Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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DEMONS &
WIZARDS - Touched by the Crimson King
Steamhammer/Phonag
Vor etwa sechs Jahren taten sich die beiden musikalischen Genies Jon Schaffer (Iced Earth)
und Hansi Kürsch (Blind Guardian) zum Nebenprojekt Demons & Wizards zusammen, was in
der Metal-Szene für Aufregung sorgte. Denn wer die eine Band mag, der mag meistens auch
die andere, und beide Bands erfreuen sich extrem grosser Beliebtheit. Der Erstling und
Vorgänger "Demons & Wizards" erntete so viele verschiedene Kritiken, dass
so mancher Fan verwirrt war. Was haben die Leute denn erwartet? Eine perfekte Mischung aus
Iced Guardian oder Blind Earth?? Nun mal langsam! Die beiden Männer machen mit ihren
Bands zwar hervorragende Musik, aber sie haben auch noch was anderes drauf! Ich für
meinen Teil bin froh darüber, dass uns bei diesem Projekt kein aufgewärmter Brei
serviert wird, sondern ein sehr guter Mix von Altbewährtem und Neuem. Dies ist auch bei
"Touched by the Crimson King" der Fall. Ein paar Songs enthalten markante
Refrains, als da wären "Crimson King", "Beneath the waves" oder
"The gunslinger", allesamt gute Power Metal Songs, welche nach den beiden oben
erwähnten Bands klingen. Doch zwischendurch hört man ganze Parts, die überraschend neu
klingen. Auch wunderbare Balladen sind vertreten! "Seize the day" und
"Wicked witch" klingen himmlisch! Ich muss sagen, wer schon andere Reviews über
dieses Album gelesen hat, der wird sich jetzt im falschen Film wähnen, denn "Touched
by the Crimson King" wird fast überall verrissen. Ja, man kann über Geschmack
streiten. Aber man kann nicht leugnen, dass Jon Schaffer und Hansi Kürsch unersetzliche
Grossmeister in der Welt des Metals sind. Wem's nicht gefällt, meinetwegen! Aber wer Iced
Earth und Blind Guardian mag, der wird auch das zweite Album von Demons & Wizards
mögen. Deshalb aus dem Herzen eines Fans und einer guten Kennerin beider Bands eine
absolut verdiente Bewertung!
Maiya R.B.
Punkte: 9.7 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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FOO FIGHTERS - In
your honor
RCA/Sony-BMG
Bitte anschnallen und gut festhalten! Die Foo Fighters melden sich mit ihrem fünften
Studioalbum "In your honor" zurück! Wer aber eine "normale" CD
erwartet, der wird sehr überrascht sein! Dave Grohl und seine Männer haben gleich zwei
CDs für Euch parat! Nummer eins enthält ausschliesslich temporeiche Stücke, und die
rocken ordentlich! Da wäre beispielsweise das Stück "DOA" oder "No way
back", welche beide den gewaltigen musikalischen Fortschritt der Foo Fighters
verdeutlichen. CD Nummer zwei hingegen ist vollgepackt mit gemütserwärmenden akustischen
Stücken, an denen namhafte Gastmusiker mitgewirkt haben. Da wäre bei "Miracle"
Ex-Led Zeppelin Bassist John Paul Jones, oder bei "Virginia moon" Norah Jones,
die beide jeweils den Hocker am Piano besetzen. Möglicherweise ist letzteres Stück
Dave's Mutter Virginia Grohl gewidmet, ich konnte jedoch keine Quellen finden, die das
bestätigen. Wie dem auch immer sein mag, "In your honor" ist wohl das Beste,
das wir bisher von den Foo Fighters gehört haben. Die bisherigen Alben waren ja nicht
übel, aber man stellte sich dann trotzdem die Frage, warum ein überragend guter Drummer
wie Dave Grohl sein Schlagzeug gegen das Mikro getauscht hat. Nach "In your
honor" jedoch lechzt man nach mehr, und kann sich aufrichtige Bewunderung für diesen
talentierten Musiker nicht verkneifen und wird seine Zeit bei Nirvana nicht mehr in den
Vordergrund stellen. Gut, dass Nirvana sich zum Zeitpunkt von Kurt Cobain's ungeplantem
und plötzlichem Ableben sowieso trennen wollten. Denn das mit Dave Grohl und den Foo
Fighters musste einfach sein, und wer weiss, vielleicht hatten die Musikgötter hier die
Hände im Spiel, denn diese Scheibe ist ein Knaller!
Maiya R.B.
Punkte: 9.6 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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DEADLOCK
Earth revolt
LifeForce Records
Wer schon immer mal wissen wollte, wie es denn wohl tönen würde, wenn Dimmu Borgir, Dark
Tranquillity und In Flames fusionieren würden, der sollte seinen Lauscherchen Earth
revolt" von Deadlock gönnen. Nach einem kurzen Düster-Intro, walzt "10'000
generations in blood" schon mal tüchtig los, erinnert von den düsteren
Keyboard-Harmonien an Dimmu und setzt stark auf einem Melo Death Grundgerüst auf, welches
durch Piano-Töne und zerbrechlichen, weiblichen Vocals aufgelockert wird. Insbesondere
die fetten Gitarren stechen sofort in die Gehörgänge und wissen zu begeistern. Obwohl
der Opener schon mal über acht Minuten dauert, wird es zu keiner Zeit langweilig und
selbst die dezenten Beigaben von der Dame am Mikro und den sphärischen Keyboard-Parts
wirken keinesfalls fehl am Platze oder aufgesetzt. Gierig nach mehr schlägt mir "The
year of the crow" um die Ohren, verschwunden sind die Dimmu und Gothic Einflüsse und
es fetzt mir ein astreiner Melo-Death Stampfer um die Ohren. Die Saiten braten, was der
Verstärker hergibt und lässt mich alles vergessen, was in letzter Zeit von In Flames zu
mir durchgedrungen ist. In die gleiche Kerbe schlägt das folgende "Everlasting
pain", welches vermehrt wieder die Tastentöne einfliessen lässt, durch ein
Piano-Geplänkel aufgelockert wird, in einem Solo mündet und toll abgroovt. Der
Titeltrack ist auch gleich die "sanfteste" Nummer, welche den Aggressions-Faktor
etwas zurückschraubt und der Melodie eine tragende Rolle verleiht. "More tragedies
come" fällt durch seinen "Bombastteil" im letzten Drittel auf, welcher
gekonnt in die Melo-Death Strukturen eingewoben wurde und wieder etwas dieses
Dimmu-Feeling aufkommen lässt. Bei "Awaken the silence" darf dann auch die Dame
wieder ans Mikro, welche als Kontrast zu den Death/Black Growls ganz gut reinpasst, jedoch
gegen Ende des Stückes mir persönlich auch auf den Sack geht, durch ihr gepresstes
Gekreische, was irgendwie nicht so ganz zu den abschliessenden, sanften Pianotönen passt.
"Kingdom of the dead" lässt die Aggression nochmals aufleben, bevor es in das
abschliessende, 11-minütige "May angels come" geht. In diesen elf Minuten
werden nochmals alle Register gezogen, fette Riffs, düstere Tastentöne, Soli,
zweistimmige Leads, ein Break, das zum Relaxen einlädt und in einer harmonischen Melodie
mündet. Obwohl "Earth revolt" als eine Mischung aus Melo Black- und Death Metal
angepriesen wird, sind die Black Einflüsse sehr dezent eingesetzt und meist mehr in der
Art, wie die Keys ertönen, um eine düstere Atmosphäre entstehen zu lassen. Zwar rockt
die Platte ordentlich ab, was mir jedoch etwas fehlt, sind die gnadenlosen
Knüppel-Einschübe und "Schrummel"-Riffs von Black Combos. Ansonsten bleibt mir
nicht viel zum Meckern, denn die Gitarren saften ordentlich ab, das Songwriting sorgt für
angenehme Abwechslung und die eingesetzten Keys stechen nie penetrant in den Vordergrund.
Für Musikliebhaber, welche Werke der anfangs genannten Bands ihr Eigen nennen dürfen,
sollten Deadlock unbedingt eine Chance geben, verdient haben sie es auf alle Fälle.
R.K.
Punkte: 9.5 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
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BLACKMORE'S NIGHT
- Castles & dreams
Steamhammer/Phonag
Ja, endlich ist sie da, die lang erwartete Blackmore's Night DVD und glaubt mir, das Teil
wird Euch sofort begeistern und zwar aus sehr vielen Gründen. Da wäre erst mal die
unglaubliche Anziehungskraft des Ritchie Blackmore, dann die mega Ausstrahlung der Candice
Night, der sich keiner entziehen kann; und dann das tonnenweise tolle Material dieser
Doppel-DVD. Aber alles der Reihe nach. Auf DVD 1 findet der Zuschauer ein Konzert mit 21
Songs, die auf den Burgen Veldenstein und Neuhaus aufgenommen worden sind. Man spürt
sofort den Spirit der Songs, die einen gleich gefangen nehmen und in die Welt des Ritchie
Blackmore entführen. Songs wie zum Beispiel "Cartouche", "Ghost of a
rose", "Under a violet moon", das wunderschöne "Renaissance
fair" oder "Wind in the willows" sind einfach bezaubernd. Auch klasse ist
"Mondtanz" mit dem integrierten "Child in time", das von den beiden
Background-Sängerinnen Lady Madeline und Lady Nancy hervorragend zum Besten gegeben
werden. Weiter gibt's noch ein tolles "Behind the scenes" und ein "Ritchie
Blackmore's Guitar Special". Auf der zweiten DVD findet man ein fünf Song langes
Akustik-Konzert unter anderem mit "Shadow of the moon". Dann noch fünf Videos
und einige Dokumentationen: "The Story" und "The Candice and Ritchie
Story", in der viele private Momente des ehemaligen Rainbow Gitarristen preisgegeben
werden, zum Beispiel, wie er Candice kennenlernte und vieles mehr. Die beiden DVD's sind
wirklich randvoll mit sehr interessanten Geschichten und vielen spontanen akustischen
Ausschnitten von diversen Orten, wie zum Beispiel in einem Burgrestaurant, auf einem
Schiff, in der Natur; einfach herrlich und sehr natürlich. Ganz toll gefällt mir das
"Schlossgeister German TV-Special", ein tolles Interview mit musikalischen
Einlagen. Blackmore's Night ist es mit dieser DVD gelungen ein herrliches, wunderschönes
und sehr interessantes Stück Musikgeschichte auf Bild zu veröffentlichen, das auch sehr
private Dinge von der bezaubernden Candice und ihrem Ritchie preisgibt. So hat man den
Gitarren-Meister noch nie gesehen und man versteht seine musikalische Umorientierung um
einiges besser nach dem Genuss dieser DVD. Ein Muss für alle Blackmore- und Candice Night
Fans und solche, die ihre Renaissance-Musik mögen. Super klasse DVD, die ihr Geld mehr
als wert ist.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
Hier
bestellen für 39.90 SFr.
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DEW SCENTED -
Issue VI
Nuclear Blast/MV
Sobald man über Thrash Metal aus Görmäny redet, fallen auch schon die Namen der
üblichen Verdächtigen. Da wäre das Trio: Kreator, Sodom und Destruction, ist ja klar.
Meiner Meinung nach sollte man Dew Scented ebenfalls in diese Liga hieven, auch wenn sie
im Gegensatz zum oben genannten Trio eher im Death/Thrash zu Hause sind. Dew Scented haben
mit ihren letzten Alben konstante Arbeit abgeliefert und wurden von der Fachpresse
verdient abgefeiert. Nun haben wir hier das aktuellste Werk vor uns. Im Gegensatz zum
Vorgänger "Impact" stellt man schnell fest, dass "Issue VI" etwas
vielschichtiger ausgefallen ist. Viel Abwechslung wird in den Songs wie auch in den
Songstrukturen geboten, ohne aber den gewohnten Stil abzulegen. Hier findet man geile
Blastbeats, packende Grooves und Breaks. Anspiel-Tipps zu nennen wäre schon fast eine
Anmassung, weil das ganze Album keine nennenswerte Durchhänger aufweist. Ganz gut
gelungen ist auch der Coversong "Evil dead" von Zeke. "Issue VI"
wandelt jede Lautsprecherboxe zum Düsentriebwerk um. Wer sich die "Limited
Edition" Geschichte zulegt, wird noch eine DVD vorfinden. Darauf enthalten ist der
Videoclip zu "Turn to ash" und ein paar Live-Aufnahmen, die in den letzten paar
Jahren eingefangen wurden.
