugt als dynamische
Metal-Hymne mit Gänsehaut- Refrain und sollte zum Live-Kracher werden, sollten Painmuseum
mal live auftreten dürfen. Denn genau hierzu stehen grosse Fragezeichen im Raum. Metal
Mike selber und Bassist Steve DiGiorgio spielen als feste Mitglieder bei Testament und
auch die anderen sind nachwievor ihren (Haupt-) Bands verpflichtet. Die Produktion ist
passend zum Sound ziemlich dreckig und kantig geworden, was den Liedern noch mehr
Authentizität und Charme verleiht. "Metal for life" ist ein Album geworden, das
ich tatsächlich mal gerne live hören möchte.
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
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HEXENHAMMER -
Divine new horrors
Twilight/NSM
Spontan dachte ich an old school Black Metal, da das Buch "Malleus maleficarum"
(= Hexenhammer) im dunklen Mittelalter zu DER Bibel für legale
Kräuterweibchenverbrennung(en) avancierte. Aber weit gefehlt, denn die jungen Deutschen
prügeln sich auf ihrem Erstling durch elf röchelnde Todesblei-Verurteilungen, plus einem
Instrumental der eher groovigeren Art. Nicht, dass Ihr jetzt glaubt, das Material sei im
Midtempo gehalten, denn die Stilart fährt fast durchwegs auf der amerikanische Schiene.
Jedoch finden sich trotz des eher geblasteten Grundgerüsts durch die Bank immer wieder
schleppende Passagen, feine Melodie-Linien und sogar spacige Flanger-Effekte, die sich auf
die 36 Minuten abwechslungsreif aufteilen und "Divine new horrors" nicht zu
einem durchschnittlichen kennst-du-einen, kennst-du-alle-Songs-Album verkommen lassen. Als
grober Vergleich sind am ehesten Cannibal Corpse, Vader und Suffocation zu nennen, jedoch
ohne den Groove-Anteil, der Hexenhammer doch recht eigenständig erscheinen lässt. Als
Anspiel-Tipps würde ich das geil vibrierende "Tortured existence" mit dem
"Hi, I'm Candy - (geröchelt) ..of course you are"-Sample aus dem ersten
Highlander Movie, und das aus der Reihe tanzende, da cool rockende, "Enter my
tomb" empfehlen. Die Produktion ist für ein Debüt ebenfalls schwer in Ordnung und
darum möchte dieses vertonte Sperrfeuer eigentlich nichts weiter als gehört werden.
HaRdY
Punkte: 8.9 von 10
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SOUL STRIP
Soul strip
Aurora Music
Aufgepasst, Soul Strip kommen! Und zwar laut Homepage aus einem dieser namen- und
gesichtslosen Vororte von Zürich. Während ich nun am Rätseln bin, welches dieser
schönen Dörfer es sein könnte, schleicht sich deren Musik in mein Gedächtnis. Nach
wenigen Momenten habe ich die Frage vergessen und lausche dem klagenden, melodischen
Gesang, den kraftvollen Gitarren und der Rhythmus-Sektion, die so gar nicht an die Schweiz
erinnern wollen. Eher an Seattle und deren Bands. Dort, in den USA wurden die ersten Songs
an College Radios gespielt. Und ebenfalls dort wurde auch das zweite Album "Soul
strip" eingespielt. Als Produzent wirkte Warren Croyle, der auch schon für Slash
(Ex-Guns n'Roses und Velvet Revolver) und Bruce Dickinson gearbeitet hat. Herausgekommen
ist dabei ein Album, das vor allem durch seine schönen Melodien besticht. Mit "April
won" beginnt "Soul strip" gleich sehr akkord- und stakkatolastig und rockt
schön nach vorne los. Nach drei Liedern wird es mit "Josephine" und "Won't
play dead" zum ersten Mal ruhiger und sphärische Keyboard-Klänge begleiten die Band
beim erst genannten Song. Danach zieht das Tempo wieder an, bevor "Chosen" mit
Dampfwalzen-Gitarren beweist, dass Black Sabbath sogar den Grunge mitgestaltet haben. Mein
momentaner Lieblingssong auf der Platte heisst "Mister Patenti", der zuerst
leicht an ruhige Guns n'Roses erinnert, dann aber durch den Gesang von Goran Bajic wieder
als Soul Strip erkennbar wird. Ein kleines, feines Solo komplettiert das Lied am Schluss.
Wer unbedingt richtigen harten Stahl braucht, ist bei Soul Strip sicher an der falschen
Adresse. Wer aber Bands wie Nirvana, Nickelback und Konsorten nicht zum Teufel schicken
will, findet ein schönes, über weite Strecken melancholisches Album, welches mal nicht
durch Paranoia und Selbstzerstörung glänzt.
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
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CIRCLE II CIRCLE -
Middle of nowhere
AFM Records/MV
Als sich Zak Stevens aus privaten Gründen vor ein paar Jahren bei Savatage ausklinkte,
brach unter den eingesessenen Sava-Fans die kollektive Trauer aus. Viele sagten damals,
das sei das Ende der US-Kultband. Nun denn..., Damond Jiniya folgte und konnte sich nach
einer Weile recht gut in Szene setzen, obwohl er nie einen Hauch der Aura von Stevens
ausstrahlen konnte. Mittlerweile, das heisst aktuell, ist es um Savatage (nebst der Sache
mit dem "The Trans-Siberian Orchestra") ziemlich ruhig geworden, während Zak
Stevens nach dem ansprechenden Debüt "Watching in silence" von 2003 den
nächsten Longplayer mit dem Titel "Middle of nowhere" am Start hat. Mit
komplett neuer Mannschaft (!) knüpft er dort an, wo er vor zwei Jahren aufgehört hat.
Das heisst perfekt auf seine variable und markige Stimme zugeschnittene Songs. Dass sich
das Ganze dabei von Anfang an relativ stark nach Savatage anhört(e), war zu erwarten,
wenn sich Master-Mind Jon Oliva und bei drei Songs auch Chris Caffery (g) für das
Songwriting (des Erstlings) verantwortlich zeigten. Live schnitt die Truppe als Band aber
vor allem an den (deutschen) Festivals nicht so berauschend ab. Das konnte auch der eine
oder andere Sava- und Metallica-Cover nicht mehr ausbügeln. Mitunter vielleicht auch ein
Grund, dass bei der kürzlichen Stipp-Visite im Z7 in Pratteln ein völlig neues Line-Up
auf der Bühne stand und siehe da, es war tatsächlich um Längen besser! Dazu gehörten
natürlich auch die neuen Songs, die sich fliessend zu den alten Perlen gesellten. Vor
allem die Hinzunahme eines zweiten Gitarristen wirkte Wunder, denn das agile Duo Andrew
Lee und Evan Christopher lieferte eine mörderische Soundwand ab, die man auch auf dem
neuen Studio-Werk hören kann, da der Härtegrad sichtlich zugenommen hat. Schon der
geniale Opener "In this life" hat bereits jetzt das Zeug zum Klassiker. Nach dem
getragenen Beginn, entwickelt sich eine perfekte Metal-Hymne. Wild stampfend folgt
"All that remains" auf dem Fusse, wo sich Zak einmal mehr als Koryphäe seines
Fachs zeigt. Obwohl die Qualität der weitgehend im Midtempo gehaltenen Songs (bei denen
das Duo Oliva/Caffery offenbar abermals entscheidend mitwerkelte) im Mittelteil etwas
nachlässt, stimmt einen die Schlussrunde wieder versöhnlich, zu der auch der Titelsong
gehört. Top Metal-Scheibe mit einer Hammer-Produktion, die eigentlich jeder Genre-Kenner,
ob Fan von Savatage oder nicht, sein Eigen nennen muss!
Rockslave
Punkte: 8.7 von 10 Hier reinhören
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FATE - Scratch'n
sniff
MTM-Music (Classix)/Phonag
Es überraschte mich nicht, als es in der Classix-Reihe ein zweites Album von Fate zu
entdecken gab. Gut möglich, dass ich das Teil vor Jahren in irgend einem Plattenladen
schon in den Händen hielt. Drei Jahre nach "A matter of attitude", also 1990
folgte die nächste Scheibe, so zu sagen das berühmtberüchtigte dritte Werk! Nachdem der
Vorgänger mindestens teilweise etwas kitschig wirkte, war ich gespannt, was mich nun
erwarten würde. Gitarrist Hank Shermann, der kurz darauf wieder (bis mindestens 1999) bei
seiner alten Combo Mercyful Fate einstieg, liess es zuvor auf "Scratch'n sniff"
nochmals kräftig in Richtung Hard Rock angehen. Der ziemlich auf Ami-Rock getrimmte Sound
überrascht von Beginn an durch knackige Hooklines und einprägsame Melodien, die oft an
Ratt zu ihren besten Zeiten erinnern. Dazu steuert Shermann etliche, irre Soli bei, die
man sonst nur von Steve Stevens (Billy Idol & Atomic Playboys) oder Steve Vai her
kennt. Das verleiht dem ganzen Material das gewisse Etwas und lässt es deshalb kaum bis
nie in die Nähe der Durchschnittlichkeit abgleiten. Sei es schleppend wie bei "Walk
on fire" oder balladesk ("Freedom"). Bei "Won't let you down"
hört sich die Gitarren-Arbeit nach dem guten Jake E. Lee an, als er noch für Madman Ozzy
in die Saiten haute, cool! "Surgeon in love" ist dagegen etwas einfacher
gestrickt, beinhaltet aber einmal mehr ein megamässiges Guitar-Solo, das ebenso gut von
Stevens stammen könnte. Keiner der insgesamt zwölf regulären Album-Tracks reisst
"Scrach'n sniff" entscheidend runter. Im Gegenteil..., es kommt gar noch besser!
Wie oft bei den MTM Re-Releases, zieren zusätzliche Bonus-Tracks die jeweilige
Veröffentlichung. So auch hier in Form von zwei zusätzlichen Songs, wovon vor allem der
Allerletzte dem Ganzen die Krone aufsetzt: "Don't do drugs". Selbst die längst
verblichenen Lion hätten dieses Groove-Monster nicht besser hingekriegt. Die überaus
fette Produktion von Tommy Hansen tut noch ihr Übriges dazu. Fans von Melodic Rock mit
ordentlich Schmackes müssen das Teil unbedingt antesten!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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ENDHAMMER
Hamburg
Eigenvertrieb
"Dies ist die Geschichte einer Gesellschaft, die fällt. Und während sie fällt,
sagt sie immer wieder, um sich zu beruhigen: Bis hierher lief's noch ganz gut, bis hierher
lief's noch ganz gut. Aber wichtig ist nicht der Fall, sondern die Landung."
