Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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RAUNCHY
Death pop romance
LifeForce Records
Ich hatte bei Raunchy´s Debut Velvet noise (2002) eine Wette gestartet, dass
das dänische Sextett mit ihrerm Fear Factory-artigem" Modern Metal schon bald
in der Champions League der Grossen mithalten kann. Beim darauffolgendem Album
"Confusion bay" (2003) schien der Weg frei für die Dänen, denn die Kritik
weltweit war dermassen gut, dass man schon vom nächsten Ding sprach. Dann der Split mit
Nuclear Blast, der alten Plattenfirma (man fand in Lifeforce einen ebenbürtigen Partner)
und mit Sänger Lars Vognstrup . Schnell fand man in Kasper Thomsen einen ebenbürtigen
Shouter, wenn nicht sogar, oh Glück, den besseren Sänger. Dass der Frontmann wichtig
für Raunchy ist, müssen die Hardcorefans ja wissen, denn das Sextett hat sich dem harten
Modern Metal mit vielen Gesangsharmonien und superben Melodien von Gesang und Instrument
verschrieben. Der Neue legt sich dann ja auch schnell ins Zeug, er singt
ungemein härter als sein Vorgänger und ist bei den Harmonien kein Deut schlechter. Jetzt
zum Sound der neuen Scheibe, der ist weg vom anfänglichem Vergleich mit Fear
Factory, jetzt geht´s eher in die Ecke von In Flames. Ja, man kann den In
Flames-Klassiker Reroute to remain als Wegweiser für Raunchy´s drittes Album
nehmen. Beim ersten Track This legend forever sieht man schnell, dass mehr
Härte im Spiel von Raunchy ist und dass die Melodien so richtig geil Arsch treten. So
geht es durch die zehn Songs und bei meinem Favoriten-Song Number Five
"Remembrance" überschlagen sich die Ereignisse. als In Flames-Fan muss ich mit
anhören, wie Raunchy einen richtigen Kracher produziert haben. Der Song hat einen
Melodiebogen, der seinesgleichen sucht und die Härte der Gitarren ist bestialisch. Für
mich ganz klar eine Kampfansage gegen den Thron von In Flames. Nur so viel, ich habe mir
auch die Neue von den Schweden reingezogen und muss ganz klar Raunchy den Sieg anerkennen.
Übrigens, Tue Madsen hat das Album gemixt, noch Fragen ? Kurz und bündig, das beste
Album im neuen Jahr !!!!!
Daniel J.
Punkte: 10 von 10
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für 29.90 SFr.
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IN FLAMES - Come
clarity
Nuclear Blast/MV
In Flames sind und bleiben ein Phänomen. Die fünf Götheborger, die, dermassen angetan
vom At The Gates-Sound, sich aufmachten, die Welt mit Todesmetall und Melodien zu erobern,
haben bis heute zig Tonträger verkauft, können locker die grösseren Hallen füllen und
haben massgebend zum Aufleben der jüngsten NWOAHM beigetragen. Sämtliche Voraussetzungen
zur Vereidigung in den heiligen Hallen des Metals wären somit erfüllt - aber
blöderweise will sich beim Erscheinen eines neuen Albums dann doch wieder niemand auf
ihre Seite schlagen. Horden von sogenannten Fans lästern über dies und das, und keiner
will begreifen, weshalb die Band, die für Outputs wie "Clayman" oder
"Whoracle" verantwortlich ist, so sehr vom Pfad der Tugend abgekommen ist. Bei
genauerem Betrachten der Situation wird jedoch schnell klar, wo ihr Weg durchgeht: Mal ein
Abstecher ins Elektrogefilde, ein Ausflug ins Tal der Midtempi, ein Besuch beim
Melodienaussichtspunkt - aber immer mit dem Schwedentod im Nacken. Denn wer aufmerksam und
unvoreingenommen hinhört, wird schnell erkennen, wie gut diese Band tatsächlich geworden
ist. In Flames verstecken sich heute nicht mehr hinter den eben genannten Alben, sie wagen
oftmals den Sprung ins kalte Wasser und versuchen sich an neuen Elementen, und zum
grössten Teil können sich die Resultate defintiv hören lassen. In diesem Sinne bietet
die neue Scheibe «Come Clarity» nicht wirklich Neues - Denn auch hier finden sich zu
Hauf geniale Stilsprünge, Melodiebögen, und einfallsreiche Wendungen. Track Nummer 1,
"Take this life", verkörpert dabei äusserst perfekt die Marschrichtung dieses
Albums. Tempomässig übertrifft er die letzte Scheibe komplett, darf dann aber im Chorus
so richtig schön kleckern - die Gitarren setzen hier auf maximalen Wiedererkennungswert.
Auch "Leeches", Song Nummer 2, weiss durch gesteigerten Härtegrad zu
überzeugen, wobei hier eher groovige Tempi verwendet werden. Bei Song Nummer 4 "Dead
End" dann die grosse Überraschung: Erstmals in der Geschichte von In Flames wird auf
weiblichen Gastgesang gesetzt. Lisa Miskovsky (die Personifizierung des Erfolgs, in
Schweden ist die junge Dame Profi-Boarderin, -Model und -Sängerin) wird hier ordentlich
in Szene gesetzt, die Symbiose beider Gesangsstile darf sich im Chorus zur vollkommenen
Blüte entfalten. Der Titelsong des Albums stellt eine weitere Ausnahmeerscheinung dar: In
diesem Song sind die einzigen akustischen Gitarren der ganzen Scheibe zu finden,
desweiteren könnte er in eine Reihe mit «Evil in a Closet» vom Vorgänger-Album
«Soundtrack to your Escape» gestellt werden. Des weiteren zu erwähnen wäre noch Song
Nummer 11, "Vanishing Light". Dessen Gitarrenwand kommt den Wünschen der
allteingesessenen Dickköpfe vielleicht am nächsten - so in etwa könnte
"Clayman" anno 2006 klingen. Alle weiteren Stücke, die ich hier nicht
namentlich erwähnt habe, fallen in qualitativer Hinsicht keineswegs von den aufgezählten
ab, sie spiegeln einfach lediglich den Geist des Albums wieder, ohne allerdings speziell
herauszustechen. Fazit: Die Elektroanteile wurden auf ein absolutes Minimum reduziert, der
zusätzlich gewonnene Platz mit Gitarren gefüllt, Anders Friden brilliert einmal mehr
durch äusserst flexible Gesangsstilistik, und die Songs gewinnen einmal mehr an
Intensität. Keine Frage, "Come Clarity" ist ein weiterer Schritt nach vorne.
Also, In Flames heute, das sind fünf Schweden, die es sich zum Ziel gesetzt haben, sich
abseits aller Klischees in die Musik zu vertiefen, geile Songs zu schreiben und ordentlich
auf den Putz zu hauen. Dass sie auch mit dieser Scheibe nur so nebenei sämtliche
Konkurrenz mal wieder um Längen zurücklassen, versteht sich dann auch von selbst?
El Muerte
Punkte: 10 von 10
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KATAKLYSM - In the
arms of devastation
Nuclear Blast/MV
Da brat mir doch einer 'nen Storch! Obwohl wir ja schon wieder Februar haben, fängt das
Jahr für mich erst jetzt gut an. Nuclear Blast serviert uns nämlich, mitten in der
kalten Jahreszeit, den neuen Sprengsatz von den kanadischen Death Metal-Knüpplern
Kataklysm. Und eins kann ich euch versprechen, bei dieser CD bleibt keine Muschi trocken!
Diese Scheibe ist noch brutaler, schneller, grooviger und melodiöser als ihre Vorgänger.
Von "Shadows and dust" und "Serenity in fire" gebrandmarkt, nahm ich
eigentlich an, dass ihr neues Kind genau so wenig von Abwechslung hält. Da habe ich mich
aber gewaltig getäuscht, wie ich nach dem Reinhören zugeben muss. Bereits beim ersten
Lied "Like angels weeping" standen mir die Haare zu Berge, solch einen genialen
Killersong erwartete meine Wenigkeit echt nicht, umso grösser also die Überraschung.
Auffallend diesmal, die häufigen Midtempo-Grooves in den Liedern, wie wir es vom
Metalcore/Hardcore her kennen. Da bleibt kein Metalhead ruhig sitzen, es reisst dich
förmlich mit, in die melodische Härte dieses Goldstücks. Alle Schlagzeuger unter euch
(mich eingeschlossen) werden gespannt dem Kesselgetobe von Max Duhamel lauschen, wenn er
unaufhaltsam die Pedalen unter seinen Füssen durchstampft. Überhaupt wird Wert auf
Tradition gelegt. Das Schlagzeug bleibt unverkennbar für Kataklysm, das zweistimmige
Geschrei und die melodischen Gitarren, nur einfach um Längen geiler. Auf dem CD-Cover
sehen wir wie gewohnt ein Fantasiemonster vor einem zerstörten Gebäudekomplex bei
schlechtem Wetter. Auf dem Album selber, leider nur neun Songs, dafür jedes ein Hit für
sich. Nun, was vor 15 Jahren begann hat nun seinen neuen Höchststand erreicht. Ich hoffe,
nein ich bin mir sicher, die Vier werden es an den No Mercy Festivals dieses Jahr krachen
lassen und den anderen Bands zeigen, was 15 Jahre kanadisches Geknüppel ausrichten
können, wenn sich langsam eine Wall of Death bildet, und der Countdown zum Zusammenstoss
runtergezählt wird
tic tac tic tac tic tac
.
Sven
Punkte: 10 von 10
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SINAMORE A
new day
Napalm Records/MV
Die Flut an neuen Bands aus dem schönen Norden (gemeint sind natürlich Länder wie
Schweden, Norwegen, Finnland und so weiter) scheint je länger je weniger abzureissen.
Kaum vergeht ein Tag, an dem nicht wieder eine Meldung im Internet oder in der gängigen
Metallerpresse erscheint, dass sich eine neue Formation gebildet habe, die ebenfalls, man
mag es kaum für möglich halten, Gothic Metal spielt. Oder es zumindest behauptet.
Sinamore, zu der Bandgründung noch Halflife genannt, begannen um 1998 die Aufnahmen für
die Promo-CD mit drei Tracks drauf. Später, nachdem neue Mitglieder rekrutiert wurden,
enterte man ein Studio und produzierte das Album, welches dann aber von keinem Label
veröffentlicht werden wollte. Erst nachdem im Jahre 2003 Halflife, zu dieser Zeit bereits
Sinamore genannt, die Finnish Rock Championship gewannen, konnten sie bei Napalm Records
unterzeichnen. Und dies war endlich der Zündfunke, der "A new day" zum Leben
erweckte und der breiteren Öffentlichkeit zugänglich machte
Sinamore sind aber
keine Freunde der ewigen Traurigkeit, auch wenn die Texte sehr schwermütig, manche
würden sagen depressiv, ausgefallen sind. Dies kommt nur schon zum Vorschein, wenn sie
ihren Musikstil beschreiben sollen: "Katatonia meets HIM while gangbanging Bon
Jovi" (Originalzitat). Dies passt eigentlich sehr gut, denn die Musikrichtung lässt
sich definitiv nicht klar definieren. Da sind zum einen die eher heftigeren
Gitarrenwände, die einen in Richtung Sentenced oder Paradise Lost schielen lassen. Der
Gesang bewegt sich aber eher in der Gegend, wo To/Die/For zuhause sind. Und da ist noch
dieser Groove, der zwar nicht immer, aber sehr häufig zum Vorschein kommt, der irgendwie
an alte Rockzeiten erinnert
Was es auch sein mag, schlussendlich zählt nur die
Tatsache, dass Sinamore ihr Handwerk durchaus verstehen und dies mit "A new day"
eindrucksvoll darzulegen vermögen. Die Produktion ist absolut sauber, und der Spirit, der
in der Musik steckt, verspricht eine hoffnungsvolle Zukunft. Ich persönlich bin ja nicht
so leicht zu überzeugen, aber diese Scheibe hat sich mir ab dem ersten Ton ins Herz
gerockt. Deshalb kann ich mit gutem Gewissen beide Daumen in die Höhe strecken und die
volle Punktzahl vergeben! Ich hoffe die Jungs lassen sich mal in good old Switzerland
blicken
und bringen bald wieder ein solch geniales Album heraus, das sich aus der
Masse der nordischen Gothic-Bands herauszuheben vermag wie ein Fels aus der Brandung.
Toby S.
Punkte: 10 von 10
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SPIRITUAL
Pulse
Eigenvertrieb
Stefan Hertrich, besser bekannt als der Sänger von Darkseed, hat sich nach zahlreichen
Nebenprojekten (unter anderem Betray My Secrets und Sculpture) sowie einem Soloprojekt
Shiva in Exile nun einem weiteren musikalischen Betätigungsfeld zugewandt: Ethno-Metal.
Dass dies nur ein Begriff ist, der niemals die ganze Vielfalt und Tiefe der Musik von
"Pulse" zum Ausdruck zu bringen vermag, beweist einer der wohl interessantesten
Künstler der heutigen Zeit. Stefan Hertrich hatte sich nie auf nur ein bestimmtes Gebiet
spezialisiert, sondern schlug immer den Weg ein, der ihm richtig erschien. So steckt sein
ganzes Herzblut, seine gesamte Energie in all seinen verwirklichten Projekten. Glaubt mir,
wenn dies ein Musiker wirklich vollbringt, dann hört man das auch! Eigentlich als Mini-CD
tituliert, stecken doch so viele verschiedene Varianten von Klängen und Stimmungen in
jedem einzelnen Track, dass eigentlich jeder einzelne Song für ein komplettes, in sich
geschlossenes Werk steht. Demzufolge haben wir hier nicht nur eine, sondern gleich sechs
CDs! Dass die vielfarbigen, warmen Klänge von "Pulse" auch genauso wirken,
verdankt Stefan Hertrich vor allem seinem Können als auch seinem guten Freund, Dr. phil.