D.J.Roxx
Punkte: 9.4 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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TOTENMOND -
TonbergUrtod
Massacre Records/MV
Totenmond werden zu Unrecht als Mitbegründer der "neuen deutschen Welle"
bezeichnet, zu denen unter anderem Rammstein gehören. Denn die Parallelen sind sowohl
dürftig als auch einengend, vertreten die Schwaben doch Stilmittel von Punk bis Grind,
Hauptsache es groovt. Im Vergleich zum psychopatisch düsteren, und genau deswegen
hammerharten Vorgänger "Unter Knochen" wirkt "TonbergUrtod" kompakt,
erdig, mit mehr Metal-Attitüde und mehr "aus dem Bauch"-Atmoshäre. Die Band
kommt auf den Punkt und geplänkelt wird auch nirgends, dennoch verfällt man als Zuhörer
zwangsweise in den Bann von Totenmond. Denn wenn die Jungs nur halb so gut Teppiche weben
könnten, wie einen Spannungsbogen, dann wären sie schon lange im Profilager! Der
Anspieltipp umfasst darum neben dem schleppenden "Heidenfeuer" dieses Mal das
gesamte Album und sollte wegen besserer Wirkung bei Kerzenlicht erfolgen. Wieder einmal
sehr speziell, sehr eigen, sehr heftig, sehr pathetisch, sehr gut.
HaRdY
Punkte: 9.3 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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TIMELESS MIRACLE -
Into the enchanted chamber
Massacre Records/MV
In einem von Bands überfluteten Power Metal Markt ist es sehr schwer, sich als Gruppe
durchzusetzen. Einer, der das gelingen könnte, ist Timeless Miracle aus Schweden. Ihre
Stärken sind schöne Melodien, eine Stimme die zu gefallen weiss, und kleine musikalische
Überraschungen, die man immer wieder entdecken kann. Höhepunkte gibt es keine, weil bis
auf den letzten und gleichzeitig längsten Track alle überzeugen. "Into the
enchanted chamber" erinnert mit seinem Bombastmelodien anfangs an Freedom Call, was
sich aber beim Einsetzen des Gesangs sofort wieder ändert. Mit Streichern startet
"The devil", das mit seiner düsteren Heaviness und dem eingängigen Refrain
überzeugt. Ebenfalls düster wirkt "Return of the werewolf", das in bester
Speed Metal-Tradition daherballert. Folkig angehaucht ist "Down of the gallows",
das im Mittelteil zum nordischen Folktanz einlädt. Überhaupt wirkt die Stimme und somit
das ganze Album ziemlich mittelalterlich und versetzt einen in die Stimmung, wie sie wohl
an traditionellen Folkfesten in Irland und Schottland herrscht. Klar erfinden Timeless
Miracle den Power Metal nicht neu und tendieren zum Teil in Richtung Happy Metal. Fakt ist
aber, dass sie mit "Into the enchanted chamber" zehn überzeugende Lieder
vorweisen können. Der positive Eindruck wird nur durch "Miracle" getrübt. Mit
seinen vierzehn Minuten bietet dieser Song zwar ebenfalls wunderschvne Melodien, ist aber
deutlich zu lange geworden. Hört man sich das Ganze nur nebenbei an, merkt man gar nicht,
dass es sich hier um ein einziges Lied handelt. Vielmehr scheint es, als wären hier
willkürlich ein paar Songs aneinander gereiht worden. Schade. Trotzdem überzeugen
Timeless Miracle mit einem Debüt-Album, das vor allem Heavy- und Power Metal Fans mit
Hang zum Folk, zur Klassik und zu progressivem Metal voll überzeugen dürfte.
Roger W.
Punkte: 9.2 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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HATE ETERNAL - I,
Monarch
Earache Records/Phonag
Erik Rutan ist einfach ein Workaholic. Nicht nur veredelte er gitarrentechnisch als
langjähriges Mitglied von Morbid Angel Jahrhundertwerke wie zum Beispiel "Gateways
to annihilation", auch für sein Gothic Metal Projekt Alas (mit Martina Astner /
Ex-Therion) war er sich nicht zu schade in die Saiten zu greifen und heimste auch dafür
durchgehend gute Kritiken ein. Zusammen mit Derek Roddy (d) und Randy Piro (b) ist aber
wieder Schluss mit lustig, steht doch wieder feinster Highend Death Metal auf der Liste!
Und nach dem ersten Durchhören muss ich neidlos verkünden... Krisiun sind nicht mehr die
Macht auf diesem Gebiet und auch die Kings von Rebaeliun könnten bald kalte Füsse
bekommen! Denn nach dem Opener, einem Blastspeed-Monster namens "Two demons",
wird das Level keinen Millimeter gesenkt, sondern unter wüsten Riff-Attacken,
mörderischen Blastbeats und grossartigen Arrangements zur Spitze getrieben. Über die
technischen Fähigkeiten der drei Musiker zu argumentieren ist mir zu hoch, da wird auf
einer anderen Ebene gezockt; bin aber gespannt ob sie als Trio einen so druckvollen Sound
auch live hinkriegen werden. Das allgemeine Irrsinns-Tempo wird nur unterbrochen durch
schleppende Breaks und frickelige bis hyperschnelle, komplexe Soli. Der Morbid
Angel-Einschlag ist nicht zu überhören, jedoch langsam mit einer selbstständigen Prise
Hate Eternal durchzogen. Höhepunkte hervorzuheben ist schwer (liebt, oder hasst es), aber
das coole Drumming und präzise Saitengeschredder von "It is our will" killte
ohne Ende und ging mir mit der Zeit nicht mehr aus dem Kopf. Einziger Minuspunkt ist das
etwas abwechslungsarme Songwriting, aber unterm Strich nach wie vor Pflichtlektüre für
Extrem-Liebhaber.
HaRdY
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TOMAS BODIN - I am
InsideOut Music/Phonag
Mit "I am" dürfte dem Keyboarder der Flower Kings eine Überraschung gelungen
sein. Präsentiert er doch statt eines erwarteten Instrumental-Albums eine klasse
Prog-Opera. Ebenfalls beteiligt sind seine beiden Flower Kings-Mitstreiter Jonas Reingold
(b) und Marcus Liliequest (d). Des Weiteren findet man Tomas' Frau Pernilla Bodin als
Sängerin, die diesen Part noch teilt mit Helene Schönning und Anders Jansson, mit dem
Tomas ja schon bei Sonic Boulevard zusammen gearbeitet hat. Und zum Schluss wäre noch JJ
Marsh zu erwähnen, der die Axt schwingt und schon mit Leuten wie Glenn Hughes zusammen
gezockt hat. Soviel zum Personellen. "I am" enthält drei zwanzig Minuten
dauernde Tracks, die es in sich haben. Erzählt wird die Geschichte eines Mannes, der
seine Probleme mit Alkohol und Drogen überwindet. Dabei geht es um Beziehung, Eltern,
Kinder und das Thema Reinkarnation. Natürlich findet man viele typische Prog-Elemente,
aber auch deutliche Anleihen zum 70er-Jahre Hard Rock, die von den drei Sänger/innen
hervorragend dargeboten werden. Des Weiteren findet man auf dem dritten Song einige
Parallelen zu Pink Floyd, herrliche Spielereien mit zum Teil funkigen Parts - ein
herrliches Stück. "I am" bietet wirklich die volle Palette für verwöhnte Prog
Rock Fans.
Crazy Beat
Punkte: 8.9 von 10
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für 27.90 SFr.
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SOUL DEMISE -
Blind
Remedy Records
Dass aus Bayern, dem Freistaat, dem Land des Weizenbiers, eine Truppe stammen könnte, die
klingen, als ob langhaarige Gastarbeiter aus Götheburg beschäftigt gewesen wären, macht
zwar kurz stutzig, hindert einen aber nach dem Verdauen dieses Gefühls nicht daran, den
Lautstärkeregler positiv überrascht in Richtung Maximumanschlag zu drehen. Habe wohl
selten ein Album gehört, das einen derart krassen Brückenschlag zu At The Gates'
"Slaughter of the soul" vorweisen kann! Nicht, dass die Songs blasse Kopien
wären, denn Soul Demise agieren zu eigenständig, aber der Spirit von ATG ist durch die
ganze Aufnahme präsent. Melodischer Death Metal ist aufgrund von Batallionen von
untalentierten Nacheiferern ja schon fast ein Schimpfwort geworden, Soul Demise nageln
aber dem gegensteuernd in einem mitreissenden Rhythmus und sichern sich durch die nötige
Kompromisslosigkeit und dem geschmeidigen Songwriting ein gutes Stück vom Kuchen. Man
hört und spürt bei Tracks wie dem Nackenbrecher "Obtuse" oder dem
gallopierenden "Thirst of knowledge" richtig, dass diese Truppe weder Anfänger
beheimatet, noch stehen bleiben will. Denn ein durchgehender roter Faden verbindet den
ersten Ton des furiosen Openers "Still alive" mit dem Verklingen des
abschliessenden Instrumentals "Perishing blind" und lässt das Gesamtprodukt wie
aus einem Guss erscheinen. Die Produktion von Jacob Hansen ist überraschend warm und
dennoch druckvoll genug, um als aggressiv betitelt werden zu können. Der Gesamteindruck
ist ebenfalls als sympathisch zu bezeichnen. Klare Kaufempfehlung und bangende "devil
horns" for Soul Demise - Get it!
HaRdY
Punkte: 8.9 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
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SCHENKER PATTISON
SUMMIT - The endless Jam continues
Mascot Records/Disctrade
Da flattert uns doch schon die Fortsetzung des "Endless Jam" ins Haus. Und es
werden weiterhin gute alte Klassiker verbraten und mit Michael Schenkers klasse
unvergleichlichen Soli veredelt. So bekommen alte Songs wie "Rock steady",
"Laya", "While my guitar gently weeps" (obergeiles Solo) und "I
don't need no doctor" neues Leben eingehaucht. Davey Pattison gibt dem Ganzen mit
seiner bluesigen, zeitweise an Paul Rodgers erinnernden Stimme noch das Tüpfelchen auf
dem "i". Mit Ansley Dunbar hat man auch wieder den gleichen Drummer an Bord und
ist somit ein eingespieltes Team. Ganz klar hervorzuheben sind einfach die immer wieder
sehr starken Soli des Herrn Schenker, die absolut gar nichts von ihrer Faszination
eingebüsst haben. Michael gelingt es, den Zuhörer mit seiner Gitarre immer wieder total
zu fesseln, sogar das funkige "Too rolling stoned" steht dem Meister
hervorragend zu Gesicht. Also Freunde des heiligen Schenkers und Liebhaber des bluesigen
Rocks können hier bedenkenlos mal ein Öhrchen riskieren; es lohnt sich.
Crazy Beat
Punkte: 8.9 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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GIZMACHI - The
imbuing
Mayan Records/MV
Slipknot sollten jedem Metaller ein Begriff sein. Dann kennt ihr ja auch den Kerl mit der
Clown-Maske: M. Shawn Crahan. Was zum Teufel hat der Typ nun mit Gizmachi zu tun? Das ist
schnell erklärt, denn er hat sie auf sein neu gegründetes Plattenlabel genommen und die
neue Scheibe "The imbuing" gleich auch noch produziert. Beim Anfang des Openers
"The answer" würde man meinen, das neue Alice In Chains Album zu hören, wegen
den Gesangs-Chören. Dann aber setzt Sean Kane's Gesang ein und fertig ist mit lustig!
Üble Screams, apokalyptische Schreie und unerwartet gibt es gelegentlich gar cleane
Gesangspassagen, dass es nicht zu eintönig wird. Beim Rest der Truppe kann man das
Prädikat "interessant" vergeben, denn der Sound von Gizmachi ist schwer
einzuordnen. Komplexe Gitarren-Riffs sowie verdrehte Rhythmen. Vielseitigkeit ist dabei
der Grundtenor von Gizmachi. Da kommen mir ganz spontan Mastodon in den Sinn, die ein ganz
änliches, musikalisches Gesamtkonzept haben. Bei solchen Bands ist es immens schwierig,
eine sachlich nüchterne CD-Kritik abzugeben, weil man sich dazu etwa zwei Monate Zeit
nehmen müsste, um ein jedes Detail heraushören zu können. Hier würde ich jedoch
meinen, dass man auf diese zwei Monate getrost verzichten kann, weil man schon nach ein
paar Durchläufen von Gizmachi restlos überzeugt ist. Geile Scheibe!!!
Daniel J.