Mit diesen Worten beginnt die Demo-CD von Endhammer. Das darauf folgende Lied
"Alkohol" wettert auch gleich gegen zwei gesellschaftliche Missstände:
Alkoholsucht und Arroganz. Die Texte werden dabei mehr geschrieen als gesungen und
drücken dem Ganzen noch mehr Duck auf. Dabei scheint die Musik absichtlich mit einem
gewissen Rauschen aufgenommen worden zu sein, um noch mehr Atmosphäre zu schaffen. Alles
was dir bleibt, kommt dann immer noch knallhart, aber schleppend und mit melancholischem
Gesang daher. Mit "Den Letzten beissen die Hunde" endet dann dieses Demo-Album
bereits. Der Titel beschreibt passend, um was es geht und rockt zum ersten Mal richtig
Punk'n'roll-mässig nach vorne los. Endhammer tendieren mit ihren deutschen Texten und
ihrem musikalischen Stil in Richtung Böhse Onkelz, legen aber härtemässig noch zu. Wer
beim Namen Endhammer an eine Nazi-Rock-Band denkt, liegt falsch. Endhammer ist der
norddeutsche Ausdruck für den endgültigen Hammer (zum Beispiel Song), also ein Synonym
für perfekt. Wer sich selber von ihrem Sound überzeugen will, kann die Lieder gratis
über ihre Homepage www.endhammer.com herunterladen oder die CD dort für drei Euro
bestellen. Endhammer wollen damit der Musikindustrie zeigen, dass sich gratis Download und
CD-Verkauf nicht zwingend beissen müssen. Hoffen wir, dass sie Erfolg haben werden, und
zwar so, dass sie sich bald in eine Reihe mit Niederschlag werden stellen können, bei
denen zwei ihrer Mitglieder auch schon gespielt haben.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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SCHWERMETALL.CH -
Sampler / Vol.2
Eigenvertrieb
Wer bis heute so unglaublich naiv war und noch nie was von der Webpage unserer Brüder und
Schwestern im Geiste vom Schwermetall.ch gehört hat, sollte das jetzt subito nachholen!
Aaaber heute noch!! Denn Morgenstern a.k.a. André Müller betreibt mit seiner
schlagkräftigen Truppe eines der feinsten, übersichtlichsten und detailliertesten
Metalzines für die extremeren Gangarten im deutschsprachigen Raum. Auch für mich ein
Nachschlagewerk, das fast nicht mehr wegzudenken ist. Aber genug geschleimt und die
Aufmerksamkeit auf den vorliegenden Rundling gelenkt. Die zweite Ausgabe des hauseigenen
Samplers ist mit sechzehn hochkarätigen Untergrund-Bands aus CH/AT und DE gespickt, auf
500 Exemplare limitiert und untermauert einmal mehr, dass sich auch unbekannte
"Feld-, Wald- und Wiesenbands" vor internationaler Konkurrenz auf Labelebene
garantiert nicht zu verstecken brauchen. Nur schon das chefmässige Niveau einiger
Eigenproduktionen lässt ein paar namhafte Bands und Studios mit Geld im Sack und
amtlicher Reputation wahrlich extrem alt aussehen. Die Stilistiken umfassen von old school
Black Metal bis modernem Death/Thrash alle erdenklichen Variationen der gängigen
härteren Spielarten und ein paar der vorgestellten Bands werde ich definitiv noch näher
begutachten! Unglaublich, was sich so alles an exzellentem (und schrägem) Material im
tiefen Untergrund tummelt. Gleich die erste Angriffswelle mit den coolen, schwarzstahligen
"Tribes of Caïn", den Hochniveau-Brutalos von "Path of Golconda" und
den old school Bläkkies von "Nordafrost" zeigen eindrücklich an, wie die
Schlacht ausgehen wird. Aber auch die Folk Metaller von "Eluveitie", die
Ami-Deather "Deadborn" und "Dawn Of Disease" sowie die
experimentell-stumpfen "As Sanity Fades" und die Kommerz-Schwarzheimer von
"Nekropolis" sind hervorzuheben. Alle Bands einzeln zu beschreiben sprengt
leider meinen zeitlichen Rahmen, darum verweise ich gleich auf die Bestelladresse dieses
herausragenden Samplers (http://www.schwermetall.ch/sampler/index.htm). Ein Blindkauf der
sich auch durch das liebevoll gestaltete, interaktive Booklet definitiv lohnen wird und
mit dem mehr als fairen Preis von geschmeidigen CHF 10.- heftig auf die dankbaren
Tränendrüsen drückt! Und da ich stolzer Besitzer von Exemplar 111 bin, fühle ich mich
gerade wie 1/6 Satan und das Motto ist eigentlich eh klar: Support your local underground!
HaRdY
Punkte: keine Wertung
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THE CHOCOLATE
ROCKETS - Now listen
Reality Entertainment/Phonag
Hoppla! Jetzt können wir wieder mal das Tanzbein schwingen. Fünf Jungs aus
Hinterkappelen (aus dem Kanton Bern) haben im Jahre 1998 die Band The Chocolate Rockets
gegründet, die hauptsächlich Rock'n'Roll Sound, gemixt mit Punk zum Besten geben. Man
hat hier wohl Glück gehabt, konnte man doch 2004 einen Deal ergattern, den sage und
schreibe eine Firma in Los Angeles abschloss. Das Resultat hören wir hier mit "Now
listen". Die zwölf Songs klingen frisch, sind absolut radiotauglich, was in den
Staaten vielleicht ein bisschen Airplay geben wird und gehen voll ab. Fröhlich positiver
Sound, der bei keiner Grill-Party fehlen sollte. Man versuchte sich sogar an WASP's
"I wanna be somebody". Live wird das Ganze sicher noch einen Tick besser
rüberkommen. Ich werde jetzt sofort meinen Grill installieren, das Bier in den
Kühlschrank stellen, ein paar Freunde anrufen und "Now listen" zum Besten
geben, natürlich mit einem besonders hohen Lautstärkepegel. Der Nachbar wird mir
"dankbar" sein und wenn nicht, ist das nicht mein Problem. Die Sommersaison ist
hiermit eröffnet. Prost!!
Daniel J.
Punkte: 8.4 von 10
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HEARTLAND
Move on
Escape Music
Was es heisst, zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort zu sein, davon können die Herren
von Heartland ein ellenlanges Ständchen singen. Genau zu dem Zeitpunkt, als der Hard Rock
zu Grabe getragen wird (Anfang der 90er), gründen Chris Ousey und Gary Sharpe (beide
Ex-Monroe) eine reinrassige A.O.R. Combo, nämlich Heartland. Schon nach dem
selbstbetitelten Debüt (1991), feuerte sie ihr Label A&R, was zu einer Zwangspause
führte, bis sie 1995 "Wide open" bei einem noch jungen Betrieb namens Escape
auf den Markt losliessen. Jetzt, zehn Jahre und etliche Line-Up Rotationen später,
erscheint (immer noch bei Escape) ihr neuntes Album "Move on".
Hauptverantwortlich für diesen neuen Streich ist wieder Chris Ousey, zusammen mit Steve
Morris, der sich vor allem als Mitmusiker und Co-Songwritter bei der Ian Gillan Band einen
Namen machte und der sich auch für die ausgesprochen ansprechende Produktion des
taufrischen Silberlings verantwortlich zeichnet. Das ganze Material klingt so etwas von
retro, dass man das Gefühl bekommt, sich in eine frühere Epoche zurückgebeamt zu haben.
Songs wie der Opener "Hard hearted man", "To sad to cry" oder der
Groover "City of lights" sind reinrassige A.O.R. Nummern, die durch eingängige
Hooks und Mitsing-Refrains zu gefallen wissen. Daneben darf natürlich auch die
obligatorische Herzschmerz-Ballade nicht fehlen, die auf "Move on" gleich
doppelt vertreten ist, nämlich in "How was I to know" und "Hell or high
water". Zeiweise drängt sich dann auch schon mal der Vergleich mit den Recken von
Gotthard auf: Schöner, leichter Hausfrauen-Rock, der sich besonders gut zum Putzen
eignet. Neben dem, zwar guten, aber nicht besonders überragenden Songmaterial findet sich
in "Rotate" ein waschechter 70s-Rocker, der für mich zu den
exzellentesten Songs zählt, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Exzessive
Gitarren treffen auf virtuose Orgel-Parts und werden durch einen Hammer-Refrain veredelt,
der wie gemacht scheint für Hallen in Madison Square Garden Grösse. Deep Purple lassen
grüssen! Klar, Heartland sind schon traditionell, vielleicht sogar zu traditionell, aber
dass sich die Herren Ousey und Morris nicht darum scheren, was andere Leute von ihnen
denken, wird spätestens dann klar, wenn man sieht, dass die Truppe schon neun Alben
veröffentlich hat und immer noch nicht beachtet wird. Vollkommen zu Unrecht, wie ich
finde.
Kissi
Punkte: 8.2 von 10
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V8 WANKERS - The
demon tweak
Rude Records
Die Offenbacher Big Block Rocker setzen mit ihrem dritten Album ihre Linie des
Schweine-Rocks konsequent fort. Das Mittel dazu: "The demon tweak", was
ungefähr soviel heisst wie die optimale Einstellung des Motors. Und genau so übertragen
die volltätowierten Jungs das auf ihren Sound. Die Songs dröhnen druckvoll, dreckig auf
allen acht Zylindern und jagen dabei hochgradig verdichteten Rock'n'Roll aus dem
verchromten Auspuff. Man merkt, dass es den Wankers Spass macht, ja man hört es richtig
heraus. Da wird gerockt, geschwitzt und jede Menge Freude verbraten auf "The demon
tweak". Einzelne Tracks hervorzuheben ist sehr schwer, da alle dreizehn Lieder voll
abdrücken und auch beim Zuhören ungeheuer Laune machen. Also schmeisst Euch die Scheibe
in den CD-Player Mädels und Ihr habt den Frühlingsputz mindestens in der Hälfte der
Zeit erledigt, und die Jungs bringen in der Zwischenzeit ihren V8 in der Garage zum
Glänzen "and the spring goes on!!"