Christian Rätsch, welcher die Arbeit nachhaltig beeinflusst hat. Er verbrachte drei Jahre
im Urwald Südamerikas und lernte die Sprache der Mayas, auch erforscht er seit mehr als
zwanzig (!) Jahren schamanische Kulturen und Pflanzen in aller Welt. Und eben diese
Eindrücke und Erlebnisse flossen in das gesamte Projekt ein und machten es durch den
Spirit, der sich beim Hören unweigerlich entfaltet, zu einem einzigartigen Kunstwerk.
Brachiale Metal-Klänge treffen hier auf zarte, beinahe zerbrechlich leise Töne von
verschiedenen Flöten und Perkussions-Instrumenten (die vom kolumbianischen Schamanen
namens Kajuyali Tsamani eingespielt wurden) und weibliche Begleitstimmen (unter anderem
Gaby Koss, Ex-Haggard und Yana Vena, Theodor Bastards). Überhaupt haben sich sehr viele
Leute an diesem aussergewöhnlichen Projekt beteiligt, auch Darkseed-Fellgerber Maurizio
Guolo und Megaherz-Saitenquäler Christian Bystron steuern ihr professionelles Können
bei. Um es kurz und knapp auszudrücken: "Pulse" ist vielschichtig und
schillernd, wie die unergründliche Tiefe eines mondlichtüberfluteten Sees. Harte
Metalriffs, kombiniert mit Stefan Hertrichs Reibeisenstimme, die sich manchmal sogar in
melodischen Death Metal-Gefilden befindet, treffen auf Flöten, Trommeln,
Urwaldgeräusche, weiche weibliche Vocals und vieles mehr
ein dermassen grosses
musikalisches Spektrum hat es bislang nur selten gegeben! Deshalb mein Tipp an alle
geneigten Hörer da draussen: Geht auf die Homepage und hört euch die Stücke an.
Vielleicht muss man ein paar mal hinhören, aber es lohnt sich auf jeden Fall! Auch das
Video zum Titeltrack "Pulse", von einem russischen Filmteam (und Fans von
Darkseed) produziert, ist mindestens einen Blick wert
wer Wert auf anspruchsvollen,
vielseitigen und extrem schönen Metal mit Ethno-Einflüssen legt, für den ist
"Pulse" ein absoluter Pflichtkauf! Alle anderen werden zumindest zu einem
Probehören aufgefordert, denn was sich hier durch die Lautsprecher und Kopfhörer
entfaltet, kann man nicht mit Worten beschreiben.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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BOB CATLEY -
Spirit of man
Frontiers Records/Disctrade
Wisst ihr, wie der leibliche Vater von Jorn Lande heisst? Nicht? Ich auch nicht! Das
spielt aber auch gar keine Rolle, habe ich doch soeben den musikalischen Papa des
Norwegers gefunden: Er hört auf den Namen Bob Catley und ist hauptberuflich bei einer
nicht unbekannten Band namens Magnum beschäftigt, wo er das Mikro bedient. Dies scheint
den Briten jedoch in keinster Weise auszupowern, betreibt er doch schon seit einigen
Jahren eine, zwar interessante, jedoch nie an seine Hauptband herankommende, Solokarriere.
Mit seinem nunmehr fünften Alleingang "Spirit of man" liefert er jedoch eine
Silberscheibe ab, die gekonnt zwischen Magnum und härterem Rock hin- und herpendelt und
auf der man vor allem eines findet: fabelhaften Gesang. Was der auch schon nicht mehr
ganze junge Shouter auf dieser Platte abliefert, ist schlichtweg grandios. Doch auch in
instrumentaler und kompositorischer Hinsicht wird uns hier ein Leckerbissen erster
Güteklasse vorgesetzt, welcher der musikalische Rock-Gourmet nur allzu gerne verspeist,
solange zu seinen Lieblingsgerichten blumige Keyboards, erdige Gitarrenriffs und
bittersüsse Gesangsmelodien zählen. Der Opener "Heart of stone" erfüllt seine
Funktion als Appetizer mehr als genügend und lädt mit seinem Gute-Laune-Stadion- Flair
sofort zum Abgehen ein. "Moment of truth" hingegen wartet mit einem eingängigen
Refrain auf und "In the name of the cause" besticht durch eine funktionierende
Mischung aus Magnum und Rainbow. Noch einen Zacken "magnumer" mutet das lockere
"Blinded by a lie" an, welchem die gänsehautverbreitende Ballade "Last
snows of winter" folgt. Der Titeltrack galoppiert dafür wieder flott durch die Boxen
und stellt zusammen mit der epischen Übernummer "Judgement day" und der
theatralischen "End of the story" das Hymnen-Dreigestirn dar, von welchen jede
Einzelne einfach eine tiefe Verbeugung verdient hat. Als Rohrkrepierer und somit einziger
Minuspunkt ist "Walk on water" zu verzeichnen, das mit seiner Pop-Attitüde
gegenüber den anderen Nummern einfach platt und auffüllend wirkt. Magnum-Fans: Kauft
euch die Scheibe! AOR-Fans allgemein: Kauft euch die Scheibe! Übrige Leser dieser Zeilen:
Kauft euch diese Scheibe!
Kissi
Punkte: 9.8 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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IRON MAIDEN -
Death On The Road (Live DVD)
EMI Music
Eine der wohl grössten Metalbands aller Zeiten, IRON MAIDEN, kündigt eine Live-DVD und
-CD an. Während der rein akustische Teil dieses Unterfangens termingerecht abgeliefert
wird, erblickt das audiovisuelle Produkt das Licht der Welt erst ein gutes halbes Jahr
später. Kennen wir dieses Szenario nicht schon von irgendwo her? Ah ja genau, dasselbe
geschah schon 2002, als man einige Monate auf die Veröffentlichung der "Rock in
Rio"-DVD warten durfte. Doch wie vor vier Jahren hat sich das Warten auch dieses Mal
gelohnt und die eisernen Jungfrauen präsentieren uns wiederum zwei proppenvolle Scheiben
(ja, es sind nur zwei! Zwar findet man in dem aufwändig gestalteten Digipack drei
Silberlinge, von denen zwei jedoch dasselbe Konzert enthalten, einfach einmal in Stereo
und einmal in Dolby Digital 5.1). Wie schon erwähnt beheimatet DVD 1 den kompletten
Live-Mitschnitt der Show in Dortmund 2003 im Zuge der "Dance of
death"-Welttournee und bietet somit ca. 90 Minuten volle Maiden-Live-Atmosphäre
(mehr Details zu dieser Show erhaltet ihr durch den Live-Bericht unseres Rockslave's vom
deckungsgleichen Konzert
in Zürich). Das Hauptwerk der zweiten DVD ist eine 75-minütige Dokumentation
über "Dance of death", von den ersten Songideen bis zum Leben on the road. Dabei
gewährt uns Bandchef Steve Harris (der sich übrigens auch für den etwas nervösen Schnitt
des Live-Mitschnittes verantwortlich zeigt) nie da gewesene Einblicke hinter die Kulissen
des Grossunternehmens IRON MAIDEN und lässt so gut wie keine Fragen ungeklärt. Vollendet
wird die DVD mit den beiden Clips zu den Singles "Wildest dreams" und
"Rainmaker", einer Fotogalerie und Interviews mit Crew und Fans. Alles in Allem
mehr als drei Stunden beste Unterhaltung, die jeden Maidenfan glücklich machen wird.
Kissi
Punkte: keine Wertung
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RHAPSODY
Live in Canada 2005 The dark secret
Steamhammer/Phonag
Über Sinn und Unsinn von Live-Alben kann und soll man sich streiten. Besonders, wenn es
um die Besprechung von einem Live-Album geht, von dessen Gruppe bekannt ist, dass ein
Grossteil ihrer Live-Musik ab Konserve kommt. Auf mich üben Live-CDs aber
einen unheimlichen Reiz aus, weil sie die einmalige Stimmung an Konzerten hinein ins
stille Zimmerchen transportieren. Im Vergleich zu einer reinen Studioproduktion leben
Live-Aufnahmen nicht unbedingt von der perfekten Songwiedergabe der Band, sondern vom
Zusammenspiel zwischen Band und Publikum. Und genau hier können Rhapsody mit "Live
in Canada 2005" trumpfen. Fabio Lione spricht die Ansagen auf Französisch, wobei man
seinen italienischen Akzent deutlich hören kann. Zudem sind die Konzertbesucher oft
deutlich zu hören, aber nicht so, dass es stört und auch zwischen den Liedern bekommen
sie ihren Platz. Die gespielten Songs decken alle Rhapsody- Alben ab. Schade ist nur, dass
die CD mit einer Gesamtspielzeit von exakt einer Stunde sehr kurz ausgefallen ist. Nach
fünf Studio-Alben wäre ein Doppel-Album berechtigt gewesen. Soundtechnisch gibt es bei
Rhapsody natürlich nichts zu meckern. Die Band klingt bombastisch, mächtig und glasklar.
Sie klingt so gut, dass man sicher sein kann, dass Rhapsody im Studio kräftig
nachgebessert haben. Wieviel von der Scheibe schlussendlich noch wirklich live
ist, ist schwer zu sagen, spielt für mich aber keine Rolle. Live in Canada
2005 sollte darum auch nicht als Zeitdokument wahrgenommen werden, sondern eher als
die Wiedergabe eines in allen Punkten perfekten und darum utopischen Rhapsody-Konzert. Wer
sich einen Überblick über deren Gesamtwerk verschaffen will, kann mit diesem Album
nichts falsch machen, und wird zudem mit einer wirklich tollen Live-Atmosphäre belohnt.
Vorsicht ist beim Kauf dennoch geboten. Die zweite Version von Live in Canada
2005 bietet noch eine zusätzliche DVD, die aber leider keine Live-Aufnahmen zeigt,
sondern nur kurze Interviews mit der Band. Wer das braucht, ist mir schleierhaft. Das
Album für sich ist aber eine Investition, die sich lohnt.
Roger W.
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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JUDAS PRIEST - The
Essential Judas Priest (DCD)
Sony-BMG
Nach "Metal works '73-'93" und vor allem der "Metalogy"-Box von 2004
erstaunt es doch einigermassen, dass man nun abermals mit einer Compilation daher kommt.
Der Grund ist wohl beim Wechsel von Steamhammer/SPV zu Sony/BMG zu suchen. Insgesamt
wurden auf zwei CDs je siebzehn Tracks untergebracht, die von allen Priest-Alben mit Rob
Halford stammen. Jedes Album wurde mit einem oder mehreren Songs bedacht und als Opener
fungiert "Judas rising", der beste Track vom neuen Album "Angel of
retribution". Für den Einsteiger ist diese DCD natürlich ein wunderbares
Lehrstück, um der englischen Heavy Metal Legende näher zu kommen und die gestandenen
Metaller unter Euch erhalten eine ordentliche Zusammenstellung ihrer Lieblinge. Sogar die
'79er-Ballade "Before the dawn" wurde ausgegraben. Was mich ergrauten Alt-Rocker
etwas überrascht, ist, wie altbacken und zuweilen gar etwas saftlos die alten
Studio-Aufnahmen von Klassikern wie "Victim of changes", "Exciter",
"Sinner" oder "The Ripper" klingen. Der Grund dafür ist rasch
erklärt: Mein erstes Priest-Album war "Unleashed in the East"! Damit hatte ich
immer und bis zum Abwinken die deutlich schmissigeren Live-Versionen im Ohr!
Nichtsdestotrotz bietet "The Essential Judas Priest" beste Metal-Kost, die
Geschichte geschrieben hat. Zusammen mit der neuen Live-DVD "Rising in the East"
erhält der Fan dieser Tage die audiovisuelle Vollbedienung und es bleibt zu hoffen, dass
die Oberpriester ihr Pulver noch nicht ganz verschossen haben und imstande sind, ein
weiteres Markstein setzendes Album zu schreiben. Im diesem Sinne: "Paiiiiiiiinnn...,
Killer"!!!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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für 33.90 SFr.
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CALIBAN - The
undying darkness
Roadrunner Records/MV
Shakespeare kreierte in seinem Werk "Sturm" den wilden und missgestalteten
Sklaven Caliban. Dieses Wesen, halb Mensch halb Tier, oder doch eher mächtiger, Furcht
einflössender Dämon, ist ein treffend ausgewählter Namen für diese Band. Sie stehen
für ursprüngliche, brachiale und vor allem kraftvolle Musik, nämlich Hardcore. Auch
wenn viele Leute etwas anderes behaupten, sagen die fünf Germanen, sie seien ihrem Stil
immer noch treu. Ich finde, das hört man auch auf dem neuen Eisen "The undying
darkness". Die Lyrics sind natürlich total Andy Dörner-like, nämlich melancholisch
und depressiv, was aber nicht auf den Sound zutrifft. Caliban glänzen einmal mehr mit
ihren abwechslungsreichen Liedern, bei denen sich knallharte Beats und rasante
Gitarrenklänge mit der langsam weinenden Melodie verschmelzen, wie Butter an einem
Sommertag. Die 12 Lieder auf dem fertigen Album sind alle sehr abwechslungsreich, haben
aber alle den gleichen Rhythmus, im Sinne von: schnell, langsam, Refrain, schnell,
langsam, Refrain, schnell, emo und Finale. Jedes Teil besitzt wirklich einen originellen
Individualismus, aber eben, es wiederholt sich. Das ist aber positiver Weise mein einziges
Kriterium an der Scheibe, sogar das Cover lässt wieder viele Fragen offen. Im Bezug auf
die melancholischen und depressiven Texte, will ich euch die Songs "I rape
myself" und "Song about killing" ans Herz legen. Doch im Grunde genommen
die ganze CD.