Punkte: 8.9 von
10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEVILDRIVER - The
fury of our maker's hands
Roadrunner Records/MV
Meine Damen und Herren, genau wie dieses Album will auch ich es rasch auf den Punkt
bringen: Was Dez Fafara (Ex-Coal Chamber) zusammen mit seinen vier Mitstreitern in diesem
Monat abliefert, ist Metal mit Eiern - aber richtig dicken Eiern. Vergesst den Metalcore,
so klingt es anno 2005 - fett, haarig und verschwitzt. Obwohl einige markant melodiöse
Gitarrenlinien ihren Weg auf diesen Silberling gefunden haben, ist die Konzentration
dennoch auf Brachialität gerichtet. Dez klingt so angepisst wie nie zuvor und die
Gitarren tun ihr Bestes, um die eingeschlagene Bresche zu verbreitern. Bereits der erste
Track "End of the line" enthält alle Stärken, die dieses Album ausmachen:
Einige kurze Hooks, Mitschrei-Chorus, Riffs bis zum Abwinken und ausgeklügeltes
Songwriting. Allerdings bricht kein einzelner Song aus diesem Schema aus. Obwohl der
Epikgrad durchaus variiert, leidet diese Scheibe vor allem am Haudrauf-Faktor, denn die
eine oder andere kleine Pause benötigt selbst der geneigteste Hörer. Und somit
hinterlassen die 51 Minuten Volldröhnung zwar ein Schlachtfeld der Verwüstung, doch der
Sieg fühlt sich ein wenig schal an.
El Muerte
Punkte: 8.8 von
10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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EVEREVE
Tried & failed
Massacre Records/MV
Schnell die CD aus der Hülle genommen und was sehe ich..., zwei SM-Tanten zieren den
Silberling. Hmm..., hat da etwa unser Herr und Meister mir einen Erziehungsfilm für
Erwachsene geschickt?? Schnell in den PC eingelegt, zeigen sich mir aber bloss ein paar
Bildchen und ein Screensaver, also doch Musik. Nun Evereve sind ja wohl auch keine
Unbekannte mehr, praktizierten sie einst Gothic Metal, wandelte sich der Sound mehr und
mehr in Richtung düsteren Cyber Rock / Metal. Auch im Jahre 2005 werkeln Evereve fleissig
an ihrem Sound, wobei dieser noch immer gefüllt mit Elektronik ist und doch die rockende
Seite nicht verdrängt. Was neu dazugekommen ist, ist ein symphonischer Touch, welcher
sich beispielsweise bei "Forsaken" ausgezeichnet in den Evereve Sound
integriert. Für die Band typische Tanzflächenfüller dürfen auch auf Tried &
failed" natürlich nicht fehlen, ob nun das Titelstück, oder das beschwingte
"Pine of heaven", beide dürften wohl auch Bewegungsmuffel auf die
Düstertanzfläche führen. Nebst all den Spielereien, lebt aber auch ein Hauch von
Melancholie in den Werken, lässt das Material in einer gewissen "Wärme"
erstrahlen und distanziert sich vom kalten, sterilen Klinik-Sound. Insbesondere das sehr
sphärische A scornful love", oder Anima sola" besitzen das
"gewisse Etwas", was mir zu gefallen weiss. Sicherlich, "Tried &
failed" ist kein Werk für den Musik-Olymp, doch Evereve haben ihren Sound weiter
verbessert und sollten deshalb eine gewisse Beachtung bei den Liebhabern von rockig
modernen Düsterklängen finden. Wer jedoch Evereve bis anhin nicht mochte, wird kaum
Gefallen an diesem Werk finden und sollte die Finger davon lassen.
R.K.
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MIDNIGHT - Sakada
Black Lotus Records/Non Stop Music
Midnight ist der ehemalige Sänger der amerikanischen Progressiv Power Metal Band Crimson
Glory, die anfangs der 90er-Jahre drei Alben veröffentlicht haben. Nach erfolgreichen
Touren im Vorprogramm von Metallica, Ozzy Osbourne, U.D.O. und Doro löste sich die Band
1993 auf. 1999 brachten Crimson Glory ohne Midnight ein neues Album raus, gingen wieder
auf Tour und versandeten abermals. Laut aktuellem Homepage- Eintrag planen Crimson Glory
gerade ein neues Album mit den Original Ur-Bandmitgliedern. Ob Midnight dabei ist, lässt
sich aus den Infos nicht herauslesen. Dieser selbst schien die ganze Zeit nach der
Auflösung verschollen zu sein, bis jetzt. Für alle, die sich nun schon freuen, sei um
Vorsicht gebeten: Mit progressivem Power Metal hat "Sakada" nämlich nichts zu
tun. Hier regiert eine Mischung aus psychedelischem Rock, Hard Rock und Country. Dazu
erzählt Midnight kleine Geschichten, die zum Teil hymnenhaften Charakter bekommen. Eines
der besten Lieder ist "Pain" das durch funkige, (hard-)rockige Gitarren getragen
wird. Midgnight's Stimme erinnert dabei an psychopatische Pink Floyd à la "The
Wall" an seinen düstersten Stellen. "War" setzt auf ähnliche Elemente wie
"Pain" und Midnight wirkt in seiner Rolle als Wahnsinniger glaubwürdig. Relativ
gradlinig sind auch die beiden countryslide gitarrenlastigen Lieder "Lost boy"
und "Cat song" geworden. Wobei vor allem Letzterer mit schönen Melodien
überzeugt. Der Rest des Albums wirkt zum Teil recht zerfahren, und man braucht länger,
um einen Zugang dazu zu finden. Neben den schon erwähnten Pink Floyd, erinnert das Album
auch entfernt an The Doors. Eine genaue Punktzahl zu geben ist bei "Sakada" eine
schwere Sache, besonders für ein Metal-Magazin. Mich überzeugen die verschiedenen, aber
immer vom Wahnsinn getriebenen Stimmungen. Wer aber ein Metal-Album sucht, kann getrost
einen grossen Bogen um "Sakada" machen. Fans von Pink Floyd und The Doorss sowie
sonstige traurige, melancholische Gestalten mit Hang zu psychedelischem (Hard) Rock,
sollten es aber unbedingt antesten.
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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KIUAS The
spirit of Ukko
Spinefarm Records/MV
Der 20. September 2004 war ein grosser Tag. Sowohl für Spinefarm Records als auch für
die Band die sie an jenem Herbsttag unter Vertrag nahmen. Der geneigte Leser hat schon
flink kombiniert und weiss, dass es sich dabei um Kiuas handeln muss. Weniger klar, aber
doch auch anzunehmen ist die finnische Nationalität der fünf Jungs, deren Name soviel
wie Ofen des Badehauses, also Saunaofen bedeutet. Und gleich noch ein wenig So
langweilig der Name, so kurzweilig die Musik. Assoziationen zum Wort Sauna werden in den
meisten Fällen folgende sein: Heiss, drückend, schwer und vor allem schweisstreibend.
Die Jungs von Kiuas lassen einen zwar bestimmt nicht kalt, betören aber trotz der Black-
und Death-Anleihen in ihrem Power Metal mit einer Leichtigkeit, die überraschen mag.
Drummer und Saitenfraktion ergänzen sich perfekt, folgen einander in jede
Geschwindigkeit. Ein Live-Vergleich wird voller Spannung erwartet. Vor allem der Anfang
des Albums vermag zu überzeugen, gegen den Schluss fällt die Leistung etwas ab. Doch
für das den ersten richtigen Silberling, sprich kein Demo oder EP, ist Kiuas
Respekt zu zollen. In der heutigen Zeit noch Songs mit Hymnencharakter schreiben zu
können, verlangt Bewunderung. Höre dazu Songs wie The spirit of Ukko,
On wings of death we ride oder auch No more sleep for me Nun
bleibt mir nur noch ein Geheimnis zu lüften: Wer zur Hölle ist dieser Ukko, dessen Geist
diese acht Songs gewidmet sind? Die Antwort ist simpel. Ähnlich wie Zeus in der
altgermanischen Mythologie bezeichnet Ukko den Göttervater der altnordischen Sagen. In
diesem Sinne: Erinnert euch des alten Gedankenguts und schöpft neue Inspiration daraus.
Bei Kiuas scheints jedenfalls funktioniert zu haben.
Leandra
Punkte: 8.7 von
10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLACK MAJESTY -
Silent company
Limb Music/Phonag
Klein aber fein, so kann man die Metalszene in Australien bezeichnen. Zwar finden nicht
viele Bands aus Down Under den Weg zu uns in die kleine Schweiz, was dafür zu uns
gelangt, kann sich immer sehen lassen. Black Majesty machen da keine Ausnahme und
zelebrieren auch auf ihrem Zweitlingswerk melodischen Power Metal mit Hard Rock
Schlagseite. Dabei ist der Albumtitel ein exemplarisches Paradoxon, lautet der doch
"Silent company", was auf Black Majesty so gar nicht zutrifft. Zum Glück, denn
sonst würde der Welt ein ansehnliches Stück Musik durch die Lappen gehen. Dabei stellt
der Opener gerade eine der unspektakuläreren Nummern dar, handelt es sich bei
"Dragon reborn" um eine schon zig Mal gehörte Melodic Metal Nummer. Der
Titeltrack dagegen erinnert dann wieder mehr an Masterplan, nicht zuletzt durch die eher
tief gehaltenen Stimme John Cavaliere's und den melodischen Gitarrenlicks. "Six
ribbons" beginnt zuerst melancholisch, mit einem Touch Barock und einer Frauenstimme
(Blackmore's Night lassen grüssen), steigert sich dann aber episch und fliesst verträumt
dahin bis zum grossen Gitarrensolo. Überhaupt überzeugt die Gitarrenarbeit des Duos
Steve Janevski und Hanny Mohamed (verantwortlich für die tiefen Töne bei Pegazus) auf
ganzer Linie, seien es nun die eingängigen Riffs oder die mitreissenden Harmonien. Dass
man Hammerfall auch in Schweden kennt, zeigt "Firestorm", ein typischer
Teutonen-Stampfer, der durch die dezent durchschimmernden Keyboards mitunter wiederum an
Masterplan denken lässt. Im progressiven "Darkned room" ist es vor allem
Cavaliere, der mit dem versierten Einsatz seiner Stimme zu gefallen weiss.
"Visionary" dagegen geht voll nach vorne los und das in einem überraschend
hohen Tempo. Das grosse Finale schimpft sich "A better way to die" und ist mit
seinen siebeneinhalb Minuten das längste und zugleich spannendste Stück, erinnert es
doch zeitweise an Stratovarius in ihrer Frühphase, dann wieder an Thunderstone und am
Schluss weckt es sogar noch Assoziationen mit Iced Earth, die durch das messerscharfe
Riffing und die charakteristischen Screams erzeugt werden. Gut, man merkt, dass Black
Majesty es immer noch nicht geschafft haben, einen eigenen Weg zu finden, was heisst, dass
die fünf Aussis klauen wie die Raben, aber wen stört's, wenn dabei so eine Platte
rauskommt, mit klasse Songs und einer klasse Produktion?
Kissi
Punkte: 8.6 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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AS I LAY DYING
Shadows are security
Metalblade Records/Phonag
Mit Shadows are security liegt nun ein weiteres Album der Amis vor. Die
vorhergehenden Werke hatten in ihrem Heimatland genug Aufsehen erregt, dass die neue
Platte in der ersten Woche bereits 33142 mal über den Ladentisch ging. Sie wirkt
verglichen mit Frail World Collapse homogener, aber auch eintöniger. War 2003
die Kluft zwischen den Songs noch ausgeprägter, sprich es fanden sich sowohl Hits als
auch Müll auf der Platte, sind As I Lay Dying dieses Mal einen sichereren Weg gegangen.
Wieder wurde weitgehend auf Soli oder ähnliche Spielereien verzichtet und Lambesis Stimme
ist extrem dominant. Musikalisch ist es sauberer Metalcore, in Ansätzen sind jedoch
Göteborger Einflüsse (Morning waits, Reflections) und ein wenig
Thrash der alten Bay Area-Schule (Losing Sight) auszumachen. Wer oder was zur
Hölle für den letzen Song Illusions Pate gestanden haben soll, oder ob das
innovativ wirken sollte, wird mir für immer ein Rätsel bleiben. Da ist die ganze Platte
durchaus sehr akzeptabel, man bemerkt Fortschritte, umkreist liebevoll San Diego auf der
Metalcore-Landkarte und dann das: Nervtötende elektronische oder sonstige Geräusche
schwärmen aus den Boxen, machen sich breit, als wollten sie nie mehr verschwinden und
machen dann endlich einem halbherzigen Versuch, das Lied noch zu einem solchen zu machen,
Platz. Der Versuch scheitert kläglich und so endet der eigentlich gute Eindruck von
Shadows are security mit einem angewiderten Nachgeschmack. Müsste nicht sein,
Jungs, echt nicht. Doch wers weiss, wie ihr, liebe Leserschaft, kann vorbeugen und
nach Morning waits, dem elften Song mit gutem Gewissen die Stopp-Taste
drücken. Denn bis dahin lohnt es sich nämlich schon, die gereiften Gehversuche der
heranwachsenden Truppe zu beobachten.