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10
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PAIN OF SALVATION
- Be live (DVD)
InsideOut Music/Phonag
Mastermind Daniel Gildenlöw und seine Jungs haben mit ihrem Konzept Album "Be"
im vergangenen Herbst alle stilistischen Grenzen gesprengt. Nun liegt uns das Meisterwerk,
live eingespielt mit einem Orchester, vor. Als Rockshow mit "Spoken word"
Passagen, Kostümierung und schauspielerischen Einlagen. Das neunköpfige "Orchestera
of Eterity" überzeugt ebenso, wie Pain Of Salvation durch hervorragende
Spielfreudigkeit, lateinisch gesprochene Sequenzen, Gebete von Anrufbeantwortern via
Zuspielung und eine musikalische Reise in Welten zwischen Queen'schem Opern-Rock, Folk und
"Floydschen" Sphärenklängen, Klassik, Prog Metal natürlich und sogar Gospel
live! "Be" muss für alle Anwesenden ein unvergessliches Erlebnis gewesen sein.
Die DVD hat dieses einmalige Ereignis wunderbar eingefangen. Ein herrliches Vergnügen
für alle Prog und Pain Of Salvation Anhänger.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
Hier
bestellen für 39.90 SFr.
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V. A. Cover
it up Vol. 1
Nuclear Blast/MV
Klar, Nuclear Blast hat in den letzten paar Jahren immer wieder den Vogel in Sachen
unnötiger und hirnrissiger Veröffentlichungen abgeschossen, aber manchmal gelingt es
auch einem blinden Huhn, ein Korn zu finden, oder besser gesagt etwas auf den Markt zu
bringen, für das sich die Knete hinzublättern auch wirklich lohnt. Auf stolze 2 Stunden
und 31 Minuten bringt es der Doppeldecker an Spielzeit, und das auch noch zum Special
Price (was auch immer das sein soll). Wie vielleicht schon am Titel zu erahnen ist,
handelt es sich bei dieser Compilation, bei der natürlich nur Nuclear Blast Bands
vertreten sind (die Firma weiss wie man Werbung macht), um ein Sammelsurium an
Cover-Versionen. Das Konzept lautet: Berühmte Metalband covert noch berühmtere Band.
Zwar ist ein Grossteil der Songs schon in irgendeiner Weise (B-Side, Bonustracks,
Liveversionen, Tribute-Alben u.s.w.) veröffentlicht worden, doch alles auf einen Fleck
macht schon Eindruck und auch extrem Spass. Wenn zum Beispiel HAMMERFALL (feat. Kai
Hansen) Helloweens "I want you" zocken, DIE APOKAPYPTISCHEN REITER ihren Helden
Manowar mit "Master of the wind" Tribut zollen oder THERION "Under Jolly
Roger" in einen bitterbösen Goth-Rocker transformieren, macht das einfach Laune ohne
Ende. Ob BLIND GUARDIAN ("Spread your wings" von Queen), GRAVE DIGGER
("Running free"; Iron Maiden) oder NIGHTWISH ("Symphony of
destruction" von Megadeth), alle Gewinnerpferdchen aus dem Stall in Donzdorf sind
vertreten. Während CD-1 eher den traditionellen Metalklängen gewidmet ist, regieren auf
der zweiten Scheibe die etwas raueren Töne: So tauchen DIMMU BORGIR Accepts
"Metalheart" in ihr tiefschwarzes Soundgewand, während Exodus die alten
Rockveteranen von AC/DC mit "Dirty deeds done dirt cheap" ehren und HYPOCRISY
den Kiss-Rocker "Strange ways" mit purer Aggression aufpumpen. Das Highlight auf
CD-2 ist aber mit Sicherheit MOONSPELL'S Interpretation vom Ozzy-Hit "Mr.
Crowley". Schwarzromantisch wie eine Kurzgeschichte von Edgar A. Poe, dazu ein
Schluck Rotwein in Kerzenlicht. Neben all diesen Rock-Klassikern lassen sich aber auch ein
paar andere Songs finden, bei denen der Spassfaktor dann noch um das Vielfache gesteigert
wird: SINERGY covern zum Beispiel ABBA (!) ("Gimme! gimme! gimme!"), IN FLAMES
nehmen sich Genesis "Land of confusion" vor und MNEMIC die Duran Duran
Popnummer "Wild boys", die zu einem waschechten Death Metal Brett mutiert. Der
absolute Knüller ist allerdings eine völlig geisteskranke Version des Hippie-Klassikers
"The sound of silence" (Simon & Garfunkel), der von NEVERMORE erbarmungslos
verstählert wird. Jetzt schon Kult! Klar, eine grosse Mühe, dieses Teil auf den Markt zu
werfen, war es für Nuclear Blast sicher nicht, und es ist auch klar, dass es hier wieder
mal nur um das schnelle und einfache Geld geht, aber wenn das Produkt stimmt, interessiert
das eigentlich herzlich wenig. Mit diesem Teil ist euer nächster feuchtfröhlicher Abend
mit den Kumpels schon so gut wie im Trockenen (paradox)!
Kissi
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
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SCOTT HENDERSON -
Live
Mascot Records/Disctrade
Scott Henderson präsentiert dem Zuhörer hier ein Doppel Live-Album, das es in sich hat.
Zusammen mit Basser John Humphrey und Drummer/Sänger Kirk Covington, haut uns der Meister
der Blues- und Jazz-Gitarre sehr anspruchsvolle Mucke um die Ohren. Inspiriert von Albert
King und Jimmy Page spielt Henderson hier jazzige Songs, wie zum Beispiel das schräge
"Nairobe Express", bei dem die meisten Basser und Drummer vor Ehrfurcht
erbleichen. Die meisten Tracks sind instrumental und die mit Gesang gehen dann etwas in
Richtung Blues, aber eben nur etwas. Es ist unglaublich, auf welchem Niveau das Trio hier
musiziert. Es ist fantastisch Scott zuzuhören, man wird automatisch in eine andere Welt
entführt. Klasse auch der Hillybilly Song "Hillybilly in the Band", bei dem
Scott und Kirk voll aufdrehen, herrlich! Weitere Anspiel-Tipps, das jazzige
"Slidin" und das bluesige "Well to the bone". Aber Vorsicht, dieses
Album ist definitiv nur geeignet für Freunde und Anhänger der anspruchsvollen Musik und
hat bestimmt nix mit Metal am Hut!
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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CALLISTO - True
nature unfolds
Earache Records/Phonag
Nach einem sphärischen Intro geht's mächtig schleppend los mit fetten Drums und einer
anfangs cleanen, dann aber in die Verzerrung wechselnden Gitarre, welche in der Folge ein
träumerisches Riff zelebriert, das durch den ganzen Song mit einigen Variationen
geschrubbt wird. Das ruhige, von Cellos unterstützte "Limb diasporas" kommt
noch langsamer um die Ecke gekrochen und wird mit einem krächzigen, düsteren Gesang
abgerundet, welcher gegen Ende hin noch von einer holden Elfe Unterstützung erfährt.
Schon nach wenigen Songs stellt man sich die Frage, in welche Schublade dieses Scheibchen
am besten passen würde. Tja, kein leichtes Unterfangen: Doom-, Death- oder irgendwie
krasser Alternativ Death Metal Doom-Rock? Keine Ahnung. Es spricht jedenfalls für die
Eigenständigkeit der finnischen Jungs, dass dem geneigten Hörer beim besten Willen keine
gängige Stilbeschreibung einfällt. Was klar ist, ist die allgemein schleppende und
schwere Ausrichtung des Gesamtsoundes. Ab und an sind versteckte My Dying Bride-Melodien
und leichte Anleihen an alte Amorphis auszumachen, welche die Musik von Callisto jedoch
nicht prägen, sondern eher unterschwellig auf sie einwirken. Mit einer wuchtigen
Produktion ausgestattet, für welche kein Geringerer als Miesko Talarczyk (Nasum; leider
beim Tsunami Ende 2004 umgekommen; R.I.P.) verantwortlich zeichnet, fliesst das Album
angenehm transparent aus den Boxen und dürfte vor allem für melancholische (depressive!)
Zeitgenossen der passende Soundtrack zum "vergnüglichen Venenschlitzen" sein.
Silvio D.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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LIESEGANG/WHITE -
Visual surveillance of extremities
Escape Music
Gitarrist Bill Liesegang haut so leicht nichts mehr um, stand er doch schon mit Nina
Hagen, Rod Stewart, 101 South und John Wetton auf der Bühne. Auch Sänger Doogie White
ist kein unbeschriebenes Blatt mehr. Unter anderem arbeitete er mit Ritchie Blackmore und
Yngwie Malmsteen zusammen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass es zur Kollaboration
Liesegang/White kam. "Visual surveillance of extremities" ist nicht das erste
Album Liesegang's; schon 1996 veröffentlichte er eine Platte mit dem Namen "No
strings attached". Darauf sangen nicht nur Tony Thurlow und John Wetton, sondern auch
der grosse Glenn Hughes (Ex-Deep Purple). So viel ist also klar: Zwei Künstler, die schon
einiges erlebt und erreicht hatten in ihrem Leben, entscheiden sich zu einem gemeinsamen
Werk. Wie das klingt? Wie Hard Rock eben; eine charismatische Stimme und eine grossartige
Gitarre. Der Opener "A prayer for the dying zeigt gleich zu Anfang, wo der
Hammer hängt. White's Leistung überzeugt und macht Lust auf mehr. Während die meisten
Songs im typischen Soundgewand erscheinen, gibt es auch moderne Einflüsse, siehe
"Last temptation". Und weil es ja das Solo-Album eines Gitarristen ist, gibt es
auch zwei instrumentale Songs, wo Liesegang sein ganzes Können unter Beweis stellt. Wer
Vivaldi in Gitarren-Soli transferiert, ist doch irgendwo ein Genie, deshalb hört
unbedingt in "Vivaldi tempo impetuoso" rein! Das zweite instrumentale Stück und
gleichzeitig der letzte Song ist zwar nicht so überwältigend wie die Vivaldi-Adaption,
geht aber als passable Instrumental- Ballade durch. Also ihr Hard Rocker da draussen: Zwei
Helden haben sich auf den Weg gemacht, diesen Stil wieder einmal neu zu erfinden. Dabei
wird klar, dass es immer noch gute Musiker braucht, um guten Hard Rock zu machen und dass
das bei Liesegang/White kein Problem ist, sollte wohl allen klar sein.
Leandra J.