Sven
Punkte: 9.3 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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DIE KOLLEGEN
Kreuzzug
Eigenvertrieb
Lust auf innovativen Deutsch-Rock-Metal? Die Kollegen aus Wien bieten ihn euch auf ihrer
Kreuzzug-CD. Diese umfasst zwar nur 3 Lieder und ist mit 13 Minuten sehr kurz, kann aber
überzeugen. Anders als der Bandname vielleicht vermuten lässt, spielt die Band keinen
AC/DC beeinflussten Hard Rock sondern einen eher Subway To Sally / In Extremo-lastigen
Rock. Im Unterschied zu denen verzichten die Kollegen aber auf mittelalerliche Instrumente
und lassen es, bis auf ein paar Keyboard-Einsätze, bei der klassischen Rockbesetzung mit
Gesang, Bass, Schlagzeug und Gitarre. Vergleichbare Bands zu finden ist aber schwierig, da
man auch entfernte Böhse Onkelz- und Rammstein-Einflüsse erahnen kann. Auch lyrisch
weiss die Band zu gefallen und überzeugt mit äussert intelligenten Texten. Die ersten
zwei Lieder handeln vom unheimlichen Leid, das täglich auf dieser Welt regiert. Wobei
beim zweiten Lied E culo sento die Kirche zu Zeiten des Mittelalters als
Metapher für heute herhalten darf. Zum ersten Song Der Mann gibt es auf der
CD noch einen Video-Clip, der allen Opfern der Kriege gewidmet ist, und der durch sein
gutes Konzept zusammen mit der Musik und den Texten zum Nachdenken anregt. Der letzten
Song Dann stieg er vom Kreuz herab kann mit seinem epischen Refrain
überzeugen. Die Kollegen sind eine der Bands, von denen ich nach den 13 Minuten Spielzeit
noch mehr hören möchte. Wer dies auch will, sollte die Band mit dem Kauf dieser Mini-CD
unterstützen.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
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MORBUS GRAVIS -
Mutation nation
Strider Records
Die Tessiner Abteilung unserer Schoggination erhebt wieder einmal ihren metallischen Kopf
und schickt mit Morbus Gravis ihren aktuell wohl potentesten Kandidaten ins Rennen. Nur
schon der Umstand, dass sich die fünf Ragazzi an der Modern Music School in Lugano
gefunden haben, verspricht bereits ein gehobeneres Niveau. Produktionstechnisch drücken
die fünf Songs ordentlich aus den Membranen, und auch wenn ich Snare und Double Bass mehr
und dem HiHat weniger Mix zugesprochen hätte, kann das Alpha/Omega Studio (u.a. Cataract)
breitflächig punkten. Ebenfalls punkten können Morbus Gravis selbst und zwar durch
äusserst gefällige Abwechslung im Songwriting. Da wird nichts wiederholt, jeder Song
steht völlig für sich selbst und bietet ordentlich Details, unter denen man auch nach
dem x-ten Durchlauf noch Neues heraushören kann. Die Stilrichtung dürfte zwar
oberflächlich schnell als Metalcore eingestuft werden, jedoch dürfte diese Bezeichnung
nur aufgrund der stellenweise clean/schräg/schön gesungenen Passagen fallen. Denn
"Mutation nation" ist eine gelungene Mischung aus Death- und Thrash Metal mit
Einsprengseln von Grind und einer Prise Jazz. Und obwohl die Songs prinzipiell reichlich
kopflastig sind, lässt es sich toll dazu grooven. Denn die Gitarren sind technisch
überragend, jedoch sehr unterschwellig und songdienlich eingesetzt, der Drummer protzt
mehr mit Rythmik als mit Fills und sogar der Bass ist gut zu hören. Letzterer übrigens
ein echtes Zückerchen, das mit melodischen Soli, eingängigen Übergängen und tragenden
Melodieteilen viel zu bieten hat. Knackiges Geprügel folgt auf vernichtende Moshpassagen,
trifft auf melodiöse Parts und sogar die wenigen, dezenten Keyboardspielereien passen
sich nahezu perfekt ein. Und da auch die beiden Liveauftrite denen ich beiwohnen durfte
eine Wucht waren, werden aufmerksame Leser inzwischen vielleicht sogar bereits begriffen
haben, dass ich begeistert bin! Jetzt fehlt nur noch ein komplettes Album und ein neuer
Stern dürfte am Firmament erleuchten (kitschig, ich weiss...)!
HaRdY
Punkte: 9.3 von 10
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DE/VISION
Subkutan
Drakkar/MV
Nach diversen kleineren Reibereien innerhalb der Truppe entschloss sich die vom Trio zum
Duo geschrumpften Truppe unter den Fittiche des neuen Labels Drakkar einen Neuanfang zu
wagen. Seit 1999 das Album "Void" die Fangemeinde mehr oder minder in
verstört und begeistert gespalten hatte, kam es auch unter den Musikern selbst zu
Unstimmigkeiten, welche schliesslich im Weggang von Markus gipfelten. Steffen und Thomas
hingegen waren sich so einig wie noch nie zuvor, was auch deutlich am Album
"Two" zu hören gewesen war. Und nun ist es soweit: Mit "Subkutan"
legen De/Vision nochmals einen Zacken zu und machen dort weiter, wo sie quasi zu ihrer
Blütezeit aufgehört hatten
Soviel mal zur erheblich gekürzten Geschichte. Man
könnte Bücher über diese Band, welche in einem Atemzug mit Camouflage und Psyche
genannt werden und eine grosse Vorreiterrolle in der Entwicklung des Synthie-Pops gespielt
haben (und es immer noch tun) schreiben, und man würde dieser Entwicklung nicht genügend
Respekt zollen. Was auf "Subkutan" sofort auffällt: Die Struktur der Songs ist
auf das Wesentliche reduziert worden, auf Experimente wurde weitestgehend verzichtet. So
klingen zwar die Lieder sehr einprägsam und man kann sich sehr schnell in einen Rhythmus
einhören, jedoch wirkt dies stellenweise schon ein wenig gar zu minimalistisch. Was die
stimmliche Leistung betrifft muss man keinerlei Worte verlieren, die ist einfach gut,
manchmal wirken hier aber schon fast wieder zu viele Effekte, wobei eine cleane Stimme
viel mehr Wirkung gezeigt hätte
Gross energisch wirds hier auch bei
eigentlich keinem Track, jeder plätschert traurig vor sich hin um den Hörer früher oder
später in einem See des Seelenschmerzes zu ertränken. Jedoch ist die Musik super, wenn
man einfach nur einen Hintergrund sucht, sei dies beim Lesen oder Schreiben, auch für
Kuschelstunden ist "Subkutan" bestens geeignet.
Toby S.
Punkte: 9.2 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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THE DEVIN TOWNSEND
BAND - Synchestra
InsideOut Music/Phonag
Wenn man den Gegensatz zwischen Genie und Wahnsinn treffend auf einen Musiker projizieren
kann, dann auf Devin Townsend. Dieser multiinstrumentale Ausnahmekönner spaltet seine
Fans in zwei Lager, mindestens was meine Person angeht. Lieber HaRdY..., ich weiss, dass
du mich beim nächsten Zusammentreffen steinigen wirst, aber während ich Strapping Young
Lad praktisch nichts abgewinnen kann, so liegt mir die Seite der TDTB bedeutend besser.
Schon die letzte Scheibe "Accelerated evolution" war nichts anderes als ein
Meistermerk metallenen Musizierens. Drei Jahre später legt sich "Synchestra"
für den nächsten Lauschangriff auf die Lauer, sprich meinen Schreibtisch. Townsend
selber sieht sein zweites Standbein als Erholung zum brettharten Geknüpple und Geholze
von SLY. In der Tat startet der Opener "Let it roll" wie ein alter Track der
Beatles, um bei "Hypergeek" ungewöhnlich lieblich (mit Froschlauten!)
fortzufahren, aber nach einer Minunte ist dann fertig lustig und die erste Gitarrenfront
braust instrumental als eine Art Bastard zwischen Rush und Dimmu Borgir durch die Speaker.
Fliessend die Überleitung zu "Triumph", wo das bombastische Element der
Vorgängerscheibe wieder zum Vorschein kommt. Der Songaufbau ist abermals vielschichtig
und beinhaltet nebst variablen Vocals auch viele kleine instrumentale Details (geil die
eingeflochtene Banjo- Sequenz!), die sich einen bei jedem Durchlauf mehr und mehr öffnen.
Typisch Townsend eben..., denn diesen Sound muss man sich als Ganzes reinziehen. Es ist
so, wie wenn ein Maler vor einem Bild steht, das er zuerst vollenden muss, damit der
Betrachter versteht, was der Künstler mit seinem Werk vermitteln will.
"Synchestra" ist eine vielschichtige Reise durch musikalische Auen und Felder,
die sich dem Zuhörer erst nach aufmerksamem Anhören der ganzen CD erschliesst. Dass mir
dabei, wie beim töften "Vampira" immer wieder mal Sprengsel von Pink Floyd
auffallen, fasziniert mich zusätzlich. Freunde des mp3-Rippens (sofern sie nicht Ogg
Vorbis verwenden) werden sich an diesem Werk die Zähne ausbeissen, da praktisch jeder
Track nahtlos in den nächsten fliesst. Über eine Stunde dauert dieser mitreissende
Klangklotz und nimmt einen richtig gefangen, sofern man sich darauf einstellt. Das
Abgleiten in poppige und hauchdünn progressive Gefilde, ohne dabei den roten Faden zu
verlieren, wie bei "Sunset", zeugt von der Qualität des songwriterischern
Könnens des Kanadiers. Dazu gehören auch "Notes from Africa" und der
ungewöhnlich fröhliche wie rock'n'rollige Rausschmeisser "Sunshine and
happiness", den man glatt am Radio spielen könnte und aktuell auch perfekt zu Edguy
passen würde - Hammer!
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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THE TANGENT - A
place in the queue
InsideOut Music/Phonag
Real Proggies werden A place in the queue lieben, Denn schon beim
20-minütigem Opener findet der Zuhörer alles, was er liebt, gerne hört und braucht. Zum
Beispiel Parallelen zu Bands wie Pendragon, alten Genesis, Flower Kings, Spocks Beard und
vielen mehr. Allerdings hat das neue Album schon bedeutend mehr ruhigere Momente als das
Vorgänger-Werk The world that me drive trough. Und trotzdem wird der
verwöhnte Proggie hier ziemlich gefordert. Das von Andy Tillison fast im Alleingang
komponierte Werk hat es in sich. Die bergeweise dargebotenen Spielereien zwischen Guitar,
Keys, Synthies, Orgel, Bass, Drums, Sax, Flöte, Acoustic Guitars und Gesang muss sich der
geduldige Zuhörer dann schon einige Male zu Gemüte führen um das ganze Prog-Epos zu
begreiffen. Aber genau das macht ja Spass, oder? Am meisten Arbeit werdet ihr wohl mit dem
oben erwähnten In earnest und dem 25-minütigem A place in the
queue haben, beide herrliche, unglaublich bewegende und beeindruckende Songs.
Letzterer auch mit einigen Pink Floyd-Anleihen. Das neue Werk von Tangent ist ein
anspruchvolles mitreissendes Stück Prog-Geschichte, dem sich ein wahrer Proggie kaum zu
entziehen vermag, viel Spass beim Entdecken.
Crazy Beat
Punkte: 9.0 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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MAD MAX
Night of white Rock
Metal Heaven/MV
Wer hätte das gedacht. Mad Max wagen nochmals einen Versuch. Schon in den Achtzigern war
die deutsche Band aus Münster mit den Alben Rollin thunder,
Stormchild und Night of passion eine Bereicherung der Hard
Rock-Szene. Im gleichen Line Up, wie die zwei letztgenannten Scheiben eingespielt wurden,
melden sich die Jungs nun mit einem brandneuen Output zurück. Der Name des Sängers,
Michael Voss, tauchte auch nach dem Split im Jahre 1989 immer mal wieder in der Szene auf.
Einerseits als aktiver Musiker seiner eigenen Band Casanova. Andererseits hat sich
Vossi in den letzten Jahren vor allem als Produzent und Songwriter einen
exzellenten Ruf erarbeitet. Bewiesen hat er das mit Doc Heynes Projekt Biss und mit
den mittlerweile fünf Alben seiner eigenen Geschichte Silver. Selbstverständlich war Mr.
Voss auch für das Songwriting und die Produktion von Night of white Rock
zuständig. Da auch Drumer Axel Kruse, als Member von Jaded Heart, eine anerkannte Grösse
im Bereich des melodiösen Hard Rock ist, ist das hohe Niveau des vorliegenden Albums fast
schon zu erwarten gewesen. Vor allem die ausgeklügelten, fetten Gitarrenriffs dominieren
den Reunion-Output von Mad Max. Dazu gesellen sich zu Hauff eingängige Refrains und ein
fundierter Rhythmus-Background. Durch die zeitgemässe, moderne Produktion distanziert man
sich aber trotzdem von allzu kitschigen Achtziger-Sounds. Heraus gekommen ist dennoch,
oder gerade deswegen, das bis dato vielleicht stärkste Album der Band. Der entscheidende
Unterschied, nicht nur zu vergangenen Tagen der Truppe, sondern auch zu den meisten
anderen Bands des Genres, sind die Lyrics. Gitarrist Jürgen Breforth hat nämlich alles
Texte mit Christlichem Inhalt verfasst. Der Albumtitel ist somit Programm. Das ist zwar
nicht gerade RocknRoll, die Musik ist es aber alle weil.