Leandra
Punkte: 8.5 von
10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DARKANE - Layers
of lies
Nuclear Blast/MV
Die Schweden sind wieder da..., nicht ABBA aber Darkane. Und ich bin froh darüber! Denn
"Layers of lies" ist reifetechnisch auf gleicher Höhe wie In Flames'
"Reroute to remain", einfach im Darkane-Stil. Sie verschmolzen alle Extreme der
vergangenen Veröffentlichungen und kreierten unter Beihilfe der besten Zutaten einen
homogenen Eintopf aus eigener Erfahrung. Hörbar in Songs mit einer breiten Auswahl an
vermischten Stilistiken, von klassisch bis Death. Die technisch wieder einmal souverän
vortragende Band ist scheisstight und gibt sich verspielt und lässig. Sänger Andreas
Sydow liefert zwar seine bisher beste Performance ab, jedoch werden sich an ihm nach wie
vor die Geister scheiden. Nichtsdestotrotz ein intelligentes, hartes, frisches Werk einer
Band, das bei den bestehenden Fans naturgetreu die Spreu vom Weizen trennen dürfte. Dazu
obendrein eine gute Produktion und ein äusserst hässliches, wenn auch irgendwie
spezielles Cover. Was gibts da noch zu sagen? Cooles Album, gefällt mir.
HaRdY
Punkte: 8.5 von
10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VANGUARD
Succumbra
Armageddon Music
Die "Metal Battle" konnten Vanguard am letztjährigen Wacken-Open Air für sich
entscheiden und erspielten sich so einen Deal mit "Armageddon Music". Aus der
Promo-Info geht hervor, dass sich eigenartige Sachen rund um die Band abgespielt haben. Da
schlug mal der Blitz ein, Mischpulte explodierten und ein grosser Stromausfall sabotierte
die letzte Aufnahme zu ihrem Debüt-Demo. Alles nur ein PR-Gag, oder waren da gar böse
Mächte im Spiel?!? Na ja, mir kann's egal sein, was zählt ist die Musik und trotz des
überheblichen Promo-Gekreisches von wegen "Etwas wirklich Einzigartiges..., oder
Tobsuchtanfall der Leidenschaft" kann man "Succumbra" in die Gothic Metal
Schublade stecken, zu den älteren Werken von Theatre Of tragedy und The Sins Of Thy
Beloved. Doch man würde Vanguard Unrecht tun, wenn diese Türe zu schnell zugeschlagen
würde und das Werk der Finnen mit einem fetten Plagiatstempel in Frieden verstauben
liesse. Fester Bestandteil der siebenköpfigen Band sind an Mann am Piano und einer am
Cello, was schon mal nach würziger Melancholie tönt. So wie gedacht, kommt es dann auch,
Pianotöne und Cellogefiedel leiten den Opener "Asylum" ein. Die Stimme von Suvi
wirkt sehr angenehm, nicht zu kräftig, aber auch nicht zu sanft. Ihr Gegenpart J. Grym
grunzt fies durch die Gegend und wirkt fast etwas zu aggressiv. Bis etwas über der
Hälfte plätschert der Song recht angenehm dahin, gewinnt dann aber zum Schluss durch ein
schönes Solo und durchgezogenem Doppelgepauke an Dynamik und Aggression. Zu Beginn von
"Forgive" wird dann aber gleich wieder die Handbremse angezogen und so schleppt
sich der Song von Takt zu Takt durch und ich frage mich..., wie war das mit dem
Tobsuchtanfall der Leidenschaft? Das folgende "Amoricide" schafft es dann aber
wirklich, die Melancholie aus dem Sack zu lassen und zeigt auf, dass die Finnen doch ein
Händchen zu traurigen und kitschfreien Melodien haben. Wirkliche Überraschungen folgen
keine mehr, das "Beauty and the beast" Konzept geht ganz gut auf, man wechselt
von ruhigen, melancholischen Passagen in etwas aggressivere, ohne jedoch gleich ein
Schwein abzuschlachten. Jedoch ein kleines "Schmankerl" haben sich Vabguard für
den Schluss aufgehoben. "Wurmtod" schleppt sich qualvoll in bestem Doomgewand
dahin und zieht eine Schleimspur des qualvollen, langsamen Todes hinter sich her. Die
Fröhlichkeit erlischt und Dunkelheit saugt den letzten Lebenswillen aus den Adern. Durch
den Cello-Einsatz erinnert mich der Song sehr stark an ein Werk von My Dying Bride und
lässt meine Wertung deshalb nach oben steigen. Generell sei noch gesagt, dass Vanguard
uns gut gespielten Gothic Metal präsentieren, welcher auf Pop und Prunk verzichtet und
dafür mehr der Traurigkeit Tribut zollt. Für T.O.T und T.S.O.T.B Anhänger sicherlich
ein Tipp, Gothic Metal Hasser..., lasst die Finger davon!
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
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für 29.90 SFr.
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DONNYBROOK - Lions
in this game
Century Media/Phonag
Wenn man das Cover-Artwork von Donnybrook's neuster Scheibe "Lions in this game"
anschaut, wird einen schnell klar, um was für einen Sound es sich handelt. Ein im
Comic-Stil gezeichneter Eishockey-Spieler, der zum Faustschlag ausholt, das kann sich nur
um Hardcore handeln. CD reinschieben und die ersten Töne abwarten und... Bingo! Die fünf
Amis aus "Los Ancheles" zelebrieren auf ihrem neusten Output Hardcore, der
80er-Jahre, also oldschool-mässig. Dre Stewart, der Mann der für die Vocals zuständig
ist, macht dann auch einen guten Job. Screams, aber nicht ein Geschreie, dass es mühsam
zum Anhören wird. Die Instrumentalisten grooven wie die Sau und beherrschen so ziemlich
alle Taktarten, also mal schnell und dann wieder langsamer und so weiter. Der eine Musiker
hat auf einem Photo im Innern des Booklets ein S.O.D. T-Shirt an, was man als Referenz
für den Gesamtsound von Donnybrook sehen könnte. "Lions in this game" ist
frisch und frech, was der Hardcore Szene nur gut tut. Eine interessante Scheibe.
Daniel J.
Punkte: 8.4 von 10
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für 29.90 SFr.
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DERDIAN - New Era
Pt. 1
Steelheart Records
"Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat die peinlichsten Bandfotos im ganzen
Metal-Land?" Es werden definitiv Derdian aus Mailand sein. Geht das Bandfoto der
ganzen Band noch knapp in Ordnung, konkurriert man mit den Portraits der einzelnen
Mitglieder in Sachen Peinlichkeit stark mit Stratovarius' Infinite-Album. Metal soll doch
böse sein und nicht nach Schlagermusik aussehen. Aber was kümmere ich mich um die Fotos,
hier geht es um die Musik, und auch da herrschen sehr starke Einflüsse der früheren
Stratovarius und von Sonata Arctica. Diese findet man vor allem in den beiden
Eröffnungs-Tracks "Beyond the gate", "Eternal light" und ein wenig
später auch bei "Screams of agony", die mächtig losballern.
Rhapsody-Einflüsse gibt es, wie bei jeder anständigen Band aus Italien, natürlich auch.
Musikalisch findet man sie in "Nocturnal fires", und in "Incitement".
Textlich wartet man ebenfalls mit einer Geschichte über einen König auf, der sein Volk
ins gelobte Land führen will und einige Schlachten zu bestehen hat. Im Vergleich zu
Rhapsody geht man hier aber weit weniger pathetisch vor und wirkt darum kompakter. Leichte
Anleihen an Dream Theater findet man dagegen auf "Anubi's call". Wie bei jeder
Bombast Speed Power Metal Band ist das Keyboard sehr weit in den Vordergrund gemischt
worden, was Härte und Power des Albums allerdings nicht schmälert. Highlights von
"New Era pt. 1" bildet für mich die wunderschöne Ballade "Where i can
fly", deren Song-Struktur zwar nicht neu sind, aber durch die leidenschaftliche
Stimme von Sänger Joe für Gänsehaut-Momente sorgt. Ebenfalls grossartig ist
"Entering the cage", das sich dramatisch zum Refrain steigert und an Intensität
nichts zu wünschen übrig lässt. Derdian wurden 1998 als Trash Metal Coverband
gegründet und kamen zum heutigen Stil, als sie selber begannen Lieder zu schreiben. Nach
zwei Demo-CD's unterschrieben sie einen Vertrag und brachten jetzt mit "New Era pt.
1" ihr Debüt-Album raus. Wieso die CD "New Era pt. 1" heisst, bleibt
allerdings ein Rätsel. In der Geschichte stirbt der König im letzten Lied. Na ja,
vielleicht hat er ja einen unehelichen Sohn, der den ganzen Trupp im nächsten Album
weiterführt. Freunde der oben genannten Power Metal Bands finden mit Derdian eine Band,
die zwar nicht besonders originell ist, aber ein paar schöne Lieder anbietet.
Roger W.
Punkte: 8.4 von 10
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für 37.90 SFr.
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SAIDIAN - ...for
those who walk the path forlorn
Metal Heaven
Die Heimat dieser Melodic Metal Band ist das deutsche Esslingen. Gegründet wurden Saidian
von Keyboarder Markus Bohr, der zusammen mit seinen vier Mitstreitern ein Debüt vorlegt,
das aufhorchen lässt. Der gleichen Meinung waren anscheinend auch AOR/Metal Heaven, die
der Band mal eben einen Plattenvertrag anboten. Die Musiker sammelten zuvor allesamt
Erfahrung in lokalen Melodic Bands. Doch nun scheinen die richtigen Fünf zueinander
gefunden zu haben. Das beweist die hochqualitative Musik der Truppe. Immer in der Waage
zwischen dem harten Gitarrenbrett und filigranen Keyboard Spielereien. Auch die Songs
können im Grossen und Ganzen überzeugen. Das schnelle "Burn fown the night",
das rockige "Lonely nights" oder das komplexe "Hard of stone" werden
unter Genrefans bestimmt Freunde finden. Als Querverweis sollen hier noch Rhapsody,
Stratovarius und vor allem Royal Hunt erwähnt werden. Wer auf diese Bands steht und vor
einem Keyboardsolo nicht gleich die Flucht ergreift, ist bei Saidian an der richtigen
Adresse.
Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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WIZARD - Magic
circle
Limb Music/Phonag
Welchem Genre frönt wohl eine Band, deren bisherige Werke Titel wie "Battle of
Metal", "Bound by Metal" oder "Odin" ihr Eigen nennen können?
Klar: True Metal. Und dies hat leider zufolge, dass man bei Wizard keinerlei neue Impulse
oder Experimente erwarten darf. "Magic circle" ist reinster Metal der Sorte
Manowar, gepaart mit ein wenig deutschem Speed Metal. Dafür machen die Jungs das, was es
schon seit Jahrzehnten gibt so gut, dass man da gerne ein Auge zudrückt. Dabei sind
Kriegshymnen ("Fire and blood" oder "Warriors of the night") zu denen
jeder wahre Wikinger nur zu gerne sein Met-Horn leert ebenso Pflicht, wie krachende
Stampfer ("Death is my life", "Circle of steel"). Wer da lieber auf
Epen steht, die aus der Feder von Jon Schaffer entsprungen sein könnten, ist mit "On
your knees" mehr als genügend bedient. Neben einem Barlow'schen Gesang, ausgeübt
durch Sven D'Anna (der übrigens auch sonst hervorragende Arbeit leistet, sei es nun
melancholisch tief oder agressiv schreiend), sind es vor allem die interessanten
Stimmungswechsel, die die Nummer so interessant machen: Auf eine getragene Strophe folgt
ein hymnischer Refrain, der nach dem zweiten Mal in ein rockendes Solo mündet. Von
gezüchteten Kampfmonstern handelt ein weiteres Highlight auf "Magic circle".