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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THE RED DEATH -
External frames of reference
Metal Blade Records/Phonag
Die Verschmelzung von Hardcore und Metal ist ja an und für sich nichts mehr
Weltbewegendes, jedoch fallen mir an richtungsweisenden Umsetzungen nur gerade die
amerikanischen Schwedentod-Anhänger von The Black Daliah Murder und die deutsche
Veganer-Combo Heaven Shall Burn ein. Jedoch kristallisiert sich nun ein weiteres Highlight
dieses Subgenres heraus und das wäre das Debüt der nun vorliegenden The Red Death.
Gedoppelte Gitarren-Harmonien nordeuropäischer Herkunft mit fetten Doublebass-Attacken
und einem aggressiven, kehlkopfkrebsartigen Gesang prägen die Welt der New Yorker und
überzeugen für mich in ihrer brutalen Gesamtheit. Auch hier sind die Aufhänger die
flinken, zweistimmigen Sechssaiter-Läufe und die schleppend wuchtigen Mosh-Passagen.
Nichts wirklich absolut Grandioses, aber dieser Scherben kann 20x hintereinander im
CD-Schacht rotieren und geht einen weder auf die Nerven, noch wird es in irgend einer Form
langweilig, denn zu schön sind Songs wie "Before an empty throne" oder
"Synchronized worlds". Und mehr gibt's zu diesem Werk eigentlich gar nicht
wirklich zu sagen..., hört rein und bildet Euch Euer eigenes Urteil.
HaRdY
Punkte: 7.9 von 10
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für 27.90 SFr.
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SUPREME MAJESTY -
Elements of creation
Massacre Records/MV
Mit ihrem dritten Silberling gehen die Schweden um den sichtlich gereiften Shouter Joakim
Olsson (beachtliche Steigerung!) ihren Weg konsequent fort. Natürlich schwimmen sich die
Nordländer noch nicht frei aus dem Schatten von Stratovarius und Co. Und auch
unüberhörbar, vor allem bei den Songs "Soulseeker" und "Spellbound",
die stimmlichen Parallelen zu Joey Tempest, was die Songs aber keineswegs abwertet, im
Gegenteil. Man hat auf dem neuen Werk viel mehr auf tolle Melodien gesetzt und das steht
der Band wirklich gut. Des Weitern wurde vermehrt der Fuss vom Gaspedal genommen und
dadurch verleiht man den einzelnen Tracks viel mehr Abwechslung. Weitere Anspiel-Tipps
sind das klasse "My revenge", das sehr melodiöse "One more promise",
(auch hier wieder Parallelen zu Europe) und die Double-Bass Drum Granate "Die in a
dream". Im Gesamten gesehen ist "Elements of creation" ein tolles Metal
Scheibchen, bei dem sicher nichts Neues erfunden wurde, das aber trotzdem Spass macht.
Crazy Beat
Punkte: 7.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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ABUSED MAJESTY -
Serpenthrone
Adipocere Records
Mit Abused Majesty schickt sich eine weitere polnische Death/Black Metal Band an, ihre
Spuren auf der Metal-Landkarte zu hinterlassen. Nach der Gründung im Jahre 1998 folgten
ein Jahr später die Aufnahmen zum ersten Demo der Jungs, betitelt mit "Thee I
worship", welches im Untergrund für ordentlich Alarm sorgte und der Band erlaubte,
einen Fuss in die Tür des Death Metal Universums zu stemmen. Mit "Serpenthrone"
folgt nun das erste abendfüllende Scheibchen der Polen, welches mit einer
abwechslungsreichen Mischung aus atmosphärischen Parts, gepaart mit Blast-Attacken für
Aufsehen sorgen kann. Die mit massig Keyboards angereicherten Kompositionen versprühen ab
und an den Geist Dimmu Borgir's, wobei einige Riffs auch eklatante Nähe zu Dissection
aufweisen. Glücklicherweise halten sich die Blastbeats in Grenzen, so dass Dank
verstärktem Groove-Einsatz angenehm die Rübe geschüttelt werden kann und mit einer
transparenten und druckvollen Produktion versehen, macht das Scheibchen auch Spass, wenn
es zu Hause nicht in voller Lautstärke gehört wird. Herausragende Songs sind das mit
vielen Tempo-Wechseln interessant gestaltete "A burning army" und der hektische,
von den Drums gnadenlos nach vorne getriebene "Reviving of the master of the
dead"-Track. Für Deather/Blackies, die gerne was Neues entdecken, gilt es, bei
diesem Album mal ein Ohr voll zu riskieren.
Silvio D.
Punkte: 7.8 von 10
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und bestellen für 31.90 SFr.
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MACBETH
Malae artes
Dragonheart
Records/MV
"Was, die gibt es noch?" war meine erste Reaktion auf die Ankündigung von
unserem Scheffe, dass die neue Macbeth den Weg zu mir finden werde. Vier Jahre nach dem
eher mittelmässigen "Vanitas", vernehme ich wieder ein Lebenszeichen der
Pasta-Gothic Metaller. Nun, es hat sich nicht allzu viel geändert, noch immer wandelt man
auf dem klassischen Gothic Metal Pfaden, nette Keyboards treffen auf harte Gitarren,
weibliche Vocals paaren sich mit männlichem Gegenpart. Dieser grunzt jedoch nur noch sehr
selten durch die Landschaft und agiert meist in cleanen, melodischen Gefilden. Dies
entzieht dem Werke jedoch dieses "Beauty and the beast" Feeling, jedoch in einem
doch eher positiven Sinne, macht Andreas doch einen guten Job und kann sich durchaus als
Gegenpart zur "Trällerlise Morena" behaupten. Doch Macbeth bieten nicht
wirklich etwas Neues oder gar Innovatives, sondern man bewegt sich auf bewährten Pfaden,
oft auch an Lacuna Coil erinnernd. Was positiv auffällt, ist der doch sehr hohe Gitarren
Anteil, welcher stellenweise mehr an eine Power Metal Band erinnert und somit etwas
Frische und Aggressivität in die Songs mit einbringt. Genau dies macht "Malae
artes" auch sehr hörenswert und hält das Album über der Schlucht zur
Belanglosigkeit. Titel wie "My desdemona", "Down-hearted" und
"Dead and gone", sollten jeden Gothic Metal Veteran ansprechen, welcher nicht
immer ein Orchester und riesige Chöre braucht, um die Musik geniessen zu können. Was
jedoch abfällt, ist die Produktion..., einfach grausam, es tönt als hätte man
"Malae artes" direkt im Proberaum eingespielt. Sehr schade, denn wäre das etwas
fetter ausgefallen, wäre 'ne ganz gute Platte draus geworden. Fakt bleibt, wer noch nie
was mit Gothic Metal anfangen konnte, wird auch hier seinen säuerlichen Kommentar Kund
tun und somit verbleiben Macbeth in einer Nische, welche doch schon sehr ausgereizt ist.
R.K.
Punkte: 7.7 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SHAXUL - Shaxul
Twilight/NSM
Shaxul, eine aus Deutschland stammende Band, debütiert mit diesem selbstbenanntem Album.
Der Sound geht in Richtung Heavy Metal mit Death und (wenigen) Black Einflüssen. Die
Scheibe hat mir beim ersten Durchgang eigentlich weniger gefallen, aber nach genauerem
Hinhören haben mich Shaxul überzeugt, vor allem mit ganz bestimmten Songs. Beginnen wir
mit den "normalen" Songs, also dem grössten Teil der CD: Mit "Prophets of
fairytales", "Hide" und "Spinning, reeling, running in circles"
erwarten Euch zwar geile, aber wenig innovative Heavy Metal Songs, die gerade deswegen
nicht Eindruck machen. Irgendwie klingen Shaxul in diesen Songs wie eine Art Kopie von
Grave Digger, was nicht unbedingt als Kritik zu sehen ist. Leider wirken die Melodien
manchmal ein bisschen doof, trotzdem macht der Gitarren-Sound einen guten Eindruck.
Die Stimme gefällt mir da aber besser und positiv finde ich, dass der Sänger sich
bemüht, nicht eintönig zu klingen, sondern kleine Variationen einlegt. Was mir
gegenüber den oben genannten Songs hingegen sehr gut gefallen hat, sind die Stücke, in
denen Shaxul (erfolgreich) versucht haben, andere Stilrichtungen anzugehen. "The
drain is over" zum Beispiel klingt sehr düster, vor allem wegen der Orgel im
Hintergrund. Interessant ist hier auch, dass, wie schon gesagt, der Sänger seine Stimme
sehr gut zum Song adaptiert. Zusammenfassend würde ich also die Scheibe nur bedingt
empfehlen und rate deshalb sehr, sie zuvor einmal kurz anzuhören.
Marco B.
Punkte: 7.7 von 10
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für 29.90 SFr.
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EKTOMORF
Instinct
Nuclear Blast/MV
Was machen, wenn die Lieblingsband Sepultura nur noch ein Schatten ihrer selbst ist? Wenn
Soulfly momentan von der Bildfläche verschwunden sind und noch nichts angekündigt haben?
Klar, man sucht sich einen Ersatz. Leider kann dieser Lückenfüller in den meisten
Fällen nicht mal annähernd mit dem vergötterten Original mithalten. Im Falle von
Sepultura/Soulfly gestaltet sich die Sache aber ein wenig anders: Wer bei
"Instinct" ruhig sitzen bleiben kann, hat sich entweder in der Seite geirrt oder
sollte so schnell wie möglich einen Hörtest machen lassen, denn die vier Ungaren bringen
es erneut fertig, den Hörer durch ihren unmenschlichen Groove zu fesseln, so dass man
sich nicht mehr davon loseisen kann. Jedoch zocken die Jungs um Bandkopf Farkas Zoltan
(v/g) nicht nur ein Riff der Marke "Roots, bloody roots" nach dem andern,
sondern fügen, wie eben auch Soulfly, immer wieder Folk-Elemente ein, die sich wenigstens
in Sachen Herkunft unterscheiden, was ja nicht erstaunlich ist, liegen zwischen Brasilien
und Ungarn doch Welten. So lauschen wir schon beim zweiten Track "Show your
fist" dem für uns unverständlichen Sprechgesang eines mysteriös klingenden Herren,
während uns bei "Burn" eine Klangwelt geboten wird, die den Orient
heraufbeschwören könnte. Natürlich kommen bei Ektomorf die Gitarrenwände auch nicht zu
kurz, so kracht der Opener beispielsweise mit viel Power aus den Boxen und versprüht
wieder Cavalera-Groove bester Güte. Der Titeltrack, der nur schon vom Namen her hätte
von den Brasilianern geschrieben sein können und auch klanglich haufenweise Parallelen
aufweist. "The holy noise", ein hardcorelastiger Partykracher (wenn es das im
Hardcore überhaupt gibt!?) ist eher eine seichtere Nummer, die nach mehrmaligem Rotieren
langsam an Glanz verliert. Danach folgt eine sogar an Hardcore-Punk erinnernde
Aggressions-Hymne, passend "Fuck you all" betitelt. Noch mehr Folklore erwartet
uns darauf bei "Land of pain", das mit seinen Soundtrack-Anleihen wie als Intro
für "I break you down" in ein wütendes Hardcore-Geprügel ausufert und sogar
ein Solo sein Eigen nennen kann. "You get what you give" groovt dann wieder ein
ganzes Stück eingängiger und brilliert durch einen ultrastarken Refrain. Die beiden
letzten Nummern "Until the end" und "I will" rocken schliesslich auch
ordentlich, sind aber nichts Besonderes mehr, da man sich stark an vorhergehende Songs
erinnert fühlt und irgendwie das Gefühl nicht los wird, dass den Jungs langsam die Ideen
ausgegangen sind. Das ist dann auch der schwerwiegendste Kritikpunkt an
"Instinct", denn eigentlich unterscheidet sich das neueste Werk des Quartetts so
gut wie gar nicht im Vergleich zu den Vorgänger-Alben. Klar, das Material lässt keinen
kalt, die Produktion ist fett und rau, aber wer schon andere Scheiben der Jungs im Regal
stehen hat, braucht "Instinct" eigentlich nicht mehr. Für alle anderen, die
Ektomorf noch nicht kennen, Sepultura aber lieben, denen kann ich einen Kauf nur
empfehlen.