Chris C.
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SPIRITUAL BEGGARS
Live Fire (DVD)
InsideOut Music/Phonag
Ihr kennt sicher das Gefühl, wenn ihr euch zwischen Kopf und Bauch entscheiden müsst,
wenn die Tatsachen eher dagegen, aber das Gefühl dafür spricht. Genau das empfinde ich
bei der Bewertung dieser Spiritual Beggars Live-DVD. Einerseits gibt es unzählige gute
Gründe, wieso dies eine magere DVD ist, anderseits reisst mich die Band mit ihrem Stoner
Rock so in den Bann, dass ich wieder eine Kaufempfehlung aussprechen möchte. Nehmen wir
die Sache genauer unter die Lupe: Die DVD bietet 11 Songs die im April 2003 im Mean
Fiddler in London aufgenommen wurden. In knapp einer Stunde sieht man ein tolles Konzert
in einem kleinen Club, das mit keinen Special Effects auffährt. Vielmehr erhält man hier
die intime und gnadenlos geile Live-Atmosphäre eines Konzerts auf engstem Raum.
RocknRoll pur! Für eine DVD sind eine Stunde Live-Material aber entschieden
zu wenig. Vor allem auch weil man mit der Special Edition ihrer letzten Studio-Scheibe
Demons eine DVD mit 7 Live-Songs erhielt, die ebenfalls auf derselben Tour
aufgenommen wurde und Songs bis zum vorletzten Album On Fire abdeckt. Zudem
frage ich mich, wieso es 3 Jahre gedauert hat, um diese DVD zu veröffentlichen. Als
Bonusmaterial findet man auf Live Fire! einen halbstündigen Film mit
kurzweiligen Tourimpressionen (Toll!). Ebenfalls vertreten sind zwei Interviews mit
Sänger JB (ebenfalls bei Grand Magnus) und mit Michael Amott (ebenfalls bei Arch Enemy)
und eine Slideshow. Die Interviews sind auf English und ohne deutsche Untertitel. Die
Bandhistory erscheint auf der DVD als Text zum mitlesen (wer will denn schon eine DVD zum
Lesen?) und die Discography fährt mit einem äusserst mühsamen Menü auf. Es gibt also
genug Gründe, um hier von einer schlechten Live-DVD zu sprechen und doch ist da diese
gewaltige Hammond-Orgel- und E-Gitarrenlastige Musik mit dieser warmen Bärenstimme, die
einen nicht mehr loslässt. Insgesamt kriegt man, inklusiv den Tourimpressionen, 90
Minuten beste Unterhaltung. Fans der Band dürfen gerne zugreifen. Wer die Band aber erst
noch entdecken möchte, dem empfehle ich die Special Edition von der
Demons-Scheibe, wo ihr das neue Studio-Album plus eine Live-DVD mit alten Hits
erhaltet.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
Hier
bestellen für 26.90 SFr.
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TRAIL OF WISDOM
Euphoria & melancholy
Eigenvertrieb
Trail of Wisdom ist das neue Projekt von Roman Gubler. Der Name sagt euch nichts? Gut
möglich, sollte sich aber bald ändern. Euphoria & melancholy ist nämlich
schon seine fünfte Veröffentlichung, von denen er so ziemlich alles selbst eingespielt,
beziehungsweise eingesungen hat. Auf dieser Platte wurden Bass und Schlagwerk von R.
Konrad übernommen; auf dem Titeltrack wird Gubler von Daniela Fuchs stimmlich
unterstützt. Die neue Scheibe beinhaltet gerade mal vier Songs, jedoch ist es kein
Problem sie mehrmals hintereinander zu hören. Sie beginnt mit Still alive und
das ist auch gleich der treibendste Song darauf. Nicht, dass er schnell wäre, aber hier
ist der Stempel Rock noch am ehesten verdient. Cry of the wolf
beginnt wer hätte das gedacht- mit Wolfsgeheul. Der Song vermittelt sehr gut das
Gefühl eines einsamen Wolfs, der alleine durch die Gegend streift und den Mond anheult.
Gublers raue Stimme passt perfekt in dieses Konzept. Euphoria & melancholy
ist, wie eingangs erwähnt, ein Duett. Der Dame hohe, leicht blecherne Stimme passt
wunderbar zu Romans tiefem Organ. Die Melodie des Tracks ist sehr eingängig, zu Recht der
Titelgeber für die ganze CD. Der letzte Song Far away beginnt mit Piano und
Streichern, sollte wohl die Ballade der Platte darstellen. Hier ist Gubler stimmlich am
meisten gefordert, da er vergleichsweise hoch singt. Es klingt nicht immer lupenrein, ist
aber trotzdem ein hübsches Stück, vor allem die Strophen. Allgemein zur Musik: Mit
headbangen is hier nix, obwohl ab und zu hübsche Riffs dröhnen. Die sind aber eher
unter Doom abzulegen und zu selten, um den Nacken anstrengen zu wollen. Davon abgesehen
gefällt mir persönlich die CD ganz gut, da die Songs qualitativ hoch stehend sinn. Woran
man sich vielleicht stossen kann, ist der schweizerische Akzent des Herrn Gubler, der sich
zwar Mühle gibt. Dies mag für andere aber gerade ein Sympathiepunkt sein, darum empfehle
ich: Wer auf doomige Balladen mit einer erfrischenden Leichtigkeit steht, soll hier zwei
Ohren mindestens riskieren. Der verbohrte Metaller wird die CD mit einem verächtlichen
Schnulzen! abtun, offenere Zeitgenossen finden hier kleine Perlen für ruhige
Stunden.
Leandra
Punkte: keine Wertung
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YELLOWCARD
Lights and sounds
Capitol Records/EMI
Verdammt, ich verfluche mein Gedächtnis, das sich an unglaubliche Belanglosikeiten
erinnert! Kann sich ausser mir noch einer an das Jahr 1998 erinnern? Wahrscheinlich schon,
aber auch daran, dass damals eine scheue kleine Schwedin, die so gar nicht das Klischee
der grossen Blonden erfüllen wollte, den Song Big big world veröffentlichte?
Der bald danach zum Welthit anvancierte? Genau aus dieser Melodie, die man ja fast nicht
mehr aus den Gehörgängen brachte, besteht das Pianointro zu Lights and
sounds. Aber nach diesen ersten 80 Sekunden gehts rockig los und macht Spass.
Boardersound der cooleren Sorte, das macht die Spezialität von Yellowcard aus. Ryan
Keys Stimme ähnelt ein wenig der von Green Day-Leadsänger Billie Joe, nur passt
die Musik nicht in das Klischee der 3-Akkord-Mucke. Da gibt es nämlich zu den üblichen
Verdächtigen an Instrumenten ein Klavier und eine Geige. Die sind zwar nicht so oft zu
hören in den treibenden Beats und coolen Riffs, setzen aber doch Akzente. So zum Beispiel
in City of devils, was eine nachdenkliche Ballade darstellt. Allgemein
erscheint die Musik auf den ersten Blick eher belanglos, setzt man sich aber näher mit
den Texten auseinander, wird sie plötzlich tiefgründig. Two weeks from
twenty handelt von einem US-Soldaten, der zwei Wochen vor seinem 20. Geburtstag im
Irak-Krieg getötet wurde. Die Geschichte ist zwar rein fiktiv, könnte aber genau so
passiert sein und zeigt, dass sich die fünf Jungs aus Jacksonville, Florida auch mit
ernsten Themen auseinandersetzen. Im jazzig angehauchten Song wird scheinbar locker und
lässig mit Bush abgerechnet: Er wäre in zwei Wochen 20 geworden und noch immer
schämt sich der Mann nicht, der für dies alles verantwortlich ist. Ebenfalls
berührend ist der Song How I go, indem Key begleitet von akustischen Gitarren
und einem 25köpfigen Orchester von seinem damals noch ungeborenen Sohn singt. Alles in
allem eine coole Mixtur aus Partysound und intelligenten Songs. Und wieder mal keine
Metal-Rezension von meiner Seite, dafür ein weiterer Tipp für Leute, die sich gerne
weiter entwickeln.
Leandra
Punkte: 9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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THE MISSION
Lighting the candles (DVD)
Steamhammer/Phonag
Nachdem sich The Mission im Jahre 1996 aufgelöst hatten, brach so manches
Dunkelrocker-Herz. Als jedoch um 1999 herum einige Gastauftritte mit dem Ex-Sisters Of
Mercy-Bandmitglied und seinen Missionskumpels zustande kamen, brodelte bereits die
Gerüchteküche um eine mögliche Reunion. Und was niemand für möglich gehalten hatte,
geschah auch um das Jahr 2000 herum: The Mission waren wieder eine Band und produzierten
bald darauf das Album "Aura", welches von den Kritikern eher skeptisch, von den
Fans dafür umso euphorischer aufgenommen wurde. Nun, jetzt ist es auch endlich
DVD-mässig soweit: Hier kommt die volle Packung für alle The Mission-Fans und solche,
die es werden wollen. Auch nur Neugierige werden bestens bedient, denn diese DVD bietet
neben einem kompletten Konzert, welches 2004 in Köln aufgenommen wurde, alle bisher
veröffentlichten Videoclips sowie massig Bonusmaterial und ist somit der ideale Einstieg
in die düstere Welt des gothischen, atmosphärischen Rocks. Besonders das Zusatzmaterial
ist ein echter Hingucker, denn da sind nicht nur die beinahe schon obligatorischen
Behind-the-scenes-Features vertreten, sondern auch Fernsehauftritte, Backstageinterviews,
selten gespielte Songs und nie veröffentlichte Titel, welche der Altmeister Wayne Hussey
höchstpersönlich zum Besten gibt. Ebenfalls dabei ist auch eine Live-Scheibe, mit der
man die "Breathen"-Tour nochmals akustisch nachverfolgen kann. Doch damit nicht
genug, denn dieses riesige Package ist durch eine geprägte Kartonhülle veredelt und alle
Scheiben haben einen individuellen, sehr schön gestalteten Aufdruck verpasst bekommen.
Zudem ist auch noch ein Booklet mit dabei, welches noch mehr Infos beinhaltet
Kurz
und gut: diese DVDs mit der Live-CD sind ihr Geld mehr als nur wert. Viele Bands
schmeissen zwar eine Live-DVD auf den Markt, oftmals ist diese aber sehr schlecht gemacht
und kommt in einer simplen Plastikhülle daher. Es tut gut zu wissen, dass es immer noch
Gruppen gibt, die ihren Fans auch wirklich etwas Einzigartiges bieten wollen. Und dass
diese Box mehr als nur ein Hingucker ist, dürfte wohl jedem klar sein, der sie sich auch
nur von aussen angeguckt hat. Deshalb: Sofort kaufen, Jalouisen herunterlassen, Kerzen
anzünden und dieses einzigartige Stück Musikgeschichte geniessen.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
Hier
bestellen für 39.90 SFr.
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AMORPHIS
Eclipse
Nuclear Blast/MV
Amorphis sind bekanntlich auch keine Jünglinge" mehr und sollten dem aus den
Windeln entwachsenen Metal-Änhänger durchaus bekannt sein. Insbesondere die Tales
from the thousand lakes" setzte einst mit der Verschmelzung von Death Metal und
vonKeyboardteppichen untermalten finnischen Melodien starke Akzente in der damaligen Zeit.
Lang ist es her und der Werdegang bis zum letzten Output Far from the sun" war
genährt von immer mehr Weichspüler"-Einlagen, vergessen sind die einstigen
Wurzeln ihrer Klangcollagen. Mit dem Abgang des langjährigen Sängers Pasi Koskinen,
wuchs auch mein Interesse an der Band wieder und ich war gespannt, wie sich Amorphis mit
dem neuen Sänger Tomi Joutsen durch die Gehörgänge schlagen. Bereits der Opener
Two moons" offenbart uns Amorphis in einer neuen Frische und lässt es endlich
mal wieder anständig rocken. Die Gitarren haben wieder mehr Gewicht erhalten und die
aggressiven Vocals lassen ein wenig Nostalgie an die einstigen alten Tage erschimmern.
Diese werden aber schnell wieder zerschmettert mit dem folgenden House of
sleep", der Single-Auskoppelung, welche im Heimatlande der Band eine Nummer
Eins-Platzierung einbrachte. Auch kein Wunder, der melodische Track hätte ohne Probleme
auch auf einer Sentenced-Scheibe seinen Unterschlupf gefunden. Eine durchaus
nette" Nummer, jedoch nicht repräsentativ was den Rest von Eclipse"
angeht, denn das folgende Leaves scar" lässt endlich wieder Grunz-Vocals
ertönen und geht flott zur Sache, doch nach gut zwei Minuten ist Schluss. Meine Stirn
verrunzelt und der Verdacht, eine verflucht zerstückelte Promo-Scheibe erhalten zu haben,
lässt mich erschauern. Wahrlich es ist so, knapp 30 Minuten befinden sich auf dem
Silberling, welcher mir zur Verfügung steht. Jeder Song, ausser der Singleauskopplung
wurde kastriert und somit eine objektive Review zunichte gemacht. Sehr schade, denn die
halbe Stunde Amorphis hat mich bestens unterhalten, auch wenn Eclipse"
Tales from the thousand lakes" nicht ganz das Wasser reichen kann,
überflügelt sie doch bei weitem den eher unspektakulären Vorgänger.