"Uruk Hai" heissen diese Kreaturen, und so kriegerisch diese Wesen sind, so
gelungen ist dieser Song. Nach einem typischen Intro (man hört eine marschierende Armee)
erklingt aus den Boxen ein treibendes Mid-Tempo Riff, das die Grundlage zu diesem Song
bildet. Während dem Refrain ertönt dann immer wieder "Uhh!" "Uhh"
"Uhh!", was wohl gerade live sehr animierend wirken wird. Natürlich findet man
in "Uruk Hai" auch ein extrem passendes Gitarrensolo, das die ganze Sache
gekonnt abrundet. Verblüffend doomig beginnt "No way out", so dass man zuerst
das Gefühl hat, eine Candlemass-Platte eingelegt zu haben. Dieses Riff mündet dann aber
in eine überschnelle Power Metal Nummer, die an alte Helden wie Helloween erinnern
lässt. In dieselbe Kerbe schlägt "The magic goes on", bevor "Magic
circle" mit "Don't say goodbye", einer pathetischen Halbballade ein
vorhersehbares Ende findet. Mit dieser Platte ist es wie mit Bratwurst und Rösti. Solange
es gut ist, stört es nicht, wenn man es schon gestern hatte - und vorgestern - und...
Kissi
Punkte: 8.2 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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CRYSTAL EYES -
Confession of the maker
High Fidelity Music
Crystal Eyes beehren uns mit ihrem vierten Album. Die schwedische Band, die dieses Jahr am
Sweden-Rock Festival spielen durfte und bereits schwedische Club-Touren mit Lefay,
Evergrey und Lost Horizon in ihre Biographie schreiben können, haben es bis jetzt nicht
geschafft, sich total aus dem Untergrund zu lösen. Woran das liegt, bleibt rätselhaft.
Pech, schlechte Promotion, Frauen, zu grosser Bierkonsum? An der Musik kann es nicht
liegen. Sind sie doch nicht wesentlich schlechter als all die anderen kraftvollen Heavy
Metal Bands. Die Band macht mit diesem Album gleich zwei Veränderungen durch. Einerseits
löst sich das Frontcover bei "Confession of the maker" erstmals von den
kitschigen Fantasy-Bildchen, mit denen die Band sonst aufwartet. Anderseits wurde aus dem,
eigentlich als weiteren Gast-Auftritt geplanten Einsatz von Ex-Lost Horizon Sänger Daniel
Heiman mehr. So löste er ausser auf einem Song, Gitarrist und Original-Sänger Mikael
Dhal am Mikrophon ab. Daniel Heiman wird auch an den Konzerten mit von der Partie sein,
bleibt aber kein festes Bandmitglied. Musikalisch bieten Crystal Eyes astreinen Heavy
Metal, der immer wieder in Richtung True Metal zieht. Als Referenzen fallen mir da Judas
Priest, Saxon, Hammerfall und Iced Earth ein, deren Niveau aber nicht erreicht wird.
Positiv kann man die Produktion bewerten, die sehr roh gehalten wurde: Da hämmert der
Bass, da kratzen die Gitarren, da dröhnt das Schlagzeug und bieten so ein wahres
Härte-Erlebnis. Mit "Silent angel" endet "Confession of the maker"
mit einer ruhigen, kraftvollen Hymne. Crystal Eyes könnten sich tatsächlich ausserhalb
von Schweden einen Namen machen. Vorausgesetzt die Faktoren Pech, schlechte Promotion,
Frauen und zu grosser Bierkonsum halten sich zurück.
Roger W.
Punkte: 8.1 von 10
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für 23.90 SFr.
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FACES OF BLACK -
Faces Of Black
Eigenvertrieb
Faces Of Black, eine kanadische Newcomer Gruppe, die mit dieser 8-Song CD debütiert,
besteht aus einem Trio: Christine Apro (b, v und Managerin!), Norm Apro (g) und Adam
Hancock (d). Ihr Sound ist eine Art Hard Rock/Heavy Metal, der aber sehr dark klingt. Die
Stimme von Christine hört sich bemerkenswert an (erinnert teilweise an Sandra Nasic von
Guano Apes) und die Gitarre besticht durch einen eigenen, etwas anderen Sound. Mein
persönlicher Lieblings-Song der selbstbetitelten CD ist "Panic &
alienation": Am Anfang beginnt es getragen mit einer schönen Melodie, einem
ausdrucksvollen Gesang und dann folgt ein etwas aggressiver Refrain. Diese zwei Parts
wechseln sich mit kleinen Variationen ständig ab, ein sehr gelungener Beitrag, den man
sich unter www.facesofblack.tk runterziehen kann. Ich finde Faces Of Black ideal, um sich
ein bisschen zu entspannen, da ihre Musik sehr gemütlich und nicht allzu schnell ist.
Trotzdem ist die mangelnde Abwechslung ein kleines Manko, das aber nicht so schwer wiegt,
wenn man nicht allzu genau hinhört. Insgesamt also ein guter Start für Faces Of Black,
weiter so!
Marco B.
Punkte: 8.1 von 10
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JAKE E. LEE -
Retraced
Mascot Records/Disctrade
Ältere Leser unter Euch dürften gleich mit der Zunge schnalzen, wenn sie diesen Namen
sehen! Was wären Ozzy's Solo-Alben "Bark at the moon" (1984) und "Ultimate
sin" (1986) ohne das geniale Spiel von Jake? Eben! Deshalb ziemlich erstaunlich sind
in späteren Interviews gemachte Aussagen von Herrn Lee, dass er so gar keinen Spass an
der Sache gehabt haben will und das Ganze nur als reinen Job sah. Da könnte allerdings
schon was dran sein, denn seine nächste Band Badlands (mit Sänger Ray Gillen - R.I.P.)
hatte bereits kaum mehr was mit der Vergangenheit zu tun. Fünf Jahre nach den letzten
Aktivitäten meldet sich Jake sich nun mit einer rockigen Cover-Scheibe zurück, für die
er interessante Musiker-Kollegen gewinnen konnte. Da wären zum Beispiel mal der ehemalige
Zappa-Drummer Aynsley Dunbar, der unter anderem auch "1987" von Whitesnake
eingetrommelt hat und Sänger Chris Logan, den ich erst noch letzten November in Luzern
als Fronter von MSG bewundern konnte. Dieser verliess aber kurz darauf die Band (noch
während der laufenden Tour!) Hals über Kopf, da er bei einem Streit von Basser Rev Jones
kräftig eins auf die Schnauze bekam..., na ja. Ergänzt wird das Quartett durch Basser
Tim Bogert, der unter anderem mit Jeff Beck und Vanilla Fudge zusammen spielte. Somit
werden auf "Retraced" Jake's persönliche Faves von Bands wie Free, Montrose,
Grand Funk Railroad, Johnny Winter oder Robin Trower in ziemlich relaxter Rock- und
Blues-Stimmung zelebriert. Also auch diesmal nix mit Metal, aber diese coole
Stimmungs-Scheibe ist der ideale Einstieg in Eure Wochenenden. Das heisst also: Drink
mixen oder Bier öffnen, Füsse hochlagern, alle schlechten Gedanken sowie den ganzen
Ärger der vergangenen Woche über Bord werfen und vom Sofa aus mit der Fernsteuerung den
HiFi-Turm anwerfen. Wohl bekomm's, cheeerzz!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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PFEFFER - Herz
bricht
Bob Media
Linkin Park trifft Papa Roach trifft (optisch) P.O.D. trifft deutsche Texte.
Oberflächlich könnte man Pfeffer so umschreiben, dominieren doch vor allem sehr
gradlinige, gesangsorientierte, moderne Melodien das Geschehen. Kleine Gitarren-Soli
findet man nur, wenn man wirklich sucht. Befasst man sich mit dem Soundmaterial aber
genauer, bemerkt man, dass der deutsche Gesang mit seinen Aussagen eine eigene Atmosphäre
darlegt. Das beginnt bereits mit dem Titel Song "Herz bricht", der sich bis zum
Refrain steigert und wohl die grösste Chance aller Lieder hat, zum Hit zu mutieren.
Ebenfalls schön ist "Was wir sind", das mit einem Refrain auffährt, welcher
zum Mitgröhlen animiert. "Sehnsucht" wiederum stellt die verträumte Ballade
dar, die von fetten Gitarrenwänden begleitet wird. Pfeffer schreiben allgemein sehr
refrain-orientiert. Viele Lieder beginnen erst ruhig und explodieren dann förmlich, so
auch "Mach mich blind" und "An manchen Tagen". "Nichts
bleibt" beendet das Album von seiner melancholischsten Seite und hinterlässt ein
trauriges Gefühl, so dass man den grundsätzlich positiven Eindruck des Albums wieder in
Frage stellt. Und wer sucht, findet bekanntlich auch. Mir gefällt der stark verzerrte
Gesamtsound nicht wirklich. Die Texte sind sehr allgemein gehalten und probieren Gefühle
zu erzählen, die live sicher toll rüber kommen, auf der CD jedoch leider schnell wieder
vergessen gehen. Zur Abwechslung hätten da auch ruhig mal zwei, drei kleine Geschichten
hineinverwoben werden können. Das sind aber auch gerade alle Kriterien. Wer auf modernen
New-Rock à la der anfangs erwähnten Bands steht, oder wem die Guano Apes zu fröhlich
sind, soll unbedingt mal in das Zweitwerk von Pfeffer reinhören.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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für 31.90 SFr.
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CATASTROPHIC
Born into bondage
Spice Records/Non Stop Music
Beim Durchlesen der Besetzung von Catastrophic fällt folgender bekannter Name auf: Trevor
Peres, der sich seinen Namen bei Obituary gemacht hat. Dies hob und hebt natürlich das
Interesse an Catastrophic enorm. Trevor sieht das ganz unbescheiden genau so. Viele, die
auf seine neue Band zukämen täten dies seinetwegen, verriet er mal in einem Interview.
Natürlich wird der geneigte Obituaryfan auch beim Namen hinter Vocals
stutzen. Richtig, Keith DeVito ersetzte damals (1997) John Tardy auf dem zweiten Teil der
Back from the dead-Tour durch die USA. So ist es denn auch kein Wunder, hören
sich Catastrophic ein wenig wie Obituary an. Doch haben sie auch ganz klare
Hardcore-Einflüsse und kopieren nicht im eigentlichen Sinn. Dies hat auch damit zu tun,
dass zu Anbeginn die Jungs von Pyrexia, einer New Yorker HC-Truppe, bei denen Keith
Sänger war, nach einer Jam-Session mit Peres sich mit ihm zu Catastrophic zusammen
fanden. Bis heute gab es da noch ein paar wenige Wechsel im Line-Up, aber die
Inspirationsquellen waren von Anfang an klar verteilt. Geschrieben wurden die fünf Songs
allesamt von Keith, an der Musik haben sich ausser dem Bassisten alle beteiligt. Der
übernahm dafür den Mix und die Produktion. Born into bondage zeigt fünf Jungs, die, ob
jetzt alte Hasen oder Frischfleisch, allesamt hungrig sind. Hungrig auf Old School Death,
der roh und ungeschliffen daher kommt und mit etwas Hardcore verfeinert wurde.
Wer sich an den heute so im Überfluss vorhandenen aalglatten Produktionen stört, wird
hier wohltuend rau empfangen. Die EP soll ein Vorgeschmack auf das nächste Album
Apathys warm embrace sein- na dann sind wir ja mal gespannt. Wer sich
das Scheibchen übrigens per Mail Order über die Catastrophic-Homepage zu tun will, kommt
ein weiteres Mal nicht um Trevors alte Band herum. Der Klick leitet einem
nämlich auf die Merchandise-Abteilung der Obituary-Site weiter. Keine Angst, Herr Peres:
Auch wenn Catastrophic langsam Fuss fassen, Obituary bleiben unvergessen!
Leandra
Punkte: 8.0 von 10
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für 27.90 SFr.