Kissi
Punkte: 7.5 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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SPEED\KILL/HATE -
Acts of insanity
Listenable Records
Ein Nebenprojekt oder auch Sideprojekt genannt ist, wie jedermann weiss, wenn sich ein
Musiker in seiner Hauptband nicht zu 100 Prozent ausgelastet fühlt. Man kann auch sagen,
dass er sich in seiner Band nicht kreativ austoben kann, wie er will, wenn er zum Beispiel
nicht gerade der Bandboss ist. Über Sinn und Zweck dieser Projekte kann man sich
streiten, denn auch ich meine, dass man sich zuerst voll auf seine Hauptband konzentrieren
sollte, und vielleicht danach einen Versuch wagen kann. Die Resultate dieser Projekte sind
dann auch meistens nicht so toll, und ziehen dem Fan die verdiente Kohle noch zusätzlich
aus der Tasche. So geschehen wie in diesem Fall bei den Amis von Speed Kill Hate (der
Bandname ist eine wahre Erleuchtung!). Der Chef nennt sich Dave Linsk und spielt bei
Overkill Gitarre. Tim Mallare an den Drums und Derek Tailer am Bass (der bei Overkill die
Gitarre bedient) unterstützen Dave. Singen tut ein gewisser Mario Frasca, der früher
schon mit Dave bei Anger On Anger gespielt hatte. Stilistisch spielt man härter als
Overkill, man kann es getrost Thrash Metal nennen, aber auch Hardcore Einflüsse sind
nicht zu überhören. Der Gesang klingt richtig evil und auch sonst "prätscht"
es, was das Zeug hält. Aber wie schon erwähnt, an Overkill kommen sie nicht heran und
diese haben ja gerade ein ebenso neues Werk am Start, das auch nicht so berauschend ist.
Es ist also niemandem gedient, wenn man "fremd" geht. Aber wie oft, will es das
Business so. Wenn Ihr Thrasher seid und meint, Ihr müsstet alles haben..., bitte schön,
hier ist weitere Ware für Euch! Alle andern werden sich das Original kaufen. In diesem
Sinn ist hier Overkill gemeint.
Daniel J.
Punkte: 7.5 von
10
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für 29.90 SFr.
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HEARTBREAK RADIO -
Heartbreak Radio
AOR Heaven/MV
Die drei Schweden von Heartbreak Radio haben sich total dem AOR verschrieben. Zum Teil
wirklich gute Songs, wie der knackig rockige Opener "Hard Rock City" und das
eingängige "Now your gone" bleiben dank der schönen Refrains sofort im Ohr
hängen. Sänger Pierre Weinsberg gefällt sehr gut mit seiner warmen, tollen AOR-Stimme
und die gut dosierten Guitar-Soli fügen sich sehr gut ins Gesamtbild ein. Ebenso grossen
Wiedererkennungswert haben "Rockin the night" und die wunderschöne Ballade
"Let me have my heart again", wobei Pierre's etwas raue, heisere Stimme ganz
besonders hervorzuheben ist. Natürlich wird dieses Werk kein Album des Jahres werden,
aber bis auf zwei kleine Ausrutscher gegen Ende des Albums haben die Schweden hier doch
ein knackiges, recht gutes Stück AOR auf einen Silberling gepresst, das zum Beispiel
Anhängern von Journey sicherlich gefallen wird.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10
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WEDNESDAY 13
Transylvania 90210
Roadrunner Records/MV
Transylvania 90210 ist auf den ersten Blick ein ausgesprochen totes Album. Nicht nur, dass
der Titel auf eine TV-Serie der 90er anspielt, die schon so oft wiederholt wurde, dass sie
wirklich als Zombie durchgeht. Nein, der Untertitel lautet auch noch: "Songs of
death, dying and the dead". A propos Zombie: Die erste Single, die ausgekoppelt wurde
heisst "I walked with a zombie" und ist doch tatsächlich ein Love-Song! Lohnt
sich auf alle Fälle da mal reinzuhören, aber nun zum Protagonisten. Wednesday 13 ist
aufmerksamen Metallern längst kein Unbekannter mehr. Spätestens seit Slipknot-Drummer
Joey Jordison ihn zum Frontman der Murderdolls rekrutierte, wurde er einem breiteren
Publikum bekannt. Davor hatte er, engagiert vom damaligen Gitarristen Tripp Eisen, kurze
Zeit am Bass mitgewirkt, wo aber seine Entertainer-Qualitäten zu wenig zur Geltung kamen.
Der gute Mann hatte allerdings vorher schon seine eigene Band mit dem ach so
unkomplizierten Namen "Wednesday 13's Frankensteins Drag Queens", eine
Horror-Core-Truppe, die die heutigen Tage nicht mehr erlebt. Wenigstens wurden sie post
mortem zu einer Art Kultobjekt und jetzt ist ihr ehemaliger Frontman auch noch solo
unterwegs. Natürlich nicht ganz ohne Verstärkung. Drei Jungs mit den klingenden Namen
"Kid Kid" (b), Matt alias "Pig" (g) und "Ghastly" (d)
vervollständigen die Band. Eingespielt hat Wednesday "Transylvania 90210",
ausser den Drums, aber ganz alleine. Dabei scheint Vorzeige Schock-Rocker Marilyn Manson
ein grosses Vorbild gewesen zu sein. Vor allem die Stimme und gewisse Soundelemente lassen
diesen Schluss eben so zu, wie die wächserne Blässe, die Wednesday im Gesicht spazieren
führt. Im Gegensatz zu Manson ist er aber mehr der Horror-Typ, der alle seine Songideen
aus einschlägigen Filmen oder sonstigen TV-Beiträgen bezieht. Natürlich gehören zum
Schock-Image auch pseudoprovokative Songzeilen wie "I sit in the dark and drink your
blood", welche heute allerdings nur noch übereifrige Christen-Vereinigungen auf die
Barrikaden gehen lassen. Dafür ist mit "Elect death for President" ein Song zum
Thema Wahlkampf gelungen, was dem Schöpfer im Nachhinein eher peinlich war, bezeichnet er
sich doch selbst als absolut unpolitisch. Der Titelsong ist wider aller Erwarten eines der
ruhigsten Stücke auf der Platte, Wednesday erhebt dabei nicht einmal seine Stimme,
sondern bleibt in einem grusligen Piano. Fazit: Ein viel beschäftigter Mann liefert eine
CD ab, die vor allem für Horrorfans ein Soundtrack für den Alltag werden könnte.
Leandra J.
Punkte: 7.5 von
10 Hier reinhören
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BARCODE - Showdown
Nuclear Blast/MV
Hardcore. Die Kunst, die Crew hochzupreisen, das Revier zu markieren, Posers zu dissen,
und trotzdem nicht als Pimp durchzugehen. Ja, meine lieben Damen und Herren, ich bin kein
Fan dieser Musik. Hardcore bietet mir zu wenig Abwechslung und Spielfreude, zu wenig
spannendes Songwriting und Dynamik. Aber, und dass muss ich dieser Stilistik lassen,
Hardcore, und ganz besonders der von Barcode, strotzt nur so vor Energie. Wie eine
Maschine wird hier auf die Drölf gedroschen, ohne auch nur einen Moment den Fuss vom
Gaspedal zu nehmen. Brachial-Parts, Mitgröhl-Refrains und das alles innerhalb von
sechzehn Tracks, mit einer gesamten Spiellänge von 35 Minuten. Das hat für mich zwar die
Nachwirkungskraft eines Zwiebacks, hebt aber den Gute-Laune-Pegel während des Abspielens
über das Durchschnitts-Niveau. Diese Scheibe steht gewiss nicht im Zeichen des
abwechslungsreichen Songwritings, aber mal ehrlich, welcher Hardcore-Fan will das schon?
Zudem ein Pluspunkt: Die energievolle Produktion.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MUTILATION -
Conflict inside
Adipocere Records
Polen und kein Ende! Langsam aber sicher habe ich den Eindruck, dass in Polen den Kids
schon im Kindergarten eine Blut verschmierte Klampfe umgehängt und rückwärts aus der
Bibel vorgelesen wird. Jedenfalls leidet das osteuropäische Land nicht an Death
Metal-Unterversorgung. Angenehmerweise haben die Jungs auch schon mal was von Groove- und
Midtempo-Beats gehört, welche sie dann auch des Öfteren zum Einsatz kommen lassen,
anstatt nur stumpf den Hasen ins Hintertürchen zu rammeln. Songs wie "Conflict
inside" und "Damned mortality" ziehen schleppend los, nur um mit
zunehmender Spielzeit an Fahrt zu gewinnen, bis schlussendlich der Death Metal-kompatible
Aggro-Faktor erreicht ist. Ein doomiger Anfang iniziiert einen Hassklumpen namens
"The eye of inferno", welcher in der Folge diverse taktmässige Haken schlägt
und zu guter Letzt mit voll durchgetretenem Gaspedal für splitternde Nacken sorgt. Sicher
kein schlechtes Album, obwohl es für die Band schwer sein wird, eine grössere Fanschicht
anzusprechen, denn erstens gibt's schon 6666 Death Metal Bands, und zweitens haben die
Polen die Innovation auch nicht gerade mit Löffeln gefressen. Mit "Mutilation"
ist auch noch ein Cover-Song des Death Meilensteins "Scream bloody gore"
vertreten, welcher relativ kompetent umgesetzt für eine wohltuende Abwechslung im
ansonsten sehr vertrackten Songmaterial der Polen sorgt.