Eclipse" ist nicht die Rückkehr zur einstigen Deathmetal-Zeit, jedoch hat
Amorphis wohl wieder mehr Besinnung auf die einstigen Wurzeln walten lassen. So erfreuen
mich insbesondere die Grunz-Vocals, welche, wo eingesetzt, die Songs bedeutend anreichern.
Bestes Beispiel dafür ist Brother moon", welches aufzeigt, dass verzaubernde
finnische Melodien mit Gegrunze ausgezeichnet funktionieren können, auch wenn diese nur
zwischendurch eingesetzt werden. Gleiches gilt für Perkele (god of fire)", die
wohl härteste Nummer und auch jene, die am stärksten die Tales"-Erinnerungen
heraufbeschwört. Dafür sind die 70er-Einflüsse deutlich in den Hintergrund gerutscht,
was aber keinen Abriss bedeutet, denn für Abwechslung ist trotzdem gesorgt und einmal
mehr werden tonnenweise folklorische finnische Melodien verarbeitet. Unter dem Strich eine
typische Amorphis Scheibe, welche sicherlich zum Besseren gehört, was die Finnen bislang
geleistet haben. Der neue Sänger passt ausgezeichnet und lässt Pasi kaum vermissen. Zwei
Schritte zurück, einer vorwärts..., irgendwie passt es und wäre nicht das Skalpell auf
meiner Promo angesetzt worden, hätte es wohl 'ne Kaufempfehlung gegeben.
R.K.
Punkte: 8.9 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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TONY OHORA
Escape into the sun
Frontiers Records/Disctrade
Das Solo-Album des Praying Mantis-Sängers Tony O'Hora ist ein weiteres Projekt, bei dem
der Präsident des italienischen Labels Frontiers die Fäden im Hintergrund gezogen hat.
Der AOR-Guru hat nämlich Tony mit Magnus Karlsson zusammengebracht. Schon mit Starbreaker
und Last Tribe hat Magnus sein Talent eindrücklich unter Beweis gestellt. Spätestens
aber seit dem erfolgreichen Allen / Lande Projekt ist der Name Magnus Karlsson in aller
Munde, zumindest in Melodic Rock-Kreisen. Mit "Escape into the sun" finden die
genialen Fähigkeiten dieses grossartigen Musikers nun eine weitere Fortsetzung. Ausser
eben den Vocals hat Magnus den Output komplett selber fabriziert. Alle Instrumente hat er
eingespielt, ebenso sämtliche Tracks geschrieben, sowie das Teil produziert. Doch auch
Mister O'Hora ist ein begnadeter Musiker. Nebst seiner Arbeit für Praying Mantis war er
auch Member bei Andy Scott's Sweet. Zudem war der Mann Lehrer am Music College in
Birmingham. Wie schon Praying Mantis lässt sich auch vorliegendes Album mit Magnum
vergleichen. Traditioneller, kraftvoller, melodiöser Hardrock britischer Prägung, mit
theatralischem Songaufbau wird geboten. Mit Magnum kann das Duo nicht nur musikalisch
mitziehen, auch songtechnisch steht man der Band um Bob Catley in nichts nach. Im
Gegensatz zu O'Hora / Karlsson können Magnum natürlich auf eine langjährige und
erfolgreiche Karriere zurückblicken. Ob die Zusammenarbeit von Tony und Magnus eine
Fortsetzung findet muss sich aber noch zeigen. In der Zwischenzeit wird man aber mit
"Escape into the dun" viel Freude haben.
Chris C.
Punkte: 8.9 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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TEN - The
essential collection
Frontiers Records/Disctrade
Zum zehnjährigen Bestehen von Ten lassen die Männer um Gary Hughes ihre Karriere in Form
einer Doppel-CD Revue passieren. Die "Essential Collection" bietet auf der
ersten CD richtige Kracher wie "Spellbound" oder "The name of the
rose". Die zweite CD ist mit Balladen wie "Till the end of time" und
"Silent rain" bestückt. Die Powerballade "Wildest dreams" darf
natürlich auch nicht fehlen, ein wunderbares Stück über unerfüllte körperliche
Sehnsucht. Diese "Essential Collection" ist eine superbe Sammlung für Fans des
grossen Meisters Gary Hughes, zu denen auch ich mich zähle. Doch trotz meiner
aufrichtigen Bewunderung für Herr Hughes und seine Bandkollegen stelle ich verdutzt und
ungläubig fest, dass Tens's grösster Hit aller Zeiten in dieser Sammlung überhaupt
nicht vertreten ist! Wo um alles in der Welt bleibt "Don't cry"? Nun gut, es sei
ihnen verziehen, auch wenn dieses Manko nicht erklärbar ist. Aber als Wiedergutmachung
wäre doch eine Gary Hughes-Collection ganz nett, natürlich mit Songs seines Projekts
"Once and future king", nur so als Bemerkung am Rande...
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 37.90 SFr.
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LEGION OF THE
DAMNED - Malevolent rapture
Massacre Records/MV
Um die Jungs wird ja aktuell ein riesiges Tamtam gemacht. "..der einzige legitime
Nachfolger zu Slayer's "Reign in blood".. / ..bereits das beste Album für
2006" und ähnliche Superlative kursieren derweil massenhaft im Untergrund und nach
den ersten Durchgängen kann ich diese Assoziationen auch durchwegs nachvollziehen.
Tightes Drumming, bangersüchtige auf-die-Zwölf-Riffs und ein apokalyptischer Keifgesang
enthalten alle nötigen Ingredienzien um sowohl den heimischen Plattenspieler unter die
Erde zu schicken sowie auch live nur demontierte Schädel zu hinterlassen. Das treibende
"Werewolf corpse", das mit einem Killerriff ausgestattete "Bleed for
me"- von dem es auf der Homepage auch ein bluttriefendes Video zu bestaunen gibt -
oder der nagelnde Titeltrack sind nur Beispiele für das hohe Niveau, denn wer diese Songs
bereits mag, wird sich mit dem gesamten Restmaterial im Metalhimmel fühlen. Thrash ist
zwar nicht gerade meine bevorzugte Spielart des härteren Sektors, aber auf
"Malevolent rapture" ist echt kein einziger Ausfall zu verzeichnen. Für meine
Verhältnisse hats zwar ein bischen viel Hall auf der Stimme und das komische Gefühl,
dass LOTD durch die Bank wirken als ob sie angeleint wären, ist aber nur ein kleiner
Negativpunkt. Vor allem was die Leine angeht, verspreche ich mir durch die aktuell
überragenden Kritiken und dem daraus entstehenden Selbstbewusstsein vom nächsten Album
eine Granate! Bei der Produktion liess sich Andy Classen (Stage One Studio) einmal mehr
nicht lumpen und verpasste den Holländern einen Offensivangriffssound der sich gewaschen
hat! Das Songwriting ist zwar alles ein bischen geklaut, aber lieber gut geklaut als
schlecht erfunden. Und Diebe dieses Kalibers sind mir echt sympathisch.
HaRdY
Punkte: 8.8 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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DE LIRIUM'S ORDER
Victim no. 52
Woodcut Records
Freunde des Kulturkreises extreme Musik" werden nun wohl den Finger heben, dies
auch zurecht, denn Victim no. 52" ist nicht mehr ganz taufrisch und schon seit
August 04 auf dem freien Markt erhältlich. Leider liegt es nicht in meiner Macht, was in
meinem Review-Suppenteller rumschwimmt und so kann ich euch nur monatlich berichten, was
auf der Speisekarte steht. Mit der Kettensäge auf dem Cover und der Thematik Serienkiller
schnetzeln DOL die Gehörgänge regelrecht blutig. Wahrlich, Victim no. 52" ist
ein Fest an fiesen Schnetzelriffs, welche sich tonnenschwer auftürmen und brachial
niederkrachen. Die Mischkultur aus Death und Thrash Metal harmonisiert in pfeilschnellen
Arrangements, aufgelockert mit Midtempo- Parts und Frickelsoli. Brutal und doch
nachvollziehbar präsentieren sich die 10 Kracher und schneiden tiefe Wunden ins Fleisch
ihrer Opfer. Dabei gehen DOL in chirurgisch wohl strukturierter Präzision vor, entfernen
die Gedärme ohne dabei gleich die Axt zu benutzen. Immer wieder treiben mir die Soli,
unterlegt mit Stakkatoriffs, Tränen in die Augen, weil sie für ein bisschen Melodie in
diesem grotesken Klangumfeld sorgen. Allgemein steht der Melodieanteil an zweiter Stelle,
glänzt zwischendurch auf, wird gleich wieder mit abgehackten Riffs an die Wand
geklatscht. Somit ist auch klar, dass Victim no. 52" nicht von Eingängigkeit,
sondern von der Intensität lebt, welche die Saitenmeister ihren Instrumenten entlocken.
Kein Mitsingen, dafür brechen und splittern die Knochen im Nacken im Sekundentakt.
Natürlich wird auf so einem Output nur fies gegrunzt, ohne Herzschmerz- Refrain-Einlagen
und sinnlosem Gesülze, jedoch fehlt mir hier etwas das angemessene Gewicht, denn Stimme
geht in den wirbelnden Riffs und Drumattacken fast unter. Ebenso ergeht es dem einen oder
anderen Solo, welches von dem darunter liegenden Klangteppich fast erdrückt wird.
Riff-Fetischisten wird dies kaum kümmern, denn diese Platte ist genau das Richtige für
deren Ohren..., hart und unherzlich, präzise, abwechslungsreich und schmerzvoll..., bang
your fucking head!!
R.K.
Punkte: 8.8 von 10
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PHENOMENA -
Psychofantasy
Escape Music/Disctrade
Phenomena ist ja schon 'ne ältere Geschichte, deren Debüt schon 1985 erschienen ist, bei
deren Anfängen meines Wissens auch der unvergessliche Cozy Powell mitgezockt hatte.
Gezimmert wurde das neue Teil auch wieder von Ex-Trapeze-Trommler Tom Galley. Und wieder
konnte er Leute wie seine alten Kumpels und Ex-Whitesnake-Saitendehner Mel Galley oder
The voice of Rock Glenn Hughes, Tony Martin, Keith Murell (Mamas Boys) und
viele mehr für sein Projekt einspannen. Auch auf dem neuen Werk wird wieder auf sehr viel
Melodie und gewaltige Chöre gesetzt. Ob beim Heavy-Kracher Higher, beim
Stampfer Sunrise, oder bei Killing for the thrill, immer trifft
man wieder auf mächtige, geile Chöre. Und über allem die saustarken Stimmen von Glenn
und Tony. Untermauert von starken, fetten Guitar Riffs, tollen Keys und wuchtigen Drums.
Das Teil wurde wirklich klasse produziert und vermag im Ganzen durchaus zu überzeugen und
ist sicherlich Kraftfutter für Liebhaber des melodiösen Hardrocks.
Crazy Beat
Punkte: 8.6 von 10
Hier bestellen
für 29.90 SFr.
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AS SANITY FADES
Demo 2004
Eigenvertrieb
Ein Demo, fünf Tracks, na dann los: Das Intro mit dem passenden Namen Lunatic
besteht aus Donnergrollen und hohlem, tiefem Windheulen, das in comicartigem Lachen und
Geschwätz endet. Dann gehts erst richtig los mit pumpendem Bass und schneidenden
Gitarren. 2 B handelt von Schizophrenie und bringt den Nacken in Bewegung.
Aber nicht so, dass es Muskelkater erzeugen würde, dafür ist der Song zu einfach
aufgebaut. On chains wirkt da schon etwas komplexer, da zwischen dem
Todesgegrowle noch Geigen zu hören sind. Dieser Song erinnert mich an die Geschichte von
Metallicas Master of puppets, nur diesmal aus der Sicht der Marionette.
Der instrumentale Mittelteil überrascht mich dann doch etwas, mit den
Keyboardarrangements haben As Sanity Fades, die eben gar keine Anfänger mehr sind, wie
man meinen könnte, sich einen fette Pluspunkt geholt. Diese Band fing nämlich schon 1994
unter dem Namen Epitaph an, hatte aber durch die Jahre hindurch einige Schicksalsschläge
verkraften mussten. Nun sind sie aber wieder da, mit neuem Namen, neuem
Sänger/Gitarristen und brennen darauf, uns ihre Energie um die Ohren zu hauen. Im ersten
Song klang der Death/Thrash-Brei ja etwas eintönig, aber mit den Keys klingts schon
viel besser! War ist eine sehr anschauliche Beschreibung von genau, von
Krieg, was denn sonst. Hier glänzen die drei Jungs wieder mit etwas Keyboardeinsatz und
Tempowechseln. Vor allem aber mit einem hübschen Text, der einem ganz pragmatisch zeigt,
warum es unklug ist, in den Krieg zu ziehen. Doch auch der selbstkritische Ansatz kommt
nicht zu kurz: Wir bekämpfen unsere Feinde, töten jeden von ihnen/ermorden Väter
und Söhne/verbreiten Kummer in unbekannten Familien/nur damit wir sagen können, dass wir
siegten. Sehr erwachsen, Respekt! Vielleicht sollte das mal jemand dem älteren Mann
da drüben in Washington mitteilen, wer weiss!? Mit dem Schlusstrack tragen die Schweizer,
dann aber dick auf für eine Metalband. Klavier, Geigen und der schnulzige Titel For
her lassen Süsses ahnen. Keine Angst, die normalen Instrumente kommen
auch noch zum Zug und der Sänger lässt sich überhaupt nicht aus dem Konzept bringen.