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SIGMA DRACONIS
De rerum natura
Eigenvertrieb
Ach du meine Güte, diese schwarzen Jungs sind ja so was von true, das gibts gar
nicht. Ihre eigentlich sehr hübsch gestaltete Homepage empfängt einen statt mit einem
einfachen Sie sind der x. Besucher lapidar mit Sie sind die x.
verstümmelte Leiche. Dass ein ungeschminktes Gesicht nirgends zu finden ist, sollte
sich von selbst verstehen. Wahrscheinlich kennt sie auch niemand persönlich, es wäre ja
schrecklich, so als Black Metaller Freunde zu haben. Das eiserne Kreuz auf dem Cover zeugt
von einer nicht ganz vorurteilsfreien Einstellung, die Aufnahmen unberührter Natur zur
frühen
Morgenstunde von der Liebe zur Einsamkeit. Aber es ist genau dieses sture Image, diese
Linie, die Sigma Draconis (fast) kompromisslosen Black Metal machen lässt. Die Songtitel
sind alle zwischen fünf und zehn Wörtern lang, der Sänger hat die typischen
Kreischattacken gut geübt und die Musiker fügen gewohnte Parts aneinander. Die
Szenehelden Dimmu Borgir werden öfters mal im CD-Player des Bandraums gastiert haben. Nun
entspricht dies doch genau dem schon erwähnten Image, das sich die aus dem für sonnige
Gemüter bekannten Italien stammenden Männer wohl schwer erarbeitet haben mussten. Doch
was Sigma Draconis von anderen Undergroundbands abhebt ist einerseits die gute Arbeit, die
sie mit De rerum natura abliefern und andererseits die kleinen Momente, in
denen sie von der festgefahrenen Linie abkommen und sich in andere Gefilde wagen. Wie
süss, wenn sich die Keys an einer mittelalterlich anmutenden Melodie versuchen. Schön,
dass epische Momente ihre Berechtigung finden. Mutig, dass der Sänger Pausen zu schätzen
weiss und die Zuhörer somit vor einer Abstumpfung seinem Organ gegenüber bewahrt.
Hübsch, dass sich der Drummer neben Maschinengewehrfeuersalven auch an die alten Zeiten
der Tambourenrhythmen erinnert. Genug des Lobes. Von all diesen erfreulichen Momenten
bräuchte es nämlich mehr, um wirklich überzeugend zu wirken. Wenn man sich bei Sigma
Draconis mal weniger auf Schminke und Misanthropie konzentrieren würde und mehr an der
Einzigartigkeit der Musik feilen würde - dann, ja dann könnte vielleicht mal eine
Höchstnote ausgesprochen werden. So aber bleibt es für heute beim guten Versuch.
Leandra
Punkte: 8.0 von 10
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für 29.90 SFr.
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BLOW JOB - Unboned
Eigenvertrieb
Wenn man den Kanton Uri mit Musik in Verbindung bringt, so wird das zu 99% mit einer
Stilrichtung geschehen, mit der Ländler-Musik. Dass es im Tell-Kanton aber auch deftiger
zu und her gehen kann, beweisen die fünf Recken von Blow Job. Gegründet wurde die
Thrash-Band im Jahre 2002 von den beiden Gitarristen Fabiano Tundo (Ex-Voracity) und
Marino Betschart. 2004 war es dann soweit: Nach immer erfolgreicheren Konzerten,
entschlossen sich Blow Job, ihre Songs auf CD festzuhalten und verzogen sich dafür ins
einheimische Hedgehog-Studio, um vier Tracks einzuspielen. Das Material, dass am
einfachsten mit einer Mischung aus Bay Area und German Thrash, angereichert mit einem
Schuss Hardcore, bezeichnet werden kann, ist in zwei Teile einzuordnen. Part One besteht
aus den schon erwähnten vier Songs aus dem Hedgehog, die von Andy Classen (u.a. Tankard)
gemastert wurden. Dabei kann das ganze Quartett ohne weiteres mit dem Prädikat weltklasse
bezeichnet werden, was nicht heisst, dass sie Meilensteine sind, sondern dass sie es ohne
Problem mit der internationalen Thrash-Szene aufnehmen könnten. So sind alle Nummern
recht eingängig, dafür auch ziemlich simpel gestrickt, sei es nun das speedige
"Sick society", das mit einer Todesblei-Legierung versehene "Living
dead" oder das an Sepultura angelehnte "Woodman". Dabei zeigt vor allem
Guido Bissig, was er alles aus seinem Hals rausschreien, growlen oder einfach clean singen
kann. So ist es doppelt schade, dass Bissig Ende Jahr den Posten hinter dem Mikro
freiräumt, aus welchen Gründen auch immer (für alle die am Job interessiert sind:
www.blowjob-metal.ch.vu). Teil 2 enthält drei Live-Aufnahmen, die beweisen, dass Blow Job
auch live nichts anbrennen lassen. Dabei merkt man leider, dass die vier professionell
aufgenommenen Stücke songwriterisch um einiges ausgereifter sind, als die drei übrigen
Songs, die jedoch auch noch als guter Durchschnitt durchgehen. So drücken wir alle die
Daumen, dass Blow Job endlich einen Deal an Land ziehen können.
Kissi
Punkte: 7.9 von 10
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MIND RIPPER
Kahos humana
Adipocere Records
"Be prepared for intense and wild Black Metal!!" Ja, so steht es in meiner
Promo-Info über Mind Ripper aus dem Froschfresser Lande. So stelle ich mich mental auf
ein wildes Gekeife und Geprügel ein und werd' gleich mal von einem monotonen und
langweiligen Intro berieselt, welches mir bloss ein müdes Gähnen entreissen kann. Nun
denn..., über Sinn und Unsinn von Intro's kann man sich streiten, so arbeite ich mich zum
Opener "Gardiens" vor und lausche den ersten Takten, welche mehr Death Metal
orientiert sind, als an intensiven Black Metal erinnern. Doch mit dem Einsetzen der
keifenden Röchel-Stimme wandelt sich auch das Soundgerüst hin zum typischen Black Metal
Feeling. Doch dies hält nicht über die gesamte Distanz an, so pendelt der Song zwischen
den beiden Stilrichtungen hin und her, gewürzt mit kurzen Akustik-Einlagen und dem
Einsetzen einer Melodie gegen das Ende hin von "Gardiens". Nun frage ich mich
natürlich: Soll das wilder und intensiver Black Metal sein? Wohl eher nicht und ich kann
mir auch nicht vorstellen, dass dies in Sinne der Barden wäre. Nur schon die Spiellänge
der acht Songs, welche nie unter fünf Minuten fällt, tendiert viel mehr zu technisch
versiertem und strukturiertem Material, als zu wildem alles ans Kreuz
nagelndes" Geprügel. Genauso agieren Mind Ripper nämlich, durchsetzen die typischen
Black Metal Elemente mit viel Abwechslung und unterschiedlichen Tempi. Die Kehrseite der
Medallie liegt dabei auf der Hand, Kahos humana" ist sicherlich nichts für den
Schnellverzehr, das Werk braucht einige Zeit und wirkt phasenweise gar etwas anstrengend.
Dadurch brennt sich auch kein Song gleich ins Gehirn ein. Am Geradelinigsten ist "Ce
jour là", der Song, welcher neben kurzen Breaks wohl am ehesten Black Metal Freunde
der ersten Stunde ansprechen sollte. Könnte mir vorstellen, dass Mind Ripper mit
"Kahos humana" einen nicht ganz einfachen Stand haben. Auf der einen Seite wird
das Material für Black Metal Puristen wohl zu vertrackt sein und auf der anderen Seite zu
wenig melodiös, respektive eingängig für Anhänger des Melo Black Metal. Zudem ist die
Produktion eher durchschnittlich geraten, besonders das Schlagzeug tönt sehr dumpf und
kann sich dadurch nicht richtig entfalten. Interessant bleibt Kahos humana"
für Mitmenschen, welche sich in Black- und Death Metal gleichwohl zu Hause fühlen, auf
grossartige Melodien verzichten können und gerne auch mal etwas
"Schwerfälliges" geniessen möchten.
R.K.
Punkte: 7.8 von 10
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OBITUARY - Frozen
in time
Roadrunner Records/MV
Also doch, die Amis haben die Zeitmaschine erfunden. Denn das Comeback einer der
bekanntesten Death Metal Begründer tönt als sei es nahtlos an den '92er Meilenstein
"The end complete" angeknüpft worden. Vorfreudige Jünger der Band dürfen sich
also schon einmal die Hände reiben und den Spielzeug-Kadaver wieder aus dem Schrank
holen. Da sich stilistisch eigentlich nichts Weltbewegendes geändert hat (noch immer ist
der typisch groovende, selten über schnelles Midtempo reichende Obituary-Stil durch alle
Tracks omnipräsent), ist über die kraftvoll und erwachsener klingenden neun Songs plus
einem Instrumental ("Redneck stomp") nichts unbedingt Interessantes zu sagen. Es
wird wie früher mehr Wert auf atmosphärische Dichte gelegt, anstatt auf Geschwindigkeit.
Wer die Floridianer schon früher mochte, kann mit dem Kauf dieser Platte eigentlich
nichts falsch machen. Denn die Lieder sind top (für Obituary-Verhältnisse), die
Produktion zwar druckvoll modern aber dennoch passend old-schoolig verzerrt, ausser den
rock'n'rolligen Soli auf "Stand alone" sind Gitarren-Spielereien Mangelware und
Sänger John Tardy gröhlt mit seinem unnachahmlichen Organ ein weiteres Mal
unverständliches Zeugs ins Mikro, dass es eine reine Freude ist. Eine der lohnenderen
Reunions dieser Zeit, denn auch wenn die Frickel-Abteilung unter Euch nur verächtlich das
Gesicht verziehen wird, werden Doublebass-Fans und Heimbanger auf ihre vollen Kosten
kommen.
HaRdY
Punkte: 7.6 von 10
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ZUUL FX - By the
cross
Equilibre Music
Zuul Fx aus Frankreich sind in erster Linie ein Kind des Sängers der französischen
Thrashband No Return und des ehemaligen Gitarristen der nun nicht mehr existierenden
Schweizer Band Rain. Lustigerweise haben sich Sybreed als Nachfolgeband von Rain den
Schlagzeuger von Zuul FX gemopst, aber das ist eine andere Geschichte. Die zwölf Tracks
dieses bereits im letzten Jahr erschienenen Debüt-Longplayers basieren allesamt auf
minimalen Elektro-Bastlereien, Groove-Drums, Säge-Gitarren und Aggro-Vocals. Fear Factory
dürften hier mit Sepultura ins Taufbecken gepinkelt haben, während Dez Fafara
(DevilDriver, Ex-Coal Chamber) die Messe gelesen haben müsste - von hinten nach vorne,
natürlich. Doch zurück zur CD: Mal von einigen etwas langatmigeren Intro's abgesehen,
kommen die Tracks allesamt schnell auf den Punkt und orientieren sich eher am klassischen
Songwriting, wobei ein verschobener Drumbeat ab und zu für Verwirrung sorgt. Zweifelsohne
haben wir es hier mit einer Band zu tun, in deren Zukunft so einiges passieren dürfte.
Was mich vor allem stört, ist der Gesamtsound dieser Platte. Es wirkt alles ein wenig
zugekleistert, die Drums klingen gefährlich nach Trigger (Hilfsmittel zur digitalen
Signalprozessierung), und auch bei den Vocals lässt sich an einigen Stellen ein Verzerrer
ausmachen. Aufgrund dieser und einigen weiteren Punkten kann der Sound kaum atmen, vieles
klingt zu aufgeplustert und digital. Wie gesagt: Eine Band, die es in naher Zukunft
tatsächlich zu etwas bringen könnte, denn die Songs, die klingen.
El Muerte
Punkte: 7.5 von 10
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THROWDOWN -
Vendetta
Roadrunner Records/MV
Die vier Jungs aus Orange County, das im sonnigen Kalifornien liegt, sind in der dortigen
Hardcore Szene die Nummer Eins. Throwdown, wie sich sich nennen, bringen mit
"Vendetta" ihr mittlerweile viertes Album auf den Markt. Die neuste Scheibe
fördert allerdings ein paar zwiespältige Gefühle ans Tageslicht. Zum einen wegen dem
Gesang von Frontsau Dave Peters, der sich nach Phil Anselmo von Pantera anhört. Dann
natürlich die Gitarrenarbeit (wenn wir schon bei Pantera sind), da kommt einen schnell
der unvergessliche Dimebag Darrell (R.I.P.) in den Sinn, der von diesem Wahnsinnigen
einfach von der Bühne "weggeschossen" wurde, wie jeder gut informierte Metalfan
weiss. Matt Mentley hat dem verstorbenem Gitarrenmeister dann auch viel auf die Finger
geschaut, wie mir scheint. Auch sonst hat "Vendetta" viel mit Pantera zu tun:
Die Vocals, der Gitarrensound, auch das Schlagzeug erinnert an die Texaner. Aber es gibt
ja Leute unter Euch, denen das egal ist, ob Throwdown jetzt eine Pantera Kopie sind oder
nicht, Hauptsache es knallt. Und das tut es auf jeden Fall, aber wie schon erwähnt,
Eigenständigkeit ist im Musik-Business das A und O. Pantera Fans können ja mal ein Ohr
voll wagen.