Silvio D.
Punkte: 7.0 von
10
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für 29.90 SFr.
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JUDAS PRIEST -
Angel of retribution
Epic/Sony
Auf kaum eine andere Scheibe hat die Metal-Welt dieses Jahr mehr gewartet! Die Judas
Priest Reunion hatte im Vorfeld für enorm viel Gesprächsstoff gesorgt, und schon alleine
das zählte..., nämlich wieder im Gespräch, im Fokus des Interesses zu sein. Egal,
welche Meinung man dazu hatte. Für die einen war es einfach nur das Geld und die anderen
konnten sich Judas Priest ohne den Metal God schlicht nicht vorstellen, obwohl sich Ripper
Owens mehr als achtbar aus der Affäre gezogen hatte. Die Zeit mit ihm war nicht so
"unnütz", wie das in neueren Interviews den Anschein macht...; von wegen
"das war eine andere Band zu der Zeit"! Nachdem also die letzten zwei
Studio-Alben "Jugulator" (1997) und "Demolition" (2001) nicht für
Beifallsstürme sorgten, musste sich das Songwriter-Trio Tipton, Halford & Downing
nach dem Referenzwerk "Painkiller" (1990) wieder was einfallen lassen. Das
Resultat liegt nun vor: "Angel of retribution". Zum Voraus gab es als Appetizer
den eher durchschnittlichen Song "Revolution", der bereits für erste
Spekulationen sorgte. Hier als Dienst am Leser zu jedem einzelnen Song ein Statement: Mit
dem treibenden Opener "Judas rising" gelingt es den Operpriestern spielend,
etwelche Bedenken sogleich wieder verfliegen zu lassen. Yeah..., the Priest is back! Auch
"Deal with the devil" geht soweit gut ins Ohr und nach mehreren Durchläufen
wächst auch "Revolution" mindestens etwas. Was aber nicht zu überhören ist,
ist die Tatsache, dass die Stimmbänder von Rob Halford längst nicht mehr so hoch und
schneidend wie früher daher kommen. Trotzdem erfreut sich der geneigte Fan am
unverkennbaren Timbre des Metal Gods, da wirklich nur diese Konstellation die echten Judas
Priest ausmacht. "Worth fighting for" verschmelzt darauf Vibes von AC/DC und
Warrior und ist eine Art Halbballade. "Demonizer" bläst hingegen wieder zum
Double Bass-Drum Angriff, wirkt jedoch ziemlich eindimensional und auch "Wheels of
fire" dümpelt eher vor sich hin, als wirklich vom Hocker zu reissen. Einen ruhigen,
melodiösen Kontrast bietet hingegen das getragene Stück "Angel", das aber zu
keiner Zeit an die Dramatik von Halford's Meisterwerk "Silent screams" heran
reicht. Mit "Hellrider" wird das letzte Drittel mit abermals donnernden
Bass-Drums eingeläutet. Der Refrain ist o.k., aber auch kein zwingender Reisser und die
Slayer-mässigen Soli hören sich hier eher deplatziert und schon fast "hilflos"
an. Was an dieser Stelle aber definitiv stört, ist das, bis auf einen kurzen Moment,
wirklich langweilige, da durchgehend runtergehämmerte, monotone Schlagzeug-Spiel von
Scott Travis. Und somit wären wir bereits am Schluss angelangt, wo nach der gefälligen
Überleitung "Eulogy" mit "Lochness" ein über 13-minütiges (!!!)
Epos ungewohnt progressive Züge annimmt, jedoch ziemlich zähflüssig wirkt und sich vom
Pathos her wohl besser auf dem letzten Iced Earth-Album "The glorious burden"
gemacht hätte. Fazit? Judas Priest sind eigentlich nicht mit dieser Art Musik berühmt
geworden, sondern mit unsterblichen Klassikern der Marke "Sinner", "Heading
out to the highway", "Nightcrawler", "Hell bent for leather",
"The ripper", "You've got another thing comin'", "Turbo
lover" und vielen mehr. Unter dem Strich bin ich als Fan der früheren Jahre mehr als
unzufrieden mit der neuen Scheibe. Bis auf den geilen Opener bleibt von den meist
ideenlosen Refrains her praktisch nichts hängen. Wo sind die Hammer-Riffs der glorreichen
Zeit? Ich kann somit bei Weitem nicht in die zum Teil eindeutig zu euphorischen Reaktionen
anderer Rezensenten mit einstimmen. "Angel of retribution" ist insgesamt guter
Durchschnitt, jedoch weit weg von einem "Kult-Album"! Da kann selbst die coole
Bonus-DVD der "Limited Edition" mit sieben Live-Tracks der Reunion-Tour 2004
nichts mehr glatt bügeln.
Rockslave
Punkte: 6.9 von 10
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AFTER ALL
The vermin breed
Dockyard 1/MV
Was macht der Herr Musiker, wenn man als Band so um die zwanzig Jahre zu spät geboren
wurde? Es ist ihm scheissegal, da er eh nur das macht, was er will! Genau um so eine Band
handelt es sich bei den Belgiern After All, die mit "The vermin breed" ihren
fünften Silberling auf die bangbegeisterten Massen loslassen. Wie schon auf ihren
vorangegangenen Werken, besticht das Material des Quintetts aus einer bunten Mischung von
Metal-Variationen, wobei klar guter alter Old School Thrash das dominante Gen ist. Daneben
schimmert immer wieder der Bezug zu traditionellem amerikanischem Metal der Sorte Metal
Church durch. Wieder besticht vor allem Sänger Piet Focroul mit seinem unglaublich
charismatischen Organ, das immer wieder James Hetfield im Kopf erscheinen lässt.
Tatsächlich klingt Focroul zeitweise wie der um ein paar Töne runtergestimmte
Metallica-Kreischer. Überhaupt leistet die ganze Band im "Umgang mit dem
Arbeitsmaterial" einen durchwegs überzeugenden Job. Zwar ruft keiner der Songs
irgendwelche ungewollten Nebenerscheinungen hervor und eigentlich machen auch alle Spass
beim Hören (ausser "The inssuferable" vielleicht, dessen Refrain nervtötender
nicht sein könnte), aber wirklich überzeugen kann das Album jedoch nicht. Ausnahmen
bestätigen ja bekanntlich die Regel und so lassen sich auf diesem Silberlinge dennoch ein
paar Glanzpunkte ausfindig machen: So könnte der Opener "Forgotten" wirklich
vom Debüt-Longplayer der "Four horsemen" stammen, sofort rockt dieser nämlich
nach vorne los, ohne Melodien aussen vor zu lassen. Der Nackenbrecher "Unnamed
sorrow" besticht durch seine vermehrten Tempi-Wechsel, wobei der Refrain sich wie
eine Zecke im Ohr festkrallt. Als Überraschung wäre wohl noch das unglaublich doomige
"Cascade" zu erwähnen, das Parallelen zu Doomsword aufweisen kann (die Länge
mal weggelassen). Als Bonus gibt es dann noch zwei Videos (Trailer zum Album und Videoclip
zum Stoner Rock-verdächtigen "Descending pain"), die aber die etwas zu grob
geratene Produktion nicht aufwiegen können. After All, eine Band, die das Zeug dazu
hätte, sich weiterzuentwickeln und reifer zu werden. Hoffen wir, dass es dafür noch
nicht zu spät ist, nach schon 10-jährigem Bestehen.
Kissi
Punkte: 6.9 von 10
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DARK SKY
Living and dying
AOR Heaven/MV
Dark Sky sind eigentlich alte Hasen. Die vergangene Zeit bis heute, seit Schüler 1982
irgendwo im Schwabenland eine Rockband gründeten, ist ganz schön lang. Und doch ist
"Living and dying" erst ihr dritter Silberling. Vom originalen Line-Up ist nur
noch Sänger Frank Breuninger übrig, die andern Jungs kamen zwischen 1993 und 2002 dazu.
Es gab also in der Geschichte von Dark Sky viele Musiker und 1992 auch ein begrenztes
Ende. Doch das alles ist überwunden, die Truppe scheint motiviert und auf einander
eingespielt zu sein. "Back again" ist sogar mit Sport verbunden. Ursprünglich
als Comeback-Hymne für Jan Ullrich an der "Tour de France" gedacht, scheiterte
das Vorhaben an den Plattenfirmen. Klingt es am Anfang noch cool, verkommt sie dann leider
fast zu Pop. Eingängig ist der Song aber auf jeden Fall, ob nervend oder beflügelnd,
überlasse ich jedem selbst. Den Schwerpunkt legen eindeutig Frank's geübte Stimme und
einfache Melodiebögen. Wobei die Drums auch ab und zu interessante Ansätze beweisen, das
muss schon gesagt sein. Die Saiten-Instrumente sind solide, aber krachen tut's halt nicht.
Tja, es muss schliesslich auch nicht immer lärmen und wer wieder einmal ein
verhältnismässig ruhiges Album zum Mitsummen braucht, wird mit Dark Sky gar nicht
schlecht bedient.
Leandra J.
Punkte: 6.8 von
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NAUMACHIA -
Wrathborn
Adipocere Records
Typische Dimmu Borgir-Keys eröffnen das neue Album "Wrathborn" der polnischen
Hassbatzen um Bandgründer Armand. "Blustud" startet in der Folge mit einem
relaxten Midtempo-Beat, gewürzt mit melodischen Gitarren und einem Black Metal-Krächzer,
der dem Song die bis anhin vermisste Grantigkeit verleiht. Gegen Ende hin zieht das Tempo
jedoch an, und die Double Bass wird zum ersten Mal auf Herz und Nieren geprüft. Sehr
melodisch und hymnisch ist "Vorpal" aufgebaut, seines Zeichens Song Nummero
Drei. Zweistimmige Klampfen treffen auf ein plätscherndes Piano, was zusammen mit den
variablen Tempowechseln für einen abwechslungsreichen Song reicht. Die weiteren Ergüsse
sind in Aufbau und Melodiegehalt ähnlich wie die beschriebenen Referenz-Tracks und
driften zu keiner Zeit in sinnlose Raserei ab, sondern sind durch das Band mit viel
Melodie (in Form von Keyboard-Geklimpere und Gitarren-Träumereien) versehen, wogegen der
harsche Gesang für die willkommene Spannung sorgt und schön evil aus den Speakern
krächzend den Härtegrad um einige Punkte nach oben schraubt. Einzige Peinlichkeit ist
der überoffensichtliche und oberdreiste Klau bei Survivor's Rocky-Hit "Eye of the
tiger", welcher sich im Titeltrack "Wrathborn" auf den Hörer ergiesst.