Durch den deutschen, relativ gut verständlichen Text ist dieser Song mehr unter der
Kategorie Schwarzwurzel einzutragen. Auch die Wortwahl passt perfekt in diese
Schublade, es handelt sich nämlich nicht wirklich um eine Ballade, ich tippe eher auf
eine Abrechnung oder eine Trennungsverarbeitung, obwohl das eine manchmal gar nicht weit
vom anderen entfernt ist. Fazit: Für ein Demo eine gute Qualität, drei super Songs und
einer, der auch nicht schlecht ist, machen zusammen: Daumen hoch!
Leandra
Punkte: keine Wertung
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GREEN - Of love
and soul
Frontiers Records/Disctrade
Der erste (visuelle) Eindruck kann ein gewichtiges Argument sein, um ein Album zu
bewerten. Bei "Of love and soul", dem Zweitling der italienischen Formation mit
dem umwerfenden Namen Green wusste ich echt nicht, was mich erwartet. Gut..., Frontiers
Records bürgt natürlich als Label mit seinem guten Image und deshalb war die Zuversicht
da, wenistens keinen Totalausfall auf die Lauscher zu kriegen. Um es gleich vorweg zu
nehmen: Das Teil ist schlicht umwerfend! Der treibende Motor hinter Green ist Gitarrist
und Sänger Fabrizio Pieraccini, der die ganze Musik und, bis auf einen Track, auch alle
Lyrics geschrieben hat. Was erwartet einen nun auf der musikalische Seite? Ein
Rhapsody-Klon Nummer 247? Weit gefehlt, denn der Opener "Receive me" lässt es
in bestem Nickelback/Puddle Of Mudd Style ganz schön rappeln im Karton. Gleiches gilt
für "Fight of truth" und die ohrwurmverdächtige Halb-Ballade "It
now". Und dann folgt er..., mein persönlicher Gerne-Übersong der letzten Zeit...,
"Hate me"! Von anderen Rezensenten verächtlich als kläglicher Rip-Off von The
Who verunglimpft, elektrisiert mich dieser Song mit seinem hellen Gitarren-Klang sowie
unbändig vorwärts treibendem Rhythmus bis in die Fingerspitzen und hört sich wie die
Verschmelzung vom Beatles-Kracher "Back in the USSR" mit W.A.S.P. Drum-Kaskaden
à la Stet Howland und Def Leppard-Backing Vocals der 80er an. Reichlich konfuse
Beschreibung was, aber es trifft den Kern! Des Weiteren macht sich Mr. Pieraccini als
exzellenter Gitarrist mit Hammer-Soli bemerkbar, die sich irgendwo zwischen George Lynch
und Yngwie Malmsteen einreihen lassen. Bei "There's no wind" würde man nie und
nimmer auf eine italienische Band tippen und die leichten Anleihen zu Duran Duran's
Ober-Schmelz-Ballade "Ordinary world" werten den stimmigen Song zusätzlich auf.
Green gingen auf ihrem Debüt-Album "Life" von 2003 noch progressiver zu Werke
als jetzt, was beim Melodic Rocker "Freedom" noch teilweise anzutreffen ist.
"No return journey" besticht darauf nach Vorbildern wie Radioactive und
Konsorten, legt aber noch einen drauf..., top! Die Schluss-Triplette beginnt mit
"Baby tell me why", wo nach ruhigem Beginn in bester Whitesnake/Bon Jovi Manier
losgerockt wird. Bei "One day" standen dann wohl Pink Floyd mehr oder weniger
Pate und mit dem Titeltrack lassen es Green abschliessend ein letztes Mal richtig und
diesmal echt proggig krachen! Dass mir hier Dream Theater nicht nur wegen der Überlänge
in den Sinn kommen, stürzt mich jetzt regelrecht in ein Dilemma! Damit sind wir nun an
dem Punkt angelangt, wo für die einen auf "Of love and soul" der rote
(stilistische) Faden fehlt und die anderen genau dies jedoch als innovativ, sprich
abwechslungsreich empfinden. Ich tendiere mehr zum Zweiten und empfehle Green als sehr
erfreuliche Überraschung, die so gar nicht nach ihren Kollegen aus der True-Ecke
klingen..., Geheim-Tipp!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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AMBITION
Ambition
Frontiers Records/Disctrade
Einmal mehr ist Serafino Perugino, der Boss des italienischen Melodic-Labels Frontiers,
Initiant eines AOR-Projektes. Ambition nennt sich der zusammengewürfelte Haufen, der in
der Tradition von Journey, Toto und vor allem Foreigner musiziert. Nebst dem
Trillion-Sänger Thom Griffin schwingen auch noch Toto's Jean Michel Byron und Joe Vana
von Mecca das Mikro. Somit wurden die Tracks gleich von drei fantastischen Shoutern
gesanglich veredelt. Nebst den überzeugenden Vocals prägt der Gitarrist Tommy Denander
(Radioactiv, Prison) den Sound von Ambition. Durch grossartige Melodiebögen und viele
starken Hooklines wird nicht nur das Keyboard in die zweite Reihe gedrängt, sondern auch
ein gitarrenlastiger Teppich gelegt. Produktionstechnisch in Szene gesetzt wurde das Ganze
von Fabrizio Grossi, der unter anderem auch schon mit Glenn Hughes zusammengearbeitet hat.
Somit wurden die musikalisch-technischen Bedingungen für ein auf hohem Niveau
angesiedelten Album erfüllt. Obwohl die Tracks von diversen Songwritern komponiert
wurden, ist das Album durchgehend homogen geworden. Echte Highlights sind keine zu finden,
Ausfälle aber ebenso wenig. Für Melodic-Freaks also definitiv ein weiteres Album für
die Sammlung. Unter dem Strich reicht es aber nicht, um ausserhalb der eingefleischten
AOR-Szene für Aufsehen zu sorgen.
Chris C.
Punkte: 8.5 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 31.90 SFr.
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AGE OF NEMESIS -
Psychogeist
Magna Carta/Disctrade
Age of Nemesis stammen aus Ungarn (Land der unvergesslichen Omega) und musizieren bereits
seit 1997 zusammen. Ihr bereits drittes Album Psychogeist ist in Ungarn schon
vor einiger Zeit erschienen und ist nun bei uns über Magna Carta veröffentlicht worden.
Die fünf Jungs aus dem Osten bezeichnen ihren Sound selber als Prog Rock / Metal und das
kann man auch so stehen lassen. Die ersten sechs Songs erzählen die Psychogeist
Story, wobei im Booklet zusätzlich zu jedem Song neben den Texten noch
Erläuterungen zur Geschichte nachzulesen sind. Musikalisch bewegt man sich tatsächlich
irgendwo im Prog Rock /Metal Bereich. Verspielte Keys treffen auf coole Guitar Riffs und
lassen schon hin und wieder Parallelen zu Arena zu, vor allem beim Instrumental Song
"Goddess nemesis" kommt das sehr gut zur Geltung. Herauszuheben wäre da noch
Shouter Zoltan Kiss, der mit seiner klaren Stimme den lebendigen Proggie Sound zusätzlich
bereichert. Klasse Scheibe, die schon nach zwei bis drei Durchläufen zündet und Freude
ins Wohnzimmer aller Freunde anspruchsvoller Musik bringt.
Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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ELVENKING - The
winter wake
AFM Records/MV
Wenn's draussen schneit und stürmt, Väterchen Frost sich ins Fäustchen lacht und die
Schneekönigin durch die Wälder tanzt, dann zieht noch der bärenstarkste Metaller die
angenehme Wärme seines gemütlichen Heims vor. Den passenden Soundtrack zum trauten Abend
vor dem Kaminfeuer und dem Gläschen Met liefern die Folk Power Metaller Elvenking. Nach
"Heathenreel" (2001) und "Wyrd (2004) schneit uns nun mit "The winter
wake" das nunmehr dritte Fantasy-Werk der Italiener ins Haus, welches von
zauberhaften Melodien und träumerischen Texten nur so strotzt. Dabei setzen die
Metal-Elfen anno 2006 vermehrt auf Härte und lassen die folkigen Passagen vermehrt zur
Ausnahme werden, wobei ein märchenhaftes Flair dank der allgegenwärtigen Violine von
Fiedler Elyghen durch das ganze Material mitweht. Wie schon auf den Vorgängerscheiben
lässt sich auch auf "The winter wake" der Gesang als einzig wahrer, wenngleich
nicht allzu schlimmer Kritikpunkt festmachen. Denn trotz der Rückkehr von Ur-Sangesknabe
Damnagoras bestechen die Vocals durch übertriebenen Pathos und oft kitschig anmutende
Über-Sentimentalität, wie sie bei italienischen Sängern wohl einfach Grundausstattung
zu sein scheint (Mann denke nur an Rhapsody). Doch lässt sich diese aufgrund der
überwiegenden Instrumentalpassagen problemlos verzeihen und so kann sich der verträumte
Headbanger Gute-Laune-Nummern namens "Trow's kind" (Hitpotential), "The
wanderer" oder "Devil's carriage" hingeben oder sich vom hektischen
"March of fools", den reinen Folknummern "Disillusion's reel" und
"On the morning dew" (erinnert durch den weiblichen Gesang stark an Blackmore's
Night) oder dem epischen "Neverending nights" in ferne Welten entführen lassen.
Einziger Absacker ist das nervige "Swallowtail", das mit seinem penetranten
Gitarrengefiedel während der Strophe wirklich überflüssig ist. Ein weiterer Pluspunkt
ist sicherlich die zu den Vorgängeralben frapant druckvollere Produktion, welche die
Märchen-Hymnen in bestem Glanze erscheinen lässt. Eine gelungene Scheibe für Fans von
Falconer, Mägo de Oz, denen Finntroll und Turisas zu rau und Rhapsody zu bombastisch
sind.
Kissi
Punkte: 8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MAJESTIC VANGUARD
Beyond The Moon
Metal Heaven/MV
Wer sich das tolle Frontcover von Majestic Vanguards Debut-Album anschaut, kann sich
gleich ausmalen, welchen Metal-Stil ihn erwartet: Gut gespielter Melodic-Power-Metal.
Ebenso voraussehbar wie das Frontcover ist auch die Musik. Hier werden die
spartentypischen Elemente gebraucht, was allerdings nicht negativ sein muss. Majestic
Vanguard verstehen es, innerhalb dieser Stilgrenze gute Songs zu arrangieren. Insgesamt
schafft es die Band aber nicht, wirklich eigenständig und einzigartig zu klingen. Peter
Sigfridssons Stimme ist ausdrucksstark, leidet, flennt und singt, das es eine Freude
ist. Trotzdem will sie mir nicht richtig gefallen. Da dies aber reine Geschmacksache ist,
und der Gesang, rein technisch gehört, wirklich toll ist, sollte jeder Melodic Metaller
Majestic Vanguard testen. Weniger toll ist, dass man bei einigen Songs die Geräusche mit
aufgenommen hat, die entstehen, wenn man beim Gitarrenspielen, die Bünde wechselt. Dieses
Gegibsche kann und muss man bei einer CD-Aufnahme rausschneiden oder erst gar
nicht mit aufnehmen. Besondere Aufmerksamkeit weckte bei mir der Song Take me
home bei dem Jesus Christus erwähnt wird. Auf der Bandhomepage habe ich dann
Statements gefunden, die die grosse Achtung vor dieser historischen Figur
unterstreichen. Ob nun aber Majestic Vanguard eine Christ-Melodic-Metal-Band sind,
entzieht sich meiner Kenntnis und spielt beim Hören der CD auch keine Rolle. Diese
Erstlings-Scheibe ist zwar noch nicht der Überhit, zeigt aber, welches Potentional diese
Band hat.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10 Hier
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MACHINEMADE GOD -
The infinity complex
Metalblade Records/Phonag
Hallo Nachbarn! Ja fragt euch doch nicht, die fünf Herren kommen schliesslich von der
anderen Seite des Rheins. Genauer gesagt aus dem Ruhrgebiet in Deutschland, wo sie sich
2003 auch gegründet haben. Die Absicht? Na um geilen Hardcore/Metalcore zu fabrizieren
und zu publizieren. Das haben die Jungs dann auch gemacht mit ihrem Debüt Album "The
infinity complex". 13 Lieder sind darauf zu finden, allesamt angemessen im Sound und
relativ abwechslungsreich. Um auf der Core-Welle zu reiten, reicht es mit Abstand und
allemal, doch werden sie es in den Fluten nicht einfach haben, ohne einige Spritzer
Originalität mehr als ihre Konkurrenz. Die beiden Songs "Bleeding from within"
und "Kill me now kiss me later" sind jedoch ziemlich geil und haben irgend etwas
an sich, das einen zum Hinhören verleitet. Sänger Flow Velten verleitet dafür zum
Hinschauen, um sich zu vergewissern, dass es sich hier nicht um Andy Dörner (Caliban)
handelt. Aber dies ist ja scheinbar der neue Look in der Szene. Unsere kleine Schweiz
beehren sie übrigens dieses Jahr am 8.4. am Dance Of Days Festival in Wil, und am 13.5.
im Oberentfeldner Konzert-Lokal "Börömpömpöm". Ich werde sicherlich da sein,
um mich von den Live-Qualitäten der Band zu überzeugen. Noch mal zurück zur CD;
abwechslungsreich, schönes Cover, genügend Lieder, guter Sound, jedoch einfach nichts
Aussergewöhnliches in dieser Sparte von modernem Metal.
Sven
Punkte: 7.9 von 10
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für 29.90 SFr.