Daniel J.
Punkte: 7.3 von 10 Hier reinhören
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HOLLYWOOD VAMPIRE
- Love is Rock'n'Roll
Eigenvertrieb
Wo kommt wohl eine Band mit diesem Namen her? Logisch, natürlich aus... Italien! Der
Bandname hat aber absolute Berechtigung. Die vier Italianos haben sich nämlich mit Haut
und Haaren dem Sleazy Rock verschrieben. Und daraus machen sie überhaupt kein Geheimnis,
im Gegenteil, als wichtigste Einflüsse geben sie Mötley Crüe und Guns n'Roses an und
der Bandname ist einem Albumtitel der L.A. Guns entliehen. Der Schlagzeuger nennt sich
bezeichnenderweise Sleazy. Unter "Special Thanks" lassen sich so illustre Namen
wie Duff McKagan, Slash oder Andy McCoy finden, denen für die Inspiration gedankt wird,
Nikki Sixx wird als Held bezeichnet und ganz pauschal wird allen 80er Bands Dank
ausgesprochen. Als Letzter stiess übrigens der zweite Gitarrist zur Band - Zitat:
"...with his Les Paul's in one hand and Jack Daniel's in the other!" Mit soviel
Klischees beladen hält die Truppe aber auch musikalisch, was sie verspricht. Fünf
reinrassige Sleazy Nummern, davon eine Ballade, mit so bezeichnenden Titeln wie "Love
is Rock'n'Roll", "Girl in action" oder "Hollywood vampire"
enthält dieses Demo. Aussergewöhnlich ist, dass die Musik zu sämtlichen Titeln vom
Drummer geschrieben wurde, der zu Beginn der Bandgeschichte aber mal die Sechssaitige
bediente. Songtechnisch hat die Truppe ihre Hausaufgaben hervorragend gelöst und fleissig
bei ihren Vorbildern abgekupfert, ohne aber irgendetwas offensichtlich zu klauen. Einzig
die etwas identitätslosen Vocals lassen sich kritisieren. Dafür gibt's jede Menge
Sympathie-Bonus für gradlinigen, ehrlichen Rock'n'Roll. Weitere Infos unter
www.hollywoodvampires.it
Chris C.
Punkte: keine Wertung
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CHAPTER SEVEN -
Metamorphosis
Eigenvertrieb
Diese Luzerner Band besteht schon ein paar Jährchen, genauer seit 1999 und vereint
Schweizer Musiker verschiedener stilistischer Lager wie Messiah (!!!), Forsth und Infinite
Dreams. Das klingt ja schon mal interessant, aber wenn sich eine heimische Band das
musikalische Etikett "Progressive Power Metal" auf die Fahne schreibt, dann
werden damit gewisse Erwartungen geweckt, die überprüft werden wollen. Und wenn dann da
ausserdem noch eine Sängerin (Sara Runco) aufgeführt ist, wird es gar spannend! Für
mich etwas überraschend, fehlt zu Beginn von "Metamorphosis" ein (sphärisches)
Intro, denn der Opener ("Catch 22") geht gleich mit der ersten Strophe direkt
los und lässt dem Song dadurch gar keine Zeit, sich für den Zuhörer entsprechend
aufzubauen..., schade! Bei "When angels bleed" kommt mir anschliessend sofort
nur eine Band in den Sinn: Shotgun Symphony! Und zwar ist das perfekter Melodic Rock und
weniger Power Metal. Das verspielte "Beyond ordinary eyes" bringt dann aber,
stellvertretend für Vieles auf "Metamorphosis", donnernde Drums und typisch
progressive Wendungen zum Vorschein. Nach ähnlichem Muster funktioniert auch "Silver
moon", das mich soundmässig an weitere Schweizer Bands wie Kirk (mehr) oder Crown Of
Glory (weniger) erinnert. Dass das Songwriting aber immer wieder mal nach Infinite Dreams
klingt, erstaunt nicht, wenn man weiss, dass erstens deren heutige Sängerin Miriam Pürro
auch mal zum Line-Up von Chapter Seven gehörte und zweitens Keyboarder Sandro Huwiler
(wohl der Bruder oder Cousin von CS-Gitarrist und Hauptsongwriter Marco Huwiler) gleich
für beide Bands in die Tasten haut. Die Klangfarbe der Stimme und hauptsächlich die
Phrasierungen von Sara Runco sind überdies nicht so weit von Miriam Pürro entfernt.
Damit wären wir an dem Punkt angelangt, wo meine Kritik ansetzt. Nach mehreren
Durchläufen gewinnen die Songs zwar laufend an Profil, aber der Lead-Gesang wirkt hier
insgesamt etwas zu eintönig, oftmals viel zu brav und häufig irgendwie
"kraftlos" neben der treibenden Musik, die vor allem auf der Drum-Seite sehr
filigran und versiert daher kommt. Recht gefällig hingegen präsentieren sich die
Halbballade "Fading pictures", wo sich Sara bedeutend besser in Szene setzen
kann und "How sick, Mary?" mit der hinlänglich bekannten, stimmlichen
Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse, die echtes Potenzial aufweist. Möglich, dass
es live nochmals anders zu und her geht. Wem Infinite Dream gefallen, findet mit Chapter
Seven die ideale Ergänzung. Auf jeden Fall lohnt sich ein Antesten dieser selber und
zudem wirklich knackig produzierten CD. Weitere Infos findet Ihr unter www.chapterseven.ch
- go there!
Rockslave
Punkte: 7.3 von 10
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BOYS VOICE -
Serenity
Escape Music
Was ist denn das für ein merkwürdiger Bandname? Anyway, die deutsche Truppe hat sich
angeblich nach zwölf Jahren Pause in Originalbesetzung wieder reformiert. Mit
"Serenity" hat die Band nun ihr drittes Album am Start. In bester deutscher
Melodic Tradition wurden elf Songs eingespielt, wobei zwei davon ein zweites Mal als
Radio-Versionen auf dem Silberling erscheinen. Als musikalische Verwandtschaft können
Bonfire, Jaded Heart oder Domain herhalten, wobei alle genannten Bands doch ein bisschen
besser sind als Boys Voice. Das liegt am durchwachsenen Songmaterial. Der Opener
"Open your eyes" ist so ein Fall. Der Track beginnt mit harten Gitarren-Riffs,
wird dann aber durch sanftere Klänge und zu verhaltenen Vocals jeglicher Dynamik beraubt.
Diverse weitere Songs fallen wegen einer ähnlichen Problematik durch. Daneben hat die
Truppe aber auch richtige Highlights verfasst. "Best friend's lover" oder
"Rocket" sind zwei waschechte Knaller, die durch wuchtige Instrumentalisierung
und starke Refrains begeistern. Für die ebenfalls überzeugende Produktion ist Sänger,
Gitarrist und Keyboarder Mani Gruber verantwortlich, der von Bassmann Jochen Mayer
unterstützt wurde. Mit dezent modernen Einsprengseln wurde der Melodic Rock von Boys
Voice zeitgemäss umgesetzt. Am Schluss bleibt eine Scheibe, die durchschnittlich bis gut
ist, aber eben nicht mehr.
Chris C.
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
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STEVE HOWE -
Spectrum
InsideOut Music/Phonag
Der alte Yes-Veteran Steve Howe beehrt uns mal wieder mit einem Solo-Album. Das fünfzehn
Track lange Instrumental-Werk führt uns in die Welt des Prog- Jazz- Blues Rock. Begleitet
wird Steve von Tony Levin am Bass, Oliver Wakeman an den Keys und von seinen beiden
Söhnen Dylan an den Drums und Virgil an den Keys. Wie schon gesagt, findet man sehr viele
abwechslungsreiche Songs auf "Spectrum": Mal jazzig wie "Labyrinth",
progrockig wie "Ultra definition" - herrlicher Song. Mit indischem Einschlag
lockt "Ragga of our times", und herrlich verspielt ist "Without
doubt". Steve deckt auf seinem neuen Album alle Stile ab, die man von ihm gewohnt
ist. Schade ist eigentlich nur, dass alles instrumental ist, denn hier und da hätte ein
bisschen Gesang das Ganze sicher noch aufgewertet und etwas abwechslungsreicher gemacht.
Natürlich kann Steve mit seinen Soloalben nicht an die grossen Tage mit Yes anknüpfen,
aber hörenswert sind seine Alleingänge allemal, so auch "Spectrum".
Crazy Beat
Punkte: 7.0 von 10 Hier
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JUMBOO QUEEN - The
dumb & the naked
Eigenvertrieb
Mit Zitaten wie "DER heisse Scheiss aus Bielefeld" und "We are in it for
the fun of it - and for the cold beer" geben uns Jumboo Queen zu verstehen, dass sie
es wahrscheinlich nicht so todernst mit ihrer Musik meinen. Sie selbst definieren ihre
Musik als Turbo-High-Dramatic-Trashing-Groove. Na, was das wohl bedeuten wird..? - Mit
dieser 4-Track-EP erwartet Euch gemütlicher Punk Rock, der eher zum anspruchslosen
Zuhören gedacht ist. Die vier Jungs haben für Punk-Verhältnisse (nicht abwertend
gemeint) eine sehr gute Technik: Vor allem der Bassist gefällt mir sehr gut und erinnert
ein bisschen an die frühen Tage von Steve Harris. Finde ich toll, da man bei vielen
Punk-Gruppen den Eindruck bekommt, der Bassist sei nur für Image-Zwecke da... - Insgesamt
eine nette Scheibe und ideal für diejenigen Leute, die Old-School Punk mögen. Auch dank
fairem Preis durchweg empfehlenswert.
Marco B.
Punkte: 7.0 von 10
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GODDESS OF DESIRE
- Awaken Pagan Gods
Armageddon Music
Goddess Of Desire aus Holland sind eine Mischung aus Heavy Metal und gelegentlichen
Geschwindigkeits-Übertretungen. Was einen sofort auffällt, ist, dass Goddess Of Desire
sich an Bands aus den 80ern orientieren. Die Gitarren kommen meistens zweistimmig und mit
recht anspruchsvollen Riffs rüber. Der Gesang ist gut verständlich, was im heutigem
Metal-Zirkus auch nicht immer der Fall ist. Die Band harmoniert gut zusammen, die zwölf
Songs stecken in einem guten Gesamt-Gewand. Live muss die Band auch nicht schlecht sein,
denn man hat (höre und staune!) eine Tänzerin an Bord. Delilah heisst das schöne Wesen,
das scheinbar mit wenig Stoff bekleidet und mit einem Schwert bewaffnet, die Bühne
unsicher macht. Die Idee mit der Tänzerin ist nicht mal schlecht, zieht sie doch damit
die Aufmerksamkeit auf sich, damit man den etwas dürftigen Sound vergisst. Fazit: Mehr
als Durchschnitt ist hier nicht herauszuhören. Noch ein bisschen an den Song-Arrangements
arbeiten, vielleicht wird es dann besser.
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10 Hier
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SINAI BEACH
Immersed
Victory Records/Disctrade
Das sind keine Entschuldigungen. Nur Brutalität. So steht es auf der Hompage der
Südkalifornier. Na ja, entschuldigt mal, so brutal ist das Material nun auch wieder
nicht. Heutzutage, wo es im World Wide Web Seiten gibt, wo man praktisch zusehen kann, wie
neue Metalcore-Truppen wie Pilze aus dem Boden schiessen, können Bands wie Sinai Beach
froh sein, ein gutes Label erwischt zu haben, das sie auch anständig promotet. Den
Verwirrung stiftenden Namen haben sie sich allerdings selbst ausgesucht. Dass
beach Strand heisst, werden sich die meisten ja schon zusammengereimt haben.