Zocken die Jungs doch frischfröhlich dieses weltbekannte Riff runter, ohne dass irgendwo
im Booklet ein Urheber genannt wird. Das könnt ihr aber echt nicht ernst meinen, oder?
Silvio D.
Punkte: 6.5 von 10
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OVERLORD`S
PERPETUAL
Sonic Age Records/NSM
Von den spärlichen Informationen, die ich aus dem Net zusammen gekratzt habe, lässt sich
erzählen, dass "Perpetual" ein Projekt des griechischen Gitarreros Overlord
ist, mit Unterstützung diverser Musiker, wie zum Beispiel des Phantom Lord Shouters
Vasilis Axiotis. Auch mit von der Partie sind Nightfall Keyboarder Bob Katsionis und Fotis
Giannakopoulos, der seine Drum-Sticks unter anderem auch für Inner Wish schwingt. Der
gebürtige Grieche hat sich schon sehr früh, wie sein Landeskumpel Gus G. auch, dem Metal
verschrieben und präsentiert uns hier mit seiner Band Perpetual Metal im Stile von zum
Teil Malmsteen-ähnlichen Songs mit viiiiiel Gitarren-Soli. Aber auch eingängige, tolle
Nummern, wie das melodiöse "Majesty" oder "Cant tell", respektive
"Il never try again". Ansonsten wird meiner Meinung nach viel zu viel
gefrickelt, Gitarren- und Key-Soli stehen eindeutig im Vordergrund. Drei Songs sind
einfach zu wenig, um ein gutes Album zu machen. Also sag' ich mal vorsichtig, dass dieses
Album wohl doch eher für sechs Saiten Griff Akrobaten geeignet ist und weniger für
Leute, die gerne songorientierte Mucke mögen. Ich möchte damit aber keinesfalls das
Können von Overlord in Frage stellen, denn der Junge ist ein begnadeter Saitendehner, nur
dass das auch gesagt sei.
Crazy Beat
Punkte: 6.5 von
10
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ANVIL OF DOOM -
Deathillusion
Xtreem Music
Nanana, grosse Klappe und dann nur Halbgares abliefern..., haben wir aber gar nicht gerne!
Denn im Beiblatt steht verwegen; ".. würde diese Band von einem Label wie Nuclear
Blast gesigned werden, könnten wir über die neuen Melodic Death Metal Heroes
sprechen...,(aber stattdessen ziehen die es vor, einen Children Of Bodom-Klon wie
Imperanon zu signen, haha!!)"..., also nicht nur freche Fresse, sondern auch noch
über andere Bands lachen..., ist das etwa eine Frauentruppe?! Dann könnte man diese
Zickereien wenigstens als "normal" verbuchen. Dem ist dummerweise aber nicht so,
und darum gibt's einen Abzug für's kleine Lästermäulchen und den Mättl-Mädels-Bonus
habe ich ebenfalls gerade Richtung Jordan wandern gesehen. Aber zum Eingemachten: Den
Spaniern haftet meiner Meinung nach zu Recht das Klischee an, ein Volk von Künstlern zu
sein. Denn was hier die Gitarrenfront abgeliefert hat, ist ein anspruchsvolles Stück
Übermelodie mit feinen, zweistimmigen Träumern und dem in nichts nachstehenden Soli. Der
Sänger tönt ein bisschen nach kräftigerem Dani Filth mit süssem spanischen Akzent und
die zehn Songs kommen auch relativ tight aus den Boxen, jedoch plätscherte das gesamte
Album so stets und langweilig, wie ein klares Gebirgsrinnsal, an mir vorbei. Und auch nach
mehrmaligem Durchhören konnte ich keine der angepriesenen Vergleiche zu Arch Enemy, In
Flames oder COF wirklich nachvollziehen. Für die Studio-Produktion wurde auch ein
Keyboarder integriert. Der ist zwar gut, wartet aber mit ein paar, sagen wir mal
"gewöhnungsbedürftigen" Sounds auf und schmälert dadurch den durchzogenen
Eindruck noch ein wenig mehr. Stabile Performance mit wirklich herausragend genialer
Saitenabteilung, aber mir fehlt noch das letzte Glied und eine gewisse Innovation, welche
aus einer guten Scheibe ein Klassealbum machen. Das nächste Mal darum weniger lästern
und dafür mehr leisten.
HaRdY
Punkte: 6.2 von 10
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ADEMA - Planets
Earache Records/Phonag
Bei Adema hat sich anscheinend viel verändert. Ihre alte Plattenfirma hat den Laden dicht
gemacht. Vorher haben diese mit grösster Sicherheit noch kräftig abkassiert und den
Bands keinen Cent überlassen, wie so üblich in diesem Métier. Nachher haute ihr
Frontmann Mark Chavez in die unendlichen Weiten dieses Planeten ab. Es musste also Ersatz
her! Dieser wurde auch mit einem gewissem Herrn gefunden, der auf den Namen Luke
Caraccioli getauft wurde. Nu Metal ist ja scheinbar nicht mehr in Mode, nur noch
vereinzelne Bands, die dieses Genre kreiert haben, tummeln sich auf unserer Welt herum und
versuchen auf Teufel komm raus, an ihren einstigen Erfolg anzuknüpfen, wo man eben noch
locker eine Million Scheiben an den Mann, beziehungsweise die Frau bringen konnte. Diese
Zeiten sind jedoch vorbei und das betrifft in diesem Fall auch Adema. Mit
"Planets" wollen sie es aber noch einmal wissen, ob sie sich in der
Musik-Landschaft behaupten können. Die vierzehn Songs klingen dann auch recht powerful,
die Balladen bringen die Damen zum Schmelzen und es ist alles auf Radio-Tauglichkeit
getrimmt. Aber das ist ja nichts Neues bei Adema. Mit "Planets" werden die vier
Amis keine neuen Fans dazugewinnen, eher das Gegenteil könnte hier eintreffen..., man
wird welche verlieren. Hier hören meine Lauscherchen straighte Rock-Songs, die keiner
Fliege etwas zu Leide tun können.
Daniel J.
Punkte: 6.2 von 10 Hier reinhören
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STRAPPING YOUNG
LAD - Alien
Century Media/Phonag
Vor zwei Jahren legte die Devin Townsend Band, das andere Steckenpferd des Kanadiers, mit
"Accelerator evolution" ein bombastisches wie düsteres und gleichzeitig
progressives Werk hin, das den eigenwilligen Kerl mit dem "etwas schütteren
Haar" von seiner besten Seite zeigte. Als ehemaliger Sänger von Steve Vai (Album
"Sex & religion") sah es in den 90ern eigentlich ganz gut aus, aber diese
Liason hatte nicht lange Bestand, da offenbar einige (Presse-) Leute dachten oder besser
äusserten, dass Devin hier fehl am Platz sei. Nach einem Zwischenspiel bei The Wildhearts
in England folgte dann bald einmal die Gründung von Strapping Young Lad; dies war vor gut
zehn Jahren. Eine extreme Band für einen extremen Musiker! Diese Attribute passen auch
zum Sound, respektive Stil: Total durchgeknallt! Nach "SYL" von 2003 geht es
auch auf "Alien" zu und her, als hätte man den Gehörnten im Nacken. Irrwitzige
Drum-Tempi stossen auf Brutalo-Death / Black Metal Riffs und über Allem thront ein meist
infernalisches Gekreische in verschiedenen Klangfarben, inklusive ein paar Clean-Parts.
Garniert wir das Ganze noch mit Dimmu Borgir-mässigen Keyboard-Teppichen. Die Songs sind
aber mehr gewaltige Klang-Collagen anstelle von gewöhnlichen 08/15-Strickmustern. Zu
dieser Scheibe muss man sich entweder berufen fühlen oder einfach ein Fan des Kanadiers
sein. Etwas zwischendrin gibt es eigentlich nicht. Der Typ muss überdies einen mächtigen
Zorn mit sich herum tragen, dass er sich so extrem präsentiert. Manchmal erklingt, wie
bei "Shitstorm" (was für ein Titel!) oder "Possessions" gar ein
Kinderchor, der noch mehr Fragezeichen erzeugt. Gleiches, aber im Sinne des Erstaunens,
geschieht beim Anhören des Drum-Spiels von Hüne Gene Hoglan (Ex-Death), denn was der mit
der Bass- und Snare Drum anstellt, ist definitiv nicht von dieser Welt! Als total
unerwarteter Kontrast entpuppt sich das geniale "Two weeks", das sich in der
Schnittmenge von Alan Parsons Project (!!!) und Pink Floyd bewegt. Wer Strapping Young Lad
kennt und schätzt, geht bei "Alien" mit Sicherheit auf die Knie runter, die
anderen suchen, dem Wahnsinn nahe, ziemlich schnell das Weite. Ich selber befinde mich,
reichlich verstört, irgendwo in der Mitte!
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
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BORN FROM PAIN -
In love with the end
Metal Blade Records/Phonag
Auch wieder so eine Hardcore-Kapelle, die auf Metal macht. Ich werde einfach das Gefühl
nicht los, dass irgendwo Winter-Ausverkauf war - anders kann ich mir den andauernden
Metalcore-Hybriden-Regen nicht erklären. Und wenn wir schon gerade beim Thema
"Regen" sind: Ist Euch schon mal aufgefallen, dass der erste fallende Regen in
einem heissen Sommer auch der Erfrischendste ist? Jeder weitere wirkt danach wie ein
monotoner Abklatsch, dessen säuerlicher Geschmack alles andere als angenehm in der Luft
hängt. Ihr werdet Euch nun vielleicht fragen, was ich hier gross von Regen fasle, und
dazu seid ihr schliesslich berechtigt. Denn erstens steht der Sommer und somit die Sonne
vor der Tür, und zweitens sind wir hier ja ein Metalzine, das sich eher um bleihaltige
Prognosen für die Konzertbühnen, als um Naturelemente kümmert. Nun, die Auflösung ist
ganz einfach: Man mag mich als Elite-Verteidiger verurteilen, aber auch Born From Pain
schaffen es nicht, aus der Szene-Lethargie auszubrechen, und hinterlassen deshalb den oben
genannten Eindruck von Monotonie und der dahinter steckenden Engstirnigkeit. Klar haut
diese Band live rein, klar sind die Songs gut ausgeheckt und konzipiert, aber ich kaufe
dieser ürsprünglich Hardcore-lastigeren Mannschaft die Metall-Legierung nicht ab. Kratzt
man an der Oberfläche der hübschen Gitarren-Soli, so findet sich auch hier das
allgegenwärtige Grundgerüst aus stümperhaft ausgeführten Zweitklass-Ideen und
seelenloser Intonation. Da bleibt mir nach 34 (in zehn Songs) unterteilten Minuten auch
nicht mehr, als der waagrechte Daumen und ein Aufruf an alle wahren Genies da draussen:
Meldet Euch, Eure Musik wird dringend benötigt!