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PHILOSOPHER -
Thoughts
Rutured Silence
In einer Welt, vollgepflastert von teenie-kompatiblen Melodic Death-Bands, lassen sich
doch das eine oder andere Mal junge Truppen finden, die ihren Kopf zurück in die 80er
legen, sich an den alten Meistern des Todesblei ausrichten und diese Einflüsse mit
eigenen Zutaten mischen. "Lovecraftian Old School Death Metal" nennen
Philosopher aus Chemnitz (DE) ihre Variante, eine Mischung aus Morbid Angel, Death und
Nile, versehen mit grotesken bis apokalyptischen Texten, inspiriert durch die Geschichten
des Meisters der Horror-Romane H.P. Lovecraft. Vor fast einem Jahr veröffentlichte das
Quartett ihr offizielles Debüt "Thoughts" unter dem noch in den Kinderschuhen
steckenden Underground-Label Ruptured Silence. Was den Hörer dieser chic aufgemachten
Scheibe erwartet, sind verspielte Florida-Zöglingle, wie etwa das eine verzweifelte
Stimmung hervorrufende "What dwells beyond", das urtypische "Wounds"
oder das, durch ein langes Intro eingeleitet, äusserst episch wirkende
"47°9'8126°43'W" (nur schon das Niederschreiben dieses Titels beanspruchte
fast die ganze Spielzeit dieser Nummer, demnach nicht weniger als 6 Minuten
). Obwohl
die Songs sichtlich über Potential verfügen, wirken sie durch die zwar klare , nicht
aber druckvolle Produktion irgendwie schwach, was dafür wieder umso mehr an die guten
alten 80er erinnert. Sind wir doch mal gespannt, was uns das Chemnitzer Todeskommando in
der Zukunft bringen wird.
Kissi
Punkte: 7.8 von 10
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FARO - Angelost
MTM-Music/Phonag
Faro ist das Steckenpferd von Chitral "Chity" Somapala, der früher mal bei
Avalon den Frontposten am Mikro inne hatte und unlängst auch das Line-Up von Firewind
zierte. Während die genannten Bands eher härter zu Werke gehen/gingen, dominieren bei
Faro deutlich gemässigtere Tunes, die dem melodischen Hardrock zuzuschreiben sind. Die
erste Scheibe "Dawn of forever" kam 2003 auch über MTM heraus. Auf
"Angelost" spielt eine völlig neue Hintermannschaft, die zur Hälfte aus
Musikern von Jaded Heart (Barish Kepic, g und Michael Müller, b) besteht. Hinter den
Kesseln sorgt Bonfire's Dominik Hülshorst für den richtigen Drive. In der Tat gehen die
zehn eigenen Songs und das soweit gelungene Bruce Springsteen Cover "Dancing in the
dark" gut ins Ohr. Das liegt in erster Linie an der prägnanten Stimme von Chity, der
den Songs den nötigen Biss verleiht. Nach dem genretypischen Intro "Desdemona"
versetzt "Desert moon" einen mit leichten Anleihen bei den kürzlich
aufgelösten Stygma IV (R.I.P.) gerade in die richtige Stimmung. "World of
fools" entpuppt sich darauf als rockiger Melodic Leckerbissen, der von den Vocals
etwas Scorpions, respektive Klaus Meine Touch versprüht. So kann man "Angelost"
nun bis zum Schluss beschreiben. Eigentlich nichts Neues unter der Sonne, aber die Songs
darf man durchwegs als gelungen bezeichnen. Auch die Abwechslung im engeren Sinne kommt
nicht zu kurz und sorgt so dafür, dass keine Langweile aufkommt. Klarer Pluspunkt sind
aber die geilen Vocals von Chity Somapala, der diese Scheibe damit aus der Masse heraus
ragen lässt, wenn auch nicht übermässig. Melodic Rock Fans sollten auf jeden Fall mal
ein Ohr voll nehmen!
Rockslave
Punkte: 7.7 von 10
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für 27.90 SFr.
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MICHAEL KATON - MK
Provogue Records/Disctrade
Eine alte verräucherte Bar voll mit Whiskey trinkenden Harley-Freaks, genau dieses Bild
vermittelt der Sound auf dem neuen Album des Amis Michael Katon. Gimme the Rock and gimme
the Blues und genau so klingt es. Blues Rock mit Hard Rock-Anleihen; nicht neu, aber
unheimlich cool. Eine rauchige tiefe Stimme, wirklich tolle Guitar Riffs, dazu simple Bass
und Drums thats it. Das Rezept ist einfach, simple Songs mit guten treibenden Gitarren,
gute Gesangslinien, die geschaffen sind, um in eben besagter Bar nach Feierabend ein
Bierchen zu schlürfen und mit dem Fusse wippend sich guten Rock reinzupfeiffen,
Ouuu yeahhh. Wer auf ältere AC/DC und Rose Tattoo steht, mit ein wenig mehr
Blues vermischt, wird dieses Album sicherlich mögen. In diesem Sinne: Cheers.
Crazy Beat
Punkte: 7.6 von 10 Hier
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PROTO~KAW - The
wait of glory
InsideOut Music/Phonag
Schon das Debüt "Before became after" von 2004 war bester 70er-Sound in
Reinkultur, der durch das Verwenden einer Querflöte oftmals an Jethro Tull von 1999
("J-Tull Dot Com") erinnerte. Das neue Album "The wait of glory" setzt
da nahtlos an und liefert weiteren Stoff für alle Spät-Hippies und die, die es noch
werden wollen. Die Songs sind liebevoll arrangiert und verströmen eine total friedliche
und relaxte Stimmung, und auch dieses Mal werden Jethro Tull mehr oder weniger deutlich
zitiert. Würde Tull's Ian Andersen mit seiner unverwechselbaren Stimme singen, würde man
nie drauf kommen, dass die Musik von Proto~Kaw stammt. Der Bläser-Einsatz, wie bei
"Physic", hinterlasst ausserdem eine leicht jazzige Note. Der Sound bewegt sich
dabei aber stets schwer in 70ern und dürfte älteren Fans ein spontanes Lächeln
entlocken sowie einige Vergleichsmöglichkeiten bieten. Kerry Livgren (Ex-Kansas) steuert
derweil das eine oder andere Guitar-Solo bei. Bei "Osvaldo's groceries"
überrascht ein waschechter Ska-Beat, während "Melicus gladiator" etwas flotter
zu Werke geht. Insgesamt ist "The wait of glory" (wie der Vorgänger) eine CD,
die den Zuhörer während über einer Stunde echt fordert, das heisst zum aktiven
Hinhören ermuntert.
Rockslave
Punkte: 7.5 von 10
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DROWNED
Butchery age
Cogumelo Records
Brazilia: Sonne, Strand, Samba und leicht bekleidete Mädels. Dass aber nicht alles
Friede, Freude und Eierkuchen ist, haben Sepultura uns europäischen Bleichgesichtern
schon längst klar gemacht. Auch bei den Landesgenossen Drowned ist Fröhlichkeit und
Lebensfreude fehl am Platz. Auf ihrem nun dritten Longplayer, welcher 2003 bereits das
Licht der Öffentlichkeit erblickte und auf seiner Irrfahrt bei meinem Schreibtisch Halt
machte, geht es recht roh zur Sache. Gegrunze und fieser Kreischgesang, basierend auf
einer Art Melodeath-Gerüst", lassen das Wohnzimmer verdunkeln. Wenn ich hier
Melodeath schreibe, muss man nun nicht gezwungenermassen an die heutigen europäischen
überproduzierten Ich grunze und mach einen netten Abba-Refrain"-Bands denken.
Butchery age" lässt etwas die Vergangenheit aufleben, lässt mich an
Beneath the remains" von Sepultura erinnern. Dann vermische ich dieses mit
Jester race" von In Flames und gebe noch eine fette Prise Florida Death hinzu.
Zugegeben, ich hatte anfänglich etwas Mühe und der rohe Sound ist nicht jedermanns
Sache, doch wenn man sich ein wenig daran gewöhnt hat, lässt es die Scheibe ordentlich
krachen. Knüppelgeschredder wechselt sich mit groovenden Riffs und melodiösen Soli ab
und zusammen sorgen sie für einen dynamischen Akt der Zerstörung. Mir fehlt es jedoch
dabei an der Langzeitmotivation, die zwölf Song pendeln allesamt um die drei Minuten
Länge und verhindern somit komplexere Klangbilder. Mit den 33 Minuten Spielzeit
sicherlich ein kurzes Vergnügen, Nährstoff für einen kurzzeitigen, spontanen
Tobsuchtanfall, aber keine ausgedehnte Reise in die Abgründe der Aggression.
R.K.
Punkte: 7.4 von 10
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BLEEDING THROUGH -
The truth
Roadrunner Records/MV
Abwechslung kommt ja scheinbar gut an, lässt sich immer vernehmen. So auch bei diesem
Sextett aus dem Land, das Georg W. Bush sein Eigen nennt. Diese Amis spielen sehr harten
und aggressiven Hardcore der Extraklasse. Ihr fragt euch jetzt sicher wo denn die
Abwechslung zu Tage kommt. Nun es ist der sechste Mann, beziehungsweise die Frau in der
Gruppe, nämlich die am Keyboard. Mit dieser Kombination schaffen es diese, einen sehr
schnellen und brutalen Hardcore Groove auf die Beine zu stellen, jedoch mit der
melodiös-melancholischen Seite vom Keyboard untermauert. Leider, leider konnte ich gerade
mal vier von zwölf Songs zählen, in den man die Tasten auch hört. Finde ich persönlich
etwas schade, denn die melodiösen Lieder sind ziemlich gut gelungen, der Rest ist wie so
oft guter Durchschnitt, der sich in diesem grossen Genre nicht zu behaupten mag. Trotz der
Verstärkung vom ehemaligen Anthrax-Gitarristen Rob Caggiano, der an diesem Album intensiv
mitgearbeitet hat. Daher noch mein letzter blöder Kommentar dazu: Lasst doch die hübsche
Dame am Keyboard weniger rumstehen und gebt ihr etwas mehr Beschäftigung.
Sven
Punkte: 7.0 von
10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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ADRAMELECH -
Terror of thousand faces
Xtreem Music
Obwohl seit 1991 aktiv, kommen die Finnen erst jetzt mit ihrem dritten Longplayer aus dem
Kreuz. Aber da das Leben ja bekanntlicherweise eine Hure ist, hatten auch Adramelech
ständig gegen Murphy's Law zu kämpfen und wurden kräftigst vom Schicksal gebeutelt. Nur
schon die Gitarrenaufnahmen zum vorliegenden Produkt mussten zweimal wiederholt werden,
einmal wegen der Soundqualität und dann nochmals wegen einer gecrashten Harddisk, aber
genug jetzt mit dem Geflenne. Geboten wird Todesstahl amerikanischer Prägung im mittleren
bis fast schon doomigen Geschwindigkeitsbereich, jedoch weist der Gitarrensound eine
schwedische Färbung auf, was anfangs irgendwie ziemlich verwirrend ist. Dazu tönt die
Produktion irgendwie analog und alt, sehr warm und ein bischen "schwammig";
braucht ebenfalls Gewöhnungszeit. Zudem kommt noch dazu, dass die Gitarrenarbeit
hörtechnisch ebenfalls nicht gerade extrem sauber eingespielt ist...tönt jetzt unterm
Strich sicherlich nach belangloser Rohstoffverschwendung, aber die neun Songs plus Intro
entwickelten sich von Durchgang zu Durchgang in eine sehr spezielle Richtung. Ich komme
schlussendlich nicht umhin, diese Platte mit dem wahnsinnig idiotischen Titel und der
ebenso wahnsinnig frechen Spielzeit von nicht mal einer halben Stunde trotzdem zu mögen
und zwar paradoxerweise auf eine sehr entspannte Art und Weise. Denn wer sich vielleicht
einfach mal eine Death Metal Scheibe anhören möchte ohne aufgrund des hohen
Aggressionslevels einen Maulkorb verpasst zu bekommen, kann sich diesem zwar zahnlosen
aber nichtsdestotrotz angenehm anzuhörenden Teil zuwenden. Vor allem der letzte Track
"Orphica holodemiurgia" gehört wohl zum Entspannendsten, das jemals meine
Trommelfelle zum Vibrieren brachte. Ich hätte jetzt gerne eine Konische und eine
Rückenmassage...
HaRdY
Punkte: 7.0 von 10
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für 29.90 SFr.
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AOR - L.A
Attraction
MTM-Music/Phonag
Ein (Band-) Name, der wohl für sich selber spricht und in der Tat, die Verpackung hält,
was sie verspricht. Hinter AOR steckt der Franzose Frédéric Slama, der sich zuerst
während rund zehn Jahren in Los Angeles als Musikjournalist bestätigt und in dieser Zeit
versucht hat, seinen Landsleuten den Westcoast-Sound näher zu bringen. Danach produzierte
er ein paar französiche und amerikanische Act's, bevor er quasi als Ein-Mann-Band
loslegte. 2000 brachte er seinen ersten Longplayer "L.A Concession" heraus, auf
dem, nebst anderen Gastmusikern, bereits ein paar illustre Szene-Grössen wie Tony
Franklin (b), Greg Bissonette (d) und Jeff Porcaro (d, R.I.P.) auftauchten. Dies ging in
den folgenden Jahren munter so weiter und darum erstaunt es auch nicht, dass man sich in
dieser Szene offenbar gerne gegenseitig unter die Arme greift. Auf dem dritten Album
"L.A. Reflection" von 2002 wird die Liste länger und länger: Göran Edman (v),
Steve Lukather (g), Tommy Denander (g), Steve Porcaro (keys), Michael Porcaro (b) und
abermals der unvergessene Jeff Porcaro (d - R.I.P.), um mal die bekannteren Namen zu
nennen. Damit ist die musikalische Ausrichtung klar: Melodischer Hardrock mit typisch
amerikanischer Schlagseite. Wie schon bei Radioactive oder Crystal Blue dominieren
eingängige, nicht allzu harte Songs mit schönen Melodien, die oft an die seligen
80er-Zeiten erinnern und bestes Autoradio-Futter sind. Dazu braucht es nur noch den Sommer
als Jahreszeit, ein cooles Ami-Cabrio und ein hübsches Girl auf dem Beifahrer-Sitz.