Was das allerdings mit dem in der Bibel recht prominenten Berg Sinai zu tun
hat, bleibt ein Rätsel. Dass der Titel der Platte übersetzt auch noch
untergetaucht oder versunken bedeutet, macht die Sache auch nicht
besser. Warum ich hier über so nichtige Dinge philosophiere? Weil die Musik leider nicht
viel Anlass dazu bietet. Geplant hätten die fünf Südkalifornier laut ihrer Biografie
eine Band, die ihren Platz in einer modernen und extremen Musikrichtung sieht. Das Beste
aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft des Metal wollten sie mit einem
Schuss Hardcore mixen und so in die Geschichte eingehen. Schöne Worte, doch mit der
Umsetzung haperte es noch ein bisschen. Gerade im Metalcore ist die Gefahr gross, zu
klingen, wie viele andere. Mut zu Besonderheiten sollte gross- und Sinai Beach hinter die
Ohren geschrieben werden. Und doch ist Immersed so weit ausgereift, dass man
die Kalifornier bis zu einem nächsten Album, das sich hoffentlich mit viel
Eigenwilligkeit und Freude am Einbringen neuer Einflüsse vom vorhandenen Einheitsbrei
abheben wird, im Auge behalten sollte.
Leandra
Punkte: 6.5 von 10 Hier
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DRUM NATION -
Volume 2
Magna Carta/Disctrade
Wer sich schon Drum Nations "Volume 1" zu Gemüte geführt hat und es
einigermassen verdaut hat, wird sicher auch den zweiten Teil lieben. Auch hier sind wieder
einige bekannte Namen zu finden. Gleich zwei Mal findet man Andy West mit seinem
"Rama"-Album auf dem Silberling wieder. Einmal mit Mike Portnoy und zum andern
mit Rod Morgenstein. Des Weiteren findet man noch einen Track vom Derek Sherinian-Album
mit Virgil Donati. Auch noch dabei sind Simon Philips, Terry Bozzio zusammen mit Billy
Sheehan und noch viele mehr. Was Euch da wieder erwartet an schrägen, durchgeknallten und
übersinnlichen Sounds, ist schon ziemlich schwere Kost. Wie bei "Volume 1" wird
auch hier wieder auf Teufel komm raus gejazzt. Es braucht abermals ein grosses Mass an
Toleranz und Geduld, um all die grossartigen Darbietungen zu verarbeiten. Freunde des
4/4-Taktes: Lasst lieber die Finger davon, ihr würdet das eh nicht kapieren; aber
Drum-Freaks werden ihre Freude dran haben.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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GRAVESTONE -
Victim of chains / Back to attack / Creating a monster (Re-Releases)
Karthago Records/Non Stop Music
In den seligen 80ern gab es haufenweise geile Bands, deren Karrieren nur kurz währten und
trotzdem blieben viele Scheiben aus dieser Zeit stets gefragt. Der geneigte Fan musste
also, wollte er Jahre später ein LP-Original ergattern, zuweilen ziemlich tief in die
Tasche greifen. Mit dem Aufkommen des neuen Tonträger-Mediums Compact Disc mitte der 80er
war es logisch, dass mindestens ein Teil dieser Raritäten zuerst illegal und vermehrt
auch offiziell wieder einmal ans Tageslicht gelangen würde. In der heutigen Zeit, wo
Metal wieder voll im Saft ist, erstaunt es deshalb nicht, dass viele Companies auf Teufel
komm raus versuchen, mit (fast) jeder 80er-Combo nochmals abzusahnen. Tauchen dabei Namen
wie zum Beispiel Jag Panzer, Titan Force, Sword, Tytan, Wild Dogs, Artch oder Panic auf,
dann macht das Ganze durchaus Sinn. Was jedoch die Teutonen Metaller von Gravestone
angeht, so bin ich da weitaus weniger überzeugt davon. Der Re-Release der ersten drei
Alben, die zwischen 1984 und 1986 entstanden, ist höchstens für ganz angefressene
80er-Freaks relevant, denn Sänger Bernie Majdan geht einen mit seinem Eunuchen-Geschrei
(hört sich an wie Godiva-Shouter Fernando Garcia, der sich seine Eier wüst eingeklemmt
hat!) von Anfang an sowas auf die Nerven, dass die zum Teil noch halbwegs brauchbaren und
von damals klassischen Bands der NWOBHM (unter anderem Judas Priest & Saxon)
beeinflussten Songs (mit mitunter echt geilen Guitar-Licks!) leider völlig vor die Hunde
gehen. Nur bei balladeskeren und gemässigteren Momenten kann man diesen
"Gesang" ertragen, ohne die Fassung zu verlieren. Da können auch die wohl
mühsam ausgegrabenen und aufbereiteten Bonus-Tracks der Abteilung
"Jugendsünden" nichts mehr hinbiegen. Nur was für Hartgesottene und
Ewiggestrige!
Rockslave
Punkte: 5.5 von 10
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MAJA - Surprise
inside
Twilight/Non Stop Music
Die Tessiner Maja sind keine Newcomer, hat man sie doch schon auf etlichen Konzerten als
Vorgruppe von bekannten Acts erlebt. Scheinbar hat man jetzt bei Twilight einen
Plattenvertrag an Land gezogen, was sicher ein Erfolg ist, denn jetzt kann man die neueste
Scheibe "Surprise inside" europaweit beziehen. Aufgenommen wurde das Teil in den
USA, unter der Regie von John Seymour (Santana, U2 ,Biohazard und so weiter) in den
"Big Blue Meenie Studios" in New Jersey. Der Longplayer beinhaltet zwölf Songs
für Viva wurde ein Video gedreht, das aus der Feder von Björk stammt und "Army of
me" heisst. Wieso man keinen Song aus dem eigenem Repertoire verwendet hat, ist mir
ein Rätsel. Vielleicht, weil man zu wenig Eigenständigeit vorbringen kann.
"Surprise inside" ist Nu Metal und klingt nach Korn und System Of A Down. Das
furchtbare Cover ist auch kein Garant für den Durchbruch und ich wage doch schwer zu
behaupten, dass Maja hier mit "Suprise inside" trotzdem kein grosser Fisch
gelungen ist. Das Songmaterial ist schwer zu verdauen und klingt zu altbacken, als dass es
uns aus den Sitzen reissen würde. Es hat, wie schon erwähnt, einfach zu viele Einflüsse
der "Körner" aus Amiland. Wer aber meint, er müsse die x-te Kopie der Nu Metal
Vorreiter dennoch haben, soll hier zuschlagen, alle andern werden das Teil sicher meiden.
Sorry Leute, hier ist zu wenig Innovation, Inspiration und Kreation vorhanden. Schade um
die Tessiner, aber ich kann mit "Suprise inside" einfach nichts anfangen. Punkt
aus! Infos unter www.maja-online.com
Daniel J.
Punkte: 5.1 von 10
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[LAW] - In my head
Gun/Sony-BMG
Dass Kurt Cobain tot ist, das müssten die meisten von Euch ja inzwischen mitbekommen
haben. Dass sich mit dem Erbe von Nirvana Kohle verdienen lässt, darüber weiss ja auch
nicht nur Courtney Love Bescheid. Unzählige Bands wollen es ihren Göttern gleichtun,
erklären Schrammel-Gitarren zum Heiligtum und huldigen sie in unzähligen
schweisstreibenden Live-Shows. So weit, so gut. Daran lässt sich ja eigentlich auch
nichts aussetzen. Dass aber Innovation und Pioniergeist bei solchen Unterfangen auf der
Strecke bleiben, darüber sind sich die meisten Nachahmer gar nicht im Klaren - oder
nehmen es bewusst in Kauf. Vierviertel-Haudrauf plus drei Akkorde und Rumschreien bis zum
Erbrechen, damit kann sowieso niemand ein Patent einreichen - und hätte es doch jemand
getan, er wäre heute stinkreich. Bands wie Klammerauf-Law-Klammerzu zum Beispiel, die
müssten dann ordentlich Kohle abdrücken, um ihre Scheibe überhaupt auf den Markt zu
bringen, denn die beinhaltet nämlich alle obengenannten Zutaten, inklusive Nirvana-Beats
und Foo Fighters-Melodien. Ein Rezept, um ein-, zweimal in den Charts aufzutauchen, Geld
einzustecken, und sich danach wieder dem Ernst des Lebens zu widmen. Denn obwohl Tracks
wie "Something in my head", "You should have it all", oder "The
ordinary", schön losrocken und zuweilen auch ein wenig mitreissen, bleibt am Ende
der 54 Minuten nichts wirklich hängen. Eine CD, die entgegen der hohen Anzahl an Tracks
nicht mal den Hauch einer Auffrischung mit sich trägt, und fast keine Spannung erzeugen
kann.
El Muerte
Punkte: 5.0 von 10 Hier
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MISERY INDEX &
COMMIT SUICIDE (Split-CD)
Earache Records/Phonag
Banana-Split gefällig? Ja, das wäre jetzt lecker, doch statt mich mit Kalorien voll zu
stopfen, muss ich mir den CD-Split von Earache Label anhören. Darauf verewigt sind sechs
Songs, drei von Misery Index und ja, wer jetzt richtig gerechnet hat, auch drei von Commit
Suicide. Misery Index starten mit My untold apocalypse" und mir schlägt 'ne
fette Runde Grind ins Gesicht. Scheint, als wären die Jungs einige Male bei
Beförderungen und Lohnerhöhungen übersprungen worden, jedenfalls lassen sie ihrem Frust
freien Lauf. Wird zu Beginn heftig das Schlagzeug gemeuchelt, so wandelt sich der Song zu
einem groovenden Bastard, der selbst mir zu gefallen weiss. Das folgende
"Alive?" lässt keinesfalls nach, auch bei dieser Nummer schaffen es Misery
Index ihrem Geprügel einen Hauch von Leben zu gönnen und aus dem Abschlachten
organisierten Lärm zu erschaffen. Das abschliessende "Realty distortion" ist
doch trotz drei Minuten Länge und ein paar wenigen Breaks nicht gerade eine
Grindcore-Overtüre, sondern schlichtes 08/15 Geschnetzel, wie man es aus diesem Genre
erwarten darf. Commit Suicide starten derweil mit "In all this revelation" ihren
Angriff auf meine Lauscher. Doch trotz tieferem und düsterem Gegrunze wirkt der Song
irgendwie chaosmässig und nichtssagend. Zwar schrummeln die Gitarren ganz nett vor sich
hin, doch richtig entfalten kann sich das Ganze nicht. Natürlich tönt alles entsprechend
ultraböse und gemein, Kirchenjünger würden den Freitod vorziehen und Jungfrauen ihr
unbeflecktes Seelenheil gegen eine Zwangsjacke tauschen, doch wirklich vom Hocker reissen
mich Commit Suicide mit ihren Songs, welche als Mischung zwischen Grind und Death
bezeichnet werden können, nicht. Einziger Lichtblick ist das 5-minütige "Open
casket", welches so was wie einen Songaufbau zulässt und den Saitenmeistern auch
Freiraum zur Entfaltung gibt. So ertönt dann doch noch ein anständiger Death
Knüppelsong zum Schluss und es bleibt die Frage: Was soll diese Split-CD nun also? Mir
bleibt das ein Rätsel und die Sehnsucht nach einer Kalorienbombe macht sich breit.
R.K.
Punkte: 5.0 von 10
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CALIBAN vs. HEAVEN
SHALL BURN - The split programm II
LifeForce Records
Caliban und Heaven Shall Burn sind zwei deutsche Bands, die vom Aufschwung des Metalcore
arg profitiert haben, und deshalb mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt
geworden sind. Während Caliban letzthin die Metalflagge wieder ein wenig höher gehisst
haben, lässt sich bei Heaven Shall Burn die Hardcore Schlagseite viel besser raushören.
Ich für meinen Teil konnte bis anhin für beide Bands eher gemässigten Zuspruch
austeilen - und mit dieser Split-CD hat sich das auch nicht geändert. Während Caliban
einen Track nach dem anderen vom Stapel lassen, ohne wirklich weder dynamische noch
energievolle Höhepunkte zu setzen, lässt sich das zwar in kleineren Dimensionen auch bei
Heaven Shall Burn attestieren, doch sind es bei ihnen vor allem die Vocals, die mir heftig
aufstossen. Ganz offensichtlich wurde hier digital nachgebessert, und das zwar so
schlecht, dass darunter immer noch die originalen, eintönigen Kreischgesänge zum
Vorschein kommen. Ich weiss nicht, was ich beim Hören falsch mache, aber ich kann nicht
begreifen, wie hier ohne Weiteres von DEN Metalbands der Stunde gesprochen wird. Doch da
es sich hier offensichtlich um aufgefrischte Ware handelt (die meisten Tracks sind
irgendwo schon mal veröffentlicht worden, oder es sind Cover), verbleibt mir immer noch
die Hoffnung auf eine eventuelle Erleuchtung durch neues, von den Touren gezeichnetes
Material. Bis dahin: Schwamm drüber.
El Muerte
Punkte: keine Wertung Hier
reinhören und bestellen für 31.90 SFr.
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