El Muerte
Punkte: 5.5 von 10
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für 27.90 SFr.
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PARAZIDE - Reborn
MCD
Eigenvertrieb
Bassistin Sonja und Drummer Päde sind ja sowohl als gemeinsames Rhythmus-Batallion wie
auch alleine seit geraumer Zeit im Untergrund hyperaktiv. Betonierten sie doch schon unter
anderem bei Lost Chapter, Azrael, Mynedarion, Brutal God oder Exumecator das Fundament.
Der nun vorliegende Fünftracker ist die erste Aufnahme der um den Milleniumswechsel herum
bereits schon einmal existierenden und im Februar letzten Jahres reanimierten Band aus
Winterthur. Den Soundstil darf man glaub' getrost dem Ami-Death/Grindcore zuordnen und
nach ein paar kleineren Equalizer-Einstellungen kann sogar die Produktion als
"annehmbar" qualifiziert werden. Dummerweise hört man dann zwar kleinere Fehler
und das nett gesagt, nicht gerade konsequent stabile Schlagzeug, aber jeder wie er es mag.
In punkto Untergrund-Mentalität und Liebe zum Metal kann ich den Parasiten jedoch nichts,
aber auch gar nichts ankreiden! Denn bei Songs wie zum Beispiel dem 6:25-minütigen
"Cadaver stimulation" (das aufgrund seiner Länge in diesem Genre schon als
Konzept-Epos gehandhabt werden müsste) oder "Unholy darkness" mit den töften
Fretless-Einschüben, beweisen die Vier ein Händchen für flüssiges Songwriting und
dürften mit besserer Produktion noch für ein paar Überraschungen sorgen. Des Weiteren
veranstaltet die Mannschaft auch Untergrundkonzerte mit namhaften ausländischen Bands und
integriert sich damit in den leider viel zu kleinen Kreis derer, die nicht nur weinerlich
über das Aussterben der Szene klagen, sondern sich vehement dagegen engagieren. Zwei
Daumen nach oben sind da ja wohl das Mindeste! Und auch das Schlusswort dieses Gemetzels
ergibt sich wunderschön passend aus dem bandinternen Schlachtruf: Axe in, blood out! Zu
beziehen ist diese vertonte Schädlings-Biographie für CHF 12.- oder 666kg DDT unter
www.parazide.com - Get it!
HaRdY
Punkte: keine Wertung
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HIMINBJORG
Europa
Adipocere Records
Frankenreich's Pagan Uhrgestein Himinbjorg stellt unter dem Namen "Europa" ein
neues Werk auf den heidnischen Markt. Los geht es mit einem kurzen Intro, welches die
Gitarren aufheulen lässt und mündet in "Entering Odin's huge palace", ein
langsamer, fast schon hypnotisierender Song, welcher als Begleitung zu einer
Hohepriester-Modenshow exzellent geeignet wäre. Gespannt auf den nächsten Song, kann mir
"It was in Europe" bloss ein Stirnrunzeln entlocken, schrummeln die Gitarren
erst gelangweilt vor sich hin, und die Vocals tönen dermassen rausgepresst, als leide der
Barde an einer Fischvergiftung. Selbst der Knüppelschluss kann mir keine Freude
entlocken, so senken sich meine Erwartungen schon mal auf den Grund des Ärmelkanals.
Erfreulicherweise hebt sich meine Laune wieder bei "The inner mirror", einem
sehr melodischen Song, mit kurzem Black Metal Einschub, Atmosphäre und schönen Leads.
"Yon" steigt nach kurzem Vogelgezwitscher in der Uptempo Liga ein und schrummelt
gelangweilt vor sich hin, bis zu einem coolen Break, welches mich aus dem Zwischenschlaf
reisst. So geht es mit den restlichen Songs weiter, immer wieder wird man von Langweile
eingeholt, dann zwischendurch hebt man die Augenbraue und sagt: "Wow yeahh..., die
Jungs können es ja doch!". So erstaunt mich ein wenig die Unausgewogenheit des
Materials. Man bekommt irgendwie das Gefühl, die Jungs könnten, aber wollen nicht so
richtig. Einzig überzeugen kann mich das bereits erwähnte "The inner mirror",
wären alle Songs auf diesem Level, würde es sicher ein paar unheilige Punkte mehr vom
Himmel regnen.
R.K.
Punkte: 5.0 von 10
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für 29.90 SFr.
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SOCIETY 1 - The
sounds that ends creation
Earache Records/Phonag
Ups! Schluck..., sind es wirklich Society 1, die hier den Weg zu mir gefunden haben?
Lesebrille aufgesetzt und noch mal richtig lesen und tief durchatmen: Volltreffer! Es ist
die neue Society 1, bei denen ein gewisser Matt "The Lord" Zane das Ruder in den
Händen hält. Eben dieser Typ, der sich auch als Porno-Produzent (!) betätigt oder sich,
wenn es ihm gerade langweilig ist, mit Fleischerhaken am/im Rücken aufhängt. Soll mir
mal einer erklären, was er mit diesem ziemlich komischen und aussergewöhnlichem Hobby
bezwecken will. Soweit zu den bizarren Nebenbeschäftigungen des Mister Zane. Bei der
Mucke von Society 1 ist es dann aber weniger strange. Man spielt Industrial Metal à la
Ministry und beklaut diese auch 1:1. Die Briten sind dabei weniger intensiv als ihre
Vorbilder, und haben neben fetten Gitarren auch seichte, melodische Parts in die zwölf
Songs miteingebunden. Die Offenbarungen von Matt Zane plätschern allerdings ziemlich
lustlos an mir vorbei. Aufhorchen kann man, wenn die Jungs richtig Gas geben, aber das ist
bei "The sound that ends creation" leider selten der Fall. Ja, manchmal klingt
es sogar schnulzig, wie bei "Realms of bliss". Auch der Schreigesang von Zane
ist nicht mein Ding. In den hohen Tonlagen schüttelt es mein Zwerchfell dann auch richtig
durch. Der Griff zur Stopp-Taste ist in diesem Fall deshalb recht schnell getan.
Industrial-Fans können ja mal vorsichtig reinhören. Ich für meinen Teil werde wohl
definitiv kein Society 1 Fan.
Daniel J.
Punkte: 4.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HELL WITHIN -
Asylum of the human predator
LifeForce Records
Metalcore meets Thrash, Folge 218: Ich präsentiere Euch hier die Band Hell Within, die
natürlich anders als alle anderen klingt und natürlich geradezu legitimiert ist, den
Thron des Metal's zu übernehmen - zumindest, wenn es nach dem Writer der Presse-Info
geht. Ich würde das Ganze ein wenig anders beschreiben. Zum Beispiel, dass die
unspektakuläre At-the-Gates-meets-Hardcore-Mischung ohne die ansprechende Produktion von
Zeuss (Hatebreed, Shadows Fall) nur halb so viel Wert wäre. Oder dass Trigger-Bass-Drums
und Säge-Gitarren auf die gesamten vierzig Minuten kaum aushaltbar sind. Geschweige denn
kraftlose Clean-Vocals, die, im Gegensatz zu den sauber gekrächzten Teilen, einfach nur
langweilen. Etwas einfallsreichere Melodien hätten dem Gesamtbild sicherlich gut getan.
Fragt sich nur, wie lange das Trendklonen noch gut geht..., bis jetzt scheint's zu
funktionieren, sonst wäre diese Band ja auch nicht bei Lifeforce gelandet. Wer also
unbedingt was für zwischendurch benötigt, dem kann ich diese Scheibe wärmstens
empfehlen, denn mehr "light" geht nicht. Alle anderen muss ich auf weiter oben
stehende Reviews verweisen - hier findet Ihr nichts, was Euch nach Vereinnahmung ein
sattes und zufriedenes Schmunzeln auf die Lippen zaubert. Guten Appetit!
El Muerte
Punkte: 4.5 von 10
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für 29.90 SFr.
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VISCERAL DAMAGE -
Garden of mutilation
Xtreem Music
Tja, was soll man da noch sagen? "Innerlicher Schaden", dazu ein drittklassiges
Metzger-Cover und Songtitel, die auf so schauerliche Namen wie "Cannibal semen"
oder "Maggots under skin" hören, verheissen mitnichten eine gute 80er Hard
Rock-Scheibe. Kaum ist das Sägeblatt angeworfen, spritzen auch schon die Eingeweide in
alle Richtungen und buhlen um die Aufmerksamkeit des mit diversen Organteilen dekorierten
Hörers. Diese 33:48 Minuten wollen um's Verrecken nicht vorbei gehen und muten wie eine
Ewigkeit in der Folterkammer an. Stumpfes Gehacke trifft auf Schredder-Klampfen of Death,
abgeschmeckt mit einem Gesang, der auf verschärfte Bronchitis schliessen lässt.
Abwechslung ist für die fünf Spanier ein Fremdwort, sind doch ausnahmslos alle Songs
verdammt schnell, mit wirren Breaks durchzogen und dazu noch undergroundig dumpf auf's
Band genagelt worden, so dass dem Treble-Regler regelrecht der Hals umgedreht werden muss,
um ein halbwegs hörbares Resultat zu erzielen. Rumpelfreunde, die auf einen verschärften
inneren Schaden im Mittelohr stehen, dürfen sich diese Scheibe gerne mal testweise
einverleiben - alle Anderen sind hiermit ausdrücklich gewarnt, denn diese Scheibe
verschafft keine schönen Minuten.
Silvio D.
Punkte: 3.5 von 10
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