"L.A Attraction", das mittlerweile sechste Album, bedient dieses etwas
klischeebefrachtete Bild wiederum perfekt und weist eigentlich nur zwei Schwächen auf:
Zum einen fehlt einer oder mehrere deutlich herausragende Tracks und zum zweiten, wie oft
(warum bloss?), trübt ein über weite Strecken ungenügender Schlagzeug-Sound (total
pappige Snare!) den ansonsten guten Eindruck.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
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ABART - Battle of
the Bands
Ariola/Sony-BMG
Auf diesem vom Abart-Team zusammengestellten Sampler sind sämtliche acht Bands vertreten,
die es 2005 ins Finale des "Battle of the Bands"-Contest geschafft haben. Pro
Band wurden jeweils zwei Songs ausgewählt und in loser Reihenfolge mit den anderen
Stücken vermischt - Ich werde jedoch im folgenden Review auf diese Ordnung keine
Rücksicht nehmen, und die Bands alphabethisch beurteilen. Den Anfang machen
logischerweise 11am, ihr erster Track "Deep inside" trumpft gleich mit
Jamiroquai-artigen Basslines auf, ein weiterer Höhepunkt setzt sicher das Akkordeon in
den Strophen und im Soloteil. Gitarren greifen erst im Chorus ins Geschehen ein, dabei
allerdings sehr weit im Hintergrund. Der zweite Track ("Save my soul") weiss da
schon mehr zu gefallen, hier darf dann glücklicherweise der Verzerrer ausgepackt werden.
Der Chorus kommt mit einer interessanten, aszendierenden Melodie daher, im Mittelteil wird
das Tempo noch mal gedrosselt, im Soloteil darf diesmal der Synthie triumphieren. Kreative
Band, sehr interessante Ideen, aber eben - Für Metalheads mehr oder weniger
uninteressant. Ad Lacum, die zweite Band, klingt dann für Stromgitarren-Fans schon
wesentlich interessanter. "Through the open door» schwächelt im direkten Vergleich
mit «Sunset on your way» beträchtlich - was aber daran liegt, dass der zweitgenannte
Track viel spannender geschrieben ist. Um einige Klischees kommt auch der zwar nicht
herum, aber dafür groovt er ordentlich. Ad Lacum dürften ruhig etwas mehr Mut beweisen
und aus den gängigen Klischees herausbrechen - das Können dafür scheint offensichtlich
vorhanden zu sein. Asleep gehen da schon etwas bedächtiger zu Werke, während
"Move" irgendwo in den Gefilden zwischen Britrock und Pop herumdümpelt, weiss
"Duffy" vor allem durch sauber konstruierte Höhepunkte zu überzeugen.
Songtechnisch geht hier wieder einiges; ich denke aber, dass eine knallende Produktion
noch viel mehr hervorbringen könnte. Beyondreality können mich eher durch ihre
musikalische Fähigkeiten, als durch die Songs überzeugen. Hier wird die 80er-Trickkiste
gefleddert, was das Zeug hält - Schellenkranz im Chorus von "Colour" inklusive.
"Sunne" knallt da schon mehr, die tiefergelegten Gitarren bewirken hier einiges.
Die Stimme der Frontfrau erinnert mich andauernd an Kisha, die halgaren Texte leider auch.
Middlecage haben von allen vertretenen Bands die grösste Grunge-Schlagseite,
"Credo" und "Empty angel" erhalten vor allem durch die Stimme des
Sängers Ausdruck, hier könnte noch mehr geschehen; ansonsten aber sehr eingängige
Stücke. Pulz (übrigens schlussendlich die Gewinner des Wettbewerbs) können leider nicht
mit allzu kreativen Songs aufwarten, auch hier finden sich Referenzen bis in die frühen
80er - bestes Beispiel dazu der Chorus aus «Ready for the storm»: Ich sehe ein Meer aus
Feuerzeugen und mitwippenden Hausfrauen. Mit Shiva dann der Stilbruch schlechthin, endlich
darf gekleckert werden. Der Riff von "Aenigma" erinnert ein wenig an Tool, der
Song hat Tiefe und Ausdruck, die Vocals verbinden alle bisher genannten Aspekte in
interessanten Melodien. "G. Mile" ist ein Livetrack mit Akustikgitarren, er hat
etwas mehr Schlagseite zu klassischen Melodien, ohne jedoch banal zu werden. Weep greifen
verstärkt auf kleine funkige Elemente zurück, welche zwischen den modernen Rockgitarren
ein ordentliches Bild abgeben. Der Chorus zu "S.A.V.I.G.N.O.A.A.S" weiss absolut
zu überzeugen, "Magnified" hinkt da ein wenig hinterher. Für mich steht somit
klar der Sieger fest, Shiva weisen von allen Bands am meisten Dynamik und Können auf.
Schade ist allerdings, dass einige der Bands zu oft in Klischees abdriften, da wäre klar
noch mehr gegangen - Zumal die Schweiz definitiv noch mehr zu bieten hat.
El Muerte
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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INTOXICATE -
Restart
Eigenvertrieb
Die Churer von Intoxicate haben eine vielgelobte Vergangenheit hinter sich, ihre
bisherigen Veröffentlichungen fanden viel Zuspruch nationaler und internationaler
Kritiker, stellenweise wurden sie gar als perfekter Mischling zwischen Dog Eat Dog und
RHCP gehandelt. Tatsächlich wissen Sie, die offensichtlichen Einflüsse auf
eigenständige Art und Weise zu vermischen, doch als all zu Abwechslungsreich will sich
das Klangebräu nicht entpuppen. Die fünf Tracks auf «Restart» wollen sich nie recht
unterscheiden lassen, Tempomässig liegt alles im Mithüpfbereich. Keine Frage, die
Instrumentierung scheint gelungen, sämtliche Musiker bringen für diese Art von Musik das
richtige Können mit. Angecrunchte Gitarren, treibende Grooves, mehr oder weniger
kräftige Shouts an jeder zweiten Ecke - Alles im grünen Bereich. Tatsache ist aber auch,
dass dieses Klanggebräu so nicht mehr grossartig mitreissen kann. Klar, wer Clawfinger
und Co. vergöttert, der wird sich auch hier ins Fäustchen lachen. Für die nächste
Boarderparty ist diese Scheibe eh wie geschaffen. Alle anderen, die sich auch mal mit den
Wurzeln des Crossover beschäftigen (Und damit meine ich nicht nur Punk, sondern auch Funk
und vor allem Rap!), werden beim Anhören dieser Rhymes vier Mal auf die Skip-Taste, und
anschliessend ein Mal auf die Eject-Taste hauen. Selten habe ich so amateurhaftes
Text-Aufsagen gehört, hier zitiere ich einfach mal Wesley Snipes: «Weisse Jungs bringens
nicht!». Tut mir leid, wenn das harsch klingt, ist aber leider so. Liebe Intoxicate, eure
Gute-Laune-Mucke funktioniert bestimmt prima auf jeder Skaterparty, daran gibt's keine
Zweifel. Etwas mehr Experimentierfreudigkeit hätte trotzdem nicht geschadet. Und bitte,
lasst das mit dem Rhymen sein - Egal, wieviele Cypress Hill-Platten ihr rumliegen habt,
ihr seid immernoch Europäer, und das hört man.
El Muerte
Punkte: keine Wertung
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CHIMAERA - Myths
and legends
Eigenvertrieb
Als Chimäre bezeichnet man in der griechischen Mythologie ein Feuer speiendes Monster,
bestehend aus dem Kopf eines Löwen, dem Körper einer Ziege und einem Schlangen- bzw.
Drachenschwanz. Dass dieses Fabelwesen sich natürlich geradezu anbietet, um im Metal als
Bandname zu fungieren versteht sich von selbst und so hört auch diese aus Deutschland
stammende Band auf dieses Pseudonym. Nicht zu verwechseln mit den amerikanischen
Metalcore-Veteranen Chimaira fabriziert das Sextett traditionellen True/Power Metal, der
klischeehafter nicht sein könnte. Songtitel wie "Crusade the World",
"Metalians" oder "Knights of the dragon" geben sich die Klinke in die
Hand und so ist auch die dazugehörige Musik eine wohl bekannte Mischung aus Manowar,
Metalium und Rebellion. Obwohl songtechnisch nicht einmal schlecht (ab und zu, so
geschehen bei den Nummern "Crusade the world" oder "Fire the canons",
vermag das Material sogar wirklich zu überzeugen), leidet die erste halbwegs
professionelle Scheibe "Myths and legends" unter zwei entscheidenden Mängeln.
Zum einen ist das der nicht immer sattelfeste Gesang und zum anderen wohl das fehlende
Geld. Denn während das "Ritter und Drachen"- Gehabe bei Bands wie Manowar oder
Rhapsody zumindest ab und zu interessant und vor allem imposant wirkt, gestaltet es sich
bei Chimaera meiner Meinung nach nur noch als lächerlich.
Kissi
Punkte: 4.4 von 10
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POWER
Thrashblitz
Eigenvertrieb
Power sind eine Band aus dem diesjährigen Ausführungsort der Fussball-Weltmeisterschaft,
ja natürlich ist Deutschland gemeint. Genauer genommen kommen sie aus der
Karnevalhochburg Köln. Im Jahre 2000 erblickte der Fünfer das Tageslicht des Metals.
Nach zwei Demos entschied man sich, einen ersten ganzen Longplayer aufzunehmen. Es
entstanden neun knüppelharte Songs die im Thrashbereich zuzuordnen sind. Die Stücke sind
allesamt Old School, will heissen, man entschied sich für die Epoche um die Achtziger
Jahre was natürlich speziell ist, denn mit dieser Mucke ist heutzutage kein Brot mehr zu
verdienen, ausser man nennt sich Exodus oder Slayer. Bei diesen Bands ist dann auch der
Haupteinfluss von Power zu suchen. Schlecht klingt das Material beileibe nicht, doch mehr
als regionale Konzerte werden für Power nicht drinliegen. Weil die Songs eben zu wenig
eigenständig sind, das Songwriting verbessert werden könnte die Instrumentenbeherrschung
auch nicht das Gelbe vom Ei ist und der Shouter bei der Aufnahme einen rabenschwarzen Tag
erwischt hat. Da hilft auch die Zombieverkleidung nicht, mit dem Fummel kann man
höchstens am Karneval für Stimmung sorgen. Fazit der ganzen Sache : Eine
grottenschlechte Slayerkopie.
Daniel J.
Punkte: 4.3 von 10
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SCARCROW
Road to ruin
Eigenvertrieb
Als "1999 aus einem Funprojekt heraus gegründet" erklären sich Scarcrow, die
aus dem süddeutschen Raum kommen. Das Trio nennt seine Musikrichtung
Grunge/Metal/Crossover und da kann man sie auch unterbringen. Auf dem Demo
sind fünf Stücke drauf, die nicht mal so schlecht produziert sind. Die Songs sind recht
gut arrangiert und auch instrumental ist man auf der Höhe. Die Gitarre von Stefan klingt
hart und melodiös aber der Gesang von Besagtem lässt zu wünschen übrig. Das Krächzen
nervt auf die Dauer, da müsste man sich noch verbessern. Auf ihrem Infoblatt sagen sie,
dass die Songs einen Plattenvertrag rechtfertigen was doch recht selbstsicher klingt. Na
ja, da ist noch viel Arbeit, die auf Scarcrow wartet. Alles in allem ist Road to
ruin amtlich aber die Initialzündung will bei mir auch nach mehrmaligem Hören
partout nicht kommen. Auch diese Band wird nicht aus ihrem Regionalraum hinaus kommen.
Klingt nicht schön, ist aber die harte Realität.
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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AMOK -
Necrosapiens
Eigenvertrieb
Dieses Demo hat doch schon bereits ca. vier Jahre auf dem Buckel und ich hoffe
inständigst, dass sich die Genfer seitdem grundlegend verbessert haben! Denn was auf
diesem 5-Tracker aus den Boxen rumpelt ist echt nicht gerade der Überflieger. Grindiges
Gebolze mit möglichst abstrusen Rifffolgen und jazzigen Versatzstücken. Dazu ein
markiger Klospühlungsgesang und eine Produktion der Marke "live aus der
Blechbüchse". Ich zerreiss echt nicht gerne eine nationale Jungtruppe, aber dieser
Silberling ist einfach unterste Schublade. Zwar sind gute Ansätze zu hören, so etwa das
behende Drumming, die Soli oder die ersten 15 Sekunden Jazz vom abschliessenden
"Zezak evil legion", aber am Rest kann ich ausser an dem gelungenen Cover und
dem inspirierenden Titel "Necrosapiens" (was für ein Wortspiel!) kein einziges
gutes Haar lassen. Hüllen wir also den Mantel des Schweigens über dieses Endprodukt und
drücken kollektiv die Daumen für den nächsten Anlauf.
HaRdY
Punkte: keine Wertung
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